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1. Zeittafel der vaterländischen Geschichte - S. uncounted

1917 - Breslau : Hirt
: Beschieung von Libau (Kurland) und der Kste von Algier. Erstes Seetreffen bei Helgoland. Angriffe | der deutschen Flotte auf die englische Kste, Sieg an der Doggerbank. Das deutsche Auslandskreuzer-Geschwader, bei Coronet (Chile) siegreich, wird bei den Falklands-Jnseln vernichtet. Kmpfe in den Kolonien: Tsingtau erliegt nach Helden-haster Verteidigung den Japanern, (7. November). 1915 Schlachten bei Soissons, in der Champagne, an der Lorettohhe und in den Argonnen. Der groe An-griff der Franzosen (General Joffre) und Englnder bei Ipern, Arras und in der Champagne scheitert (September-Oktober). I _ Winterschlacht in Masuren (7. bis 15. Febr.). Die Russen erobern Przemysl. | Durchbruchsschlacht in Westgalizien (Gorlice 2. Mai); Rckeroberung Galiziens. Vorrcken der Dentscheu und sterreicher in Polen; Eroberung der groen westrussischen Festungen (Warschau, Kowuo, Modlin it. ct.). Sieg der Trken an den Dardanellen (18. Mrz); Rck-zug der Englnder von Gallipoli. Abfall Italiens vom Dreibund und Eintritt in den Krieg (23. Mai); Kmpfe in Sdtirol und am Jsonzo. Eintritt Bulgariens in den Weltkrieg (Mitte Oktober). Vernichtung Serbiens und Montenegros (von Mackensen): Belgrad und Risch erobert, Schlacht auf dem Amselfelde.

2. Heimatkunde des Regierungsbezirks Osnabrück - S. 18

1901 - Osnabrück : Pillmeyer
— 18 — Ter südwestlichste Teil unseres Regierungsbezirkes ist wieder ganz eben und weniger fruchtbar als der gebirgige Teil des Osna- brücker Landes. Der Wanderer trifft oft größere Strecken vou Sand, Heide und auch Moor. Durchflossen wird dieser Laud- strich vou der Glane und ihren Zuflüssen. Tieselbe kommt bei Iburg aus den Bergen und fließt zuerst südlich, dann westlich ins Westfälische zur Ems. Zu nennen sind hier die Dörfer Glane und Remsede nahe bei den Bergen, Laer westlich von: Laer- berge, und Glaudorf 2 Stunden südlich von Iburg. Am Süd- abhange der Berge erbaut mau jetzt die sogenannte Teutoburger- wald-Eisenbahn von Ibbenbüren nach Gütersloh, welche unter an- dern auch die Orte Iburg und Laer berühren wird. 3. Das Wiehengebirge. Das Wiehengebirge beginnt an der Weser und der Porta Westfalica. Bei Buer betritt es unser Land und endigt ungefähr bei Fürstenau. Es ist durchschnittlich 2 Meilen breit und besteht in der Hauptsache aus einem langen Bergrücken, der von mehreren Querthälern durchbrochen ist. Tie tiefsten Querthäler sind die Thäler der Hunte und Hase. Der Nordrand bildet eine ziemlich gerade Linie. Nur der K a l k r i e s e r Berg östlich von Engter springt weit in die Ebene vor, ähnlich wie bei Rothenfelde der Laerberg. Auch durch das Wiehengebirge gehen 2 Bahnen: die eine, von Osnabrück nach Oldenburg, hat das breite, be- queme Hasethal als Weg gewählt; die andere, von Osna- brück nach Bremen, geht bei Osterkappeln durchs Gebirge; teilweise hat man ihr einen Hohlweg durch die Berge schlagen müssen. Zahlreiche Chausseen führen durch odtr über die Berge. Das gauze Gebirge trägt schönen Land- und Nadelwald; es hat auch ebeuso fruchtbare Äcker im Innern und am Fuße wie der Teutoburgerwald. Am nördlichen Rande, in der Ebene, reiht sich eine Ortschaft an die andere. Wir wollen von Westen anfangend nur nennen: Bramsche, Engter, Venne, Wehrendorf, Bad Essen, W i t t l a g e, Rabber, Brockhausen, W i m - mer, Lintorf. Zwischen diesen Orten liegen überall einzelne Bauernhöfe. In einiger Entfernung von den Bergen wird aber das Land unfruchtbar und deshalb weniger bevölkert. Tort liegt das „große Moor" an der oldenburgischen Greuze, dessen branne Fläche wir schon von den Osterkappeler Bergen aus sehen können. Westlich davon merken wir uns den Flecken Vörden. Nicht weit von Vörden liegen die aus Sand und Geröll bestehenden Da m m e r Berge, die schon fast ganz zu Oldenburg gehören. Ostlich vom „großen Moor" liegt uicht weir von der Grenze Hunteburg am linken Ufer der Hunte, die hier von links einen kleinen Zufluß, die Elze, aufnimmt, welcher aus den Kalkrieser Bergen kommt. Tie Hunte fließt durch den Dümmer, den ^größten See unserer Provinz, welcher 1 Stunde breit und 1v2 Stunden lang ist, aber keine große Tiefe hat. Er bildet eine knrze Sirecke auch die Grenze. Moore umgeben ihn von allen Seiten. An den seichten

