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1. Grundriß der mecklenburgischen Geschichte - S. 29

1899 - Leipzig [u.a.] : Süsserott
- 29 — geliebten Fürsten zu mildern. Erst nach drei Jahren erfuhr man in Mecklenburg von dem Unglück, welches Heinrich betroffen. Anastasia ließ kein Mittel unversucht, ihren Gemahl zu befreien, doch blieben alle Bemühungen erfolglos. 4. Die Heimkehr. — 26 Jahre schmachtete Heinrich in der Gefangenschaft.,, Wegen seiner Sanftmut und Geduld wurde er in ganz Ägypten als ein Heiliger angesehen. Erst als 1297 ein neuer Sultan den ägyptischen Thron bestieg, erlangte der fromme Dulder seine Freiheit wieder. Es war am Weihnachtsabend, als man ihm die Pforte seines Gefängnisses öffnete. Um Johannis 1298 kam Heinrich in der Heimat an, wo man ihn schon als tot betrauert hatte. Sein ältester Sohn Heinrich war zu einem stattlichen Ritter herangewachsen und gerade beschäftigt, das Raubschloß Glaisin zu belagern, als er die Rachricht erhielt, daß sein verschollener Vater komme. Sogleich eilte er nach Wismar, um feiner Mutter diese Kunde zu bringen. Heinrichs I. jüngster Sohn Johann befand sich nicht mehr am Leben; er war 1289 in der Golwitz, der Meerenge zwischen der Insel Pöl und dem Festlande, durch Umschlagen seines Bootes ertrunken. 5. Das Wiedersehen — Anastasia schickte dem Ankömmling ihre beiden Räte entgegen, um die Wahrheit der überbrachten Kunde zu prüfen. Diese Vorsicht war nötig, denn es waren schon öfters Betrüger ausgetreten, die sich für den verschollenen Fürsten ausgegeben hatten; einer war bei der Börzower Mühle in der Stepenitz ertränkt, der andere bei Sternberg verbrannt worden. Heinrich I. wurde von seinen getreuen Räten erkannt und geleitet. Nachdem Glaisin erobert und geschleift worden, zogen Vater und Sohn der Fürstin entgegen. Bei Hohen-Viecheln trafen die vielgeprüften Ehegatten zusammen. Anastasia sank dem greisen Fürsten in die Arme mit den Worten: „O Sohn, ja, dieser ist mein Herr!" 6. Heinrichs I. ^ob. — Heinrich der Pilger überlebte seine Rückkehr in die Heimat nicht lange. Seine Kraft war in der langen Gefangenschaft gebrochen." Ant 2. Januar 1302 legte er sein müdes Haupt zur ewigen Ruhe nieder, in welche sein treuer Diener Martin Bleyer bereits vor ihm eingegangen war.

