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1. Grundriß der mecklenburgischen Geschichte - S. 29

1899 - Leipzig [u.a.] : Süsserott
- 29 — geliebten Fürsten zu mildern. Erst nach drei Jahren erfuhr man in Mecklenburg von dem Unglück, welches Heinrich betroffen. Anastasia ließ kein Mittel unversucht, ihren Gemahl zu befreien, doch blieben alle Bemühungen erfolglos. 4. Die Heimkehr. — 26 Jahre schmachtete Heinrich in der Gefangenschaft.,, Wegen seiner Sanftmut und Geduld wurde er in ganz Ägypten als ein Heiliger angesehen. Erst als 1297 ein neuer Sultan den ägyptischen Thron bestieg, erlangte der fromme Dulder seine Freiheit wieder. Es war am Weihnachtsabend, als man ihm die Pforte seines Gefängnisses öffnete. Um Johannis 1298 kam Heinrich in der Heimat an, wo man ihn schon als tot betrauert hatte. Sein ältester Sohn Heinrich war zu einem stattlichen Ritter herangewachsen und gerade beschäftigt, das Raubschloß Glaisin zu belagern, als er die Rachricht erhielt, daß sein verschollener Vater komme. Sogleich eilte er nach Wismar, um feiner Mutter diese Kunde zu bringen. Heinrichs I. jüngster Sohn Johann befand sich nicht mehr am Leben; er war 1289 in der Golwitz, der Meerenge zwischen der Insel Pöl und dem Festlande, durch Umschlagen seines Bootes ertrunken. 5. Das Wiedersehen — Anastasia schickte dem Ankömmling ihre beiden Räte entgegen, um die Wahrheit der überbrachten Kunde zu prüfen. Diese Vorsicht war nötig, denn es waren schon öfters Betrüger ausgetreten, die sich für den verschollenen Fürsten ausgegeben hatten; einer war bei der Börzower Mühle in der Stepenitz ertränkt, der andere bei Sternberg verbrannt worden. Heinrich I. wurde von seinen getreuen Räten erkannt und geleitet. Nachdem Glaisin erobert und geschleift worden, zogen Vater und Sohn der Fürstin entgegen. Bei Hohen-Viecheln trafen die vielgeprüften Ehegatten zusammen. Anastasia sank dem greisen Fürsten in die Arme mit den Worten: „O Sohn, ja, dieser ist mein Herr!" 6. Heinrichs I. ^ob. — Heinrich der Pilger überlebte seine Rückkehr in die Heimat nicht lange. Seine Kraft war in der langen Gefangenschaft gebrochen." Ant 2. Januar 1302 legte er sein müdes Haupt zur ewigen Ruhe nieder, in welche sein treuer Diener Martin Bleyer bereits vor ihm eingegangen war.

