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1. Zeittafel der vaterländischen Geschichte - S. uncounted

1917 - Breslau : Hirt
: Beschieung von Libau (Kurland) und der Kste von Algier. Erstes Seetreffen bei Helgoland. Angriffe | der deutschen Flotte auf die englische Kste, Sieg an der Doggerbank. Das deutsche Auslandskreuzer-Geschwader, bei Coronet (Chile) siegreich, wird bei den Falklands-Jnseln vernichtet. Kmpfe in den Kolonien: Tsingtau erliegt nach Helden-haster Verteidigung den Japanern, (7. November). 1915 Schlachten bei Soissons, in der Champagne, an der Lorettohhe und in den Argonnen. Der groe An-griff der Franzosen (General Joffre) und Englnder bei Ipern, Arras und in der Champagne scheitert (September-Oktober). I _ Winterschlacht in Masuren (7. bis 15. Febr.). Die Russen erobern Przemysl. | Durchbruchsschlacht in Westgalizien (Gorlice 2. Mai); Rckeroberung Galiziens. Vorrcken der Dentscheu und sterreicher in Polen; Eroberung der groen westrussischen Festungen (Warschau, Kowuo, Modlin it. ct.). Sieg der Trken an den Dardanellen (18. Mrz); Rck-zug der Englnder von Gallipoli. Abfall Italiens vom Dreibund und Eintritt in den Krieg (23. Mai); Kmpfe in Sdtirol und am Jsonzo. Eintritt Bulgariens in den Weltkrieg (Mitte Oktober). Vernichtung Serbiens und Montenegros (von Mackensen): Belgrad und Risch erobert, Schlacht auf dem Amselfelde.

2. Heimatkunde des Regierungsbezirks Osnabrück - S. 33

1901 - Osnabrück : Pillmeyer
— 33 — Eins von diesen Häusern stand mitten in der Heide bei den alten Hünengräbern. Dies Haus wurde der Krug genannt, weil die Kirchleute sich dort von dem langen Wege bei einem Kruge Bier zu erholen pflegten. Der Wirt in dem Hause, welcher Alke hieß, dachte mehr an seinen Verdienst als an den lieben Gott. Er hatte immer viel Zeit, hielt die Menschen von der Kirche zurück und nötigte sie zum Trinken, indem er sagte, sie kämen zum Gottes- dienste noch früh genug. Dies war denn die Ursache, daß die Leute selteu zur rechten Zeit in die Kirche kamen. Da der Wirt schon häufig gewarnt worden war und doch von seiner bösen Ge- wohnheit nicht lassen wollte, so strafte ihn zuletzt Gottes Hand. Sein Haus, das auf einer kleinen Auhöhe stand, versank plötzlich samt der Scheune, und an derselben Stelle entstanden die tiefen Wasserlöcher, welche man heute noch sieht. Darüber erschraken die Leute ganz gewaltig. Zum ewigen Andenken nannten sie die andern elf Häuser „Alfhausen" und bauten sich eine eigene Kirche. Von der Stelle aber, wo das Haus versunken ist, erzählt man sich allerlei wunderbare Geschichten. Wenn um Mitternacht bei diesen Wasserknhlen Alke dreimal gerufen wird, so erscheint er in der Gestalt eines feurigen Rades und straft deu, der ihn gerufen hat. Als einst der Bauer Grumfeld, dessen Hans nicht weit von den Alkenkuhlen liegt, mit einigen guten Freunden im Wirtshause saß, rühmten sie gegenseitig ihre Pferde. Grumfeld sagte, er habe einen Schimmel, mit dem wolle er wohl in der nächsten Nacht den Alke anreiten und ihn herausfordern. Tie andern Bauern hielten ihn beim Wort und wetteten neun Pfund Silber gegen sein Pferd. Grumfeld ging die Wette ein und machte sich am folgenden Tage bereit. Er putzte seinen Schimmel und führte ihn an die Alken- kühle. Dort suchte er ihm deutlich zu machen, worauf es ankäme. Und das treue Tier begriff alles und trug seinen Herrn in schnellem Laufe nach Hause zurück. Nun gab der Bauer ihm das beste Futter und zeigte ihm auch die große Thür, welche in der Nacht offen bleiben sollte. Als Mitternacht nahe war, ritt er abermals hinaus zu der Alkenkuhle und hielt am Rande des Wasserloches still. Es war eine sternhelle, ruhige Nacht. Man vernahm keinen Laut; uicht einmal ein Fuchs oder eine Eule ließen sich hören. Der Schimmel stand und rührte kein Glied. Jetzt hörte Grumfeld die Turmuhr zwölf schlagen, erst zu Uffeln, dann zu Merzen und zuletzt zu Alfhausen. Nach dem letzten Schlage rief er mit lauter Stimme: „Alke, knmm! geist du mit?" Da antwortete eine grausige Stimme, die mitten aus der Erde kam: „Tös! den enen Schoh antück ick, den annern anrück ick, dann wil ick di Düwel wol Halen!" Ohne Zögern gab der Bauer seinem Pferde die Sporen, und wie der Blitz durch die Luft fährt, wie der Pfeil vom Bogen

