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1. Grundriß der mecklenburgischen Geschichte - S. 29

1899 - Leipzig [u.a.] : Süsserott
- 29 — geliebten Fürsten zu mildern. Erst nach drei Jahren erfuhr man in Mecklenburg von dem Unglück, welches Heinrich betroffen. Anastasia ließ kein Mittel unversucht, ihren Gemahl zu befreien, doch blieben alle Bemühungen erfolglos. 4. Die Heimkehr. — 26 Jahre schmachtete Heinrich in der Gefangenschaft.,, Wegen seiner Sanftmut und Geduld wurde er in ganz Ägypten als ein Heiliger angesehen. Erst als 1297 ein neuer Sultan den ägyptischen Thron bestieg, erlangte der fromme Dulder seine Freiheit wieder. Es war am Weihnachtsabend, als man ihm die Pforte seines Gefängnisses öffnete. Um Johannis 1298 kam Heinrich in der Heimat an, wo man ihn schon als tot betrauert hatte. Sein ältester Sohn Heinrich war zu einem stattlichen Ritter herangewachsen und gerade beschäftigt, das Raubschloß Glaisin zu belagern, als er die Rachricht erhielt, daß sein verschollener Vater komme. Sogleich eilte er nach Wismar, um feiner Mutter diese Kunde zu bringen. Heinrichs I. jüngster Sohn Johann befand sich nicht mehr am Leben; er war 1289 in der Golwitz, der Meerenge zwischen der Insel Pöl und dem Festlande, durch Umschlagen seines Bootes ertrunken. 5. Das Wiedersehen — Anastasia schickte dem Ankömmling ihre beiden Räte entgegen, um die Wahrheit der überbrachten Kunde zu prüfen. Diese Vorsicht war nötig, denn es waren schon öfters Betrüger ausgetreten, die sich für den verschollenen Fürsten ausgegeben hatten; einer war bei der Börzower Mühle in der Stepenitz ertränkt, der andere bei Sternberg verbrannt worden. Heinrich I. wurde von seinen getreuen Räten erkannt und geleitet. Nachdem Glaisin erobert und geschleift worden, zogen Vater und Sohn der Fürstin entgegen. Bei Hohen-Viecheln trafen die vielgeprüften Ehegatten zusammen. Anastasia sank dem greisen Fürsten in die Arme mit den Worten: „O Sohn, ja, dieser ist mein Herr!" 6. Heinrichs I. ^ob. — Heinrich der Pilger überlebte seine Rückkehr in die Heimat nicht lange. Seine Kraft war in der langen Gefangenschaft gebrochen." Ant 2. Januar 1302 legte er sein müdes Haupt zur ewigen Ruhe nieder, in welche sein treuer Diener Martin Bleyer bereits vor ihm eingegangen war.