2. Grundriß der mecklenburgischen Geschichte - S. 33

1899 - Leipzig [u.a.] : Süsserott
liche Besitz noch mehr zusammen. Als Albrecht eines Tages mit seinen Vormündern über Feld ritt, griff er einen Vogel, rupfte demselben die Federn aus und fragte seine Begleiter, ob das Tier noch leben könne. Als sie die Frage verneinten, sagte er, es gehe ihm ebenso wie dem Vogel, weil man ihm seine Schlösser und Burgen weggenommen habe. Im Jahre 1336 trat Albrecht die Regierung an und feierte alsbald seine Vermählung mit der Prinzessin Euphemia von Schweden. 2. Albrecht Ii. als Aandesfürll. — Sogleich ging der junge Fürst ans Werk, den Übermut und Trotz seiner Vasallen zu brechen. Er bekämpfte weiter die Raubritter, welche die Landstraßen unsicher machten und brachte am 11. Januar 1338 zu Lübeck zwischen den Hansestädten und den norddeutschen Fürsten den ersten Landfrieden § bund zustande. Weil die Städte ihm in feinem Bestreben, die Auflehnung des Adels und das Raubwesen der Ritter zu dämpfen, zur Seite standen, fühlte ^Albrecht sich ihnen verpflichtet. Deshalb vermittelte er auch in den Streitigkeiten zwischen feinem Schwager Magnus und den Hansestädten einen für letztere günstigen Frieden. 3. Albrecht Ii., „Herzog von Mecklenburgs. — Kaiser Ludwig der Baier war 1347 gestorben; fein ©cgenfaifer und Nachfolger Karl Iv. (1347—1378) suchte Ludwigs gleich, namigen Sohn, den Markgrafen von Brandenburg, zu vertreiben. Um sich den Beistand der mecklenburgischen Fürsten zu sichern, erhob Karl Iv. das Land Stargard, welches bis dahin noch brandenburgifches Sehen gewesen, zum Reichslehen und machte weiter der Oberhoheit, welche die Herzoge von Sachsen über Mecklenburg beanspruchten, für immer ein Ende, indem er am 8. Juli 1348 Albrecht Ii. und feinem Bruder Johann zu Prag die herzogliche Würde verlieh. 4. Albrecht Ii. als Kriegsheld.—Herzog Albrecht Ii bewies feine dankbare Gesinnung durch die Unterstützung des Kaisers in dessen Kampfe gegen Markgraf Ludwig. Karl Iv. hatte dem im Jahre 1348 aufgetretenen „falschen Waldemar", einem Betrüger, der sich für den 1319 gestorbenen letzten Assanier ausgab, die Belehnung mit Brandenburg erteilt. Auch Albrecht Ii. erkannte die Echtheit Waldemars an und zog für ihn gegen Ludwig siegreich fein Schwert. Zu Ludwigs Unterstützung eilten die Dänen herbei, wurden aber von Albrecht glänzend besiegt. Nach dem Tode Waldemars wünschte Karl Iv. die Mark an sein Haus zu bringen und verhieß Albrecht Ii. für feine Hülfe die Abtretung der Priegnitz. Der Kaiser löste aber dieses Versprechen nicht ein. Benjes, Grundriß. 3

3. Grundriß der mecklenburgischen Geschichte - S. 34

1899 - Leipzig [u.a.] : Süsserott
— 34 - 5. Albrecht Ii., „Graf von Schwerin". — Im Jahre 1352 sah sich Albrecht veranlaßt, dem Drängen seines Bruders Johann auf Landesteilung nachzugeben. Bis dahin hatten beide gemeinschaftlich regiert. Johann erhielt das Land Stargard nebst eimgen anderen Gebieten?) Diefe Einbuße an Land, welche Albrechtdurchdieabtrennungstargards erlitt, wurdejedoch 1359 durch den Erwerb der Gr afsch äst S ch w erin beglichen. Albrecht fügte jetzt seinen Titeln den Zusatz „Grafvon Schwerin" bei. Die bisherige Grafenburg wurde bald die Landeshauptstadt, und das Land erhielt die Benennung „Mecklenburg-Schwerin". Albrecht Ii. als Staatsmann. — Herzog Albrecht war ein Herrscher mit weitem, staatsmännischen Blick. Mit kräftiger Hand griff er in die Wirren ein, welche im skandinavischen Norden entstanden waren. In Schweden hatte sich König Magnus wegen seiner Hinneigung zu Dänemark mißliebig gemacht, vermählte auch seinen Sohn Hakon mit einer Tochter des Dänenkönigs. Die Schweden setzten ihren König ab und beriefen dessen Schwestersohn Albrecht, den zweiten Sohn Albrechts Ii., auf den Thron ihres Landes. Herzog Albrecht zog 1363 mit einem starken Heere nach Stockholm und ließ seinem Sohne huldigen. Gegen seinen Schwager Magnus führte er einen achtjährigen Kampf und erfocht glänzende Siege. Magnus fiel sogar in die Gefangenschaft Albrechts und mußte im Frieden 1371 auf die Krone Schwedens verzichten. Dagegen mißlang der Versuch des Herzogs, seinem Enkel Albrecht Iv. den dänischen Thron zu gewinnen Er mußte seine Ansprüche ausgeben, weil der verheißene Beistand Kaiser Karls Iv. ausblieb, und die ausgerüstete mecklenburgische Flotte durch einen Orkan zerstört wurde. 7. Albrechts Ii. Ende. — Als Albrecht Ii. sein Ende nahen fühlte, ließ er seine Söhne kommen und ermahnte sie, besonders aus die Sicherheit der Landstraßen und aus ein *) Das Herzogtum Mecklenburg-Stargard bestand 119 Jahre, von 1352—147i. Johann regierte sein Land 1352—1393 mit Umsicht und Thatkraft Er hatte sich bereits mährend seiner in französischen Diensten verbrachten Jugend ausgezeichnet und in der Schlacht von Crecy 1346 seinem Waffengenossen, dem nachmaligen Kaiser Karl Iv. das Leben gerettet. Nach seinem Tode 13w3 vermochten seine Söhne und Enkel nur schwer dem Andrängen der Brandenburger, welche noch immer nicht den Verlust Stargards verschmerzen konnten, Widerstand zu leisten. 1471 starb der letzte stargardische Herzog Ulrich ohne männliche Nachkommen; vergeblich hatte er eine Wallfahrt nach Jerusalem und nach dem Berge Sinai unternommen, dort um einen Erben zu beten. Mecklenburg-Stargard fiel damit an Mecklenburg-Schwerin zurück.