3. Heimatkunde des Regierungsbezirks Osnabrück - S. 7

1901 - Osnabrück : Pillmeyer
— 7 — Vi. Erzeugnisse. 1. Welche Schätze stecken im Innern der Erde? In der Nähe von Osnabrück, besonders im Piesberge und bei Ösede, enthält der Boden wertvolle Steinkohlen. Die Kohlen- bergwerke liegen aber teilweise still, da sie keinen genügenden Gewinn brachten. — Auch Eisenerz giebt es in den Bergen. Ter Eisen- stein wird hauptsächlich im Hüggel bei Osnabrück gebrochen. In den Hochöfen der nahen Georgs-Marien-Hütte wird er zum Schmel- zen gebracht. Wenn er glühendflüssig ist, sinkt das schwere Eisen nach unten, während das Übrige obenauf schwimmt wie Ol auf Wasser. Dann wird unten am Hochofen ein Loch geöffnet, aus dem das flüssige Eisen in nasse Sandformen fließt, in welchen man es erkalten läßt. — Im Lingenschen und Meppenschen giebt es viel Raseneisen st ein. Dieser sitzt in sumpfigen Gegenden unter dem Rasen. Er wächst fortwährend weiter und ist für den Graswuchs fehr schädlich. Auch dieser Steiu wird in Eisenhütten geschmolzen, um daraus Eisen zu gewinnen. Bei Rothenfelde sprudelt eine Quelle, welche Salz enthält. Dieses Salzwasser läßt man durch eine hohe Wand von Dornen tröpfeln. Dadurch verdunstet viel Wasser, und an den Dornen setzen sich die unbrauchbaren Bestandteile an. Solche Dornenwände heißen Gradierwerke. Unten wird das gereinigte Salzwasser aufgefangen und in Siedehäuser geschafft. Hier wird alles Wasser durch Sieden verdunstet und so das reine Salz gewonnen. Steinbrüche sind in unseren Bergen sehr zahlreich. Sie liefern uns wertvolle Sand- und Quadersteine; bei Bent- heim und Gildehaus kommt ein Sandstein vor, der sich gut zu Mühlsteinen eignet. Auch K a l k st e i u wird gefunden, der in Kalk- öfen zu Mauerkalk gebrannt wird (z. B. bei Iburg). An vielen Stellen unserer Heimat giebt es Lehm und Thon, aus dem Ziegel und Töpferwaren gebrannt werden; ferner Mergel, den man zum Düngen des unfruchtbaren Sandbodens gebraucht. 2. Was wächst auf dem Boden unserer Heimat? In dem gebirgigen Teile unseres Landes giebt es viele Wal- düngen, besonders von Buchen und Fichten; auch das Flach- land ist nicht ohne Wald. Wo der Boden unfruchtbar ist, werden gern Nadelhölzer gepflanzt. Die Äcker bringen hauptsächlich Kartoffeln und Korn hervor. Am meisten wird Roggen und Hafer gesäet, aber auch Weizen und Gerste. Buchweizen ist die Hauptfrucht der Moore und des Heide- bodens. Hülsenfrüchte fehlen auch nicht; Ölfrüchte (Raps) bans man nur wenig, dagegen Runkelrüben wieder mehr. An Pflanzen, die als Viehfutter gebraucht werden, kennt der Landmann Esparsette, Luzerne, Lupine und Spörgel, auch wohl Mais. Korn und Kartoffeln werden vielfach für die Branntwein- brennereien gebraucht. Hanf und Flachs sah man früher mehr als