2. Grundriß der mecklenburgischen Geschichte - S. 33

1899 - Leipzig [u.a.] : Süsserott
liche Besitz noch mehr zusammen. Als Albrecht eines Tages mit seinen Vormündern über Feld ritt, griff er einen Vogel, rupfte demselben die Federn aus und fragte seine Begleiter, ob das Tier noch leben könne. Als sie die Frage verneinten, sagte er, es gehe ihm ebenso wie dem Vogel, weil man ihm seine Schlösser und Burgen weggenommen habe. Im Jahre 1336 trat Albrecht die Regierung an und feierte alsbald seine Vermählung mit der Prinzessin Euphemia von Schweden. 2. Albrecht Ii. als Aandesfürll. — Sogleich ging der junge Fürst ans Werk, den Übermut und Trotz seiner Vasallen zu brechen. Er bekämpfte weiter die Raubritter, welche die Landstraßen unsicher machten und brachte am 11. Januar 1338 zu Lübeck zwischen den Hansestädten und den norddeutschen Fürsten den ersten Landfrieden § bund zustande. Weil die Städte ihm in feinem Bestreben, die Auflehnung des Adels und das Raubwesen der Ritter zu dämpfen, zur Seite standen, fühlte ^Albrecht sich ihnen verpflichtet. Deshalb vermittelte er auch in den Streitigkeiten zwischen feinem Schwager Magnus und den Hansestädten einen für letztere günstigen Frieden. 3. Albrecht Ii., „Herzog von Mecklenburgs. — Kaiser Ludwig der Baier war 1347 gestorben; fein ©cgenfaifer und Nachfolger Karl Iv. (1347—1378) suchte Ludwigs gleich, namigen Sohn, den Markgrafen von Brandenburg, zu vertreiben. Um sich den Beistand der mecklenburgischen Fürsten zu sichern, erhob Karl Iv. das Land Stargard, welches bis dahin noch brandenburgifches Sehen gewesen, zum Reichslehen und machte weiter der Oberhoheit, welche die Herzoge von Sachsen über Mecklenburg beanspruchten, für immer ein Ende, indem er am 8. Juli 1348 Albrecht Ii. und feinem Bruder Johann zu Prag die herzogliche Würde verlieh. 4. Albrecht Ii. als Kriegsheld.—Herzog Albrecht Ii bewies feine dankbare Gesinnung durch die Unterstützung des Kaisers in dessen Kampfe gegen Markgraf Ludwig. Karl Iv. hatte dem im Jahre 1348 aufgetretenen „falschen Waldemar", einem Betrüger, der sich für den 1319 gestorbenen letzten Assanier ausgab, die Belehnung mit Brandenburg erteilt. Auch Albrecht Ii. erkannte die Echtheit Waldemars an und zog für ihn gegen Ludwig siegreich fein Schwert. Zu Ludwigs Unterstützung eilten die Dänen herbei, wurden aber von Albrecht glänzend besiegt. Nach dem Tode Waldemars wünschte Karl Iv. die Mark an sein Haus zu bringen und verhieß Albrecht Ii. für feine Hülfe die Abtretung der Priegnitz. Der Kaiser löste aber dieses Versprechen nicht ein. Benjes, Grundriß. 3

3. Grundriß der mecklenburgischen Geschichte - S. 36

1899 - Leipzig [u.a.] : Süsserott
— 36 — unter feinem Scepter vereinigt hätte. Doch es kam anders. Albrecht verlor am 24. Februar 1389 die Schlacht bei Fal-köping, indem er tollkühn über einen halbgefrorenen Morast vordrang und mit abgematteten Streitkräften die Dänen angriff; mit feinem Sohne und vielen mecklenburgischen Edlen fiel er in die Gefangenschaft feiner Feindin. Zum Hohn ließ ihm diese eine große Mütze mit einem neunzehn Ellen langen Schweife auffetzen und nach dem Schlöffe Lindh olm in Schonen abführen, wo er sechs Jahre gefangen faß. Ganz Schweden fiel den Dänen in die Hände; nur Stockholm, wohin Albrechts Oheim, Johann von Stargard, den Rest des Heeres rettete, blieb den Mecklenburgern erhalten. Alle Unterhandlungen zur Freilassung des gefangenen Königs verliefen fruchtlos. Da kam diesem Hülfe von einer anderen Seite. 3. Die Vitalienbrüder. — Die Städte Rostock und Wismar erklärten 13v2 ihre Häfen zu Freihäfen für alle Schiffe, welche auf eigne Gefahr die Länder der Königin Margarete angreifen wollten. Bald wimmelte die Ostsee von kühnen Freibeutern, denen unsere Seestädte Kaperbriefe auf alle nordischen Schiffe ausgestellt hatten. Man nannte sie Vitalienbrüder, weil sie dem von den Dänen belagerten Stockholm Lebensrnittel (Viktualien) zuführen wollten; sie hießen auch Likendeler, weil sie ihre Beute in gleichen Teilen zu verteilen pflegten. Die Führer dieser Kaperschiffe waren meist fehdeluftige Ritter, deren Augen durch die Strenge, mit welcher der Landfrieden aufrecht erhalten ward, auf die See gelenkt wurden; viele von ihnen waren mecklenburgische Edelleute Die Bemannung bestand aus hergelaufenem Volke aus aller Herren Ländern. Deshalb arteten die Vitalienbrüder bald zu reinen Seeräubern aus, welche ihre Verpflichtung, die Befreiung des Königs zu erzwingen, außer acht ließen. Ihr Losungswort war: „Gottes Freund und aller Welt Feind". Die Insel Gotland bildete ihr Hauptversteck. Alle Schiffahrt in der Ostsee drohte aufzuhören. Erst 1395 kam ein Vertrag zustande, durch welchen Albrecht Iii. seine Freiheit wieder erlangte. Er zahlte 60000 Mark Lösegeld (21/2 Mill. Reichsmark) und verzichtete auf die Krone Schwedens. Rostock und Wismar erklärten jetzt das den Vitalienbrüdern erteilte Kaperrecht für erloschen und die meisten mecklenburgischen Ritter gaben das Seeräuberhandwerk auf; andere setzten es unter Führung des aus Wismar gebürtigen Klaus Störtebeker fort. Dieser hatte feinen Schlupfwinkel im Ribnitzer Binnen-

