: Beschieung von Libau (Kurland) und der Kste von Algier. Erstes Seetreffen bei Helgoland. Angriffe | der deutschen Flotte auf die englische Kste, Sieg an der Doggerbank. Das deutsche Auslandskreuzer-Geschwader, bei Coronet (Chile) siegreich, wird bei den Falklands-Jnseln vernichtet.
Kmpfe in den Kolonien: Tsingtau erliegt nach Helden-haster Verteidigung den Japanern, (7. November).
1915 Schlachten bei Soissons, in der Champagne, an der Lorettohhe und in den Argonnen. Der groe An-griff der Franzosen (General Joffre) und Englnder bei Ipern, Arras und in der Champagne scheitert
(September-Oktober).
I _
Winterschlacht in Masuren (7. bis 15. Febr.). Die Russen erobern Przemysl.
| Durchbruchsschlacht in Westgalizien (Gorlice 2. Mai); Rckeroberung Galiziens. Vorrcken der Dentscheu und sterreicher in Polen; Eroberung der groen westrussischen Festungen (Warschau, Kowuo, Modlin it. ct.).
Sieg der Trken an den Dardanellen (18. Mrz); Rck-zug der Englnder von Gallipoli.
Abfall Italiens vom Dreibund und Eintritt in den Krieg (23. Mai); Kmpfe in Sdtirol und am Jsonzo.
Eintritt Bulgariens in den Weltkrieg (Mitte Oktober). Vernichtung Serbiens und Montenegros (von Mackensen): Belgrad und Risch erobert, Schlacht auf dem Amselfelde.
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TM Hauptwörter (100): [T51: [Armee General Schlacht Franzose Truppe Mann Feind Heer Metz Preußen], T15: [Schiff Flotte Hafen England Jahr Insel Engländer Meer Küste Kriegsschiff], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan]]
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4 —
niedrige Gräben gezogen, damit das oberste Wasser abfließen kann. Im
Herbst wird alsdann auf einem solchen Stück Moorland die oberste
Heideschicht umgehackt. Durch den Frost des Winters zerbröckeln
diese Schollen. Während des Frühlings trocknen sie aus. Dann
steckt der Bauer den Acker in Brand, aber nur au der Seite,
von welcher der Wind kommt. Von dem Winde wird dann das
Feuer über den ganzen Acker getrieben. Das Feuer brennt nicht
tief, weil der Boden unten naß ist. Wenn viele Äcker zu gleicher
Zeit brennen, ist die ganze Gegend in Qualm gehüllt, und der
Wind treibt diesen Rauch weit weg, oft durch gauz Teutschland
bis an die Alpen. Das ist der M o o r r a n ch oder 5) a a r r a n ch.
Er wird uns au schönen Frühlingstagen manchmal lästig, allein
wenn das Moorbrennen verboten würde, könnten die armen Be-
wohner des Moores nicht säen und ernten. In die warme Asche
wird Buchweizen gesät, und dann hat der Bauer seine Arbeit
gethan.
Leider mißrät der Buchweizen oft, und dann giebt es einen trau-
rigen Winter für die arme Familie. Wenn der Acker einige Jahre
so gebrannt und bebaut worden ist, muß er 30 Jahre lang liegen
bleiben, weil er keine Frucht mehr hervorbringt. Ter Bauer muß
dauu inzwischen andere Äcker brennen.
