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Aus der Geschichte des Altertums.
§ 7. Kämpfe an der Donau. Während am Rhein der Verkehr zwischen Römern und Germanen allmählich so friedlich wurde, daß die Zahl der Legionen bis auf die Hälfte verringert werden konnte, nahm seit Ende des 1. Jahrhunderts die Donaugrenze die militärischen Kräfte des Reiches dauernd in Anspruch. Hier wurde Pannonien die wichtigste Provinz.
Völker verschiedener Abstammung beunruhigten die Grenze, in Böhmen die germanischen Qnaden und Markomannen, in der Theißebene die sarmatischen Jazygen, in Siebenbürgen die thrazischen Dazier, in der Moldau die germanischen Bastarner.
Unter Domitian erlitten die Legionen mehrere Niederlagen gegen die Dazier, aber Trajan unterwarf in zwei Feldzügen ihren König Deze-balns und machte Dazien zur Provinz. Sarmizegetnsa mit seiner goldreichen Umgebung wurde ihre rasch romauisierte Hauptstadt.
Im Jahre 166 brach der Markomannenkrieg aus, als die Römer in Armenien beschäftigt waren und Pest und Hungersnot das Reich heimsuchten. Markomannen und andere germanische Stämme überschritten, vielleicht von ihren Nachbarn im Norden gedrängt, die Donau, verwüsteten Pannonien, Noriknm und Rütien und belagerten Aqnileja. Erst nach neunjährigem Kriege nötigte sie Mark Aurel zum Frieden. Im letzten Jahre vor seinem Tode jedoch nahm er den Kampf gegen sie wieder auf und führte ihn so glücklich, daß er den Plan fassen konnte, ihr Gebiet in eine Provinz zu verwandeln. Sein Tod vereitelte die Ausführung, sein Sohn Kommodns schloß sogleich einen unvorteilhaften Frieden.
§ 8. Die Regelung der Rhein- und Donaugrenze. Nach der Abberufung des Germanikns war der Rhein wieder die Grenze zwischen dem Reich und den Germanen geworden. Hier und da hatten die Römer einen Punkt auf dem rechten Ufer des Stromes besetzt, und längs seines ganzen Laufes mußte ein breiter Streifen Landes nnbe-fiedelt bleiben. Auf dem linken richteten sie die Provinzen Germania superior und Germania inferior ein.
Im Süden aber bildete die Nordgrenze der Provinz Rätien, die an der Donau entlang lief, mit dem Oberrhein einen spitzen, von dem unbewohnten, schwer zu überschreitenden Schwarzwald ausgefüllten Winkel. Da durch dies Hindernis die Donaulegionen von den rheinischen getrennt wurden, verlegte Vespasiau die Grenze an den Neckar; Domitian sicherte das neu einbezogene Gebiet, das eines natürlichen Schutzes durch einen großen Fluß oder ein hohes Gebirge entbehrte, durch Anlage von Kastellen, die er durch Flechtwerk untereinander verband, und schuf damit den „Limes".
Der rheinische Limes begann auf dem rechten Ufer des Stromes etwa an der Lahnmündung, lief erst nach Südosten, dann auf dem Kamme des Taunus entlang nach Osten, umschloß die reiche Wetterau und
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Deutsche Geschichte im Mittelalter.
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Zusammenkunft mit Heinrich dem Löwen (m Chiavenna oder in Partenkirchen) bat er den Herzog um Unterstützung, aber sie wurde ihm abgeschlagen, daher entschloß sich Friedrich nach der entscheidenden Niederlage bei Legnano 1176 einzulenken.
Durch geschickte Unterhandlung gewann er den Papst Alexander Iii., erkannte ihn bei der Zusammenkunft zu Venedig 1178 an und wurde vom Banne gelöst; ein förmlicher Friede regelte die bisher strittigen Fragen.
Unter Vermittlung Alexanders wurde ein Waffenstillstand mit den lombardischen Städten geschlossen, dem 1183 der Friede zu Konstanz folgte. Friedrich verzichtete auf wichtige Hoheitsrechte (Einsetzung der Konsuln und Beamten, gewisse Einkünfte und niedere Gerichtsbarkeit) und begnügte sich mit der Huldigung und Anerkennung der Städte; diese garantierten ihm dafür alle Rechte und Besitzungen, die noch in seiner Hand waren.