4. Grundriß der mecklenburgischen Geschichte - S. 65

1899 - Leipzig [u.a.] : Süsserott
— 65 — 29. Karl Leopold. 1713- 1747. 1 Sarl Leopolds pnrnhtcr. — Karl Leopold war 35 Jahre alt, als er zur Regierung kam. Bis dahin hatte er meist außer Landes gelebt und sich auch in Polen beim Heere Karls Xii aufgehalten. Diesem Fürsten zollte er eine überschwängliche Bewunderung und ahmte ihm sogar in der Kleidung nach. Weit schlimmer war es, daß er auch die üblen Charaktereigenschaften seines königlichen Vorbildes in ausgeprägter Stärke befaß. Dem Leibe nach war Karl Leopold der schönste Mann in Mecklenburg; sein unbändiger Starrst^ und seine unbegrenzte Herrschsucht führten aber sturmbewegte Tage für unser Land herauf. Die Kämpfe mit Rostock und der Ritterschaft. — Karl Leopold wollte unumschränkter Herr im Lande sein und erließ ohne Mitbewilligung der Stände einen Steuererlaß, welcher besonders die Ritterschaft beschwerte. Entgegen alten fürstlichen Zusagen wollte er ferner die Stadt Rostock zu einer Festung ausbauen und belegte sie mit einer starken Besatzung. Auch verweigerte er der Stadt die Steuerfreiheit und eignete sich das Jagd recht in der Rostocker Heide an. Als die Stadt beim Kaiser Klage führte, ließ Karl Leopold die Bürgermeister, verschiedene Ratsherren und Bürger auf dem Rathaufe einsperren, worauf die Stadt im Schweriner Vergleich auf ihre Privilegien verzichtete. Ter Kaiser erklärte jedoch diesen Verzicht für erzwungen und ungültig. Im Jahre 1716 vermählte sich Karl Leopold mit einer Nichte Peters des Großen, namens Katharina, und erlangte den Beistand des Zaren gegen Rostock und die Ritterschaft. Peter der Große ließ 50000 Russen in Mecklenburg einrücken, um an der Belagerung des schwedischen Wismar teilzunehmen. Bei Ankunft der Russen war Wismar schon den Dänen übergeben; die Russen blieben aber im Lande und verübten die ärgsten Erpressungen. Der Ritterschaft wurde die unerschwingliche Lieferung von 1536 Scheffel Salz und 32400 Zentner Zwieback auferlegt. Als dies geschehen, sollte Rostock binnen 24 Stunden 400000 Pfund Speck liefern. Hatte die Stadt vorher Tag und Nacht für die Ritterschaft Zwieback gebacken, so halfen jetzt die umliegenden Rittergüter getreulich aus der Specknot. Dann wurde gegen die Ritterschaft der Hauptfchlag geführt. Unter der Anschuldigung, vom Zaren übel geredet zu haben, sollten die vornehmsten Mitglieder der Ritterschaft gefangen genommen werden. Die meisten waren gewarnt und retteten sich durch die Flucht; ihre Güter wurden von Karl Leopold eingezogen. Im Jahre 1717 zogen die Russen ab bis auf 3300 Mann, welche der Herzog in Sold nahm und dadurch feine Truppenmacht auf 11500 Mann erhöhte, deren Unterhaltung er von der Ritterschaft verlangte. 3. Die Erekutionsiruppen und die Kaiserliche Kommission in Mecklenburg. — Auf die fortgesetzten Beschwerden der Ritterschaft gab Kaiser Karl Vi. (1711—1740) dem Kurfürsten von Hannover und dem Herzoge von Braunfchweig Auftrag, mit einem Heere in Mecklenburg einzurücken und die angedrohte Reichsexekution über den alle Kaiserlichen Verordnungen mißachtenden Herzog zu vollziehen. Zwischen den Exekutionstruppen und den von General Kurt von Schwerin, dem nachmaligen preußischen Feldmarfchall, befehligten herzoglichen Truppen kam es in der Nacht vom 5. auf Benjes, Grundriß, 5

