Regionen (OPAC): Mecklenburg-Schwerin, Mecklenburg-Strelitz
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
§5.
I. Die Ostseeküste und das Knftenvorland,
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lauf der Recknitz liegt am rechten Ufer Lange. 2513 Ew. Flußabwärts am
linkeu Ufer Tessin. 2765 Ew. An der rechtwinkligen Wendling der Recknitz, wo
der Fluß (2 m über dem Meer) das Pommersche Grenztal erreicht, liegt Sülze.
2156 Ew. Salzquelle, Gradierwerk, Bad und Kinderheilanstalt. Flußabwärts am
linken, hohen Flußufer finden wir Marlow, nächst Brüel die kleinste Stadt in
Mecklenburg-Schwerin, mit 1841 Ew. Unweit der Mündung der Recknitz liegt aus
dem f.-w. höheren Ufer der Ribnitzer Binnensee Ribnitz. 4620 Ew. Als Seestadt
ist sie von geringer Wichtigkeit. Die Bedeutung der Lage beruht anf dem paß-
artigen Übergang über die Recknitz, unmittelbar vor deren Verbreiterung. Von
der Halbinsel, welche der Ribnitzer Binnensee und ihre östlichen Fortsetzungen
von der Ostsee trennen, gehört nur das cm eigentümlichen Gebräuchen reiche Fisch-
laud zu Mecklenburg. In diesem das stadtähnliche Dorf Wustrow, Wohnsitz vieler
von Rostock fahrender Schiffer. Navigationsschule. Zwischen Wustrow und Warne-
münde Seebad Müritz. An der Sw.-Seite der Ribnitzer Heide das Jagdschloß
Gelbensande.
Weiter w. kommen wir in das Gebiet der Warnow. Sie ist mit 130 km der
längste Küstenfluß Mecklenburgs, doch gehört nur ihr Unterlauf dem Küsten-
Vorland an. An einem rechten Zufluß, der Nebel, liegt Güstrow, die viert-
größte Stadt des Laudes, die Vorderstadt des Wendischen Kreises. 17 809 Ew.
Die Nebel ist von hier bis zu ihrer Mnnduug kanalisiert. Die Stadt ist be-
günstigt durch ihre Lage, fast geuau in der Mitte des Landes, daher ein Haupt-
Mittelpunkt des Verkehrs. Lange Zeit war sie die Residenz der Werleschen, später der
Güstrower Linie (bis 1695). 1628/29 war sie Residenz Wallensteins. Das von
Herzog Ulrich erbaute schöne Schloß ist jetzt Landesarbeitshaus. G. ist auch Sitz
eiues Land- und des Schwurgerichts. Etwas oberhalb der Nebelmünduug ebenfalls
in guter Verkehrslage befindet sich Bützow. 5840 Ew. 3 m über dem Meere,
40 km vou der Warnowmündnng. Tie Warnow ist bis hier für kleine Dampf-
schiffe befahrbar. Ehemals befand sich hier ein Schloß der Bischöfe von Schwerin,
vorübergehend auch die Universität (1760—89). Zeutralgesäuguis. 2 km u.-w.
die Landesstrafanstalt Dreibergen. 12 km flußabwärts liegt am liukeu Ufer
Schwann. 4120 Ew. In der Nähe lag auf dem rechteu Ufer Niklots Burg
Werle. 13 km vor der Mündung ändert sich auf einmal das Aussehen der
Warnow. Während der Fluß bis dahin in einem breiten Wiesental dahinfließt, dem
früheren Flußbett, ist dieses von hier an völlig von Wasser angefüllt und bildet
die Uuterwarnow. An dieser günstigen Stelle entstand Rostock, die größte Stadt
des Landes. 65377 Ew. (Bild 16.) Ihr Name bedeutet Verbreiterung des Flusses.
Schon 1161 erhob sich hier eine wendische Siedlung, 1218 wurde R. mit Lübischem
Recht bewidmet. Es war eines der ältesten und angesehensten Mitglieder des
Hansebundes und hat sich bis heute eine fast selbständige Stellung bewahrt. R.
entwickelt sich immer mehr zur ersten Handelsstadt des Landes. Die Reederei
war früher die bedeutendste der Ostseeküste,- ist aber jetzt zurückgegangen. 1910:
44 Schiffe mit 22452 Registertonnen. Der Seeverkehr betrug 1909 mit Einschluß
der regelmäßig zwischen Warnemünde und Gjedfer verkehrenden Eisenbahnfähren
3020 eingegangene und 3018 ausgegangene Schiffe. Die Haupteinfuhrartikel
find Holz, Kohlen und Kolonialwaren. Bedeutend ist anch das Großgewerbe.