Obwohl das, was dem Kaiser blieb, bedeutender war, als was er aufgab, so ist doch die Tatsache allein, daß der Kaiser, der Herr von Mitteleuropa, nach zwanzigjährigem Kampfe davon abstand, seinen Willen gegen diese Gemeinwesen durchzusetzen, von der größten geschichtlichen Bedeutung. Sie enthält die Anerkennung der Weltstellung dieser neu entstandenen Mächte, einer Stellung, die jahrhundertelang nicht mehr erschüttert werden konnte, sondern an Umfang und Festigkeit gewann.
§ 56. Die Eroberung des ostelbischen Landes. Im 12. Jahrhundert wurde die Eroberung und Germanifiernng des Wendenlandes jenseits der Elbe, die seit dem großen Aufstande des Jahres 983 ungefähr anderthalb Jahrhunderte geruht hatte, wieder aufgenommen. Es beginnt die glänzende Zeit der Rodungen und Neugründungen von Dörfern und Städten im slawischen Osten.
Die Eroberung und Kolonisation des Wendenlandes muß als eine der größten — wenn nicht die größte — politische Leistung der Deutschen des Mittelalters angesehen werden.
Will man die Eroberung und Kolonisation des ostelbischen Landes nach ihrer Bedeutung für die deutsche Geschichte richtig würdigen, so muß man sich die Verschiebung des historischen Schauplatzes in Norddeutschland während des Jahrtausends vom Zerfalle der karolingischen Monarchie bis zum Tode Wilhelms I. von Preußen — des zweiten Jahrtausends germanischer Geschichte — vergegenwärtigen. Damals sind die Grenzen des Ostfränkischen (Deutschen) Reiches Elbe und Schelde, der Rhein bildet die Mittellinie; heute ist die Elbe von der Grenze in die Mitte gerückt, der Rhein der Westgrenze nahe. Kann damals Aachen, „der Erzsitz des Reiches", jenseits des Rheines, in manchen Beziehungen als Hauptstadt betrachtet werden, so liegt die heutige Hauptstadt noch östlich der Elbe. Waren die rheinischen Bischofstädte, dazu die Klöster
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Übergang zur Neuzeit.
Mit dem Auftreten der Jungfrau von Orleans (1429) erfolgte die Wendung. Das Bauernmädchen aus Domremy befreite Orleans und geleitete König Karl Vii. zur Krönung nach Reims und führte das Übergewicht der französischen Waffen herbei, obgleich sie bei Compiegne den Engländern in die Hände fiel und in Rouen verbrannt wurde. Bereits 1453 war aller englischer Besitz außer Calais wieder verloren.
Sofort brach das siegreiche Königtum die Macht der großen Vasallen; vor allen war Ludwig Xi. (1461—1483) tätig; er erwarb auch nach dem Tode Karls des Kühnen Burgund zurück. Hier stützten sich die Könige im Kampfe mit dem Adel auf die Städte; in Deutschland, wo der Wahlkönig von den Fürsten allein gewählt, auch von ihnen abhängig blieb, sind alle Versuche der Könige, sich mit den Städten zu verbinden und an ihnen einen Rückhalt zu finden, gescheitert.
Als Karl Viii. die Bretagne durch Heirat erworben hatte, konnte Frankreich als geeinigt gelten. Es wandte seine Waffen nach Osten, um die Vorherrschaft in Europa zu erkämpfen.
§ 93. Entwicklung Englands im Mittelalter. In der englischen Geschichte bildet die normannische Eroberung 1066 einen Abschnitt.
1. Vou der Einwanderung der Angeln, Sachsen und Jüten im 5. Jahrhundert bis zur Schlacht bei Hastings 1066. Angelsächsische Zeit.
