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das Endglied eines Kanals bildet. Dieser zieht sich in einer Länge von nahezu
14 km durch das Hasetal nordwärts bis nach Bramsche. Dort mündet er in
den Ems—weser-Kanal, von dem er also ein Zweig ist, von dem er auch
sein Wasser bekommt.
Das von Bahngleisen und Lagerschuppen umsäumte Hafenbecken ist
500 m lang, 60 m breit und 6v2 m tief. Das Wasser kann etwa 3v2—4 m
hoch stehen. Die Hafenufer (Kai) sind aus mächtigen Bruchsteinen gemauert,
damit das Wasser sie nicht zerstören kann. In kurzen Zwischenräumen sind
dicke Eisenringe in schweren Steinblöcken verankert. Hieran machen die Schiffe
fest. Starke, fahrbare Kräne „löschen" die Schiffsladungen in die Schuppen
oder in bereitstehende Güterzüge. An der Hafeneinfahrt ist eine Aus-
weiche- und Wendestelle eingerichtet. Die muntere Nette ist gezwungen
worden, in einem weiten Rohr unter dem Kanal herzutauchen, ehe sie der
Hase in die Arme eilt. Eine solche Flußunterführung heißt Düker.
Der Kanal führt an der Netter Heide entlang durch Eversburg in das
tieferliegende Tal der unteren Hase. Damit nun unser Hafen, der 10 in
höher liegt als der Kanalanfang bei Bramsche, genügend Wasser behält,
ist die ganze Kanalstrecke in drei Haltungen zerlegt. Die Hafenhaltung
reicht bis zum Ende der Netter Heide, die folgende bis Halen, die letzte bis
Bramsche. Jede ist durch eine Schleuse abgeschlossen, die nur geöffnet wird,
wenn ein Schiff hindurchfahren will.
Eine Schleuse besteht aus einer durch zwei Tore abgeschlossenen
Kammer. Das äußere Tor unserer Schleuse ist ein Flügeltor, das innere
ein Falltor. Will ein Schiff in den Hafen einfahren, so werden die Flügel
des äußeren Tores geöffnet. Das Schiff fährt in die 100 m lange Schleusen-
kammer. Die Flügel schließen sich wieder. Ein Pumpwerk füllt jetzt die
Kammer mit Wasser aus der unteren Kanalstrecke. Das Schiff wird so ge--
hoben, bis es in gleicher Höhe mit dem Wasserspiegel des Hafens liegt.
Nun klappt das Falltor, von Wasserdruckmaschinen bewegt, langsam um;
das Schiff fährt darüber hinweg in den Hafen.
Der Unterlauf der Äase.
Aufgabe: Beobachte die Richtung der Hase unterhalb Osnabrücks!
Bei Osnabrück ändert die Hase ihre Richtung. Nachdem sie am Süd-
rande der Netter Heide die Nette aufgenommen Hat, fließt sie in nörd-
lichem Laufe am Fuße des Piesberges entlang. Sie nimmt dann ihren
Weg zwischen Penterknapp und Gehn hindurch; in diesem Tale liegt
Bramsche.
Bramsche ist eine sehr gewerbefleißige Stadt. Mehrere große Spin-
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TM Hauptwörter (200): [T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld]]
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stehen im Winter warm und sauber in langer Reihe die Rinder, die im
Sommer Tag und Nacht auf der Weide bleiben.
Ein Hauptort des Emslandes ist das Schifferdorf Haren, dessen
Pünten (Flußschiffe, die von Pferden oder den Schiffern selbst gezogen
werden) Ziegelsteine, Torf, Eisenerz und Bretter flußaufwärts bringen und
mit Kohlen oder Flußsteinen wieder flußab fahren. Weiter begrüßt die
Ems Lathen, Steinbild, Dörpen, Heede, den Kreisort Aschendorf und
Rhede. Mancher dieser Orte liegt fast eine halbe Stunde vom Flusse ent-
fernt. Vor vielen Jahrhunderten strich die Ems nämlich recht wild um-
her. ,,Tote Flußarme" an beiden Ufern, von den Emsländern ,,alte Ems"
genannt, geben noch Zeugnis davon. Jetzt zwingen in den Fluß hinein-
gebaute Holzflechtwerke, sogenannte „Stacken", das Wasser zu ruhigem
.Laufe, Dampfbagger entfernten Sandbänke und Untiefen. Dazu hat der
Wind stellenweise eine hohe Dünenreihe an den Emsufern aufgeschüttet,
Von Aschendorf an sind von Menschenhand hohe Erdwälle (Deiche) gebaut.