3. Heimatkunde des Regierungsbezirks Osnabrück - S. 21

1901 - Osnabrück : Pillmeyer
— 21 — Vom Wiehengebirge ziehen sich ebenfalls Berge und Hügel südwärts bis nahe an den Fluß heran. Unter ihnen merken wir uns nördlich von Melle die Berge von der D i e t r i ch s b u r g bis Schledehausen, sowie bei Osnabrück den Schinkelberg, Hasterberg und P i e s b e r g. Auch in diesem Hügellande haben wir fast überall fruchtbare Ländereien und viele Laub- und Nadel- Wälder. Deshalb finden sich auch in den Senkungen des Gebirges überall Einzelhöfe und geschlossene Ortschaften, unter ihnen sehr bekannte. Da ist zuerst mitteu zwischen Osnabrück und Bramsche Wallenhorst. Hier bewundern wir die neue Kirche mit ihrem weit sichtbaren, schlanken Turm. Nicht weit davon, ans der andern Seite der Chaussee, liegt die alte Kirche, ein uraltes, kleines Gottes- haus. Von ihr wird gesagt, es sei die älteste Kirche ringsum, von Karl dem Großen gegründet. Statt eines Hahnes sieht man auf der Turmspitze ein Huhn. Das soll angeblich bedeuten, daß vou dieser Kirche die übrigen im Lande gleichsam ausgebrütet seien. Südöstlich von Wallenhorst, 2 Stunden von Osnabrück, liegt an der Ruller Flut Dorf und Kloster Rulle, ein seit Jahrhuu- derten berühmter Wallfahrtsort. Die Kirche besteht eigentlich ans zwei aneinandergebanten Kirchen. Nicht weit von diesem Orte liegt auf dem Esch ein Hünengrab, die H e l m i ch st e i n e. Die Sage erzählt, daß darunter Wittekinds Gemahlin Gewa begraben liege. In der Nähe sind auch die geringen Reste einer sogenannten Wittekiudsburg auf der Höhe nahe am Mühlenbach fichlbar. Tie vielen Wittekindsburgen im Wiehengebirge haben meist nichts nlit Wittekind und den Sachsen zu thnn. Fast am Rande des Gebirges liegt 3 Stunden nordöstlich von Osnabrück Osterkap- peln mit schöner Umgebung und weiter Fernsicht in die Ebene Von dem Aussichtsturme aus. Zwischen beiden Orten in der Mitte schaut aus dem Grün Belm mit seinen zwei Kirchen. In der uralten katholischen Kirche soll wiederum Gewa begraben und Wittekind selbst getauft worden sein. Es giebt viele Orte, von welchen dasselbe gesagt wird; in Wirklichkeit ist Wittekind aber in der französischen Stadt Attigny (sprich Attinji) getauft worden. Andere Orte am Südabhang des Wiehengebirges sind weiter ostwärts: Schledehausen mit der Schelenbnrg und einem neuen, schönen Sanatorium (Heilanstalt sür schwächliche Leute); hannoversch Oldendorf, in dessen Nähe das schöne Gut Ostenwalde und auf waldiger Höhe die Dietrichsburg liegen; Buer, mitten zwischen schönen Bergen und Wäldern, nicht weit von der Huntequelle. Ii. Das (Aeliet der Hase im Tieftand. 1. Von Bramsche bis Quakenbrück. Bei Bramsche verläßt die Hase das Wiehengebirge und tritt in das Tiefland ein. Ihre nördliche Richtung behält sie bei bis Quakenbrück. Auf dieser ganzen Strecke sind ihre Ufer fast immer fruchtbar. Mehrmals teilt sie sich in verschiedene Arme, die aber