2. Grundriß der mecklenburgischen Geschichte - S. 33

1899 - Leipzig [u.a.] : Süsserott
liche Besitz noch mehr zusammen. Als Albrecht eines Tages mit seinen Vormündern über Feld ritt, griff er einen Vogel, rupfte demselben die Federn aus und fragte seine Begleiter, ob das Tier noch leben könne. Als sie die Frage verneinten, sagte er, es gehe ihm ebenso wie dem Vogel, weil man ihm seine Schlösser und Burgen weggenommen habe. Im Jahre 1336 trat Albrecht die Regierung an und feierte alsbald seine Vermählung mit der Prinzessin Euphemia von Schweden. 2. Albrecht Ii. als Aandesfürll. — Sogleich ging der junge Fürst ans Werk, den Übermut und Trotz seiner Vasallen zu brechen. Er bekämpfte weiter die Raubritter, welche die Landstraßen unsicher machten und brachte am 11. Januar 1338 zu Lübeck zwischen den Hansestädten und den norddeutschen Fürsten den ersten Landfrieden § bund zustande. Weil die Städte ihm in feinem Bestreben, die Auflehnung des Adels und das Raubwesen der Ritter zu dämpfen, zur Seite standen, fühlte ^Albrecht sich ihnen verpflichtet. Deshalb vermittelte er auch in den Streitigkeiten zwischen feinem Schwager Magnus und den Hansestädten einen für letztere günstigen Frieden. 3. Albrecht Ii., „Herzog von Mecklenburgs. — Kaiser Ludwig der Baier war 1347 gestorben; fein ©cgenfaifer und Nachfolger Karl Iv. (1347—1378) suchte Ludwigs gleich, namigen Sohn, den Markgrafen von Brandenburg, zu vertreiben. Um sich den Beistand der mecklenburgischen Fürsten zu sichern, erhob Karl Iv. das Land Stargard, welches bis dahin noch brandenburgifches Sehen gewesen, zum Reichslehen und machte weiter der Oberhoheit, welche die Herzoge von Sachsen über Mecklenburg beanspruchten, für immer ein Ende, indem er am 8. Juli 1348 Albrecht Ii. und feinem Bruder Johann zu Prag die herzogliche Würde verlieh. 4. Albrecht Ii. als Kriegsheld.—Herzog Albrecht Ii bewies feine dankbare Gesinnung durch die Unterstützung des Kaisers in dessen Kampfe gegen Markgraf Ludwig. Karl Iv. hatte dem im Jahre 1348 aufgetretenen „falschen Waldemar", einem Betrüger, der sich für den 1319 gestorbenen letzten Assanier ausgab, die Belehnung mit Brandenburg erteilt. Auch Albrecht Ii. erkannte die Echtheit Waldemars an und zog für ihn gegen Ludwig siegreich fein Schwert. Zu Ludwigs Unterstützung eilten die Dänen herbei, wurden aber von Albrecht glänzend besiegt. Nach dem Tode Waldemars wünschte Karl Iv. die Mark an sein Haus zu bringen und verhieß Albrecht Ii. für feine Hülfe die Abtretung der Priegnitz. Der Kaiser löste aber dieses Versprechen nicht ein. Benjes, Grundriß. 3

3. Grundriß der mecklenburgischen Geschichte - S. 36

1899 - Leipzig [u.a.] : Süsserott
— 36 — unter feinem Scepter vereinigt hätte. Doch es kam anders. Albrecht verlor am 24. Februar 1389 die Schlacht bei Fal-köping, indem er tollkühn über einen halbgefrorenen Morast vordrang und mit abgematteten Streitkräften die Dänen angriff; mit feinem Sohne und vielen mecklenburgischen Edlen fiel er in die Gefangenschaft feiner Feindin. Zum Hohn ließ ihm diese eine große Mütze mit einem neunzehn Ellen langen Schweife auffetzen und nach dem Schlöffe Lindh olm in Schonen abführen, wo er sechs Jahre gefangen faß. Ganz Schweden fiel den Dänen in die Hände; nur Stockholm, wohin Albrechts Oheim, Johann von Stargard, den Rest des Heeres rettete, blieb den Mecklenburgern erhalten. Alle Unterhandlungen zur Freilassung des gefangenen Königs verliefen fruchtlos. Da kam diesem Hülfe von einer anderen Seite. 3. Die Vitalienbrüder. — Die Städte Rostock und Wismar erklärten 13v2 ihre Häfen zu Freihäfen für alle Schiffe, welche auf eigne Gefahr die Länder der Königin Margarete angreifen wollten. Bald wimmelte die Ostsee von kühnen Freibeutern, denen unsere Seestädte Kaperbriefe auf alle nordischen Schiffe ausgestellt hatten. Man nannte sie Vitalienbrüder, weil sie dem von den Dänen belagerten Stockholm Lebensrnittel (Viktualien) zuführen wollten; sie hießen auch Likendeler, weil sie ihre Beute in gleichen Teilen zu verteilen pflegten. Die Führer dieser Kaperschiffe waren meist fehdeluftige Ritter, deren Augen durch die Strenge, mit welcher der Landfrieden aufrecht erhalten ward, auf die See gelenkt wurden; viele von ihnen waren mecklenburgische Edelleute Die Bemannung bestand aus hergelaufenem Volke aus aller Herren Ländern. Deshalb arteten die Vitalienbrüder bald zu reinen Seeräubern aus, welche ihre Verpflichtung, die Befreiung des Königs zu erzwingen, außer acht ließen. Ihr Losungswort war: „Gottes Freund und aller Welt Feind". Die Insel Gotland bildete ihr Hauptversteck. Alle Schiffahrt in der Ostsee drohte aufzuhören. Erst 1395 kam ein Vertrag zustande, durch welchen Albrecht Iii. seine Freiheit wieder erlangte. Er zahlte 60000 Mark Lösegeld (21/2 Mill. Reichsmark) und verzichtete auf die Krone Schwedens. Rostock und Wismar erklärten jetzt das den Vitalienbrüdern erteilte Kaperrecht für erloschen und die meisten mecklenburgischen Ritter gaben das Seeräuberhandwerk auf; andere setzten es unter Führung des aus Wismar gebürtigen Klaus Störtebeker fort. Dieser hatte feinen Schlupfwinkel im Ribnitzer Binnen-