4. Heimatkunde für die Schulen Osnabrücks - S. 39

1915 - Osnabrück : Pillmeyer
— 39 — Bahnfahrt nach Dissen—rothenfelde. Unser Brackwede! Zug verläßt bei Hörne den Bahnkörper der Haupt- bahn und eilt nun im Dütetale aufwärts über Sutthausen, Malbergen, Oesede, Kloster Oesede nach Wellendorf. Häufig erinnern Schutthalden daran, daß in früheren Jahren in dieser Gegend Steinkohlen gefördert wurden. Rechts winkt der Limberg herüber, in dessen Nähe der Zeppelin- stein den Ort zeigt, an dem im Jahre 1909 ein stolzes Luftschiff durch einen Schneesturm zerstört wurde. Der Zug keucht nun in starker Steigung hinauf nach Hankenberge und überschreitet hier an einer besonders niedrigen Stelle (Sattel) den Teutoburger Wald. An Zementwerken vorüber rollt der Zug nun zu Tale. Oft muß die Bremse in Tätigkeit treten, um die stets wieder größer werdende Geschwindigkeit zu vermindern. Bald sind wir in Hilter. Das große, saubere Dorf hat mancherlei Fabrikanlagen, z. B. Kalköfen, Bierbrauereien und Ziegeleien. Der Zug eilt weiter durch eine fruchtbare Ebene bis zum Bahnhofe Dissen-Rothenfelde, dem End- punkte unserer Fahrt. Bad Rothenfelde. Wenn der Sommer ins Land kommt, begeben sich viele kranke Menschen nach Rothenfelde, um dort Heilung zu suchen. Auch Binder finden, zum Teil unentgeltlich, in den Kinderheilanstalten Unterkunft und Genesung. Rothenfelde liegt in einer Ebene am Fuße des Rothenfelder Berges. Schöne Villen und Gasthöfe, herrliche Anlagen sehen wir dort, wo vor 100 Iahren wenige Häuser standen. Alles das verdankt der Ort den heil- kräftigen Solquellen. Wenn Regenwasser in den Boden einsickert und durch Risse und Spalten in die Tiefe dringt, finden sich die Tröpflein bald zu kleinen unterirdischen Bächlein zusammen. In unserer Gegend liegen aber wahrscheinlich in der Tiefe große Mengen Salz (Steinsalz). Kommt ein Bächlein daran vor- bei, so leckt es daran und wird salzig. Oft tritt dieses Salzwasser von selbst zutage, in den meisten Fällen muß aber der Mensch nachhelfen und ein Bohrloch in die Erde treiben, dann steigt die Sole empor oder wird heraus- gepumpt. Solche Solquellen gibt es in Laer, Melle, Essen und auch in Rothenfelde. Die Quellen in Rothenfelde liefern so viel Sole, daß jähr- lich 70000 Bäder gegeben werden können. Die Sole hat in 100 1 etwa 5—6 1 Salz. Windmühlen und elektrische Kraft pumpen das Salzwasser auf die 10—15 m hohen und zusammen etwa 1 km langen Dornenwände, die man Gradierwerke nennt. In ihnen tröpfelt das Wasser hinab, ver- dunstet zum Teil und wird von mancherlei erdigen Teilen befreit (Dorn- stein). Die Sole wird dann in Salzpfannen so stark erhitzt, daß das Wasser

