Autor: Dittrich, P., Pfeifer, Wilhelm, Christoph, A.
Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
Regionen (OPAC): Ostdeutschland
Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
Geschlecht (WdK): Jungen
46 Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbes. der Preuisch-deutschen Geschichte.
So wurde Byzanz fr die Russen, was Rom fr die Germanen geworden war, der Ausgangspunkt ihrer Gesittung und die Heimat ihrer Kultur; daraus erklrt es sich, da sie sich vom Abendlande abwendeten.
In der Mitte des 13. Jahrhunderts trat ein neues, fr die Ge-schichte des russischen Volkes bedeutsames Ereignis ein, es wurde von den Mongolen unterworfen. Die Zeit der Fremdherrschaft, welche die Goldene Horde von Kaptschak" der Sdruland bte, dauerte fast 250 Jahre (12381480).
Am Anfange des 15. Jahrhunderts fhrte Timnr neue Mongolen-stamme aus Zentralasien nach Westen und erschtterte die Herrschaft der Goldenen Horde an der Wolga, wie er auch den Siegeslauf der Trken auf der Balkanhalbinsel hemmte. Die Grofrsten von Moskau ge-wannen seitdem eine unabhngigere Stellung. Iwan Iii. (14621505) vernichtete endlich das Heer des letzten Khans und wurde der Befreier der Russen.
Er nahm bei seiner Vermhlung mit einer Verwandten des letzten Palologen das Wappen der griechischen Kaiser, den zweikpfigen Adler, an und nannte sich Grofrst und Gossndar (Selbstherrscher) von ganz Rußland". Inzwischen war Konstantinopel in trkische Hnde gefallen.
Da die Russen dadurch die Heimat ihrer geistigen Kultur verloren hatten, regte sich nach ihrer Befreiung von der Mongolenherrschaft bei ihnen der Wunsch, mit den Lndern christlicher Kultur im Abendlande in Verbindung zu treten.
Dahin suchte sich Iwan Iv. der Schreckliche" (15331584) den Weg zu ffnen, indem er gegen den Schwertorden in Livland Krieg fhrte. Er stie aber dabei auf die Feindschaft von Polen und Schweden und mute einen ungnstigen Frieden schlieen. Iwan gewhrte den Eng-lndern, die den Seeweg der Archangelsk entdeckt hatten, Handelsvorteile, zog Deutsche ins Land und lud Knstler, Gelehrte, Kaufleute nach Moskau ein.
Er begrndete die fast absolute Macht des Zarentnms in Ru-lernt); während in dem benachbarten Polen der Adel die Gewalt an sich ri und das Knigtum unterdrckte, machte sich Iwan durch die Bildung eines Kroudomaniallandes, das zum Unterhalte des Zaren bestimmt war, in seinen Einknften vom Adel unabhngig und verschaffte sich die Mittel dazu, ein stehendes Heer, die Strelzi", d. h. Schtzen, zu unterhalten.
Im Jahre 1598 starb das Haus der Rurik aus. Nun erhoben die Polen den falschen Demetrius auf den russischen Thron; dieser konnte sich aber nicht behaupten, da er die Fremden und die Katholiken begn-fgte, und wurde bald wieder gestrzt.
Da bestieg 1613 Michael Romanow, ein Verwandter der Ruriks, den Thron. Sein Enkel ist Peter der Groe, der Begrnder der Macht-stellung Rulands in Europa.
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Autor: Dittrich, P., Pfeifer, Wilhelm, Christoph, A.
Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
Regionen (OPAC): Ostdeutschland
Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
Geschlecht (WdK): Jungen
Die brigen Gromchte der Gegenwart.
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Hoorn. Jenen hat man sich durch den Besitz des Kaplandes mit Kapstadt und der Marinestation von Simonstown, diesen durch die Falklandinseln gesichert.
