Autor: Dittrich, P., Pfeifer, Wilhelm, Christoph, A.
Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
Regionen (OPAC): Ostdeutschland
Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
Geschlecht (WdK): Jungen
Die spteren Jahre.
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Piasten in der Geschichte hervor, als Otto I. die deutsche Herrschaft bis zur Oder ausdehnte. Sie wurden damals dem Christentum zugefhrt und er-kannten die Oberhoheit des Deutschen Reiches an. Das Kernstck ihres Reiches war die jetzige preuische Provinz Posen (Gropolen). In der Stadt Posen wurde das erste polnische Bistum gegrndet und Magdeburg unter-geordnet, Otto Iii. machte Gnesen zum Mittelpunkte der polnischen Hier-archie. Bald darauf erstrebte jedoch Boleslaw Chrobry, der sein Reich der Pommern und Mhren, Schlesien und die Lausitz in Kmpfen mit Kaiser Heinrich Ii. ausgedehnt, die Ostmark und Bhmen erobert hatte, nach dem Beispiele Ungarns grere Selbstndigkeit und setzte sich 1025 die Knigskrone auf. Doch verlor sein Sohn Miesko Ii. diese Erwerbungen auer Schlesien und erkannte die Lehnshoheit Konrads Ii. an, der, um diese Gefahr zu beschwren, sich zur Abtretung der Mark Schleswig an Dne-mark verstand. In der Folgezeit zerfiel Polen in mehrere Herzogtmer. Schlesien erhielt seit 1163 eigene Herzge, welche die deutsche Einwanderung begnstigten, und suchte Anschlu an das Deutsche Reich. Die polnischen Schlesier haben demnach seit dem 13. Jahrhundert politisch nichts mehr mit dem polnischen Reiche zu tun. Ein anderer Teilfrst, Konrad von Masowien, rief den Deutschen Orden zum Schutze Polens ins Preuenland. Nach dem verheerenden Mongoleneinfall wurden in Polen zahlreiche Deutsche angesiedelt (Verbreitung des Magdeburger Stadtrechts nach Osten). Seit dem deutschen Interregnum fhrten die polnischen Regenten den Knigstitel. Der letzte Piast des Hauptstammes, Kasimir Iii., der Groe (13331370), stellte die Einheit Polens wieder her, erwarb (das frher russische) Galizien mit Wolhynien und Podolien, gab ein allgemeines Gesetzbuch und grndete die Universitt Krakau (1364), wo auch seit dem 14. Jahrhundert die Residenz der Könige war.
Kasimir folgte sein Schwestersohn Ludwig der Groe von Ungarn (1370 bis 1382), der Polen mit Ungarn vereinigte und dem polnischen Adel, um ihn fr feine Dynastie zu gewinnen, groe Zugestndnisse machte. Seine Tochter Hedwig wurde Knigin von Polen und verheiratete sich auf Wunsch des Adels (1386) mit dem Grofrsten Wladislaus Jagiello von Litauen, der Christ wurde und beide Lnder in Personalunion vereinigte.
2. Die Zeit der Jagellonen (13861572) war uerlich glnzend; sie bekmpften mit Erfolg den Deutschen Orden (1. und 2. Friede zu Thorn), dessen letzter Hochmeister aus dem Hause Hohenzollern polnischer Herzog wurde (1525), während der Kurfürst von Brandenburg die Mitbelehnung (1569) erhielt, gewannen den Zugang zur Ostsee, eroberten Rotruland und be-saen auch die Lehnshoheit der Kurland und die Herrschaft der Livland. Polen erstreckte sich von der Ostsee bis beinahe zur Dnjeprmndung. Aber im Innern bereitete sich schon bedenklich der Verfall vor. Die Ohnmacht der Krone gegenber dem Adel (Slachta) nahm zu. Dieser geno mit der Geistlichkeit groe Privilegien, der Bauer war leibeigen, ein krftiger Brger-stand fehlte.
Mit dem Aussterben der Jagellonen (1572) wurde Polen ein Wahlreich.