Fehnkultur. Viel lohnender ist die Fehnkultur, bei der
aber anfangs die Regierung den Leuten helfen muß. Vom Haupt-
kaual oder vom Flusse wird ein breiter, schiffbarer Kanal ins Moor
gegraben. In ihn fließen die Moorwasser ab, und auf ihm fahren
die Bauern Torf weg und holen Holz, Steine und Dünger. An
diesem Kanal siedeln sich die Kolonisten an, so daß ihre Häuser
eine lange Reihe bilden. Wer neu hinzukommt, baut sich uebeu
dem Letzten an. So sind die Fehnkolonieen oft Stunden lang. Die
berühmteste Fehnkolonie ist Papenburg. Nun werden zuerst im
Moor kleine Gräben gezogen, in die das Moorwasser fließt. Da-
durch sinkt das Moor zusammen, wird etwas trockeuer und kauu
nun abgestochen werden. Meistens wird der Torf allmählich bis
fast auf deu Saud abgegraben. Bis dahiu lebt der Ansiedler tüm-
merlich im kleinen Häuschen von dem Verkauf des Torfs und vom
Bau des Buchweizens im Moor. Ist der Bauer auf den Grund
gekommen, so kann er allmählich Äcker anlegen. Zu diesem Zwecke
vermischt er den Rest der Torferde durch Umgraben mit dem
Sandboden und fügt Dünger hinzu. Von nun au geht es ihm
bei Fleiß und Sparsamkeit langsam besser. Tie Äcker und Wiesen
dehnen sich immer mehr aus. Bald wird die erste Hütte nieder-
gerissen und an ihrer Stelle ein stattliches Haus gebaut.
An anderen Stellen gräbt man gar nicht erst das Moor ab, son-
dern entwässert es nur. Tann weiß der Landmann es durch
künstliche Düngstoffe ebenso fruchtbar zu machen, wie die abgegrabe-
nen Fehnäcker. Auf solchen Äckern wachsen alle Arten von Getreide,
Erbsen und Bohnen, Kartoffeln und Rüben; selbst üppige Klee-
selder sieht man hier und dort. Eiu Beispiel für solche Kolonieen
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TM Hauptwörter (100): [T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
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Anpflanzen von Tannen und Birken. Das ist zum Teil schon
geschehen, au vielen Stellen aber sieht man noch den bloßen Sand.
Wegen des nahen Moores liegen die Dörfer gewöhnlich auf dem
hoheu Sande hart am Flusse oder iu seiner Nähe. Nördlich vou
Meppen ist das Land am Flußufer teilweise fruchtbarer und die
Schiffahrt auf der tieferen Ems leichter. Deshalb werden hier
die Dörfer etwas zahlreicher.
An N e b e n f l ü s s e u sind nur wenige zu nennen, da manche
unter ihnen nur unbedeutende Bäche sind. Südlich von Lingen, bei
dem Dorfe E l l b e r g e n , kommt von rechts die Ahe oder A a. Sie
entspringt im nördlichen Westfalen nicht weit von Tecklenburg und
besteht aus mehreren -kleineren Flüssen, die alle wiederum Ahe oder
Aue heißen (Hopster Ahe, Jbbenbürener Ahe u. s. w.).
Ahe, Aa, Aue oder Ohe bedeutet uichts anderes als Wasser. Daher
heißen auch so viele Flüsse und Bäche in Deutschland so. Bei
Meppen erhält die Ems vou rechts ihren größten Nebenfluß, die
H a f e. Gleich darauf fließt rechts wieder ein Flüßchen in die Ems,
welches die Nordrad de geuauut wird. Sie kommt vom Hümm-
ling und ist lange Zeit durch Moor geflossen. Deshalb ist ihr
Wasser braun wie Torf.
