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1. Zeittafel der vaterländischen Geschichte - S. uncounted

1917 - Breslau : Hirt
: Beschieung von Libau (Kurland) und der Kste von Algier. Erstes Seetreffen bei Helgoland. Angriffe | der deutschen Flotte auf die englische Kste, Sieg an der Doggerbank. Das deutsche Auslandskreuzer-Geschwader, bei Coronet (Chile) siegreich, wird bei den Falklands-Jnseln vernichtet. Kmpfe in den Kolonien: Tsingtau erliegt nach Helden-haster Verteidigung den Japanern, (7. November). 1915 Schlachten bei Soissons, in der Champagne, an der Lorettohhe und in den Argonnen. Der groe An-griff der Franzosen (General Joffre) und Englnder bei Ipern, Arras und in der Champagne scheitert (September-Oktober). I _ Winterschlacht in Masuren (7. bis 15. Febr.). Die Russen erobern Przemysl. | Durchbruchsschlacht in Westgalizien (Gorlice 2. Mai); Rckeroberung Galiziens. Vorrcken der Dentscheu und sterreicher in Polen; Eroberung der groen westrussischen Festungen (Warschau, Kowuo, Modlin it. ct.). Sieg der Trken an den Dardanellen (18. Mrz); Rck-zug der Englnder von Gallipoli. Abfall Italiens vom Dreibund und Eintritt in den Krieg (23. Mai); Kmpfe in Sdtirol und am Jsonzo. Eintritt Bulgariens in den Weltkrieg (Mitte Oktober). Vernichtung Serbiens und Montenegros (von Mackensen): Belgrad und Risch erobert, Schlacht auf dem Amselfelde.

2. Heimatkunde des Regierungsbezirks Osnabrück - S. 33

1901 - Osnabrück : Pillmeyer
— 33 — Eins von diesen Häusern stand mitten in der Heide bei den alten Hünengräbern. Dies Haus wurde der Krug genannt, weil die Kirchleute sich dort von dem langen Wege bei einem Kruge Bier zu erholen pflegten. Der Wirt in dem Hause, welcher Alke hieß, dachte mehr an seinen Verdienst als an den lieben Gott. Er hatte immer viel Zeit, hielt die Menschen von der Kirche zurück und nötigte sie zum Trinken, indem er sagte, sie kämen zum Gottes- dienste noch früh genug. Dies war denn die Ursache, daß die Leute selteu zur rechten Zeit in die Kirche kamen. Da der Wirt schon häufig gewarnt worden war und doch von seiner bösen Ge- wohnheit nicht lassen wollte, so strafte ihn zuletzt Gottes Hand. Sein Haus, das auf einer kleinen Auhöhe stand, versank plötzlich samt der Scheune, und an derselben Stelle entstanden die tiefen Wasserlöcher, welche man heute noch sieht. Darüber erschraken die Leute ganz gewaltig. Zum ewigen Andenken nannten sie die andern elf Häuser „Alfhausen" und bauten sich eine eigene Kirche. Von der Stelle aber, wo das Haus versunken ist, erzählt man sich allerlei wunderbare Geschichten. Wenn um Mitternacht bei diesen Wasserknhlen Alke dreimal gerufen wird, so erscheint er in der Gestalt eines feurigen Rades und straft deu, der ihn gerufen hat. Als einst der Bauer Grumfeld, dessen Hans nicht weit von den Alkenkuhlen liegt, mit einigen guten Freunden im Wirtshause saß, rühmten sie gegenseitig ihre Pferde. Grumfeld sagte, er habe einen Schimmel, mit dem wolle er wohl in der nächsten Nacht den Alke anreiten und ihn herausfordern. Tie andern Bauern hielten ihn beim Wort und wetteten neun Pfund Silber gegen sein Pferd. Grumfeld ging die Wette ein und machte sich am folgenden Tage bereit. Er putzte seinen Schimmel und führte ihn an die Alken- kühle. Dort suchte er ihm deutlich zu machen, worauf es ankäme. Und das treue Tier begriff alles und trug seinen Herrn in schnellem Laufe nach Hause zurück. Nun gab der Bauer ihm das beste Futter und zeigte ihm auch die große Thür, welche in der Nacht offen bleiben sollte. Als Mitternacht nahe war, ritt er abermals hinaus zu der Alkenkuhle und hielt am Rande des Wasserloches still. Es war eine sternhelle, ruhige Nacht. Man vernahm keinen Laut; uicht einmal ein Fuchs oder eine Eule ließen sich hören. Der Schimmel stand und rührte kein Glied. Jetzt hörte Grumfeld die Turmuhr zwölf schlagen, erst zu Uffeln, dann zu Merzen und zuletzt zu Alfhausen. Nach dem letzten Schlage rief er mit lauter Stimme: „Alke, knmm! geist du mit?" Da antwortete eine grausige Stimme, die mitten aus der Erde kam: „Tös! den enen Schoh antück ick, den annern anrück ick, dann wil ick di Düwel wol Halen!" Ohne Zögern gab der Bauer seinem Pferde die Sporen, und wie der Blitz durch die Luft fährt, wie der Pfeil vom Bogen