3. Die Zeit des Wahlknigtums (15721795) ist eine Zeit der Auflsung des Reiches. Die Könige mssen Einschrnkungen ihrer Macht (Pacta conventa) beschwren, der Adel hat die Herrschaft und wei sie durch Konfderationen zu behaupten, macht unter dem Einflsse des Auslandes, das sich strend einmischt, vielfach von seinem Einspruchsrechte (liberum veto,
Pfeifer. Geschichte. Vi. (K.) g
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Extrahierte Personennamen: Otto_I. Otto_I. Otto Boleslaw_Chrobry Boleslaw Heinrich_Ii Heinrich Konrads Konrad_von_Masowien Konrad Kasimir_Iii Kasimir Ludwig_der_Groe Ludwig Hedwig Wladislaus_Jagiello Pfeifer
Deutsche Geschichte im Mittelalter.
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Orden werden durch die strenge Durchführung ihrer Regeln erklärt. Sie kamen dem Bedürfnisse des Volkes nach geistlicher Unterweisung durch fleißige Predigt in der Landessprache entgegen, sie verstanden, die Laien zur Teilnahme an ihrer charitativen Tätigkeit heranzuziehen und feste, dauernde Formen für diese Mitarbeit zu schaffen und gewannen als Beichtväter großen Einfluß auf das Volk. Die Dominikaner zumal wandten sich der Wissenschaft zu und nahmen die Lehrstühle an den Universitäten ein; die größten Vertreter der Philosophie des Mittelalters, der Scholastik (Albertus Magnus, Thomas von Aqnino), gehören ihrem Orden an.
Damals durchdrang die Kirche das ganze bürgerliche Leben mit ihren Einrichtungen.
§ 60. Der Bürgerkrieg in Deutschland. Die deutschen Wirren, die nach dem Tode Heinrichs Vi. eintraten, gaben Innozenz Gelegenheit, entscheidend in die deutschen Verhältnisse einzugreifen, und zerrütteten die Macht des deutschen Königtums.
1. Philipp von Schwaben (1198—1208] und Otto Iv. (1198 bis 1215). Für Friedrich, den Sohn Heinrichs Vi., den erwählten deutschen König, übernahm zunächst sein Oheim, der Herzog von Schwaben, Philipp, Barbarossas jüngster Sohn, die Regierung. Da aber die Gegner des Staufischen Hauses die Absicht erkennen ließen, sich nicht an die geschehene Wahl zu kehren, sondern einem Welfen die Krone zuzuwenden, beschloßen feine Anhänger, auf Friedrichs Rechte nicht weiter Rücksicht zu nehmen, sondern stellten Philipp als König auf. Nachdem er gewählt war, wurde von der anderen Seite dem zweiten Sohne Heinrichs des Löwen, Otto, die Krone übertragen. Dem edeln, ritterlichen, wegen seiner Leutseligkeit gepriesenen Staufer trat ein abenteuerlustiger junger Fürst, der Liebling seines Oheims Richard Löwenherz von England, an dessen Hofe er erzogen worden war, der vielen nicht einmal als Deutscher galt, gegenüber. Diesen erkannte Innozenz erst nach langem Zögern an, bereute aber bald seinen Schritt und begünstigte nun Philipp, der nach jahrelang hin und her schwankendem Kampfe Sieger blieb. Otto war auf seine Erblande beschränkt, fast ohne Anhänger, als Philipp aus Privatrache von Otto von Wittelsbach in Bamberg ermordet wurde.
2. Otto Iv. und Friedrich Ii. Darauf wurde Otto von den meisten Fürsten anerkannt: er verhängte die Acht über Philipps Mörder und verlobte sich mit der Tochter Philipps. Dem Papste erneuerte er die Versprechungen, die er ihm während des Bürgerkrieges gemacht hatte; er gab darin die dem Könige im Wormser Konkordat vorbehaltenen Rechte auf. Dies ist der erste große Verzicht eines deutschen Königs ans einen Teil seiner Hoheitsrechte.