Nach Abschluß der angelsächsischen Wanderung wurden die beiden Inseln Großbritannien und Irland von zwei grundverschiedenen Völkern bewohnt, dem germanischen und dem britisch-keltischen. Die germanischen Einwanderer besetzten den Süden und den Osten des heutigen Englands bis zum Firth of Forth; die Briten erhielten sich in Wales, Nordschottland, Man, den Hebriden und Irland. Auf beiden Seiten fehlte die Einigung der Volksgenossen gleicher Nationalität zu einem Reiche, darum kam man jahrhundertelang über blutige Raubkriege gegen stammfremde wie stammesverwandte Nachbarn nicht hinaus. Im Beginn des 9. Jahrhunderts begann eine Einheitsbewegung im germanischen Osten; König Egbert von Wessex (827) wurde der Schöpfer eines angelsächsischen Reiches. Zu derselben Zeit, als auf dem Festlande der Sachse Otto I. unbedingte Anerkennung in Deutschland und über dessen Grenzen hinaus gefunden hatte, wurden Egberts Nachkommen von sämtlichen Königen der Insel, auch den walisischen und schottischen, als Oberhaupt betrachtet.
Schon das 9. und das 10. Jahrhundert waren erfüllt vou Kämpfen gegen die Dänen und Normannen. König Alfred hatte sich durch glückliche Kämpfe gegen sie den Beinamen des „Großen" verdient (t 901). Am Ende des 10. Jahrhunderts begannen ihre Aisgriffe von neuem. Diesmal war der Erfolg so groß, daß Knut die Krone von England mit der von Dänemark und Norwegen vereinigte. Bald nach der Dänenzeit besiegte Wilhelm, Herzog von der Normandie, in der Schlacht bei Hastings den Angelsachsen Harald und eroberte die Insel.
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Extrahierte Personennamen: Karl_Vii Karl Ludwig_Xi Ludwig Karls Karl_Viii Karl Egbert_von_Wessex Otto_I. Alfred Knut Wilhelm Harald
Extrahierte Ortsnamen: Domremy Reims Rouen Burgund Deutschland Frankreich Europa Englands Sachsen Irland Englands Wales Nordschottland Irland Deutschland England Norwegen
Das Römische Kaiserreich und die Germanen.
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hinreichend klares Bild. Ob damals schon der Glaube herrschte, daß der Tapfere, der auf der Walstatt gefallen sei, nach Walhall hinaufgetragen werde, ist unbekannt. Bezeichnend aber für den kriegerischen Charakter des Volkes ist es, daß bei den Katten der junge Mann einen eisernen Ring trägt, bis er einen Feind erschlagen hat. Der Ring kennzeichnet ihn als Knecht des Tiwas (3in), des Herrn über die Geschicke der Menschen, aus dessen Knechtschaft er sich durch ein ihm wohlgefälliges Opfer löst.
Im Verlauf der Zeiten veredeln sich die Vorstellungen von den
Göttern. So wird der Windgott der Rheingermanen, Wodan, zum
Führer der Götter, zum Spender und Schützer einer höheren Kultur und findet allmählich bei allen Germanen Verehrung. Thor (Donar), der Donnergott, der die Riesen tötet, wird der Freund der seßhaft gewordenen germanischen Bauern. Dem Friesen erscheint das Meer früh als ein befreundetes, Wohlstand spendendes Element, das er in den Wanen verkörpert sieht, Nerthns wird ihm die freundliche Göttin, deren Fest er alljährlich begeht.
Die Gemütswelt der Naturvölker ist reich an Vorstellungen von
allerlei feindlichen und freundlichen Mächten, die man durch Kulthandlungen, Gaben, Opfer, Sprüche anlockt, versöhnt, gewinnt, ja in seinen
Dienst zwingt, durch Unterlassungen herausfordert, beleidigt, sich zu Feinden macht. Vieles vom Glauben unserer Vorfahren hat sich im Aberglauben, in Sitten und Gebräuchen bis in die Gegenwart erhalten.
3. Kämpfe der Römer und Germanen.
§ 6. Kämpfe in Norddeutschland. Am Ende des 2. Jahrhunderts v- Chr. waren aus ihren Wohnsitzen im äußersten Norden der Mitteleuropäischen Tiefebene die ersten Germanen, die Cimbern, ausgewandert und an den Grenzen des Römischen Reiches erschienen. Marius hatte ihre Heerhaufen später bei Aqnä Sextiä (102) und mit Lntatins Katnlns zusammen bei Vereellä (101) geschlagen. (Vgl. Teil Iv, § 67.)
