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1. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 19

1911 - Breslau : Hirt
England. 19 2. England. Whrend in Frankreich das absolute Knigtum in vollkommenster Form ausgestaltet wurde, gewann in England die parlamentarische Verfassung in den inneren Kmpfen des 17. Jahrhunderts die Herrschast. 9. Jakob I. (16031625.) Auf Elisabeth folgte als nchster Verwandter der Tndors (Nachkommen Heinrichs Vii.) der Sohn der K-night Maria Stuart und Darnleys, Jakob Vi. von Schottland. Mit ihm bestieg das Haus der Stuarts den englischen Thron. Uuzuver-lssige Charaktere, verschwenderisch, die spteren zum Katholizismus neigend, haben sie die Liebe des englischen Volkes nicht zu gewinnen verstanden. Sie wollten hnlich wie die Tndors fast unumschrnkt regieren, obwohl sich die Verhltnisse gendert hatten. Jakob I. vereinigte die Kronen von England und Schottland, aber seinem Plane, beide Reiche zu einem Staatswesen zu verschmelzen, versagte das Parlament die Zustimmung. Es bestand also nur eine Personalunion; seit 1604 fhrte er den Titel König von Grobritannien". Damals wurde Irland nach mehreren Versuchen, sich loszulsen, der englischen Herrschaft von neuem unterworfen. Aber die ausgedehnte Einziehung von Landgtern, ihre Verleihung an protestantische Englnder und Schotten, die furchtbare Hrte, mit der die Iren behandelt wurden, hielt in ihnen den Ha gegen ihre Unterdrcker wach. Die englische Verfassung. In England regiert das Parla-ment; es besteht aus dem Könige, dem Hause der Lords (Oberhaus), dem die Prinzen des kniglichen Hauses, die Peers nach Erbrecht, einige der obersten Richter und einige Bischfe der anglikanischen Kirche an-gehren, und dem Hause der Gemeinen (Unterhaus), dessen Mitglieder gewhlt werden. Die Regelung und Abgrenzung der Rechte dieser drei Faktoren gegeneinander, wie sie heute die Verfassung aufweist, war im 17. Jahrhundert noch nicht mit gleicher Klarheit und Schrfe durch-gefhrt. Widerstreitende Auffassung der den Umfang der Rechte, bergriffe in die Rechtssphre des anderen riefen unaufhrliche Reibungen zwischen König und Parlament (im engeren Sinne) hervor, aus denen sich schlielich der Brgerkrieg entzndete. Insbesondere stand dem Parla-mente das Recht der Steuerbewilligung zu, die auf ein Jahr oder auf lngere Zeit erteilt werden konnte; das Parlament mute durch den König berufen werden, beffen freiem Ermessen es berlassen blieb, ob und wann er dies tun wollte. Die ersten Stuarts haben mehrmals ohne Parlament auszukommen versucht, da sie aber wohl die einmal bewilligten Steuern, Zlle und Abgaben erheben, aber weder durch neue vermehren noch sie erhhen durften, wurden sie schlielich durch Geldverlegenheiten gezwungen, wieder ein Parlament zu berufen. 2*

2. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 37

1911 - Breslau : Hirt
Begrndung d. Brandenb.-pren. Staates unter d. Gr. Kurfrsten u. Friedr. Iii. 37 von Kalcksteiu, den er in Warschau hatte ausheben lassen, enthauptet. (Der Absolutismus dauert in Preußen bis 1848.) Die Hauptsttzen seiner unumschrnkten Gewalt waren die Domnen, das stehende Heer und das Beamtentum (vgl. darber spter 32 und 33). In diesem Kampfe vertrat der Kurfürst den Staatsgedanken gegen die territorialen Ge-walten. Schon während des Krieges hatte die kurfrstliche Regierung gegenber den Stnden, die Geld nur fr ihr eignes Land aufbringen und verwendet wissen wollten, den Standpunkt vertreten, da die einzelnen Lnder ein Ganzes bildeten und jedes die Lasten dieses Ganzen mit zu tragen habe. Sie hatte auch durchgesetzt, da die Stnde in Kleve einen Geldbeitrag zu dem Kriege in Ostpreuen leisteten. Nur auf diesem Wege konnten die zerstreuten Gebiete zu einem Staatsganzen weiterent-wickelt und ihre Bewohner mit einem krftigen Staatsbewutsein erfllt werden. In diesen Jahren wurden auch die ersten Schritte zur Einfh-ruug der Akzise, einer indirekten Steuer auf Mehl, Schlachtvieh und Bier, getan, durch die sich der Kurfürst eine regelmige, mit dem Wohl-stnde des Landes wachsende, von der Bewilligung der Stnde unab-hngige Einnahme sicherte. Er begnstigte das Merkantilsystem, legte den Mllroser Kanal zur Verbindung der Elbe und Oder an und schuf eine eigne Post, begrndete ferner die Bibliothek in Berlin und die Universitt Duisburg. 22. Der Franzsisch-schwedische Krieg. Ende der Regierung. Auch an der Bekmpfung der Franzosen war der Kurfürst während des zweiten Raubkrieges hervorragend beteiligt, ohne freilich trotz glnzender Erfolge der die franzsischen Verbndeten, die Schweden, einen nennenswerten materiellen Gewinn zu erzielen (vgl. 4). Seit dieser Zeit wurde der Name des Groen Kurfrsten" in Deutschland volkstmlich. Der Krieg an der Ostsee hatte den Kurfrsten die Notwendigkeit einer Flotte erkennen lassen. Im Jahre der Schlacht bei Fehrbellin hatte er schon drei Fregatten (Kurprinz", Berlin" und Potsdam") mit dem roten Adler im weien Felde von Holland durch den hollndischen Reeder Raule gechartert". Die Flotte stieg allmhlich auf 30 Schiffe. Sie griff wegen rckstndiger Hilfsgelder die spanische Silberflotte an und bestand ein rhmliches Gefecht bei St. Vincent. Sie erwarb auch Kolonien an der Guineakste, wo das Fort Grofriedrichsburg angelegt wurde. Eine afrikanische Handelsgesellschaft sollte den Handel frdern. Aber die Eifersucht der Hollnder, die Anforderungen an die Steuerlast des Landes fr das unentbehrliche Landheer, der Mangel eines geeigneten Hafens, da Pillau und Emden zu weit von dem Mittelpunkte seiner Staaten ab-gelegen waren, das alles war einer krftigen Kolonialpolitik und der Ent-Wicklung einer starken Flotte ungnstig. Wenn der Kurfürst sich nach dem Schwedischen Kriege zu einem Bndnis mit Frankreich entschlo, so wirkte auch das gespannte Verhltnis

3. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 150

1911 - Breslau : Hirt
150 Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbes. der Preuisch-deutschen Geschichte. A. Die Wichtigsten Ereignisse in der Zeit vom zweiten Pariser Frieden bis zum Regierungsantritt Wilhelms I. (18151861). 1. Europa (auer Deutschland). a) 1815-1848. Noch in Paris hatte Alexander I. die Heilige Allianz" der siegreichen Mchte gestiftet, deren Aufgabe es sein sollte, nach christlichen Grundstzen den Frieden in Europa zu erhalten und jede revolutionre Bewegung zu unterdrcken. Aber die Heilige Allianz konnte nicht ver-hindern, da die Ruhe in Europa schon in der nchsten Zeit wiederholt von Aufstnden und Kriegen erschttert wurde; jedoch hielten die Mchte die revolutionren Bewegungen noch von ihren eigenen Grenzen fern. 86. Unruhen in Sdeuropa. Italien. Im Jahre 1820 brachen in Neapel und in Piemont Aufstnde gegen das unumschrnkte Knig-tum aus; doch gelang es sterreichischen Truppen nach dem Kongresse zu Laibach rasch, sie zu unterdrcken. Schwieriger war es, die Ruhe in Spanien herzustellen. Hier hatte Ferdinand Vii. nach seiner Rckkehr die freie Ver-fassuug der Cortes von 1812 aufgehoben und den Absolutismus wieder eingefhrt. Als ihm ein Militraufstand die Herstellung der frheren konstitutionellen Verfassung abgentigt hatte, kamen ihm auf Be-schlu des Kongresses zu Verona franzsische Truppen zu Hilfe. Von ihnen aus den Hnden der Aufstndischen befreit, unterdrckte der König die Gegner des absoluten Regiments mit groer Hrte. Nach seinem Tode (1833) erschtterten die Kmpfe der Christinos und der Kar listen die Ruhe der Halbinsel. Nach dem geltenden Rechte htte auf Ferdinand sein Bruder Don Carlos folgen mssen, aber der König hatte die Thronfolgeordnung zugunsten seiner Tochter Jsabella umgestoen, fr die ihre Mutter Marie Christine die Regentschaft fhrte. Ihre Partei behielt schlielich die Oberhand. Im zweiten und im dritten Jahrzehnt bten Spanien und Por-tugal die sdamerikanischen Kolonien ein. Von Spanien lsten sich Columbia, Venezuela, Ecuador, Peru, Bolivia, Chile, Argentinien und Uruguay und in Nordamerika Mexiko als selbstndige Staaten los. Brasilien wurde unter Dom Pedro selbstndiges Kaiserreich. England unter Lord Canning war der erste europische Staat, der die Selbstndigkeit der amerikanischen Republiken anerkannte und seinem Handel durch den Abschlu von Vertrgen mit ihnen groe Vor-teile sicherte. 87. Der Griechische Freiheitskampf. (18211829.) Der Wunsch nach nationaler Selbstndigkeit rief bald nach dem zweiten Pariser Frieden die christlichen Völker der Balkanhalbinsel in den Kampf gegen

4. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 231

1911 - Breslau : Hirt
Kanon der einzuprgenden Jahreszahlen. 231 1689 -1725 16971718 17001721 1709 Der Nordosten von Europa. Rußland (wird Gromacht). 862 Rurik grndet das Russische Reich. Wladimir der Heilige. 13.15. Jhdt. Fremdherrschaft der Mon-golen. Um 1450 Iwan Iii., Grofrst von Moskau, Befreier der Russen. Iwan Iv. begrndet die Macht des Zarentums. Seit 1613 das Hans Romanow. Peter der Groe. Reformen. Reisen nach dem Westen. Lefort. Menschikow. Karl Xi. begrndet die absolute Monarchie in Schweden. Karl Xii., König von Schweden. Der Nordische Krieg. Friedrich Iv. von Dnemark, August Ii. von Sachsen, König von Polen, und Peter der Groe verbnden sich gegen Karl Xii. Friedrich wird zum Frieden von Travendal gentigt, Peter bei Narwa geschlagen; August verzichtet im Frieden von Altranstdt auf Polen. (Friedenskirchen.) Karl Xii. wird bei Poltawa geschlagen. Ende der schwedischen Gromacht. Peters Krieg gegen die Trkei. Im Frieden von Stockholm (1720) tritt Schweden an Preußen Vorpommern bis zur Peeue, an Hannover-Bremen und Verden, im Frieden von Nystad (1721) die Ostseeprovinzen bis Karelien an Rußland ab. sterreich erhlt nach einem glcklichen Kriege gegen die Trken im Frieden von Belgrad (1718) das Banat, die kleine Walachei, und Nordserbien; es erkennt die Bonrbonen als Könige Spaniens an und tauscht vou Savoyen Sizilien gegen Sardinien ein. Die Pragmatische Sanktion. Im Polnischen Erbfolgekriege kommt Polen an August Iii., Lothringen an Stanislaus Leszezynski (von ihm spter [1766] an Frankreich); Franz Stephan von Lothringen erhlt Toskana; Sizilien und Neapel fallen an Spanien, Parma und Piacenza an das Haus Habsburg. Nach einem unglcklichen zweiten Trkenkriege verliert sterreich (1739) Serbien mit Belgrad und die Wa-lochet. 16*

5. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 108

1911 - Breslau : Hirt
108 Aus der Geschichte des Mittelalters. den starken Wunsch weiter Kreise der Bevölkerung Italiens nach nationaler Unabhängigkeit und ihre damit zusammenhängende Feindseligkeit gegen die deutsche Herrschaft für seine Zwecke und machte sich zum Herrn der Lage. Sizilien blieb von Deutschland getrennt, Konstanze, Heinrichs Vi. Witwe, übertrug Innozenz die Vormundschaft über ihren Sohn Friedrich. Der Bürgerkrieg in Deutschland hinderte jede Entfaltung der königlichen Gewalt und ihr Eingreifen in Italien: Innozenz forderte Mittelitalien als alten Besitz der Kirche zurück. Auch in den übrigen Staaten Europas brachte Innozenz die Stellung eines Oberherrn zur Geltung; von den Königen von Portugal, Aragonien und von Johann (ohne Land) von England, dem Bruder und Nachfolger von Richard Löwenherz, wurde sie durch die Lehnshuldigung förmlich anerkannt. Der vierte Kreuzzug. Obwohl es Innozenz nicht gelang, die Wiedereroberung von Jerusalem herbeizuführen, so fand unter seinem Pontifikate die größte Einwirkung des lateinischen Abendlandes auf den Osten seit dem ersten Kreuzzuge statt. Kreuzfahrer, die sich in Venedig sammelten, wurden vom Dogen Henrico Dandolo bestimmt, die Stadt Zara für Venedig zu erobern. Hier erschien der aus Kou-stautinopel vertriebene Kaisersohn Alexius und erbat, unter Zusicherung einer großen Entschädigung, ihre Hilfe für seinen entthronten Vater Isaak Angelus. Obwohl Innozenz über die Kreuzfahrer den Bann aussprach, gingen diese auf das Anerbieten ein und führten Alexius zurück. Als er ihnen hier die versprochene Summe zu zahlen sich weigerte, eroberten sie Konstantinopel und begründeten das lateinische Kaisertum, an dessen Spitze Balduin von Flandern trat; mehrere Lehns-königtümer und Fürstentümer wurden eingerichtet, den Hauptgewinn hatte Venedig durch seine Erwerbungen am Adriatischen und am Ägäischen Meere. Auch Innozenz erklärte sich schließlich einverstanden. Seine Stellung als die eines Herrn der ganzen Christenheit trat auf der vierten lateranischen Synode, an der alle Patriarchen entweder in Person oder durch Vertreter teilnahmen, aus das glänzendste hervor. Der Widerstand gegen die Verweltlichung der Kirche, die von den Albigensern (nach der Stadt Albi) und Waldensern, Anhängern des Petrus Waldus in Lyon, ausging, wurde durch die „Albigenserkriege", die als Kreuzzüge geführt wurden, niedergebrochen. _ Der weiteren Verbreitung ihrer Lehre über die Grenzen von Südfrankreich hinaus und der drohenden Gefahr eines sich in der Stille vollziehenden allgemeinen Abfalles von der Kirche traten am frühesten und wirksamsten die Minoriten oder Franziskaner entgegen. Sie verzichteten wie die wenige Jahre später auftretenden Dominikaner gänzlich auf Hab und Gut zugunsten der Armen und wirkten hauptsächlich in den Städten. Franz von Assisi (+ 1226) und der Altkastiliauer Dominikus (+1221) sind die Stifter der nach ihnen genannten „Bettelorden". Die Erfolge der

6. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 109

1911 - Breslau : Hirt
Deutsche Geschichte im Mittelalter. 109 Orden werden durch die strenge Durchführung ihrer Regeln erklärt. Sie kamen dem Bedürfnisse des Volkes nach geistlicher Unterweisung durch fleißige Predigt in der Landessprache entgegen, sie verstanden, die Laien zur Teilnahme an ihrer charitativen Tätigkeit heranzuziehen und feste, dauernde Formen für diese Mitarbeit zu schaffen und gewannen als Beichtväter großen Einfluß auf das Volk. Die Dominikaner zumal wandten sich der Wissenschaft zu und nahmen die Lehrstühle an den Universitäten ein; die größten Vertreter der Philosophie des Mittelalters, der Scholastik (Albertus Magnus, Thomas von Aqnino), gehören ihrem Orden an. Damals durchdrang die Kirche das ganze bürgerliche Leben mit ihren Einrichtungen. § 60. Der Bürgerkrieg in Deutschland. Die deutschen Wirren, die nach dem Tode Heinrichs Vi. eintraten, gaben Innozenz Gelegenheit, entscheidend in die deutschen Verhältnisse einzugreifen, und zerrütteten die Macht des deutschen Königtums. 1. Philipp von Schwaben (1198—1208] und Otto Iv. (1198 bis 1215). Für Friedrich, den Sohn Heinrichs Vi., den erwählten deutschen König, übernahm zunächst sein Oheim, der Herzog von Schwaben, Philipp, Barbarossas jüngster Sohn, die Regierung. Da aber die Gegner des Staufischen Hauses die Absicht erkennen ließen, sich nicht an die geschehene Wahl zu kehren, sondern einem Welfen die Krone zuzuwenden, beschloßen feine Anhänger, auf Friedrichs Rechte nicht weiter Rücksicht zu nehmen, sondern stellten Philipp als König auf. Nachdem er gewählt war, wurde von der anderen Seite dem zweiten Sohne Heinrichs des Löwen, Otto, die Krone übertragen. Dem edeln, ritterlichen, wegen seiner Leutseligkeit gepriesenen Staufer trat ein abenteuerlustiger junger Fürst, der Liebling seines Oheims Richard Löwenherz von England, an dessen Hofe er erzogen worden war, der vielen nicht einmal als Deutscher galt, gegenüber. Diesen erkannte Innozenz erst nach langem Zögern an, bereute aber bald seinen Schritt und begünstigte nun Philipp, der nach jahrelang hin und her schwankendem Kampfe Sieger blieb. Otto war auf seine Erblande beschränkt, fast ohne Anhänger, als Philipp aus Privatrache von Otto von Wittelsbach in Bamberg ermordet wurde. 2. Otto Iv. und Friedrich Ii. Darauf wurde Otto von den meisten Fürsten anerkannt: er verhängte die Acht über Philipps Mörder und verlobte sich mit der Tochter Philipps. Dem Papste erneuerte er die Versprechungen, die er ihm während des Bürgerkrieges gemacht hatte; er gab darin die dem Könige im Wormser Konkordat vorbehaltenen Rechte auf. Dies ist der erste große Verzicht eines deutschen Königs ans einen Teil seiner Hoheitsrechte. An der Spitze eines stattlichen Heeres zog er nach Italien, stellte in der Lombardei das während der Bürgerkriege schwer erschütterte königliche Ansehen wieder her und empfing in Rom die Kaiserkrone.

7. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 155

1911 - Breslau : Hirt
14. und 15. Jahrhundert, 1. Hälfte. Frankreich und Burgund. England. Pyren. Halbinsel Der Osten und Norden. j Dieosmanen. Karl Vi. (wahnsinnig). Streit der Parteien Orleans und Burgund. Philipp der Kühne von Burgund erwirbt Flandern. Richard Ii. 1382 Ludwig d.gr. (Anjou) von Ungarn it. Polen stirbt. 1387 Siegmund König von Ungarn. Ladislaus Jagello v. Litauen, vermählt mit Hedwig von Polen, vereint Polen n. Litauen. 1386-1572 Die Jagiellonen. 1396 Schlacht beiniko-poli. 1399 Richard Ii. abgesetzt. Haus Lancaster. 1397 Die Union von Kalmar. Johann d. Unerschrockene von Burgund. Heinrich Iv. 1413-22 Heinrich V. Timurlenk. 1402 Schlacht bei Angora. Johann v. Burgund ermordet. : 1419—1467 Philipp d. Gute von Burgund erwirbt Namur, Brabant, Luxemburg,Holland, Seeland, Henne- 1419 Heinrich, vermählt mit Katharina, Tochter Karls Vi., wird König von Frankreich. : 1422-1461 Karl Vii. von Frankreich. 1429johanna d'arc. i Rene von der Provence ; (Anjou) Herzog von Lothringen. Befreiung Frankreichs von d. englischen Herrschaft. 1422—61 Heinrich Vi. 1453 Alle Besitzungen in Frankreich verloren bis auf Calais. Prinz Heinrich d. Seefahrer. Albrecht, König v. Ungarn. Wladislans, König von Polen und Ungarn. Ladislaus Posthumus. Johann Hunyadi, Reichsverweser in Ungarn. 1444 Schlacht b. Warna. 1453 Konstantinopel erobert.

8. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 170

1911 - Breslau : Hirt
170 Übergang zur Neuzeit. Mit dem Auftreten der Jungfrau von Orleans (1429) erfolgte die Wendung. Das Bauernmädchen aus Domremy befreite Orleans und geleitete König Karl Vii. zur Krönung nach Reims und führte das Übergewicht der französischen Waffen herbei, obgleich sie bei Compiegne den Engländern in die Hände fiel und in Rouen verbrannt wurde. Bereits 1453 war aller englischer Besitz außer Calais wieder verloren. Sofort brach das siegreiche Königtum die Macht der großen Vasallen; vor allen war Ludwig Xi. (1461—1483) tätig; er erwarb auch nach dem Tode Karls des Kühnen Burgund zurück. Hier stützten sich die Könige im Kampfe mit dem Adel auf die Städte; in Deutschland, wo der Wahlkönig von den Fürsten allein gewählt, auch von ihnen abhängig blieb, sind alle Versuche der Könige, sich mit den Städten zu verbinden und an ihnen einen Rückhalt zu finden, gescheitert. Als Karl Viii. die Bretagne durch Heirat erworben hatte, konnte Frankreich als geeinigt gelten. Es wandte seine Waffen nach Osten, um die Vorherrschaft in Europa zu erkämpfen. § 93. Entwicklung Englands im Mittelalter. In der englischen Geschichte bildet die normannische Eroberung 1066 einen Abschnitt. 1. Vou der Einwanderung der Angeln, Sachsen und Jüten im 5. Jahrhundert bis zur Schlacht bei Hastings 1066. Angelsächsische Zeit. Nach Abschluß der angelsächsischen Wanderung wurden die beiden Inseln Großbritannien und Irland von zwei grundverschiedenen Völkern bewohnt, dem germanischen und dem britisch-keltischen. Die germanischen Einwanderer besetzten den Süden und den Osten des heutigen Englands bis zum Firth of Forth; die Briten erhielten sich in Wales, Nordschottland, Man, den Hebriden und Irland. Auf beiden Seiten fehlte die Einigung der Volksgenossen gleicher Nationalität zu einem Reiche, darum kam man jahrhundertelang über blutige Raubkriege gegen stammfremde wie stammesverwandte Nachbarn nicht hinaus. Im Beginn des 9. Jahrhunderts begann eine Einheitsbewegung im germanischen Osten; König Egbert von Wessex (827) wurde der Schöpfer eines angelsächsischen Reiches. Zu derselben Zeit, als auf dem Festlande der Sachse Otto I. unbedingte Anerkennung in Deutschland und über dessen Grenzen hinaus gefunden hatte, wurden Egberts Nachkommen von sämtlichen Königen der Insel, auch den walisischen und schottischen, als Oberhaupt betrachtet. Schon das 9. und das 10. Jahrhundert waren erfüllt vou Kämpfen gegen die Dänen und Normannen. König Alfred hatte sich durch glückliche Kämpfe gegen sie den Beinamen des „Großen" verdient (t 901). Am Ende des 10. Jahrhunderts begannen ihre Aisgriffe von neuem. Diesmal war der Erfolg so groß, daß Knut die Krone von England mit der von Dänemark und Norwegen vereinigte. Bald nach der Dänenzeit besiegte Wilhelm, Herzog von der Normandie, in der Schlacht bei Hastings den Angelsachsen Harald und eroberte die Insel.

9. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 171

1911 - Breslau : Hirt
Die Zeit des Humanismus. 171 2. Die Zeit seit der normannischen Eroberung. Wilhelm zog alles Land ein und erklärte es als Eigentum der Krone, er bildete Baronien daraus und vergab sie vorzugsweise an Normannen zu Lehen. Seine Herrschaft war eine Fremdherrschaft, an seinem Hofe wurde nur französisch gesprochen, der nationale Unterschied zwischen den Siegern und den Besiegten erhielt sich etwa zwei Jahrhunderte; wiederholt wurden Aufstände der Angelsachsen mit furchtbarer Strenge gebrochen. _ Dagegen trennten die eingewanderten Normannen das Band, das sie an ihre französische Heimat knüpfte, nur ganz allmählich; die englifch-fran-zösischen Kriege entspringen aus diesem Verhältnis. Erst als sich die Normannen mit den Angelsachsen verschmolzen haben, scheiden sie sich auch von Frankreich. Das Jahr 1453, in welchem die englischen Könige auf allen Besitz in Frankreich verzichteten, bildet einen Abschnitt; die Scheidung der englischen und der französischen Nation ist vollendet. In den 450 Jahren von der Schlacht bei Hastings bis zum Ende des Mittelalters besteigen mehrmals neue Dynastien den Thron. Nach Wilhelm dem Eroberer und seinen männlichen Nachkommen regiert das Haus Anjou-Plantageuet 1154—1399, Lancaster 1399—1461, Iork 1461—1485, dann das Haus Tudor. Charakteristisch für die englische Geschichte (verglichen z. B. mit der deutschen) ist, daß bei keinem dieser Thronwechsel furchtbare Bürgerkriege fehlen. Der Thronbesteigung Heinrichs Ii. (Anjou-Plantageuet) gehen zwanzigjährige Bürgerkriege voraus, während der Regierung Heinrichs Iv., des ersten Lancaster, hören die inneren Kriege nicht auf, die Thronbesteigung Heinrichs Vii. Tudor schließt die dreißigjährigen blutigen Bürgerkriege der Roten und der Weißen Rose, der Häuser Lancaster und Aork. Im Jahre 1300 wurde Wales von Eduard I. erobert. Sein Sohn Eduard Ii. ist der erste „Prinz von Wales"; die Einwanderung in Irland hat begonnen, doch ist die Unterwerfung der Insel ebensowenig gelungen wie die Schottlands, wo seit der Mitte des 14. Jahrhunderts das Haus Stuart herrscht. Für die innere Geschichte Englands sind die Einrichtungen Wilhelms des Eroberers grundlegend; ihr weiterer Ausbau erfolgte durch die Magna charta libertatum, welche die englischen Großen 1215 dem Könige Johann ohne Land abnötigen. Sie verbietet außerordentliche Abgaben ohne Zustimmung der Kronvasallen, Rechtsverweigerung, willkürliche Verhaftungen und Gütereinziehungen. Als der Begründer des englischen Parlaments gilt Eduard I. Die Versuche einer absolutistischen Regierung führen die Absetzung des letzten Plantagenet (Richard Ii., 1399) herbei. Unter den Tudors ist die königliche Gewalt weniger beschränkt. Sie erneuern nicht die Versuche, Frankreich zu erobern, vielmehr wendet sich unter ihnen das englische Volk der Pflege der Seeinteressen zu.

10. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 202

1911 - Breslau : Hirt
202 Aus der Geschichte der Neuzeit. Den Wendepunkt des Krieges bildet der Untergang der Großen Armada im Kanal (1588). Nach der Abberufung Farneses gewann Moritz von Orauieu, Wilhelms!. Sohn, mehrere feste Plätze zurück. Im Jahre 1609 trat ein zwölfjähriger Waffenstillstand ein; nach Ablauf desselben wußte trotz innerer dogmatischer Streitigkeiten die Republik ihr Übergewicht zu behaupten und erhielt 1648 ihre Unabhängigkeit im Westfälischen Frieden anerkannt. Das junge Gemeinwesen nahm im 17. Jahrhundert einen ungewöhnlichen Aufschwung unter den Dräniern, welche die erbliche Würde von Statthaltern bekleideten. Die glücklichen Seeunternehmungen der nächsten Zeit und der aufblühende Handel gaben der kleinen Republik der Vereinigten Niederlande die Stellung einer europäischen Großmacht. (Ostindische Kompanie; Erwerbungen in Ostindien.) Auch die Wissenschaften (Heinsins, Spinoza) und Künste (Holländische Malerschule des Rembraudt und Gerard Don) leisteten Bedeutendes. § 111. Die Hugenottenkriege*) (1562—1598). Die französischen Könige aus dem Hause Valois**) blieben dem katholischen Bekenntnisse treu, die Nebenlinie der Bourbonen dagegen stand an der Spitze der Reformierten. Die großen adligen Familien, die sich das Königtum seit dem Ende des 15. Jahrhunderts unterworfen hatte, erhoben sich von neuem. Frankreich wurde von den beiden einander feindlichen Parteien zerrissen und ein Menschenalter hindurch von ihren Kriegen erfüllt, bis Heinrich Iv. ans dem Hause Bourbon, nach seinem Übertritt zur katholischen Kirche allgemein anerkannt, den Frieden herstellte und durch das Edikt von Nantes sicherte. Reformatorische Lehren hatten sich früh in Frankreich verbreitet, wurden aber aus politischen Gründen bekämpft. Der Prinz Conde (aus dem Hause Bourbon), Anton v. Navarra, Vater Heinrichs Iv., und der Admiral Coliguy gehörten zu ihren Anhängern. Ihre eifrigsten Gegner fanden sie au der in Lothringen heimischen Familie Guise, besonders dem Kardinal Karl und seinem Bruder Franz, dem glücklichen Verteidiger von Metz im Kriege gegen Karl V. und Eroberer von Calais. Die Hugenotten erlaubten sich mehrfach Übergriffe. *) Mit dem Namen Hugenotten („Eidgenossen" oder Hugues-Genossen: so hieß ihr Anführer) bezeichnet man die französischen Reformierten. **) Die Könige aus dem Hause Valois (Angouleme): Franz I. (1515—1547) Heinrich Ii. (1547-1559), Gem. Katharina v. Medici Franzi (Elisabeth, Karl Ix. Heinrich Iii. Mar- Heinrich (Iv.) (1559—60), Gem. Philipp Ii. (1560- 74) (1574-89) garete v.bourbon Gem. Maria Stuart v. Spanien) '
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