4. Bilder aus der mecklenburgischen Geschichte und Sagenwelt - S. 7

1900 - Rostock : Süsserott
3. Dirlot und Pribislav. Uber dem Vorderportal des Groherzoglichen Schlosses zu Schwerin steht in einer Nische eine Reiterstatue in berlebens-groe; sie stellt einen kampfgersteten Ritter dar, dessen Helm mit einem Frstendiadem geschmckt ist, in der rechten Hand hlt er einen Speer, der den linken Arm hat er einen kleinen, runden Schild gehngt, während die linke Hand den Zgel des Rosses hlt. Die Unterschrift der Statue lautet: Rtclot 1160. Es ist der letzte heidnische Fürst unseres Landes, der Ahnherr unseres Frstenhauses, und das Jahr 1160 ist sein Todesjahr. a. Der Wendenkreuzzug. Rtclot ward um das Jahr 1129 Fürst des wendischen Stammes der Obotriten, die seit der Zeit der Vlkerwanderung den Westen unseres Landes bewohnten. Tapser und kriegs-lustig, machte er sich bald den Deutschen und noch mehr den Dnen gefrchtet. Einst hatten diese oft die Ksten des Wenden-landes ausgeplndert, jetzt aber wurden sie selbst von den Wenden, die tun diese Zeit eine zahlreiche Kriegsflotte besaen, mit hufigen Plnderungszgen heimgesucht, deren sie sich nur schlecht zu erwehren wuten. Bald hier, bald dort tauchten die wendischen Raubschiffe auf, kaperten die dnischen Handelsschiffe, landeten auch an den Ksten, bersielen und zerstrten die Ortschaften und fhrten die Einwohner als Sklaven mit sich fort. Endlich verbanden sich im Jahre 1147 die Deutschen und Dnen, um dem Unwesen ein Ende zu machen. In diesem Jahre unternahm der deutsche König Konrad Iii. einen Kreuzzug gegen die Unglubigen im Orient, die Sachsen aber sammelten zwei groe Heere, um die Heiden an ihrer eigenen Grenze", die Wenden, zu bekmpfen. Das eine dieser Heere zog gegen Rtclot und die Obotriten. Es war 40 000 Mann stark, und an seiner Spitze stand neben andern Reichssursten der junge Sachsenherzog Heinrich der Lwe. Alles weit und breit verheerend, rckte es der die Elbe ins Obotritenland ein und gelangte bis vor die Burg Dobin, die am Nordende des Schweriner Sees, zwischen diesem und dem kleinen Dwe - See lag und von den Wenden stark besetzt war. Hier stie zu den.

