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1. Grundriß der mecklenburgischen Geschichte - S. 14

1899 - Leipzig [u.a.] : Süsserott
- 14 - « ' der Gbotritenkönig. 1092—1127. — So aelanqte Hernrrch als gererfter Mann auf den Thron des Landes seiner das er vor 26 Jahren fliehend hatte verlassen müssen. Er ästete sofort dem Herzog Magnus den Eid der Treue. Dadurch entfachte er emen allgemeinen Aufstand des Wendenvolks, das sich letzt Burrsla^o,Krutos Sohn, zum Oberhaupte wählte. Durch den Sieg aus der ömtloraer Heide bei Ratze bürg im Jahre 1093 Swang Hernrrch jedoch die Wenden zum Gehorsam, und Burislav nutzte sich rn sem Stammland zurückziehen. Ein wegen seines mütterlichen Vermögens drohender Erbstreit mit seinem Vetter rüu ™ b Herzog vmr Schleswig, wurde durch einen friedlichen Verglerch beendet. Mit Unterstützung der Sachsen dehnte Hernrrch ferne Herrschaft soweit aus, daß sie alle Länder zwischen Oder uftfee und Elbe umfaßte. Er hieß allgemein „König der Wenden Serne Herrschergröße bekundete er in vielen Werken des Frredens. Er suchte die Wenden an Ackerbau und nützliche Arbeit zu gewöhnen und rhren Raubzügen zu Lande und zu Wasser zu steuern. Den Handel hob er durch Ansiedelung deutscher Kaufleute xn Lübeck, wo er fern prunklofes Hoflager hatte. Auffallend ist es, daß er obwohl selber ein aufrichtiger Christ, nichts für die Verbreitung des Christentums gethan hat. Offenbar hatte ihn der Aus gang der überstürzten Bestrebungen seines Vaters vorsichtig gemacht Doch bahnte er noch der Missionsthätigkeit des frommen le Vrcelrn, geboren zu Hameln an der Weser, roar Jjcttglteo des Prämonstratenserordens und begründete m Ne u-m u rt st e r in Wagrien eine Brüderschaft dieses Ordens. Hier ar-beriete und betete er unermüm für die Bekehrung der Wenden ohne tue! zu erreichen. Vicelin ist 1154 als Bifchof von Oldenburg gestorben. Hernnch der Obotritenkönig starb 1127 balb nach dem beigefetzt und würde im Michaeliskloster zu Lüneburg 5 Knud Zawai-d. 1129-1131.-Heinrichs Tod gab das Wenben-rerch den Schrecken des Bürgerkrieges preis. Zwischen seinen beiben Söhnen Zventepolch und Kanut brach ein heftiger Erbfolge-^ der Zur Ermordung Kanuts sührte. Äöer auch Avente-polch fand samt seinem einzigen Sohn Zvinike um 1129 den Tod durch Meuchelmorb, und somit war Gottfchalks Geschlecht er-loschen. Jetzt erhob Knub Lawarb Ansprüche ans den wen-drschen Thron. Kaiser Lothar, (1125-11,47) fein Jugendfreund, belehnte thn mtt dem Wendenlande und fetzte ihm eine Königskrone aufs Haupt. Nur kurze Zeit erfreute sich Knub Lawarb ihres Glanzes. Sein argwöhnischer Vetter Magnus von Dänemark der danrsche Thronerbe, hegte den Verbacht, als ob Knub Lawarb zu der wenbischen noch die bänische Königskrone erstrebe. Magnus lockte den ahnungslosen Wenbenkönig in einen Walb und spaltete thm das Haupt. Um den Tod seines Freundes und Vasallen zu rächen, unternahm Kaiser Lothar 1131 eine Heeresfahrt nach Dänemark. Doch geftanb er den Dänen einen glimpflichen Frieden zu, erteilte sogar dem Magnus die Belehnung mit dem Obotritenreiche. Magnus starb jeboch 1133, ohne in den Besitz besfetben gelangt zu fein.

