- 29 —
geliebten Fürsten zu mildern. Erst nach drei Jahren erfuhr man in Mecklenburg von dem Unglück, welches Heinrich betroffen. Anastasia ließ kein Mittel unversucht, ihren Gemahl zu befreien, doch blieben alle Bemühungen erfolglos.
4. Die Heimkehr. — 26 Jahre schmachtete Heinrich in der Gefangenschaft.,, Wegen seiner Sanftmut und Geduld wurde er in ganz Ägypten als ein Heiliger angesehen. Erst als 1297 ein neuer Sultan den ägyptischen Thron bestieg, erlangte der fromme Dulder seine Freiheit wieder. Es war am Weihnachtsabend, als man ihm die Pforte seines Gefängnisses öffnete. Um Johannis 1298 kam Heinrich in der Heimat an, wo man ihn schon als tot betrauert hatte. Sein ältester Sohn Heinrich war zu einem stattlichen Ritter herangewachsen und gerade beschäftigt, das Raubschloß Glaisin zu belagern, als er die Rachricht erhielt, daß sein verschollener Vater komme. Sogleich eilte er nach Wismar, um feiner Mutter diese Kunde zu bringen. Heinrichs I. jüngster Sohn Johann befand sich nicht mehr am Leben; er war 1289 in der Golwitz, der Meerenge zwischen der Insel Pöl und dem Festlande, durch Umschlagen seines Bootes ertrunken.
5. Das Wiedersehen — Anastasia schickte dem Ankömmling ihre beiden Räte entgegen, um die Wahrheit der überbrachten Kunde zu prüfen. Diese Vorsicht war nötig, denn es waren schon öfters Betrüger ausgetreten, die sich für den verschollenen Fürsten ausgegeben hatten; einer war bei der Börzower Mühle in der Stepenitz ertränkt, der andere bei Sternberg verbrannt worden. Heinrich I. wurde von seinen getreuen Räten erkannt und geleitet. Nachdem Glaisin erobert und geschleift worden, zogen Vater und Sohn der Fürstin entgegen. Bei Hohen-Viecheln trafen die vielgeprüften Ehegatten zusammen. Anastasia sank dem greisen Fürsten in die Arme mit den Worten: „O Sohn, ja, dieser ist mein Herr!"
6. Heinrichs I. ^ob. — Heinrich der Pilger überlebte seine Rückkehr in die Heimat nicht lange. Seine Kraft war in der langen Gefangenschaft gebrochen." Ant 2. Januar 1302 legte er sein müdes Haupt zur ewigen Ruhe nieder, in welche sein treuer Diener Martin Bleyer bereits vor ihm eingegangen war.
TM Hauptwörter (50): [T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem]]
TM Hauptwörter (200): [T64: [Vater Sohn Jahr Tod Mutter Regierung König Kind Heinrich Bruder], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T116: [Vater Kind Mutter Sohn Bruder Herr Mann Auge Frau Hand], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer]]
Extrahierte Personennamen: Heinrich Heinrich Anastasia Heinrich Heinrich Johannis Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrichs_I. Johann Johann Anastasia Sternberg Heinrich_I. Anastasia Heinrichs_I. Heinrich Martin_Bleyer
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein]]
TM Hauptwörter (200): [T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe], T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute]]
Extrahierte Personennamen: Albrecht Albrecht Albrecht Euphemia Albrecht_Ii Albrecht Magnus Magnus Albrecht_Ii Albrecht Ludwig_der_Baier Ludwig Karl_Iv Karl Ludwigs Ludwigs Karl_Iv Karl Albrecht_Ii Albrecht Johann Albrecht_Ii Albrecht Albrecht_Ii Albrecht Ludwig Ludwig Karl_Iv Karl Albrecht_Ii Albrecht Ludwig Ludwig Ludwigs Ludwigs Albrecht Albrecht Karl_Iv Karl Albrecht_Ii Albrecht Benjes
— 36 —
unter feinem Scepter vereinigt hätte. Doch es kam anders. Albrecht verlor am 24. Februar 1389 die Schlacht bei Fal-köping, indem er tollkühn über einen halbgefrorenen Morast vordrang und mit abgematteten Streitkräften die Dänen angriff; mit feinem Sohne und vielen mecklenburgischen Edlen fiel er in die Gefangenschaft feiner Feindin. Zum Hohn ließ ihm diese eine große Mütze mit einem neunzehn Ellen langen Schweife auffetzen und nach dem Schlöffe Lindh olm in Schonen abführen, wo er sechs Jahre gefangen faß. Ganz Schweden fiel den Dänen in die Hände; nur Stockholm, wohin Albrechts Oheim, Johann von Stargard, den Rest des Heeres rettete, blieb den Mecklenburgern erhalten. Alle Unterhandlungen zur Freilassung des gefangenen Königs verliefen fruchtlos. Da kam diesem Hülfe von einer anderen Seite.