Die Neptuuwerft stellt Schiffe bis 10000 Registertonnen her. R. ist der Sitz
des Oberlandesgerichts, eines Landgerichts, der Universität, des Hanptsteneramts.
Tie alten Wälle, in Spazierwege verwandelt, sind zum Teil uoch erhalten nebst
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Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
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Landschaftskunde. A. Mecklenburg - Schwerin.
8 5.
vier Stadttoren (Kröpeliner Tor). Der Turm der Petrikirche, 126 in, ein weithin
sichtbares Schifferzeichen, ist der höchste im Lande. Denkmal Blüchers, der hier
1742 geboren ist. „In Hcirren und Krieg, in Sturz und Sieg, bewußt und
groß, so riß er uns von Feinden los."
Rechts der Warnow liegt die Landesirrenanstalt Gehlsheim. Der Vorhafen
Rostocks für größere Seeschiffe ist der Flecken Warnemünde am linken Ufer
der Warnow, die sich vorher zu dem haffartigen Breitling erweitert. Zwei
große Steinmolen schützen die Einfahrt. Eisenbahnfähre nach Gjedser in Däne-
mark. Leuchtturm. Sehr besuchtes Seebad. 4530 Ew. — Zwischen Warne-
münde und der Wismarschen Bucht ist eine hafenlose, glatte Küste. Die Städte
liegen etwas landeinwärts. Westlich von Rostock treffen wir zunächst Doberan.
5222 Ew. (Bild 17.) Es ist erst seit 1879. Seine Entstehung verdankt es dem
Kloster D., das zuerst in dem 3 km entfernten Althoff begründet wurde. Die
Klosterkirche von D., Mecklenburgs schönste Kirche, ist die Grabstätte vieler Mit-
glieder des Fürstenhauses. Das Seebad am Heiligen Damm ist das älteste Seebad
Deutschlands (1793). Es hat seinen Namen von einer eigentümlichen Küsten-
Bildung, einem 3 km langen, 2 bis 5 m hohen Steinwall. Derselbe besteht aus
schön abgerundeten Steinchen (Feuerstein, Granit, Sandstein u. a.), welche die
Brandung aus zwei parallel unter der See entlang streichenden Geröllriffen
herausgelöst, abgeschliffen und übereinander geschichtet hat. — Weiter westlich
finden wir die rasch aufblühenden Seebäder Brunshaupteu und Arendsee am
Fuß der Diedrichshäger Berge mit der schluchteureichen Kühlung. Unweit davon
erhebt sich der Bastorser Leuchtturm, und an der Wurzel der Halbinsel Wustrow
liegt das kleine Seebad Alt-Gaarz. Landeinwärts finden sich die beiden Landstädte
Kröpelin (2471 Ew.) und Nenbukow (1950 Ew.). — An der nun im Westen
folgenden Wismarschen Bncht liegt am südlichsten Punkte der Ostsee (53° 54')
Wismar, die zweite Seestadt des Landes. 24378 Ew. (Bild 14 n. 15.) 1229
wurde es Stadt, war dann ein Jahrhundert lang Hauptresidenz der Fürsten und
entwickelte sich zu einem mächtigen Mitglieds der Hansa. Der Versall, der, wie
bei Rostock, seit der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts eintrat, wurde durch
die Abtretung an Schweden vollständig. Die starken Befestigungen wurden nach
dem Nordischen Kriege geschleift. Seit es 1803 wieder in den Besitz Meckleu-
burgs kam, hat es sich langsam erholt, besonders ist in den letzten Jahrzehnten
ein Aufschwung eiugetreteu. Die Reederei besaß 1910: 23 Schiffe mit 10895
Registertonnen. Der aus drei Bassins bestehende Hafen hat genügende Tiefe für
Schiffe bis zu 6m Tiefgang. Sehr sichere Reede. Der Schiffsverkehr betrug 1909:
734 eingekommene, 738 ausgegangene Schiffe. In den Jahren 1564 bis 1582
wurde W. durch eine mit großen Kosten hergestellte Kanalanlage, den söge-
nannten Wallensteingraben, mit dem Schweriner See verbunden. (12 Schleusen
für eiu Gefäll von 37 m auf 13 km.) Sie verfiel jedoch bald. Im Eisen-
bahngüterverkehr nimmt W. die erste Stelle ein. Auch das Großgewerbe ist
bedeutend. Maschinenbau und Waggonfabrik. Wismar ist wohl gleich bei seiner
Gründung sehr regelmäßig angelegt. Von manchen wird es wegen seiner schönen
alten Kirchen und Giebelhäuser mit Lübeck verglichen. Alte Schule. Fürstenhof.
