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geliebten Fürsten zu mildern. Erst nach drei Jahren erfuhr man in Mecklenburg von dem Unglück, welches Heinrich betroffen. Anastasia ließ kein Mittel unversucht, ihren Gemahl zu befreien, doch blieben alle Bemühungen erfolglos.
4. Die Heimkehr. — 26 Jahre schmachtete Heinrich in der Gefangenschaft.,, Wegen seiner Sanftmut und Geduld wurde er in ganz Ägypten als ein Heiliger angesehen. Erst als 1297 ein neuer Sultan den ägyptischen Thron bestieg, erlangte der fromme Dulder seine Freiheit wieder. Es war am Weihnachtsabend, als man ihm die Pforte seines Gefängnisses öffnete. Um Johannis 1298 kam Heinrich in der Heimat an, wo man ihn schon als tot betrauert hatte. Sein ältester Sohn Heinrich war zu einem stattlichen Ritter herangewachsen und gerade beschäftigt, das Raubschloß Glaisin zu belagern, als er die Rachricht erhielt, daß sein verschollener Vater komme. Sogleich eilte er nach Wismar, um feiner Mutter diese Kunde zu bringen. Heinrichs I. jüngster Sohn Johann befand sich nicht mehr am Leben; er war 1289 in der Golwitz, der Meerenge zwischen der Insel Pöl und dem Festlande, durch Umschlagen seines Bootes ertrunken.
5. Das Wiedersehen — Anastasia schickte dem Ankömmling ihre beiden Räte entgegen, um die Wahrheit der überbrachten Kunde zu prüfen. Diese Vorsicht war nötig, denn es waren schon öfters Betrüger ausgetreten, die sich für den verschollenen Fürsten ausgegeben hatten; einer war bei der Börzower Mühle in der Stepenitz ertränkt, der andere bei Sternberg verbrannt worden. Heinrich I. wurde von seinen getreuen Räten erkannt und geleitet. Nachdem Glaisin erobert und geschleift worden, zogen Vater und Sohn der Fürstin entgegen. Bei Hohen-Viecheln trafen die vielgeprüften Ehegatten zusammen. Anastasia sank dem greisen Fürsten in die Arme mit den Worten: „O Sohn, ja, dieser ist mein Herr!"
6. Heinrichs I. ^ob. — Heinrich der Pilger überlebte seine Rückkehr in die Heimat nicht lange. Seine Kraft war in der langen Gefangenschaft gebrochen." Ant 2. Januar 1302 legte er sein müdes Haupt zur ewigen Ruhe nieder, in welche sein treuer Diener Martin Bleyer bereits vor ihm eingegangen war.
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Extrahierte Personennamen: Heinrich Heinrich Anastasia Heinrich Heinrich Johannis Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrichs_I. Johann Johann Anastasia Sternberg Heinrich_I. Anastasia Heinrichs_I. Heinrich Martin_Bleyer
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Extrahierte Personennamen: Albrecht Albrecht Albrecht Euphemia Albrecht_Ii Albrecht Magnus Magnus Albrecht_Ii Albrecht Ludwig_der_Baier Ludwig Karl_Iv Karl Ludwigs Ludwigs Karl_Iv Karl Albrecht_Ii Albrecht Johann Albrecht_Ii Albrecht Albrecht_Ii Albrecht Ludwig Ludwig Karl_Iv Karl Albrecht_Ii Albrecht Ludwig Ludwig Ludwigs Ludwigs Albrecht Albrecht Karl_Iv Karl Albrecht_Ii Albrecht Benjes
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unter feinem Scepter vereinigt hätte. Doch es kam anders. Albrecht verlor am 24. Februar 1389 die Schlacht bei Fal-köping, indem er tollkühn über einen halbgefrorenen Morast vordrang und mit abgematteten Streitkräften die Dänen angriff; mit feinem Sohne und vielen mecklenburgischen Edlen fiel er in die Gefangenschaft feiner Feindin. Zum Hohn ließ ihm diese eine große Mütze mit einem neunzehn Ellen langen Schweife auffetzen und nach dem Schlöffe Lindh olm in Schonen abführen, wo er sechs Jahre gefangen faß. Ganz Schweden fiel den Dänen in die Hände; nur Stockholm, wohin Albrechts Oheim, Johann von Stargard, den Rest des Heeres rettete, blieb den Mecklenburgern erhalten. Alle Unterhandlungen zur Freilassung des gefangenen Königs verliefen fruchtlos. Da kam diesem Hülfe von einer anderen Seite.