5. Bilder aus der mecklenburgischen Geschichte und Sagenwelt - S. 8

1900 - Rostock : Süsserott
' 8 Sachsen ein dnisches Heer, das in der Wismarschen Bucht gelandet war. Sachsen und Dnen belagerten nun die Burg, vermochten sie aber nicht zu erobern, da sie wegen ihrer ge-schtzten Lage schwer anzugreifen war und von den Wenden tapfer verteidigt ward. Inzwischen wurden die dnischen Schiffe in der Wismarschen Bucht, bei denen nur wenig Mannschaft zur Bedeckung zurckgeblieben war, von einer wendischen Flotte aus Rgen berfallen und ein Teil von ihnen genommen. Als die Dnen vor Dobin dies erfuhren, zogen sie eilends ab, um ihre Schiffe zu retten, und kamen auch nach dem Abzug der Rgener nicht wieder, sondern fuhren nach Hause. Auch die Deutschen wurden nun bald der Belagerung berdrssig und schloffen einen Vertrag mit den Wenden, in dem diese ver-sprachen die Taufe anzunehmen. Eine Anzahl von ihnen lie sich auch taufen, tute erzhlt wird, im Dwe-See, der davon seinen Namen erhalten haben soll. Aber kaum hatten die Deutschen den Rcken gewandt, so fielen die Wenden wieder ins Heidentum zurck, und das alte Treiben begann von neuem. Noch mehrmals mute Heinrich der Lwe gegen sie zu Felde ziehen, bis endlich Niclot sich ihm unterwarf und ihm einen jhrlichen Tribut zu zahlen versprach. Mit den Deutschen hielten die Wenden seitdem Frieden, setzten aber ihre Plnderungszge gegen die dnischen Ksten fort, selbst als Herzog Heinrich sie ihnen unter-sagte. Da machte Heinrich aufs neue einen Kriegszug in das Obotritenland, um sie fr ihren Ungehorsam zu zchtigen. b. Niclots Tod. Als das Heer, das Heinrich der Lwe gegen Ntclot gesammelt hatte, sich den Grenzen Mecklenburgs nherte (1160), verbrannte Ntclot alle seine Burgen im Westen seines Landes, auch Schwerin und Mecklenburg, und zog sich bis hinter die Warnow in die Burg Werle zurck, die sdlich von Schwann lag. Heinrich der Lwe durchzog sengend und plndernd das ganze Obotritenland bis Mecklenburg; hier machte er halt und schlug ein Lager auf. Aus Werte aber streiften tglich wendische Scharen bis nach dem schsischen Lager und lauerten den Sachsen aus, die sich vom Lager entfernten, um Futter und Getreide zu holen. So zogen eines Tages auch Niclots Shne, Pribislav und Wertislav, aus und tteten einige Sachsen. Auf

