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1. Zeittafel der vaterländischen Geschichte - S. uncounted

1917 - Breslau : Hirt
: Beschieung von Libau (Kurland) und der Kste von Algier. Erstes Seetreffen bei Helgoland. Angriffe | der deutschen Flotte auf die englische Kste, Sieg an der Doggerbank. Das deutsche Auslandskreuzer-Geschwader, bei Coronet (Chile) siegreich, wird bei den Falklands-Jnseln vernichtet. Kmpfe in den Kolonien: Tsingtau erliegt nach Helden-haster Verteidigung den Japanern, (7. November). 1915 Schlachten bei Soissons, in der Champagne, an der Lorettohhe und in den Argonnen. Der groe An-griff der Franzosen (General Joffre) und Englnder bei Ipern, Arras und in der Champagne scheitert (September-Oktober). I _ Winterschlacht in Masuren (7. bis 15. Febr.). Die Russen erobern Przemysl. | Durchbruchsschlacht in Westgalizien (Gorlice 2. Mai); Rckeroberung Galiziens. Vorrcken der Dentscheu und sterreicher in Polen; Eroberung der groen westrussischen Festungen (Warschau, Kowuo, Modlin it. ct.). Sieg der Trken an den Dardanellen (18. Mrz); Rck-zug der Englnder von Gallipoli. Abfall Italiens vom Dreibund und Eintritt in den Krieg (23. Mai); Kmpfe in Sdtirol und am Jsonzo. Eintritt Bulgariens in den Weltkrieg (Mitte Oktober). Vernichtung Serbiens und Montenegros (von Mackensen): Belgrad und Risch erobert, Schlacht auf dem Amselfelde.

2. Bodenständiger Unterricht - S. 17

1913 - Leipzig : Dürr
— 17 — Wir achten weiter auf die bei Hochwasser trübe, gelbe und braune Färbung der Bäche, und die Schüler werden veranlaßt, sich nach starkem oder längerem Regen einmal ein Gefäß voll schmutzigen Flußwassers hinzustellen und nach einiger Zeit den Bodensatz anzu- sehen, vielleicht auch zu wiegen und zu messen. Größere Schüler könnten unter Anleitung des Lehrers durch eigene Messungen und Berechnungen ermitteln, wieviel Wasser täg- lich, monatlich, jährlich in Werre und Aa durch Herford fließt,*) wieviel Schwemmstoffe mitgeführt werden, wie hoch hier die Regenhöhe**) in einem Jahre ist, wieviel Erdreich usw. auf unfern Feldern, etwa auf 1 qkm oder im ganzen Kreise Herford, abgeschwemmt wird: alles Aufgaben, die eigene sorgsältige Beobachtung, selbständiges Denken und gewissenhafte Arbeit verlangten. So kommen wir nach und nach durch zahlreiche Beobachtungen und Vergleiche dahin, in dem Fluß einen außerordentlich erfolgreichen Sandfabrikanten, einen fleißigen Lumpensammler, der auf die Dauer nichts von dem, was ihm erreichbar ist, liegen laffen kann, und einen » billigen Lieferanten zu sehen. Auch mit einem Riesen-Fuhrgeschäft könnte man ihn vergleichen. Unaufhörlich, tagaus, tagein, ist er an der Arbeit, erstaunlich große Massen von Erde, Steinen, Sand und Schlamm loszureißen, fortzufpülen, weiterzuschleppen und nach dem Meere zu verfrachten. Wir kommen an einem mit 2 Pferden bespannten Sandwagen vorüber und fragen im Vorbeigehen den Knecht, wieviel Sand er da fährt. Es sind meist l1/2 cbm. Im Weitergehen rechnen wir sofort einige dazu paffende Auf- gaben, z. B. daß man, um 30 cbm Sand auf einmal zu fahren, 20 solcher Wagen und 40 solcher Pferde brauchte. *) Herrn Dipl.-Jng. Ulrici verdanke ich weiter folgende Angaben: Durchfluß 1. in der Werre an der Milcherbrücke im Jahresmittel 8 cbm/sec. 2. „ „ Aa bei Spilker „ „ 3,6 „ „ 3. „ „ Werre an der Hansabrücke „ „ rund 12 „ „ **) Herr Rektor Wulff als Leiter der hiesigen Wetterwarte („Königl. Meteorologischen Station") ermittelte als das 15 jährige Jahresmittel der Jahre 1895—1910 = 717,1 mm, als das Jahresmittel für 1910 —751,1mm (regenreich!) ii ii ii „ 1911 =485,1 mm (fehr trocken!) ii ii ii „ 1912 = 837,0 mm (regenreich !) Allein am 25. August 1912 betrug hier die Niederschlagsmenge 22 mm, im August 1912 überhaupt 126 mm! Vergl. dazu die regenreichsten Stellen der Erde: Kamerunberg mit 10 m, Assam am Himalaja 12 m! Nolte, Bodenständiger Unterricht. 2

