Bodengliederung und Besiedelung. — Die Marschen.
37
setzte es 1857 der Kaufmann Wilhelm Müller in Atens durch, daß der Norddeutsche
Lloyd eine regelmäßige Dampferverbindung zum Versand von Mastvieh und Schafen
von Nordenham nach England einrichtete. Nach und nach stieg die Bedeutung Norden-
hams, namentlich seit der Lloyd von 1890 an seine New Yorker Schnelldampfer an den
Piers laden und löschen ließ (s. Bild 18, S. 59). Es war für den Ort ein Schlag, als
1896 die Lloyddampfer wieder von Bremerhaven in See gingen; dazu kam, daß Brake
den Getreideverkehr mehr und mehr an sich zog. Neuerdings aber haben sich unter der
Fürsorge des seeliebenden Großherzogs Friedrich August und seiner Regierung der
Handelsverkehr und die Industrie in dieser Zukunftsecke Oldenburgs zu einer großen
Bedeutung erhoben. Nordenham ist Sitz des Amtes und des Amtsgerichtes, besitzt eine
Realschule und hat eine vorzügliche Lage hart an dem tiefen Strom, so daß die Er-
Zeugnisse der Industrie unmittelbar in die Schiffe verladen und die Rohstoffe auf dem
Wasserweg ohne Umladung bezogen werden können. Auf Blexer Gebiet treffen wir
in nächster Nähe der Stadt die Metallwerke „Unterweser"-Aktiengesellschaft in Friedrich-
August-Hütte zur Gewinnung von Schwefelsäure, Zink, Blei und Silber mit einer Muffel-
(Retorten-) Fabrik und einer Ziegelei, darauf die Superphosphatfabrik für Dünge-
mittel A.-G., und die I, Frerichs & Co.-Werft A.-G. bei Einswarden, das jetzt
1950 Einwohner (früher nur 170) zählt. Daran schließt sich die Benzin-Lagerungs-
Gesellschaft Bieren und dabei die Anlegeplätze der Weserschiffsgesellschaft, die eine
fast stündliche Verbindung mit Geestemünde—bremerhaven unterhalten. Bieren,
das an seinem trotzigen alten Kirchturm zu erkennen ist, hat sich auch als Bade- und
Luftkurort entwickelt, die Anlagen befinden sich zum Teil aus der Franzosenschanze,
der alten Batterie aus der Zeit Napoleons I., wo 1813 zehn Kanoniere und der Kor-
poral Lübbe Eilers gefangengenommen wurden, die ihre vorzeitige Erhebung mit
dem Tode büßen mußten. Auf dem Kirchhof der alten Friesenkirche erinnert daran
ein Gedenkstein.
Unbedingt an die See gebunden ist die Aktiengesellschaft Seekabelwerke in
Nordenham, die als Weltfirma einen bedeutenden Ruf genießt und die englischen See-
kabel zum Teil vom Markt verdrängt hat. Sie hat das zweite deutsch-amerikanische
Kabel der Deutsch-Atlantischen Telegraphengesellschaft Köln von Borkum über die
Azoren nach New York, 7992 km, in Ostasien von Eelebes nach Jap und Guam und von
Schanghai nach Jap für die Deutsch-Niederländische Telegraphengesellschaft Köln,
Kabel von 6837 km Gesamtlänge, und viele andere mit den Kabeldampfern von Pod-
bielski, Stephan, Großherzog von Oldenburg hergestellt. In Nordenham hat die
Deutsche Dampffischereigesellschaft „Nordsee" mit 36 Dampfern in einem besonderen
Fischereihafen ihren Hauptbetrieb. Die „Visurgis"-Heringsfischerei gehört mit 32 Fahr-
zeugen (1912) zu den größten Unternehmungen dieser Art auf dem Festland. In
den Riba-Werken werden frische und nur beste Fische zu einem sehr bekömmlichen
Nährpräparat verarbeitet. Riba-Schokolade und Riba-Kakao sind in Sportkreisen sehr
geschätzt. Die Midgard, Deutsche Seeverkehrs-Aktiengesellschaft, mit Zweignieder-
lassungen in Bremen und Brake, wurde 1905 gegründet. Sie hat die Nordenhamer
Hafenanlagen neuzeitlich ausgebaut, Krananlagen, Speicher, eine elektrische Zentrale
geschaffen und damit den Seeschiffsverkehr außerordentlich gehoben. Die Einfuhr
erstreckte sich bisher in der Hauptsache auf Salpeter, Getreide, Futtermittel, Wolle,
Reis. Ausgeführt wurden Kainit und andere Düngesalze und Kaufmannswaren jeder
Art. Die Midgard ließ eine größere Anzahl eigener Schiffe in der Ostsee und im
Mittelmeer fahren, und viele regelmäßige Linien benutzten die Pieranlagen der
Midgard. Nordenham hatte sich so zu einem bedeutenden Umschlagshafen entwickelt.