2. Grundriß der mecklenburgischen Geschichte - S. 21

1899 - Leipzig [u.a.] : Süsserott
— 21 — 3. Äie Gefangennahme. — Als König Waldemar am 6. Mai 1223 auf der kleinen Insel Lyöe bei Fünen ein großes Jagdfest veranstaltete, und am Abend berauscht in seinem Zelte lag, drang Heinrich mit seinen Getreuen ins Zelt, nahm den König samt dem 14 jährigen Kronprinzen gefangen und führte sie auf sein J) er eit liegendes Fahrzeug. Um eine Verfolgung durch die dänischen Schiffe zu hindern, hatte er Löcher in dieselben einhauen lassen. So wurde die mecklenburgische Küste glücklich erreicht 2v2 Jahre hielt Heinrich der Schwarze seine Gefangenen erst in Lenzen, dann in Dannenberg in harter Haft. 4. Der Vertrag. — Die verwegene That erregte in ganz Norddeutschland große Freude, weil Waldemar allgemein verhaßt war Papst und Kaiser mischten sich in die Sache. 1225 endlich erlangte Waldemar Ii. im Vertrag von Bardowiek seine Freiheit. Er mußte an Heinrich ein Lösegeld von 45000 Mark Silber zahlen, die Grafschaft Schwerin zurückgeben, auf alle deutschen Länder mit Ausnahme von Rügen eidlich verzichten und drei seiner jüngeren Söhne als Geisel stellen. 5 Die Schlacht von Dornhöved. — Nach seiner Freilassung ließ sich aber der König vom Papste seines Eides entbinden und suchte durch Waffengewalt die verlorenen Länder zurückzuerobern. In der Ebene von Bornhöved in Holstein kam es am 22. Juli 1227 zwischen den Dänen und den norddeutschen Fürsten zur Schlacht. Durch den Übertritt der freiheitsliebenden Dithmarschen, welche den Dänen in den Rücken fielen, wurde der Sieg der Verbündeten gesichert. Waldemar verlor ein Auge und entging nur mit Mühe einer nochmaligen Gefangennahme. Er mußte den Bardowieker Vertrag aufs ueue beschwören und 7000 Mark Lösegeld für seine drei Söhne zahlen. Die Gefahr einer Dänenherrschaft anf deutschem Boden war endgültig abgewehrt. Das ist des Grafen Heinrich bleibendes Verdienst. 12. Wie Mecklenburg ein christliches Land wird. 1. Sischof ßerno. 1158 — 1191. — Um die Ausbreitung des Christentums in unserem Vaterlande hat sich keiner größere Verdienste erworben als Berno, ein Mönch aus dem Cistercienserkloster Amelungsborn an der Weser. Er wurde 1158 vom Papst ins Obotritenland geschickt und zum Heiden-bischos von Schwerin geweiht. Hierher verlegte er alsbald das Bistum Mecklenburg und entfaltete eine reiche Missionsthätigkeit. Bald gründete er in Schwerin eine christliche Gemeinde und machte auch die andern Burgen des Landes zu Ausgangspunkten christlicher Erkenntnis. Dann hatte er die Freude, Pribislav lausen und die von demselben erbaute erste christliche Kapelle des Landes in Althof einweihen zu dürsen. Es dauerte nicht lange, so entstanden an vielen Orten christliche Gotteshäuser. Am 9. September 1171 wurde