An der Spitze eines stattlichen Heeres zog er nach Italien, stellte in der Lombardei das während der Bürgerkriege schwer erschütterte königliche Ansehen wieder her und empfing in Rom die Kaiserkrone.
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Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Schwaben Bamberg Italien Rom
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Aus der Geschichte des Mittelalters.
im Sommer notdürftig befestigt und mit einigen Rittern besetzt. Sobald im folgenden Jahre die Kreuzfahrerscharen eingetroffen waren, wurde von dem gewonnenen Platze (Thorn) aus eine neue Eroberung unternommen und eine zweite Burg errichtet. Aus den zuerst nur notdürftig befestigten Bollwerken entstanden allmählich mächtige steinerne Burgen. So schritt der Orden Jahr für Jahr vorwärts, unterwarf das Land weniger durch Schlachten als durch planmäßige Kolonisierung mit deutschen Bauern und Bürgern und erreichte schon nach wenigen Jahren, die Weichsel abwärts ziehend, die Ostseeküste. Von drei Seiten konnte nun das Land angegriffen werden. Bald vereinigte sich der Schwertritterorden nach einer schweren Niederlage gegen die Livländer mit dem Deutschen Ritterorden. Während eines furchtbaren Aufstandes, der um die Mitte des Jahrhunderts ausbrach und mehrere Jahrzehnte dauerte, wurden die Preußen fast ausgerottet. Die sich unterwarfen, wurden ver pflanzt und mitten unter deutschen Kolonisten angesiedelt (der Kampf dauerte 1230—1283). Es entstanden als deutsche Städte Thorn, Kulm (Handfeste!), Marienwerder, Elbing, Braunsberg, Königsberg.
Diese großen Erfolge konnten nur unter der Teilnahme der ganzen Bevölkerung im Deutschen Reiche erfochten werden. Fürsten und Ritter fanden sich alljährlich als Kreuzfahrer ein, Ritter und Brüder strömten dem Orden zu, alle Stände wetteiferten in Schenkungen.
Nach dem Falle von Akkon verlegte der Hochmeister (Siegfried von Feuchtwangen seinen Sitz nach vorübergehendem Aufenthalt in Venedig 1309 in die Marienburg an der Nogat. (Die Burg ist das glänzendste Beispiel mittelalterlichen Schloßbaues in Norddeutschlaud.)
Um 1300 war die Ostseeküste von Lübeck bis Reval mit deutschen Burgen, Städten und Dörfern besetzt, die Ostsee zu einem deutschen Meere geworden.
§ 66. Das Reich Ottokars Ii. von Böhmen. Im Südosten wurde im 13. Jahrhundert ein großes Reich, das Deutsche und Slawen umfaßte, durch Ottokar von Böhmen geschaffen, der erste Versuch einer größeren Reichsbildnng, dem in den folgenden Jahrhunderten mehrere ähnliche folgen, die endlich in der Österreichischen Monarchie ihren Abschluß gefunden haben.
Die Anfänge des Deutschtums in diesen Gebieten gehen bis in die Zeiten Karls des Großen zurück. Durch das Vordringen eines großmährischen Reiches, die Einfälle der Magyaren wieder verdrängt, ist die deutsche Kultur im 10. Jahrhundert nach Ottos Sieg auf dem Lechfelde durch seinen Bruder Heinrich von Bayern von neuem douauabwärts geführt worden. Ihre Blütezeit begann, seitdem Österreich unter den Babenbergern zum Herzogtume erhoben worden war. Damals war der Hof zu Wien einer der glänzendsten Fürstenhöfe Deutschlands (Walter von der Vogelweide). In der Mitte des 13. Jahrhunderts aber starben die Babenberger ans.
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Extrahierte Personennamen: Siegfried Siegfried Ottokars Ottokar_von_Böhmen Ottokar Karls Ottos Heinrich_von_Bayern Heinrich
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Aus der Geschichte des Mittelalters.