Das Mittelschiff der Nikolaikirche, 37 m hoch, gehört zu den höchsten in Deutsch-
laud. (Kölner Dom 44 m, Lübecker Marienkirche 42 m.) An der Westseite
der Bucht, x/2 Stuude vou W., das kleine Seebad Wendorf, im Eingange znr
engeren Bncht die kleine, zur Schwedeuzeit stark befestigte Insel Walfisch. Nach
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: Beschieung von Libau (Kurland) und der Kste von Algier. Erstes Seetreffen bei Helgoland. Angriffe | der deutschen Flotte auf die englische Kste, Sieg an der Doggerbank. Das deutsche Auslandskreuzer-Geschwader, bei Coronet (Chile) siegreich, wird bei den Falklands-Jnseln vernichtet.
Kmpfe in den Kolonien: Tsingtau erliegt nach Helden-haster Verteidigung den Japanern, (7. November).
1915 Schlachten bei Soissons, in der Champagne, an der Lorettohhe und in den Argonnen. Der groe An-griff der Franzosen (General Joffre) und Englnder bei Ipern, Arras und in der Champagne scheitert
(September-Oktober).
I _
Winterschlacht in Masuren (7. bis 15. Febr.). Die Russen erobern Przemysl.
| Durchbruchsschlacht in Westgalizien (Gorlice 2. Mai); Rckeroberung Galiziens. Vorrcken der Dentscheu und sterreicher in Polen; Eroberung der groen westrussischen Festungen (Warschau, Kowuo, Modlin it. ct.).
Sieg der Trken an den Dardanellen (18. Mrz); Rck-zug der Englnder von Gallipoli.
Abfall Italiens vom Dreibund und Eintritt in den Krieg (23. Mai); Kmpfe in Sdtirol und am Jsonzo.
Eintritt Bulgariens in den Weltkrieg (Mitte Oktober). Vernichtung Serbiens und Montenegros (von Mackensen): Belgrad und Risch erobert, Schlacht auf dem Amselfelde.
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— 17 —
Wir achten weiter auf die bei Hochwasser trübe, gelbe und
braune Färbung der Bäche, und die Schüler werden veranlaßt, sich
nach starkem oder längerem Regen einmal ein Gefäß voll schmutzigen
Flußwassers hinzustellen und nach einiger Zeit den Bodensatz anzu-
sehen, vielleicht auch zu wiegen und zu messen.
Größere Schüler könnten unter Anleitung des Lehrers durch
eigene Messungen und Berechnungen ermitteln, wieviel Wasser täg-
lich, monatlich, jährlich in Werre und Aa durch Herford fließt,*) wieviel
Schwemmstoffe mitgeführt werden, wie hoch hier die Regenhöhe**) in
einem Jahre ist, wieviel Erdreich usw. auf unfern Feldern, etwa auf
1 qkm oder im ganzen Kreise Herford, abgeschwemmt wird: alles
Aufgaben, die eigene sorgsältige Beobachtung, selbständiges Denken
und gewissenhafte Arbeit verlangten.
So kommen wir nach und nach durch zahlreiche Beobachtungen
und Vergleiche dahin, in dem Fluß einen außerordentlich erfolgreichen
Sandfabrikanten, einen fleißigen Lumpensammler, der auf die Dauer
nichts von dem, was ihm erreichbar ist, liegen laffen kann, und einen
» billigen Lieferanten zu sehen. Auch mit einem Riesen-Fuhrgeschäft
könnte man ihn vergleichen. Unaufhörlich, tagaus, tagein, ist er an
der Arbeit, erstaunlich große Massen von Erde, Steinen, Sand und
Schlamm loszureißen, fortzufpülen, weiterzuschleppen und nach dem
Meere zu verfrachten.
Wir kommen an einem mit 2 Pferden bespannten Sandwagen
vorüber und fragen im Vorbeigehen den Knecht, wieviel Sand er da
fährt. Es sind meist l1/2 cbm.
Im Weitergehen rechnen wir sofort einige dazu paffende Auf-
gaben, z. B. daß man, um 30 cbm Sand auf einmal zu fahren,
20 solcher Wagen und 40 solcher Pferde brauchte.