3. Grundriß der mecklenburgischen Geschichte - S. 27

1899 - Leipzig [u.a.] : Süsserott
3. Nikolaus das Sind. 1282—1314. — Wegen seiner Jugend das „Kind von Rostock" genannt, stand er 16 Jahre unter Vormundschaft seiner Vettern, der Fürsten von Mecklenburg und Werle. Großjährig geworden, geriet er in kriegerische Bedrängnis und folgte in seiner Unbesonnenheit dem üblen Rate, sein Land von Dänemark zu Lehen zu nehmen. Erich von Dänemark erschien 1301 mit einer Flotte vor Warnemünde, ließ sich aber nicht mit lehnsherrlichen Rechten genügen, sondern beanspruchte die Herrschaft Rostock zum eigentümlichen Besitz. Um eine Wiederkehr der Zeiten Waldemars Ii. zu verhindern, boten sämtliche mecklenburgische und viele norddeutsche Fürsten dem Rostocker Herrscher ihren Beistand an. „Der schwache Nikolaus verzichtete jedoch angesichts der dänischen Übermacht auf sein Land, welches damit den Dänen zufiel. Spätere Bemühungen auf Wiedererwerb waren vergeblich. Als der Dritte und Letzte des Rostocker Hauses starb Nikolaus 1314 und wurde in der St. Johanniskirche in Rostock beigesetzt. c) Die Linie Güstrow (Werle). 1227—1436. Nikolaus, der Stammvater dieses Hauses, regierte von 1227 —1277. Seine Herrschaft umfaßte den Osten des Landes und hatte bei der Landesteilung 1229 bereits die Städte: Güstrow, Penzlin, Röbel, Malchow, Waren. Von Pommern wurden erworben: Malchin und Stavenhagen; neu gestiftet: Schwaan, Teterow und Krakow. Die Herrschaft Güstrow erfuhr im Laufe der Zeit viele Teilungen und fiel 1436 an die Hauptlinie Mecklenburg zurück. Übersicht: Gülirow (Werle). 1227—1436. Güstrow, ältere Linie. Parchim. 1277-1293. 1277—1316. Goldberg. Güstrow, jüng. Linie. 1316—1374. 1316—1347. Güstrow. Waren. 1347—1436. 1347—1425. d) Die Grafschaft Schwerin und die fremdherrlichen Lan-esteile Mecklenburgs. 1. Die Grafschaft Schwerin hatte ihre Blütezeit gleich im Ausang ihres Bestehens. Die Macht der Grasen sank mit der Teilung der Grafschaft in die Linien: Schwerin, Boizenburg und Wittenburg. Bei dem Aussterben ihrer Inhaber kamen sie 1344, 1349 und 1359 an die Hauptlinie Mecklenburg, dessen Herzoge dann den Titel eines „Grafen von Schwerin" annahmen. An Städten umfaßte die Grafschaft: Schwerin, Boizenburg, Wittenburg, Crivitz und Hagenow.

4. Grundriß der mecklenburgischen Geschichte - S. 29

1899 - Leipzig [u.a.] : Süsserott
- 29 — geliebten Fürsten zu mildern. Erst nach drei Jahren erfuhr man in Mecklenburg von dem Unglück, welches Heinrich betroffen. Anastasia ließ kein Mittel unversucht, ihren Gemahl zu befreien, doch blieben alle Bemühungen erfolglos. 4. Die Heimkehr. — 26 Jahre schmachtete Heinrich in der Gefangenschaft.,, Wegen seiner Sanftmut und Geduld wurde er in ganz Ägypten als ein Heiliger angesehen. Erst als 1297 ein neuer Sultan den ägyptischen Thron bestieg, erlangte der fromme Dulder seine Freiheit wieder. Es war am Weihnachtsabend, als man ihm die Pforte seines Gefängnisses öffnete. Um Johannis 1298 kam Heinrich in der Heimat an, wo man ihn schon als tot betrauert hatte. Sein ältester Sohn Heinrich war zu einem stattlichen Ritter herangewachsen und gerade beschäftigt, das Raubschloß Glaisin zu belagern, als er die Rachricht erhielt, daß sein verschollener Vater komme. Sogleich eilte er nach Wismar, um feiner Mutter diese Kunde zu bringen. Heinrichs I. jüngster Sohn Johann befand sich nicht mehr am Leben; er war 1289 in der Golwitz, der Meerenge zwischen der Insel Pöl und dem Festlande, durch Umschlagen seines Bootes ertrunken. 5. Das Wiedersehen — Anastasia schickte dem Ankömmling ihre beiden Räte entgegen, um die Wahrheit der überbrachten Kunde zu prüfen. Diese Vorsicht war nötig, denn es waren schon öfters Betrüger ausgetreten, die sich für den verschollenen Fürsten ausgegeben hatten; einer war bei der Börzower Mühle in der Stepenitz ertränkt, der andere bei Sternberg verbrannt worden. Heinrich I. wurde von seinen getreuen Räten erkannt und geleitet. Nachdem Glaisin erobert und geschleift worden, zogen Vater und Sohn der Fürstin entgegen. Bei Hohen-Viecheln trafen die vielgeprüften Ehegatten zusammen. Anastasia sank dem greisen Fürsten in die Arme mit den Worten: „O Sohn, ja, dieser ist mein Herr!" 6. Heinrichs I. ^ob. — Heinrich der Pilger überlebte seine Rückkehr in die Heimat nicht lange. Seine Kraft war in der langen Gefangenschaft gebrochen." Ant 2. Januar 1302 legte er sein müdes Haupt zur ewigen Ruhe nieder, in welche sein treuer Diener Martin Bleyer bereits vor ihm eingegangen war.