Die Kanäle sind seit einigen .Jahrzehnten im Gebiere
der Ems sehr vermehrt worden. Der wichtigste unter ihnen
ist der D o r t m un d — Ems h äf en-Kan al. Dieser bildet
eine billige Wasserstraße von dem Meere bei Emden nach
dem westfälischen Kohlen- und Eifeugebiete vou Dortmund und
Umgegend. Auf ihm werde» z. B. vou Dortmund Kohlen nach
den Städten an der Nordfee gebracht. Auch kommen darauf Eisen
und Baumwolle vou England uach Westfalen. Seit 1898 ist dieser
wichtige Kanal fertig. Er fängt bei Dortmund an, geht über
Münster und Rheine, bleibt immer rechts uahe am Flusse und
mündet bei Meppen in die Hase und Ems. Von da ab fahren
die Schiffe auf der Ems weiter, deren Fahrwasser man, wo es
nötig war, verbessert hat. Die Breite des Kanals beträgt 30 Meter;
in der Mitte ist er 2v2—3 Meter tief. Da das Land sich allmählich
senkt, mußten von Zeit zu Zeit Schleusen gebaut werden, um
die Schiffe heben oder senken zu können. Das geschieht folgender-
Man baut in den Kanal 2 Wände, so daß zwischen ihnen eine
Kammer entsteht, die so lang ist wie ein Schiff. Oben im Kanal
steht das Wasser höher als unten. Die Kammer hat liuks eiue
Thür (ll) und eine zweite rechts (r r). Öffnet man die Thür l l,
so fließt von oben so viel Wasser hinein, bis es ebenso hoch
steht wie oben. Öffnet man die Thür r r, so fließt das Wasser
nach unten ab. Wenn nun ein Schiff von oben kommt, so öffnet
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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Extrahierte Ortsnamen: Meppen Lingen Westfalen Tecklenburg Deutschland Emden Dortmund Dortmund Nordfee England Westfalen Dortmund Rheine Meppen
• Der Tünnensteen.
Ter Sünnensteen heißt eigentlich Süntelstein. Derselbe liegt
am Nordabhang des Wiehengebirges, nicht weit von Venne. Es
ist ein hoher Granitblock, der wohl 12 Fuß hoch und unten 8 Fuß
breit und 4 Fuß dick ist. Au der nördlichen Seite befindet sich eine
Vertiefung. Von ihm wird in der Gegend folgende Sage erzählt:
Als der Teufel erfuhr, daß man in Venne eine Kirche bauen
wollte, geriet er in großen Zorn. Damit niemand hineinkommen
könnte, beschloß er, die Thür der Kirche zu versperren. Um Mitter-
nacht holte er einen großen Granitblock, legte eine dicke Kette darum
und lud ihn sich auf den Rücken. Der Teufel mußte aber mit
dem riesigen Stein bergan, so daß es ihm recht heiß dabei wurde.
Deshalb blieb er manchmal stehen, um auszuruhen. Dadurch aber
verspätete er sich, und als er gerade oben auf dem Berge war,
krähte der erste Hahn in Venne, und damit war des Teufels böse
Macht zu Ende. Wütend nahm er den Stein und stieß ihn in
den harten Boden des Berges. Wo aber die Kette um den Stein
gelegen hatte, bekam dieser zwei tüchtige Risse. Auch sieht man
an den Rändern noch die Spuren der Kette, und wo der Stein
auf des Teufels Rücken gelegen hat, ist der Granit von der höllischen
Hitze geschmolzen.
Das Pivitlänten.
Vor mehr als 800 Jahren war Wiho Ii. oder Pivit.bischof
von Osnabrück. Nach der Sitte jener Zeit ging er gern auf die
Jagd. Einst im Winter hatte er sich beim Jagen im Walde ver-
irrt und war von seinem Gefolge abgekommen. Lange mühte er
sich ab, durch das dichte Gebüsch zu einer menschlichen Wohnung
zu gelangen. Es war vergeblich, und bald sank er erschöpft zu
Boden. Tie Nacht brach herein, und da es grimmig kalt war,
schien der Tod durch Erfrieren sicher. Ter Bischof empfahl deshalb
seine Seele dem lieben Gott und erwartete ruhig sein Ende. Ta
begann plötzlich in der Nähe ein Glöcklein zu läuten. Nun strengte
er uoch einmal seine letzten Kräfte an, um den Ort zu erreichen,
von wo das Geläute ertönte. So kam er an ein Kloster, dessen
fromme Bewohner sich gerade zum Mitternachtsgebete in die Ka-
pelle begaben. Tie Mönche nahmen den Halberstarrten auf und
pflegten ihn liebevoll. Zum Tauk für seine Rettung, und um
armen Verirrteu den Weg zu zeigeu, befahl Wiho, daß im ganzen
Osnabrücker Lande am Abend vor jedem Sonn- und Feiertage
mit allen Glocken geläutet würde. Ties follte vou Allerheiligen
bis Lichtmeß geschehen. In den ältesten Kirchen des Landes, z. B.
in Alfhausen, Bersenbrück, Berge, findet dieses Geläute uoch
heute statt.