4. Heimatkunde des Regierungsbezirks Osnabrück - S. 33

1901 - Osnabrück : Pillmeyer
— 33 — Eins von diesen Häusern stand mitten in der Heide bei den alten Hünengräbern. Dies Haus wurde der Krug genannt, weil die Kirchleute sich dort von dem langen Wege bei einem Kruge Bier zu erholen pflegten. Der Wirt in dem Hause, welcher Alke hieß, dachte mehr an seinen Verdienst als an den lieben Gott. Er hatte immer viel Zeit, hielt die Menschen von der Kirche zurück und nötigte sie zum Trinken, indem er sagte, sie kämen zum Gottes- dienste noch früh genug. Dies war denn die Ursache, daß die Leute selteu zur rechten Zeit in die Kirche kamen. Da der Wirt schon häufig gewarnt worden war und doch von seiner bösen Ge- wohnheit nicht lassen wollte, so strafte ihn zuletzt Gottes Hand. Sein Haus, das auf einer kleinen Auhöhe stand, versank plötzlich samt der Scheune, und an derselben Stelle entstanden die tiefen Wasserlöcher, welche man heute noch sieht. Darüber erschraken die Leute ganz gewaltig. Zum ewigen Andenken nannten sie die andern elf Häuser „Alfhausen" und bauten sich eine eigene Kirche. Von der Stelle aber, wo das Haus versunken ist, erzählt man sich allerlei wunderbare Geschichten. Wenn um Mitternacht bei diesen Wasserknhlen Alke dreimal gerufen wird, so erscheint er in der Gestalt eines feurigen Rades und straft deu, der ihn gerufen hat. Als einst der Bauer Grumfeld, dessen Hans nicht weit von den Alkenkuhlen liegt, mit einigen guten Freunden im Wirtshause saß, rühmten sie gegenseitig ihre Pferde. Grumfeld sagte, er habe einen Schimmel, mit dem wolle er wohl in der nächsten Nacht den Alke anreiten und ihn herausfordern. Tie andern Bauern hielten ihn beim Wort und wetteten neun Pfund Silber gegen sein Pferd. Grumfeld ging die Wette ein und machte sich am folgenden Tage bereit. Er putzte seinen Schimmel und führte ihn an die Alken- kühle. Dort suchte er ihm deutlich zu machen, worauf es ankäme. Und das treue Tier begriff alles und trug seinen Herrn in schnellem Laufe nach Hause zurück. Nun gab der Bauer ihm das beste Futter und zeigte ihm auch die große Thür, welche in der Nacht offen bleiben sollte. Als Mitternacht nahe war, ritt er abermals hinaus zu der Alkenkuhle und hielt am Rande des Wasserloches still. Es war eine sternhelle, ruhige Nacht. Man vernahm keinen Laut; uicht einmal ein Fuchs oder eine Eule ließen sich hören. Der Schimmel stand und rührte kein Glied. Jetzt hörte Grumfeld die Turmuhr zwölf schlagen, erst zu Uffeln, dann zu Merzen und zuletzt zu Alfhausen. Nach dem letzten Schlage rief er mit lauter Stimme: „Alke, knmm! geist du mit?" Da antwortete eine grausige Stimme, die mitten aus der Erde kam: „Tös! den enen Schoh antück ick, den annern anrück ick, dann wil ick di Düwel wol Halen!" Ohne Zögern gab der Bauer seinem Pferde die Sporen, und wie der Blitz durch die Luft fährt, wie der Pfeil vom Bogen