5. Heimatkunde für die Schulen Osnabrücks - S. 57

1915 - Osnabrück : Pillmeyer
— . 57 — das Endglied eines Kanals bildet. Dieser zieht sich in einer Länge von nahezu 14 km durch das Hasetal nordwärts bis nach Bramsche. Dort mündet er in den Ems—weser-Kanal, von dem er also ein Zweig ist, von dem er auch sein Wasser bekommt. Das von Bahngleisen und Lagerschuppen umsäumte Hafenbecken ist 500 m lang, 60 m breit und 6v2 m tief. Das Wasser kann etwa 3v2—4 m hoch stehen. Die Hafenufer (Kai) sind aus mächtigen Bruchsteinen gemauert, damit das Wasser sie nicht zerstören kann. In kurzen Zwischenräumen sind dicke Eisenringe in schweren Steinblöcken verankert. Hieran machen die Schiffe fest. Starke, fahrbare Kräne „löschen" die Schiffsladungen in die Schuppen oder in bereitstehende Güterzüge. An der Hafeneinfahrt ist eine Aus- weiche- und Wendestelle eingerichtet. Die muntere Nette ist gezwungen worden, in einem weiten Rohr unter dem Kanal herzutauchen, ehe sie der Hase in die Arme eilt. Eine solche Flußunterführung heißt Düker. Der Kanal führt an der Netter Heide entlang durch Eversburg in das tieferliegende Tal der unteren Hase. Damit nun unser Hafen, der 10 in höher liegt als der Kanalanfang bei Bramsche, genügend Wasser behält, ist die ganze Kanalstrecke in drei Haltungen zerlegt. Die Hafenhaltung reicht bis zum Ende der Netter Heide, die folgende bis Halen, die letzte bis Bramsche. Jede ist durch eine Schleuse abgeschlossen, die nur geöffnet wird, wenn ein Schiff hindurchfahren will. Eine Schleuse besteht aus einer durch zwei Tore abgeschlossenen Kammer. Das äußere Tor unserer Schleuse ist ein Flügeltor, das innere ein Falltor. Will ein Schiff in den Hafen einfahren, so werden die Flügel des äußeren Tores geöffnet. Das Schiff fährt in die 100 m lange Schleusen- kammer. Die Flügel schließen sich wieder. Ein Pumpwerk füllt jetzt die Kammer mit Wasser aus der unteren Kanalstrecke. Das Schiff wird so ge-- hoben, bis es in gleicher Höhe mit dem Wasserspiegel des Hafens liegt. Nun klappt das Falltor, von Wasserdruckmaschinen bewegt, langsam um; das Schiff fährt darüber hinweg in den Hafen. Der Unterlauf der Äase. Aufgabe: Beobachte die Richtung der Hase unterhalb Osnabrücks! Bei Osnabrück ändert die Hase ihre Richtung. Nachdem sie am Süd- rande der Netter Heide die Nette aufgenommen Hat, fließt sie in nörd- lichem Laufe am Fuße des Piesberges entlang. Sie nimmt dann ihren Weg zwischen Penterknapp und Gehn hindurch; in diesem Tale liegt Bramsche. Bramsche ist eine sehr gewerbefleißige Stadt. Mehrere große Spin-

6. Heimatkunde für die Schulen Osnabrücks - S. 11

1915 - Osnabrück : Pillmeyer
— 11 — Um Tuche und andere Gewebe (Leinen) zu messen, war an der Marienkirche die „St ad teile" angebracht. Bei Waren von größerem Gewichte nutzte Marienkirche. die „Stadt wage" benutzt werden. Betrüger und andere schlechte Menschen wurden wohl an dem Sch an dp fahle (Pranger) vor der Marienkirche fest- gebunden und mutzten den Spott der vorübergehenden Kirchgänger über sich ergehen lassen.

