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geliebten Fürsten zu mildern. Erst nach drei Jahren erfuhr man in Mecklenburg von dem Unglück, welches Heinrich betroffen. Anastasia ließ kein Mittel unversucht, ihren Gemahl zu befreien, doch blieben alle Bemühungen erfolglos.
4. Die Heimkehr. — 26 Jahre schmachtete Heinrich in der Gefangenschaft.,, Wegen seiner Sanftmut und Geduld wurde er in ganz Ägypten als ein Heiliger angesehen. Erst als 1297 ein neuer Sultan den ägyptischen Thron bestieg, erlangte der fromme Dulder seine Freiheit wieder. Es war am Weihnachtsabend, als man ihm die Pforte seines Gefängnisses öffnete. Um Johannis 1298 kam Heinrich in der Heimat an, wo man ihn schon als tot betrauert hatte. Sein ältester Sohn Heinrich war zu einem stattlichen Ritter herangewachsen und gerade beschäftigt, das Raubschloß Glaisin zu belagern, als er die Rachricht erhielt, daß sein verschollener Vater komme. Sogleich eilte er nach Wismar, um feiner Mutter diese Kunde zu bringen. Heinrichs I. jüngster Sohn Johann befand sich nicht mehr am Leben; er war 1289 in der Golwitz, der Meerenge zwischen der Insel Pöl und dem Festlande, durch Umschlagen seines Bootes ertrunken.
5. Das Wiedersehen — Anastasia schickte dem Ankömmling ihre beiden Räte entgegen, um die Wahrheit der überbrachten Kunde zu prüfen. Diese Vorsicht war nötig, denn es waren schon öfters Betrüger ausgetreten, die sich für den verschollenen Fürsten ausgegeben hatten; einer war bei der Börzower Mühle in der Stepenitz ertränkt, der andere bei Sternberg verbrannt worden. Heinrich I. wurde von seinen getreuen Räten erkannt und geleitet. Nachdem Glaisin erobert und geschleift worden, zogen Vater und Sohn der Fürstin entgegen. Bei Hohen-Viecheln trafen die vielgeprüften Ehegatten zusammen. Anastasia sank dem greisen Fürsten in die Arme mit den Worten: „O Sohn, ja, dieser ist mein Herr!"
6. Heinrichs I. ^ob. — Heinrich der Pilger überlebte seine Rückkehr in die Heimat nicht lange. Seine Kraft war in der langen Gefangenschaft gebrochen." Ant 2. Januar 1302 legte er sein müdes Haupt zur ewigen Ruhe nieder, in welche sein treuer Diener Martin Bleyer bereits vor ihm eingegangen war.
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Extrahierte Personennamen: Albrecht Albrecht Albrecht Euphemia Albrecht_Ii Albrecht Magnus Magnus Albrecht_Ii Albrecht Ludwig_der_Baier Ludwig Karl_Iv Karl Ludwigs Ludwigs Karl_Iv Karl Albrecht_Ii Albrecht Johann Albrecht_Ii Albrecht Albrecht_Ii Albrecht Ludwig Ludwig Karl_Iv Karl Albrecht_Ii Albrecht Ludwig Ludwig Ludwigs Ludwigs Albrecht Albrecht Karl_Iv Karl Albrecht_Ii Albrecht Benjes
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unter feinem Scepter vereinigt hätte. Doch es kam anders. Albrecht verlor am 24. Februar 1389 die Schlacht bei Fal-köping, indem er tollkühn über einen halbgefrorenen Morast vordrang und mit abgematteten Streitkräften die Dänen angriff; mit feinem Sohne und vielen mecklenburgischen Edlen fiel er in die Gefangenschaft feiner Feindin. Zum Hohn ließ ihm diese eine große Mütze mit einem neunzehn Ellen langen Schweife auffetzen und nach dem Schlöffe Lindh olm in Schonen abführen, wo er sechs Jahre gefangen faß. Ganz Schweden fiel den Dänen in die Hände; nur Stockholm, wohin Albrechts Oheim, Johann von Stargard, den Rest des Heeres rettete, blieb den Mecklenburgern erhalten. Alle Unterhandlungen zur Freilassung des gefangenen Königs verliefen fruchtlos. Da kam diesem Hülfe von einer anderen Seite.