*) Herrn Dipl.-Jng. Ulrici verdanke ich weiter folgende Angaben:
Durchfluß 1. in der Werre an der Milcherbrücke im Jahresmittel 8 cbm/sec.
2. „ „ Aa bei Spilker „ „ 3,6 „ „
3. „ „ Werre an der Hansabrücke „ „ rund 12 „ „
**) Herr Rektor Wulff als Leiter der hiesigen Wetterwarte („Königl.
Meteorologischen Station") ermittelte als das 15 jährige Jahresmittel der
Jahre 1895—1910 = 717,1 mm,
als das Jahresmittel für 1910 —751,1mm (regenreich!)
ii ii ii „ 1911 =485,1 mm (fehr trocken!)
ii ii ii „ 1912 = 837,0 mm (regenreich !)
Allein am 25. August 1912 betrug hier die Niederschlagsmenge 22 mm,
im August 1912 überhaupt 126 mm!
Vergl. dazu die regenreichsten Stellen der Erde: Kamerunberg mit 10 m,
Assam am Himalaja 12 m!
Nolte, Bodenständiger Unterricht. 2
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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Extrahierte Personennamen: Spilker Wulff August August
— 18 —
Wir hören von dem Müller Schachtstek in Diebrock, — wir treffen
ihn gerade an, wie er bei seiner Mühle aus dem Arme der Aa,
der nach dem Mühlrad zu abgeleitet ist, den abgelagerten Sand aus-
wirft, um das Flußbett wieder tiefer zu machen — daß er dort
jedes Jahr etwa 50 cbm Sand abfahren muß — über 30 Fuder.
Die Schüler haben gesehen und werden angehalten, dauernd
daraus zu achten, wie oft Kolke, Teiche, Straßen- und Ackergräben
gereinigt, „ausgeschlämmt" werden müssen.
So lernen sie auf Grund vielfacher Beobachtungen in ihrer
engsten Heimat, welche gewaltige Mengen festen Erdreichs usw. aus
den Bergen und Feldern des Binnenlandes durch die zahlreichen
kleinen und großen Flüsse und Ströme abgeschwemmt, fortgespült
und in das Meer geschleppt werden.
Nun klingt es ihnen glaubhaft, wenn sie hören, daß alljährlich
allein aus dem sächsischen Elblaufe *) über 34000 cbm Sand, Kies
und Steine (rund 23000 Fuder oder was 46000 Pserde ziehen können!)
ausgebaggert werden müssen, damit die Fahrrinne tief genug bleibt;
daß die Donau **) jährlich über 35^ Millionen cbm — rund
23 Millionen Fuder für 46 000000 Pferde,
der Mississippi weit über 211 Millionen cbm — 140 Millionen
Fuder für 280000000 Pferde,
der Hoangho sogar 472 ^ Millionen cbm = 315 Millionen
Fuder für 630000000 Pferde,
Erde, Steine, Sand und Schlamm nach dem Meere bringt,
daß allein aus der schwäbischen Alb jedes Jahr 63600 cbm
Kalksteine vom Wasser ausgewaschen und abgeschwemmt
werden = 42400 Fuder für 84800 Pferde,
daß dort, wie man an zurückgebliebenen Spuren nachweisen
kann, bereits eine Erd- und Gesteinsschicht von 200 m Dicke
und 23 km Ausdehnung fortgespült worden ist.
Da sehen die Schüler allmählich ein, daß bei solch ungeahnter,
unaufhörlicher Riesenarbeit des Wassertropfens nach und nach Gebirge
und andere hoch gelegene Teile der Erdoberfläche abgetragen werden,
und daß durch diese ungeheure Einebnungsarbeit des Wassers schließlich
eine völlige Beseitigung aller Erhebungen stattfinden müßte, wenn nicht
auch andere Kräfte mit entgegengesetztem Erfolge an der Arbeit wären.
*) Vgl. Fraas, Die Naturerscheinungen der Erde. Verlag von Lutz,
Stuttgart.
**) Vgl. Volk, Geologisches Wanderbuch. Verlag von Teubner, Leipzig.
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TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle]]
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20
Heimatkunde des Großherzogtums Hessen. Nr. 18.
Ittit den Franken kommt auch das Christentum in unsere Heimat, und
über die Christen gebietet ein Bischof, der in Worms seinen Sitz hat.