Kreuzzuges machten damals den tiefsten Eindruck. Der bedeutendste Geschichtschreiber der deutschen Vorzeit, der Bischof Otto von Freising, sah'alle Zeichen erfüllt, die dem Untergange der Welt vorausgehen sollen, und stellte in der „Bitternis seiner Seele" in seiner Chronik das Elend dieser Welt im Gegensatz zur Herrlichkeit des himmlischen Reiches dar.
1. Friedrich I. und Heinrich Vi.
1152—1190. 1190—1197.
Friedrich v. Schwaben,
Gem. Agnes, Tochter Heinrichs Iv.
Friedrich, Konrad Iii.'
Gem. Judith, Tochter Heinrichs d. Schwarzen
Friedrich I.,
Gem. Beatrix v. Burgund
Heinrich Vi., Friedrich W"ipp,
Gem. Konstanze v. Sizilien Gem. Irene, Tochter Ksr. Isaaks
Friedrich Ii. Kunigunde Wenzel
I v. Böhmen
Heinrich Konrad Iv. Enzio Manfred Ottokar Ii.
Konradin Konstanze,
Gem. Peter v. Aragomen
Unter Friedrich I. und Heinrich Vi. erhebt sich das königliche
Ansehen zu höchstem Glanze.
Die Hohenstaufen, gestützt auf den deutschen Epykopat, der ihnen auch während des Streites mit dem Papste treu bleibt, die Reichs- und Hausministerialen sowie die Erträge der Reichs- und ihrer Hausgüter nn Südwesten des Reiches, versuchen Ober- und Mittelitalien in strengere Abhängigkeit zu bringen, gewinnen Unteritalien und Sizilien und verlegen endlich den Schwerpunkt ihrer Politik nach dem Süden.
§ 54. Friedrichs Regierungsanfang. Friedrich I. Barbarossa, Sohn Friedrichs von Schwaben, von seinem Oheim Konrad Iii. den Fürsten als Nachfolger empfohlen, wurde in Frankfurt zum deutschen Könige gewählt, in Aachen gekrönt und allgemein anerkannt.
Vergleicht man, wie tief das Ansehen des deutschen Königtums uu Jahre 1152 stand, wie glänzend es sich ein Menschenalter später_ (z. B. auf dem Reichstage zu Mainz 1184) entfaltete, so wird man Friedrich, der diesen Wandel herbeigeführt hat, zu den bedeutendsten rntjerer Könige
Friedrich ist sechsmal nach Italien gezogen und hat dort ein Drittel seiner Regierungszeit verbracht.
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Extrahierte Personennamen: Otto_von_Freising Otto Friedrich_I. Friedrich_I. Heinrich_Vi Heinrich Friedrich_v Friedrich Agnes Heinrichs Heinrichs Friedrich Friedrich Konrad Iii Konrad Judith Heinrichs Heinrichs Friedrich_I. Friedrich_I. Beatrix Heinrich_Vi Heinrich Friedrich W"ipp Friedrich Konstanze Isaaks
Friedrich_Ii Isaaks Friedrich Kunigunde Wenzel Heinrich Konrad_Iv Heinrich Konrad Manfred Ottokar_Ii Ottokar Konradin Konstanze Konradin Peter_v Friedrich_I. Friedrich_I. Heinrich_Vi Heinrich Friedrichs Friedrich_I. Barbarossa Barbarossa Friedrichs_von_Schwaben Friedrichs Konrad_Iii Konrad Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich
Deutsche Geschichte im Mittelalter.
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4. Die Kolonisation des Ostens.
Die Kolonisation des Ostens wurde zur Zeit Friedrichs Ii. wiederaufgenommen und erreichte an der Ostseeküste nach dem Sturze der dänischen Herrschaft durch die Wirksamkeit der beiden Ritterorden, des Deutschen und der Schwertbrüder, ihre größte Ausdehnung. An der oberen Oder überwindet sie eine schwere Gefährdung durch den Einfall der Mongolen. Im heutigen Österreich bildet sich unter den Prze-mysliden ein großes, Deutsche und Slawen umfassendes Reich, in dem die deutsche Kultur herrscht.