Der Alkenkrng.
In uralten Zeiten, als das Torf Alfhausen noch keinen Namen
hatte, lageu in der Gegend zwölf Häuser. An Sonn- und Feier-
tagen gingen die Leute aus dieseu Häusern über die große Wester-
Holter Heide nach Merzen zur Andacht, weil es ihnen noch an
einer Kirche fehlte.
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Extrahierte Personennamen: Osnabrück Wiho
Extrahierte Ortsnamen: Venne Alfhausen Wester-
Holter_Heide
— 33 —
Eins von diesen Häusern stand mitten in der Heide bei den
alten Hünengräbern. Dies Haus wurde der Krug genannt, weil
die Kirchleute sich dort von dem langen Wege bei einem Kruge
Bier zu erholen pflegten. Der Wirt in dem Hause, welcher Alke
hieß, dachte mehr an seinen Verdienst als an den lieben Gott. Er
hatte immer viel Zeit, hielt die Menschen von der Kirche zurück und
nötigte sie zum Trinken, indem er sagte, sie kämen zum Gottes-
dienste noch früh genug. Dies war denn die Ursache, daß die
Leute selteu zur rechten Zeit in die Kirche kamen. Da der Wirt
schon häufig gewarnt worden war und doch von seiner bösen Ge-
wohnheit nicht lassen wollte, so strafte ihn zuletzt Gottes Hand.
Sein Haus, das auf einer kleinen Auhöhe stand, versank plötzlich
samt der Scheune, und an derselben Stelle entstanden die tiefen
Wasserlöcher, welche man heute noch sieht. Darüber erschraken
die Leute ganz gewaltig. Zum ewigen Andenken nannten sie die
andern elf Häuser „Alfhausen" und bauten sich eine eigene Kirche.
Von der Stelle aber, wo das Haus versunken ist, erzählt man
sich allerlei wunderbare Geschichten. Wenn um Mitternacht bei
diesen Wasserknhlen Alke dreimal gerufen wird, so erscheint er
in der Gestalt eines feurigen Rades und straft deu, der ihn gerufen
hat. Als einst der Bauer Grumfeld, dessen Hans nicht weit von
den Alkenkuhlen liegt, mit einigen guten Freunden im Wirtshause
saß, rühmten sie gegenseitig ihre Pferde. Grumfeld sagte, er habe
einen Schimmel, mit dem wolle er wohl in der nächsten Nacht den
Alke anreiten und ihn herausfordern. Tie andern Bauern hielten
ihn beim Wort und wetteten neun Pfund Silber gegen sein Pferd.
Grumfeld ging die Wette ein und machte sich am folgenden Tage
bereit. Er putzte seinen Schimmel und führte ihn an die Alken-
kühle. Dort suchte er ihm deutlich zu machen, worauf es ankäme.
Und das treue Tier begriff alles und trug seinen Herrn in schnellem
Laufe nach Hause zurück. Nun gab der Bauer ihm das beste
Futter und zeigte ihm auch die große Thür, welche in der Nacht
offen bleiben sollte.
Als Mitternacht nahe war, ritt er abermals hinaus zu der
Alkenkuhle und hielt am Rande des Wasserloches still. Es war
eine sternhelle, ruhige Nacht. Man vernahm keinen Laut; uicht
einmal ein Fuchs oder eine Eule ließen sich hören. Der Schimmel
stand und rührte kein Glied. Jetzt hörte Grumfeld die Turmuhr
zwölf schlagen, erst zu Uffeln, dann zu Merzen und zuletzt zu
Alfhausen. Nach dem letzten Schlage rief er mit lauter Stimme:
„Alke, knmm! geist du mit?"