4. Grundriß der mecklenburgischen Geschichte - S. 36

1899 - Leipzig [u.a.] : Süsserott
— 36 — unter feinem Scepter vereinigt hätte. Doch es kam anders. Albrecht verlor am 24. Februar 1389 die Schlacht bei Fal-köping, indem er tollkühn über einen halbgefrorenen Morast vordrang und mit abgematteten Streitkräften die Dänen angriff; mit feinem Sohne und vielen mecklenburgischen Edlen fiel er in die Gefangenschaft feiner Feindin. Zum Hohn ließ ihm diese eine große Mütze mit einem neunzehn Ellen langen Schweife auffetzen und nach dem Schlöffe Lindh olm in Schonen abführen, wo er sechs Jahre gefangen faß. Ganz Schweden fiel den Dänen in die Hände; nur Stockholm, wohin Albrechts Oheim, Johann von Stargard, den Rest des Heeres rettete, blieb den Mecklenburgern erhalten. Alle Unterhandlungen zur Freilassung des gefangenen Königs verliefen fruchtlos. Da kam diesem Hülfe von einer anderen Seite. 3. Die Vitalienbrüder. — Die Städte Rostock und Wismar erklärten 13v2 ihre Häfen zu Freihäfen für alle Schiffe, welche auf eigne Gefahr die Länder der Königin Margarete angreifen wollten. Bald wimmelte die Ostsee von kühnen Freibeutern, denen unsere Seestädte Kaperbriefe auf alle nordischen Schiffe ausgestellt hatten. Man nannte sie Vitalienbrüder, weil sie dem von den Dänen belagerten Stockholm Lebensrnittel (Viktualien) zuführen wollten; sie hießen auch Likendeler, weil sie ihre Beute in gleichen Teilen zu verteilen pflegten. Die Führer dieser Kaperschiffe waren meist fehdeluftige Ritter, deren Augen durch die Strenge, mit welcher der Landfrieden aufrecht erhalten ward, auf die See gelenkt wurden; viele von ihnen waren mecklenburgische Edelleute Die Bemannung bestand aus hergelaufenem Volke aus aller Herren Ländern. Deshalb arteten die Vitalienbrüder bald zu reinen Seeräubern aus, welche ihre Verpflichtung, die Befreiung des Königs zu erzwingen, außer acht ließen. Ihr Losungswort war: „Gottes Freund und aller Welt Feind". Die Insel Gotland bildete ihr Hauptversteck. Alle Schiffahrt in der Ostsee drohte aufzuhören. Erst 1395 kam ein Vertrag zustande, durch welchen Albrecht Iii. seine Freiheit wieder erlangte. Er zahlte 60000 Mark Lösegeld (21/2 Mill. Reichsmark) und verzichtete auf die Krone Schwedens. Rostock und Wismar erklärten jetzt das den Vitalienbrüdern erteilte Kaperrecht für erloschen und die meisten mecklenburgischen Ritter gaben das Seeräuberhandwerk auf; andere setzten es unter Führung des aus Wismar gebürtigen Klaus Störtebeker fort. Dieser hatte feinen Schlupfwinkel im Ribnitzer Binnen-