Dies alles ist durch den Krieg in Frage gestellt.
Umwandern wir die Küste von Butjadingen von Bieren aus, so kommen wir
zu Dorfschaften, die in früheren Zeiten sehr unter den Sturmfluten zu leiden hatten.
Waddens lag früher sogar außerhalb des jetzigen Deiches. Dieser Ort ist durch einen
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Extrahierte Personennamen: Wilhelm_Müller Wilhelm Friedrich_August Friedrich August Napoleons_I. Eilers Stephan
Autor: Dittrich, P., Pfeifer, Wilhelm, Christoph, A.
Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
Regionen (OPAC): Ostdeutschland
Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
Geschlecht (WdK): Jungen
150 Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbes. der Preuisch-deutschen Geschichte.
A. Die Wichtigsten Ereignisse in der Zeit vom zweiten Pariser Frieden bis zum Regierungsantritt Wilhelms I. (18151861).
1. Europa (auer Deutschland).
a) 1815-1848.
Noch in Paris hatte Alexander I. die Heilige Allianz" der siegreichen Mchte gestiftet, deren Aufgabe es sein sollte, nach christlichen Grundstzen den Frieden in Europa zu erhalten und jede revolutionre Bewegung zu unterdrcken. Aber die Heilige Allianz konnte nicht ver-hindern, da die Ruhe in Europa schon in der nchsten Zeit wiederholt von Aufstnden und Kriegen erschttert wurde; jedoch hielten die Mchte die revolutionren Bewegungen noch von ihren eigenen Grenzen fern.
86. Unruhen in Sdeuropa. Italien. Im Jahre 1820 brachen in Neapel und in Piemont Aufstnde gegen das unumschrnkte Knig-tum aus; doch gelang es sterreichischen Truppen nach dem Kongresse zu Laibach rasch, sie zu unterdrcken.
Schwieriger war es, die Ruhe in Spanien herzustellen.
Hier hatte Ferdinand Vii. nach seiner Rckkehr die freie Ver-fassuug der Cortes von 1812 aufgehoben und den Absolutismus wieder eingefhrt. Als ihm ein Militraufstand die Herstellung der frheren konstitutionellen Verfassung abgentigt hatte, kamen ihm auf Be-schlu des Kongresses zu Verona franzsische Truppen zu Hilfe. Von ihnen aus den Hnden der Aufstndischen befreit, unterdrckte der König die Gegner des absoluten Regiments mit groer Hrte.
Nach seinem Tode (1833) erschtterten die Kmpfe der Christinos und der Kar listen die Ruhe der Halbinsel. Nach dem geltenden Rechte htte auf Ferdinand sein Bruder Don Carlos folgen mssen, aber der König hatte die Thronfolgeordnung zugunsten seiner Tochter Jsabella umgestoen, fr die ihre Mutter Marie Christine die Regentschaft fhrte. Ihre Partei behielt schlielich die Oberhand.
Im zweiten und im dritten Jahrzehnt bten Spanien und Por-tugal die sdamerikanischen Kolonien ein. Von Spanien lsten sich Columbia, Venezuela, Ecuador, Peru, Bolivia, Chile, Argentinien und Uruguay und in Nordamerika Mexiko als selbstndige Staaten los.
Brasilien wurde unter Dom Pedro selbstndiges Kaiserreich.
England unter Lord Canning war der erste europische Staat, der die Selbstndigkeit der amerikanischen Republiken anerkannte und seinem Handel durch den Abschlu von Vertrgen mit ihnen groe Vor-teile sicherte.
87. Der Griechische Freiheitskampf. (18211829.) Der Wunsch nach nationaler Selbstndigkeit rief bald nach dem zweiten Pariser Frieden die christlichen Völker der Balkanhalbinsel in den Kampf gegen
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Autor: Dittrich, P., Pfeifer, Wilhelm, Christoph, A.
Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
Regionen (OPAC): Ostdeutschland
Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
Geschlecht (WdK): Jungen
222 Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbes. der Preuisch-deutschen Geschichte.
dringt die englische Macht in den quatorialen Provinzen vor, um einen berlandweg etwa zum Viktoria Nyanza und von da nach der Kste von Britifch-Ostafrika und dem Kaplande zu schaffen.