Da antwortete eine grausige Stimme, die mitten aus der
Erde kam:
„Tös! den enen Schoh antück ick,
den annern anrück ick,
dann wil ick di Düwel wol Halen!"
Ohne Zögern gab der Bauer seinem Pferde die Sporen, und
wie der Blitz durch die Luft fährt, wie der Pfeil vom Bogen
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Extrahierte Personennamen: Bauer_Grumfeld Hans Grumfeld
so weit das Auge blicken kann, nichts wie die braune Fläche und
den meist trüben Himmel. Und doch kann es schön dort sein,
wenn abends weit hinten am Horizont die Sonne untergeht, und
ein prächtiges Abendrot seinen rötlichen Schein über die rotblühende
Heide wirft.
Im Moor ist es still. Nur wenige Insekten giebt es dort. Kein
Vogelgezwitscher erfüllt die Luft. Das Birkhuhn, der Regenpfeifer,
die Rohrdommel und die Sumpfeule führen dort ein scheues Leben,
und vielleicht fliegt auch vor dem erschreckten Wanderer gelegentlich
eine Moorschnepfe auf.
Auch der Mensch hat lange das düstere Moor gemieden. Jetzt
aber versteht er auch dieses sich nutzbar zu machen und die öde
Landschaft umzuwandeln. Es giebt schon eine große Anzahl von
Moorkolonien, besonders an den Kanälen. Da, wo das Moor
richtig bebaut ist, findet man auch wohlhabende Leute.
b. Wie findet der Mensch seine Nahrung im
Moor? Torf stechen. Tie ältesten Ansiedler beschäftigten sich
Das Stechen des Torfes.
nur mit Torfstechen. Hierzu bedient man sich einer stumpfen, vier-
eckigen Schaufel. Mit dieser werden Stücke ausgestochen, die etwa
die Form eines Backsteines haben. Diese häuft mau so auf, daß
der Wind hindurchwehen kann. Dadurch trocknen sie im Sommer
langsam aus, und dann werden sie im Herbst als Brennstoff ver-
kauft. Das lohnt sich aber nur in der Nähe der Städte und
an Kanälen, auf denen der Torf billig weiter fortgeschafft werden
kann. Die Torfbauern sind meistens arm.
M o o r b r e n n e n. Deshalb suchen sie noch etwas mehr zu ver-
dieueu durch Ackerbau. Das geht am einfachsten fo: Zuerst werden
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
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sich auch geschlossene Dörfer, besonders im Hümmling und im
Gebiete der Ems und Vechte. Im Gebirgskunde sind die Dörfer
oft rundlich gebaut, manchmal mit krummen Straßen. Anch^stehen
hier die Häuser zuweilen nahe bei einander wie in der ^-tadt;
meistens aber sind sie durch große Hofräume, Gärten n. f. w. von-
einander getrennt. In den Niederungen ziehen sich die Häuser wohl
zu beiden Seiten der Chaussee hin und bilden also nur eine lange
Straße. Die Moorkolouieen liegen fast immer an den Kanälen
und können Stunden lang sein. Hinter jedem Hanse liegen dann
die Äcker, welche dazu gehören.
5. Tns westfälische Bauernhaus.
Westfälisches Bauernhaus.
Gern baut der Bauer sein Haus allein inmitten seiner Äcker und
Wälder. Ein großer Kamp oder Hof nmgiebt es, der mit
einer Mauer umzogen ist. Auf diesem Hofe stehen fchat-
tige Buchen oder Eichen, die oft schon ein hohes Alter haben
und der Stolz des Bauern sind. An dem Hause selbst ist zweierlei
besonders auffallend: 1. Menschen und Tiere leben unter einem
Dache; 2. das Haus hat fast nie ein Stockwerk.