3. Die Vitalienbrüder. — Die Städte Rostock und Wismar erklärten 13v2 ihre Häfen zu Freihäfen für alle Schiffe, welche auf eigne Gefahr die Länder der Königin Margarete angreifen wollten. Bald wimmelte die Ostsee von kühnen Freibeutern, denen unsere Seestädte Kaperbriefe auf alle nordischen Schiffe ausgestellt hatten. Man nannte sie Vitalienbrüder, weil sie dem von den Dänen belagerten Stockholm Lebensrnittel (Viktualien) zuführen wollten; sie hießen auch Likendeler, weil sie ihre Beute in gleichen Teilen zu verteilen pflegten. Die Führer dieser Kaperschiffe waren meist fehdeluftige Ritter, deren Augen durch die Strenge, mit welcher der Landfrieden aufrecht erhalten ward, auf die See gelenkt wurden; viele von ihnen waren mecklenburgische Edelleute Die Bemannung bestand aus hergelaufenem Volke aus aller Herren Ländern. Deshalb arteten die Vitalienbrüder bald zu reinen Seeräubern aus, welche ihre Verpflichtung, die Befreiung des Königs zu erzwingen, außer acht ließen. Ihr Losungswort war: „Gottes Freund und aller Welt Feind". Die Insel Gotland bildete ihr Hauptversteck. Alle Schiffahrt in der Ostsee drohte aufzuhören. Erst 1395 kam ein Vertrag zustande, durch welchen Albrecht Iii. seine Freiheit wieder erlangte. Er zahlte 60000 Mark Lösegeld (21/2 Mill. Reichsmark) und verzichtete auf die Krone Schwedens. Rostock und Wismar erklärten jetzt das den Vitalienbrüdern erteilte Kaperrecht für erloschen und die meisten mecklenburgischen Ritter gaben das Seeräuberhandwerk auf; andere setzten es unter Führung des aus Wismar gebürtigen Klaus Störtebeker fort. Dieser hatte feinen Schlupfwinkel im Ribnitzer Binnen-
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T15: [Schiff Flotte Hafen England Jahr Insel Engländer Meer Küste Kriegsschiff], T59: [Heer Mann Soldat Krieg Jahr Offizier Land König Truppe Waffe], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau]]
TM Hauptwörter (200): [T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T135: [Haff Stadt Stettin Weichsel Ostsee Insel Memel Königsberg Danzig See], T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme]]
Extrahierte Personennamen: Albrecht Albrechts Albrechts Johann_von_Stargard Johann Margarete Albrecht_Iii Albrecht Klaus_Störtebeker
Extrahierte Ortsnamen: Schlöffe_Lindh Schweden Stockholm Wismar Stockholm Gotland Ostsee Schwedens Rostock Wismar Wismar
: Beschieung von Libau (Kurland) und der Kste von Algier. Erstes Seetreffen bei Helgoland. Angriffe | der deutschen Flotte auf die englische Kste, Sieg an der Doggerbank. Das deutsche Auslandskreuzer-Geschwader, bei Coronet (Chile) siegreich, wird bei den Falklands-Jnseln vernichtet.
Kmpfe in den Kolonien: Tsingtau erliegt nach Helden-haster Verteidigung den Japanern, (7. November).
1915 Schlachten bei Soissons, in der Champagne, an der Lorettohhe und in den Argonnen. Der groe An-griff der Franzosen (General Joffre) und Englnder bei Ipern, Arras und in der Champagne scheitert
(September-Oktober).
I _
Winterschlacht in Masuren (7. bis 15. Febr.). Die Russen erobern Przemysl.
| Durchbruchsschlacht in Westgalizien (Gorlice 2. Mai); Rckeroberung Galiziens. Vorrcken der Dentscheu und sterreicher in Polen; Eroberung der groen westrussischen Festungen (Warschau, Kowuo, Modlin it. ct.).