3. Bodenständiger Unterricht - S. 110

1913 - Leipzig : Dürr
( — 110 — Punkt des Verlegers aus angesehen, richtet sich nach der Zahl der Abnehmer und damit nach dem Umfange des Verbreitungsgebietes. Die Brauchbarkeit eines Schulbuches aber, vom Standpunkt eines wirklich bodenständigen Unterrichts aus betrachtet, ist um so größer, je besser es für die Schulen eines Ortes eingerichtet ist. Damit ist die Größe des Absatzgebietes und die Zahl der Käufer ganz bedenk- lich eingeschränkt. Es fragt sich, welcher Gesichtspunkt bestimmend sein soll. Nach meiner Ansicht darf nicht der Überschuß des Verlegers, sondern allein die Rücksicht auf die beste Art des Unterrichts den Ausschlag geben. Wenn da nun nicht anders zu helfen ist, so muß jeder Ort auch für die Herausgabe seiner bodenständigen Unterrichtsbücher sorgen, ebenso wie er heute schon für die Schulhäuser, Lehrergehälter, Unterrichtsmittel usw. aufzukommen hat. Wenn manche Stadtverwaltungen zum Besten der Bevölkerung Theatern und Musikkapellen zum Teil hohe Zuschüsse leisten und dafür beträchtliche Aufwendungen machen — in Hinsicht auf Aus- breitung der Bildung und Schaffung der Möglichkeit edler und ver- edelnder Genüsse gewiß eine gute Sache! —, so kann doch auch ein solcher Wunsch nach Beschaffung der denkbar besten Unterrichtsbücher nicht als unberechtigt angesehen werden, zumal die Schulgemeinde nur die Herausgabe der Schulbücher übernimmt oder möglich macht und diese nötigenfalls zum Selbstkostenpreise abgeben kann. Wie die Städte Verwaltungsberichte veröffentlichen, deren Druck- legung und Herausgabe doch auch einige Kosten verursachen, so hätten die Schulgemeinden, was den Geldpunkt anlangt, die Schaffung bodenständiger Unterrichtsbücher zu gewährleisten. Aber auch noch eine andere Folge wirklich bodenständiger Unterrichtsbücher wird sich unangenehm bemerkbar machen, und zwar bei dem Verziehen der Eltern nach einem andern Orte. Denn die Schüler können dann ihre bisherigen Bücher nicht mehr benutzen und müssen neue haben. Das ist freilich auch heute schon so, allerdings in viel geringerem Maße, da die Schulverwaltungen sich bemühen, in derselben Gegend oder Provinz möglichst dieselben Bücher gebrauchen zu lassen. Für die höheren Schulen in Westfalen wird z. B. außerdem die Ein- führung eines neuen Lehrbuches nur dann genehmigt, wenn mindestens drei Schulen das Buch einführen wollen. Wenn dabei auch noch andere Gründe mitsprechen, z. B. die Sicherheit für die Güte des Buches, die nicht nur bei einigen Lehrern, sondern bei mehreren Schulen den begründeten Wunsch nach Beseitigung des bisherigen