Seit der Erffnung des Sueskauals (1869) wurde ein dritter, der krzeste Weg durch das Mittelmeer, erffnet. Mit dem Bau dieser Wasser-strae und dem Einflsse, den er sich gesichert hatte, schien Napoleon Iii. auf die Plne seines groen Oheims zurckzukommen; aber nach dem Kriege von 1870/71 hrte Frankreich zunchst auf, fr England gefhrlich zu sein, dagegen bedrohte der russische Vorsto (18771878) gegen die Trkei und deren Zusammenbruch im Frieden von San Stefano das stliche Mittelmeer. Entschlossen, mit aller Kraft den Fortschritten Ru-lands entgegenzutreten, versprach England der Trkei den Schutz ihrer Besitzungen und setzte wesentliche Abnderungen des Friedens durch. Da-mals erwarb es Eypern und damit zu Gibraltar und Malta den dritten Sttzpunkt seiner Flotte, der ihm die Herrschaft im Mittelmeer sichert. Zugleich fing England an, den Hafen von Aden, den es seit 1839 besa, aber lange unbeachtet gelassen hatte, zu einem starken Kriegshafen zu erheben, der nun fr den Seeverkehr zwischen Indien und Europa die grte Bedeutung erlangte.
Im Jahre 1882 tat England einen weiteren Schritt zur Ausbreitung seiner Herrschaft, indem es gypten besetzte; damals wurde Alexandria bombardiert - die bald darauf ausbrechende Bewegung unter Arabi Pascha wurde niedergeschlagen und gab England die Veranlassung, im Lande zu bleiben und den Khedive finanziell von sich abhngig zu machen.
Von hier aus drang England weiter in das quatoriale gypten ein. Aber der Mahdi, d. h. Nachfolger des Propheten, gewann die Bevlkerung von Darfnr und Kordofau und wiegelte sie gegen die Europer auf; er vernichtete ein von englischen Offizieren gefhrtes gyptisches Heer, schlo Gordon Pascha in Khartnm ein, eroberte die Stadt und ttete ihn.
Die mohammedanischen Bewegungen bedeuten fr England eine groe Gefahr, da der König von England derjenige Herrscher ist, der die meisten Untertanen mohammedanischen Glaubens hat, die Welt des Islams aber unter sich in enger religiser Verbindung steht und fr Glaubenskriege noch heute zu gewinnen ist, endlich weil die Mohammedaner Anwohner der Strae durch das Rote Meer sind und durch eine Seemacht nicht nieder-geworfen werden knnen. Es war daher zu erwarten, da England alles aufbieten wrde, um den Mahdi zu besiegen.
Inzwischen zog es nach dem Roten Meer einen Verbndeten. Italien setzte sich 1885 an der Kste von Massaua fest und grndete hier die Kolonie Erythra.
Endlich fhrte (1899) der von Kitchener aufs sorgfltigste vorbe-reitete Feldzug zur Vernichtung des Mahdi; dieser fiel mit seinen Anhngern in der Schlacht von Omdnrman (in der Nhe von Khartnm). Seitdem
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Aus der Geschichte des Mittelalters.
mit Glück gegen Griechen und Sarazenen. Ihre hervorragendsten Führer wurden von den deutschen Kaisern bis auf Heinrich Iii. mit Fürstentümern belehnt. Später schüttelten sie diese Abhängigkeit ab, Robert Guiskard schloß ein Bündnis mit Gregor Vii., und seitdem gewährten die normannischen Fürsten den Päpsten den Schutz ihres Schwertes in ihren Kämpfen mit den Kaisern.
Seit der Mitte des 11. Jahrhunderts eroberten sie in dreißigjährigem Kampfe die Insel Sizilien.
Zu derselben Zeit besetzten die Pisaner die Inseln Korsika und Sardinien. Die Eroberung dieser Inseln bedeutet wieder, wie im Altertum, einen Abschnitt in der Geschichte Italiens; von da schreibt sich der Aufschwung der italischen Seestädte Amalfi, Pisa, Genua, der die Blüte Italiens erweckt. Sie bildet in dem Kampfe des Christentums und des Islams den Wendepunkt, die Christen gewinnen die Eingangspforten zum Ostbecken und damit die Möglichkeit zum Angriff.