Kaum ein halbes Jahrhundert später hatte Ariovist snevische Scharen über den Oberrhein in das heutige Elsaß geführt, sie dort angesiedelt und Gallien zu unterwerfen begonnen. Cäsar hatte ihn im Jahre 58 v. Chr. wieder zurückgeworfen, ebenso zwei Jahre darauf die Usipeter und Tenkterer, als sie den Unterrhein überschritten hatten, und war schließlich selbst zweimal über den Strom gegangen.
Als er Gallien verließ, war der Rhein die Grenze zwischen Römern und Germanen.
Aber der Rhein selbst war niemals eine Völkerscheide. Schon wenige Jahre nach Cäsars Tode hat Agrippa die Ubier, die über den Flnß gekommen waren, auf dem linken Ufer bei Ara Ubiorum (dem heutigen Köln) angesiedelt. Bald darauf begann eine lebhafte Bewegung unter den freien rechtsrheinischen Stämmen; ihre Heere betraten römisches Gebiet,
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Extrahierte Personennamen: Marius Marius Lntatins_Katnlns Cäsar Cäsar Cäsars Agrippa
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Franken
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
— \6\ —
Neunter Abschnitt.
Die neue Zeit.
1. Unterfranken und seine einstigen Bestandteile.
Der irtairt: „Meine Burgen zerfallen zwar, doch getröstet erblick' ich Seit Jahrhunderten noch immer das alte Geschlecht."
(Schiller.)
Ja, das alle Geschlecht, das Pols der Franken, wohnt heute noch wie schon vor mehr als J300 Jahren in den gesegneten Landstrichen an den Ufern des Maines. Don Bamberg bis zum Grabfeldgau, vom Steiger-wald bis zu den Ruppen der Rhön, in Spechteshart und Odenwald breiten sich seine Siedelungen inmitten reicher Fluren, umschattet von prächtigen Mbsthainen, am Fuße rebengeschmückter Hänge oder umzogen vom grünenden Walde. Unter einem Herrscher stehen heute die Landschaften, die den Namen Franken sich zu eigen erhalten haben bis in unsere Tage; weißblaue Grenzpfähle umziehen die fränkischen Gefilde und weitaus der Großteil der Gemeinwesen im Frankenlande trägt den Rauten* schild im Siegel. Die Fürsten aus dem Wittelsbacher Hause nennen sich feit einem Jahrhundert „Herzoge von Franken". Nicht immer aber war das Volk der Franken unter einem Szepter vereinigt. Auch in den Landen um den Main hatte die sprichwörtliche Zerrissenheit Deutschlands ohne Rücksicht auf Stammeszusammengehörigkeit ein Schulbeispiel gefunden, bevor ein fremder Zwingherr ohne jede Rücksicht das staatliche vielerlei mit einem Federstrich beseitigte.
Lassen wir kurz in großen Zügen die Staatenentwicklung des Frankenlandes, soweit es heute den Namen „Unterfranken" führt, vor unserem Auge vorüberziehen!
Die Große Völkerwanderung geht zu (Ende. Germaniens Stämme werden wieder seßhaft. Sie richten sich häuslich ein in den neuen Wohnsitzen und suchen die Grenzen des eroberten Landes zuungunsten der Nachbarn zu erweitern. Der schwächere Stamm wird eingeengt, der mächtigere dehnt sich aus.
Am Rhein hat sich Lnde des 5. Jahrhunderts Lhlodwig mit List und Gewalt zum Alleinherrscher über das große Volk der Franken gemacht und hat damit das Übergewicht der Franken über die angrenzenden Stämme angebahnt. Er schlägt -96 die Alemannen und nimmt ihnen das Land südlich des Maines ab, in dem sich fränkische Ansiedler festsetzen. Seine Söhne besiegen 530 die Thüringer und Tausende der fränkischen Krieger lassen sich in den Dörfern der offenen Gegenden am Main nieder.
Eichelsbacher, Bilder aus Lrankens Vergangenheit.
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Extrahierte Personennamen: Schiller
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