3. Die Vitalienbrüder. — Die Städte Rostock und Wismar erklärten 13v2 ihre Häfen zu Freihäfen für alle Schiffe, welche auf eigne Gefahr die Länder der Königin Margarete angreifen wollten. Bald wimmelte die Ostsee von kühnen Freibeutern, denen unsere Seestädte Kaperbriefe auf alle nordischen Schiffe ausgestellt hatten. Man nannte sie Vitalienbrüder, weil sie dem von den Dänen belagerten Stockholm Lebensrnittel (Viktualien) zuführen wollten; sie hießen auch Likendeler, weil sie ihre Beute in gleichen Teilen zu verteilen pflegten. Die Führer dieser Kaperschiffe waren meist fehdeluftige Ritter, deren Augen durch die Strenge, mit welcher der Landfrieden aufrecht erhalten ward, auf die See gelenkt wurden; viele von ihnen waren mecklenburgische Edelleute Die Bemannung bestand aus hergelaufenem Volke aus aller Herren Ländern. Deshalb arteten die Vitalienbrüder bald zu reinen Seeräubern aus, welche ihre Verpflichtung, die Befreiung des Königs zu erzwingen, außer acht ließen. Ihr Losungswort war: „Gottes Freund und aller Welt Feind". Die Insel Gotland bildete ihr Hauptversteck. Alle Schiffahrt in der Ostsee drohte aufzuhören. Erst 1395 kam ein Vertrag zustande, durch welchen Albrecht Iii. seine Freiheit wieder erlangte. Er zahlte 60000 Mark Lösegeld (21/2 Mill. Reichsmark) und verzichtete auf die Krone Schwedens. Rostock und Wismar erklärten jetzt das den Vitalienbrüdern erteilte Kaperrecht für erloschen und die meisten mecklenburgischen Ritter gaben das Seeräuberhandwerk auf; andere setzten es unter Führung des aus Wismar gebürtigen Klaus Störtebeker fort. Dieser hatte feinen Schlupfwinkel im Ribnitzer Binnen-
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Extrahierte Personennamen: Albrecht Albrechts Albrechts Johann_von_Stargard Johann Margarete Albrecht_Iii Albrecht Klaus_Störtebeker
Extrahierte Ortsnamen: Schlöffe_Lindh Schweden Stockholm Wismar Stockholm Gotland Ostsee Schwedens Rostock Wismar Wismar
: Beschieung von Libau (Kurland) und der Kste von Algier. Erstes Seetreffen bei Helgoland. Angriffe | der deutschen Flotte auf die englische Kste, Sieg an der Doggerbank. Das deutsche Auslandskreuzer-Geschwader, bei Coronet (Chile) siegreich, wird bei den Falklands-Jnseln vernichtet.
Kmpfe in den Kolonien: Tsingtau erliegt nach Helden-haster Verteidigung den Japanern, (7. November).
1915 Schlachten bei Soissons, in der Champagne, an der Lorettohhe und in den Argonnen. Der groe An-griff der Franzosen (General Joffre) und Englnder bei Ipern, Arras und in der Champagne scheitert
(September-Oktober).
I _
Winterschlacht in Masuren (7. bis 15. Febr.). Die Russen erobern Przemysl.
| Durchbruchsschlacht in Westgalizien (Gorlice 2. Mai); Rckeroberung Galiziens. Vorrcken der Dentscheu und sterreicher in Polen; Eroberung der groen westrussischen Festungen (Warschau, Kowuo, Modlin it. ct.).
Sieg der Trken an den Dardanellen (18. Mrz); Rck-zug der Englnder von Gallipoli.
Abfall Italiens vom Dreibund und Eintritt in den Krieg (23. Mai); Kmpfe in Sdtirol und am Jsonzo.
Eintritt Bulgariens in den Weltkrieg (Mitte Oktober). Vernichtung Serbiens und Montenegros (von Mackensen): Belgrad und Risch erobert, Schlacht auf dem Amselfelde.
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— 17 —
Wir achten weiter auf die bei Hochwasser trübe, gelbe und
braune Färbung der Bäche, und die Schüler werden veranlaßt, sich
nach starkem oder längerem Regen einmal ein Gefäß voll schmutzigen
Flußwassers hinzustellen und nach einiger Zeit den Bodensatz anzu-
sehen, vielleicht auch zu wiegen und zu messen.