Im Osten dagegen lagen die Verhältnisse für die Christen weniger günstig. Nachdem das Byzantinische Reich jahrhundertelang standgehalten, Vorderasien behauptet und sich dadurch um die Christianisierung des europäischen Ostens ein denkwürdiges Verdienst erworben hatte, begann es nach dem Verluste des größten Teiles der Balkanhalbinsel an Bulgaren und Serben n. a. zu erlahmen. Gegen Ende des 11. Jahrhunderts wurde die Not so groß, daß sich der Kaiser, der dogmatischen und kirchlichen Streitigkeiten vergessend, an den Papst mit der Bitte um Hilfe wandte.
Aber eben damals gestalteten sich die Verhältnisse im mohammedanischen Morgenlande so, daß ein Angriff auf dieses die größte Aussicht bot.
Das Kalifat von Bagdad war, obwohl unter den Abbassiden sich noch eine Anzahl tüchtiger Herrscher befanden (Harun al Raschid zur Zeit Karls des Großen), durch den Abfall der nordafrikanischen und asiatischer Völker räumlich zusammengeschrumpft. Von Ägypten aus beherrschten die Fatimiden die Westküste Arabiens und Syriens; von Osten her drängten die türkischen Seldschukeu, stellten die Leibwache des Kalifen, beschränkten ihn auf Staatsgeschäfte (vgl. die Stellung des Emir al Omrah mit der der Hausmeier) und gründeten schließlich (1055) ein selbständiges Kaisertum, das sich um das Kalifad Bagdad von Iran bis zur Mitte Kleinasiens herumschlang. Kurz vor dem Beginn der Kreuzzüge zerfiel dieses in mehrere selbständige Sultanate, von denen Jkoninm, Aleppo und Damaskus in der Kreuzzugszeit besonders hervortreten. Seldschukeu und Fatimiden streiten sich damals um den Besitz Palästinas.
Es war also am Ende des 11. Jahrhunderts in der mohammedanischen Welt eine große Zersplitterung der Kräfte eingetreten. In diesem Zeitpunkte traf sie der Angriff der Kreuzfahrer-heere.
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48
Aus der Geschichte des Mittelalters.
Entstehung und Ausbreitung des Islams.
Die Entstehung einer neuen Weltreligion, des Islams, ist das folgenreichste Ereignis der ganzen Periode.
Die von Mohammed begründete Religion gibt sich ihren Bekennem zugleich als genaue und endgültige Regelung des Rechtes und der Sitte. In dieser starren Geschlossenheit ihrer Gedankenwelt macht sie sowohl eine Weiterentwicklung von innen heraus als auch jede Annäherung an außeustehende Gedankenkreise unmöglich.
Wo der Islam siegreich wird, da verschwindet römische Herrschaft, antike Sprache und Kultur, und die Bekenner des Christentums werden höchstens geduldet. Er tritt als religiöse Weltmacht neben die christliche Kirche, als politische neben den Kaiser, das Arabische als Weltsprache neben das Lateinische und neben, ja später an die Stelle des Griechischen.
§ 27. Mohammed. Die Heimat Mohammeds ist Arabien. Die Halbinsel hat in der Alten Geschichte nie eine Rolle gespielt; die wichtigsten Handelsstraßen, die von Ägypten nach Mesopotamien, von der phönizischen Küste zum Persischen Golfe führen, berühren sie nicht; die sie einschließenden Meere sahen nur von Zeit zu Zeit einen regelmäßigen Schiffahrtverkehr; einer Eroberung setzt die Wüste unüberwindliche Schwierigkeiten entgegen. Nur au den Küstenrändern sind hier und da die Bedingungen für eine dichtere Besiedlung durch Menschen gegeben.