5. Zeittafel der vaterländischen Geschichte - S. uncounted

1917 - Breslau : Hirt
1756 Friedrich besetzt Sachsen und besiegt die sterreicher bei Lobositz. Gefangennahme der Sachsen bei Pirna. 1757 Friedrich, bei Prag siegreich (Schwerin f), wird von Daun bei Kolin besiegt. Seine Siege bei Robach (5. November) und bei Leuthen (5. Dezember). 1758 | Ferdinand von Braunschweig siegt bei Krefeld, Friedrich bei Zorndorf (Seydlitz); er wird von Daun bei Hoch-kirch berfallen und geschlagen. 1759 | Ferdinand siegt bei Minden. Friedrich erliegt den ver-einigten sterreichern (Laudon) und Russen bei Knners-dorf. Dresden verloren. 1760 Friedrich siegt bei Liegnitz der Laudon, bei Torgau (Zieteu) der Daun. 1761 Friedrichs Lager bei Bnnzelwitz. Schweidnitz und Kolberg verloren. 1762 Katharina Ii. Kaiserin von Rußland. Friedrich siegt bei Burkersdorf, Prinz Heinrich bei Freiberg. 1763 Der Friede zu Hubertusburg besttigt die Friedens- schlsse von Breslau und Dresden. Preußen euro-pische Gromacht. 1772 Erste Teilung Polens. Preußen erwirbt Westpreuen.

6. Zeittafel der vaterländischen Geschichte - S. uncounted

1917 - Breslau : Hirt
V. Die Zeit von 1815 bis 1871 1834 i Der Deutsche Zollverein. 1840-1861 Friedrich Wilhelm Iv. 1848 ! Die Februarrevolution in Paris. Mrzrevolution in Deutschland. Frankfurter Parlament." 1850 | Preueu erhlt eine Verfassung. 18521870 Napoleon Iii, Kaiser der Franzosen. 18611888 Wilhelm I. (geb. 22. Mrz 1797). Neugestaltung des Heeres. Seine Mitarbeiter Albrecht von Roon, Hel-mut von Moltke und (seit 1862) Otto von Bismarck. j 1864 Der Krieg gegen Dnemark. Erstrmung der Dp-peler Schanzen; bergang nach Alsen. Dnemark tritt an Preußen und sterreich Schleswig-Holstein und Lauenburg ab. 1866 Der Deutsche Krieg. Preußen mit Italien verbndet. Preuische Truppen besetzen Sachsen, Hannover und Hessen-Cassel. Waffenstreckung der hannoverschen Ar-mee bei Langensalza. Siegreiche Gefechte der preni-schen Heere in Nordbhmen. 3. Juli Sieg der preuischen Heere unter König Wilhelm der Benedek bei Kniggrtz. Das rechtzeitige Eintreffen der Armee des Kronprinzen Friedrich Wilhelm ent-scheidet die Schlacht.

7. Zeittafel der vaterländischen Geschichte - S. uncounted

1917 - Breslau : Hirt
17131740 1740-1786 Friedrich Wilhelm I. des Beamtenstandes. Ausbildung des Heerwesens und Durch Beteiligung am Nordischen Kriege erwirbt Preußen Vorpommern bis zur Peeue mit Usedom und Wollin (Friede zu Stockholm 1720). Friedrich Ii., der Groe, der Begrnder der Gro-Machtstellung Preuens. Neugestaltung der Rechts-pflege; Sorge fr Landwirtschaft und Gewerbe. Seine Zeitgenossen Kaiserin Maria Theresia (17401780) und deren Sohn Kaiser Joseph Ii. (17651790). Der erste Schleiche Krieg. Durch seine Siege bei Mollwitz und Chotusitz erwirbt Friedrich im Frieden zu Breslau Schlesien (bis zur Oppa) nebst der Graf-schaft Glatz. Ostfriesland fllt an Preußen (1744). Der zweite Schleiche Krieg. Durch die Siege bei Hohenfriedeberg, Soor und Kesselsdorf (1845) behauptet Friedrich Schlesien im Frieden zu Dresden. 17561763 | Der Siebenjhrige Krieg. Friedrich verbndet sich mit England (Georg Ii.), Maria Theresia mit Rußland (Kaiserin Elisabeth), Frankreich (Ludwig Xv.), Schweden | und dem Reiche. ! Friedrichs Generale Graf Schwerin, Zieten, Seydlitz und Ferdinand von Braunschweig; sterreichische Heer-sichrer Karl von Lothringen, Daun und Laudon.