7. Heimatkunde für die Schulen Osnabrücks - S. 64

1915 - Osnabrück : Pillmeyer
64 — stehen im Winter warm und sauber in langer Reihe die Rinder, die im Sommer Tag und Nacht auf der Weide bleiben. Ein Hauptort des Emslandes ist das Schifferdorf Haren, dessen Pünten (Flußschiffe, die von Pferden oder den Schiffern selbst gezogen werden) Ziegelsteine, Torf, Eisenerz und Bretter flußaufwärts bringen und mit Kohlen oder Flußsteinen wieder flußab fahren. Weiter begrüßt die Ems Lathen, Steinbild, Dörpen, Heede, den Kreisort Aschendorf und Rhede. Mancher dieser Orte liegt fast eine halbe Stunde vom Flusse ent- fernt. Vor vielen Jahrhunderten strich die Ems nämlich recht wild um- her. ,,Tote Flußarme" an beiden Ufern, von den Emsländern ,,alte Ems" genannt, geben noch Zeugnis davon. Jetzt zwingen in den Fluß hinein- gebaute Holzflechtwerke, sogenannte „Stacken", das Wasser zu ruhigem .Laufe, Dampfbagger entfernten Sandbänke und Untiefen. Dazu hat der Wind stellenweise eine hohe Dünenreihe an den Emsufern aufgeschüttet, Von Aschendorf an sind von Menschenhand hohe Erdwälle (Deiche) gebaut. Nun kann die Ems nicht mehr wie ehemals im wilden Übermut aus den Ufern brechen, sondern muß warten, bis die Emsländer die Sieltore öffnen. Dann, zur Winterzeit, soll sie die leeren Wiesen und Weiden recht hoch und recht lange überschwemmen und mit ihrem fruchtbaren Schlamm {Schlick) düngen. Zuweilen jedoch erwacht ihr alter Trotz. In wilder Sturmnacht brausen ihre Wogen zornig grollend gegen die Deiche und nagen unaufhörlich, bis sie die Fessel gesprengt, den Damm zerrissen haben. Mit erschreckender Schnelligkeit rollen die Wasser dahin. Kaum kann vor ihnen Mensch und Vieh sich retten. Die Ems verläßt unsere Heimat bei Papenburg, der eigenartigsten Stadt unseres Regierungsbezirkes. Ganz durchzogen von einem Kanal, dessen-Ufer je eine Häuserreihe umsäumt, erstreckt sie sich fast drei Stunden weit am Hauptkanal und mehreren Seitenkanälen entlang aus dem Ems- tal in das Moor hinein. Hie und da führen Brücken über den Kanal. Sie können teils aufgezogen werden (Zugbrücken), teils zur Seite gedreht werden (Drehbrücken). Mehrere Schleusen (Verlaate) stauen das Kanal- wasser und öffnen sich nur, um die Torfschiffe (Mutten) durchzulassen. Aber auch größere Schiffe, Seeschiffe, Segler und Dampfer, meist mit Holz beladen, kommen nach Papenburg. Sie ankern gewöhnlich in dem vor einigen Iahren neu erbauten Seehafen, der durch eine große Schleusen- anlage von der offenen Ems getrennt ist. In Papenburg werden auch Schiffe gebaut. Fast immer liegen einige Dampfer auf der Helling der Werft. Eine Papierfabrik, eine Eisenfabrik, eine Glashütte und eine chemische Fabrik sowie große Holzsägereien beschäftigen ebenfalls viele Arbeiter. —

8. Heimatkunde für die Schulen Osnabrücks - S. 66

1915 - Osnabrück : Pillmeyer
— 66 — kann. Nach etlichen Wochen wird er zu größeren losen Ringen zusammen- gestellt. Im Hochsommer endlich packt man ihn in große rundliche Haufen; er wird „gebültet" und ist zur Abfuhr fertig. Torfschiffer kommen mit ihren Pünten die langen Moorkanäle hinaus und bringen große Ladungen durch Papenburg zur Ems. Die Emsbauern holen den Torf auf breit- rädrigen Wagen. Damit die Pferde nicht in den weichen Moorboden ein- sinken, werden ihnen Holzschuhe untergebunden. Das sind kreisrunde Holz- platten mit eisernem Bügel, der den Huf umfaßt und daran festgeschnürt wird. In jedem Bauernhause ist ein großer Raum für Tors eingerichtet; denn er bildet ein vortreffliches Brennmaterial. Am besten heizt der schwere schwarze Torf unten aus der 3—4 m tiefen oder noch tieferen Moorkuhle, während der weißliche Torf der oberen Schichten wohl leicht brennt, aber keine Wärme gibt. Unentbehrlich ist der Torf für das offene Herdfeuer, das bis vor wenigen Iahren noch in der Küche eines jeden ems- ländischen Bauernhauses brannte. Die freiflackernde Flamme machte die Lampe fast entbehrlich und hielt den Bauer mit seinen „Leuten" zum be- haglichen „Aobendproot" .zusammen, wenn auch bei widrigem Winde der Rauch die Augen biß. In unserer Zeit wird das offene Herdfeuer immer mehr durch die eiserne „Lochmaschine" verdrängt, in der neben dem Torf auch sohlen gebrannt werden. Moorkultur. Auch die Nahrung ringt der Landmann dem Moore ab. Bis vor etwa 20 Jahren war der Buchweizen fast die einzige Moor- frucht. Die obere Moorschicht wurde aufgehackt und angezündet. Dabei stiegen dicke Wolken des Moorrauches (Höhenrauches) in die Luft. In die fruchtbare Asche wurde der Buchweizen gesät, der bei günstiger Witte- rung hohe Erträge erbrachte. Eine kalte Sommernacht aber tonnte alles verderben. Die Unsicherheit des Buchweizenbaues und die schnelle Erschöpfung des Bodens ließen den Moorbauer nach einer besseren Bewirtschaftung suchen. Durch breite Gräben (Kanäle) wurde das Moor entwässert. Der Moorboden wurde mit fruchtbarer Ackererde vermischt und mit Hilfe von Kunstdünger und Kalk in ertragreiche Wiesen und Äcker umgewandelt (Veenkultur). Oder man warf tiefe Gräben aus, dämmte das so um- grenzte Gebiet ein und füllte die Niederung mit guter Erde aus (Moor- dammkultur). In der ehemals menschenleeren Einöde entstanden all- mählich blühende Ansiedlungen (Kolonien). Die älteste Moorkolonie ist wohl Papenburg, das schon zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges vom Herrn von Landsberg-Veelen gegründet wurde. Die meisten unserer Moorkolonien sind etwa 100 Jahre alt, z. B. Rütenbrock. Neulehe, Neu-

