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1. Zeittafel der vaterländischen Geschichte - S. uncounted

1917 - Breslau : Hirt
: Beschieung von Libau (Kurland) und der Kste von Algier. Erstes Seetreffen bei Helgoland. Angriffe | der deutschen Flotte auf die englische Kste, Sieg an der Doggerbank. Das deutsche Auslandskreuzer-Geschwader, bei Coronet (Chile) siegreich, wird bei den Falklands-Jnseln vernichtet. Kmpfe in den Kolonien: Tsingtau erliegt nach Helden-haster Verteidigung den Japanern, (7. November). 1915 Schlachten bei Soissons, in der Champagne, an der Lorettohhe und in den Argonnen. Der groe An-griff der Franzosen (General Joffre) und Englnder bei Ipern, Arras und in der Champagne scheitert (September-Oktober). I _ Winterschlacht in Masuren (7. bis 15. Febr.). Die Russen erobern Przemysl. | Durchbruchsschlacht in Westgalizien (Gorlice 2. Mai); Rckeroberung Galiziens. Vorrcken der Dentscheu und sterreicher in Polen; Eroberung der groen westrussischen Festungen (Warschau, Kowuo, Modlin it. ct.). Sieg der Trken an den Dardanellen (18. Mrz); Rck-zug der Englnder von Gallipoli. Abfall Italiens vom Dreibund und Eintritt in den Krieg (23. Mai); Kmpfe in Sdtirol und am Jsonzo. Eintritt Bulgariens in den Weltkrieg (Mitte Oktober). Vernichtung Serbiens und Montenegros (von Mackensen): Belgrad und Risch erobert, Schlacht auf dem Amselfelde.

2. Heimatkunde des Regierungsbezirks Osnabrück - S. 30

1901 - Osnabrück : Pillmeyer
— 30 — seinen schmalen auf- und absteigenden Gassen. Tie Burg ist wohl erhalteu und einen Teil des Jahres von dem Fürsten von Beut- heim bewohnt. Es ist die größte Burg unserer Provinz. Von dem viereckigen Turme hat man eine herrliche Aussicht uach alleu Seiten. Tie ältesten Teile der Burg sind wohl schon 800 Jahre alt. Östlich von Bentheim sind im Berge bedeutende Sandstein- brüche, deren Steine viel nach Holland verkauft werdeu. Die Bentheimer Berge sind die letzten Berge nach Westen hin. Sie ziehen sich bis nach dem Flecken Gildehaus, der letzten deutschen Eisen- bahnstation an der holländischen Bahn. Tie übrigen Ortschaften lernen wir durch eiue Wanderung am Ufer der Vechte entlang kennen. Nach der gewerbreichen Stadt Schüttorf ist Nordhorn der nächste bedeutende Ort. Es ist eine Stadt mit einer reformierten und einer katholischen Kirche, sowie mit mehreren Fabriken. Sie liegt unweit der holländischen Grenze am Süd—nord-Kanal, an der Vechte und an der Bahn Bentheim— Neuenhaus. Südlich von ihr geht auch der Ems—vechte-Kanal durch die Vechte ins Holländische, wo er sich bei Almelo an andere Kanäle anschließt. Sehenswert ist nahe bei Nordhorn das ehemalige Augustinerkloster Frenswegen. An der Dinkel liegt kurz vor ihrem Einflüsse in die Vechte die freundliche, stille Stadt Neuen- h a u s. Sie hat eine katholische und eine reformierte Kirche und treibt Ackerbau und Viehzucht, aber ebenso wie Nordhorn auch etwas Schiffahrt, da der Fluß bis hier schiffbar ist. Von Neuen- Haus führt westwärts eine Chaussee nach dem Torfe Uelsen und ostwärts eine andere über das in fruchtbarer Gegend liegende Veldhausen nach Stift und Torf Wietmarschen. Tie Vechte weiter abwärts wandernd gelangt man von Hos zu Hof schließlich nach dem Torfe Emblichheim, dem einzigen und letzten größeren Orte in diesem einsamen Winkel unserer Heimat. Vi. Einige Sagen aus dem Oonaörückischen. Wieck und Karl Manq. Es waren einst 2 mächtige Könige: Wittekind und Earolus Magnus. Wittekind, auch König Wieck geuaunt, war noch ein Heide und regierte in nnserm Lande. Earolus Magnus war König der Franken und eiu eifriger Christ. Ter ließ dem Wieck -sagen, er solle seine Götter abschwören. Wieck aber antwortete: -,',Slau mt- de Dünner, wenn ick bat do!" Ta zog Karl aus und wollte den Wieck zwingen. Das Kerlsfcld und die Karlssteine. Da zog Wieck dem Könige entgegen und stritt mit ihm. Karl aber behauptete das Schlachtseld siegreich. Es heißt seitdem das Kerlsfeld. Wittekind wollte sich aber noch nicht ergeben und^sam- Titelte sein Heer von neuem. Karl war in den Hon bei Osna- brück gezogen, um dort die heidnischen Opfersteine zu zerstören. Aber die Steine widerstanden dem Eisen und dem Feuer. Karl ver- zweifelte zuletzt an dem Gelingen und wollte vou dem Versuche