Auf den niedrigen Seitenmauern des Hauses ruht ein hohes
Dach, mit Stroh oder Ziegeln gedeckt. Der Giebel trägt als
Schmuck geru zwei Pferdeköpfe oder auch eine Säule. Auf der
Giebelseite befindet sich das große Einfahrtsthor. Wenn wir durch
dieses eintreten, stehen wir auf der Tenne oder Diele, deren Fuß-
bodeu aus festgestampftem Lehm besteht. Zu beiden Seiten schaut
aus den Viehställen neugierig das Vieh auf uns oder frißt aus deu
Krippen, welche von der Diele aus gefüllt werden können. Gerade
vor uns sehen wir den Herd, und dahinter liegen die Wohnräume.
- Auf dem Herde brennt ein offenes Feuer, und in dem großen schwar-
Zen Ranchfang darüber hängen die Schinken, Speckseiten und Würste
zum Räuchern. Vom Herde aus geht links und rechts wieder eine
2*
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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— 12 —
Thür aus den Hos. Nahe bei der einen Thür steht der Tisch, an
welchem die Mahlzeiten eingenommen werden. Auf der andern
Seite siud Pumpe, Spülstein und Küchenschrank untergebracht. Der
schönste Platz ist am Herde. Von hier überschaut die Hausfrau
alle drei Thüreu, sieht^ das Vieh und überwacht die Arbeiten der
Knechte und Mägde. Sie kann also aufpassen und ihre Befehle er-
teilen, ohne selbst von der Arbeit aufstehen zu müssen. Über den
Ställen auf den sogenannten Hielen wird das Viehfutter, auf dem
Boden über der Wohnstube oder Döuse das Korn aufbewahrt. Der
oberste Raum unter dem Dache heißt der Balken; hier liegen die
Vorräte an Heu und Stroh. Auf dem Hofe stehen uoch mehrere
Nebengebäude, wie Backhaus, Scheune, Wagenschnppeu. Ähnlich
wohnten unsere Vorfahren schon vor 200(3 Jahren.
6. Hiinenstcine.
In uralter Zeit reichte das Eis und die Kälte des nörd-
lichen Eismeeres bis tief in Deutschland hinein. Große Gletscher
bedeckten unser Laud, welche von den Bergen Skandinaviens große
und kleine Steine, Kies und Lehmmassen mitschleppten und an ihrem
unteren Ende ablagerten. Später wurde es wärmer bei uns, die
Gletscher schmolzen ab, wurden immer türzer und verschwanden zu-
letzt, Die zurückgelassenen Steine und Erdmassen bedecken noch jetzt
große Strecken Norddeutschlands. Auch die ungeheuren Felsblöcke,
welche im Moor und auf der Heide so viel gefunden werden,
stammeu daher. Die Ureinwohner unserer Heimat haben die Blöcke
später zu den großen Denkmälern gebraucht, welche wir Hüuen-
gräber oder Hünensteine nennen. In unserer Gegend sind sie
meistens so gebaut, daß halbgroße Steine als Träger oder Füße
dienen. Die größten Blöcke sind dann wie Tischplatten darauf
gelegt. Solcher Decksteine hat jedes Denkmal mehrere. Zwischen
Lorup und Werlte giebt es ein Hünengrab, welches 13 Decksteiue
hat. Sehr oft ist um das Ganze noch ein Krauz von kleineren
Steinen aufgestellt. Unter diesen Denkmälern hat man Urnen, d. h.
Tongefäße mit menschlichen Gebeinen, Schmuckgegenstände, Waffen
u. s. w. gefunden. Daran erkennen wir, daß es wirkliche Gräber
sind. Einige waren aber auch Opferaltäre unserer heidnischen Vor-
fahren. In uuferm Regierungsbezirke giebt es überall solche
Hünengräber; die meisten aber finden sich im Osnabrücker Lande.
Am berühmtesten sind neben den Karls st einen die 8 großen
Denkmäler auf dem Giersfelde bei Ankum und Alfhausen.