3. Die Vitalienbrüder. — Die Städte Rostock und Wismar erklärten 13v2 ihre Häfen zu Freihäfen für alle Schiffe, welche auf eigne Gefahr die Länder der Königin Margarete angreifen wollten. Bald wimmelte die Ostsee von kühnen Freibeutern, denen unsere Seestädte Kaperbriefe auf alle nordischen Schiffe ausgestellt hatten. Man nannte sie Vitalienbrüder, weil sie dem von den Dänen belagerten Stockholm Lebensrnittel (Viktualien) zuführen wollten; sie hießen auch Likendeler, weil sie ihre Beute in gleichen Teilen zu verteilen pflegten. Die Führer dieser Kaperschiffe waren meist fehdeluftige Ritter, deren Augen durch die Strenge, mit welcher der Landfrieden aufrecht erhalten ward, auf die See gelenkt wurden; viele von ihnen waren mecklenburgische Edelleute Die Bemannung bestand aus hergelaufenem Volke aus aller Herren Ländern. Deshalb arteten die Vitalienbrüder bald zu reinen Seeräubern aus, welche ihre Verpflichtung, die Befreiung des Königs zu erzwingen, außer acht ließen. Ihr Losungswort war: „Gottes Freund und aller Welt Feind". Die Insel Gotland bildete ihr Hauptversteck. Alle Schiffahrt in der Ostsee drohte aufzuhören. Erst 1395 kam ein Vertrag zustande, durch welchen Albrecht Iii. seine Freiheit wieder erlangte. Er zahlte 60000 Mark Lösegeld (21/2 Mill. Reichsmark) und verzichtete auf die Krone Schwedens. Rostock und Wismar erklärten jetzt das den Vitalienbrüdern erteilte Kaperrecht für erloschen und die meisten mecklenburgischen Ritter gaben das Seeräuberhandwerk auf; andere setzten es unter Führung des aus Wismar gebürtigen Klaus Störtebeker fort. Dieser hatte feinen Schlupfwinkel im Ribnitzer Binnen-
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Extrahierte Ortsnamen: Schlöffe_Lindh Schweden Stockholm Wismar Stockholm Gotland Ostsee Schwedens Rostock Wismar Wismar
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Herzogs auf dem Felde der Ehre. Schon frühzeitig hatte sich der Fürst militärischen Studien hingegeben; er hielt es für seine Aufgabe, in Kriegszeiten seine Landeskinder selbst zu führen. Im Jahre 1866 legte Friedrich Franz Ii. die erste Probe feiner Befähigung zur Heeresführung ab. Nach der Schlacht bei Königgrätz führte er feine Mecklenburger als preußische Reserve nach Bayern. Da die Entscheidung des Krieges schon gefallen war, kam es nicht mehr zu großen Kämpfen. Nur am 29. Juni hatten die Dragoner und Jäger bei Seybottenreuth ein Gefecht zu bestehen. Durch seine Milde und Liebenswürdigkeit eroberte sich der Großherzog die Herzen seiner Gegner.
Um so größer war der Anteil Mecklenburgs am Feldzug 1870/71.
a. Die Wacht am Meer. — Friedrich Franz Ii. war außer dem Kaiser der einzige regierende Fürst, welcher in diesem Kriege ein Kommando führte. Die mecklenburgischen Truppen waren zunächst für den Küstenschutz bestimmt und sollten einer etwaigen Beteiligung der Dänen am Kampfe entgegentreten. Am 26. Juli waren die Truppeu marschbereit und verließen ihre Garnisonen. Der Großherzog nahm sein Hauptquartier in Hamburg. An gefährdeten Stellen der Küste, z. B. an der Wohlenberger Wiek bei Wismar, wurden Schanzen aufgeworfen. Doch versuchte der Feind nirgends eine Landung. Das eintönige Lagerleben behagte den Soldaten wenig; mit Jubel nahmen sie die Nachricht auf, daß es nach Frankreich gehen sollte.