3. Heimatkunde des Regierungsbezirks Osnabrück - S. 33

1901 - Osnabrück : Pillmeyer
— 33 — Eins von diesen Häusern stand mitten in der Heide bei den alten Hünengräbern. Dies Haus wurde der Krug genannt, weil die Kirchleute sich dort von dem langen Wege bei einem Kruge Bier zu erholen pflegten. Der Wirt in dem Hause, welcher Alke hieß, dachte mehr an seinen Verdienst als an den lieben Gott. Er hatte immer viel Zeit, hielt die Menschen von der Kirche zurück und nötigte sie zum Trinken, indem er sagte, sie kämen zum Gottes- dienste noch früh genug. Dies war denn die Ursache, daß die Leute selteu zur rechten Zeit in die Kirche kamen. Da der Wirt schon häufig gewarnt worden war und doch von seiner bösen Ge- wohnheit nicht lassen wollte, so strafte ihn zuletzt Gottes Hand. Sein Haus, das auf einer kleinen Auhöhe stand, versank plötzlich samt der Scheune, und an derselben Stelle entstanden die tiefen Wasserlöcher, welche man heute noch sieht. Darüber erschraken die Leute ganz gewaltig. Zum ewigen Andenken nannten sie die andern elf Häuser „Alfhausen" und bauten sich eine eigene Kirche. Von der Stelle aber, wo das Haus versunken ist, erzählt man sich allerlei wunderbare Geschichten. Wenn um Mitternacht bei diesen Wasserknhlen Alke dreimal gerufen wird, so erscheint er in der Gestalt eines feurigen Rades und straft deu, der ihn gerufen hat. Als einst der Bauer Grumfeld, dessen Hans nicht weit von den Alkenkuhlen liegt, mit einigen guten Freunden im Wirtshause saß, rühmten sie gegenseitig ihre Pferde. Grumfeld sagte, er habe einen Schimmel, mit dem wolle er wohl in der nächsten Nacht den Alke anreiten und ihn herausfordern. Tie andern Bauern hielten ihn beim Wort und wetteten neun Pfund Silber gegen sein Pferd. Grumfeld ging die Wette ein und machte sich am folgenden Tage bereit. Er putzte seinen Schimmel und führte ihn an die Alken- kühle. Dort suchte er ihm deutlich zu machen, worauf es ankäme. Und das treue Tier begriff alles und trug seinen Herrn in schnellem Laufe nach Hause zurück. Nun gab der Bauer ihm das beste Futter und zeigte ihm auch die große Thür, welche in der Nacht offen bleiben sollte. Als Mitternacht nahe war, ritt er abermals hinaus zu der Alkenkuhle und hielt am Rande des Wasserloches still. Es war eine sternhelle, ruhige Nacht. Man vernahm keinen Laut; uicht einmal ein Fuchs oder eine Eule ließen sich hören. Der Schimmel stand und rührte kein Glied. Jetzt hörte Grumfeld die Turmuhr zwölf schlagen, erst zu Uffeln, dann zu Merzen und zuletzt zu Alfhausen. Nach dem letzten Schlage rief er mit lauter Stimme: „Alke, knmm! geist du mit?" Da antwortete eine grausige Stimme, die mitten aus der Erde kam: „Tös! den enen Schoh antück ick, den annern anrück ick, dann wil ick di Düwel wol Halen!" Ohne Zögern gab der Bauer seinem Pferde die Sporen, und wie der Blitz durch die Luft fährt, wie der Pfeil vom Bogen