Sieg der Trken an den Dardanellen (18. Mrz); Rck-zug der Englnder von Gallipoli.
Abfall Italiens vom Dreibund und Eintritt in den Krieg (23. Mai); Kmpfe in Sdtirol und am Jsonzo.
Eintritt Bulgariens in den Weltkrieg (Mitte Oktober). Vernichtung Serbiens und Montenegros (von Mackensen): Belgrad und Risch erobert, Schlacht auf dem Amselfelde.
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
TM Hauptwörter (100): [T51: [Armee General Schlacht Franzose Truppe Mann Feind Heer Metz Preußen], T15: [Schiff Flotte Hafen England Jahr Insel Engländer Meer Küste Kriegsschiff], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan]]
TM Hauptwörter (200): [T140: [Stadt Franzose Feind Festung Truppe Tag Mann Paris Belagerung Angriff], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet], T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen]]
— 17 —
Wir achten weiter auf die bei Hochwasser trübe, gelbe und
braune Färbung der Bäche, und die Schüler werden veranlaßt, sich
nach starkem oder längerem Regen einmal ein Gefäß voll schmutzigen
Flußwassers hinzustellen und nach einiger Zeit den Bodensatz anzu-
sehen, vielleicht auch zu wiegen und zu messen.
Größere Schüler könnten unter Anleitung des Lehrers durch
eigene Messungen und Berechnungen ermitteln, wieviel Wasser täg-
lich, monatlich, jährlich in Werre und Aa durch Herford fließt,*) wieviel
Schwemmstoffe mitgeführt werden, wie hoch hier die Regenhöhe**) in
einem Jahre ist, wieviel Erdreich usw. auf unfern Feldern, etwa auf
1 qkm oder im ganzen Kreise Herford, abgeschwemmt wird: alles
Aufgaben, die eigene sorgsältige Beobachtung, selbständiges Denken
und gewissenhafte Arbeit verlangten.
So kommen wir nach und nach durch zahlreiche Beobachtungen
und Vergleiche dahin, in dem Fluß einen außerordentlich erfolgreichen
Sandfabrikanten, einen fleißigen Lumpensammler, der auf die Dauer
nichts von dem, was ihm erreichbar ist, liegen laffen kann, und einen
» billigen Lieferanten zu sehen. Auch mit einem Riesen-Fuhrgeschäft
könnte man ihn vergleichen. Unaufhörlich, tagaus, tagein, ist er an
der Arbeit, erstaunlich große Massen von Erde, Steinen, Sand und
Schlamm loszureißen, fortzufpülen, weiterzuschleppen und nach dem
Meere zu verfrachten.
Wir kommen an einem mit 2 Pferden bespannten Sandwagen
vorüber und fragen im Vorbeigehen den Knecht, wieviel Sand er da
fährt. Es sind meist l1/2 cbm.
Im Weitergehen rechnen wir sofort einige dazu paffende Auf-
gaben, z. B. daß man, um 30 cbm Sand auf einmal zu fahren,
20 solcher Wagen und 40 solcher Pferde brauchte.
*) Herrn Dipl.-Jng. Ulrici verdanke ich weiter folgende Angaben:
Durchfluß 1. in der Werre an der Milcherbrücke im Jahresmittel 8 cbm/sec.
2. „ „ Aa bei Spilker „ „ 3,6 „ „
3. „ „ Werre an der Hansabrücke „ „ rund 12 „ „
**) Herr Rektor Wulff als Leiter der hiesigen Wetterwarte („Königl.
Meteorologischen Station") ermittelte als das 15 jährige Jahresmittel der
Jahre 1895—1910 = 717,1 mm,
als das Jahresmittel für 1910 —751,1mm (regenreich!)
ii ii ii „ 1911 =485,1 mm (fehr trocken!)
ii ii ii „ 1912 = 837,0 mm (regenreich !)
Allein am 25. August 1912 betrug hier die Niederschlagsmenge 22 mm,
im August 1912 überhaupt 126 mm!
Vergl. dazu die regenreichsten Stellen der Erde: Kamerunberg mit 10 m,
Assam am Himalaja 12 m!
Nolte, Bodenständiger Unterricht. 2
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge]]
Extrahierte Personennamen: Spilker Wulff August August
— 18 —
Wir hören von dem Müller Schachtstek in Diebrock, — wir treffen
ihn gerade an, wie er bei seiner Mühle aus dem Arme der Aa,
der nach dem Mühlrad zu abgeleitet ist, den abgelagerten Sand aus-
wirft, um das Flußbett wieder tiefer zu machen — daß er dort
jedes Jahr etwa 50 cbm Sand abfahren muß — über 30 Fuder.