Größere Schüler könnten unter Anleitung des Lehrers durch
eigene Messungen und Berechnungen ermitteln, wieviel Wasser täg-
lich, monatlich, jährlich in Werre und Aa durch Herford fließt,*) wieviel
Schwemmstoffe mitgeführt werden, wie hoch hier die Regenhöhe**) in
einem Jahre ist, wieviel Erdreich usw. auf unfern Feldern, etwa auf
1 qkm oder im ganzen Kreise Herford, abgeschwemmt wird: alles
Aufgaben, die eigene sorgsältige Beobachtung, selbständiges Denken
und gewissenhafte Arbeit verlangten.
So kommen wir nach und nach durch zahlreiche Beobachtungen
und Vergleiche dahin, in dem Fluß einen außerordentlich erfolgreichen
Sandfabrikanten, einen fleißigen Lumpensammler, der auf die Dauer
nichts von dem, was ihm erreichbar ist, liegen laffen kann, und einen
» billigen Lieferanten zu sehen. Auch mit einem Riesen-Fuhrgeschäft
könnte man ihn vergleichen. Unaufhörlich, tagaus, tagein, ist er an
der Arbeit, erstaunlich große Massen von Erde, Steinen, Sand und
Schlamm loszureißen, fortzufpülen, weiterzuschleppen und nach dem
Meere zu verfrachten.
Wir kommen an einem mit 2 Pferden bespannten Sandwagen
vorüber und fragen im Vorbeigehen den Knecht, wieviel Sand er da
fährt. Es sind meist l1/2 cbm.
Im Weitergehen rechnen wir sofort einige dazu paffende Auf-
gaben, z. B. daß man, um 30 cbm Sand auf einmal zu fahren,
20 solcher Wagen und 40 solcher Pferde brauchte.
*) Herrn Dipl.-Jng. Ulrici verdanke ich weiter folgende Angaben:
Durchfluß 1. in der Werre an der Milcherbrücke im Jahresmittel 8 cbm/sec.
2. „ „ Aa bei Spilker „ „ 3,6 „ „
3. „ „ Werre an der Hansabrücke „ „ rund 12 „ „
**) Herr Rektor Wulff als Leiter der hiesigen Wetterwarte („Königl.
Meteorologischen Station") ermittelte als das 15 jährige Jahresmittel der
Jahre 1895—1910 = 717,1 mm,
als das Jahresmittel für 1910 —751,1mm (regenreich!)
ii ii ii „ 1911 =485,1 mm (fehr trocken!)
ii ii ii „ 1912 = 837,0 mm (regenreich !)
Allein am 25. August 1912 betrug hier die Niederschlagsmenge 22 mm,
im August 1912 überhaupt 126 mm!
Vergl. dazu die regenreichsten Stellen der Erde: Kamerunberg mit 10 m,
Assam am Himalaja 12 m!
Nolte, Bodenständiger Unterricht. 2
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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Extrahierte Personennamen: Spilker Wulff August August
— 18 —
Wir hören von dem Müller Schachtstek in Diebrock, — wir treffen
ihn gerade an, wie er bei seiner Mühle aus dem Arme der Aa,
der nach dem Mühlrad zu abgeleitet ist, den abgelagerten Sand aus-
wirft, um das Flußbett wieder tiefer zu machen — daß er dort
jedes Jahr etwa 50 cbm Sand abfahren muß — über 30 Fuder.
Die Schüler haben gesehen und werden angehalten, dauernd
daraus zu achten, wie oft Kolke, Teiche, Straßen- und Ackergräben
gereinigt, „ausgeschlämmt" werden müssen.
So lernen sie auf Grund vielfacher Beobachtungen in ihrer
engsten Heimat, welche gewaltige Mengen festen Erdreichs usw. aus
den Bergen und Feldern des Binnenlandes durch die zahlreichen
kleinen und großen Flüsse und Ströme abgeschwemmt, fortgespült
und in das Meer geschleppt werden.