9. Heimatkunde für die Schulen Osnabrücks - S. 26

1915 - Osnabrück : Pillmeyer
26 — Sommer wird das nicht verkaufte Fleisch am Abend wieder zum Schlachthof in das Kühlhaus gebracht, dessen eiskalte Luft es vor dem Verderben schützt. Aufgabe: Erzähle, wie Mutter beim Schlachter einkauft! Auf dem Stahlwerk. Aufgaben: Beobachte die zahlreichen Schornsteine, die schwarze Rauchfahne des Stahlwerks, die Feuergarben am Abend! Mittag ist's. Wohl tausend Osnabrücker Kinder haben sich vor dem Stahlwerk versammelt. Sie bringen das Mittagessen für den Vater. Hoch über sie hinweg ziehen dicke schwarze Rauchwolken, zischende weiße Dampf- ballen und glühendrote Feuergarben schießen empor. Der Qualm kommt von den mächtigen Feuern, die von rußgeschwärzten Heizern Tag und Nacht unterhalten werden. Über den Feuern liegen große Wasserkessel. Durch die Hitze verdampft das Wasser. Der Dampf treibt die blitzblanken Dampf- Maschinen, die mit ihren großen Rädern zentnerschwere Hämmer, breite Walzen und andere Arbeitsmaschinen bewegen. An ihnen stehen die Arbeiter. Das Stahlwerk ist Osnabrücks größte Fabrik. Wohl 2000 Arbeiter finden dort ihr Brot. Sie verarbeiten das Eisen, das auf der Georgs- Marien-Hütte aus Erz gewonnen wird, zu hartem Stahl. Daraus werden Maschinenteile, Räder, Stahlplatten und besonders Eisenbahnschienen her- gestellt. Aufgaben: Nenne andere Fabriken in unserer Stadt! Was wird dort her- gestellt? 2. Forme einen Fabrikschornstein! Ein Spielfest auf dem Klushügel. Ein lachender Herbstnachmittag! Auf dem Domhof versammeln sich die Schüler aller Schulen Osnabrücks. Ein fröhliches Spielfest soll gefeiert werden. Unter lustigen Märschen der Schülerkapellen geht's zum fahnen- geschmückten Klushügel. Dort ordnen sich die Spieler schnell auf dem eingefriedigten Festplatze, den zahlreiche Zuschauer umsäumen. Musik er- schallt. Nach ihrem Takte werden hübsche Freiübungen ausgeführt. Dann folgen Wettspiele. Hier kämpfen zwei Schulen im Wettlauf, dort im Springen. Drüben werden Ballspiele ausgefochten. Daneben messen einige Gruppen ihre Kräfte beim Tauziehen, Steinschocken, Speerwerfen. Zum Schluß werden die Sieger feierlich belohnt. Das hübsche Eedenkblatt, der Eichenkranz, die unsere Klassen schmücken, sind Siegespreise. Die höchste Auszeichnung sind zwei Fahnen, um deren Besitz die siegreichen Schulen in den folgenden Iahren von neuem kämpfen müssen.