In den letzten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts gewann Afrika fr England erhhte Bedeutung aus militrifch-politischeu Grnden, da von Afrika aus die Verbindung zwischen dem Mutterlands und den Kolonien bedroht werden kann, Deutschland und Frankreich aber hier groe Be-sitznngen erworben haben, aus wirtschaftlichen Grnden, da der Gold-reichtnm des Sdens ungeheuer ist und diese weiten, reichen und noch fast unberhrten Gebiete dem nach Beschftigung suchenden Kapitalreich-tum Gelegenheit zu lohnenden Anlagen bieten. Diese Grnde fhrten am Ende'des 19. Jahrhunderts zur Vernichtung der Freistaaten Oranje-sreistaat und Sdafrikanische Republik im Burenkriege. Seiner alten Erfahrung in kolonialen Angelegenheiten, seinen hochentwickelten Transportmitteln zur See und dem Reichtum der privaten Unternehmer verdankt es England, da die von ihm in Besitz genommenen Kolonien verhltnismig schnell zur Blte gelangen.
Zu den genannten Wegen, die England mit seinen Kolonien ver-bindet, ist endlich noch ein vierter hinzugekommen, der der Nord-amerika. Die kanadische Pazifikbahn stellt den krzesten berlandweg zwischen der Ost- und der Westkste des Erdteils her und die Fahrt von Vanconver nach Jokohama die schnellste Verbindung zwischen der Ost-und der Westkste des Groen Ozeans.
Der Glanz der englifchen Kolonialherrschaft wurde bei den Regierungs-jubileu der Knigin Viktoria 1887 und 1897 dem englischen Volke und den von allen Seiten zusammengestrmten Fremden vor Augen gefhrt.
Die englische Industrie hat nicht auf allen Gebieten die Stelle behauptet, die sie noch vor einem Menschenalter einnahm. Sie verlangte 1887, um die deutschen Waren zu verdrngen, fr sie die Bezeichnung made in Germany. Der Anteil der englischen Flagge am Seehandel der Welt betrgt fast 50 Prozent, der deutsche etwa 10 Prozent*). Englands Handelsmarine ist etwa so groß wie die aller brigen Staaten zusammen. Die Getreideversorgung Englands ist von seiner berlegenheit
zur See abhngig.
Englands Herrschaft beruht darauf, da feine aktive Kriegsflotte nicht nur der Flotte jeder anderen Macht, fondern auch zweier oder
*) Die Welthandelsflotte der 5 wichtigsten Staaten 1910:
Registertonnen %
1. Grobritannien und Irland. . 33 Vs Tausend 47,8
2. Deutsches Reich......?V3 *^,6
3. Vereinigte Staaten.....5 7,3
4. Norwegen........3 4,5
5. Frankreich........23/4 4,1
Prozentualer Anteil am Gesamtauenhandel aller Staaten der Erde 1907: England 17,6, Deutschland 12,6, Vereinigte Staaten 10,3, Frankreich 9.
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Autor: Dittrich, P., Pfeifer, Wilhelm, Christoph, A.
Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
Regionen (OPAC): Ostdeutschland
Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
Geschlecht (WdK): Jungen
210 Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbes. der Preuisch-deutschen Geschichte.
Flottengesetz sollen 1917 vorhanden sein: 1. eine Schlachtflotte von vier Geschwadern zu je 8 Linienschiffen, 8 groen und 24 kleinen Kreuzern, abgesehen von Flottenflaggschiffen und kleineren Fahrzeugen. 2. eme Aus-landsflotte von 3 groen und 10 kleinen Kreuzern. 3. eine Materialreferve. Auerdem werden Torpedos und Unterseebote gebaut. Die Kriegsflotte foll nicht nur die deutschen Ksten im Kriegsfalle schtzen, sondern auch jeder-zeit die Handelsflotte, die nur von der englischen bertroffen wird.
Der zur Grndung und Erhaltung der Kriegsflotte und der damit zusammenhngenden Anstalten erforderliche Aufwand wird aus der Reichs-kafse bestritten.
Die Kriegsmarine des Reiches ist eine einheitliche unter dem Oberbefehl des Kaisers. Ihre Organisation und Zusammensetzung liegt dem Kaiser ob, der die Offiziere und Beamten der Marine ernennt und fr den diese nebst den Mannschaften eidlich in Pflicht zu nehmen find.
Das Oberkommando der Marine untersteht einem vom Kaiser er-nannten kommandierenden Admiral, die Verwaltung dem Staats-sekretr des Reichsmarineamtes.
Zwischen Nord- und Ostsee ist eine vom Auslande unabhngige Verbindung durch den Kaiser-Wilhelm-Kanal geschaffen worden der von der Elbmndung bei Brunsbttel der Rendsburg nach Holtenau au der Kieler Bucht fhrt; er wurde im Jahre 1887 begonnen und 1895 erffnet. Reichskriegshfen sind bei Kiel und Wilhelmshaven.
k 128 Die Kolonien. Beim Abschlu der Reichsverfassung besa kein Bundesstaat Kolonien. Seit Begrndung einer deutschen Seemacht aber reate sich ein lebhaftes Verlangen nach einer krftigen Kolonialpolitik, dem Anfang der achtziger Jahre Rechnung getragen wurde.