5. Heimatkunde des Regierungsbezirks Osnabrück - S. 5

1901 - Osnabrück : Pillmeyer
5 — ist Rütenbrock. Es liegen aber noch ungeheure Flächen unbebaut da, welche vielen Tausenden reichliche Nahrung verschaffen könnten. 2. Die Heide. Die Heide ist nicht so einsam und still wie das Moor. Selten ist die Heidefläche einförmig und ohne Unterbrechung. Hügel wech- feilt mit Thälern, Heidekraut mit Saudflächen; hier und da fieht man eine Wasserfläche, oder Kiefern, Fichten und Birken einzeln oder in kleinen Wäldchen; zwischendurch Äcker und menschliche Woh- nuugeu. Zahlreiche Tiere leben in der Heide: Hasen, Kaninchen und Hühnerwild bergen sich im Heidekraut; Schafherden weiden die jungen Triebe der Heide ab; der Gesaug der Lerchen und anderer Vögel erfüllt' die Luft, und Bienen sammeln süßen Honig aus den Blüten. Kleine blaue und braune Heideschmetterlinge umflattern uns; Käfer und andere Insekten schwirren und kriechen umher, und Eidechse und Blindschleiche rascheln durch das Kraut. Plag genstich. In den unfruchtbaren Heidegegenden bedarf der Acker des Landmanns besonders viel Dünger. Dieser fehlt aber, und deshalb nimmt man als Ersatz die sogenannten Plaggen. Von den Heidestrecken nämlich, welche nicht beackert werden, sticht man die Heideschicht ab, welche auf dem Sandboden gewachsen ist. Diese benutzt man als Dünger. Auf dem so gedüngten Boden kann Roggen, Hafer und Buchweizen angebaut werden. Wo aber die Plaggen gestochen find, wächst nichts mehr. Der Wind wühlt Löcher in den losen Sand und häuft ihn anderswo wieder auf. So entstehen auch oft die Dünen, welche man in den Heidegegenden so viel sieht. Mau sollte deshalb lieber keine Plaggen stechen, sondern wenn möglich künstlichen Dünger streuen. Sonst werden immer größere Strecken dauernd unfruchtbar. 3. Das Bergland. Die Höhen der Berge sind fast immer bewaldet. Wo die Ab- hänge nicht zu steil sind, hat der Landmann Äcker angelegt, ebenso wie in den Thälern. Die Landschaft fieht bunt aus durch den Wechsel von Höhen und Thälern, von Wald, Wiese und Feld, und durch die zahlreichen Gehöfte. Überall schauen diese hervor, bald im Walde versteckt, bald inmitten der schön gepflegten Äcker, bald auf der Höhe, bald unten im Thal. Zahlreiche Wege ziehen sich um die Berge, durch die Wälder und zwischen den Äckern durch. Da sie meist viele Krümmungen machen, sieht man jedesmal nur ein kleines Stück der Landschaft. Aber bei jeder Biegung des Weges ist das Bild ein anderes. Wenn wir im Thal wandern, fo freuen wir uns über die reiche Frucht auf den Äckern, die stattlichen Bauernhöfe und die prächtigen Waldberge. Wenn wir oben auf der Höhe sind und vielleicht auf einem Aussichtsturme stehen, schauen wir weit über das Land, fast als wenn wir eine ungeheure Landkarte vor uns hätten.