5. Grundriß der mecklenburgischen Geschichte - S. 38

1899 - Leipzig [u.a.] : Süsserott
— 38 — Weil Heinrich meinte, nur aus Gläsern zu trinken sei fürstlich, nannte er die hölzernen Becher „Banzkowsche Gläser". Fehden und Räubereien nahmen im Lande überhand, eine gänzliche Auflösung aller gesellschaftlichen Ordnung drohte einzutreten. Heinrich der Dicke starb am 9. März 1477. Ihn überlebten seine Söhne Albrecht Vi., Magnus Ii. und Balthasar. Von diesen starb ersterer schon 1483, und letzterer nahm geringen Anteil an der Regierung. 8. Magnus H. 1477—1503. — Herzog Magnus bemühte sich im Gegensatz zu seinem Vater eifrig um des Landes Wohl und bahnte durch feine Umsicht und Thatkraft eine Besserung der traurigen Verhältnisse an, welche in Mecklenburg seit der Glanzzeit Albrechts Ii. herrschten. Den Handel suchte er durch Herstellung einer Schissahrtsverbindung zwischen Ostsee und Elbe mittelst des Schweriner Sees zu heben. Die zerrütteten Finanzen waren dem Vollbringen des Plans hinderlich. Schwere Kämpfe hatte Magnus zur Wiederherstellung des herzoglichen Ansehens auszufechten, welches unter feinen Vorgängern arg gelitten hatte. Mit Rostock lag er viele Jahre hindurch im Kampfe, und die nach völliger Unabhängigkeit strebende Stadt mußte die harte Hand des willensstarken Herzogs nachhaltig fühlen. Herzog Magnus starb am 20 November 1503 zu Doberan und wurde dort bestattet. Ihm folgten^ feine Söhne Heinrich V. und Albrecht Vii. Seine Töchter Sophie, Anna und Katharina wurden die Mütter von J>rei_ berühmten Fürsten der Reformation, Johann Friedrich von Sachsen, Philipp von Hessen und Moritz von Sachsen. Übersicht: Johann I., der Theologe. 1227—1264. Heinrich I, der Pilger. 1264—1302. Heinrich Ii., der Löwe. Johann. 1302-1329. t 1289. Albrecht Ii., der Drohe. Johann von Stargard. 1329—1379. 1352—1393. Heinrich Iii Albrecht Iii. Magnus I. 1379-1383. 1379—1412. 1379—1384. Albrecht Iv. Albrecht V. Johann Iv. f 1388. 1417—1423. 1395—1422. Heinrich Iv., der Dicke. Johann V. 1436-1477. 1436—1443. Albrecht Vi. + 1483. Magnus Ii. ^ 1477—1503. Balthasar f 1507. Heinrich V. Albrecht Vii.

6. Grundriß der mecklenburgischen Geschichte - S. 52

1899 - Leipzig [u.a.] : Süsserott
- 52 — in Livland den größten Schwierigkeiten, denen er sich keineswegs gewachsen zeigte. Polen, Russen, Dänen und Schweden machten ihm die Herrschaft streitig. Johann Albrecht versuchte nach Kräften die Stellung seines Bruders zu stützen, jedoch ohne Ersolg. 1563 ließ sich Christoph verleiten, gegen die Polen ein Bündnis mit den Schweden und Russen zu schließen. Dafür mußte er sechs Jahre in polnischer Gefangenschaft verbringen. Nachdem Johann Albrecht 1569 mit vielen Reifen und Kosten die Freilassung Christophs erwirkt, kehrte dieser nach Mecklenburg zurück, wo er bis 1592 lebte. Das schöne Schloß in Gadebusch ist sein Werk. Karl mußte sich mit der Johanniterkomturei Mirow begnügen. 7. Kämpfe mit Kvllock. — Neben den livländischen Händeln hatte Johann Albrecht einen säst 20 jährigen Streit mit der Stadt Rostock auszufechten. Die Stadt hatte den Landesherren das kirchliche Aufsichtsrecht bestritten und einem von Johann Albrecht berufenen Prediger die Amtswohnung verweigert. Der Kampf gestaltete sich durch die der Stadt von Kaiser Maximilian Ii. (1564—1576) gewährte stille Unterstützung sehr langwierig; auch Herzog Ulrich war geneigt, die auf Reichsunmittelbarkeit gerichteten Bestrebungen Rostocks anzuerkennen. Es gelang aber Johann Albrecht, unter dänischem Beistände der Stadt die Zufuhr zur See abzuschneiden und Rostock im Erbvertrage von 1573 zur Anerkennung der fürstlichen Landeshoheit zu zwingen. Als Zeichen feiner Unterwerfung zahlte Rostock 10 000 Gulden; es erhielt feine Privilegien bestätigt und durste einen eignen Superintendenten wählen. 8. Johann Albrecht als Vollender des Reformationsnierks. — Am 6. Februar 1552 war Herzog Heinrich der Friedfertige gestorben und in der heiligen Blutskapelle im Schweriner Dom begraben. Johann Albrecht benutzte seine Alleinherrschaft und das durch den Passauer Vertrag den evangelischen Fürsten gewährte Recht, die Reformation in ihren Ländern durchzuführen, dazu, die letzten Reste des Katholicismus zu beseitigen und der lutherischen Landeskirche seste Ordnungen zu geben. In diesem Bemühen sand er auch die Unterstützung seines Bruders Ulrich. a) Die Zertrümmerung der mittelalterlichen Papstkirche. Dieselbe erfolgte in wuchtigen Schlägen durch aa) die Kirchenorbnung von 1552 und die Visitation von 1552—54. — Die 1540 von Riebling verfaßte Kirchenordnung genügte nicht mehr; 1552 ließ Johann Albrecht nach dem Muster der kursächsischen eine neue in hochdeutscher Sprache entwerfen und von Melanchthon begutachten. Zur Durchführung der Bestimmungen dieser Kirchenordnung wurde eine umsangreiche Visitation angeordnet. Diese hatte es besonders auf die Mönchsklöster abgesehen, welche jetzt aufgehoben wurden. Doberan fiel am 6. März 1552; der