4. Bodenständiger Unterricht - S. 18

1913 - Leipzig : Dürr
— 18 — Wir hören von dem Müller Schachtstek in Diebrock, — wir treffen ihn gerade an, wie er bei seiner Mühle aus dem Arme der Aa, der nach dem Mühlrad zu abgeleitet ist, den abgelagerten Sand aus- wirft, um das Flußbett wieder tiefer zu machen — daß er dort jedes Jahr etwa 50 cbm Sand abfahren muß — über 30 Fuder. Die Schüler haben gesehen und werden angehalten, dauernd daraus zu achten, wie oft Kolke, Teiche, Straßen- und Ackergräben gereinigt, „ausgeschlämmt" werden müssen. So lernen sie auf Grund vielfacher Beobachtungen in ihrer engsten Heimat, welche gewaltige Mengen festen Erdreichs usw. aus den Bergen und Feldern des Binnenlandes durch die zahlreichen kleinen und großen Flüsse und Ströme abgeschwemmt, fortgespült und in das Meer geschleppt werden. Nun klingt es ihnen glaubhaft, wenn sie hören, daß alljährlich allein aus dem sächsischen Elblaufe *) über 34000 cbm Sand, Kies und Steine (rund 23000 Fuder oder was 46000 Pserde ziehen können!) ausgebaggert werden müssen, damit die Fahrrinne tief genug bleibt; daß die Donau **) jährlich über 35^ Millionen cbm — rund 23 Millionen Fuder für 46 000000 Pferde, der Mississippi weit über 211 Millionen cbm — 140 Millionen Fuder für 280000000 Pferde, der Hoangho sogar 472 ^ Millionen cbm = 315 Millionen Fuder für 630000000 Pferde, Erde, Steine, Sand und Schlamm nach dem Meere bringt, daß allein aus der schwäbischen Alb jedes Jahr 63600 cbm Kalksteine vom Wasser ausgewaschen und abgeschwemmt werden = 42400 Fuder für 84800 Pferde, daß dort, wie man an zurückgebliebenen Spuren nachweisen kann, bereits eine Erd- und Gesteinsschicht von 200 m Dicke und 23 km Ausdehnung fortgespült worden ist. Da sehen die Schüler allmählich ein, daß bei solch ungeahnter, unaufhörlicher Riesenarbeit des Wassertropfens nach und nach Gebirge und andere hoch gelegene Teile der Erdoberfläche abgetragen werden, und daß durch diese ungeheure Einebnungsarbeit des Wassers schließlich eine völlige Beseitigung aller Erhebungen stattfinden müßte, wenn nicht auch andere Kräfte mit entgegengesetztem Erfolge an der Arbeit wären. *) Vgl. Fraas, Die Naturerscheinungen der Erde. Verlag von Lutz, Stuttgart. **) Vgl. Volk, Geologisches Wanderbuch. Verlag von Teubner, Leipzig.

5. Heimatkunde der Stadt und des Regierungsbezirks Hildesheim - S. 26

1909 - Hildesheim : Borgmeyer
— 26 — Vereins- oder Gildehaus, in dem sie zu Beratungen zusammen kamen, liegt am Andreasplatz. Uber der Tür ist ein Mann mit einer Wage zu sehen. Das Spruchband trägt die Inschrift: Wäget recht und gleich, so werdet ihr glücklich und reich. 3m Langen Hagen steht das sogenannte Kaiserhaus mit Bild- nissen und Standbildern römischer Kaiser. Daneben befindet sich die neue evangelische Mädchen-Mittelschule. Auf dem vordern Hose ist der Dianabrunnen errichtet. In der Eckemeckerstraße finden sich zahlreiche alte Häuser mit kunstvollem Schnitzwerk und frommen Inschriften. Einige Inschriften lauten in hochdeutscher Sprache: 1. Was Gott tut bescheren, Kann niemand wehren. Wer bauen will an freier Straßen. Darf sich durch unnütz Geschwätz nicht irren lassen. 2. Mißgunst der Leute kann nicht schaden: Denn, was der liebe Gott will, das muß wohl geraten. 3. Was Gott gibt in Gnade, sollen wir sparen, der Armen nicht vergessen, so gibt Gott wieder. Am Andreasplatz liegt ein altes Schulgebäude, in dem die evan- gelische Hilfsschule untergebracht ist. Uber dem Eingang sieht man den Apostel Andreas mit dein Andreaskreuz. An einem solchen Kreuze starb der Apostel den Martertod. In diesem Gebäude befand sich früher das Andreas-Gymnasium. Eine Inschrift von 1662 über der Tür heißt: Zu Gottes Ehre und der Jugend zum Besten. Ein Haus des Andreasplatzes ist aus Pseilern erbaut. Es heißt das Pfeilerhaus. Man kann unter demselben hindurchgehen. Auch das Pfeilerhaus zeigt reiches Schnitzwerk und viele Malereien. 5. Das Schauteufelskreuz. An der Ecke des alten Marktes steht ein alter, verwitterter Stein init einer betenden Figur. Bon der Errichtung des Stein© meldet die Sage: In alter Zeit wohnte in einem kleinen Hause des Marktes ein armer Schuh- macher. Trotz fleißiger Arbeit kam er nicht vorwärts, und alle Tage war Schmal- Hans bei ihm Küchenmeister. Um seiner Not ein Ende zu machen, beschloß er, seine Seele dem Teufel zu verschreiben. Kann? Chatte dies der Teufel erfahren, so kam er herbei und fragte den Meister nach seinem Begehr. Der Schuhmacher sprach: „Gib mir drei Himten Geld, so sollst du meine Seele haben. Wenn ich jedoch das Geld innerhalh eines Jahres nicht für mich verbrauche, sondern es zu einem Gott wohlgefälligen Zwecke ver- wende, dann mußt du mir meine Seele lassen." Der Teusel war mit diesem Vorschlage einverstanden, denn er meinte, daß der Schuhmacher wenigstens einen Teil des Geldes für seinen bellenden Magen