Im Jahre 1884 wurden die Erwerbungen des Kaufmanns Lderitz aus Bremen nrdlich des Oranjeflnffes um die Bucht Deutsch-Sdwestafrika, unter den Schutz des Reiches gestellt und durch den deutschen Generalkonsul Nachtigal die deutsche Flagge m Togo und Kamerun gehit. Im folgenden ^?hre trat Dentsch- Os-afrika, das Dr. Peters fr die Deutsch-ostafrikamsche Gesellschaft erworben hatte, ein Teil von Neuguinea, das Katser-Wuhelmsland d Bismarckarchipel, die Salomon- und die Marschallinseln unter den Schutz des Reiches.
Die europischen Mchte, die in Afrika Besitzungen haben, regelten auf der Afrikakouferenz in Berlin ihre Interessen. Damals wurde derkong -staat, dessen Souvern König Leopold Ii. von Belgien war, anerkannt.
Das Witnland und Sansibar wurden 1890 England berlassen, das dafr Helgoland an Deutschland abtrat, 1897 der Ort Tsingtau an der Bucht vou Kiautschou von den Deutschen gepachtet und seitdem h ein Sttzpunkt der deutschen Interessen in Ostasien geschaffen.
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Extrahierte Ortsnamen: Ostsee Rendsburg Holtenau Kiel Wilhelmshaven Bremen Togo Kamerun Neuguinea Katser-Wuhelmsland Afrika Berlin Belgien Sansibar England Helgoland Deutschland Tsingtau Ostasien
160
Übergang zur Neuzeit.
§ 88. Die Entdeckungen. Bis zum Ende des Mittelalters hatten die aus dem Altertum übernommenen Vorstellungen der europäischen Völker von der Gestalt, Größe, Beschaffenheit und Bewohnbarkeit der Erde nur wenig Bereicherungen oder Änderungen erfahren. Die Ergebnisse der kühnen Entdeckungsfahrten der Normannen (nach Island, Grönland, Winland) im 9.—10. Jahrhundert waren verloren gegangen. Seit dem Beginn der Mongolenherrschaft war durch 100 Jahre ein lebhafter Verkehr mit Ostasien unterhalten worden; indes enthielten des Venezianers Marco Polo ((Sude des 13. Jahrhunderts) Berichte über seine Reisen in Zentral- und Ostasien so viel Wunderbares, daß sie bei den Zeitgenossen mehr Zweifel erweckten als Anerkennung fanden.
Den größten Fortschritt in der Erschließung unseres Planeten, der überhaupt getan werden konnte, machten am Ende des 15. Jahrhunderts und im Anfange des 16. Jahrhunderts die Spanier und Portugiesen.
Das Ziel der Entdecker war Ostindien, die Heimat der Gewürze, die man bisher allein von den arabischen Händlern der Levante bezog.
Die Portugiesen trieb außerdem noch die Hoffnung an, im Rücken ' der Maureu Marokkos ein Volk aufzufinden, mit dem man sich gegen sie verbinden könne. Prinz Heinrich von Portugal, „der Seefahrer", dem Michael Behaim die jüngsten wissenschaftlichen Erfindungen der Deutschen (des Johannes Regiomontanns Ephemeriden und Jakobsstab) zugänglich gemacht hatte, verfügte als Großmeister des Christusordens über große Mittel und schickte jährlich Schiffe an die afrikanische Westküste, die allmählich bekannt wurde (Azoren, Madeira). Er erlebte es noch, daß durch die Entdeckung des fruchtbaren Senegambiens das hemmende Vorurteil von der Unbewohnbarkeit der heißen Zone überwunden wurde. Noch verfloß aber ein Vierteljahrhundert, bis endlich Bartholomäus Diaz König Johann Ii. meldete, er habe die Südspitze von Afrika, das Kap der Guten Hoffnung, umsegelt (1486). Damit war die Möglichkeit, Ostindien aus dem Seewege nach Osten zu erreichen, ihrer Verwirklichung nahegerückt. Dies glückte kurze Zeit daraus Vasco da Gama. Er fuhr durch die Straße von Mozambik, landete 1498 in Kaliknt, der Hauptstadt des Reiches Malabar, und sah sich im Mittelpunkte der gesuchten indischen Gewürzmärkte. Cabral, der, durch einen Sturm verschlagen, zuerst die Ostküste Brasiliens berührt hatte, begründete die ostindische Herrschaft der Portugiesen. Kaum hatten sie in Erfahrung gebracht, daß Indien nicht die Heimat, sondern nur der Markt der Gewürze sei, diese vielmehr von den Molukken her zum Verkauf gebracht wurden, so dehnten sie ihr Reich bis dahin unter Franz von Almeida aus. Alsouso d'albuquerque, der größte unter den Konquistadoren, ist der erste europäische Staatsmann, der die Aufgabe einer Kolonialregierung löste, die Aufgabe, mit den beschränkten, aber wohlgeschulten Kräften eines kleinen europäischen Staates ein außereuropäisches Gebiet von großer Ausdehnung und dichter Bevölkerung militärisch zu beherrschen, planmäßig zu verwalten und seine Schätze der Heimat
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Extrahierte Personennamen: Marco_Polo Heinrich_von_Portugal Heinrich Michael_Behaim Diaz_König_Johann_Ii Johann Cabral Franz_von_Almeida Franz Alsouso
Extrahierte Ortsnamen: Island Grönland Winland Ostasien Ostindien Maureu_Marokkos Afrika Ostindien Mozambik Brasiliens Indien
Die Zeit des Humanismus.