4. Heimatkunde des Regierungsbezirks Osnabrück - S. 25

1901 - Osnabrück : Pillmeyer
— 25 — man die Thür l l^und läßt die Kammer voll Wasser laufen. Dann fährt auch das Schiff hinein, und hinter ihm schließt man die Thür l l. Nun wird die Thür r r^geöffuet. Das Wasser fließt lang- fam ans der Kammer und das Schiff finkt langsam, bis es unten angelangt ist. Durch die offene Thür r r kann es dann weiter fahren. Wenn es von unten nach oben will, fo fährt es erst in die leere Kammer, und hinter ihm wird die Thür r r geschloffen. Dann öffnet man langsam die Thür l l. Das Wasser steigt in der Kammer und mit ihm das Schiff. Oben angelangt kann es durch die offene Thür l l weiter fahren. Als zweitwichtigster Kanal ist der Süd ^Nord -Kanal zu nennen. Wie sein Name sagt, läuft er von Süden nach Norden, gerade wie die Ems. Wir finden ihn auf der Karte westlich von diesem Flusse nahe an der holländischen Grenze. Bei der Stadt Nordhorn fängt er an, geht der Länge nach durch unser größtes Moor, das Burtanger Moor, und endet bei Rütenbrock. Hier mündet er in einen Kanal, welcher von Haren an der Ems kommt und nach Holland geht. Auch sein südliches Ende mündet in einen Kanal, welcher die Ems mit der Vechte verbindet und daher Em s— Vechte-Kanal genannt wird. Der Süd—nord-Kanal hat einen andern Zweck als der Dortmund—ems-Kanal. Er soll nämlich das Moor entwässern, damit sich dort Kolonisten ansiedeln, die Torf stechen und Ackerbau treiben können. Die Eisenbahn im Emsgebiete läuft von Rheine an zuerst links vom Flusse. Südlich von Lingen, bei Hanekenfähr, über- schreitet sie die Ems und bleibt von da an immer auf dem rechten Flußufer. Mehrere Eisenbahnen zweigen sich von der Hauptlinie ab. Gleich bei Rheine, noch in der Provinz Westfalen, geht eine Bahn über Freren und Fürstenau nach Quaken brück, wo sie die Bahn trifft, welche von Osnabrück nach Oldenburg führt. Bald hinter Rheine, bei S a l z b e r g e n, geht nach Westen hin die wichtige Bahn über Schüttorf und Bentheim nach Hol- land (Amsterdam, Rotterdam). Bei Meppen beginnt eine kleine Bahn, welche ostwärts bis Haselünne fertig ist und wohl nächstens weiter gebaut wird, damit man von Meppen aus über Löningen die Bahn erreichen kann, welche von Osnabrück nach Oldenburg führt. Schließlich giebt es in der Mitte zwischen Meppen und Papenburg bei Lathen noch eine Kleinbahn über Sögel nach Werlte. Um die wichtigeren Ortschaften kennen zu lernen, wollen wir die Ems entlang von Süden nach Norden wandern. Arn Fluß und an der Bahn liegt in waldreicherer Gegend das Dorf Salzbergen, von wo die Bahn nach Holland ab- zweigt. ^Links seitwärts erblicken wir bald darauf die auf frucht- barem Sandboden gelegene Bahnstation Dorf Emsbüren. Ha- nekenfähr am rechten Ufer der Ems ist Endpunkt des @m3 — Vechte-Kanals. Hier berührt auch der Dortmund—ems-Kanal den Fluß. Eine gute Stunde weiter nördlich liegt die Stadt Lingen an der Bahn und ain Kanal. Früher floß auch die Ems an der