b. Nach Frankreich. — Am 25. August fuhren unsere Truppen mit der Eifenbahn von Hamburg ab und langten am So. August in Homburg an. Das mecklenburgische Kontingent bestand aus dem Grenadierregiment Nr. 89, dem Füsilierregiment Nr. 90, dem Jägerbataillon Nr. 14, den Dragonerregimentern Nr. 17 und 18 und einer Artillerie-Abteilung. Die Mecklenburger bildeten mit den Hanseaten die 17. Division des Ix. Armeekorps.
c. Kor Metz. — Am 31. August wurde von Hamburg nach Metz abmarschiert, wo man am 3 September ankam. Die ^reude über den Sieg von Sedan vermischte sich vielfach mit dem Bedauern über das vermeintliche Ende des Krieges. Die 17. Division sollte die Festung Metz einschließen helfen. Unfere Truppen lagerten 7 Tage im aufgeweichten Lehmboden vor Metz; am 10. September wurde der Weitermarsch auf Toul befohlen.
d. Die Einnahme von foul. — Am 12. September kam die Division vor Toul an. Da die Aufforderung zur Übergabe zurückgewiesen wurde, mußte der Großherzog die Beschießung der Festung eintreten lassen. Am 23. September kapitulierte Toul; eine reiche Beute an Kriegsmaterial und Gefangenen fiel den Siegern in die Hände. Das 2. Bataillon des 90. Regiments blieb als Besatzung zurück; die übrigen unter dem Befehl des Großherzogs vereinigten
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Franz_Ii Friedrich Franz Friedrich_Franz_Ii Friedrich Franz August August August
Extrahierte Ortsnamen: Bayern Mecklenburgs Hamburg Wismar Frankreich Frankreich Hamburg Homburg Hamburg Sedan
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Truppen, welche den Namen des 13. Armeekorps führten, marschierten nach Paris.
e. Dor Paris. — Am 10. Oktober erfolgte die Ankunft des 13. Armeekorps vor Paris. Hier hatte es Vorpostendienste zwischen der Seine und Marne und blieb in dieser Stellung bis 9. November.
f. Der Marsch nach Wellen. — Durch die Bildung der französischen Loirearmee erschien die Belagerungsarmee von Paris gefährdet. Zwar warf General v. d. Tann mit seinen Bayern die Franzosen unweit Orleans zurück und besetzte die Stadt, war aber nicht stark genug, sie zu behaupten. Deshalb wurde am 9. November die 17. Division mit andern Truppenkörpern von dem Pariser Belagerungsheere abgezweigt, um als „Armeeabteilung des Großherzogs von Mecklenburg" die französische Loirearmee zu bekämpfen und vereinigt mit der von Metz heranrückenden Armee des Prinzen Friedrich Karl zu zersprengen. Die gewaltigen Marschleistungen, welche unsere Truppen zu bewältigen hatten, wurden durch die Unbilden der Witterung noch erschwert. An 80 Meilen wurden in Rund- und Zickzackmärschen im Südwesten von Paris zurückgelegt.
g. Loigiiy. — Am 27. November hatte Prinz Friedrich Karl seine Verbindung mit der Armeeabteilung des Großherzogs hergestellt, und letzterer griff am 2. Dezember bei Loigny, 4 Meilen von Orleans, den Feind an. Die 17. Division entschied unter großen Verlusten den Sieg, der dem Vormarsch der Franzosen auf Paris ein Halt gebot und die Einnahme von Orleans am 4. Dezember zur Folge hatte. Nur eine zweitägige Ruhevaufe konnte unseren Truppen gegönnt werden, dann ging es zu neuen Kämpfen.
li. Zeaugenry. — Die französische Loirearmee teilte sich jetzt in eine.östliche unter Bourbaki, eine westliche unter Chaney. Gegen die Übermacht des Generals Chaney stand zu halten, wurde "die Aufgabe der Armeeabteiluug des Großherzogs. Am 7. Dezember ging es am rechten Ufer der Loire abwärts. Bei Le Meung wurde der Feind gefaßt und geworfen. In den dreitägigen Kämpfen bei Beaugency vom 8.—10. Dezember, in denen auch das von Toul abgelöste 2. Bataillon des 90. Regiments die Feuertaufe empfing, errangen die Mecklenburger blutige Siegeslorbeeren. Infolge der Niederlage ihrer Truppen bei Beaugency verlegte die französische Regierung ihren Sitz von Tours nach Bordeaux.