Es hat vielleicht keine Zeit wieder gegeben, in der sich deutsches Wesen so sieghaft und mächtig ausbreitete, als das 13. Jahrhundert.
§ 64. Die Kolonisierung des ostelbischen Landes. Waldemar Ii. von Dänemark hatte Rügen erobert, machte nach dem Sturze Heinrichs des Löwen die kleineren deutschen Fürsten der Ostseeküste von sich abhängig und nannte sich Herr über die Slawen und Nordalbingier. Seine Herrschaft war dem Fortschreiten des deutschen Kulturwerkes nicht förderlich. Sie endete aber im Jahre 1227. Graf Heinrich von Schwerin hatte den König auf einer der kleinen dänischen Inseln nach der Jagd überfallen und gefangengenommen, aber gegen das Versprechen, auf seine Herrschaft an der deutschen Küste zu verzichten, freigelassen. Da Waldemar sein Versprechen nicht hielt, taten sich Grafen, Herren, Bürger und Bauern aus Holstein, Mecklenburg und Westfalen zu einem Heere zusammen und zogen ihm entgegen. Bei Bornhöved wurden die Dänen furchtbar geschlagen, und Waldemar sah seine Herrschaft zusammenbrechen.
Der Kolonisation des ostelbischen Landes geht nur zum Teil Eroberung des Landes und Ausrottung der slawischen Bevölkerung voraus, zum größeren Teile hat sie sich auf friedlichem Wege vollzogen. Neben deutschen Fürsten, wie den Askaniern, treten slawische, überzeugt von der Überlegenheit der deutschen Kultur, als ihre Förderer aus, sie laden deutsche Mönche, Bauern und Bürger in ihr Land und öffnen hier deutschem Recht, deutscher Sprache und Sitte eine neue Heimat.
Noch im 13. Jahrhundert sind Mecklenburg, Pommern, Brandenburg und Schlesien germanisiert worden.
Die mecklenburgischen Fürsten sind slawischer Abkunft, ebenso auch die pommerschen, die Nachkommen Swantibors, den der große Bischof Otto von Bamberg, der Apostel der Pommern, getauft hatte (1124). Es entstanden in ihren Gebieten, zumal an den Küsten, deutsche Städte, die ihr Recht nach Soester, Magdeburger oder lübifchem Stadtrechte empfingen und rasch einen großen Aufschwung erlebten.
Die Markgrafen von Brandenburg dehnten im 13. Jahrhundert ihren Besitz über die Oder aus und erwarben die Neumark.
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Extrahierte Personennamen: Friedrichs Waldemar_Ii Dänemark Heinrichs Heinrichs Heinrich_von_Schwerin Heinrich Waldemar Otto Apostel
Deutsche Geschichte im Mittelalter.
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1. Die Schwertritter in Livland. Der Mönch Albert aus dem Kloster Segeberg in Holstein hatte das Bistum Riga in Livland gegründet; um sich gegen die Feindseligkeiten der Bewohner des Landes zu schützen und die Mission weiter auszubreiten, rief er den Orden der Schwertritter ins Leben, dem viele westfälische Herren beitraten. Damals besuchte der deutsche Kaufmann bereits den Peterhof zu Nowgorod am Jlmeufee und trieb die Düna aufwärts Handel. Unter dem Schutze des Ordens wurde Livland mit Deutschen besiedelt, die Bevölkerung von Riga war fast rein deutsch.