5. Heimatkunde für die Schulen Osnabrücks - S. 57

1915 - Osnabrück : Pillmeyer
— . 57 — das Endglied eines Kanals bildet. Dieser zieht sich in einer Länge von nahezu 14 km durch das Hasetal nordwärts bis nach Bramsche. Dort mündet er in den Ems—weser-Kanal, von dem er also ein Zweig ist, von dem er auch sein Wasser bekommt. Das von Bahngleisen und Lagerschuppen umsäumte Hafenbecken ist 500 m lang, 60 m breit und 6v2 m tief. Das Wasser kann etwa 3v2—4 m hoch stehen. Die Hafenufer (Kai) sind aus mächtigen Bruchsteinen gemauert, damit das Wasser sie nicht zerstören kann. In kurzen Zwischenräumen sind dicke Eisenringe in schweren Steinblöcken verankert. Hieran machen die Schiffe fest. Starke, fahrbare Kräne „löschen" die Schiffsladungen in die Schuppen oder in bereitstehende Güterzüge. An der Hafeneinfahrt ist eine Aus- weiche- und Wendestelle eingerichtet. Die muntere Nette ist gezwungen worden, in einem weiten Rohr unter dem Kanal herzutauchen, ehe sie der Hase in die Arme eilt. Eine solche Flußunterführung heißt Düker. Der Kanal führt an der Netter Heide entlang durch Eversburg in das tieferliegende Tal der unteren Hase. Damit nun unser Hafen, der 10 in höher liegt als der Kanalanfang bei Bramsche, genügend Wasser behält, ist die ganze Kanalstrecke in drei Haltungen zerlegt. Die Hafenhaltung reicht bis zum Ende der Netter Heide, die folgende bis Halen, die letzte bis Bramsche. Jede ist durch eine Schleuse abgeschlossen, die nur geöffnet wird, wenn ein Schiff hindurchfahren will. Eine Schleuse besteht aus einer durch zwei Tore abgeschlossenen Kammer. Das äußere Tor unserer Schleuse ist ein Flügeltor, das innere ein Falltor. Will ein Schiff in den Hafen einfahren, so werden die Flügel des äußeren Tores geöffnet. Das Schiff fährt in die 100 m lange Schleusen- kammer. Die Flügel schließen sich wieder. Ein Pumpwerk füllt jetzt die Kammer mit Wasser aus der unteren Kanalstrecke. Das Schiff wird so ge-- hoben, bis es in gleicher Höhe mit dem Wasserspiegel des Hafens liegt. Nun klappt das Falltor, von Wasserdruckmaschinen bewegt, langsam um; das Schiff fährt darüber hinweg in den Hafen. Der Unterlauf der Äase. Aufgabe: Beobachte die Richtung der Hase unterhalb Osnabrücks! Bei Osnabrück ändert die Hase ihre Richtung. Nachdem sie am Süd- rande der Netter Heide die Nette aufgenommen Hat, fließt sie in nörd- lichem Laufe am Fuße des Piesberges entlang. Sie nimmt dann ihren Weg zwischen Penterknapp und Gehn hindurch; in diesem Tale liegt Bramsche. Bramsche ist eine sehr gewerbefleißige Stadt. Mehrere große Spin-

6. Heimatkunde für die Schulen Osnabrücks - S. 11

1915 - Osnabrück : Pillmeyer
— 11 — Um Tuche und andere Gewebe (Leinen) zu messen, war an der Marienkirche die „St ad teile" angebracht. Bei Waren von größerem Gewichte nutzte Marienkirche. die „Stadt wage" benutzt werden. Betrüger und andere schlechte Menschen wurden wohl an dem Sch an dp fahle (Pranger) vor der Marienkirche fest- gebunden und mutzten den Spott der vorübergehenden Kirchgänger über sich ergehen lassen.