Die Schüler haben gesehen und werden angehalten, dauernd
daraus zu achten, wie oft Kolke, Teiche, Straßen- und Ackergräben
gereinigt, „ausgeschlämmt" werden müssen.
So lernen sie auf Grund vielfacher Beobachtungen in ihrer
engsten Heimat, welche gewaltige Mengen festen Erdreichs usw. aus
den Bergen und Feldern des Binnenlandes durch die zahlreichen
kleinen und großen Flüsse und Ströme abgeschwemmt, fortgespült
und in das Meer geschleppt werden.
Nun klingt es ihnen glaubhaft, wenn sie hören, daß alljährlich
allein aus dem sächsischen Elblaufe *) über 34000 cbm Sand, Kies
und Steine (rund 23000 Fuder oder was 46000 Pserde ziehen können!)
ausgebaggert werden müssen, damit die Fahrrinne tief genug bleibt;
daß die Donau **) jährlich über 35^ Millionen cbm — rund
23 Millionen Fuder für 46 000000 Pferde,
der Mississippi weit über 211 Millionen cbm — 140 Millionen
Fuder für 280000000 Pferde,
der Hoangho sogar 472 ^ Millionen cbm = 315 Millionen
Fuder für 630000000 Pferde,
Erde, Steine, Sand und Schlamm nach dem Meere bringt,
daß allein aus der schwäbischen Alb jedes Jahr 63600 cbm
Kalksteine vom Wasser ausgewaschen und abgeschwemmt
werden = 42400 Fuder für 84800 Pferde,
daß dort, wie man an zurückgebliebenen Spuren nachweisen
kann, bereits eine Erd- und Gesteinsschicht von 200 m Dicke
und 23 km Ausdehnung fortgespült worden ist.
Da sehen die Schüler allmählich ein, daß bei solch ungeahnter,
unaufhörlicher Riesenarbeit des Wassertropfens nach und nach Gebirge
und andere hoch gelegene Teile der Erdoberfläche abgetragen werden,
und daß durch diese ungeheure Einebnungsarbeit des Wassers schließlich
eine völlige Beseitigung aller Erhebungen stattfinden müßte, wenn nicht
auch andere Kräfte mit entgegengesetztem Erfolge an der Arbeit wären.
*) Vgl. Fraas, Die Naturerscheinungen der Erde. Verlag von Lutz,
Stuttgart.
**) Vgl. Volk, Geologisches Wanderbuch. Verlag von Teubner, Leipzig.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe]]
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann]]
TM Hauptwörter (200): [T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T135: [Haff Stadt Stettin Weichsel Ostsee Insel Memel Königsberg Danzig See]]
Extrahierte Personennamen: Margarete Heinrich Albrecht_der_Große Albrecht
Extrahierte Ortsnamen: England Amerikas Ostindien Spanien Portugal Schwerin
8
Bilder aus der Heimatkunde Pommerns.
Vor allem sind es der bläulichgrüne Sandhalm und der gelbliche Strandhafer, die
ihre Wurzeln oft 3 in tief in den losen Saud senken und ihn befestigen. Wenn sie
auch von ihm begraben werden, immer wieder treiben sie neue Schößlinge und
ueue Wurzeln. Sie widerstehen dem stärksteu Sturm und überdauern zum Teil sogar
den Winter. So wird am Ende die gauze Düne von zahllosen Fäden durchwirkt und
Sandkorn an Sandkorn gebunden. Fast alle pommerscheu Dünen hat man durch
Bepslanzung befestigt, und nur die wildesten haben der Hand des Menschen mit Ersolg
getrotzt. Wenn die Düne erst festliegt, so entwickelt sich sehr bald ein regerer Pflanzen-
wuchs. Ginster, Wacholder, Birken und Kiesern siedeln sich bald aus ihr au. Heute
ist der größte Teil der pommerschen Küste vou einem Kranz von Kiefernwäldern ein-
gerahmt. — Die befestigten Dünen bilden den besten Schutz gegeu die verderben-
bringenden Sturmfluten.
Bedeutung der Ostsee.
