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Aus der Geschichte der Neuzeit.
Den Wendepunkt des Krieges bildet der Untergang der Großen Armada im Kanal (1588). Nach der Abberufung Farneses gewann Moritz von Orauieu, Wilhelms!. Sohn, mehrere feste Plätze zurück. Im Jahre 1609 trat ein zwölfjähriger Waffenstillstand ein; nach Ablauf desselben wußte trotz innerer dogmatischer Streitigkeiten die Republik ihr Übergewicht zu behaupten und erhielt 1648 ihre Unabhängigkeit im Westfälischen Frieden anerkannt.
Das junge Gemeinwesen nahm im 17. Jahrhundert einen ungewöhnlichen Aufschwung unter den Dräniern, welche die erbliche Würde von Statthaltern bekleideten.
Die glücklichen Seeunternehmungen der nächsten Zeit und der aufblühende Handel gaben der kleinen Republik der Vereinigten Niederlande die Stellung einer europäischen Großmacht. (Ostindische Kompanie; Erwerbungen in Ostindien.) Auch die Wissenschaften (Heinsins, Spinoza) und Künste (Holländische Malerschule des Rembraudt und Gerard Don) leisteten Bedeutendes.
§ 111. Die Hugenottenkriege*) (1562—1598). Die französischen Könige aus dem Hause Valois**) blieben dem katholischen Bekenntnisse treu, die Nebenlinie der Bourbonen dagegen stand an der Spitze der Reformierten. Die großen adligen Familien, die sich das Königtum seit dem Ende des 15. Jahrhunderts unterworfen hatte, erhoben sich von neuem. Frankreich wurde von den beiden einander feindlichen Parteien zerrissen und ein Menschenalter hindurch von ihren Kriegen erfüllt, bis Heinrich Iv. ans dem Hause Bourbon, nach seinem Übertritt zur katholischen Kirche allgemein anerkannt, den Frieden herstellte und durch das Edikt von Nantes sicherte.
Reformatorische Lehren hatten sich früh in Frankreich verbreitet, wurden aber aus politischen Gründen bekämpft. Der Prinz Conde (aus dem Hause Bourbon), Anton v. Navarra, Vater Heinrichs Iv., und der Admiral Coliguy gehörten zu ihren Anhängern. Ihre eifrigsten Gegner fanden sie au der in Lothringen heimischen Familie Guise, besonders dem Kardinal Karl und seinem Bruder Franz, dem glücklichen Verteidiger von Metz im Kriege gegen Karl V. und Eroberer von Calais. Die Hugenotten erlaubten sich mehrfach Übergriffe.
*) Mit dem Namen Hugenotten („Eidgenossen" oder Hugues-Genossen: so hieß ihr Anführer) bezeichnet man die französischen Reformierten.
**) Die Könige aus dem Hause Valois (Angouleme):
Franz I. (1515—1547)
Heinrich Ii. (1547-1559),
Gem. Katharina v. Medici
Franzi (Elisabeth, Karl Ix. Heinrich Iii. Mar- Heinrich (Iv.)
(1559—60), Gem. Philipp Ii. (1560- 74) (1574-89) garete v.bourbon Gem. Maria Stuart v. Spanien) '
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Extrahierte Personennamen: Moritz_von_Orauieu Wilhelms Wilhelms Spinoza Gerard_Don Heinrich_Iv Heinrich Conde Anton_v Heinrichs_Iv. Heinrichs_Iv. Karl Karl Franz Franz Metz Karl_V. Karl_V. Franz_I. Heinrich_Ii Heinrich Katharina_v Medici
Franzi (Elisabeth Karl Ix Karl Heinrich_Iii Heinrich Heinrich_(Iv. Heinrich Philipp_Ii Philipp Maria_Stuart Maria
Extrahierte Ortsnamen: Westfälischen Ostindien Frankreich Nantes Frankreich Navarra Lothringen Spanien
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Aus der Geschichte der Neuzeit.
Überall ging kirchlicher Besitz in weltliche Hand über; das erste Beispiel der Säkularisation eines geistlichen Fürstentums hatte 1525 auf Luthers Rat der Hochmeister des Deutschen Ritterordens in Preußen, Albrecht von Brandenburg, gegeben, der das Ordensland in ein weltliches Herzogtum verwandelte, sich selbst zum Herzog machte und das Land von der Krone Polen durch den Vertrag von Krakau zu Lehen nahm.