8. Zeittafel der vaterländischen Geschichte - S. uncounted

1917 - Breslau : Hirt
: Beschieung von Libau (Kurland) und der Kste von Algier. Erstes Seetreffen bei Helgoland. Angriffe | der deutschen Flotte auf die englische Kste, Sieg an der Doggerbank. Das deutsche Auslandskreuzer-Geschwader, bei Coronet (Chile) siegreich, wird bei den Falklands-Jnseln vernichtet. Kmpfe in den Kolonien: Tsingtau erliegt nach Helden-haster Verteidigung den Japanern, (7. November). 1915 Schlachten bei Soissons, in der Champagne, an der Lorettohhe und in den Argonnen. Der groe An-griff der Franzosen (General Joffre) und Englnder bei Ipern, Arras und in der Champagne scheitert (September-Oktober). I _ Winterschlacht in Masuren (7. bis 15. Febr.). Die Russen erobern Przemysl. | Durchbruchsschlacht in Westgalizien (Gorlice 2. Mai); Rckeroberung Galiziens. Vorrcken der Dentscheu und sterreicher in Polen; Eroberung der groen westrussischen Festungen (Warschau, Kowuo, Modlin it. ct.). Sieg der Trken an den Dardanellen (18. Mrz); Rck-zug der Englnder von Gallipoli. Abfall Italiens vom Dreibund und Eintritt in den Krieg (23. Mai); Kmpfe in Sdtirol und am Jsonzo. Eintritt Bulgariens in den Weltkrieg (Mitte Oktober). Vernichtung Serbiens und Montenegros (von Mackensen): Belgrad und Risch erobert, Schlacht auf dem Amselfelde.

9. Bodenständiger Unterricht - S. 17

1913 - Leipzig : Dürr
— 17 — Wir achten weiter auf die bei Hochwasser trübe, gelbe und braune Färbung der Bäche, und die Schüler werden veranlaßt, sich nach starkem oder längerem Regen einmal ein Gefäß voll schmutzigen Flußwassers hinzustellen und nach einiger Zeit den Bodensatz anzu- sehen, vielleicht auch zu wiegen und zu messen. Größere Schüler könnten unter Anleitung des Lehrers durch eigene Messungen und Berechnungen ermitteln, wieviel Wasser täg- lich, monatlich, jährlich in Werre und Aa durch Herford fließt,*) wieviel Schwemmstoffe mitgeführt werden, wie hoch hier die Regenhöhe**) in einem Jahre ist, wieviel Erdreich usw. auf unfern Feldern, etwa auf 1 qkm oder im ganzen Kreise Herford, abgeschwemmt wird: alles Aufgaben, die eigene sorgsältige Beobachtung, selbständiges Denken und gewissenhafte Arbeit verlangten. So kommen wir nach und nach durch zahlreiche Beobachtungen und Vergleiche dahin, in dem Fluß einen außerordentlich erfolgreichen Sandfabrikanten, einen fleißigen Lumpensammler, der auf die Dauer nichts von dem, was ihm erreichbar ist, liegen laffen kann, und einen » billigen Lieferanten zu sehen. Auch mit einem Riesen-Fuhrgeschäft könnte man ihn vergleichen. Unaufhörlich, tagaus, tagein, ist er an der Arbeit, erstaunlich große Massen von Erde, Steinen, Sand und Schlamm loszureißen, fortzufpülen, weiterzuschleppen und nach dem Meere zu verfrachten. Wir kommen an einem mit 2 Pferden bespannten Sandwagen vorüber und fragen im Vorbeigehen den Knecht, wieviel Sand er da fährt. Es sind meist l1/2 cbm. Im Weitergehen rechnen wir sofort einige dazu paffende Auf- gaben, z. B. daß man, um 30 cbm Sand auf einmal zu fahren, 20 solcher Wagen und 40 solcher Pferde brauchte. *) Herrn Dipl.-Jng. Ulrici verdanke ich weiter folgende Angaben: Durchfluß 1. in der Werre an der Milcherbrücke im Jahresmittel 8 cbm/sec. 2. „ „ Aa bei Spilker „ „ 3,6 „ „ 3. „ „ Werre an der Hansabrücke „ „ rund 12 „ „ **) Herr Rektor Wulff als Leiter der hiesigen Wetterwarte („Königl. Meteorologischen Station") ermittelte als das 15 jährige Jahresmittel der Jahre 1895—1910 = 717,1 mm, als das Jahresmittel für 1910 —751,1mm (regenreich!) ii ii ii „ 1911 =485,1 mm (fehr trocken!) ii ii ii „ 1912 = 837,0 mm (regenreich !) Allein am 25. August 1912 betrug hier die Niederschlagsmenge 22 mm, im August 1912 überhaupt 126 mm! Vergl. dazu die regenreichsten Stellen der Erde: Kamerunberg mit 10 m, Assam am Himalaja 12 m! Nolte, Bodenständiger Unterricht. 2