Fast in jedem (D ,.......... , ____:este von Burgen, große,
alte Bauernhöfe oder ,,Zehntenscheuern" zu finden. Sie erinnern uns an
eine Zeit, während welcher es den Bauersleuten recht schlecht erging, so
schlecht, daß sie einmal zu den Waffen griffen und Grausamkeiten ver-
übten, wofür sie aber sehr hart gestraft wurden. Das war vor etwa 400
Iahren. höre, was die Geschichte erzählt:
In jenen schönen, großen Häusern wohnen vornehme, stolze Herren,
denen fast die ganze Gemarkung gehört. Viesen müssen die Bauern schwere
Dienste leisten. Drei Tage in der Woche arbeiten sie den Herren umsonst,
von ihren Ernten liefern sie den zehnten Teil in die Zehntenscheuern ab,
und gar oft noch werden ihre Acker bei den Streitigkeiten dieser Herren
verwüstet. Schließlich werden die Bauern unzufrieden. Kber ihr Zorn führt
sie zu weit. Sie gehen zusammen, plündern und zerstören Schlösser und
Klöster. Im Leiningertal geht's zuerst los. ßuch die pfeddersheimer schließen
sich den Bauern an. Sie berauben die Klöster Hochheim und Liebenau bei
Worms und ziehen über Neuhausen, Herrnsheim, Gst- und Westhofen.
Um die weitere Gegend zu schützen, sendet der Pfälzer Kurfürst 500 Fuß-
gänger und 300 Reiter gegen sie. Bei Westhofen geraten sie zum ersten Male
aneinander, und die Bauern werden verjagt. Doch sie bleiben nicht ruhig,
sondern sammeln sich wieder bei Dalsheim und Gundheim und marschieren
nach Pfeddersheim, wo sie aber von pfälzischen Soldaten eingeschlossen und
vollständig besiegt werden. Ihre Strafe ist nun hart' beinahe 3000 Bauern
werden erstochen und erschlagen, 30 Anführer sofort hingerichtet und 24
andere am nächsten Morgen an pfählen auf dem Kirchhofe vor der Kirche
aufgehängt. Nun werden sie noch härter bedrückt als vor diesem Kriege,
den man den Bauernkrieg nennt.
Ts gab einmal eine Zeit in unserm deutschen vaterlande, da waren
die Katholiken und Protestanten so feindselig gegeneinander, daß sie einen
Krieg miteinander führten, der 30 Jahre lang dauerte (1618—1648).
Da kämpften nicht nur deutsche Soldaten, sondern auch aus fernen Län-
dern kamen Krieger herbei und brachten sehr viel Unglück über unsere
Heimat. Lasse dir davon erzählen:
' Für die Bewohner der Rheingegend sind die Leiden kaum zu ertragen.
Bald kommen schwedische, bald spanische, bald deutsche Soldaten, und alle
wollen Geld, gutes Tssen und Trinken. Wie werden da die armen Leute
gequält, wie werden die Häuser niedergebrannt und die Felder verwüstet!
e) Die Zei^der schweren kriege.
TM Hauptwörter (50): [T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod]]
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Kreis Worms, bearbeitet von Adolf Trieb.
21
Hm schlimmsten ergeht es der Stadt Worms. Sie mutz viel, viel Geld be-
zahlen. Besonders hart sind die Jahre von 1635—1648. vor allen sind
die Schweden verwildert' denn von ihnen sagen die Leute:
„Die Schweden sind kommen, haben alles mitgenommen,
haben die Fenster eingeschlagen und 's Blei davongetragen,
haben Klügeln draus gegossen und den Bauern erschossen."
In Worms stillen die Bewohner ihren Hunger mit dem Fleische von
toten Tieren, mit wurzeln, Gras und Baumblättern. Noch schlimmer ist
es aber aus dem Lande, wo die verlaufenen Soldaten das Morden ge-
schästsmätzig betreiben und die verwilderten Bauern hinter ihnen nicht zu-
rückbleiben. herdenweise lausen die Wolfe durch das verödete Land,
und manche Menschen fristen ihr Leben mit Menschenfleisch, das sie am
Galgen stehlen. Durch Morden, Flüchten, Pest und Hungersnot ist das
lockende Paradies des pfälzischen Landes in einen verödeten Kirchhof ver-
wandelt.*) Die Zahl der wormser Bürger ist bis auf wenige hunderte
herabgesunken. 1
Bis 1652 wird unsere Gegend mit Geldforderungen durch spanische
Soldaten bedrückt, und erst mit diesem Jahre kehrt für kurze Zeit Ruhe ein.