2. Die Wiedertäufer in Münster. Trotz der größten Verfolgungen von allen Seiten hatte sich die Sekte der Täufer nach Münzers Tode in aller Stille durch ganz Westdeutschland bis nach den Niederlanden hin verbreitet. Von hier wurde sie nach Münster in Westfalen verpflanzt und gewann unter Leitung von Jan Matthys schließlich die alleinige Herrschaft. Mit der religiösen verband sich eine soziale Umwälzung, der Kommunismus wurde eingeführt. Nach Matthys' Tode trat Jan Bockelfon (aus Leiden) als „König des himmlischen Jerusalem" an die Spitze. Die Eroberung der Stadt durch den Bischof, den Philipp von Hessen unterstützte, machte dem Treiben ein Ende. Die schärfste Verfolgung vernichtete die letzten Reste des Tänfertums und der Reformation in den geistlichen Gebieten Westfalens.
§ 104. Der Schmalkaldische Krieg (1546—1547). Im Jahre 1546 kam der Entscheidungskampf zwischen Karl und den Schmalkaldenern über den Weiterbestand der evangelischen Lehre in Deutschland zum Ausbruch, nachdem er sich seit mehreren Jahren vorbereitet hatte. Mehrere vom Kaiser veranlaßte Religionsgespräche waren immer wieder an der Unvereinbarkeit der Lehren gescheitert und hatten die bestehende Kluft nicht geschlossen, sondern erweitert. Noch war die Lage nicht geklärt, noch hatten die Schmalkaldener dem Kaiser Türkenhilfe bewilligt. Zur Entscheidung aber mußte es kommen, als das vom Papst auf Drängen des Kaisers berufene allgemeine Konzil 1545 in Trient zusammentrat, die Evangelischen aber es zu beschicken sich weigerten.
Während dieser Zeit hatte sich der Kaiser in der Kunst der Unterhandlungen den Schmalkaldenern ebenso überlegen gezeigt wie später im Felde. Er hatte es zu verhindern gewußt, daß sie seine Notlage nach dem Feldzuge in Algier ausnutzten, und daß sie das Bündnis mit Franz I., über das schon verhandelt wurde, zum Abschluß brachten.
Innerlich zerrüttet, hatte der Bund seine werbende Kraft verloren; weder Joachim Ii. von Brandenburg noch der Kurfürst von der Pfalz traten ihm bei. Moritz von Sachsen, Heinrichs Sohn, schied wieder aus und schloß sich bald darauf offen dem Kaiser an gegen das Versprechen, die Bistümer Magdeburg und Halberstadt und die sächsische Kurwürde zu erlangen. Kurz vor dem Ausbruche des Krieges starb Luther 1546 in Eisleben.
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Extrahierte Personennamen: Albrecht_von_Brandenburg Albrecht Jan_Matthys Jan_Bockelfon Philipp_von_Hessen Philipp Karl Karl Franz_I. Franz_I. Joachim_Ii Moritz_von_Sachsen Heinrichs_Sohn Heinrichs
Kanon der einzuprägenden Jahreszahlen.
241
16. Jahrhdt. 1. Hälfte.
10. Nov. 1483 31. Okt. 1517
1519
1519-1556
1521
1525 1526 u. 1529 1530
1532
1521 1544
1520-1566
Die Neuzeit.
1. Das Zeitalter der Reformation.
Martin Luther zu Eisleben geboren.
Dr. Martin Luther schlägt die 95 Thesen an die Tür der Schloßkirche zu Wittenberg.
Ulrich Zwingli predigt in Zürich.
Die Disputation zu Leipzig. Die Bannandrohungsbulle in Deutschland.
Philipp Melanchthon in Wittenberg.
Karl V., König von Spanien, deutscher Kaiser.
Der Reichstag zu Worms. Luther geächtet, seine Lehre verboten. Er beginnt auf der Wartburg die Bibelübersetzung.
Sickingens Fehde. Ulrich von Hutten.
Beginn der politischen Teilung der Nation im Regensburger und Torgauer Bund.
Der große Bauernkrieg in Süd- und Mitteldeutschland.
Die beiden Speyerer Reichstage.
Der Augsburger Reichstag. Die Confessio Augustana.
Schlacht bei Kappel, Zwingli fällt.
Der Schmalkaldener Bund; Johann Friedrich von Sachsen und der Landgraf Philipp von Hessen.
Der Nürnberger Religionsfriede.
Starke Ausbreitung der Reformation in Deutschland, England und Skandinavien.
Heinrich Viii. stellt die englische Kirche unter den Supremat des Königs.