10. Bodenständiger Unterricht - S. 18

1913 - Leipzig : Dürr
— 18 — Wir hören von dem Müller Schachtstek in Diebrock, — wir treffen ihn gerade an, wie er bei seiner Mühle aus dem Arme der Aa, der nach dem Mühlrad zu abgeleitet ist, den abgelagerten Sand aus- wirft, um das Flußbett wieder tiefer zu machen — daß er dort jedes Jahr etwa 50 cbm Sand abfahren muß — über 30 Fuder. Die Schüler haben gesehen und werden angehalten, dauernd daraus zu achten, wie oft Kolke, Teiche, Straßen- und Ackergräben gereinigt, „ausgeschlämmt" werden müssen. So lernen sie auf Grund vielfacher Beobachtungen in ihrer engsten Heimat, welche gewaltige Mengen festen Erdreichs usw. aus den Bergen und Feldern des Binnenlandes durch die zahlreichen kleinen und großen Flüsse und Ströme abgeschwemmt, fortgespült und in das Meer geschleppt werden. Nun klingt es ihnen glaubhaft, wenn sie hören, daß alljährlich allein aus dem sächsischen Elblaufe *) über 34000 cbm Sand, Kies und Steine (rund 23000 Fuder oder was 46000 Pserde ziehen können!) ausgebaggert werden müssen, damit die Fahrrinne tief genug bleibt; daß die Donau **) jährlich über 35^ Millionen cbm — rund 23 Millionen Fuder für 46 000000 Pferde, der Mississippi weit über 211 Millionen cbm — 140 Millionen Fuder für 280000000 Pferde, der Hoangho sogar 472 ^ Millionen cbm = 315 Millionen Fuder für 630000000 Pferde, Erde, Steine, Sand und Schlamm nach dem Meere bringt, daß allein aus der schwäbischen Alb jedes Jahr 63600 cbm Kalksteine vom Wasser ausgewaschen und abgeschwemmt werden = 42400 Fuder für 84800 Pferde, daß dort, wie man an zurückgebliebenen Spuren nachweisen kann, bereits eine Erd- und Gesteinsschicht von 200 m Dicke und 23 km Ausdehnung fortgespült worden ist. Da sehen die Schüler allmählich ein, daß bei solch ungeahnter, unaufhörlicher Riesenarbeit des Wassertropfens nach und nach Gebirge und andere hoch gelegene Teile der Erdoberfläche abgetragen werden, und daß durch diese ungeheure Einebnungsarbeit des Wassers schließlich eine völlige Beseitigung aller Erhebungen stattfinden müßte, wenn nicht auch andere Kräfte mit entgegengesetztem Erfolge an der Arbeit wären. *) Vgl. Fraas, Die Naturerscheinungen der Erde. Verlag von Lutz, Stuttgart. **) Vgl. Volk, Geologisches Wanderbuch. Verlag von Teubner, Leipzig.
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