6. Bilder aus der mecklenburgischen Geschichte und Sagenwelt - S. 23

1900 - Rostock : Süsserott
- 23 Sattel sa, rollte in den Sand. Auch viele junge Adlige, die noch nicht zu Rittern geschlagen waren, nahmen an den Kmpfen teil. Wer von ihnen sich auszeichnete, erhielt sogleich von seinem Lehnsherrn den Ritterschlag, und es wurden der Ritter so viele, wie bis dahin kaum in einem groen Knigreich gewesen waren. Bei der Tafel nach dem Turniere wurden die ersten Gerichte von Fürsten und Herren zu Rosse und in eigentmlicher Tracht hereingebracht. Springer, Ringer, Seiltnzer, Musikanten und andere fahrende Leute trugen zur Belustigung der Fürsten und des Volkes bei. An das eigentliche Turnier schlssen sich noch andere Lustbarkeiten, die noch Wochen lang die Gste festhielten. Es war bei weitem das glnzendste Fest, das Mecklenburg im Mittel-alter erlebte. 9. Klaus Strtebeker in Sage und Lied. Im Jahre 1389 wurde König Albrecht von Schweden, der ein Mecklenburger Herzog war, im Kriege mit Dnemark gefangen und fast fein ganzes Reich bis auf die Hauptstadt Stockholm von den Dnen erobert Darauf erlieen die Städte Rostock und Wismar einen Ausruf, da alle, die gegen Dnemark Freibeuterei treiben wollten, in den Hsen der beiden Städte ihren Raub sollten bergen und verkaufen drfen, wenn sie sich zugleich verpflichteten, das belagerte Stockholm mit Lebensmitteln zu versorgen. Diesem Aufruf folgte eine groe Zahl raub- und beutegieriger Leute, die nun die Gewsser der Ostsee unsicher machten. Man nannte sie Vitalienbrder (von Victualien = Lebensmitteln) oder Lifendeeler d. i. Gleichteiler, weil sie ihre Beute oder deren Erls zu gleichen Teilen unter sich zu verteilen pflegten. Der berhmteste Anfhrer dieser Likendeeler war Klaus Strtebeker, der wahrscheinlich aus Wismar stammte. So lange er in der Ostsee seine Rubereien trieb, soll er seinen Hauptschlupswinkel in der Ribnitzer Binnensee gehabt haben, die damals durch einen bei Wustrow vorbeifhrenden Wasserlaus mit der Ostsee in Verbindung stand. Spter, als König Albrecht im Jahre 1395 freigelassen und der Krieg mit Dnemark beendet war, ging Strtebeker in die

7. Bilder aus der mecklenburgischen Geschichte und Sagenwelt - S. 24

1900 - Rostock : Süsserott
24 Nordsee und setzte dort sein bses Handwerk fort. Endlich ward er im Jahre 1401 bei Helgoland von Hamburger Schissen, deren eines, das des Anfhrers, die Bunte Kuh aus Flandern" hie, berwltigt und gefangen nach Hamburg gefhrt. Als man sein Schiff, den Roten Teufel", durchsuchte, da fand sich, wie das Volk erzhlt, da die Masten mit Gold ausgegossen waren. Um sich die Freiheit zu erkaufen, soll er versprochen haben, eine goldene Kette zu liefern, die dreimal um Hamburg fhrte. Die Hamburger aber wiesen das Anerbieten ab und lieen ihn mit seinen Gefhrten hinrichten. Vor seinem Tode bat er darum, da alle feine Gesellen, bei denen er nach seiner Hinrichtung noch vorbeiliefe, begnadigt werden sollten. Und wirklich soll, als ihm der Kops abgeschlagen war, der Rumpf bis zum fnften Mann gegangen sein. Da warf ihm der Henker einen Klotz vor die Fe, und er stolperte darber, fiel hin und vermochte sich nicht wieder zu erheben. Auch in Liedern besang das Volk die Gefangennahme des Rubers und seines Gefhrten Gdeke Michael. Ein solches lautet: 1. Strtebeker und Gdeke Micheel, Dat weeren twee Rover to gliken Deel To Water un nich to Lande: Bit dat et Gott im Himmel verdroot, Do muten se lieden groot Schande. !2. Strtebeker sprook: Alltohand! De Westsee is us wohlbekannt, Dahin wlln rot nu fahren. De riken Kopld von Hamburg Mgt jem ehr Scheep (mgen ihre Schiffe) nu wahren. 3. Nu leepen se wie dull dahin In ehren bsen Rversinn, Bit dat man se kreg saaten. Bie't Hilgeland in aller Frh Da muffen se't Haar woll laaten. 4. De bunte Kuh ut Flandern kam Dat Roov-Schipp up de Horner nahm Und sttt et wi in Stcken.