Leider sind hier wie überall die meisten zerstört. Da man sonst
keine Steine hatte, auch keine Ziegel brennen konnte, sprengte
man die Blöcke und benutzte die Brocken für den Bau der Kirchen,
Häuser, Mauern und Chausseen. Jetzt hat die Regierung befohlen,
alle Hünengräber, Opfersteine u. s. w. zu schonen.
7. Bohlwege.
Tief im Moore finden wir an manchen Stellen alte Holzwege.
Diese sind aus Balken gemacht, die man wie die Schwellen der Eisen-
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom]]
TM Hauptwörter (100): [T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann]]
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Extrahierte Personennamen: Backhaus Karls
Extrahierte Ortsnamen: Spülstein Deutschland Bergen_Skandinaviens Norddeutschlands Heide Karls
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wird nur von einer Familie bewohnt (Mietshäuser der Stadt). Die Straßen
sind meist ohne Fußsteige. Dennoch sind die Dörfer unserer Heimat wohl
schön zu nennen, und der Städter wandert gerne zu ihnen hinaus.
Das Bauernhaus.
Einzeln und verstreut liegen die Bauernhäuser unserer Gegend zwischen
Feldern, Wiesen und Wäldern. Auf dem geräumigen Hofraume stehen
Eichen, Buchen, Eschen und allerlei Obstbäume schützend neben den Ee-
bäuden. Das meist aus Machwerk gebaute langgestreckte Wohnhaus, dessen
Bauernhof.
helle Wände und dunkelgehaltene Balken weithin leuchten, ist einstöckig.
Wie die Henne ihre Küchlein, so schützt das rotbraune Ziegeldach oder das
moosgrüne Strohdach, indem es tief herunter reicht, Haus und Bewohner
vor Wind und Wetter.
Vor der „Niendür" liegt der Hofhund an der Kette. Auf dem mäch-
tigen Querbalken über der großen Tür können wir neben einem frommen
Spruche das Baujahr und den Namen des Bauherrn lesen. Tritt man
auf die aus gestampftem Lehm, aus Zement oder Steinplatten hergestellte
„Diele", so sieht man links die Kuhställe, rechts die Pferdeställe, während
über uns der große Boden ist, der Korn und Heu aufnimmt. Indem wir
die Diele hinauf zum „Unnerschlag" (Flur) gehen, der quer durchs Haus
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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reicht, kommen wir vor den Herd mit dem großen kupfernen Gessel, von
dem der Rauch hinaufsteigt zu den Schinken und Speckseiten im „Mienen".
In neueren Häusern liegen im Flur die Küchen, und der offene Herd
fehlt. Die Wohnräume hinter dem Herde sind in alten Häusern oft klein
und niedrig. Desto größer sind aber stets die darunterliegenden Keller,
wohlgefüllt mit Kartoffeln und Früchten aller Art.
In letzter Zeit baut man die Bauernhäuser oft ganz anders. Die Vieh-
ställe sind in besondere Gebäude verlegt, die Wände sind massiv gemauert,
ja sogar zweistöckige Anbauten kann man zuweilen sehen. Das rechte alte
Bauernhaus ist ein Schmuck unserer Heimat. Jeder Wanderer freut sich,
wenn er die roten Dächer und die bunten Giebel mit den Pferdeköpfen aus
dem Grün der Bäume hervorleuchten sieht.
Unsere Landleute.
Was würde aus uns ohne die Landleute! Sie versorgen uns mit
Milch, Butter und Eiern. Wenn sie nicht Gemüse, Obst und Kartoffeln
auf den Wochenmarkt brächten, dem Schlachter nicht das Vieh, dem Bäcker
nicht Mehl und Holz lieferten,dann würde recht bald in der Stadt Mangel
eintreten. Mancher Kaufmann in der Stadt könnte ohne die Landleute gar
nicht bestehen, denn sie kaufen bei ihm Kleidung, Geräte und Dinge aller
Art. So sind Stadt und Land aufeinander angewiesen. Wir gehen
gerne aufs Land, wenn Felder und Wälder grün werden und die Obstbäume
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
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