Nun klingt es ihnen glaubhaft, wenn sie hören, daß alljährlich
allein aus dem sächsischen Elblaufe *) über 34000 cbm Sand, Kies
und Steine (rund 23000 Fuder oder was 46000 Pserde ziehen können!)
ausgebaggert werden müssen, damit die Fahrrinne tief genug bleibt;
daß die Donau **) jährlich über 35^ Millionen cbm — rund
23 Millionen Fuder für 46 000000 Pferde,
der Mississippi weit über 211 Millionen cbm — 140 Millionen
Fuder für 280000000 Pferde,
der Hoangho sogar 472 ^ Millionen cbm = 315 Millionen
Fuder für 630000000 Pferde,
Erde, Steine, Sand und Schlamm nach dem Meere bringt,
daß allein aus der schwäbischen Alb jedes Jahr 63600 cbm
Kalksteine vom Wasser ausgewaschen und abgeschwemmt
werden = 42400 Fuder für 84800 Pferde,
daß dort, wie man an zurückgebliebenen Spuren nachweisen
kann, bereits eine Erd- und Gesteinsschicht von 200 m Dicke
und 23 km Ausdehnung fortgespült worden ist.
Da sehen die Schüler allmählich ein, daß bei solch ungeahnter,
unaufhörlicher Riesenarbeit des Wassertropfens nach und nach Gebirge
und andere hoch gelegene Teile der Erdoberfläche abgetragen werden,
und daß durch diese ungeheure Einebnungsarbeit des Wassers schließlich
eine völlige Beseitigung aller Erhebungen stattfinden müßte, wenn nicht
auch andere Kräfte mit entgegengesetztem Erfolge an der Arbeit wären.
*) Vgl. Fraas, Die Naturerscheinungen der Erde. Verlag von Lutz,
Stuttgart.
**) Vgl. Volk, Geologisches Wanderbuch. Verlag von Teubner, Leipzig.
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Extrahierte Personennamen: Margarete Heinrich Albrecht_der_Große Albrecht
Extrahierte Ortsnamen: England Amerikas Ostindien Spanien Portugal Schwerin
7. Der Austausch der Erzeugnisse: Handel und Verkehr.
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ist die Schiffbarkeit des Rheines bedeutend erhöht worden, so daß die Schiff-
fahrt meist auch bei niedrigem Wasserstande möglich ist. Bis Cöln können sogar
Seeschiffe gelangen. Diese Stadt ist daher der Mittelpunkt der Rhein-
schiffahrt geworden.
Die Schiffahrt auf dem Rhein. Der Rheinstro m wird im ganzen von fast 10 000 Schiffen
befahren, worunter sich 1000 Dampfer befinden, und durch die Cöluer Schiffsbrücke fahren
jährlich mehr als 30 000 Schiffe. Für die Schiffahrt wurde Cöln gleich andern Rheinstädten
mit bedeutenden Anlagen, mit Häfen, in denen die Schiffe ankern und überwintern, mit
Werften zum Einladen und Ausladen derselben und mit Lagerhäusern zum Lagern der
Waren ausgestattet. Bonden übrigen Rheinhäfen seien noch die von St. Goar, Koblenz,
Oberwinter, Neuß, Düsseldorf, Uerdingen, Linn- Ersfeld, Duisburg und Wesel
genannt. Die beiden Häfen St. Goar und Oberwinter dienen nur zum Überwintern
der Schiffe; auch bei hohem Wasserstande suchen diese darin Schutz. Die ausgedehnten Hafen-
anlagen in Duisburg, die jetzt ganz unter staatlicher Verwaltung stehen, dienen vorwiegend
dem Versand der Ruhrkohlen. Der große Hafen ist der verkehrsreichste Binnenhafen
auf dem ganzen Festlande Europas.
Außer dem Rheine sind noch die Mosel, eine Strecke der Saar und die
untere Ruhr und Lippe schiffbar. Von künstlichen Wasserstraßen oder
Kanälen ist in der Rheinprovinz nur der Nord - Kanal, der von Neuß über
Vierseu nach Venlo führt, aber nur für kleine Schiffe befahrbar ist, vorhanden.
Die Städte Neuß, Crefeld und Duisburg sind durch kurze Kanäle mit
dem Rheine verbunden. Im Bau befindet sich der Rhein-Herne - Kanal,
der als westlichstes Glied des Mittelland-Kanals in Dortmund Anschluß an diesen
finden soll.