Nun kann die Ems nicht mehr wie ehemals im wilden Übermut aus
den Ufern brechen, sondern muß warten, bis die Emsländer die Sieltore
öffnen. Dann, zur Winterzeit, soll sie die leeren Wiesen und Weiden recht
hoch und recht lange überschwemmen und mit ihrem fruchtbaren Schlamm
{Schlick) düngen. Zuweilen jedoch erwacht ihr alter Trotz. In wilder
Sturmnacht brausen ihre Wogen zornig grollend gegen die Deiche und nagen
unaufhörlich, bis sie die Fessel gesprengt, den Damm zerrissen haben. Mit
erschreckender Schnelligkeit rollen die Wasser dahin. Kaum kann vor ihnen
Mensch und Vieh sich retten.
Die Ems verläßt unsere Heimat bei Papenburg, der eigenartigsten
Stadt unseres Regierungsbezirkes. Ganz durchzogen von einem Kanal,
dessen-Ufer je eine Häuserreihe umsäumt, erstreckt sie sich fast drei Stunden
weit am Hauptkanal und mehreren Seitenkanälen entlang aus dem Ems-
tal in das Moor hinein. Hie und da führen Brücken über den Kanal. Sie
können teils aufgezogen werden (Zugbrücken), teils zur Seite gedreht
werden (Drehbrücken). Mehrere Schleusen (Verlaate) stauen das Kanal-
wasser und öffnen sich nur, um die Torfschiffe (Mutten) durchzulassen.
Aber auch größere Schiffe, Seeschiffe, Segler und Dampfer, meist mit Holz
beladen, kommen nach Papenburg. Sie ankern gewöhnlich in dem vor
einigen Iahren neu erbauten Seehafen, der durch eine große Schleusen-
anlage von der offenen Ems getrennt ist. In Papenburg werden auch
Schiffe gebaut. Fast immer liegen einige Dampfer auf der Helling der
Werft. Eine Papierfabrik, eine Eisenfabrik, eine Glashütte und eine chemische
Fabrik sowie große Holzsägereien beschäftigen ebenfalls viele Arbeiter. —
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lang ziehen sich Norderland (Norden), Harlingerland (Wittmund), Ieverland
(Jever), Stadingerland und Butjadingen (Nordenham). An der Weser liegen
Stedinger Marsch, Osterstade und Land Wursten. Die Elbmarschen sind Hadeln,
ftehdingen und die eigentümlichste aller Marschen, das Alte Land, das ein großer
Obstbaumwald ist. Das Alte Land reicht bis Stade, der Hauptstadt des gleich-
namigen Regierungsbezirkes.
Die Marschbewohner gehören dem Friesenstamme an. Der Friese ist
groß, derb, breitschultrig. Sein von der scharfen Seeluft gerötetes, rundliches Ee-
ficht, aus dem ein paar blaue Augen schauen, ist gewöhnlich von einem Bart
umrahmt, der die Oberlippe ganz freiläßt. Wortkarg und verschlossen ist er
das Spiegelbild seiner dem Meere abgetrotzten Scholle. Der Ostfriese liebt
Freiheit und Heimat. Er ist bedächtig und hängt treu am Alten, wie die bis
in die jüngste Zeit erhaltene eigene Sprache, das Friesische, zeigt. Sie findet
sich noch auf einigen Inseln und im Innern Ostfrieslands bei Aurich, der Regie-
rungshauptstadt.
5lnsere Seehäfen an der Nordsee.
Deutsche Schiffe fahren über alle Meere und bringen Erzeugnisse deutschen
Fleißes, wie Möbel und Maschinen aller Art, in fremde Länder. Mit Kolonial-
waren, Südfrüchten, Wölk, Holz oder Erz beladen kehren sie zurück. Ihren reichen
Inhalt entladen sie in den großen Seehäfen an den Nordseeflüssen: Emden,
Bremen, Hamburg. Gewaltige Hafenbecken sind dort ausgebaggert, an deren
steilen Ufern (Kai) die Schiffe anlegen. Auf den Kais stehen geräumige Speicher,
welche die Waren aufnehmen, die mit Dampfkränen aus den Schiffen gehoben
werden. Eisenbahnzüge stehen bereit, die Güter aufzunehmen. Von Hamburg
und Bremen fahren auch viele Leute über den Ozean, um in Amerika wohnen
zu bleiben (Auswanderer). Für die großen Auswandererschiffe sind Elbe und
Weser aber nicht tief genug. Die Dampfer der Hamburg-Amerika-Linie
ankern deshalb in Cuxhaven, die Dampfer des Norddeutschen Lloyd in
Bremerhaven. —■ In Wilhelmshaven am Iadebusen liegen unsere Kriegs-
schiffe; Wilhelmshaven ist ein Kriegshafen.