Größer noch ist das Ungemach in den Jahren von 1688—1695, als
der französische König Ludwig Xiv. durch seine Truppen das linke Rhein-
ufer verwüsten lätzt. 1688 rücken die Franzosen unter dem General Melac
gegen Worms, 1689 wird die Stadt niedergebrannt, und nicht besser ergeht
es manchen (Drten der Umgebung. In der Mrheingegend findet zwischen
deutschen und französischen Truppen ein Gefecht statt. In Eich wird nun
alles Vieh von den Franzosen weggenommen, die Einwohner werden
ihrer Kleider beraubt und nach Mainz geführt. Das ganze Dorf
wird verbrannt. Das gleiche Schicksal teilen auch Uhein-Dürkheim, Dittels-
heim, hetzloch und Bechtheim. Den Bauern ist es bei Todesstrafe ver-
boten, die Sensen an ihre Saaten zu legen. Diese werden vollständig ver-
wüstet. Nur langsam können sich die Bewohner in den folgenden Jahren
wieder erholen.
f) Die Kriege von Z792-M4.
1792 'beginnt ein neuer Krieg, wieder sind es französische Sol-
daten, welche sich über die Gegend verbreiten und Mainz einnehmen.
Deutsche Truppen ziehen ihnen nach und erobern 1793 Mainz wieder
zurück. Im Frühling 1794 geht das Kriegsspiel wieder los und dauert
bis 1798. Drei Millionen Mark soll Worms damals zahlen und hat doch
keinen Pfennig. Die Wohnung des Bischofs, Bischofshof genannt, wird
abgebrannt und alles tragbare Eigentum fortgeschafft. Die Glocken werden
*) Nach Häuser, Geschichte der Kurpfalz.
TM Hauptwörter (50): [T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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Extrahierte Personennamen: Adolf Adolf Kirchhof Ludwig_Xiv Ludwig
Autor: Dittrich, P., Pfeifer, Wilhelm, Christoph, A.
Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
Regionen (OPAC): Ostdeutschland
Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
Geschlecht (WdK): Jungen
England.
19
2. England.
Whrend in Frankreich das absolute Knigtum in vollkommenster Form ausgestaltet wurde, gewann in England die parlamentarische Verfassung in den inneren Kmpfen des 17. Jahrhunderts die Herrschast.
9. Jakob I. (16031625.) Auf Elisabeth folgte als nchster Verwandter der Tndors (Nachkommen Heinrichs Vii.) der Sohn der K-night Maria Stuart und Darnleys, Jakob Vi. von Schottland. Mit ihm bestieg das Haus der Stuarts den englischen Thron. Uuzuver-lssige Charaktere, verschwenderisch, die spteren zum Katholizismus neigend, haben sie die Liebe des englischen Volkes nicht zu gewinnen verstanden. Sie wollten hnlich wie die Tndors fast unumschrnkt regieren, obwohl sich die Verhltnisse gendert hatten.
Jakob I. vereinigte die Kronen von England und Schottland, aber seinem Plane, beide Reiche zu einem Staatswesen zu verschmelzen, versagte das Parlament die Zustimmung. Es bestand also nur eine Personalunion; seit 1604 fhrte er den Titel König von Grobritannien".
Damals wurde Irland nach mehreren Versuchen, sich loszulsen, der englischen Herrschaft von neuem unterworfen. Aber die ausgedehnte Einziehung von Landgtern, ihre Verleihung an protestantische Englnder und Schotten, die furchtbare Hrte, mit der die Iren behandelt wurden, hielt in ihnen den Ha gegen ihre Unterdrcker wach.
Die englische Verfassung. In England regiert das Parla-ment; es besteht aus dem Könige, dem Hause der Lords (Oberhaus), dem die Prinzen des kniglichen Hauses, die Peers nach Erbrecht, einige der obersten Richter und einige Bischfe der anglikanischen Kirche an-gehren, und dem Hause der Gemeinen (Unterhaus), dessen Mitglieder gewhlt werden. Die Regelung und Abgrenzung der Rechte dieser drei Faktoren gegeneinander, wie sie heute die Verfassung aufweist, war im 17. Jahrhundert noch nicht mit gleicher Klarheit und Schrfe durch-gefhrt. Widerstreitende Auffassung der den Umfang der Rechte, bergriffe in die Rechtssphre des anderen riefen unaufhrliche Reibungen zwischen König und Parlament (im engeren Sinne) hervor, aus denen sich schlielich der Brgerkrieg entzndete. Insbesondere stand dem Parla-mente das Recht der Steuerbewilligung zu, die auf ein Jahr oder auf lngere Zeit erteilt werden konnte; das Parlament mute durch den König berufen werden, beffen freiem Ermessen es berlassen blieb, ob und wann er dies tun wollte. Die ersten Stuarts haben mehrmals ohne Parlament auszukommen versucht, da sie aber wohl die einmal bewilligten Steuern, Zlle und Abgaben erheben, aber weder durch neue vermehren noch sie erhhen durften, wurden sie schlielich durch Geldverlegenheiten gezwungen, wieder ein Parlament zu berufen.