Das Eisenbahnnetz. Die Anlage des Eisenbahnnetzes fand die
wenigstell Schwierigkeiten im nordwestliche«, tiefgelegenen und ebenen
Teile der Rheinprovinz. Doch auch im südöstlichen, gebirgigen Teile war
die Anlage von durchgehenden Hauptlinien nicht zu schwierig, weil die Tal-
surchen benutzt werden konnten. Für starkgewundene Talstrecken waren jedoch
zur Abkürzung der Linie Tunnelbauteil nötig. Der 4200 in lange Kaiser-
Wilhelm - Tunnel der Moselbahn zwischen Kochem und Bullay ist der längste
in Deutschland. Am dichtesten mußte das Eisenbahnnetz in den Bergban-
und in den Industriegebieten ausgebaut werdeu, also an der Ruhr, im Wupper-
gebiet, bei München-Gladbach, Aachen und Saarbrücken. Wie Cöln der Mittel-
Punkt der Rheinschiffahrt ist, so wurde es auch der wichtigste Knotenpunkt
des rheinischen Eisenbahnnetzes. Nur in Cöln konnten alle Hauptlinien
der Rheinprovinz auf kürzestem Wege zusammenlaufen, von 880 die
beiden Linien vom Oberrhein (von Süd- und Mitteldeutschland kommend),
von Nnw die beiden Linien vom Niederrhein (von Holland und England),
von W die Aachener Linie (von Belgien und Frankreich), von 8 die Eisel-Linie,
die der alten Eiselsurche (f. S. 31) folgt, von 80 die Sieg- und die Westerwald-
Linie und von N0 die Linie aus dem Wupper- und Ruhrgebiet (von Nord- und
Nordostdeutschland). Neben Cöln entwickelten sich auch Düsseldorf, Essen,
Elberfeld, Aachen, Koblenz, Trier und Saarbrücken zu wichtigen Knoten-
punkten des Eisenbahnverkehrs.
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Extrahierte Personennamen: Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Rhein- Rhein Rheinstro Cöluer_Schiffsbrücke Koblenz Düsseldorf Duisburg Wesel Duisburg Europas Rheine Rheinprovinz Nord Venlo Duisburg Rheine Rhein-Herne Dortmund Rheinprovinz Bullay Deutschland Bergban- Wupper- München-Gladbach Aachen Rheinschiffahrt Mitteldeutschland Holland England Belgien Frankreich Wupper- Nordostdeutschland Elberfeld Aachen Koblenz
7. Die Zeit der Kleinstaaterei im Rheinland.
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dar, wenn der Ritter zur Jagd hinausritt. Das Hifthorn erscholl, die Zug-
brücke senkte sich, es öffnete sich knarrend das schwere Tor, und auf stolzen Rossen
erschienen der Ritter, die Knappen, die Ritterdamen mit den Jagdfalken auf
der Hand und die Troßknechte. Wenn der junge Knappe den Ritterschlag
empfing, gelobte er, dem Kaiser oder Fürsten treu zu dienen, den Glau-
den zu verteidigen und die Armen und Schwachen zu beschützen. Durch
Befolgung dieser Grundsätze gewann das Rittertum großes Ansehen. In späterer
Zeit ging dieses aber verloren, weil viele Ritter sich nicht scheuten, Raub und
Mord zu begehen. Auch am Rhein hausten damals die Raubritter, die be-
sonders den Warenzügen der Kaufleute auflauerten. Die das Recht und die
Schwachen schützen sollten, waren zu Wegelagerern geworden.
7. Die Zeit der Kleinstaaterei im Rheinland.
Jiu Mittelalter und bis in die neueste Zeit hinein war das Rheinland in
zahlreiche Herrschaften geteilt. Es war ein zerrissenes Land. Daß
es zugleich eitlen Teil des Deutschen Reiches bildete, hatte nicht viel zu bedeuten;
denn das Reich und der Kaiser hatten damals uur wenig Macht, und die kleineren
Fürsten und Grasen, Bischöfe und Äbte, die großen und kleinen Städte taten
beinahe, was sie wollten. Der Kaiser hatte keinen starken Arm. Die Mäch-
tigen im Lande aber waren darauf bedacht, ihren Besitz zu vermehren, sie rauften
und bekriegtet: sich, sie zogen vor des Gegners Burgen und belagerten sie, sie
schlössen Bündnisse, um mächtiger zu sein, um sich besser zu verteidigen und um
besser angreifet: zu können, und ließen dem Feinde auflauern und ihn über-
fallen. In Kriegszeiten und namentlich in der Zeit der Raubritter war nie-
ntanb seines Lebens und seines Eigentums sicher. Überall ragtet! int Lande
die trutzigen Burgen auf, und auch alle Städte bildeten wehrhafte Festuu-
gen. Auf Kampf und Krieg, auf Angriff und Gegenwehr, auf Nehmen
und Behauptet: war das ganze äußere Leben eingerichtet. Für des Landes
und des Volkes Wohlfahrt aber geschah wenig. Nur in den Städten,
wo die Gewerbe betrieben wurden, fanden Fleiß und Tüchtigkeit eilte sichere
Stätte; dort, sowie in den Klöstern, blühten auch Künste und Wissenschaften.