161
dienstbar zu machen. Er sicherte die Fahrt nach den Molukken durch die Besetzung von Malaka und schnitt den erbitterten und überdies von den Venezianern aus Konkurrenzneid aufgehetzten Arabern durch die Eroberung von Sokotra und Maskat die Zufahrt durch das Rote und das Persische Meer ab. Als infolge der Abberufung Albnquerques, die dem stolzen Manne das Herz brach, die portugiesische Herrschaft ins Wanken geriet, hat Vasco da Gama sie neu befestigt. Das kleine Portugal war im Laufe eines Menschenalters zu einem der reichsten Länder Europas geworden. (Des Dichters Lniz de Camoens Epos „Lnsiaden".) Es besaß Brasilien, einen Teil Afrikas, Südasien bis zu den Molukken, aber es zeigte sich bald, daß seine geistigen und materiellen Kräfte nicht ausreichten, um diesen Besitz zu behaupten. Die Holländer und Engländer
sollten ihre Erben werden.
Was die Portugiesen geleistet hatten, entsprach den herkömmlichen Anschauungen von der Gestalt der Erde; die ersten Fahrten der Spanier dagegen setzten eine neue wissenschaftliche Überzeugung voraus. Die bereits im Altertum aufgestellte Behauptung, daß die Erde die Gestalt einer Kugel habe, war seit dem 13. Jahrhundert allgemein wieder ausgenommen und wurde it. a. von dem Florentiner Arzt Toseanelli verteidigt. Der Genuese Christoph Kolumbus (geb. etwa 1446) war nach mancherlei Seereisen über Thule hinaus und nach Oberguinea (Schiffernachrichten, Seekarten, Imago mundi, Briefe Toscanellis) von ihrer Richtigkeit so überzengt, daß er den Mut fand, den Plan darauf zu gründen, nach Westen zu fahren, um Indien zu entdecken, und die ganze gewaltige, ihm innewohnende Energie daransetzte, ihn auszuführen. Fast ein Jahrzehnt lag zwischen dem Tage, da er seinen Plan zum erstenmal in Lissabon aussprach, und dem 3. August 1492, an dem er mit drei Schiffen im Dienste der Königin Jsabella von Kastilien den spanischen Hasen Palos verließ.
Am 12. Oktober 1492 landete er an der Insel Gu an ah an: (Wat-lingsinsel in der Bahamagruppe, er nannte sie S. Salvador) und besuchte darauf Kuba und Haiti, ehe er heimkehrte.
Im Jahre 1493 unternahm er an der Spitze einer ganzen Flotte, mit Bewaffneten, Fußvolk und Reitern und einem Heere von Auswanderern, zum zweitenmal die Fahrt und entdeckte einige der Kleinen und den Rest der Großen Antillen. Aber die glänzende Stellung eines Vizekömgs der neuentdeckten Länder auszufüllen, fehlten ihm die großen Herrschergaben. Während einer dritten Fahrt, die ihn an die Orinokomündung brachte, fiel er in Ungnade, wurde abberufen und kehrte in Fesseln nach Europa zurück. Hier erhielt er seine Freiheit wieder, aber nicht seine
Stellung zurück. _
Kolumbus war überzeugt, daß er die Ostküste von andren entdeckt habe, zumal die damaligen Karten den Ostrand Asiens bis in die Gegend von Kalifornien vorschoben; bestätigte sich seine Ansicht, so mußte man weiter im Westen eine Durchfahrt finden, durch die eine Rückkehr nach
Pfeifer, Geschichte Y. (K.) 11
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Extrahierte Personennamen: Malaka Albnquerques Christoph_Kolumbus August Kolumbus
Extrahierte Ortsnamen: Europas Brasilien Afrikas Oberguinea Indien Lissabon Kastilien Kuba Haiti Europa Asiens Kalifornien
162
Übergang zur Neuzeit.