2*
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T8: [König Paris Regierung Minister Parlament Volk Frankreich Kammer Mitglied Verfassung], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T148: [Kirche Macht Staat Deutschland Kampf Frankreich Reich Reformation Zeit Gewalt], T7: [Staat Gesetz Verfassung Recht Reichstag Reich König Regierung Volk Verwaltung], T150: [Maria König Theresia Kaiser Franz Karl Friedrich Joseph Frankreich Sohn], T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder]]
Extrahierte Personennamen: Elisabeth Heinrichs Maria_Stuart Maria Jakob_Vi
Extrahierte Ortsnamen: England England Frankreich England Schottland England Schottland Irland England
Autor: Dittrich, P., Pfeifer, Wilhelm, Christoph, A.
Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
Regionen (OPAC): Ostdeutschland
Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
Geschlecht (WdK): Jungen
Begrndung d. Brandenb.-pren. Staates unter d. Gr. Kurfrsten u. Friedr. Iii. 37
von Kalcksteiu, den er in Warschau hatte ausheben lassen, enthauptet. (Der Absolutismus dauert in Preußen bis 1848.) Die Hauptsttzen seiner unumschrnkten Gewalt waren die Domnen, das stehende Heer und das Beamtentum (vgl. darber spter 32 und 33). In diesem Kampfe vertrat der Kurfürst den Staatsgedanken gegen die territorialen Ge-walten. Schon während des Krieges hatte die kurfrstliche Regierung gegenber den Stnden, die Geld nur fr ihr eignes Land aufbringen und verwendet wissen wollten, den Standpunkt vertreten, da die einzelnen Lnder ein Ganzes bildeten und jedes die Lasten dieses Ganzen mit zu tragen habe. Sie hatte auch durchgesetzt, da die Stnde in Kleve einen Geldbeitrag zu dem Kriege in Ostpreuen leisteten. Nur auf diesem Wege konnten die zerstreuten Gebiete zu einem Staatsganzen weiterent-wickelt und ihre Bewohner mit einem krftigen Staatsbewutsein erfllt werden. In diesen Jahren wurden auch die ersten Schritte zur Einfh-ruug der Akzise, einer indirekten Steuer auf Mehl, Schlachtvieh und Bier, getan, durch die sich der Kurfürst eine regelmige, mit dem Wohl-stnde des Landes wachsende, von der Bewilligung der Stnde unab-hngige Einnahme sicherte. Er begnstigte das Merkantilsystem, legte den Mllroser Kanal zur Verbindung der Elbe und Oder an und schuf eine eigne Post, begrndete ferner die Bibliothek in Berlin und die Universitt Duisburg.
22. Der Franzsisch-schwedische Krieg. Ende der Regierung. Auch an der Bekmpfung der Franzosen war der Kurfürst während des zweiten Raubkrieges hervorragend beteiligt, ohne freilich trotz glnzender Erfolge der die franzsischen Verbndeten, die Schweden, einen nennenswerten materiellen Gewinn zu erzielen (vgl. 4).
Seit dieser Zeit wurde der Name des Groen Kurfrsten" in Deutschland volkstmlich.
Der Krieg an der Ostsee hatte den Kurfrsten die Notwendigkeit einer Flotte erkennen lassen. Im Jahre der Schlacht bei Fehrbellin hatte er schon drei Fregatten (Kurprinz", Berlin" und Potsdam") mit dem roten Adler im weien Felde von Holland durch den hollndischen Reeder Raule gechartert". Die Flotte stieg allmhlich auf 30 Schiffe. Sie griff wegen rckstndiger Hilfsgelder die spanische Silberflotte an und bestand ein rhmliches Gefecht bei St. Vincent. Sie erwarb auch Kolonien an der Guineakste, wo das Fort Grofriedrichsburg angelegt wurde. Eine afrikanische Handelsgesellschaft sollte den Handel frdern. Aber die Eifersucht der Hollnder, die Anforderungen an die Steuerlast des Landes fr das unentbehrliche Landheer, der Mangel eines geeigneten Hafens, da Pillau und Emden zu weit von dem Mittelpunkte seiner Staaten ab-gelegen waren, das alles war einer krftigen Kolonialpolitik und der Ent-Wicklung einer starken Flotte ungnstig.