2. Der Deutsche Ritterorden in Preußen. Nun galt es, das Zwischenland zwischen dem deutschen Osten und dem deutschen Westen an der Ostseeküste zu unterwerfen. Von den Mündungen der Weichsel bis zu denen der Memel hin wohnten die Preußen, die, wie die Litauer, dem arischen Sprachstamme angehörten. Ad alb ert von Prag, der Freund Ottos Iii., hatte den Versuch, ihnen das Kreuz zu predigen, mit dem Tode gebüßt, und auch später waren die Missionare (Bruno von Ouer-furt) von ihnen zurückgewiesen worden. Im 13. Jahrhundert nahm Christian aus dem Kloster Oliva die Mission wieder auf und wurde von dem Herzoge Konrad von Masovien unterstützt. Da auch jetzt der Ersolg ausblieb, wandten sich beide hilfesuchend an den Hochmeister des Deutschen Ritterordens, Hermann von Salza, den Freund Friedrichs Ii.
Während der Belagerung von Akkon (1190) hatten norddeutsche Kreuzfahrer, darunter Kaufleute aus Bremen und Lübeck, auf Betreiben Friedrichs von Schwaben das 1128 in Jerusalem gestiftete, nach dem Verlust der Stadt aufgelöste Marienhospital zur Pflege deutscher Pilger erneuert. Auf dem „deutschen Kreuzzuge" wurde die Spitalbrüderschaft durch Hinzunahme des Gelübdes, mit dem Schwert die Ungläubigen zu bekämpfen, zum Orden erhoben. Bedeutung bekam der neue Orden, dessen Ritter einen schwarzen Mantel mit weißem Kreuze trugen, erst durch den vierten Hochmeister, Hermann von Salza, einen Thüringer. Dieser war mit dem Kaiser der Ansicht, daß die Tage der christlichen Herrschaft im Orient bei der abflauenden Begeisterung für die Kreuzfahrten gezählt seien, und da der Orden sich im Morgenlande neben den alten und reichen Orden nicht recht hatte entfalten können, die Kolonisierung des Burzenlandes in Siebenbürgen an der Eifersucht der Ungarn gescheitert, aber in Böhmen und Schlesien manche Niederlassung geglückt war, so folgte Hermann bereitwillig der Aufforderung, die aus dem fernen Nordosten an ihn erging, und schickte den Landmeister Hermann Balk mit einigen Brüdern nach Masovien. Diese bauten an dem Weichselknie, Thorn gegenüber, die erste Burg. Der Herzog Konrad schenkte dem Orden das Knlmerland und alle Gebiete, die er erobern würde, Kaiser Friedrich bestätigte die Schenkung und verlieh ihm fürstliche Rechte. Nach einigen Jahren überschritten die Ritter, von Kreuzfahrern aus dem Reiche unterstützt, den Fluß und legten die erste Burg auf dem rechten Ufer an. Sie wurde
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Extrahierte Personennamen: Albert Ottos Bruno_von_Ouer-furt Christian Konrad_von_Masovien Konrad Hermann_von_Salza Friedrichs Friedrichs Hermann_von_Salza Hermann Hermann_Balk Konrad Konrad Friedrich Friedrich
Kanon der einzuprägenden Jahreszahlen.
237
1190-1197
13. Jahrhdt. 1. Hälfte.
1198-1216
1202-1204
1215
1215-1250
1235
1227 Das 13. Jhdt.
von England nehmen teil am dritten Kreuzzug. Friedrich stirbt. Akkon erobert. Vorbereitung der Gründung des Deutschherrenordens.
Heinrich Vi. zugleich König von Sizilien. „Deutscher" Kreuzzug.
Zeit Innozenz' Iii. und Friedrichs Ii.
Innozenz Iii. Oberherr der Christenheit. Im deutschen Thronstreit zwischen Philipp von Schwaben und Otto Iv. nimmt er das Recht der Entscheidung bei zwiespältiger Wahl in Anspruch.
Auf dem vierten Kreuzzuge wird das griechische Kaisertum in Konstantinopel beseitigt, ein lateinisches Kaisertum errichtet. Venedig wird Vormacht am Mittelmeer.
Das große Laterankonzil.
Kriege gegen die Waldenser und Albigenser in Südfrankreich.
Franz von Assisi und der Spanier Dominikus gründen die nach ihnen benannten Mönchsorden.