7. Grundriß der mecklenburgischen Geschichte - S. 56

1899 - Leipzig [u.a.] : Süsserott
- 56 ferner Gemahlin Sophie von Holstein in größter Einfachheit. Tiefe Schwermut fuhrte lo92 auf bte Nachricht vom Ableben feines Oheims Chr: oph den Tod Johanns Vii. herbei. Er hinterließ zwei Söhne Albrechts U1 2 ^ren: atbotf ^rtebrich I. und Johann «w ^ ^ernährn abermals Herzog Ulrich die vormnnbfchaftliche Regierung des Landes bis 1600 gemeinsam mit Sigismund August dann allein. Nach Ulrichs Tod 1603 gelangt Herzog Karl der letzte von ^ohann Albrechts I. Brübern, zur vormunbfchaftlichen Negierung Mecklenburgs bis 1607, nt welchem Jahre Aböls Friedrich I und Johann Albrecht Ii. vom Kaiser für großjährig erklärt würden. Übersicht: Magnus Ii. 1477—1503. Heinrich V., der Friebfertige. Albrecht Vii., der Schöne? 1503—1552. 1503—1547. Johaml Albrecht I. Ulrich. Georg. Christoph. Karl' lo47—lo76. 1555—1603. f 1552. f 1592. f 1610. Johann Vii. 1585—1592. Sigismunb August, f 16üo' Aböls Friedrich I. 1607—1658. Johann Albrecht Ii. 1607—163?. V. Die Zeit des Dreißigjährigen Krieges. 23. Adolf Friedrich I. und Johann Albrecht Ii. 1- Die Landesteilung von 1621. — Entgegen der Testaments* besttmmuug ihres Großvaters wollten bte Brüber Aböls Friedrich I. u E> recht Ii. zu einer Teilung des Landes schreiten, bte lbll durch den Fahrenholzer Traktat vorläufig vollzogen würde 1621 genehmigten die ©tänbe die beschlossene Teilung des ™luf m die Herzogtümer Mecklenburg-Schwerin und Mecklenburg - Güstrow; ersteres bekam Aböls Friedrich I., letzteres Johann Albrecht Ii. Die Stäube ließen sich die Bestätigung ihrer E/u und Gewährung ueuer Privilegien durch zwei Aktenstücke Alsefuratton und Revers, zusichern und übernahmen die herzogliche Schuldenlast tm Betrage von 1 Million Gulben. Um biefe Summe auszubringen, ernannten die ©tänbe aus ihrer Mitte einen Ausschuß der unter dem Namen „Engerer Ausschuß" feitbem ein wesentlicher -Bestaubtet! unserer Lanbesverfasfung geblieben ist. Beiben Lanbesherren gemeinschaftlich sollte die Stadt Rostock und ihr