>. In Ehaitres. — Die durch die mehrwöchentlichen Märsche und Kämpfe erschöpfte 17. Division bedurfte der Ruhe. Deshalb wurden am 22. Dezember Quartiere um Chartres bezogen, in denen man das Weihnachtsfest verlebte und bis zum 5. Januar verblieb. Der Aufenthalt in Chartres wurde zur Ausbesserung von Kleidung und Schuhzeug benutzt.
k. Ke Mans. — Nun ging es wieder vorwärts gegen General Chancy, der sein Heer von neuem gesammelt hatte. Am 10. Januar kam es zur Schlacht von Le Mans, welche 3 Tage währte und zur völligen Auflösung der französischen Westarmee führte.
1. Kauen. — Jetzt erhielten unsere Truppen die Aufgabe, die Gegend zwischen Le Mans und Rouen vom Feinde zu säubern. Dres geschah in der Zeit vom 12.—25 Januar. In Rouen traf man am 2o. Januar ein und bezog dort Quartiere. Am 28. Februar
6*
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Extrahierte Personennamen: Metz Friedrich_Karl Friedrich Karl Loigiiy Friedrich_Karl Friedrich Karl Zeaugenry Le_Meung Beaugency General_Chancy Le_Mans Le_Mans
Extrahierte Ortsnamen: Paris Paris Paris Paris Paris Loigny Paris Beaugency Bordeaux Ehaitres Chartres Westarmee Rouen Rouen
| Siege der preuischen Mainarmee.
Waffenstillstand zu Nikolsbnrg? Friede zu Prag. | Schleswig-Holstein, Hannover, Hessen-Cassel, Nassau und Frankfurt mit Preußen bereinigt
1867 I Grndung des Norddeutschen Bundes.
18701871
1870
14., 16., 18. August
1. September
2. September
1871
18. Januar
Der Deutsch-Franzsische Krieg.
Die 3. Armee (Kronprinz Friedrich Wilhelm) siegt der Mae Mahou bei Weienburg und Wrth. Teile der 1. und 2. Armee (Steinmetz und Prinz Friedrich Karl) siegen bei Spichern.
Schlachten bei Metz: Colombey-Nonilly, Vionville-Mars-la-Tonr, Grabelotte-St. Pribat. Bazaiue vom Prinzen Friedrich Karl in Metz eingeschlossen.
Schlacht bei Sedau.
Napoleon und seine Armee knegsgefangen.
Sturz des Kaisertums. Frankreich Republik (Gam-betta).
bergabe vou Straburg (28. September) und Met; (27. Oktober).
Belagerung von Paris; Ausflle der Pariser Besatzung.
Kmpfe mit den Eutsatztruppeu, im Norden bei Amiens (Mantenffel) und St. Qnentin (Goeben), im Sden bei Orleans (v. d. Tann) und Le Mans (Prinz Friedrich Karl), im Osten an der Lisaine (Werder).
Die Kaiserfeier in Versailles. Das Deutsche Reich.
Bourbakis bertritt in die Schweiz.
Friede zu Frankfurt; Elsa und Dentsch-Lothringen (mit Metz) kommen wieder an Deutschland.
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Extrahierte Ortsnamen: Mainarmee Nikolsbnrg Schleswig-Holstein Hannover Hessen-Cassel Nassau Frankfurt Weienburg Frankreich_Republik Paris Amiens Versailles Frankfurt Deutschland
.19121913 Die beiden ersten Balkankriege; Friede von Bukarest.
1914, Ermordung des sterreichisch-ungarischen Thronfolgers 28. Juni und seiner Gemahlin in Serajewo.
Ausbruch des Weltkrieges (31. Juli/1. August).
Einmarsch der deutschen Heere in Belgien und Frank-reich. Erstrmung der Festung Lttich (7. August).
Schlacht zwischen Metz und den Bogesen (21. Aug.); Eroberung der Festung Ncunur. Niederlagen der Englnder bei Maubeuge und bei Tt. Quentin (27. Aug.).
Seit der Marneschlacht (7. bis 11. Sept.) Begiuu des Stellungskrieges.
Durch den Fall der groen Festung Antwerpen (9. Okt.) gert fast ganz Belgien in deutschen Besitz; deutsches Generalgouvernement Brssel.