Die Bewohner der Halbinsel, hagere, sehnige Menschen von ebenmäßigem Wuchs, tapfer, genügsam, fähig große Strapazen zu ertragen, gastfrei, dem gegebenen Worte treu, aber habsüchtig und grausam, gehören dem arabisch-äthiopischen Zweige der Semiten an. Sie sind verstandesmäßig begabt und stark phantastisch veranlagt, lieben in Kunst und Poesie reiche, verschlungene Formen und sind Freunde von Sprüchen, Erzählungen und Märchen. Da die Nacht die gewöhnliche Zeit der Reise ist, so sind die Sterne, ihre unwandelbaren Führer in der pfadlosen Wüste, Gegenstand religiöser Verehrung.
Seit Jahrtausenden in kleine Stämme zersplittert, die unter ihrem Scheich an einem Brunnen in der Oase wohnen, leben sie in uralter Feindschaft miteinander, sind nur gegen Fremde einig.
In der Mitte der Handelsstraße von dem fruchtbaren Jemen nach Palästina, nahe dem brauchbaren Hafen Dfchidda, liegt die Stadt Mekka. Hier wurde schon vor Mohammed das Heiligtum der Araber, die Kaaba, verehrt. Alljährlich trafen Pilgerzüge ein, deren Verkehr die Stadt in der unfruchtbaren Gegend geschaffen hat.
Dem Stamme der Knreifchiten war jüngst die Sorge für die Pilger und die Obhut über die Kaaba anvertraut.
Ihm gehörte Mohammed, der Sohn Abdallahs, an; in ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen, ging er früh im Dienste anderer auf
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Deutsche Geschichte im Mittelalter.
105
Erfolg, der aber der Herrschaft seines Hauses wie der Einheit des Reiches verhängnisvoll werden sollte: auf seinem letzten Zuge nach Italien vermählte er seinen ältesten Sohn Heinrich mit Konstanze, der Erbin des Normannenreichs in Unteritalien; in Mailand fand die Hochzeit statt.
Friedrichs Regierung fällt in die Zeit, in der das Rittertum in seine Blüte eintrat. Der waffengeübte Kaiser, der viele Kriege geführt, zweimal die heilige Reise unternommen hat, der Freund glänzender Hoffeste, der Förderer der Turniere, schien die Ideale des Standes in seiner Person zu verwirklichen.
3. Der dritte Kreuzzug. War die Eroberung Jerusalems nur gelungen, weil die Welt des Islams durch die Zersplitterung in viele Staaten und die Feindschaft ihrer Oberhäupter zerrüttet war, so mußte ihre Einigung den Fortbestand der Kreuzfahrerstaaten bedrohen. Kaum war Saladiu, der Sultan von Ägypten, zu überwiegendem Ansehen auch in Syrien gelangt, als er, gereizt durch eine Schmach, die seiner Mutter angetan worden war, dem Könige von Jerusalem den Krieg erklärte und nach siegreicher Feldschlacht Jerusalem eroberte (1187). Diese Unglücksnachricht erweckte die Kreuzzugsgedanken von neuem. Glänzender wurde kein Kreuzzug unternommen als dieser dritte. Die Vertreter der drei großen Nationen, der Deutschen, Engländer und Franzosen, Friedrich, König Richard Löwenherz und Philipp August, zogen selbst ins Feld. Das deutsche Heer schlug den Landweg durch Kleinasien ein, die anderen fuhren zur See. Beim Übergange über den Saleph ertrank der Kaiser (1190). Obwohl sein Sohn Friedrich das Heer zur Belagerung Akkons (Erneuerung des deutschen Marienhospitals) weiterführte, so traten die Deutschen doch hier neben Richard, der eine Tapferkeit entfaltete, die sagenhaft wurde, in den Hintergrund. Jerusalem wurde nicht wiedererobert. Auf dem Heimwege erlitt Richard Schiffbruch und geriet in österreichische Gefangenschaft.