8. Grundriß der mecklenburgischen Geschichte - S. 51

1899 - Leipzig [u.a.] : Süsserott
— 51 — Auftrage des Kaisers Magdeburg belagerte, zum Anschluß an dies Bündnis zu bewegen. Johann Albrechts Bruder Georg gab ebenfalls die Sache des Kaisers auf. Leider sahen sich die Verbündeten genötigt, um das zur Kriegführung erforderliche Geld zu erlangen, einen Hülfsvertrng mit Heinrich Ii. von Frankreich abzuschließen und diesem die Bistümer Metz, Toul und Verdun zuzusichern. Für die Sicherheit des Vertrages mußte Christoph, Johann Albrechts zweitjüngster Bruder, als Geisel mit nach Frankreich gehen. Im Frühjahr 1552 begann der Kamps gegen den Kaiser. 4. Georg. — Johann Albrecht war mit 600 Reitern ins Feld gezogen. Ihm voran eilte sein Bruder Georg, wegen seines wilden Wagemuts der „tolle Jürgen" genannt, mit einer Schar Landsknechte und stürmte am 19. Mai die Ehrenberger Klause, das Eingangsthor nach Tirol. Der überraschte Kaiser vermochte sich nur mit Mühe von Innsbruck über die Alpen zu retten und bewilligte Friedensverhandlungen, welche alsbald zu Passau eröffnet wurden. Während derselben suchten die Verbündeten auch Frauksurt a. M. zu erobern; bei der Belagerung der Stadt fand Herzog Georg durch eiue Kauonenkugel am 20. Juli seinen Tod. Seine Leiche nahm Johann Albrecht mit' in die Heimat. Die Frucht des Kampfes war der Passauer Vertrag. 5. Ulrich. — Bald nach der Rückkehr Johann Albrechts erklärte sein Bruder Ulrich, nicht länger ein Fürst ohne Land bleiben zu wollen und verlangte Teilung des Landes. Johann Albrecht glaubte ihn 1550 mit dem Schweriner Bistum abgefunden zu haben. Ulrich ließ kein Mittel unversucht, seiner Forderung Nachdruck zu geben und wandte sich auch um Beistand an die Braunschweiger, welche alsbald die Elbe überschritten. Der unvermeidlich erscheinende Bruderkrieg ward aber 1555 durch den Wismars chen Vergleich beseitigt, welcher eine Landesteilung festsetzte, die ü>5ß durch den von Joachim Ii. von Brandenburg gefällten Ru pp in er Machtspruch näher begrenzt wurde Danach sollte die Regierung eine gemeinschaftliche sein, die Einkünfte des Landes aber gleichmäßig geteilt werden. Johann Albrecht erhielt Schloß und Amt Schwerin, Ulrich Schloß und Amt Güstrow samt dem Bistum Schwerin. Dies Doppelregiment hatte bei der verschiedenen Veranlagung beider Brüder vielfache Schwächuugeu der fürstlichen Gewalt zur Folge, und die weit ausschauende Regententhätigkeit Johann Albrechts sah sich in ihren Erfolgen durch den nüchternen und schwerfälligen Sinn Ulrichs wiederholt gehemmt. 6. Ehrilloph. — Um eine weitere Teilung des Landes zu hindern, bestrebte sich Johann Albrecht, seine jüngsten Brüder Christoph und Karl außerhalb Mecklenburgs zu versorgen. Er veranlaßte die Erwählung Christophs zum Administrator des Bistums Ratzeburg und verband dieses dadurch mit Mecklenburg. Bald bot sich ihm die Aussicht, für Christoph den Bischofssitz in Riga zu gewinnen und fo seinem Hause den Erwerb von Livland zu sichern. Dann wollte er Ratzeburg an Karl geben. Christoph wurde 1554 zum Coadjutor gewählt, begegnete aber nach seiner Ankunft