Gustav I. Wasa führt die Reformation in Schweden ein.
Karl V. führt vier Kriege gegen Franzi, von Frankreich über den Besitz von Mailand und Burgund. 1525 Schlacht bei Pavia, Franz gefangen; Friede zu Madrid.
1527 Eroberung und Plünderung Roms durch deutsche Landsknechte. Ergebnis: Mailand behält Karl, Franz Burgund.
Soliman I., der Prächtige. Größte Ausdehnung der osmanischen Macht. 1522 Rhobus genommen, 1526 Schlacht bei Mohacs, das östliche Ungarn unter türkischer Herrschaft.
Pfeifer, Geschichte V. (K.)
16
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Extrahierte Personennamen: Martin_Luther Martin_Luther Ulrich_Zwingli Philipp_Melanchthon Philipp Karl_V. Karl_V. Ulrich_von_Hutten Kappel Zwingli Johann_Friedrich_von_Sachsen Johann Friedrich Philipp_von_Hessen Philipp Heinrich_Viii Heinrich Gustav_I. Karl_V. Karl_V. Franzi Franz Franz Karl Karl Franz_Burgund Franz Soliman_I.
Extrahierte Ortsnamen: Wittenberg Zürich Leipzig Deutschland Wittenberg Spanien Worms Wartburg Süd- Mitteldeutschland Deutschland England Skandinavien Schweden Frankreich Mailand Burgund Pavia Madrid Roms Mailand Ungarn
Das Zeitalter der Religionskriege.
203
Als aber Leute des Herzogs von Guise die zu Vassy in einer Scheune versammelten Hugenotten überfielen, kam es zum offenen Kampfe. Nach mehreren glücklichen Kriegen erhielten sie freie Religionsübung zugesichert; ja Coliguy erwarb Karls Ix. besonderes Vertrauen und gewann Einfluß auf seine Entschließungen.
Da entfachte die Pariser Bluthochzeit (1572) den Krieg von neuem.
Es war zur Befestigung des Friedens die Vermählung Heinrichs von Bourbon mit Margarete, Karls Schwester, vereinbart worden. Die Hugenotten, die sich zur Feier des Festes nach Paris begeben hatten, wurden hier in der Bartholomäusnacht (23./24. August) überfallen und etwa 1000 von ihnen niedergemacht; unter ihnen, eins der ersten Opfer, Coliguy. Auch auf mehrere Provinzen dehnte sich die Versorgung aus.
In den folgenden fünf Bürgerkriegen stand Heinrich von Navarra, der sein Leben in der Bartholomäusnacht durch scheinbaren Übertritt zur katholischen Kirche gerettet hatte, an der Spitze der Reformierten.
Die Erbitterung stieg aufs höchste im (letzten) Kriege der drei Heinriche (Heinrich Iii., Heinrich von Navarra, Heinrich von Guise). Da der König kinderlos war und mit ihm das Haus Valois ausstarb, war Heinrich von Bourbon der nächstberechtigte Thronerbe. Um ihn von der Nachfolge auszuschließen und den unfähigen König zu beseitigen, bildete sich unter Führung von Heinrich Guise eine (neue) Ligue, die das Volk von Paris für sich gewann. Als aber Heinrich Iii. ihren Plänen zuvorkam und Guise ermorden ließ, erbitterte er seine Glaubensgenossen so sehr, daß er vor ihrer Rache in das Lager Heinrichs von Navarra flüchten mußte. Hier wurde er bald darauf von einem Mönche ermordet. Ihm folgte
Heinrich Iv. (1589—1610). Da Heinrich die Anerkennung der Gegner nicht fand und Paris (das von Alexander Farnese entsetzt worden war) nicht erobern konnte, trat er in St. Denis zum zweitenmal zur katholischen Kirche über. Herauf öffnete ihm Paris die Tore.
Die Religionskriege wurden 1598 durch das Edikt von Nantes beendet, das den Reformierten Gewissensfreiheit, politische Gleichberechtigung und das Besatzungsrecht in mehreren Städten gewährte.
Heinrich Iv. ist einer der tatkräftigsten Könige Frankreichs. Er verstand es, mit Hilfe seines Finanzministers Sully die Wunden, die der Hugenottenkrieg dem Lande geschlagen, durch Hebung des Ackerbaues, Handels und Gewerbes zu heilen; damals erwarb Frankreich den ersten Kolonialbesitz in Amerika. Als Heinrich sich anschickte, in den jülich-klevischen Streit einzugreifen, traf ihn der Dolch eines Fanatikers.