8. Bilder aus der mecklenburgischen Geschichte und Sagenwelt - S. 72

1900 - Rostock : Süsserott
72 v . *}' mu ctn dringendes Bedrfnis, Ihnen hier an dieser Stelle meine Freude auszusprechen, da ich an dem heutigen Tage hier in meinem lieben Rostock zugegen sein kann Aber es drngt mich, auch an dieser Stelle meinem Dank gegen Gott Ausdruck zu oerleihen, da es mir vergnnt ist, nach der schweren Krankheit, die ich im vergangenen Jahre in Ihrer unmittelbaren Nhe (in Gelbensande) erlitt, und nach langer Trennung wieder in meinem lieben Mecklenburg weilen'zu knnen. Nicht viele von Ihnen werden es verstehen und wissen, was es heit, Monate lang von dem Heimatlande getrennt zu sein, an dem das Herz hngt und zu dem es mit Zeder Faser uns hinzieht! Aber Sie knnen sich versichert halten, ob ich hier in Ihrer Mitte weile oder im fremden Lande, teilt Herz schlgt an jedem Orte warm und mchtig meinem heben Mecklenburg entgegen, mein ganzes Fhlen und Denken und meine Arbeit sind stets in derselben Weise meinem Heimat-lande zugethan." Nach neuer langer und schwerer Krankheit starb er in Cannes den 10. April 1897. 23, Der gob des Herzogs Friedrich Wilhelm. Herzog Friedrich Wilhelm von Mecklenburg, der vierte von den sechs Shnen des Groherzogs Friedrich Franz Ii., wurde geboren am 5. April 1871 und trat im April 1888 als Kadett itt die Marine ein. Im Sommer 1891 zum Unterleutnant befordert, erhielt er am 1. Oktober 1896 das Kommando eines Torpedobootes (S. 26). Auch in dieser Stellung, wie in allen frheren, bewies er Entschlossenheit, Ausdauer, Pflichttreue und Pnktlichkeit und eine stete uneigenntzige Frsorge fr seine Leute, die ihm beren Liebe in einem so hohen Grabe eintrug, da sie alle fr Hoheit durchs Feuer zu gehen" bereit waren. Nach langen, anstrengenden bungen im Sommer des Jahres 1897 warb die Flotte, der sein Boot angehrte, am 21. September in Wilhelmshaven ausgelst, der Heimatswimpel warb gehit, und am nchsten Tage die Fahrt von Wilhelmshaven nach Kiel durch den Kanal, der jetzt von der Elbemndung nach Kiel fhrt, den Kaiser Wilhelms-Kanal", angetreten. Es sollte des Herzogs letzte Fahrt werden.

9. Bilder aus der mecklenburgischen Geschichte und Sagenwelt - S. 73

1900 - Rostock : Süsserott
73 Kurz nach fnf Uhr Morgens liefen die Boote ihrer sechs aus dem Hafen aus. Es war hoher Seegang und ein ziemlich starker Weststurm, fo da die Wellen hufig der das Deck der Boote hinwegfchlugen. Der Platz des Kommandanten ist auf dem Vorderschiff zwischen Schornstein und Turm, hier stand dann auch an diesem Morgen der Herzog, die Bewegungen der See beobachtend. Seine Kleidung war der hellgelbe lrock, um die Brust noch die Schwimmweste. Den Kopf bedeckte eine Mtze mit heruntergelassenem Sturmriemen. Dazu hohe und ziemlich weite Gummistiefel. Unmittelbar neben ihm stand der lteste Unteroffizier, der mit der Hand den Maschinentelegraphen umfate, um jeden von dem Kommandanten erteilten Befehl der Maschine augenblicklich mitteilen zu knnen. Es war gegen 10 Uhr Vormittags, die Schiffe befanden sich bereits in der Mndung der Elbe, die ja meerbusenartig erweitert ist, als eine gewaltige Welle, die von hinten auflies, das Heck des Bootes hob und zu beiden Seiten der Deck zusammenbrach. Der Bug tauchte ein, zugleich drehte sich das Boot seitwrts und schlug dann um. Sofort begaben sich die brigen Boote zur Unfallstelle. An der vom Winde abgewandten Seite hingen etwa fnf Menschen an der Bordwand, während ebenso viele auf der andern Seite im Wasser trieben. Diese Leute konnten fast ausnahmslos gerettet werden, der Herzog aber befand sich nicht darunter. Er war von der Gewalt der andringenden Wassermassen durch die offene Turmthr in das Zwischendeck geschleudert worden, das sich schnell, aber doch nur zum Teil mit Wasser fllte. Hier befanden sich auer ihm noch vier seiner Leute. Als er die Lage erkannte, versuchte er zunchst sich der Gegenstnde zu entledigen, welche ihn an einer mglichen Rettung htten hindern knnen. Es gelang ihm die Schwimmweste abzustreifen, während er den lrock nicht auszuziehen vermochte. Auch hat er den Versuch gemacht, sich von den hohen Gummistiefeln zu befreien, doch ist es nur mit einem derselben gelungen. Als er einsah, da weder sr ihn noch fr die Leute auf Rettung zu hoffen sei, sprach er ruhig und gefat zu ihnen die Worte: Es ist alles verloren, Jungens, jetzt wollen wir noch beten: Vater, nimm unsere Seelen zu Dir in den Himmel und gieb uns einen schnellen und gelinden Tod!"