6. Heimatkunde des Regierungsbezirks Osnabrück - S. 16

1901 - Osnabrück : Pillmeyer
— 16 von Osnabrück und hannoverscher Minister. Er starb 1872. Schön ist auch die Domfreiheit, welche von dem altehrwürdigen Dom, der Gymnasialkirche, dem Priesterseminar und dem bischöf- lichen Palais umgeben ist. Auf diesem Platze steht das Denk- mal Mösers, eines berühmten Osnabrücker Staatsmannes und Gelehrten, welcher 1794 gestorben ist. Mitten durch die Stadt fließt die Hase, über die wohl ein Dutzend Brücken geschlagen sind. Tie Eisenbahn sührt von Osnabrück aus uach 6 verschiedenen Richtungen: 1. nach der Ems und uach Holland, 2. nach Oldenburg und unserm Kriegshafen Wilhelmshaven, 3. nach den Seestädten Bremen und Hamburg, 4. nach Hannover und Berlin, 5. den Teutoburgerwald entlang nach Bielefeld, 6. nach Münster und Köln. Die dritte und sechste sind die bedeutendsten. Die Umgebungen der Stadt sind sehr schön. Zwei Hügel, der Westerberg und der Gertrudenberg, liegen so nahe an der alten Stadt, daß die Häuser jetzt schon an ihren Abhängen erbant werden. Im Norden kommen wir nach kurzer Wanderung in das Wichen- gebirge. Ein Vorberg desselben ist der Piesberg, dessen Stein- bräche für Osnabrück und viele andere Städte vortreffliche Pflaster- steine liefern. Nach Süden hin erreichen wir gleich hinter dem Johanniskirchhofe die ersten Berge des Teutoburgerwaldes. Beide Gebirge sind mit Waldungen bedeckt, und überall, gießt es die schönsten Spaziergänge in der gesunden Wald- und Berglnft. Bis ins Westfälische (Ravensburg bei Borgholzhausen, Porta, Tecklen- bürg, Dörenther Klippen bei Ibbenbüren) wandern die rüstigen Fußgänger. Gern fahren die Osnabrücker Sonntags im Sommer zu einer der nächsten Bahnstationen, um von dort aus Fußwan- dernngen zu unternehmen. Wenn das Wetter schön ist, sind Tan- sende von Menschen in den Bergen, lind das ist nicht nur schön, sondern auch klug. Wer fleißig in Berg und Wald spazieren geht, bleibt gesund und stark und verlängert sein Leben. >2. Ter Teutobnrgerwald. Ter Teutoburgerwald kommt von Detmold (Hermannsdenk- mal) und Bielefeld her. Bei Dissen betritt er uuseru Regieruugs- bezirk und verläßt ihn wieder bei Hasbergen. Zweimal wird er von der Eisenbahn durchschnitten: zwischen Hasbergen und Leu- gerich von der Bahn Osnabrück—münster (Tunnel durch den Lengericher Berg im Westfälischen); bei Hilter von der Bahn Osnabrück—brackwede. Außerdem führen mehrere Chausseen durch die Gebirgsthäler, z. B. die wichtige, uralte Chaussee vou Osna- brück über Iburg uach Münster. Tie wichtigsten Höhen sind der 5) ü g g e l (180 m), der Dörenberg (26u m) und der Hauke- uüll oder Knüll (261 m). Die meisten Berge dieses Gebirges sind mit schönen Buchen- und Tannenwäldern bedeckt. Einzelne von ihnen aber sind kahl und tragen auf ihrem unfruchtbaren Sand- steinboden nur Heide und etwas Kieferngebüsch. In den Thälern zwischen den einzelnen Bergen und am Abhang des ganzen Ge- birges ist fast überall fruchtbares Land. Deshalb treffen wir auch

7. Heimatkunde des Regierungsbezirks Osnabrück - S. 17

1901 - Osnabrück : Pillmeyer
— 17 — hier allüberall prächtige Wälder und bebaute Äcker, viele Einzel- Höfe und größere Ortschaften. Am Südabhange liegt östlich nahe an unserer Grenze Dissen. Es ist ein freundlicher, gewerbthätiger Ort, der fast ebenso alt ist wie Osnabrück. Von hier kann man in 1 Stunde den Knüllberg besteigen, den höchsten unserer Berge, von dessen Spitze man einen weiten und schönen Blick in die Ebene hat. Westwärts gelangen wir in V2 Stunde nach dem Solbade Rothenfelde. Es liegt am östlichen Rande des Laerberges, welcher weit in die Ebene vorspringt. Das Bad wird besonders für kranke und schwache Kinder gebraucht. Berühmt sind seine Kinderheilanstalt und sein Elisabethhospital. Bahnstationen für Rothenfelde find vor allem Dissen, dann aber auch Hilter. Dieses liegt vor der Schlucht, aus der die Bahn von Osnabrück in die Ebene tritt. Sehr bekannt ist der letzte Ort am Südabhang der Berge: Iburg, welchen man von Osna- brück ans in drei Stunden erreichen kann. Der Flecken liegt wnn- verschön in der Nähe der waldreichen Berge. Von ihm aus schaut man grade auf den gewaltigen Südabhang des Dörenberges, auf deffeu Gipfel ein Aussichtsturm erbaut worden ist, von dem man die schönste und weiteste Aussicht ringsum über das ganze Land hat. Schloß und Flecken Iburg selbst ist sehr alt. Der Sage nach soll schon Wittekind dort eine Burg gehabt haben. Das Klostsr ist von Bischof Benno von Osnabrück im Jahre 1073 erbaut worden. Jahrhundertelang, bis 1667, wohnten die Osnabrücker Bischöfe zur Sommerzeit auf dem Jburger Schloß. Dieses liegt hübsch auf der Spitze eines kleinen, alleinstehenden, bewaldeten Hügels. Jetzt werden die Räume des Schlosses für das Landratsamt und Amtsgericht gebraucht. Mau zeigt im Schloß noch alte, finstere Gefängnisse, sowie den Rittersaal. In diesem hängen an den Wänden die Bildnisse der Osnabrücker Bischöfe. Auch die Bilder Karls des Großen und feiner Gemahlin, sowie Wittekinds fehlen nicht.