9. Grundriß der mecklenburgischen Geschichte - S. 66

1899 - Leipzig [u.a.] : Süsserott
— 66 — den 6. März 1719 zu einem Gefecht bei Walsmühlen, welches für die Mecklenburger siegreich verlies. Es gelang dem Herzog aber nicht, seine Truppen aus die Dauer zusammenzuhalten. Viele liefert davon, den Rest mußte er entlassen. Unter dem Schutze der Exekutionstruppen nahm nun eine Kaiserliche Kommission ihren Sitz in Rostock, um die Zwistigkeiten zwischen dem Herzog und den Ständen zu beseitigen. Ihre Thätigkeit war ohne allen Erfolg. Karl Leopold, der von 1719—1721 in Dömitz, 1721—1730 in Danzig lebte, verbot seinen Unterthanen, den Befehlen der Kommission zu folgen. Niemand in Mecklenburg wußte recht, wem er gehorchen sollte. Alle Bande der Ordnung drohten sich aufzulösen, Diebstähle und Brandstiftungen nahmen überhand. 4. Karl Leopolds Throrientletzmig. — Da Karl Leopold in seinem Widerstände beharrte, wurde er am 11. Mai 1728 der Regierung entsetzt und sein Bruder Christian Ludwig unter dem Titel eines Administrators zum Regenten des Landes bestellt. Die Versuche Karl Leopolds, die entrissene Herrschaft wiederzugewinnen, schlugen fehl 1733 erließ er ein Landsturm-Aufgebot. An 0000 Mann, meist mit Senfen bewaffnete Bauern, fanden sich allmählich zusammen. Vor den heranrückenden Exekutionstruppen liefen sie jedoch davon. Dann wandte sich Karl Leopold um Schutz an Friedrich Wilhelm I. von Preußen (1713—1740). Dieser schickte drei Regimenter nach Mecklenburg. Jetzt befahl der Kaiser 1735 den Abzug der Exekutionstruppen, um dadurch auch die Preußen zum Abzüge zu nötigen. Beides geschah; aber die Hannoveraner nahmen als Unterpfand für die Bezahlung der Exekutionskosten 8 und die freußen für ihre Hülseleistung 4 mecklenburgische Ämter in Besitz, arl Leopold, aller Aussicht auf Hülse beraubt, floh 1735 nach dem schwedischen Wismar. z5. Karl Leopolds letzte Lebensjahre. — Den Rest seines Lebens verbrachte der entthronte Herzog unter bedrängten Verhältnissen in Wismar und Dömitz. Kurz vor feinem Tode würde ihm von den Geistlichen des Laubes noch der Ertrag einer Gelbsammlung überreicht. Eine gewisse Anhänglichkeit besaß nämlich Karl Leopolb bei dem niebern Lanbvolk, weil er die vornehmen Lanbherren schonungslos angriff, und bei den Geistlichen, weil er die Einrichtungen der Landeskirche schützte. Unser Landeskatechismus ist unter Karl Leopolbs Regierung int Jubeljahr der Reformation 1717 durch den Superintendenten von Kr akevitz abgefaßt worben. Karl Leopolb starb zu Dömitz am 28. November 1747, eben 69 Jahre alt, und würde später in Doberan beigesetzt. 30. Christian Ludwig Ii 1747—1756. /-i. Christian Ludwigs Gharakter. — Christian Ludwig Ii. stand schon im 64. Lebensjahre, als ihm durch den Tod seines Bruders die herzogliche Würde zufiel, nachdem er als Administrator bereits 19 Jahre mit herzoglicher Gewalt bekleidet gewesen war. Sein edler Charakter leuchtete aus den Worten hervor, die er bei seinem Regierungsantritte

10. Zeittafel der vaterländischen Geschichte - S. uncounted

1917 - Breslau : Hirt
V. Die Zeit von 1815 bis 1871 1834 i Der Deutsche Zollverein. 1840-1861 Friedrich Wilhelm Iv. 1848 ! Die Februarrevolution in Paris. Mrzrevolution in Deutschland. Frankfurter Parlament." 1850 | Preueu erhlt eine Verfassung. 18521870 Napoleon Iii, Kaiser der Franzosen. 18611888 Wilhelm I. (geb. 22. Mrz 1797). Neugestaltung des Heeres. Seine Mitarbeiter Albrecht von Roon, Hel-mut von Moltke und (seit 1862) Otto von Bismarck. j 1864 Der Krieg gegen Dnemark. Erstrmung der Dp-peler Schanzen; bergang nach Alsen. Dnemark tritt an Preußen und sterreich Schleswig-Holstein und Lauenburg ab. 1866 Der Deutsche Krieg. Preußen mit Italien verbndet. Preuische Truppen besetzen Sachsen, Hannover und Hessen-Cassel. Waffenstreckung der hannoverschen Ar-mee bei Langensalza. Siegreiche Gefechte der preni-schen Heere in Nordbhmen. 3. Juli Sieg der preuischen Heere unter König Wilhelm der Benedek bei Kniggrtz. Das rechtzeitige Eintreffen der Armee des Kronprinzen Friedrich Wilhelm ent-scheidet die Schlacht.
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