Europa möglich war. Diese Durchfahrt festzustellen, war der Gedanke, der ihn auf der vierten Fahrt nach Mittelamerika leitete. Benannt wurde der neue Erdteil von dem deutschen Gelehrten Waltzemüller nach dem Florentiner Amerigo Vespucei, der eine Fahrt an der Küste von Venezuela beschrieben hatte.
Erst nach Kolumbus' Tode (1506) durchquerte dann Balboa unter den größten Mühsalen im tropischen Urwalde den Isthmus von Panama und sah den Stillen Ozean (1513).
Im Jahre 1521 entdeckte ein Portugiese im spanischen Dienste, Ferdinand Magalhäes, die bisher vergebens gesuchte und nach ihm benannte Durchfahrt. Er hatte die ungeheure Kühnheit, den Rückweg über den Stillen Ozean zu nehmen. Er selbst kam auf einer Insel der Philippinen um, eins seiner Schiffe erreichte jedoch Spanien und vollendete so die erste Weltumseglung. Erst fünfzig Jahre später wurde die Erdumseglung zum zweitenmal ausgeführt von Francis Drake, der mit dieser Fahrt deu Ruf der englischen Marine begründete.
Auf die Zeit der Entdeckungen folgt eine Zeit der Besitzergreifung. Schon 1521 eroberte Ferdinand Cortez den Aztekenstaat von Mexiko, 1533 nahm Franz Pizarro mit Almagro das von ihm entdeckte Goldland Peru (Inkas in Besitz.
Nord- und Mittelamerika, der Westrand von Südamerika, dazu später die Philippinen bildeten das spanische Kolonialreich. Seine Verwaltung erfolgte durch Vizekönige unter dem „Rat von Indien" in Madrid, war auf Ausbeutung seiner Schätze (Las Casas) gerichtet und suchte die Vorteile des Handels allein den Spaniern unter strengstem Ausschluß aller Fremden zuzuwenden.
Die Versuche der Engländer, einen Seeweg nordwärts um Amerika (Cabot, Hudson, Baffin) oder Asien (Hudson) zu entdecken, trugen zunächst nur zur Aufhellung der Nordländer bei.
Folgen der Entdeckungsfahrten: 1. Das Erdbild wird mehr und mehr entschleiert, der geistige Horizont erweitert. 2. Nene Menschenrassen und Lebeformen werden bekannt. 3. Die Tropenwelt mit ihrem Klima, ihren Pflanzen und Tieren wird dem Bewohner der gemäßigten Zone dienstbar. 4. Die europäischen Völker werden geistig angeregt und ihre Tatkraft neuen Zielen entgegengeführt. 5. Handel und Verkehr erhalten neue Wege und Handelsartikel. Der Seehandel überflügelt den Landhandel, das Mittelmeer tritt seine Bedeutung an den Atlantischen Ozean ab; die Neue Welt schenkt Europa Mais, Kartoffel, Tabak, die Chinarinde u. a. und empfängt die europäischen Getreidearten, Kaffee, Baumwolle, Zuckerrohr. Die nach Europa fließenden Gold- und Silberschätze vermindern den Metallwert, erhöhen die Zinssätze und den Wert der Waren. 6. Deutschland verliert auf Jahrhunderte seine zentrale Stellung im Welthandel, die Hansa und die großen Seestädte Italiens gehen nieder, dafür kommen die am Ozean gelegenen Länder Westeuropas zu ungeahnter Bedeutung. Spanien und Portugal sollte späterhin der Reichtum zum Unglück werden.
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Extrahierte Ortsnamen: Europa Mittelamerika Venezuela Panama Rückweg Spanien Mexiko Peru Mittelamerika Indien Madrid Amerika Asien Europa Europa Deutschland Italiens Westeuropas Portugal
240
Kanon der einzuprägenden Jahreszahlen.
1450-1520
um 1450
1477
1455-1485
1498
1492
1492
1498
16. Jahrhdt.
1519-1522
1493-1519 um 1500
seit 1485
Übergang zur Neuzeit. Die Blütezeit des Humanismus. Die grohen Entdeckungen.
Johann Gutenberg erfindet zu Mainz die Buchdruckerkunst.
Francesco Petrarca im vierzehnten Jahrhundert der erste Humanist.
Desiderius Erasmus von Rotterdam. Johann Renchlin.
Böhmen und Ungarn haben eigene nationale Herrscher.
Karl der Kühne will ein Königreich Burgund zwischen Frankreich und Deutschland errichten, er wird von den Schweizern bei Granson und bei Murten geschlagen und fällt in der Schlacht bei Nancy.
Maximilian von Österreich vermählt sich mit Maria von Burgund und gewinnt die Niederlande nebst der Franche Comte; Burgund kommt an Frankreich.
Abschluß des nationalen Staates in Frankreich durch Ludwig Xi. und Karl Viii.
Die Kriege der Weißen (Haus Lancaster) und der Roten (Haus Iork) Rose in England.