Nach anfnglich siegreichen Grenzkmpsen der Deutschen und sterreicher im Osten Einbruch der Russen in Ostpreuen und Galizien (Lemberg). Siege des Generals von Hindenburg bei Tannenberg (26. bis 28. Aug.) und an den masurischen Leen (9./10. Sept.).
Vormarsch auf Warschau und Rckzug. Schlacht bei Lowitsch.
Die Russen belagern vergeblich Przemysl.
Einrcken der sterreicher in Serbien und in Monte-negro; Belgrad vorbergehend von ihnen besetzt. Eintritt der Trkei in den Weltkrieg (Ende Oktober).
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: Beschieung von Libau (Kurland) und der Kste von Algier. Erstes Seetreffen bei Helgoland. Angriffe | der deutschen Flotte auf die englische Kste, Sieg an der Doggerbank. Das deutsche Auslandskreuzer-Geschwader, bei Coronet (Chile) siegreich, wird bei den Falklands-Jnseln vernichtet.
Kmpfe in den Kolonien: Tsingtau erliegt nach Helden-haster Verteidigung den Japanern, (7. November).
1915 Schlachten bei Soissons, in der Champagne, an der Lorettohhe und in den Argonnen. Der groe An-griff der Franzosen (General Joffre) und Englnder bei Ipern, Arras und in der Champagne scheitert
(September-Oktober).
I _
Winterschlacht in Masuren (7. bis 15. Febr.). Die Russen erobern Przemysl.
| Durchbruchsschlacht in Westgalizien (Gorlice 2. Mai); Rckeroberung Galiziens. Vorrcken der Dentscheu und sterreicher in Polen; Eroberung der groen westrussischen Festungen (Warschau, Kowuo, Modlin it. ct.).
Sieg der Trken an den Dardanellen (18. Mrz); Rck-zug der Englnder von Gallipoli.
Abfall Italiens vom Dreibund und Eintritt in den Krieg (23. Mai); Kmpfe in Sdtirol und am Jsonzo.
Eintritt Bulgariens in den Weltkrieg (Mitte Oktober). Vernichtung Serbiens und Montenegros (von Mackensen): Belgrad und Risch erobert, Schlacht auf dem Amselfelde.
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Wir achten weiter auf die bei Hochwasser trübe, gelbe und
braune Färbung der Bäche, und die Schüler werden veranlaßt, sich
nach starkem oder längerem Regen einmal ein Gefäß voll schmutzigen
Flußwassers hinzustellen und nach einiger Zeit den Bodensatz anzu-
sehen, vielleicht auch zu wiegen und zu messen.
Größere Schüler könnten unter Anleitung des Lehrers durch
eigene Messungen und Berechnungen ermitteln, wieviel Wasser täg-
lich, monatlich, jährlich in Werre und Aa durch Herford fließt,*) wieviel
Schwemmstoffe mitgeführt werden, wie hoch hier die Regenhöhe**) in
einem Jahre ist, wieviel Erdreich usw. auf unfern Feldern, etwa auf
1 qkm oder im ganzen Kreise Herford, abgeschwemmt wird: alles
Aufgaben, die eigene sorgsältige Beobachtung, selbständiges Denken
und gewissenhafte Arbeit verlangten.
So kommen wir nach und nach durch zahlreiche Beobachtungen
und Vergleiche dahin, in dem Fluß einen außerordentlich erfolgreichen
Sandfabrikanten, einen fleißigen Lumpensammler, der auf die Dauer
nichts von dem, was ihm erreichbar ist, liegen laffen kann, und einen
» billigen Lieferanten zu sehen. Auch mit einem Riesen-Fuhrgeschäft
könnte man ihn vergleichen. Unaufhörlich, tagaus, tagein, ist er an
der Arbeit, erstaunlich große Massen von Erde, Steinen, Sand und
Schlamm loszureißen, fortzufpülen, weiterzuschleppen und nach dem
Meere zu verfrachten.
Wir kommen an einem mit 2 Pferden bespannten Sandwagen
vorüber und fragen im Vorbeigehen den Knecht, wieviel Sand er da
fährt. Es sind meist l1/2 cbm.