§ 58. Heinrich Ti. (1190—1197). Heinrich, der 1189 als Reichsverweser zurückgeblieben war, bewältigte, zum Könige und zum Kaiser gekrönt, in mehrjährigem Kampfe die von den Welfen unter Führung Heinrichs des Löwen in Deutschland angestifteten Empörungen. Während dieser Bürgerkriege wurde ihm Richard Löwenherz von Österreich ausgeliefert und leistete ihm, als er nach einjähriger Gefangenschaft befreit ward, den Lehnseid. Dann zog der Kaiser nach Italien und nahm das Normannenreich, das Erbe seiner Gemahlin, nicht ohne harte Strafgerichte in Besitz.
Seitdem lag der Schwerpunkt seiner Macht in Unteritalien. — In dieser Zeit des neu aufblühenden Mittelmeerhandels mußte die im Mittelpunkte des Verkehrs zwischen Morgen- und Abendland liegende Insel Sizilien die große historische Bedeutung, die sie früher gehabt hatte,
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Deutsche Geschichte im Mittelalter.
129
§ 68. Ende der Krenzzüge. Noch bei Lebzeiten Friedrichs Ii. war Jerusalem wieder an den Sultan von Ägypten zurückgefallen und blieb nach dem Einbruch der Chowaresmier (1244) fortan der Christenheit verloren. Zu seiner Wiedereroberung unternahm König Ludwig Ix., der Heilige, von Frankreich den sechsten Kreuzzug (1248). Mau war längst zu der Einsicht gekommen, daß das von dem Sultan von Ägypten bedrohte Jerusalem am besten durch einen Angriff auf Ägypten selbst zu gewinnen sei. Ludwig war darum im Mündungsgebiet des Nils gelandet und hatte die wichtige Festung Damiette erobert, aber auf seiner Heerfahrt nach Kairo wurde er geschlagen und mit seinem ganzen Heere gefangengenommen. Nur gegeu ein hohes Lösegeld und die Rückgabe von Damiette erhielt er seine Freiheit wieder.
Auch der siebente Kreuzzug, den Ludwig 1270 nach Tunis unternahm, scheiterte.
Schon war Autiochia gefallen, da wurde 1291 Akkon nach tapferster Verteidigung von den Mamelucken erstürmt und nach Auslieferung mehrerer kleiner Plätze das Morgenland von den Christen vollständig geräumt.
Auch das lateinische Kaisertum hatte sich nicht behaupten können. Im Jahre 1261 hatte der griechische Kaiser Michael Paläologns von Nicäa aus Konstantinopel erobert, doch blieben das alte Griechenland, die Inseln im Ägäischen Meer und Kreta im Besitz der Venezianer oder französischer Fürsten.
Alle für den Handelsverkehr wichtigen Inseln des Mittelmeeres waren in christlichen Händen, so daß der Gedanke einer Handelssperre gegen Ägypten auftauchen konnte. Aber die griechische Handelsherrschaft war gebrochen; im Orient war der italienische und der französische Einfluß ausschlaggebend geworden.
Waren auch die im Heiligen Lande gegründeten christlichen Staaten infolge der nachlassenden Begeisterung, der allmählich in den Vordergrund tretenden politischen Rücksichten, des Nationalitätenhaders, der für den Orient wenig geeigneten Lehnsverfassung und der Bildung neuer mohammedanischer Staaten schließlich wieder untergegangen, so war doch die ganze Kreuzzugsbewegung von der größten Wichtigkeit für den Entwicklungsgang der europäischen Menschheit. Sie steigerte die Macht der Kirche, mehrte die Hausmacht vieler Fürsten, veredelte das Rittertum, hob Handel und Verkehr und besserte die Lage der bäuerlichen Bevölkerung. Vor allem gab die Berührung mit dem Orient dem geistigen Leben der Abendländer neuen Aufschwung. Erdkunde, Naturwissenschaften, Mathematik, Astronomie, Sprachenkunde, Philosophie erfuhren neue Belebung. Unter dem Einflüsse der morgenländischen Sagenwelt und ritterlicher Heldentaten trat bei mehreren abendländischen Völkern gleichzeitig die romantische Poesie hervor. (Erste Blüteperiode der deutschen Dichtung.)
Pfeifer, Geschichte V. (K.) 9
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