Friedrich Ii. Der fünfte Kreuzzug. Gesetzgebung in Sizilien. Die Landeshoheit der deutschen Fürsten wird anerkannt. Landfriedensgesetz. Aussöhnung der Welfen und Hohenstaufen. Der Sachsenspiegel.
Kampf gegen die Lombarden und den Papst. Schlacht bei Cortennova.
Innozenz Iv. erklärt Friedrich auf der Kirchenversammlung zu Lyon für abgesetzt. Friedrich bestreitet das oberherrliche Recht des Papstes in weltlichen Angelegenheiten.
Beginn des Abfalls in Deutschland. Gegenkönige.
Ende der deutschen Herrschaft in Italien. Ende des Kaisertums.
Untergang der Hohenstaufen (Manfred, Konradin) in Neapel und Sizilien. (Schlachten bei Benevent und Sknrkola.)
Karl von Anjou. Siziliauische Vesper (1282).
Die Schlacht bei Bornhöved beendet die Herrschaft Waldemars Ii. über die Ostseeküste.
Die Blütezeit der deutschen Kolonisation im Norden und Osten.
Die Assanier in der Mark, die Piasten in Schlesien. (1241 die Schlacht auf der Wahlstatt gegen die Mongolen.) Der Schwertorden in Livland, der Deutsche Ritterorden in Preußen. Der Hochmeister Hermann von Salza.
Zeit zahlreicher Städtegründungen in Deutschland.
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Extrahierte Personennamen: Friedrich Heinrich_Vi Heinrich Friedrichs Innozenz_Iii Philipp_von_Schwaben Philipp Otto Franz_von_Assisi Franz Dominikus Friedrich_Ii Friedrich Cortennova Innozenz_Iv Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Manfred Konradin) Konradin Karl_von_Anjou Karl Siziliauische_Vesper Hermann_von_Salza
Extrahierte Ortsnamen: England Akkon Deutschherrenordens Sizilien Friedrichs Konstantinopel Südfrankreich Sizilien Deutschland Italien Neapel Sizilien Schlesien Livland Deutschland
Kanon der einzuprägenden Jahreszahlen.
239
14. Jhdt. Ende.
15. Jahrhdt.
1. Hälfte.
1414-1418
1410
1419-1436
1429
15. Jhdt. Mitte.
1438-1740
2. Hälfte.
1453
2. Die Zeit des Schismas und der großen Konzilien.
(1377—1450).
Die große Kirchensp altnng.
Krieg des Schwäbischen und des Rheinischen Städtebundes mit süddeutschen Fürsten (Schlachten bei Reutlingen und Döffingen) und der Schweizer Eidgenossen gegen die Herzöge von Österreich (Schlachten bei Sempach und Näsels).
Die Zeit der großen Konzilien zu Konstanz und Basel.
Das Konzil zu Konstanz stellt die Einheit der Kirche her (causa unionis), verurteilt den Böhmen Johann Hus (verbrannt 1415) (causa fidei), erreicht aber keine Reform der Kirche (causa reformationis); diese wird versucht vom Konzil zu Basel. (1431-49.)
Der Deutsche Ritterorden von Wladislaw Jagiello, dem Könige von Polen und Litauen, bei Tannenberg geschlagen. — Der erste Friede zu Thorn. (1411.)
Hussitenkriege.
Ende der Kolonisation im Osten. Spaltungen in der Hansa.
Die Jungfrau von Orleans. Die englische Herrschaft, durch Heinrich V. (Schlacht bei Azincourt) über den größeren Teil von Frankreich ausgedehnt, wird fast ganz beseitigt.
Kriege deutscher Fürsten und Städte.
Die habsburgischen Kaiser in ununterbrochener Reihenfolge.
Albrecht Ii. und Friedrich Iii.
Große Verluste an den Grenzen: Holstein kommt an den König von Dänemark, Westpreußen (1466) und das Ermelaud an Polen.
Bildung der nenburgundischen Macht, umfassend das Herzogtum und die Freigrafschaft Burgund und die Niederlande.
Die Türken erobern Konstantinopel.
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