6. Heimatkunde der Stadt und des Regierungsbezirks Hildesheim - S. 27

1909 - Hildesheim : Borgmeyer
— 27 — und seine durstige Kehle verwenden werde. Er ließ dem Schuhmacher das Geld und verschwand, in der sichern Hoffnung, im nächsten Lahre des Meisters Seele mitnehmen zu können. Der Schuster aber war diesmal schlauer als der Teufel und dachte bei sich: „Hast du so lange in Hunger und Kummer gelebt, so wirst du es auch noch ein Jahr aushalten!" Er trug also das Geld zum Goldschmied und ließ ein großes silbernes Krenz daraus machen. Das nahm er mit nach Hause und erwartete nach einem Jahre ganz ruhig das Wiederkommen des Teufels. Dieser blieb auch nicht eine Minute länger aus, war aber sehr erstaunt, als er den halbverhungerten Schuster noch ebenso wie vor einem Jahre in seiner arm- lichen Schusterbude deu Pechdraht ziehen sah. „Was hast du mit dem Gelde ge- macht?" fuhr ihn der Teufel an. — „Schau, Teufel, dieses Kreuz!" rief der Schuster und hielt ihm das silberne Kreuz entgegen. Da schug der Teufel, bitter und böse darüber, daß er sich hatte überlisten lassen, ein Fenster eiu und fuhr slnchend davon. Der Schuster aber lachte sich ins Fäustchen, ließ das Kreuz einschmelzen und lebte von dem Gelde herrlich und in Freuden. Zum Dank für seine Erlösung aus des Teufels Krallen ließ er einen Denkstein setzen, der noch heute das Schauteufels- kreuz heißt. 4. Almsstraße, Hoher Weg, Altpetristraße. 1. Lage. Diese drei Straßen teilen die mittlere Stadt in einen östlichen und einen westlichen Teil. 2. Richtung. Im allgemeinen von Norden nach Süden. 3. Namen. Die Almsstraße ist benannt nach einem ehema- ligen Geistlichen des Kreuzstifts, namens Almarus. Der Hohe Weg heißt so, weil er ansteigt. In der Altpetristraße wohnten früher die Altslicker, Schneider, Schuhmacher und andre Handwerker, die alte Sachen ausbesserten. Man nannte sie Oldenböter und die Straße Oldenböter- oder Altböterstraße. Daraus ist dann Altpetristraße ge- worden. 4. Diese drei Straßen sind die Hauptgeschäftsstraßen der Stadt. Hier finden sich stattliche Kaufhäuser in großer Menge. Unter den alten Häusern ist besonders die Ratsapotheke bemer- kenswert. 5. Die Äakobikirche. Lage! Die Jakobikirche, dem hl. Apostel Zakobus geweiht, ist eine evangelische Pfarrkirche. Nenne die wichtigsten vom Hohenwege abzweigenden Straßen! 5. Der Marktplatz. 1. Name. Der freie Platz vor dem Rathause heißt Marktplatz, weil hier der Markt abgehalten wird. 2. Markt. Die jede Woche stattfindenden Märkte heißen Wochen- Märkte. Mittwoch und Sonnabend sind Markttage. Auf den Wochen-