5. Grundriß der mecklenburgischen Geschichte - S. 33

1899 - Leipzig [u.a.] : Süsserott
liche Besitz noch mehr zusammen. Als Albrecht eines Tages mit seinen Vormündern über Feld ritt, griff er einen Vogel, rupfte demselben die Federn aus und fragte seine Begleiter, ob das Tier noch leben könne. Als sie die Frage verneinten, sagte er, es gehe ihm ebenso wie dem Vogel, weil man ihm seine Schlösser und Burgen weggenommen habe. Im Jahre 1336 trat Albrecht die Regierung an und feierte alsbald seine Vermählung mit der Prinzessin Euphemia von Schweden. 2. Albrecht Ii. als Aandesfürll. — Sogleich ging der junge Fürst ans Werk, den Übermut und Trotz seiner Vasallen zu brechen. Er bekämpfte weiter die Raubritter, welche die Landstraßen unsicher machten und brachte am 11. Januar 1338 zu Lübeck zwischen den Hansestädten und den norddeutschen Fürsten den ersten Landfrieden § bund zustande. Weil die Städte ihm in feinem Bestreben, die Auflehnung des Adels und das Raubwesen der Ritter zu dämpfen, zur Seite standen, fühlte ^Albrecht sich ihnen verpflichtet. Deshalb vermittelte er auch in den Streitigkeiten zwischen feinem Schwager Magnus und den Hansestädten einen für letztere günstigen Frieden. 3. Albrecht Ii., „Herzog von Mecklenburgs. — Kaiser Ludwig der Baier war 1347 gestorben; fein ©cgenfaifer und Nachfolger Karl Iv. (1347—1378) suchte Ludwigs gleich, namigen Sohn, den Markgrafen von Brandenburg, zu vertreiben. Um sich den Beistand der mecklenburgischen Fürsten zu sichern, erhob Karl Iv. das Land Stargard, welches bis dahin noch brandenburgifches Sehen gewesen, zum Reichslehen und machte weiter der Oberhoheit, welche die Herzoge von Sachsen über Mecklenburg beanspruchten, für immer ein Ende, indem er am 8. Juli 1348 Albrecht Ii. und feinem Bruder Johann zu Prag die herzogliche Würde verlieh. 4. Albrecht Ii. als Kriegsheld.—Herzog Albrecht Ii bewies feine dankbare Gesinnung durch die Unterstützung des Kaisers in dessen Kampfe gegen Markgraf Ludwig. Karl Iv. hatte dem im Jahre 1348 aufgetretenen „falschen Waldemar", einem Betrüger, der sich für den 1319 gestorbenen letzten Assanier ausgab, die Belehnung mit Brandenburg erteilt. Auch Albrecht Ii. erkannte die Echtheit Waldemars an und zog für ihn gegen Ludwig siegreich fein Schwert. Zu Ludwigs Unterstützung eilten die Dänen herbei, wurden aber von Albrecht glänzend besiegt. Nach dem Tode Waldemars wünschte Karl Iv. die Mark an sein Haus zu bringen und verhieß Albrecht Ii. für feine Hülfe die Abtretung der Priegnitz. Der Kaiser löste aber dieses Versprechen nicht ein. Benjes, Grundriß. 3