Wenn der Kurfürst sich nach dem Schwedischen Kriege zu einem Bndnis mit Frankreich entschlo, so wirkte auch das gespannte Verhltnis
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T15: [Schiff Flotte Hafen England Jahr Insel Engländer Meer Küste Kriegsschiff], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein]]
TM Hauptwörter (200): [T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet], T44: [Preußen Polen Brandenburg Provinz Land Schlesien Sachsen Pommer Friedrich Schweden], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme]]
Extrahierte Personennamen: Raule
Extrahierte Ortsnamen: Warschau Kleve Ostpreuen Berlin Duisburg Schweden Deutschland Ostsee Fehrbellin Holland Pillau Emden Frankreich
Autor: Dittrich, P., Pfeifer, Wilhelm, Christoph, A.
Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
Regionen (OPAC): Ostdeutschland
Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
Geschlecht (WdK): Jungen
46 Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbes. der Preuisch-deutschen Geschichte.
So wurde Byzanz fr die Russen, was Rom fr die Germanen geworden war, der Ausgangspunkt ihrer Gesittung und die Heimat ihrer Kultur; daraus erklrt es sich, da sie sich vom Abendlande abwendeten.
In der Mitte des 13. Jahrhunderts trat ein neues, fr die Ge-schichte des russischen Volkes bedeutsames Ereignis ein, es wurde von den Mongolen unterworfen. Die Zeit der Fremdherrschaft, welche die Goldene Horde von Kaptschak" der Sdruland bte, dauerte fast 250 Jahre (12381480).
Am Anfange des 15. Jahrhunderts fhrte Timnr neue Mongolen-stamme aus Zentralasien nach Westen und erschtterte die Herrschaft der Goldenen Horde an der Wolga, wie er auch den Siegeslauf der Trken auf der Balkanhalbinsel hemmte. Die Grofrsten von Moskau ge-wannen seitdem eine unabhngigere Stellung. Iwan Iii. (14621505) vernichtete endlich das Heer des letzten Khans und wurde der Befreier der Russen.
Er nahm bei seiner Vermhlung mit einer Verwandten des letzten Palologen das Wappen der griechischen Kaiser, den zweikpfigen Adler, an und nannte sich Grofrst und Gossndar (Selbstherrscher) von ganz Rußland". Inzwischen war Konstantinopel in trkische Hnde gefallen.
Da die Russen dadurch die Heimat ihrer geistigen Kultur verloren hatten, regte sich nach ihrer Befreiung von der Mongolenherrschaft bei ihnen der Wunsch, mit den Lndern christlicher Kultur im Abendlande in Verbindung zu treten.
Dahin suchte sich Iwan Iv. der Schreckliche" (15331584) den Weg zu ffnen, indem er gegen den Schwertorden in Livland Krieg fhrte. Er stie aber dabei auf die Feindschaft von Polen und Schweden und mute einen ungnstigen Frieden schlieen. Iwan gewhrte den Eng-lndern, die den Seeweg der Archangelsk entdeckt hatten, Handelsvorteile, zog Deutsche ins Land und lud Knstler, Gelehrte, Kaufleute nach Moskau ein.
Er begrndete die fast absolute Macht des Zarentnms in Ru-lernt); während in dem benachbarten Polen der Adel die Gewalt an sich ri und das Knigtum unterdrckte, machte sich Iwan durch die Bildung eines Kroudomaniallandes, das zum Unterhalte des Zaren bestimmt war, in seinen Einknften vom Adel unabhngig und verschaffte sich die Mittel dazu, ein stehendes Heer, die Strelzi", d. h. Schtzen, zu unterhalten.
Im Jahre 1598 starb das Haus der Rurik aus. Nun erhoben die Polen den falschen Demetrius auf den russischen Thron; dieser konnte sich aber nicht behaupten, da er die Fremden und die Katholiken begn-fgte, und wurde bald wieder gestrzt.
Da bestieg 1613 Michael Romanow, ein Verwandter der Ruriks, den Thron. Sein Enkel ist Peter der Groe, der Begrnder der Macht-stellung Rulands in Europa.
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
TM Hauptwörter (100): [T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan]]
TM Hauptwörter (200): [T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert], T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm]]