7. Heimatkunde der Stadt und des Regierungsbezirks Hildesheim - S. 30

1909 - Hildesheim : Borgmeyer
— 30 — Hause liegt die Polizeidirektion. Zn diesem Hause befindet sich auch das Einwohner-Meldeamt. Die Sparkasse. Es ist nicht gut, seinen ganzen Verdienst sogleich wieder auszugeben. Leicht kann es dann geschehen, daß man kein Geld besitzt, wenn man es nötig braucht, z. B. bei Todesfällen, Krankheiten oder längerer Berdienstlosigkeit. Ein vorsichtiger Mann sorgt für die Zeit der Not und legt beizeiten etwas zurück. Er spart. Früher verwahrte man das ersparte Geld im Hause. Hente trägt man es auf die Sparkasse. Diese hebt das Geld auf. Die Summe, die man einzahlt oder einlegt, heißt Einlage. Sie wird in das Sparkassenbuch eingeschrieben. Es werden Einlagen von einer Mark an angenommen. Alle Einlagen zusammen heißen Guthaben. Die Sparkasse hebt unsre Ersparnisse nicht nur auf, sondern verwaltet sie auch zum allgemeinen Besten und zahlt dafür eine bestimmte Ver- gütung, Zinsen. Die Einlagen werden jederzeit auf Wunsch wieder ausgezahlt. Die gesamten Einlagen der städtischen Sparkasse betragen etwa 20 Million Mark Die Sparkasse steht unter Verwaltung der Stadtbehörden. Die Stadt haftet mit ihrem Vermögen für die Sicherheit der Einlagen. Spare in der Zeit, so hast du in der Not. Die Sparkasse und die andern schon genannten Häuser stehen an der Südseite des Marktplatzes. Im Westen ist das Knochenhauer Amtshaus. Knochenhauer hießen früher die Schlachter. Alle Holzteile des Hauses, die Balken, Balkenköpfe, Türeinfassungen und Schwellen sind mit schönen Schnitzereien verziert. Unter den figürlichen Darftel- lungen stehen treffende Sprüche, z. B.: Geiz ist die Wurzel alles Übels. — Weuu der Wächter nicht wacht, wacht der Dieb. — Arm und reich- der Tod macht alles gleich. — £Jm Knochenhauer Amtshaus befindet sich die Volksbibliothek. In der Zndenstraße standen früher die Häuser der Juden, von denen sie eine Abgabe (Zins) an den Rat der Stadt bezahlen mußten. Die Zudenstraße war früher die bedeutendste Geschäftsstraße der Stadt. 6. Die Rathausuhr. Am Rathausturme erblickt man eine merkwürdige Uhr. Sobald die Uhr die volle Stunde schlägt, bläst ein Jäger, der oberhalb des Zifferblattes steht, ins Horn. Anch ein in Holz geschnitzter Kops, der „Iudaskopf", zeigt durch Schuappeu des Mundes die Stunden an. Darüber berichtet die Sage! Einst wurde Hildesheim belagert, und ein Verräter wollte die Stadt dem Feinde überliefern. Die schändliche Absicht wurde rechtzeitig entdeckt und der Böse- wicht im Rathause eingekerkert. Hier mußte er Hungers sterben.

8. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 19

1911 - Breslau : Hirt
England. 19 2. England. Whrend in Frankreich das absolute Knigtum in vollkommenster Form ausgestaltet wurde, gewann in England die parlamentarische Verfassung in den inneren Kmpfen des 17. Jahrhunderts die Herrschast. 9. Jakob I. (16031625.) Auf Elisabeth folgte als nchster Verwandter der Tndors (Nachkommen Heinrichs Vii.) der Sohn der K-night Maria Stuart und Darnleys, Jakob Vi. von Schottland. Mit ihm bestieg das Haus der Stuarts den englischen Thron. Uuzuver-lssige Charaktere, verschwenderisch, die spteren zum Katholizismus neigend, haben sie die Liebe des englischen Volkes nicht zu gewinnen verstanden. Sie wollten hnlich wie die Tndors fast unumschrnkt regieren, obwohl sich die Verhltnisse gendert hatten. Jakob I. vereinigte die Kronen von England und Schottland, aber seinem Plane, beide Reiche zu einem Staatswesen zu verschmelzen, versagte das Parlament die Zustimmung. Es bestand also nur eine Personalunion; seit 1604 fhrte er den Titel König von Grobritannien". Damals wurde Irland nach mehreren Versuchen, sich loszulsen, der englischen Herrschaft von neuem unterworfen. Aber die ausgedehnte Einziehung von Landgtern, ihre Verleihung an protestantische Englnder und Schotten, die furchtbare Hrte, mit der die Iren behandelt wurden, hielt in ihnen den Ha gegen ihre Unterdrcker wach. Die englische Verfassung. In England regiert das Parla-ment; es besteht aus dem Könige, dem Hause der Lords (Oberhaus), dem die Prinzen des kniglichen Hauses, die Peers nach Erbrecht, einige der obersten Richter und einige Bischfe der anglikanischen Kirche an-gehren, und dem Hause der Gemeinen (Unterhaus), dessen Mitglieder gewhlt werden. Die Regelung und Abgrenzung der Rechte dieser drei Faktoren gegeneinander, wie sie heute die Verfassung aufweist, war im 17. Jahrhundert noch nicht mit gleicher Klarheit und Schrfe durch-gefhrt. Widerstreitende Auffassung der den Umfang der Rechte, bergriffe in die Rechtssphre des anderen riefen unaufhrliche Reibungen zwischen König und Parlament (im engeren Sinne) hervor, aus denen sich schlielich der Brgerkrieg entzndete. Insbesondere stand dem Parla-mente das Recht der Steuerbewilligung zu, die auf ein Jahr oder auf lngere Zeit erteilt werden konnte; das Parlament mute durch den König berufen werden, beffen freiem Ermessen es berlassen blieb, ob und wann er dies tun wollte. Die ersten Stuarts haben mehrmals ohne Parlament auszukommen versucht, da sie aber wohl die einmal bewilligten Steuern, Zlle und Abgaben erheben, aber weder durch neue vermehren noch sie erhhen durften, wurden sie schlielich durch Geldverlegenheiten gezwungen, wieder ein Parlament zu berufen. 2*

9. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 34

1911 - Breslau : Hirt
34 Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbes. der Preuisch-deutschen Geschichte. 19. Aus der inneren Geschichte. Die Mark Brandenburg gehrte von Anfang an zu den grten und krftigsten territorialen Lndern des Deutschen Reiches. Sie nmsate, als die Hohenzollern einzogen, die Alt-mark, Mittelmark, Priegnitz, Uckermark und rechts der Oder Sternberg-, die Neumark wurde dazu zurckerworben. Sie war von vornherein militrisch organisiert und geno eine grere Selbstndigkeit als die meisten anderen Territorien. Auf eine glnzende wirtschaftliche Blte des jungen Kolonial-landes unter den Askaniern folgte unter den Wittelsbachern und Luxem-burgern eine Zeit des Niederganges, an dem nicht nur die schlechte Verwaltung der Fürsten schuld war, sondern vor allen Dingen auch der Umstand, da damals die Städte an der Ostseekste und das Land des Deutschen Ritterordens ausblhten und die Mark wirtschaftlich berholten. Unter den ersten Hohenzollern sah sie dann wieder entschieden bessere Zeiten, aber seit dem Tode Joachims I. bis zum Ende des Dreiig-jhrigen Krieges ging sie von neuem zurck. Von allen Seiten einge-schrnkt, entbehrte sie der zur Entfaltung ihrer wirtschaftlichen Krfte not-wendigen freien Bewegung. Sie war berdies von Streitigkeiten zwischen dem Landesherrn und den Stnden erfllt. Noch glich die Staatsgewalt einer groen Domnenverwaltung, in der Hof- und Staatsverwaltung vollstndig zusammenfielen. Es herrschte eine lssig betriebene Naturalwirtschaft, ein groer Teil des Landes war direktes Eigentum der Markgrafen, die an ihrem Hofe zu Klln an der Spree die eingehenden Ertrge ihrer Gter aufzehrten; diese verringerten sich in dem Mae, wie die Domnen ver-schuldet waren oder versetzt wurden. Am Hofe wurden auer den Beamten auch die zufllig anwesenden Adligen, die Stnde, wenn sie versammelt waren, fremde Gste mit Gefolge und Dienerschaft, zuweilen tglich der tausend Menschen verpflegt. Da alle Ertrge der Domnen in natura verbraucht wurden, so waren die Geldeingnge von ihnen sehr genug. Daaeaeu warfen die Mnze und in den Zeiten lebhaften Verkehrs auch die Zlle erhebliche Einknfte ab. Die direkten Steuern, die frher m die kurfrstliche Kasse geflossen waren, wurden allmhlich bei der wachsenden Verschuldung des Hofes in der Mitte des 16. Jahrhunderts den Stnden verpfndet. Einen bedeutenden Zuwachs ihrer Macht fanden die Kurfrsten seit ihrem bertritt zur Reformation darin, da ihnen als Landesherren das Jus reformandi und die Leitung und Ordnung der Landeskirche zufiel Die Stnde. Zu den Stnden gehrten geistliche und weltliche Groe, der Abel und die Städte. Nachdem sie unter den ersten Hohen-zollern gebeugt werben waren, wrben sie seit 1530 wieber ziemlich mchtig. Der sparsame Nachfolger Joachims Ii. bemhte sich, die von diesem aufgehuften Schulden zu tilgen, und sah sich veranlat, um sich neue Steuern bewilligen zu lassen, den Stnden neue Zugestndnisse zu

10. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 37

1911 - Breslau : Hirt
Begrndung d. Brandenb.-pren. Staates unter d. Gr. Kurfrsten u. Friedr. Iii. 37 von Kalcksteiu, den er in Warschau hatte ausheben lassen, enthauptet. (Der Absolutismus dauert in Preußen bis 1848.) Die Hauptsttzen seiner unumschrnkten Gewalt waren die Domnen, das stehende Heer und das Beamtentum (vgl. darber spter 32 und 33). In diesem Kampfe vertrat der Kurfürst den Staatsgedanken gegen die territorialen Ge-walten. Schon während des Krieges hatte die kurfrstliche Regierung gegenber den Stnden, die Geld nur fr ihr eignes Land aufbringen und verwendet wissen wollten, den Standpunkt vertreten, da die einzelnen Lnder ein Ganzes bildeten und jedes die Lasten dieses Ganzen mit zu tragen habe. Sie hatte auch durchgesetzt, da die Stnde in Kleve einen Geldbeitrag zu dem Kriege in Ostpreuen leisteten. Nur auf diesem Wege konnten die zerstreuten Gebiete zu einem Staatsganzen weiterent-wickelt und ihre Bewohner mit einem krftigen Staatsbewutsein erfllt werden. In diesen Jahren wurden auch die ersten Schritte zur Einfh-ruug der Akzise, einer indirekten Steuer auf Mehl, Schlachtvieh und Bier, getan, durch die sich der Kurfürst eine regelmige, mit dem Wohl-stnde des Landes wachsende, von der Bewilligung der Stnde unab-hngige Einnahme sicherte. Er begnstigte das Merkantilsystem, legte den Mllroser Kanal zur Verbindung der Elbe und Oder an und schuf eine eigne Post, begrndete ferner die Bibliothek in Berlin und die Universitt Duisburg. 22. Der Franzsisch-schwedische Krieg. Ende der Regierung. Auch an der Bekmpfung der Franzosen war der Kurfürst während des zweiten Raubkrieges hervorragend beteiligt, ohne freilich trotz glnzender Erfolge der die franzsischen Verbndeten, die Schweden, einen nennenswerten materiellen Gewinn zu erzielen (vgl. 4). Seit dieser Zeit wurde der Name des Groen Kurfrsten" in Deutschland volkstmlich. Der Krieg an der Ostsee hatte den Kurfrsten die Notwendigkeit einer Flotte erkennen lassen. Im Jahre der Schlacht bei Fehrbellin hatte er schon drei Fregatten (Kurprinz", Berlin" und Potsdam") mit dem roten Adler im weien Felde von Holland durch den hollndischen Reeder Raule gechartert". Die Flotte stieg allmhlich auf 30 Schiffe. Sie griff wegen rckstndiger Hilfsgelder die spanische Silberflotte an und bestand ein rhmliches Gefecht bei St. Vincent. Sie erwarb auch Kolonien an der Guineakste, wo das Fort Grofriedrichsburg angelegt wurde. Eine afrikanische Handelsgesellschaft sollte den Handel frdern. Aber die Eifersucht der Hollnder, die Anforderungen an die Steuerlast des Landes fr das unentbehrliche Landheer, der Mangel eines geeigneten Hafens, da Pillau und Emden zu weit von dem Mittelpunkte seiner Staaten ab-gelegen waren, das alles war einer krftigen Kolonialpolitik und der Ent-Wicklung einer starken Flotte ungnstig. Wenn der Kurfürst sich nach dem Schwedischen Kriege zu einem Bndnis mit Frankreich entschlo, so wirkte auch das gespannte Verhltnis
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