Feste Landstraßen gab es nicht. Die schönen Landstraßen, die die Römer gebaut
hatten, waren zerfallen, und an den Bau neuer Landstraßen dachte niemand.
Die Vornehmen ritten ja zu Pferde, nnb der Landmann hatte fast nur auf seilt
Feld zu fahren. Handel trieben nur die Städter, und die hatten außerhalb
der Stadttore nichts zu sagen. Die Fürsten und Machthaber der damaligen
Zeit bauten wohl stolze Burgell, prunkvolle Schlösser und schöne Gotteshäuser
und dachten an Krieg nnb Jagd, Turniere und nnbere Feste, aber um des Volkes
Wohlfahrt kümmerten sie sich gar wenig. Schulen gab es nur in den größeren
Städten nnb in den Klöstern. Sie wurden aber fast ausschließlich von den
Reichen besucht. Das gewöhnliche Volk erhielt in weltlichen Dingen keinen Unter-
richt. Es lebte in Unwissenheit und finsterem Aberglauben dahin nnb
wohnte in ärmlichen Hutten. Da war es kein Wunder, daß ansteckende Krank-
TM Hauptwörter (50): [T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
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König, und nun entstaub ein Mutiger Bürgerkrieg, in welchem Rubolf das Leben verlor. Wieber allem König zog Heinrich sogar nach Rom, um den Papst zu züchtigen, welcher aber bei den Normannen Hülfe fcmb. Heinrich hatte auch ferner noch mit den Päpsten, mit Gegenkaisern und seinen Söhnen zu kämpfen. Er starb im Bann und Unglück (1106) zu Lüttich. Erst nach 5 Jahren würde sein Leichnam in der geweihten Kaisergruft zu Speier beigesetzt. Heinrich V. Lothar von Sachsen.
§ 14. Der erste Kreuwg.
Schon in den ersten Jahrhnnberten der christlichen Kirche würde es Sitte, nach beni heiligen Lanbe zu wallfahrten. Frommer Sinn und Liebe zu beut Herrn Jesu, oft auch Ehrgeiz und Gewinnsucht, Hanbelainteressen waren die Ursachen der Wallfahrten. Von den Arabern, welche im 7. Jahrh und ert Palästina eroberten, hatten die Pilger nichts zu leiben. Schlimmer würde es unter der Herrschaft der ägyptischen Kalifen, unerträglich unter den Selbschucken. Plünberung der heiligen Stätten, Miß-tz anblung der Christen und Pilger, Störung der Gottesbienste waren an der Tagesorbnung. Von einer Pilgerreise zurückgekehrt, schilberte Peter von Amiens, ein Mönch, diese Leiden mit den lebhaftesten Worten. Mit Erlaubnis des Papstes durchreiste er Italien und Frankreich und forderte die Christen zur Eroberung Jerusalems auf. Auf den Kirchenversammlungen zu Piacenza und Clermont ermunterte auch der Papst Urban Ii. die Christen zum Kriege gegen die Ungläubigen. Schon im Frühjahr 1096 brach Peter von Amiens mit imgebnlbigen Scharen auf. Im August 1096 setzte sich das eigentliche Kreuzheer unter Gottfried
von Bouillon, Robert von der Normanbie re. in Bewegung.
Nachbem das Kreuzheer, etwa 600,000 Mann stark, unsägliche Noth erlitten, mehrere Schlachten gegen die Türken bestauben
und Festungen (Antiochien) erobert hatte, kam ein kleiner Rest
von etwa 21000 Kriegern nach brei Jahren vor Jerusalem an. Dasselbe würde im Jahre 1099 wirklich erobert. Die Christen richteten ein entsetzliches Blntbab an. Gottfrieb von Bouillon wurde zum Könige von Jerusalem erwählt, nannte sieh aber in Demut nur Beschützer des heiligen Grabes. —
TM Hauptwörter (50): [T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg]]
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Extrahierte Personennamen: Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich_V._Lothar_von_Sachsen Heinrich_V. Peter_von_Amiens Urban Peter_von_Amiens August Gottfried
von_Bouillon Robert von der_Normanbie
Extrahierte Ortsnamen: Rom Palästina Italien Frankreich Jerusalems Piacenza Clermont Jerusalem