10. Heimatkunde für die Schulen Osnabrücks - S. 74

1915 - Osnabrück : Pillmeyer
— 74 lang ziehen sich Norderland (Norden), Harlingerland (Wittmund), Ieverland (Jever), Stadingerland und Butjadingen (Nordenham). An der Weser liegen Stedinger Marsch, Osterstade und Land Wursten. Die Elbmarschen sind Hadeln, ftehdingen und die eigentümlichste aller Marschen, das Alte Land, das ein großer Obstbaumwald ist. Das Alte Land reicht bis Stade, der Hauptstadt des gleich- namigen Regierungsbezirkes. Die Marschbewohner gehören dem Friesenstamme an. Der Friese ist groß, derb, breitschultrig. Sein von der scharfen Seeluft gerötetes, rundliches Ee- ficht, aus dem ein paar blaue Augen schauen, ist gewöhnlich von einem Bart umrahmt, der die Oberlippe ganz freiläßt. Wortkarg und verschlossen ist er das Spiegelbild seiner dem Meere abgetrotzten Scholle. Der Ostfriese liebt Freiheit und Heimat. Er ist bedächtig und hängt treu am Alten, wie die bis in die jüngste Zeit erhaltene eigene Sprache, das Friesische, zeigt. Sie findet sich noch auf einigen Inseln und im Innern Ostfrieslands bei Aurich, der Regie- rungshauptstadt. 5lnsere Seehäfen an der Nordsee. Deutsche Schiffe fahren über alle Meere und bringen Erzeugnisse deutschen Fleißes, wie Möbel und Maschinen aller Art, in fremde Länder. Mit Kolonial- waren, Südfrüchten, Wölk, Holz oder Erz beladen kehren sie zurück. Ihren reichen Inhalt entladen sie in den großen Seehäfen an den Nordseeflüssen: Emden, Bremen, Hamburg. Gewaltige Hafenbecken sind dort ausgebaggert, an deren steilen Ufern (Kai) die Schiffe anlegen. Auf den Kais stehen geräumige Speicher, welche die Waren aufnehmen, die mit Dampfkränen aus den Schiffen gehoben werden. Eisenbahnzüge stehen bereit, die Güter aufzunehmen. Von Hamburg und Bremen fahren auch viele Leute über den Ozean, um in Amerika wohnen zu bleiben (Auswanderer). Für die großen Auswandererschiffe sind Elbe und Weser aber nicht tief genug. Die Dampfer der Hamburg-Amerika-Linie ankern deshalb in Cuxhaven, die Dampfer des Norddeutschen Lloyd in Bremerhaven. —■ In Wilhelmshaven am Iadebusen liegen unsere Kriegs- schiffe; Wilhelmshaven ist ein Kriegshafen. Die Geestlandschaft. Hinter dem schmalen fruchtbaren Küstenstreifen bietet die Landschaft ein ganz verändertes Bild. Der Marschboden wird moorig und mager. Die höher- gelegenen Teile sind sandig und dürr. An die Stelle des saftigen Grases tritt die braune Heide. Das ist die Geest, die sich von der Ems bis an die Elbe quer durch Hannover und Oldenburg erstreckt. Durch das Flachland der Weser wird sie in einen westlichen und einen östlichen Flügel geteilt. Den West- flügel bilden das Moorland der Ems und der Hümmling (Seite 65), der Ostflügel ist die Lüneburger Heide. Die Lüneburger Heide liegt als schwachgewölbter Landrücken zwischen Elbe und Aller. Im Osten geht sie über in die Niederung des Wendlandes, dessen rund angelegte Dörfer (Rundlinge) die wendische Abstammung der Be- wohner noch erkennen lassen; im Nordwesten sinkt sie ab zum Sumpsgebiet des Teufelsmoores. Die höchste Erhebung der Heide ist der Wilseder Berg in der Nordecke (170 m), von wo man weit ins Land schauen kann. Endlos dehnt sich das düstere Braun, hie und da leuchtet eine graugelbe Sandblöße. Steif stehen die Wacholdermännnchen, vereinsamt erscheint eine kleine Virkengruppe, ein krüppe-
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