Schiffahrt. Die Ostsee bildet die große Verkehrsstraße zwischen Pommern
und Ostpreußen, West Preußen, Schleswig-Holsteiu sowie den Ostseeländern Rußland,
Schweden, Norwegen und Dänemark. Sie verbindet uns aber auch mit der Nordsee
und dem Ozean und ermöglicht Pommern dadurch die Teilnahme am Welthandel.
Die pommersche Küste ist nur arm an Häfen, die meisten (Leba, Stolpmünde, Rügen-
waldermünde, Kolberg und Swinemünde) finb durch Ausbaggerung von Flnßmün-
düngen entstanden und nur zur Aufnahme kleinerer Schiffe geeignet. Große See-
schiffe können nur die Häfen von Swinemünde und Saßnitz aufnehmen.
Leuchttürme und Rettungswesen. Die Flachküste verhindert jede An-
näheruug der Schiffe. Bei Sturm und Nebel wird sie ihnen daher oft verderblich.
Wenn ein Schiff auf eine der vielen Saudbänke gerät, die sich läugs der Küste hin-
ziehen, so ist es meist rettungslos verloren. Es wird von der furchtbaren Gewalt der
Wellen zerbrochen. Zahlreiche Leuchttürme warnen durch ihre Feuer den Schiffer
vor Annäherung und lassen ihn die Lage der Häsen erkennen. Ist ein Schiff auf eine
Sandbank oder auf den Strand geraten, so suchen die Rettungsstationen den Schiff-
brüchigen Hilfe zu bringen. Kühne Männer versuchen auf einem Rettungsboot sich
dem verunglückten Schiffe zu nähern. Das Boot ruht auf einem Wagen, auf dem
es auf Rollen steht. Von diesem kann es durch eine schiefe Ebene leicht zu Wasser
gebracht werden. Die neueren Rettungsboote bestehen ans Eisenblech. Vorn, hinten
und an den Seiten befinden sich Luftkasten, die das Boot über Wasser halten. Die
Rettungsmannschaften find mit Korkgürteln ausgerüstet, die imstande sind, sie 24 Stun-
den und länger über Wasser zu halten. Ost müssen die kühnen Männer stuudeulaug
gegen Sturm und Wellen ankämpfen, bis ihnen die Rettung gelingt. Kann das
Rettnngsboot das Schiff nicht erreichen, so tritt der Raketenapparat in Tätigkeit. Mit
Hilfe einer kleinen Kanone wird eine Rakete über das Schiff hinweggeschossen. An
dieser befindet sich eine Leine, die von den Schiffbrüchigen aufgefangen werden
mnß. Mit ihrer Hilfe wird ein starkes Tau nach dem Schiffe gezogen und am Mast
befestigt. In einem Korbe (Hosenboje) werden die Verunglückten uuu an das Land
gezogen. Fast in jedem Stranddorfe befindet sich eine Rettungsstation. Sämtliche
Stationen werden von der „Deutschen Gesellschaft znr Rettnng Schiffbrüchiger"
unterhalten, Alljährlich werden viele Personen durch ihre Hilfe dem Wassertod
entrissen.
Fischfang. Die Strandbewohner beschäftigen sich hauptsächlich mit Fischfang.
In den kühlen Fluten der Ostsee leben Heringe, Flundern, Steinbutten, Dorsche, Störe
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T135: [Haff Stadt Stettin Weichsel Ostsee Insel Memel Königsberg Danzig See], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff]]
Usedom und Wollin,
11
Malen, so bei der schrecklichen Sturmflut an: 12. November 1872 und zuletzt im
Jahre 1883, ist diese von den Fluten der Ostsee durchbrochen worden.
Bodenbeschaffenheit und Strand. Die Jnfelkerne sind kalkhaltige Hoch-
flächen und Hügelländer, die mit Geschiebemergel bedeckt sind. Sie stürzen jäh
zur Ostsee ab. Die bedeuteudsten Erhebungen an der Küste sind der Gofanberg
(95 m) und der Kaffeeberg (68 m) bei Misdroy, der Kulm bei Heringsdorf und der
Streckelberg bei Koserow. Vor deu Steilufern der Küste lagern gewaltige Steinriffe,
das bedeutendste ist das Viuetariff vor dem Streckelberg. An diesen Steinriffen er-
kennen wir, daß die Inseln in früheren Zeiten viel weiter ins Meer hineinragten als
heute. Die Wellen haben aber die Ufer unterspült, und die überhängenden Erdmassen
sind in die Tiefe gestürzt. Die Meeresströmung hat den Lehm aufgelöst und fort-
geführt, während die großen Steine auf den Meeresgrund sanken. Vor dem Strecket-
berge hat man durch gewaltige Steinmauern das weitere Abspülen der Küste zu
verhindern gesucht. Dieses Steinriff vor dem Streckelberge hat die Veranlassung zu
der Sage von der schönen, alten Wnnderstadt Vineta gegeben, die mit ihren goldenen
Toren und gewaltigen Türmen in den Flutenschoß hinabgesunken sei. — Während
Wollin nur aus einem Jnselkern besteht, unterscheiden wir auf Usedom mehrere der-
selben. Zwischen diesen breiten sich Seen, sumpfige Wiesen und Torfmoore aus.