8. Heimatkunde des Regierungsbezirks Osnabrück - S. 20

1901 - Osnabrück : Pillmeyer
— 20 — roten Ziegeldächer der zahllosen Einzelhöfe. Äcker und Wiesen wechseln ab mit Wäldern aus Tannen, Eichen und Buchen. Nur wenig Heide, Sumpf und Moor erblickt das Auge, am meisten wohl noch im Thal der Hase, besonders westlich 'von Osnabrück. Im Kreise Melle schaut an unserer östlichen Grenze der Kirch- türm und die Windmühle von Riemsloh freundlich von der Höhe ans die Eisenbahn herab; südlich davon, noch näher unserer Grenze, liegen St. Annen und Neuenkirchen (bei Melle). Westwärts weiter wandernd queren wir das Thal das Violenbaches und kommen nach Wellingholzhausen. Dieses Dorf ist rings von prächtigen Bergen und schattigen Wäldern umgeben und wird gern von rüstigen Fußwanderern ausgesucht. In der Nähe entspringt am Steinbrink die Hase inmitten eines Tannenwäldchens. Nördlich von Wellingholzhausen, am Rande der Berge, nicht weit von der Bahn, liegt das Gut Ges- m o l d und daneben das Torf mit feiner auffallenden runden Kirche. Noch weiter westwärts zeigt uns die Karte wieder zwei Herr- lieh gelegene Kirchdörfer, Borgloh und Holte. Bei letzterem sind aus waldiger Höhe noch die wenigen Reste der alten Holter Burg sichtbar. Hier hauste früher ein Geschlecht mächtiger Grafen, die Schutzherren der Johauuiskirche iu Osnabrück waren (Holt- straße). Später wurden sie Raubritter, und im Jahre 1144 wurde ihre Burg vom Bischöfe von Osnabrück zerstört. Von Holte ist es nicht mehr weit bis zur Doppelgemeinde Bissendors - Achelriede, beide mit schöner neuer Kirche, vou denen die erstere katholisch, die letztere protestantisch ist. Zum Schluß nennen wir noch 4 im Innern der Berge ge- legene Orte, welche in südlicher Richtung vou Osnabrück aus in 1^/2—2 Stunden zu erreichen sind: Kloster Ösede, dessen altes Kloster jetzt teilweise als Schule gebraucht wird (iu der Nähe be- finden sich alte Kohlenbergwerke), Dorf Ösede, danebeu Georgsmarienhütte, und weiter in den Bergen das freund- lich gelegene Hage n. Die G e 0 r g s M a r i e n h ü t t e ist ein gewaltiges Eisenwerk. Den Besitzern desselben gehört auch das Stahlwerk zu Osnabrück, der Piesberg mit seinen Kohlen und Pflastersteinen, der Hüggel mit seinem Eisenstein, sowie ein Kohlenbergwerk bei Werne in Westfalen n. s. w. Auf der Georgsmarienhütte wird der Eisen- stein geschmolzen, um daraus das Eisen zu gewinnen. Aus den Schlacken macht man die grauen Ziegelsteine sowie Cement. Auf dem Stahlwerk wird das Eisen zu Stahl gehärtet und zu Schienen, Eisenbahnrädern und vielen anderen Dingen verarbeitet, mausende von Arbeitern verdienen dadurch ihr tägliches Brot. Die Hütte hat eine eigene Bahn nach Hasbergen und nach Ibbenbüren. In ihrer Nähe sind in den Bergen hübsche Anlagen gemacht, und aus der Höhe steht ein Aussichtsturm. Im Sommer kommen täg- lich, besouders aber Sonntags, viele Besucher von Osnabrück und von Münster hierher, um sich an der wunderschönen Umgegend zu erfreuen.