Blütezeit der deutschen und italienischen Städte. Zeit der Hochrenaissance. Florenz unter den Medici. Größte Macht Venedigs. Wiederherstellung des Kirchenstaates.
Savonarola in Florenz f.
Jsabella von Kastilien erobert Granada.
Christoph Kolumbus entdeckt Amerika.
Vasco da Gama entdeckt den Seeweg nach Ostindien.
Balboa entdeckt die Südsee, Cabral Brasilien.
Almeida, Albnquerque, Gama gründen das portugiesische Kolonialreich in Indien.
Ferdinand Magalhäes' Weltumsegelung.
Ferdinand Cortez erobert Mexiko, Franz Pizarro Peru.
Maximilian I. Die Reichsreform.
Die großen Kriege der europäischen Mächte um den Besitz von Italien. Neapel kommt an Ferdinand von Aragonien, Mailand an Frankreich.
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Extrahierte Personennamen: Johann_Gutenberg Johann Francesco_Petrarca Desiderius_Erasmus Johann_Renchlin Johann Karl Nancy Maximilian_von_Österreich Maximilian Maria_von_Burgund Maria Ludwig_Xi Ludwig Karl_Viii Karl Christoph_Kolumbus Ferdinand Ferdinand_Cortez Ferdinand Franz_Pizarro_Peru Franz Maximilian_I. Ferdinand
Extrahierte Ortsnamen: Mainz Rotterdam Burgund Frankreich Deutschland Niederlande Frankreich Frankreich Haus_Iork England Venedigs Florenz Kastilien Granada Amerika Ostindien Brasilien Almeida Indien Mexiko Italien Neapel Aragonien Mailand Frankreich
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kostbaren Produkte Indiens nach Europa kamen. Arabische Kaufleute brachten die Waren nach Syrien oder Egypten, und von dort holten Italiener sie ab und verkauften sie durch ganz Europa. Solcher Zwischenhandel aber verteuerte die Waren sehr; es wäre vorteilhafter gewesen, wenn man den Handel mit Indien unmittelbar hätte treiben können, aber der Seeweg nach Indien war nicht bekannt.
2. Entdeckungsfahrten der Portugiesen. Der Erdteil Afrika war lange nur in seinen nördlichen Teilen bekannt; wie weit er nach Süden reichte, wußte man nicht. Portugiesen waren es zuerst, welche die Westküste Afrikas entlang nach Süden fuhren, und ihre Bemühungen hatten bald gute Erfolge. Schöne Inseln wurden entdeckt, so Madeira und die Kanarischen Inseln, und die Küste des Festlandes wurde bekannt.
Z. Bartholomäus Diaz und Basko de Gama. Im Jahre 1486 gelang es dem Portugiesen Bartholomäus Diaz, die Südspitze vou Afrika zu erreichen. Da dort heftige Stürme wehten, nannte er sie das Kap der Stürme^ aber der König von Portugal sagte: „Nein, Kap der guten Hoffnung soll es heißen; denn nun dürfen wir die Hoffnung haben, daß wir auch nach Indien kommen werden." Und diese Hoffnung wurde bald erfüllt. Der Seefahrer Vasko de Gama fuhr vom Kap der guten Hoffnung die Ostküste Afrikas hinauf und dann über den indischen Ozean nach Indien; 1498 erreichte er den Hafen Kalifut: Der Seeweg nach Ostindien war entdeckt.
34. Die Entdeckung Amerikas. 1492.
1. Der Plan des Kolumbus. Der Seeweg nach Ostindien um Afrika herum schien dem kühnen Seefahrer Christoph Kolumbus aus Genna ein Umweg zu sein. Er sagte sich: „Da die Erde eine Kugel ist, so muß man auch nach Osten kommen, wenn man stets nach Westen fährt," und er faßte den Vorsatz, einen Versuch zu machen. Er wandte sich an seine Vaterstadt mit der Bitte um Unterstützung, aber vergebens; ebenso wies ihn der König von Portugal ab. Der König Ferdinand von Spanien aber erklärte sich zur Hülfe bereit. Er überließ Kolumbus 3 kleine Schiffe, die nun zu einer längeren Fahrt sorgsam ausgerüstet und mit 90 Matrosen bemannt wurden.
2. Erste Entdeckungsfahrt. Im August 1492 fuhr Kolumbus von dem spanischen Hafen Palos ab und steuerte nach Westen. Lange schon dauerte die Fahrt, und noch war keine Spur von Land zu bemerken. Die Matrosen wurden uuwillig und verlangten Umkehr, und als Kolumbus sich weigerte, drohten sie, ihn ins Meer zu werfen; aber es gelang ihm, sie zu beruhigen. 70 Tage nach der Abfahrt endlich gab ein Kanonenschuß das Zeichen, daß Land in der Nähe fei. „Land! Land!" erscholl es aus jeder Brust, und man fiel einander vor Freude in die Arme.