Einen wundervollen Überblick über die Insel Usedom, das Haff und die Pommerfche
Bucht hat man von dem 1908 erbauten Bismarckturm bei Heringsdorf. Wegen der
starken Lehmdecke eignet sich der Boden vorzüglich zum Ackerbau. Auch findet man
auf beiden Inseln herrliche Buchenwälder, so in der Nähe von Heringsdorf und Mis-
droy. An verschiedenen Stellen der Inseln wird Kalk gegraben, der hauptsächlich
zur Zementbereitimg verwendet wird.
Der Jordansee. Auf Ufedom-Wolliu liegt eine Reihe größerer und kleinerer
Seen, die zum Teil Überreste von früheren Meeresteilen oder Flußarmen sind. Der
schönste von ihnen ist der sagenumwobene Jordansee in der Nähe von Misdroy. Er
ist eine alte Meeresbucht, die durch eiue breite Düne von der offenen See abgeschnitten
ist. Der Jordansee hat 7 Ausbuchtungen. An seinen Ufern stehen prächtige Buchen,
deren Zweige bis auf den Wasserspiegel niederreichen. Über dem im Waldesdunkel
liegenden See ruht ein düsterer, geheimnisvoller Zauber. Hier soll die schöne See-
räuberköuigiu Stina ihre Schlupfwinkel gehabt haben.
Badeorte. Die ganze Pommerfche Bucht wird vou einem Kranz aufblühender
Badeorte umrahmt, deren prächtige Landhäuser aus dem Grün der Wälder hervor-
leuchten. Die bedeutendsten sind Heringsdors, Bansin, Ahlbeck, Swinemünde und
Misdroy. Jedes der genannten Bäder wird alljährlich von Tausenden von Badegästen
besucht. In Heringsdorf betrug ihre Zahl im Jahre 1997 etwa 14 099. Misdroy und
Heringsdorf besitzen gewaltige Landungsbrücken, welche 499 in ins Meer hineinragen.
Swinemünde. Swinemünde ist der Vorhafen Stettins; es zählt 14 999 Ein-
wohner. Der Hafen ist 1745 von Friedrich dem Großen angelegt worden. Um ihn
vor Versandung zu schützen, wurden in den Jahren 1817—1823 zwei gewaltige Molen
ins Meer hinausgebaut. Die Ostmole hat eine Länge von 1599 m. An ihr steht
ein 79 in hoher Leuchtturm, der sein Feuer 39 km weit in die See hinausschickt.
Starke Küstenbefestigungen verwehren den feindlichen Schiffen die Einfahrt.
Wollin. Auf der Südostecke der Insel Wollin liegt die alte Wendenstadt gleichen
Namens. Sie war die Königin unter den Ostseestädten. Noch heute erzählt die Sage
von dem Reichtum ihrer Bewohner, der Pracht ihrer Häuser und der Größe ihres
Handels; denn Wollin, das im Mittelalter Jnlin oder Jnmneta hieß, ist gleichbedeutend
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf]]
TM Hauptwörter (200): [T135: [Haff Stadt Stettin Weichsel Ostsee Insel Memel Königsberg Danzig See], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer]]
Extrahierte Personennamen: Misdroy Misdroy Stettins Friedrich Friedrich
Stettin,
13
Schweden (Eisenerze, Pflastersteine), Rußland (Getreide, Holz, Leinsamen), Nor-
wegen (Heringe, Steine, Eis, Erze), Dänemark (Butter), Niederlande und Belgien
(Heringe, Reis, Thomasschlacke), Frankreich (Wein, Ol, Sämereien), Spanien (Eisen-
erze, Zinkerze und Wein). Die Ausfuhr erstreckt sich hauptsächlich auf folgende Pro-
dukte: Getreide, Mehl, Sämereien, Kartoffeln, Stärke, Spiritus und Zucker, Zement,
feuerfeste Steine, Eisenwaren, Maschinen, Kunstdünger und Papier.
b) Flußschiffahrt^ verkehr. Neben dem Seehandel spielt die Flußschiffahrt
im Stettiner Verkehrsleben eine wichtige Rolle. Der gesamte Flußschiffahrtsverkehr
(Em- und Ausfuhr) betrug 1909 im Stettiner Hafengebiet etwa 2*U Millionen t.
