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1. Zeittafel der vaterländischen Geschichte - S. uncounted

1917 - Breslau : Hirt
: Beschieung von Libau (Kurland) und der Kste von Algier. Erstes Seetreffen bei Helgoland. Angriffe | der deutschen Flotte auf die englische Kste, Sieg an der Doggerbank. Das deutsche Auslandskreuzer-Geschwader, bei Coronet (Chile) siegreich, wird bei den Falklands-Jnseln vernichtet. Kmpfe in den Kolonien: Tsingtau erliegt nach Helden-haster Verteidigung den Japanern, (7. November). 1915 Schlachten bei Soissons, in der Champagne, an der Lorettohhe und in den Argonnen. Der groe An-griff der Franzosen (General Joffre) und Englnder bei Ipern, Arras und in der Champagne scheitert (September-Oktober). I _ Winterschlacht in Masuren (7. bis 15. Febr.). Die Russen erobern Przemysl. | Durchbruchsschlacht in Westgalizien (Gorlice 2. Mai); Rckeroberung Galiziens. Vorrcken der Dentscheu und sterreicher in Polen; Eroberung der groen westrussischen Festungen (Warschau, Kowuo, Modlin it. ct.). Sieg der Trken an den Dardanellen (18. Mrz); Rck-zug der Englnder von Gallipoli. Abfall Italiens vom Dreibund und Eintritt in den Krieg (23. Mai); Kmpfe in Sdtirol und am Jsonzo. Eintritt Bulgariens in den Weltkrieg (Mitte Oktober). Vernichtung Serbiens und Montenegros (von Mackensen): Belgrad und Risch erobert, Schlacht auf dem Amselfelde.

2. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 81

1911 - Breslau : Hirt
Die spteren Jahre. 81 Piasten in der Geschichte hervor, als Otto I. die deutsche Herrschaft bis zur Oder ausdehnte. Sie wurden damals dem Christentum zugefhrt und er-kannten die Oberhoheit des Deutschen Reiches an. Das Kernstck ihres Reiches war die jetzige preuische Provinz Posen (Gropolen). In der Stadt Posen wurde das erste polnische Bistum gegrndet und Magdeburg unter-geordnet, Otto Iii. machte Gnesen zum Mittelpunkte der polnischen Hier-archie. Bald darauf erstrebte jedoch Boleslaw Chrobry, der sein Reich der Pommern und Mhren, Schlesien und die Lausitz in Kmpfen mit Kaiser Heinrich Ii. ausgedehnt, die Ostmark und Bhmen erobert hatte, nach dem Beispiele Ungarns grere Selbstndigkeit und setzte sich 1025 die Knigskrone auf. Doch verlor sein Sohn Miesko Ii. diese Erwerbungen auer Schlesien und erkannte die Lehnshoheit Konrads Ii. an, der, um diese Gefahr zu beschwren, sich zur Abtretung der Mark Schleswig an Dne-mark verstand. In der Folgezeit zerfiel Polen in mehrere Herzogtmer. Schlesien erhielt seit 1163 eigene Herzge, welche die deutsche Einwanderung begnstigten, und suchte Anschlu an das Deutsche Reich. Die polnischen Schlesier haben demnach seit dem 13. Jahrhundert politisch nichts mehr mit dem polnischen Reiche zu tun. Ein anderer Teilfrst, Konrad von Masowien, rief den Deutschen Orden zum Schutze Polens ins Preuenland. Nach dem verheerenden Mongoleneinfall wurden in Polen zahlreiche Deutsche angesiedelt (Verbreitung des Magdeburger Stadtrechts nach Osten). Seit dem deutschen Interregnum fhrten die polnischen Regenten den Knigstitel. Der letzte Piast des Hauptstammes, Kasimir Iii., der Groe (13331370), stellte die Einheit Polens wieder her, erwarb (das frher russische) Galizien mit Wolhynien und Podolien, gab ein allgemeines Gesetzbuch und grndete die Universitt Krakau (1364), wo auch seit dem 14. Jahrhundert die Residenz der Könige war. Kasimir folgte sein Schwestersohn Ludwig der Groe von Ungarn (1370 bis 1382), der Polen mit Ungarn vereinigte und dem polnischen Adel, um ihn fr feine Dynastie zu gewinnen, groe Zugestndnisse machte. Seine Tochter Hedwig wurde Knigin von Polen und verheiratete sich auf Wunsch des Adels (1386) mit dem Grofrsten Wladislaus Jagiello von Litauen, der Christ wurde und beide Lnder in Personalunion vereinigte. 2. Die Zeit der Jagellonen (13861572) war uerlich glnzend; sie bekmpften mit Erfolg den Deutschen Orden (1. und 2. Friede zu Thorn), dessen letzter Hochmeister aus dem Hause Hohenzollern polnischer Herzog wurde (1525), während der Kurfürst von Brandenburg die Mitbelehnung (1569) erhielt, gewannen den Zugang zur Ostsee, eroberten Rotruland und be-saen auch die Lehnshoheit der Kurland und die Herrschaft der Livland. Polen erstreckte sich von der Ostsee bis beinahe zur Dnjeprmndung. Aber im Innern bereitete sich schon bedenklich der Verfall vor. Die Ohnmacht der Krone gegenber dem Adel (Slachta) nahm zu. Dieser geno mit der Geistlichkeit groe Privilegien, der Bauer war leibeigen, ein krftiger Brger-stand fehlte. Mit dem Aussterben der Jagellonen (1572) wurde Polen ein Wahlreich. 3. Die Zeit des Wahlknigtums (15721795) ist eine Zeit der Auflsung des Reiches. Die Könige mssen Einschrnkungen ihrer Macht (Pacta conventa) beschwren, der Adel hat die Herrschaft und wei sie durch Konfderationen zu behaupten, macht unter dem Einflsse des Auslandes, das sich strend einmischt, vielfach von seinem Einspruchsrechte (liberum veto, Pfeifer. Geschichte. Vi. (K.) g

3. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 231

1911 - Breslau : Hirt
Kanon der einzuprgenden Jahreszahlen. 231 1689 -1725 16971718 17001721 1709 Der Nordosten von Europa. Rußland (wird Gromacht). 862 Rurik grndet das Russische Reich. Wladimir der Heilige. 13.15. Jhdt. Fremdherrschaft der Mon-golen. Um 1450 Iwan Iii., Grofrst von Moskau, Befreier der Russen. Iwan Iv. begrndet die Macht des Zarentums. Seit 1613 das Hans Romanow. Peter der Groe. Reformen. Reisen nach dem Westen. Lefort. Menschikow. Karl Xi. begrndet die absolute Monarchie in Schweden. Karl Xii., König von Schweden. Der Nordische Krieg. Friedrich Iv. von Dnemark, August Ii. von Sachsen, König von Polen, und Peter der Groe verbnden sich gegen Karl Xii. Friedrich wird zum Frieden von Travendal gentigt, Peter bei Narwa geschlagen; August verzichtet im Frieden von Altranstdt auf Polen. (Friedenskirchen.) Karl Xii. wird bei Poltawa geschlagen. Ende der schwedischen Gromacht. Peters Krieg gegen die Trkei. Im Frieden von Stockholm (1720) tritt Schweden an Preußen Vorpommern bis zur Peeue, an Hannover-Bremen und Verden, im Frieden von Nystad (1721) die Ostseeprovinzen bis Karelien an Rußland ab. sterreich erhlt nach einem glcklichen Kriege gegen die Trken im Frieden von Belgrad (1718) das Banat, die kleine Walachei, und Nordserbien; es erkennt die Bonrbonen als Könige Spaniens an und tauscht vou Savoyen Sizilien gegen Sardinien ein. Die Pragmatische Sanktion. Im Polnischen Erbfolgekriege kommt Polen an August Iii., Lothringen an Stanislaus Leszezynski (von ihm spter [1766] an Frankreich); Franz Stephan von Lothringen erhlt Toskana; Sizilien und Neapel fallen an Spanien, Parma und Piacenza an das Haus Habsburg. Nach einem unglcklichen zweiten Trkenkriege verliert sterreich (1739) Serbien mit Belgrad und die Wa-lochet. 16*

4. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 91

1911 - Breslau : Hirt
Die europischen Mchte beim Ausbruch der Franzsischen Revolution. 91 Den zweiten Russisch-trkischen Krieg (17871792) fhrte Katharina nach einer Zusammenkunft mit Joseph Ii. in Cherson an der Seite fter-reichs, während sie an der Ostsee einen Einfall der Schweden abzuwehren hatte; sie erwarb im Frieden zu Jassy das Land zwischen Bug und Dnjestr, während sterreich Alt-Orsova behielt. Die wirtschaftliche Bedeutung dieser Eroberungen zeigt sich in dem raschen Aufblhen der von Katharina gegrndeten Hafenstadt Odessa. Die zweite und die dritte Teilung Polens (1793 und 1795). Nicht befriedigt durch den Gewinn aus der ersten Teilung, verfolgte die Kaiserin die Absicht, das noch brige Polen ihrem Reiche einzuverleiben oder unter ihren beherrschenden Einflu zu bringen, obgleich der polnische Reichstag (1791) durch die Abschaffung des Liberum veto und Einfhrung der Erblichkeit der Krone im schsischen Kurhause eine Zusammenfassung der Krfte der Nation anstrebte. Durch dieses Bestreben der Russen wurden die Lebensinteressen des Preuischen Staates berhrt. Preußen mute sich entscheiden, ob es die Alleinherrschaft der Russen in Polen dulden oder durch eine neue Teilung ihren Fortschritten Schranken ziehen sollte. Da die Wahl nicht zweifelhaft sein konnte, solange man Thorn und Danzig nicht besa, sammelte der König Friedrich Wilhelm Ii. ein Heer an der polnischen Grenze, und so willigte im Jahre 1793 Katharina in die zweite Teilung Polens. Whrend Rußland Litauen, Wolhynien und Podolieu erhielt, auch Warschau besetzte, erwarb Preußen auer Danzig und Thorn die gropolnischen Lande um Posen und Gnesen (Provinz Sdpreuen). Hierdurch wurde eine bessere Verbindung zwischen Schlesien und Ostpreuen hergestellt, auch enthielten die gewonnenen Ge-biete noch starke Bruchteile deutscher Bevlkerung. Seitdem verfolgte sterreich, das sich dieser Teilung nicht angeschlossen hatte, geleitet von dem Minister Thugut, eine Preußen feindliche Politik. Schon im nchsten Frhjahre begann eine neue Erhebung der Polen mit der Vertreibung der Russen aus Warschau. Ein preuisch-russisches Heer unter der Fhrung Friedrich Wilhelms Ii. zog gegen Kleinpolen, wo Thaddus Kosciuszko ein Heer sammelte, nahm Krakau ein, gab aber dann bereilt die Belagerung von Warschau auf. Inzwischen rckten zwei russische Heere gegen Westen; Fersen nahm Kosciuszko, die Seele des Aufstandes, int Kampfe bei Maciejowice gefangen (f 1817 in der Schweiz), Snworow erstrmte Paga, die Vorstadt Warschaus. Darauf folgte die dritte Teilung Polens. Preußen erhielt Warschau, den Rest von Masovien und das Land zwischen Weichsel, Bug und Narew (Neu-Ostpreuen") sowie Neu-Schlesien" (stlich von Beutheu mit Czen-stochern), sterreich Westgalizien bis zur Pilica mit Krakau, Rußland den Rest von Litauen und Kurland, das heit fast doppelt so viel wie seine beiden Verbndeten zusammen. Preußen gewann durch die beiden Teilungen einen Gebietszuwachs von etwa looooo qkm, verlor aber seinen reindeutschen Charakter, da das polnische Element zwei Fnftel seiner Bevlkerung ausmachte.

5. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 117

1911 - Breslau : Hirt
Deutsche Geschichte im Mittelalter. 117 Besonders rührig erwiesen sich die Herzöge aus dem Hause der Pi asten, die meißnische, thüringische und fränkische Bauern in das fruchtbare Land an der oberen Oder einluden und Schlesien germanisierten. Schlesien, benannt nach den Zlasane oder Slenzane am Flusse Slenz (Lohe) und am Berge gleichen Namens (Zobten), war seit dem Abzüge der vandalischen Germanen slawisch (meist polnisch) geworden. Es gab hier bis etwa zum Jahre 1000 nur Gaugenossenschaften, und diese standen mindestens in dem letzten halben Jahrhundert unter böhmischem Einfluß und böhmischer Herrschaft. Ein schwunghafter Handel wurde schon damals zwischen Prag und Krakau betrieben. Von Westen werden daher auch die ersten Christianisierungsversuche in Schlesien gekommen sein. Boleslaw Chrobry, unter dem das Gnesen unterstellte Bistum Breslau entstand, zog Schlesien zu Polen hinüber, mit dem es gegen 200 Jahre verbunden geblieben ist. In eine losere Abhängigkeit kam Schlesien, als Boleslaw Iv. es seinem Neffen als Erbanteil überwies vorbehaltlich der Oberhoheit von Krakau. Diese hat aber schon Herzog Heinrich I., der Bärtige, vermählt mit Hedwig von Andechs-Meran, gelöst, dessen Macht sich von der Neumark bis an die Karpaten erstreckte. Mit ihm beginnt Anfang des 13. Jahrhunderts das große Ger-manisierungswerk, das seine, vielfach mit deutschen Frauen vermählten Nachfolger, bis über 1300 hinaus fortgesetzt haben. Ebenso haben die großen Zisterzienserklöster Leubus, Kamenz, Heinrichau und Grüssau in dieser Hinsicht große Verdienste, zumal da sie den Landbau förderten; auch die Benediktiner, Prämonstratenser und Kreuzherren haben das Deutschtum gepflegt. Schlesische Städte und Dörfer mit deutschem Recht und deutscher Bevölkerung waren bis zum Mongoleneinfall selten, um so zahlreicher werden sie in den nächsten zwei Menschenaltern, besonders 1245—65. Auch Breslau erhielt erst 1242 Stadtrecht. Manche deutschen Städte wurden ganz neu gegründet, andere lehnten sich an slawische Siedlungen an, die dann durch den Zusatz Alt- oder Wenig- unterschieden wurden. Ähnlich war der Vorgang bei der Anlage deutscher Dörfer, deren etwa 1500 entstanden. Ein Unternehmer (locator) steckte auf Grund eines Vertrages mit dem Grundherrn und unter Zustimmung des Herzogs eine Dorfflur ab, vermaß die Hufen des Ackerlandes, wies den um ihn gesammelten Bauern meist zwei an und behielt, abgesehen von der Psarrwidemut, selbst mehrere. Weide und Wald blieben gemeinsam. Der Unternehmer übte als Schultheiß (Scholze) mit Schöffen die niedere Gerichtsbarkeit, wofür er den dritten Pfennig, meist auch Schlacht- und Schankgerechtigkeit und wohl auch eine Schaftrift erhielt, die höhere der Herzog durch einen Hofrichter. Die deutschen Bauern waren freie Männer mit freiem, erblichem Eigentum, nur hatten sie außer der Verpflichtung zur Heeresfolge einen Hufenzins an den Grundherrn und den Zehnten an den Bischof bzw. Pfarrer zu zahlen. Mußten sie das Ackerland erst durch Rodung des Waldes gewinnen, so erhielten sie dafür mehrere Jahre Steuerfreiheit. Die Rechtsverhältnisse der deutschen Bauern waren ähnlich den jetzigen: sie hatten Selbstverwaltung, freien Besitz, über den sie nach ihrem Willen verfügen konnten, bestimmte Abgaben zu leisten und waren freizügig, während die polnischen Bauern unfrei waren und unter ungeregelten Lasten seufzten. Bei der Anlage von Städten steckte man erst den viereckigen Ring (rinc — Versammlungsort, Mitte eines Heerlagers) nach

6. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 151

1911 - Breslau : Hirt
Deutsche Geschichte im Mittelalter. 151 3. Die Angriffskriege der Slawen. § 84. Der Krieg des Königs Ladislaus Jagiello gegen den Deutschen Orden. Nachdem um 1370 der Deutsche Orden seine höchste Blüte erreicht hatte, begann sein Versall. Als nämlich auch die Litauer das Christentum annahmen, konnte er seinem ursprünglichen Hauptzwecke, der Bekämpfung der Ungläubigen, nicht mehr leben. Er wandte sich der Hebung der wirtschaftlichen Kultur seines Staates zu. Infolge der Abgaben, die er von den Unterworfenen erhielt, und des ihm vom Papste verliehenen Privilegiums, mit seinen Überschüssen an Landespro-dukteu Handel treiben zu dürfen, wuchs sein Reichtum bedeutend, nicht zum Vorteil für die Zucht unter den Brüdern. Der Ordensritter, ernst wegen seines harten und entsagungsvollen Kampfes gegen die Ungläubrgeu ein leuchtendes Vorbild für den deutschen Adel, wurde nun wegen fernes ausschweifenden Lebens berüchtigt. Der landfässige Adel war erbittert, weil er an der Regierung des Landes keinen Anteil genoß und der Orden seine Söhne nicht aufnahm. Er tat sich zu einem Geheimbunde, dem Eidechsenbunde, zusammen und trat in Beziehung zum Poleukömge. Ebenso empfanden die Städte den Ausschluß von Regierungsangelegenheiten schmerzlich. Die Danzig er aber waren außerdem darüber erbittert, daß der Orden mit solchen Produkten, die sür sie selbst eine Einnahmequelle waren, Getreide, Holz, Bienenwachs n. a., auf den auswärtigen Märkten Handel trieb. Als der Großfürst Ladislaus Jagiello von Litauen durch lerne Vermählung mit Hedwig, der Erbin von Polen, beide Reiche vereinigte, sah sich der Orden von dieser aufstrebenden Macht umklammert und bedroht. Um die Neumark, die Jost von Mähren zum Verkaufe anbot, bewarben sich Ladislaus und der Orden, der sie schließlich an sich brachte, da er ihrer notwendig bedurfte, um sich die Verbindung mit dem Reiche zu erhalten. Im Jahre 1410 kam die lange bestehende Feindschaft im offenen Kriege zum Ausbruch. Bei Tannenberg wurde der Hochmeister vollständig geschlagen. Die meisten Ordensburgen wurden dem Könige übergeben, nur die Marienburg durch den Komtur Heinrich von Planen gerettet. Im ersten Thorner Frieden (1411) erhielt der Orden noch einmal das verlorene Land zurück außer Samogiüeu. Da die von dem Hochmeister Heinrich von Plauen geplanten Reformen der Ordensverfassung nicht durchgeführt wurden, wuchs auch die Unzufriedenheit der Untergebenen des Ordens. Daher bildete sich unter dem Landadel und den Städten der Preußische Bund, der bei Polen Hilfe suchte. Gegen die Mitte des Jahrhunderts brach ein langjähriger Krieg in Preußen aus, in welchem schließlich der Orden unterlag. Im zweiten Thorner Frieden 1466 wurde auf Grund der damaligen Diözesan-einteilnng das Ordensland politisch zerrisfen: die reiche Weichselniede-rnng und Ermeland (Bistum Kulm und Kujavien) schloß sich an Polen an, der ärmere Osten (die Bistümer Samland und Pomesanien) verblieben dem Orden als polnisches Lehen. Der Hochmeister siedelte nach Königsberg über.

7. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 120

1911 - Breslau : Hirt
120 Aus der Geschichte des Mittelalters. im Sommer notdürftig befestigt und mit einigen Rittern besetzt. Sobald im folgenden Jahre die Kreuzfahrerscharen eingetroffen waren, wurde von dem gewonnenen Platze (Thorn) aus eine neue Eroberung unternommen und eine zweite Burg errichtet. Aus den zuerst nur notdürftig befestigten Bollwerken entstanden allmählich mächtige steinerne Burgen. So schritt der Orden Jahr für Jahr vorwärts, unterwarf das Land weniger durch Schlachten als durch planmäßige Kolonisierung mit deutschen Bauern und Bürgern und erreichte schon nach wenigen Jahren, die Weichsel abwärts ziehend, die Ostseeküste. Von drei Seiten konnte nun das Land angegriffen werden. Bald vereinigte sich der Schwertritterorden nach einer schweren Niederlage gegen die Livländer mit dem Deutschen Ritterorden. Während eines furchtbaren Aufstandes, der um die Mitte des Jahrhunderts ausbrach und mehrere Jahrzehnte dauerte, wurden die Preußen fast ausgerottet. Die sich unterwarfen, wurden ver pflanzt und mitten unter deutschen Kolonisten angesiedelt (der Kampf dauerte 1230—1283). Es entstanden als deutsche Städte Thorn, Kulm (Handfeste!), Marienwerder, Elbing, Braunsberg, Königsberg. Diese großen Erfolge konnten nur unter der Teilnahme der ganzen Bevölkerung im Deutschen Reiche erfochten werden. Fürsten und Ritter fanden sich alljährlich als Kreuzfahrer ein, Ritter und Brüder strömten dem Orden zu, alle Stände wetteiferten in Schenkungen. Nach dem Falle von Akkon verlegte der Hochmeister (Siegfried von Feuchtwangen seinen Sitz nach vorübergehendem Aufenthalt in Venedig 1309 in die Marienburg an der Nogat. (Die Burg ist das glänzendste Beispiel mittelalterlichen Schloßbaues in Norddeutschlaud.) Um 1300 war die Ostseeküste von Lübeck bis Reval mit deutschen Burgen, Städten und Dörfern besetzt, die Ostsee zu einem deutschen Meere geworden. § 66. Das Reich Ottokars Ii. von Böhmen. Im Südosten wurde im 13. Jahrhundert ein großes Reich, das Deutsche und Slawen umfaßte, durch Ottokar von Böhmen geschaffen, der erste Versuch einer größeren Reichsbildnng, dem in den folgenden Jahrhunderten mehrere ähnliche folgen, die endlich in der Österreichischen Monarchie ihren Abschluß gefunden haben. Die Anfänge des Deutschtums in diesen Gebieten gehen bis in die Zeiten Karls des Großen zurück. Durch das Vordringen eines großmährischen Reiches, die Einfälle der Magyaren wieder verdrängt, ist die deutsche Kultur im 10. Jahrhundert nach Ottos Sieg auf dem Lechfelde durch seinen Bruder Heinrich von Bayern von neuem douauabwärts geführt worden. Ihre Blütezeit begann, seitdem Österreich unter den Babenbergern zum Herzogtume erhoben worden war. Damals war der Hof zu Wien einer der glänzendsten Fürstenhöfe Deutschlands (Walter von der Vogelweide). In der Mitte des 13. Jahrhunderts aber starben die Babenberger ans.

8. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 155

1911 - Breslau : Hirt
14. und 15. Jahrhundert, 1. Hälfte. Frankreich und Burgund. England. Pyren. Halbinsel Der Osten und Norden. j Dieosmanen. Karl Vi. (wahnsinnig). Streit der Parteien Orleans und Burgund. Philipp der Kühne von Burgund erwirbt Flandern. Richard Ii. 1382 Ludwig d.gr. (Anjou) von Ungarn it. Polen stirbt. 1387 Siegmund König von Ungarn. Ladislaus Jagello v. Litauen, vermählt mit Hedwig von Polen, vereint Polen n. Litauen. 1386-1572 Die Jagiellonen. 1396 Schlacht beiniko-poli. 1399 Richard Ii. abgesetzt. Haus Lancaster. 1397 Die Union von Kalmar. Johann d. Unerschrockene von Burgund. Heinrich Iv. 1413-22 Heinrich V. Timurlenk. 1402 Schlacht bei Angora. Johann v. Burgund ermordet. : 1419—1467 Philipp d. Gute von Burgund erwirbt Namur, Brabant, Luxemburg,Holland, Seeland, Henne- 1419 Heinrich, vermählt mit Katharina, Tochter Karls Vi., wird König von Frankreich. : 1422-1461 Karl Vii. von Frankreich. 1429johanna d'arc. i Rene von der Provence ; (Anjou) Herzog von Lothringen. Befreiung Frankreichs von d. englischen Herrschaft. 1422—61 Heinrich Vi. 1453 Alle Besitzungen in Frankreich verloren bis auf Calais. Prinz Heinrich d. Seefahrer. Albrecht, König v. Ungarn. Wladislans, König von Polen und Ungarn. Ladislaus Posthumus. Johann Hunyadi, Reichsverweser in Ungarn. 1444 Schlacht b. Warna. 1453 Konstantinopel erobert.

9. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 213

1911 - Breslau : Hirt
Das Zeitalter der Religionskriege. 213 Gotthard Ketteler, der letzte Hochmeister des Schwertordens, hatte sich 1561 zum Herzoge von Kurland gemacht und war Polens Vasall geworden; Livland war unmittelbar an die Krone gefallen. Polen hatte seine glänzendste Zeit, es beherrschte weithin den Ostrand des Baltischen Meeres, und sein Besitz reichte fast bis zur Küste des Schwarzen Meeres. Die Hansa war von Dänemark verdrängt. In der von der Königin Margarete von Dänemark 1397 zu Kalmar begründeten Union der drei Königreiche Dänemark, Schweden und Norwegen sah sie noch keine Gefahr, aber im 15. Jahrhundert wurde der Bund durch die Handelsfeindschaft zwischen flandrischen, rheinischen und preußischen Städten einerseits, Lübeck und dem wendischen Quartier andrerseits gelockert und löste sich allmählich auf. Die Könige von Dänemark wurden Herzöge in Holstein und gehörten später dem niedersächsischen Kreise an, dehnten also ihre Macht bis in die nächste Nähe Lübecks aus. Dagegen hatten sie Schwierigkeiten, die Union in Schweden zu behaupten. Christian Ii. war der letzte Unionskönig, aber er führte durch das Stockholmer Blutbad (1520) die Loslösung Schwedens selbst herbei. Schweden. Gustav Wasa, der aus der Gefangenschaft Christians entkommen war, kehrte mit Hilfe der Stadt Lübeck nach Schweden zurück, fand Anhänger, wurde 1523 zum Könige gewählt und eroberte, von einer Mischen Flotte unterstützt, Stockholm. Er führte die Reformation ein. Damals versuchte Jürgen Wnllenwever, Lübeck nochmals die Herrschaft zu verschaffen, und unterstützte einen dänischen Kronprätendenten, um durch ihn in Dänemark große Handelsprivilegien zu erhalten; aber das Unternehmen scheiterte, Wullenwever wurde hingerichtet, und Lübeck verlor bald darauf auch seine Privilegien in Schweden. In der Mitte des 16. Jahrhunderts waren Dänemark, Schweden und Polen Herren der Ostsee. Am Ende dieses Jahrhunderts begann der Kampf zwischen Polen und Schweden. Ihre Feindschaft war zugleich dynastisch. Gustavs I. Enkel Sigismund wurde zum Könige in Polen gewählt und trat zur katholischen Kirche über, wurde aber, da er sein Versprechen, die protestantische Kirche in Schweden zu schützen, nicht hielt, hier abgesetzt und sein Oheim Karl zum Reichsverweser, später zum Könige von Schweden erhoben. Sein Sohn ist Gustav Adolf (1611—1632), der Gründer der schwedischen Großmacht. Er nahm im Kriege Rußland Jngermanland und Karelien, den Dänen Kalmar und den Polen einen Teil Livlands ab. Noch stand er mit diesem Gegner im Kampfe, als der deutsche Krieg die Ostseeküste erreichte und er es vorzog, in diesen einzugreifen. Er verband sich nun mit den Feinden seiner Feinde, und so entstand die schwedisch-französische habsburgfeindliche Allianz; der Kampf um die Vorherrschaft am Rheine und der Kampf um die Herrschaft auf der Ostsee wurden schließlich gleichzeitig aus dem Boden des Deutschen Reiches entschieden.

10. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 144

1911 - Breslau : Hirt
144 Aus der Geschichte des Mittelalters. § 79. Der Deutsche Orden und die Hansa. Zwei deutsche Mächte entfalteten zur Zeit Karls an der Ostsee ihre Blüte: der Deutsche Orden und die Hansa. Das Deutschor de uslaud hatte nach der Eroberung Preußens (1283) sich noch um Pommerellen westlich der Weichsel und durch die Verbindung mit dem Schwertbrüderorden um Kurland, Livland und Estland erweitert. Unter dem Hochmeister Winrich von Kniprode (1351—82) war das Land musterhaft verwaltet, Ackerbau und Handel gediehen; der Orden hatte eine dankbare Aufgabe an der Bekämpfung der noch heidnischen Litauer. Die Hansa. Unter Hansa versteht man zunächst eine Vereinigung von Großhändlern einer und derselben Stadt zum Zweck des Handelsbetriebes, später die von mehreren Städten. Die deutsche Hausa ist unbewußt emporgekommen im Kampfe mit dem an der Ostsee übermächtigen Dänemark und hat sich erst später auch politische Ziele gesteckt. Die vereinigten „Gotlandfahrer des Heiligen Römischen Reiches" fuhren nach Wisby, wo einige dauernd in den Kontoren blieben, die übrigen als Gäste verweilten. Von hier aus wurde der Peterhof zu Nowgorod am Jlmensee angelegt. Ebenso alt war das unter Führung von Cöln in London angelegte Kontor der rheinischen Kaufleute, der Stahlhof. Wo Gilden verschiedener Städte gemeinsame Fahrten unternahmen, stellte sich das Bedürfnis nach einer gemeinsamen Ordnung während derselben ein. Deshalb wurden zum Schutz gegen Seeraub, der ursprünglich nicht für Schande galt, und zur Begründung einer starken Vertretung bei den fremden Fürsten schon früh Bündnisse zwischen den einzelnen Beteiligten geschlossen. Später bildeten fast alle Seestädte von den Mündungen des Rheins bis nach Riga und viele flandrische, niederländische, rheinische, westfälische, brandenbnrgische, pommerische und preußische Binnenstädte den großen Bund der Hansa. Lübeck war ihr Vorort und hatte die militärische Leitung. Auf den alljährlich abgehaltenen Hansatagen wurden die gemeinsamen Angelegenheiten geordnet. In der Mitte des 14. Jahrhunderts wurde der Bund in drei Drittel, das wendisch-sächsische, das westfälischbraunschweigische und das gotländisch-livläudische, später in Viertel eingeteilt. Seine größte Blüte erlangte der Bund um 1370. Damals hatte der König Waldemar Iv. von Dänemark die Gefahr, die der Entwicklung seines Reiches durch das Übergewicht der Hansa drohte, erkauut und den Krieg gegen sie beschlossen. Nachdem er Wisby zerstört hatte, lies eine hansische Flotte unter Johann Wittenborg, Bürgermeister von Lübeck, gegen ihn ans und eroberte Kopenhagen. Aber er überfiel sie unmittelbar darauf bei Helsingborg und vernichtete sie. Da beschlossen auf einer Tagfahrt zu Cöln 77 hansische Städte den Kamps gegen Waldemar. Sie brachten im Jahre 1368 die größte Flotte auf, die jemals Deutsche in See gestellt haben, eroberten Kopenhagen, Südschweden (Schonen) und Gotland und nötigten Waldemar im Frieden von Stralsund dazu, ihnen ihre Vorrechte und den Besitz eines Teils ihrer Eroberungen zu bestätigen.
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