6. Grundriß der mecklenburgischen Geschichte - S. 34

1899 - Leipzig [u.a.] : Süsserott
— 34 - 5. Albrecht Ii., „Graf von Schwerin". — Im Jahre 1352 sah sich Albrecht veranlaßt, dem Drängen seines Bruders Johann auf Landesteilung nachzugeben. Bis dahin hatten beide gemeinschaftlich regiert. Johann erhielt das Land Stargard nebst eimgen anderen Gebieten?) Diefe Einbuße an Land, welche Albrechtdurchdieabtrennungstargards erlitt, wurdejedoch 1359 durch den Erwerb der Gr afsch äst S ch w erin beglichen. Albrecht fügte jetzt seinen Titeln den Zusatz „Grafvon Schwerin" bei. Die bisherige Grafenburg wurde bald die Landeshauptstadt, und das Land erhielt die Benennung „Mecklenburg-Schwerin". Albrecht Ii. als Staatsmann. — Herzog Albrecht war ein Herrscher mit weitem, staatsmännischen Blick. Mit kräftiger Hand griff er in die Wirren ein, welche im skandinavischen Norden entstanden waren. In Schweden hatte sich König Magnus wegen seiner Hinneigung zu Dänemark mißliebig gemacht, vermählte auch seinen Sohn Hakon mit einer Tochter des Dänenkönigs. Die Schweden setzten ihren König ab und beriefen dessen Schwestersohn Albrecht, den zweiten Sohn Albrechts Ii., auf den Thron ihres Landes. Herzog Albrecht zog 1363 mit einem starken Heere nach Stockholm und ließ seinem Sohne huldigen. Gegen seinen Schwager Magnus führte er einen achtjährigen Kampf und erfocht glänzende Siege. Magnus fiel sogar in die Gefangenschaft Albrechts und mußte im Frieden 1371 auf die Krone Schwedens verzichten. Dagegen mißlang der Versuch des Herzogs, seinem Enkel Albrecht Iv. den dänischen Thron zu gewinnen Er mußte seine Ansprüche ausgeben, weil der verheißene Beistand Kaiser Karls Iv. ausblieb, und die ausgerüstete mecklenburgische Flotte durch einen Orkan zerstört wurde. 7. Albrechts Ii. Ende. — Als Albrecht Ii. sein Ende nahen fühlte, ließ er seine Söhne kommen und ermahnte sie, besonders aus die Sicherheit der Landstraßen und aus ein *) Das Herzogtum Mecklenburg-Stargard bestand 119 Jahre, von 1352—147i. Johann regierte sein Land 1352—1393 mit Umsicht und Thatkraft Er hatte sich bereits mährend seiner in französischen Diensten verbrachten Jugend ausgezeichnet und in der Schlacht von Crecy 1346 seinem Waffengenossen, dem nachmaligen Kaiser Karl Iv. das Leben gerettet. Nach seinem Tode 13w3 vermochten seine Söhne und Enkel nur schwer dem Andrängen der Brandenburger, welche noch immer nicht den Verlust Stargards verschmerzen konnten, Widerstand zu leisten. 1471 starb der letzte stargardische Herzog Ulrich ohne männliche Nachkommen; vergeblich hatte er eine Wallfahrt nach Jerusalem und nach dem Berge Sinai unternommen, dort um einen Erben zu beten. Mecklenburg-Stargard fiel damit an Mecklenburg-Schwerin zurück.

7. Grundriß der mecklenburgischen Geschichte - S. 35

1899 - Leipzig [u.a.] : Süsserott
— 35 — gutes Einvernehmen mit den Hansestädten bedacht zu sein und sich vor Stolz, Herrschsucht und Geiz zu hüten, dann würden sie in Frieden ihr Land regieren. Albrecht Ii. starb nach 50 jähriger Regierung am 18. Februar 1379 in Doberan als eines großen Vaters größerer Sohn, der Mecklenburg aus den Gipfel innerer und äußerer Macht geführt hat. 18 Mecklenburgs Niedergang unter Albrechts des Großen Nachfolgern. 1. Albrechts Ii. Söhne. — Nach dem Tode Albrechts des Großen fiel die Regierung seinen 3 Söhnen Heinrich Iii., Albrecht Iii. und Magnus I zu. Heinrich 111 regierte nur 4 Jahre, 1379—1383. Er folgte der Ermahnung feines sterbenden Vaters und sorgte mit eiserner Strenge für die Sicherheit der Landstraßen. Mit eigner Hand vollzog er oft an dem gefangenen Raubgesindel die Strafe des Henkens und führte stets einen Borrat von stricken am Sattel seines Pferdes bei sich. Deshalb erhielt er den Beinamen „der Henker" Heinrich Iii verunglückte auf einem Turnier zu Wismar und hinterließ einen Sohn, namens Albrecht Iv., dem sein Großvater vergeblich die Krone Dänemarks hatte erstreiten wollen. Magnus I starb 13h4 zu Aachen, wo er Heilung von einem innern Leiden suchte und hinterließ einen unmündigen Sohn Johann Iv. 2. König Albrecht Iii. 1363-.132l- — Albrecht Iii. vermochte die schwedische Königskrone nicht zu behaupten. Durch die Waffengewalt seines Vaters aus den Thron erhoben, mangelte ihm die Gabe, sich die Herzen seiner Unterthanen zu gewinnen. Die wichtigsten Ratsstellen besetzte er mit Mecklenburgern und entfremdete sich dadurch den schwedischen Adel; durch Einziehung des dritten Teils aller geistlichen Güter erbitterte er die Geistlichkeit. So entstand eine weitgehende Mißstimmung im Lande, welche Albrechts Gegnerin Margarete von Norwegen, eine dänische Königstochter, geschickt zu benutzen verstand. Als nämlich Albrecht Iv. starb, betrachtete sich Albrecht Iii. als Erbe der Ansprüche seines Neffen ans die dänische Thronfolge und legte sich den Titel eines Königs der drei nordischen Reiche bei. Margarete beanspruchte aber sür sich die Krone ihres Heimatlandes, und so brach der Kamps aus. Albrecht war sich seines Sieges so gewiß, daß er seiner Gegnerin schwere Beleidigungen zufügen zu können glaubte. Er sandte ihr einen Wetzstein, ihre Nähnadeln daraus zu schärfen und nannte sie „König Hosenlos" und „Pfaffenmagd". Auch schwur er, nicht eher seine Mütze wieder aussetzen zu wollen, bis er alle drei Reiche 3*