Außerdem passierten noch über 6000 Kähne mit einer Tragfähigkeit von iy2 Mil-
lionen t den Stettiner Hafen, um iu den Fabriken an den Oderufern zu laden oder zu
löschen. Stromabwärts gehen in Stettin hauptsächlich ein: Steinkohlen, Braun-
kohlen (Briketts), Holz, Getreide, Mehl, Zucker und Salz. Stromaufwärts gehen:
Roheisen, Zement, Kunstdünger, Petroleum, Pflastersteine, englische Steinkohlen
und Heringe.
0) Eisenbahnverkehr. Zu dem See- und Flußverkehr tritt endlich noch der
gesamte Eisenbahnverkehr, der in Eingang und Ausgang gleichfalls 23/4 Millionen t
beträgt. — Diese Zahlen geben ein Bild von dem großartigen Handel und Verkehrs-
leben Stettins. Zu bemerken ist hierbei aber, daß ein erheblicher Teil des angeführten
Handels nur Durchgangshandel (Speditionshandel) ist.
Der Stettiner Hafen, a) Bollwerk. Einen Eindruck von dem riesigen Verkehr
Stettins gewinnt man am ersten bei einem Besuche des Bollwerks und des Freihafens.
Hier wehen von den Schiffen die Flaggen aller Kulturvölker, der Deutschen und Eng-
länder, Dänen und Norweger, Russen und Schweden, Franzosen und Spanier, Ameri-
kaner und Japaner. Neben riesigen Frachtdampsern liegen hochmastige Segelschiffe
und schwerfällige Oderkähne. Daneben fallen die weißgestrichenen großen und kleinen
Personendampfer in die Augen. Fortgesetzt kommen und gehen Schiffe. Stolz und
majestätisch durchschneiden die Ozeanriesen die Fluten des Oderstroms; dazwischen
schießen flinke Schleppdampfer und Motorboote dahin. Im ganzen Hafengebiet
herrscht ein überaus reges Leben und Treiben. Überall werden Schiffe beladen oder
entladen (gelöscht). Auf fchwereu Rollwagen werden die Waren in das Innere der
Stadt oder in die Speicher geschafft. Oft reiht sich Wagen an Wagen. Besonders
groß ist der Verkehr an den drei neuen prächtigen Oderbrücken, deren Zngklappen durch
Wasserdruck oder Elektrizität geöffnet und geschlossen werden. Gewaltige Eisenbogen,
die aus granitenen Strebepfeilern und Türmen ruhen, spannen sich über den 100 m
breiten Strom. Dem Personenverkehr am Bollwerk und nach dein Inneren der Stadt
dienen die elektrischen Straßenbahnen, die in kurzen Zwischenräumen die Straßeu
durcheilen.
b) Freihasen. Der Freihafen besteht aus zwei Becken von 1200 in Länge und
70 in Breite. An beiden Seiten der Becken sind gewaltige Schuppen erbaut.
Außerdem befinden sich im Freibezirk noch zwei große dreistöckige Speicher mit vielen
Kellereien. Mit Hilfe von 50 hydraulischen (Wasserdruck) Kränen werden die Schiffe
hier entladen und beladen. Damit diese Arbeit auch des Nachts sortgesetzt werden
kann, wird der ganze Hafen durch elektrische Bogenlampen taghell erleuchtet. An
den Bassins entlang führen Eisenbahngeleise, damit die Waren sogleich in die Eisen-
bahnwagen verladen werden können. Das ganze Freihafengebiet ist von einem hohen
Drahtzaun eingeschlossen. Solange die Waren im Freihafen lagern, brauchen sie
nicht verzollt zu werden.
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art]]
Extrahierte Ortsnamen: Stettin Niederlande Belgien Frankreich Spanien Stettin Petroleum Schweden