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Extrahierte Ortsnamen: Karls Karls Paris Paris Navarra Paris Paris Nantes Frankreichs Frankreich Amerika
212
Aus der Geschichte der Neuzeit.
Der Verlauf des Jülich-Klevischen Erbfolgestreites zeigte, daß jede ernste Gefährdung des Friedens im Reiche das Ausland, Spanien, Frankreich und die Niederlande, einzugreifen veranlassen, daß aus jedem deutschen ein europäischer Krieg werden würde.
1: 5000000.
r. Hirt, Breslau. & Stemlrapf, J-eipwg.
——— Grenze d. Vereinigten Jviederl. Yz/Z/.A Vereinigte Jfiederlande K\\\V\N Spanische. „ „
mmmui Jülich, Ciere, Jßerg, Hark,
........und. Havcnsbcrg
liilllllllll Geistl. Gebiete. (jerzb.t.csln, Trier, Jiisdi.t. Juünster, Taderbom.> Ziittiefl.
18. Karte zum Jülich-Klevischen Erbfolgestreit.
2. Die Kämpfe um die Ostseeherrschaft.
Um 1400 hatten der Deutsche Orden und die Hansa die Herrschaft auf der Ostsee gehabt.
Im 15. und 16. Jahrhundert war an die Stelle des Ordens Polen getreten, das 1466 Westpreußeu besetzt hatte, während Danzig unter seiner Hoheit stand. Der Hochmeister Albrecht hatte 1525 mit Zustimmung Polens (Ost-)Preußen in ein weltliches Herzogtum verwandelt.
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Extrahierte Personennamen: Hark Albrecht Albrecht
Extrahierte Ortsnamen: Spanien Frankreich Niederlande Breslau Spanische Jßerg Danzig Polens
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Franken
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
— Ho —
getreuen Untertanen nicht in den Lall zu setzerr, bei Unserer etwaigen Gefangennahme Unsere Freiheit mit zu drückenden Kosten zu ersaufen . . _ Würzburg, 30 August \800. Georg Karl."
Diesmal begab sich der Fürstbischof nach Meiningen. Die Ordnung des Reisezuges teilt uns ein gleichzeitiges Schriftstück mit:
V Chaise: 6 Eeibpferbe (6 Happen) { Sürst, Gesandter 0°,, Schlick,
| von Fechenbach, oon Speth.
(Herr von Ittofell, Bofmar^ schall von Reigersberg, 6of-kaplan Leibes.
Z. Chaise: 2 Postpferde .... — Bediente.
| Zerrn Gesandten von Schlick, Chaije: . J Beichtvater, \ Kammer-
diener.
5. Chaise: , Postpferde . . . , / 2geheimeko„zlisten, ,Kam-
\ merötener, \ Kammerlarei.
6. Chaise: 4 Tier.......................— \ Küchenmeister, 3 Koch.
7. Lhoise: 2 Postpferd (neue Kalesche) j ' «‘unt-fchenf , Kammer-
| laset, \ btlberdtener.
8. Chaise: Küchenfalesche mit * Tieren i ' Küchenschreiber, 2 pfört-
9. Chaise: £ine „tourst" mit » Geren | '
^o. Chaise: Kanzleiwagen mith Tieren— \ Kanzleidiener.
2 Silberwagen mit H Tieren, \ Küchenwagen, \ Kellerwagen, \ Wagen für die Koffer, \ Ipageti für die Gardistenbagage.
9. Der Landsturm im Spessart (1799—1800).
Der kurmainzische Kanzler Frhr. v. Albini leitete bei der abermaligen Annäherung der Franzosen gegen das Mainzer Land mit großem (Eifer und seltener Ausdauer die Ausstellung des Landsturmes. Der Landsturm sollte keine regellose Freischar, sondern eine Mannschaft sein, welche nach militärischen Gesetzen einem verantwortlichen Führer, dem Amtsvogt, zu gehorchen, erkennbare Abzeicken zu tragen und bei allen Unternehmungen die allgemeinen Kriegsregeln zu beobachten hatte. Das erste Aufgebot umfaßte meist ledige Leute, das zweite verheiratete und mehr als 50 Jahre alte Männer. Da das Mainzer Crzftift noch die uralte Zenteinteilung, hatte, wurden hiernach Zentkompagnien zu je 300 Mann gebildet. Die Bewaffnung bestand anfänglich oft aus Sensen und Heugabeln, später
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Extrahierte Personennamen: August Georg_Karl. Fechenbach Speth Chaije Koch