8. Grundriß der mecklenburgischen Geschichte - S. 36

1899 - Leipzig [u.a.] : Süsserott
— 36 — unter feinem Scepter vereinigt hätte. Doch es kam anders. Albrecht verlor am 24. Februar 1389 die Schlacht bei Fal-köping, indem er tollkühn über einen halbgefrorenen Morast vordrang und mit abgematteten Streitkräften die Dänen angriff; mit feinem Sohne und vielen mecklenburgischen Edlen fiel er in die Gefangenschaft feiner Feindin. Zum Hohn ließ ihm diese eine große Mütze mit einem neunzehn Ellen langen Schweife auffetzen und nach dem Schlöffe Lindh olm in Schonen abführen, wo er sechs Jahre gefangen faß. Ganz Schweden fiel den Dänen in die Hände; nur Stockholm, wohin Albrechts Oheim, Johann von Stargard, den Rest des Heeres rettete, blieb den Mecklenburgern erhalten. Alle Unterhandlungen zur Freilassung des gefangenen Königs verliefen fruchtlos. Da kam diesem Hülfe von einer anderen Seite. 3. Die Vitalienbrüder. — Die Städte Rostock und Wismar erklärten 13v2 ihre Häfen zu Freihäfen für alle Schiffe, welche auf eigne Gefahr die Länder der Königin Margarete angreifen wollten. Bald wimmelte die Ostsee von kühnen Freibeutern, denen unsere Seestädte Kaperbriefe auf alle nordischen Schiffe ausgestellt hatten. Man nannte sie Vitalienbrüder, weil sie dem von den Dänen belagerten Stockholm Lebensrnittel (Viktualien) zuführen wollten; sie hießen auch Likendeler, weil sie ihre Beute in gleichen Teilen zu verteilen pflegten. Die Führer dieser Kaperschiffe waren meist fehdeluftige Ritter, deren Augen durch die Strenge, mit welcher der Landfrieden aufrecht erhalten ward, auf die See gelenkt wurden; viele von ihnen waren mecklenburgische Edelleute Die Bemannung bestand aus hergelaufenem Volke aus aller Herren Ländern. Deshalb arteten die Vitalienbrüder bald zu reinen Seeräubern aus, welche ihre Verpflichtung, die Befreiung des Königs zu erzwingen, außer acht ließen. Ihr Losungswort war: „Gottes Freund und aller Welt Feind". Die Insel Gotland bildete ihr Hauptversteck. Alle Schiffahrt in der Ostsee drohte aufzuhören. Erst 1395 kam ein Vertrag zustande, durch welchen Albrecht Iii. seine Freiheit wieder erlangte. Er zahlte 60000 Mark Lösegeld (21/2 Mill. Reichsmark) und verzichtete auf die Krone Schwedens. Rostock und Wismar erklärten jetzt das den Vitalienbrüdern erteilte Kaperrecht für erloschen und die meisten mecklenburgischen Ritter gaben das Seeräuberhandwerk auf; andere setzten es unter Führung des aus Wismar gebürtigen Klaus Störtebeker fort. Dieser hatte feinen Schlupfwinkel im Ribnitzer Binnen-