Im Weitergehen rechnen wir sofort einige dazu paffende Auf-
gaben, z. B. daß man, um 30 cbm Sand auf einmal zu fahren,
20 solcher Wagen und 40 solcher Pferde brauchte.
*) Herrn Dipl.-Jng. Ulrici verdanke ich weiter folgende Angaben:
Durchfluß 1. in der Werre an der Milcherbrücke im Jahresmittel 8 cbm/sec.
2. „ „ Aa bei Spilker „ „ 3,6 „ „
3. „ „ Werre an der Hansabrücke „ „ rund 12 „ „
**) Herr Rektor Wulff als Leiter der hiesigen Wetterwarte („Königl.
Meteorologischen Station") ermittelte als das 15 jährige Jahresmittel der
Jahre 1895—1910 = 717,1 mm,
als das Jahresmittel für 1910 —751,1mm (regenreich!)
ii ii ii „ 1911 =485,1 mm (fehr trocken!)
ii ii ii „ 1912 = 837,0 mm (regenreich !)
Allein am 25. August 1912 betrug hier die Niederschlagsmenge 22 mm,
im August 1912 überhaupt 126 mm!
Vergl. dazu die regenreichsten Stellen der Erde: Kamerunberg mit 10 m,
Assam am Himalaja 12 m!
Nolte, Bodenständiger Unterricht. 2
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Extrahierte Personennamen: Spilker Wulff August August
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Wir hören von dem Müller Schachtstek in Diebrock, — wir treffen
ihn gerade an, wie er bei seiner Mühle aus dem Arme der Aa,
der nach dem Mühlrad zu abgeleitet ist, den abgelagerten Sand aus-
wirft, um das Flußbett wieder tiefer zu machen — daß er dort
jedes Jahr etwa 50 cbm Sand abfahren muß — über 30 Fuder.
Die Schüler haben gesehen und werden angehalten, dauernd
daraus zu achten, wie oft Kolke, Teiche, Straßen- und Ackergräben
gereinigt, „ausgeschlämmt" werden müssen.
So lernen sie auf Grund vielfacher Beobachtungen in ihrer
engsten Heimat, welche gewaltige Mengen festen Erdreichs usw. aus
den Bergen und Feldern des Binnenlandes durch die zahlreichen
kleinen und großen Flüsse und Ströme abgeschwemmt, fortgespült
und in das Meer geschleppt werden.
Nun klingt es ihnen glaubhaft, wenn sie hören, daß alljährlich
allein aus dem sächsischen Elblaufe *) über 34000 cbm Sand, Kies
und Steine (rund 23000 Fuder oder was 46000 Pserde ziehen können!)
ausgebaggert werden müssen, damit die Fahrrinne tief genug bleibt;
daß die Donau **) jährlich über 35^ Millionen cbm — rund
23 Millionen Fuder für 46 000000 Pferde,
der Mississippi weit über 211 Millionen cbm — 140 Millionen
Fuder für 280000000 Pferde,
der Hoangho sogar 472 ^ Millionen cbm = 315 Millionen
Fuder für 630000000 Pferde,
Erde, Steine, Sand und Schlamm nach dem Meere bringt,
daß allein aus der schwäbischen Alb jedes Jahr 63600 cbm
Kalksteine vom Wasser ausgewaschen und abgeschwemmt
werden = 42400 Fuder für 84800 Pferde,
daß dort, wie man an zurückgebliebenen Spuren nachweisen
kann, bereits eine Erd- und Gesteinsschicht von 200 m Dicke
und 23 km Ausdehnung fortgespült worden ist.
Da sehen die Schüler allmählich ein, daß bei solch ungeahnter,
unaufhörlicher Riesenarbeit des Wassertropfens nach und nach Gebirge
und andere hoch gelegene Teile der Erdoberfläche abgetragen werden,
und daß durch diese ungeheure Einebnungsarbeit des Wassers schließlich
eine völlige Beseitigung aller Erhebungen stattfinden müßte, wenn nicht
auch andere Kräfte mit entgegengesetztem Erfolge an der Arbeit wären.
*) Vgl. Fraas, Die Naturerscheinungen der Erde. Verlag von Lutz,
Stuttgart.
**) Vgl. Volk, Geologisches Wanderbuch. Verlag von Teubner, Leipzig.
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