9. Heimatkunde des Regierungsbezirks Osnabrück - S. 29

1901 - Osnabrück : Pillmeyer
— 29 — junge Zweige hervorgewachsen sind. Die Stümpfe stehen weit aus- einander, und an manchen Stellen ist junges Holz nachgepflanzt. Das nördlichste Dorf des Hümmlings ist das einsame Ester- wegen, dessen neuer Kirchturm weit sichtbar ist. Es ist eine alte Stiftung der Tempelherren und liegt am südwestlichen Abhang eines Hügels, der noch heute stattliche Reste einer alten Waldung trägt. Im Süden seien noch die Kirchdörfer Wachtum, Holte, Lastrup und Berßen genannt. V. Das <B>cßtet der Mechie. Das Gebiet der Vechte bildet ziemlich genau den Kreis Graf- schast Bentheim. Der Fluß durchfließt diesen Kreis der Länge nach von Südosten nach Nordwesten. Von links nimmt er bei Neuen- haus die Dinkel auf. Die Ufer der Vechte sind zum größeren Teile fruchtbar und gut bebaut. Zwischen Vechte und Ems liegen Heidestrecken und Moore. Auch auf dem linken Ufer fehlen folche nicht. Im Süden ist der Kreis hügelig (Ü st e r b e r g e), und auch westlich von Neuenhaus erhebt sich aus dem Moore ein für den Ackerbau teilweise geeigneter Sandrücken (Ulfen er Berge). Sprache, Sitten und Trachten haben in diesem Lande viel Hol- lüudisches angenommen. Schlot? Bentheim (nach einein älteren Bilde). Die Bahn, welche von Salzbergen nach Holland führt, bringt uns an Schüttorf vorbei, dessen Baumwollenfabriken wir vom Zuge aus erblicken, nach Bentheim. Schon kurz vorher wird die Gegend waldreicher, und bei Bentheim selbst erblicken wir rechts prächtige Laubwälder. Mitten darin liegt Bad Bentheim mit seiner Schwefelquelle und seinen hübschen Anlagen. Es wird be- sonders von Holländern besucht. Links von der Bahn liegt die Station; dahinter auf einem Berge die große und schöne Burg, und zu ihren Füßen am Abhänge des Berges das Städtchen mit

10. Heimatkunde für die Schulen Osnabrücks - S. 48

1915 - Osnabrück : Pillmeyer
— 48 — Gretesch hergestellten Papiere .gehen weit in die Welt, bis nach Amerika. Kein Land liefert so viel Papier wie unser deutsches Vaterland. Von den Hünengräbern. Bei Gretesch und Lüstringen liegen merkwürdige Steinmale, die im Volksmunde vielfach Teufelssteine genannt werden. Auch an anderen Orten unserer Heimat findet man in der Heide, unter krausen Kiefern, oft halb versteckt unter braunen Brombeerranken oder mitten in dichtem Gebüsche -ähnliche Steingruppen. Man nennt sie auch Hünengräber. Hünengrab bei Gretesch. Mehrere riesige Steinplatten ruhen auf zwei Reihen von aufgerich- treten kleineren Steinen (Trägern). Oft sind die Deckplatten zerborsten und halb versunken. Das Hünengrab- liegt zuweilen auf einem Hügel und ist häufig mit einem Steinkranz umgeben. Auch runde oder längliche Grab- hügel ohne Steine kommen in unserer Gegend, z. B. in Düstrup, Evers- bürg und nördlich von Bramsche, vor. Keine Kunde meldet, wer diese Gräber gemacht hat. Sie sind gewiß schon mehrere tausend ^ahre alt. Viele sind im Laufe der Zeit zerstört. Jetzt sind aber die noch vorhandenen Gräber unter den Schutz des Staates gestellt worden. Man hat Nachgrabungen vorgenommen und fand unter den Steinen und in den Hügeln häufig Grabkammern mit Tongefäßen. Das sind die
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