Die Geestlandschaft.
Hinter dem schmalen fruchtbaren Küstenstreifen bietet die Landschaft ein
ganz verändertes Bild. Der Marschboden wird moorig und mager. Die höher-
gelegenen Teile sind sandig und dürr. An die Stelle des saftigen Grases
tritt die braune Heide. Das ist die Geest, die sich von der Ems bis an die
Elbe quer durch Hannover und Oldenburg erstreckt. Durch das Flachland der
Weser wird sie in einen westlichen und einen östlichen Flügel geteilt. Den West-
flügel bilden das Moorland der Ems und der Hümmling (Seite 65), der Ostflügel
ist die Lüneburger Heide.
Die Lüneburger Heide liegt als schwachgewölbter Landrücken zwischen
Elbe und Aller. Im Osten geht sie über in die Niederung des Wendlandes,
dessen rund angelegte Dörfer (Rundlinge) die wendische Abstammung der Be-
wohner noch erkennen lassen; im Nordwesten sinkt sie ab zum Sumpsgebiet des
Teufelsmoores. Die höchste Erhebung der Heide ist der Wilseder Berg in der
Nordecke (170 m), von wo man weit ins Land schauen kann. Endlos dehnt sich
das düstere Braun, hie und da leuchtet eine graugelbe Sandblöße. Steif stehen
die Wacholdermännnchen, vereinsamt erscheint eine kleine Virkengruppe, ein krüppe-
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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TM Hauptwörter (200): [T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer]]
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rereit Fabriken, einer Fischzuchtanstalt und einer Mastanstalt im nahen
Geeste.
Unterhalb Lingen ist die Ems noch recht seicht; der Dortmund—ems-
Kanal verläßt sie deshalb wieder bis Meppen. Das ist die bekannteste Stadt
des Emslandes. Dort befindet sich der weltberühmte Kruppsche Schieß-
platz. In Essen, in der Rheinprovinz besitzt die Familie Krupp mehrere
große Eußstahlfabriken mit mehr als 50000 Arbeitern. Dort werden
Kanonen hergestellt. Für Schießversuche aber ist bei Essen kein Platz.
Darum hat der Fabrikherr bei Meppen einen langen Streifen Heideland
gepachtet. Hier wird nun 3—4 Stunden weit, vielleicht noch weiter, nach
bestimmten Zielen geschossen. Die größten Geschosse sind wohl 1000 kg
Kruppscher Schießplatz bei Sdzeppert.
schwer und so groß wie ein großer Knabe. Sie haben beinahe die Form
eines Zuckerhutes. Oft sind in Meppen fremde Offiziere; denn Kruppsche
Kanonen werden weithin verkauft. — Wie Lingen hat auch Meppen ein
Gymnasium, außerdem eine Landwirtschaftliche Winterschule, die von den
Bauernsöhnen des Emslandes besucht wird. Meppen ist Kreisstadt.
Durch Hase und Nordradde bedeutend verstärkt, fließt die Ems nun
gemächlich durch ein breiteres, fruchtbares Tal, das Emsland. Hatte sie
im Münsterlande das westfälische Bauernhaus kennen gelernt, sieht sie
hier die ostfriesische Bauart. Dicht zusammen drängen sich die roten
Backsteinhäuser an die holprige Dorfstraße, der sie meist das große Ein-
fahrtstor zuwenden. Dort hinein fahren zur Erntezeit die hoch mit Heu
oder Garben beladenen Wagen auf die lange Diele. Der reiche Erntesegen
füllt die ganze Mitte der mit den Wohnräumen zu einem Hause verbun-
denen Scheune von unten bis oben unters Dach. An der anderen Seite
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke]]
TM Hauptwörter (200): [T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei]]