7. Heimatkunde für die Schulen Osnabrücks - S. 62

1915 - Osnabrück : Pillmeyer
— 62 heim ein und fließt an der Stätte des Wrssinghofes vorbei auf Schüttorf zu. Weiterhin berührt sie Nordhorn, Frenswegen, Emlichheim. Beilaar überschreitet sie die holländische Grenze und strömt dem Zuidersee zu. Die Ufer der Vechte sind öde: ein schmaler Wiesensaum, dahinter links wie rechts unabsehbare Moor- und Heideflächen. Früher befuhren die Vechte viele kleine Frachtschiffe. Sie brachten Steine und Holz nach Holland und holten Kaffeebohnen und Fleischwaren wieder. Jetzt ist durch die Kreis- bahn ein bequemerer Weg geschaffen. Die Grafschafter sind größtenteils reformiert. Ihre plattdeutsche Sprache klingt dem Holländischen ähnlich. Sie unterhalten auch viel Ver- kehr mit den Niederländern; denn diese kaufen Bausteine aus den Bent- heimer Steinbrüchen, Garne und Stoffe aus den Spinnereien und Webereien in Nordhorn und Schüttorf. Vielbesucht wird die Grafschaft — auch von Holländern — wegen des lieblich im Bentheimer Walde gelegenen heil- kräftigen Schwefelbades Bentheim. Aufgaben: 1. Suche die Orte auf der Skizze auf Seite 70! 2. Zeichne die Grafschaft in größerem Maßstabe nach! Die Ems. Die Ems ist der Hauptfluß unserer Heimat. Ihre Quelle liegt 134 m hoch am Südabhang des Teutoburger Waldes in Westfalen; ihre Mün- dung gehört zum Regierungsbezirk Aurich. Nur der mittlere Teil des 440 km langen Flußlaufes gehört uns. Der junge Fluß durcheilt zwischen Sandufern und Tannenwäldern das Münsterland, schlüpft in der Nähe von Münster unter hohen Steinbogen hindurch, die das Bett des Dortmund— Ems-Kanals tragen, hastet bei Rheine schäumend über Kalkfelsen hinweg und tritt unterhalb Bentlage in unsern Regierungsbezirk ein. Langsam windet sich die Ems nordwärts durch ein schmales, flaches Wiesental an Salzbergen und Hanekenfähr vorbei nach Lingen. Ober- halb Hanekenfähr mündet der Dortmund — Ems-Kanal, und die Ems trägt nun selbst, allerdings nur 1 km weit, die Schiffe, die sie in Westfalen über sich hinweggleiten sah. Auch der Ems — Vechte-Kanal, der von Holland kommend durch die Grafschaft Bentheim an Nordhorn vorüber- führt, mündet bei Hanekenfähr. Die Kreisstadt Lingen ist die größte Stadt an der mittleren Ems. Über Lingen wanderten bis vor etwa dreißig Iahren alljährlich zur Zeit der Heuernte viele Hunderte deutscher Arbeiter als Mäher nach Holland. Die ,,Hollandgängerei" hat aufgehört; Lingen ist aber noch ein recht leb- hafter Ort mit einer großen Eisenbahnwerkstätte, einer Strafanstalt, meh-