10. Bilder aus der mecklenburgischen Geschichte und Sagenwelt - S. 77

1900 - Rostock : Süsserott
Weg, ruft eine Stimme; allein er achtet ihrer nicht. Pltzlich strzt aus den Wolken nahe vor ihn hin ein langer Mann auf einem Schimmel. Hast Krfte?" spricht er; wir wollen uns beide versuchen. Hier die Kette! Fasse sie an! Wer kann am strksten ziehen?" Der Bauer fate beherzt die schwere Kette, und hoch aus schwang sich der wilde Jger. Indes hatte jener sie um eine nahe Eiche geschlungen, und vergeblich zerrte der Jger. Hast gewi das Ende um die Eiche geschlungen?" fragte der herabsteigende Wod. Nein" verfetzte der Bauer, der die Kette eiligst losgewickelt hatte, sieh, fo hatte ich es in meinen Hnben." Nun, fo bist Du mein in den Wolfen", rief der Jger und schwang sich empor. Der Bauer schrzte schnell die Kette wieber um die Eiche, und es gelang dem Wob nicht. Hast doch die Kette um die Eiche geschlagen!" sprach der niedersteigende Wod. Nein", erwiderte der Bauer, sieh, fo halt ich sie in meinen Hnden." Und wrst du schwerer als Blei", rief der wilde Jger, fo mut Du hinauf zu mir in die Wolfen." Blitzschnell ritt er aufwrts; aber der Bauer half sich aus die alte Weise. Die Hunde bellten, die Rosse wieherten dort oben, die Eiche krachte an den Wurzeln und schien sich seitwrts zu drehen. Dem Bauer ward bange; aber die Eiche stand. Hast brav gezogen," sprach der Jger; mein wurden schon viele Männer; aber Du bist der erste, der mir widerstand. Ich werde dich belohnen." Laut ging die Jagd weiter! Hallo, holla!" Der Bauer schlich seines Weges weiter. Da strzt aus der Eiche ein Hirsch chzend vor ihn hin, und Wob ist ba, springt vom weien Rosse und zerlegt das Wilb. Blut sollst bu haben", spricht er zum Bauer, und eine Keule dazu." Herr", sagte der Bauer, siehe, Dein Knecht hat nicht Eimer noch Topf." Zieh' den Stiefel aus!" ruft Wob; er that's. Nun wanbere mit Blut und Fleisch zu Weib und Kind." Die Angst erleichterte anfangs die Last; aber allmhlich warb sie schwerer und schwerer; kaum vermochte er sie zu tragen. Mit frummem Rcken, vom Schweie triefenb, erreichte er enblich feine Htte, und siehe ba, der Stiefel war voll Golb und die Keule ein leberner Beutet voll Silbergelb.
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