Es war die Insel Guanahaui, die man zuerst fand. Kolumbus nannte sie San Salvador, d. H. heiliger Erlöser. Als er weiter fuhr, entdeckte er auch Kuba und Haiti. Dann kehrte er zurück, um die frohe
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Extrahierte Personennamen: Madeira Bartholomäus_Diaz Bartholomäus_Diaz Vasko Kolumbus Christoph_Kolumbus Ferdinand_von_Spanien Ferdinand Kolumbus August Kolumbus Kolumbus Kolumbus
Extrahierte Ortsnamen: Indiens Europa Syrien Europa Indien Indien Afrika Afrikas Afrika Portugal Indien Afrikas Indien Ostindien Amerikas Ostindien Afrika Portugal Kuba Haiti
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Mötsch äst von der „neuen Welt" nach Europa zu bringen. Mit unermeßlichem Vvuocl und tute ein Fürst würde er in Spanien empfangen.
8 f ernere Reisen. Auf seinen ferneren Reisen entdeckte Kolumbus noch mehrere In,eln und die Norbküste von Südamerika. Die Einwohne der aufgefundenen Länder nannte man Indianer, die entdeckte" Inseln Westmdien, weil man glaubte, daß man das gesuchte Indien vor sich habe. 4^er neue Erdteil erhielt seinen Namen nach einem Italiener Arnertgo, der thu zuerst beschrieb.
4. Undank. In Kolumbus' Freude über seine Ersolae mischte sich leider auch balv bitterer Kummer. Die Spanier hatten wenig Lust, in den uenentbecften Ländern zu arbeiten: ihr Sinn stand nur uach deren schätzen, daher bedrückten sie die Eingeborelien und zivangen diese, für sie zu arbeiten. Dadurch entstand auf der Insel Kuba eine Empörung Als nun Kolumbus die schlimmsten Uebeltäter bestrafte und andere nach Europa zurückschickte, verleumdete man ihn beim spanischen Könige. Der König glaubte den Verleumdern; Kolumbus würde seine Statthaltenvürde genommen, und er wurde sogar in Ketten nach Spanien geführt, Hivar nahm man ihm die Fesseln bald ab, aber entgegen dem Vertrage wurde ein anderer Vicekönig nach Westindien geschickt', und alle seine Bitten und Vorstellungen waren vergebens.
^ .5- Kolumbus' Ende. Kolumbus starb 1506 zu Valadolid in
Spanien. Sein Leichnam würde nach Kuba gebracht. " Die Kette, mit der man ihn gefesselt hatte, würde ihm auf seinen Wunsch mit insgrab gelegt. (Lesebuch Seite 441: Kolumbus entdeckt Amerika von Grube.)
0. Folgen der Entdeckung. Die Entdeckung Amerikas hatte die größten Folgen. Die Kartoffel und der Taback kamen 51t uns und wurden bei uns angebaut. Die Gewächse, die man sonst ans Indien geholt hatte, gediehen auch in der neuen Welt und wurden fortan von dort bezogen. An die otelle des deutschen Flachses trat vielfach die amerikanische Baum-wolle. Jetzt führte die Haupt Handelsstraße von Amerika nach den Nordseehäfen. ^>ie alten Handelsstraßen über die Alpen verloren ihre Bedeutung. Aus Amerika kam auch viel Gold nach Deutschland. Da auch neue Silberbergwerke erschlossen wurden, so gab es bald viel Gelb, und man gewöhnte sich, alles mit Gelb zu bezahlen, währenb früher vielfach mit Naturalien bezahlt worben war. So trat also an die Stelle der Naturalwirtschaft die Geldwirtschaft.
35. Maximilian I. 1493—1519.
1. Seine Persönlichkeit. Maximilian I. aus dem Geschlecht der Habsburger wird der letzte Ritter genannt. Er war ein mutiger, ja oft tollkühner Mann, der im Turnier den tapfersten Gegner aus bcm Sattel warf und auf der Gemsenjagb die steilsten Felsen erklomm (Martinswanb.)
2. Errichtung des ewigen Landfriedens. Maximilian ergriff entschlossen die Zügel der Regierung und war mit allem Eifer darauf bedacht, Ordnung und Recht im Lande zu schaffen. Auf einem Reichstag in Worms gelang es ihm, die Fürsten und Städte zur Einwilligung in
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Extrahierte Personennamen: Kolumbus Südamerika Kolumbus Kolumbus Kolumbus Kolumbus Maximilian_I. Maximilian_I. Maximilian Maximilian
Extrahierte Ortsnamen: Europa Spanien Indien Kuba Europa Spanien Westindien Spanien Kuba Amerika Amerikas Indien Amerika Amerika Deutschland Worms