8. Heimatkunde für die Schulen Osnabrücks - S. 64

1915 - Osnabrück : Pillmeyer
64 — stehen im Winter warm und sauber in langer Reihe die Rinder, die im Sommer Tag und Nacht auf der Weide bleiben. Ein Hauptort des Emslandes ist das Schifferdorf Haren, dessen Pünten (Flußschiffe, die von Pferden oder den Schiffern selbst gezogen werden) Ziegelsteine, Torf, Eisenerz und Bretter flußaufwärts bringen und mit Kohlen oder Flußsteinen wieder flußab fahren. Weiter begrüßt die Ems Lathen, Steinbild, Dörpen, Heede, den Kreisort Aschendorf und Rhede. Mancher dieser Orte liegt fast eine halbe Stunde vom Flusse ent- fernt. Vor vielen Jahrhunderten strich die Ems nämlich recht wild um- her. ,,Tote Flußarme" an beiden Ufern, von den Emsländern ,,alte Ems" genannt, geben noch Zeugnis davon. Jetzt zwingen in den Fluß hinein- gebaute Holzflechtwerke, sogenannte „Stacken", das Wasser zu ruhigem .Laufe, Dampfbagger entfernten Sandbänke und Untiefen. Dazu hat der Wind stellenweise eine hohe Dünenreihe an den Emsufern aufgeschüttet, Von Aschendorf an sind von Menschenhand hohe Erdwälle (Deiche) gebaut. Nun kann die Ems nicht mehr wie ehemals im wilden Übermut aus den Ufern brechen, sondern muß warten, bis die Emsländer die Sieltore öffnen. Dann, zur Winterzeit, soll sie die leeren Wiesen und Weiden recht hoch und recht lange überschwemmen und mit ihrem fruchtbaren Schlamm {Schlick) düngen. Zuweilen jedoch erwacht ihr alter Trotz. In wilder Sturmnacht brausen ihre Wogen zornig grollend gegen die Deiche und nagen unaufhörlich, bis sie die Fessel gesprengt, den Damm zerrissen haben. Mit erschreckender Schnelligkeit rollen die Wasser dahin. Kaum kann vor ihnen Mensch und Vieh sich retten. Die Ems verläßt unsere Heimat bei Papenburg, der eigenartigsten Stadt unseres Regierungsbezirkes. Ganz durchzogen von einem Kanal, dessen-Ufer je eine Häuserreihe umsäumt, erstreckt sie sich fast drei Stunden weit am Hauptkanal und mehreren Seitenkanälen entlang aus dem Ems- tal in das Moor hinein. Hie und da führen Brücken über den Kanal. Sie können teils aufgezogen werden (Zugbrücken), teils zur Seite gedreht werden (Drehbrücken). Mehrere Schleusen (Verlaate) stauen das Kanal- wasser und öffnen sich nur, um die Torfschiffe (Mutten) durchzulassen. Aber auch größere Schiffe, Seeschiffe, Segler und Dampfer, meist mit Holz beladen, kommen nach Papenburg. Sie ankern gewöhnlich in dem vor einigen Iahren neu erbauten Seehafen, der durch eine große Schleusen- anlage von der offenen Ems getrennt ist. In Papenburg werden auch Schiffe gebaut. Fast immer liegen einige Dampfer auf der Helling der Werft. Eine Papierfabrik, eine Eisenfabrik, eine Glashütte und eine chemische Fabrik sowie große Holzsägereien beschäftigen ebenfalls viele Arbeiter. —

9. Heimatkunde für die Schulen Osnabrücks - S. 68

1915 - Osnabrück : Pillmeyer
— 68 — spiel steht das Schlößchen inmitten seiner Nebengebäude. Es gehört jetzt dem Herzog von Arenberg-Meppen, der dort auch für seine Familie eine Begräbnisstätte, ein Mausoleum, erbaut hat. Was ein Findling erzählt. Vor Jahrtausenden lag ich als fester Fels in einem Berge weit, weit von hier im Norden. Zu der Zeit war es viel kälter als jetzt. Weder Mensch noch Tier bewohnte die Erde; kein Baum wuchs, kein Grashalm grünte. Alles war mit Eis bedeckt. Das Eis schmolz nicht, sondern wurde dicker und dicker, wohl 1000 m dick. Diese Zeit nennen gelehrte Leute die Eiszeit. Von dem harten, starken Eise wurde ich mit vielen Kameraden, unter denen wohl stubengroße Blöcke waren, von meinem Berge losge- sprengt. Langsam kroch die Eisschlange, der Gletscher, weiter vor nach Süden bis mitten in Deutschland hinein und trug uns mit. Wir wurden geschoben, gestoßen, gerieben und gerollt, so daß wir hübsch rundlich wurden wie ein Kiesel im Bache. Endlich schien die Sonne wieder wärmer. Der Gletscher begann zu schmelzen und verschwand zuletzt ganz, uns hier auf fremder Erde zurücklassend. Viele meiner Weggenossen haben die Menschen zerschlagen und ihre Straßen aus den Trümmern gebaut. Andere ganz große Steine richteten sie auf als. Opferaltar oder begruben ihre toten Helden darunter. Solche „Hünengräber" kannst du jetzt noch häufig auf dem Hümmling finden. Zu den höchsten Ehren ist wohl ein Findling bei Börger ausersehen, denn: ,,Hier liggt begraven König Surwold Mit sienen gollnen Husehold." Der Dortmund—ems-Kanal. Für größere Schiffe ist die Ems nur bis Papenburg fahrbar. Kleinere Fahrzeuge können noch weiter hinaufgelangen bis Meppen; von dort an ist die Ems nicht mehr schiffbar. Um nun die zahlreichen Fabriken und Kohlenbergwerke Westfalens mit der Nordsee zu verbinden, ist in den Iahren 1892—1899 der Dortmund—ems-Kanal erbaut worden; er kostete 80 Millionen Mark. Der Kanal beginnt bei Dortmund und reicht mit einer Gesamtlänge von 270 km bis Emden. Er ist 30 m breit und 2xk m tief. Bei Dort- mund liegt sein Wasserspiegel 70 m hoch über der Nordsee. Damit er überall genügend Wasser hält, ist er durch 19 Schleusen in Teilstrecken (Hal- tungen) zerlegt. Die Dortmunder Kanalhaltung endigt bei Henrichen- bürg. Dort werden die Schiffe durch ein mächtiges Schiffshebewerk 14 m