9. Zeittafel der vaterländischen Geschichte - S. uncounted

1917 - Breslau : Hirt
: Beschieung von Libau (Kurland) und der Kste von Algier. Erstes Seetreffen bei Helgoland. Angriffe | der deutschen Flotte auf die englische Kste, Sieg an der Doggerbank. Das deutsche Auslandskreuzer-Geschwader, bei Coronet (Chile) siegreich, wird bei den Falklands-Jnseln vernichtet. Kmpfe in den Kolonien: Tsingtau erliegt nach Helden-haster Verteidigung den Japanern, (7. November). 1915 Schlachten bei Soissons, in der Champagne, an der Lorettohhe und in den Argonnen. Der groe An-griff der Franzosen (General Joffre) und Englnder bei Ipern, Arras und in der Champagne scheitert (September-Oktober). I _ Winterschlacht in Masuren (7. bis 15. Febr.). Die Russen erobern Przemysl. | Durchbruchsschlacht in Westgalizien (Gorlice 2. Mai); Rckeroberung Galiziens. Vorrcken der Dentscheu und sterreicher in Polen; Eroberung der groen westrussischen Festungen (Warschau, Kowuo, Modlin it. ct.). Sieg der Trken an den Dardanellen (18. Mrz); Rck-zug der Englnder von Gallipoli. Abfall Italiens vom Dreibund und Eintritt in den Krieg (23. Mai); Kmpfe in Sdtirol und am Jsonzo. Eintritt Bulgariens in den Weltkrieg (Mitte Oktober). Vernichtung Serbiens und Montenegros (von Mackensen): Belgrad und Risch erobert, Schlacht auf dem Amselfelde.

10. Bodenständiger Unterricht - S. 17

1913 - Leipzig : Dürr
— 17 — Wir achten weiter auf die bei Hochwasser trübe, gelbe und braune Färbung der Bäche, und die Schüler werden veranlaßt, sich nach starkem oder längerem Regen einmal ein Gefäß voll schmutzigen Flußwassers hinzustellen und nach einiger Zeit den Bodensatz anzu- sehen, vielleicht auch zu wiegen und zu messen. Größere Schüler könnten unter Anleitung des Lehrers durch eigene Messungen und Berechnungen ermitteln, wieviel Wasser täg- lich, monatlich, jährlich in Werre und Aa durch Herford fließt,*) wieviel Schwemmstoffe mitgeführt werden, wie hoch hier die Regenhöhe**) in einem Jahre ist, wieviel Erdreich usw. auf unfern Feldern, etwa auf 1 qkm oder im ganzen Kreise Herford, abgeschwemmt wird: alles Aufgaben, die eigene sorgsältige Beobachtung, selbständiges Denken und gewissenhafte Arbeit verlangten. So kommen wir nach und nach durch zahlreiche Beobachtungen und Vergleiche dahin, in dem Fluß einen außerordentlich erfolgreichen Sandfabrikanten, einen fleißigen Lumpensammler, der auf die Dauer nichts von dem, was ihm erreichbar ist, liegen laffen kann, und einen » billigen Lieferanten zu sehen. Auch mit einem Riesen-Fuhrgeschäft könnte man ihn vergleichen. Unaufhörlich, tagaus, tagein, ist er an der Arbeit, erstaunlich große Massen von Erde, Steinen, Sand und Schlamm loszureißen, fortzufpülen, weiterzuschleppen und nach dem Meere zu verfrachten. Wir kommen an einem mit 2 Pferden bespannten Sandwagen vorüber und fragen im Vorbeigehen den Knecht, wieviel Sand er da fährt. Es sind meist l1/2 cbm. Im Weitergehen rechnen wir sofort einige dazu paffende Auf- gaben, z. B. daß man, um 30 cbm Sand auf einmal zu fahren, 20 solcher Wagen und 40 solcher Pferde brauchte. *) Herrn Dipl.-Jng. Ulrici verdanke ich weiter folgende Angaben: Durchfluß 1. in der Werre an der Milcherbrücke im Jahresmittel 8 cbm/sec. 2. „ „ Aa bei Spilker „ „ 3,6 „ „ 3. „ „ Werre an der Hansabrücke „ „ rund 12 „ „ **) Herr Rektor Wulff als Leiter der hiesigen Wetterwarte („Königl. Meteorologischen Station") ermittelte als das 15 jährige Jahresmittel der Jahre 1895—1910 = 717,1 mm, als das Jahresmittel für 1910 —751,1mm (regenreich!) ii ii ii „ 1911 =485,1 mm (fehr trocken!) ii ii ii „ 1912 = 837,0 mm (regenreich !) Allein am 25. August 1912 betrug hier die Niederschlagsmenge 22 mm, im August 1912 überhaupt 126 mm! Vergl. dazu die regenreichsten Stellen der Erde: Kamerunberg mit 10 m, Assam am Himalaja 12 m! Nolte, Bodenständiger Unterricht. 2
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