10. Heimatkunde für die Schulen Osnabrücks - S. 69

1915 - Osnabrück : Pillmeyer
— 69 — tief zur zweiten Strecke hinabgelassen. Das gewaltige Bauwerk besteht aus einem 70 m langen Wassertrog, der aus fünf „(Schwimmern" zwischen zwei Schleusentoren liegt und durch Maschinen schnell gehoben oder ge- senkt werden kann. Von Henrichenburg führt eine Abzweigung des Kanals zum Rhein. Im Münsterland ist das Kanalbett über Landstraßen und Flüsse (Emscher, Lippe, Stever, Ems) hinweg geleitet. In der Nähe der Lippe- Überführung speist ein großes Pumpwerk den Kanal mit Wasser aus der Lippe. Bei Bevergern unweit Rheine zweigt der Ems—weser-Kanal ab. Von Meppen an benutzt der Kanal das vertiefte und begradigte Emsbett, das er nur bei einigen großen Windungen auf kurze Zeit wieder verläßt. Die Kanalstrecke ist durch zahlreiche hohe eiserne Brücken überspannt, damit nicht Wasser- und Landverkehr einander hinderlich sind. Die Schiffahrt auf dem Dortmund—ems-Kanal ist sehr rege. Große Kähne, zu zweien und dreien von fauchenden Schleppdampfern gezogen, bringen Kohlen, Maschinen, Bier aus Dortmund und den anderen west- fälischen Industriestädten nach Emden. Von dort nehmen sie Kolonialwaren aus fremden Ländern, Holz und Eisenerz aus Schweden, Getreide, oft- friesische Klinker, Seeschlick, Düngemittel und Stückgüter aller Art wieder mit. Die größten Kähne können etwa 750 t laden. Sie schaffen also gerade so viel fort wie 75 Güterwagen und legen die Fahrt von Emden nach Dort- und in vier Tagen zurück. Der Ems—weser-Kanal. Bei dem westfälischen Orte Bevergern in der Nähe von Rheine zweigt von dem Dortmund—ems-Kanal eine neue Wasserstraße ab, der Ems— Weser-Kanal. Unweit Hörstel führt die Bahnlinie über ihn hinweg. Er umgeht den Schafberg und folgt dann von Bramsche an in durchweg öst- licher Richtung dem Nordabhange des Wiehengebirges. Bei Bramsche ist er zu einem Hafen erweitert. Hier mündet der Osnabrücker Zweigkanal. Östlich von Wittlage verläßt der Ems—weser-Kanal unsere Heimat und strebt über Minden auf Hannover zu. Bei Minden ist er über die Weser geleitet und durch eine große, mehrstufige Schleusenanlage mit ihr ver- Kunden. Wie auf dem Dortmund—ems-Kanal, so werden auch auf dem Ems—weser-Kanal di» mannigfachsten Gegenstände befördert. Die Er- zeugnisse der westfälischen und rheinischen Industrie und der fleißigen nord- deutschen Landwirtschaft werden nach unseren großen Seehäfen Bremen
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