3. Heimatkunde des Regierungsbezirks Osnabrück - S. 16

1901 - Osnabrück : Pillmeyer
— 16 von Osnabrück und hannoverscher Minister. Er starb 1872. Schön ist auch die Domfreiheit, welche von dem altehrwürdigen Dom, der Gymnasialkirche, dem Priesterseminar und dem bischöf- lichen Palais umgeben ist. Auf diesem Platze steht das Denk- mal Mösers, eines berühmten Osnabrücker Staatsmannes und Gelehrten, welcher 1794 gestorben ist. Mitten durch die Stadt fließt die Hase, über die wohl ein Dutzend Brücken geschlagen sind. Tie Eisenbahn sührt von Osnabrück aus uach 6 verschiedenen Richtungen: 1. nach der Ems und uach Holland, 2. nach Oldenburg und unserm Kriegshafen Wilhelmshaven, 3. nach den Seestädten Bremen und Hamburg, 4. nach Hannover und Berlin, 5. den Teutoburgerwald entlang nach Bielefeld, 6. nach Münster und Köln. Die dritte und sechste sind die bedeutendsten. Die Umgebungen der Stadt sind sehr schön. Zwei Hügel, der Westerberg und der Gertrudenberg, liegen so nahe an der alten Stadt, daß die Häuser jetzt schon an ihren Abhängen erbant werden. Im Norden kommen wir nach kurzer Wanderung in das Wichen- gebirge. Ein Vorberg desselben ist der Piesberg, dessen Stein- bräche für Osnabrück und viele andere Städte vortreffliche Pflaster- steine liefern. Nach Süden hin erreichen wir gleich hinter dem Johanniskirchhofe die ersten Berge des Teutoburgerwaldes. Beide Gebirge sind mit Waldungen bedeckt, und überall, gießt es die schönsten Spaziergänge in der gesunden Wald- und Berglnft. Bis ins Westfälische (Ravensburg bei Borgholzhausen, Porta, Tecklen- bürg, Dörenther Klippen bei Ibbenbüren) wandern die rüstigen Fußgänger. Gern fahren die Osnabrücker Sonntags im Sommer zu einer der nächsten Bahnstationen, um von dort aus Fußwan- dernngen zu unternehmen. Wenn das Wetter schön ist, sind Tan- sende von Menschen in den Bergen, lind das ist nicht nur schön, sondern auch klug. Wer fleißig in Berg und Wald spazieren geht, bleibt gesund und stark und verlängert sein Leben. >2. Ter Teutobnrgerwald. Ter Teutoburgerwald kommt von Detmold (Hermannsdenk- mal) und Bielefeld her. Bei Dissen betritt er uuseru Regieruugs- bezirk und verläßt ihn wieder bei Hasbergen. Zweimal wird er von der Eisenbahn durchschnitten: zwischen Hasbergen und Leu- gerich von der Bahn Osnabrück—münster (Tunnel durch den Lengericher Berg im Westfälischen); bei Hilter von der Bahn Osnabrück—brackwede. Außerdem führen mehrere Chausseen durch die Gebirgsthäler, z. B. die wichtige, uralte Chaussee vou Osna- brück über Iburg uach Münster. Tie wichtigsten Höhen sind der 5) ü g g e l (180 m), der Dörenberg (26u m) und der Hauke- uüll oder Knüll (261 m). Die meisten Berge dieses Gebirges sind mit schönen Buchen- und Tannenwäldern bedeckt. Einzelne von ihnen aber sind kahl und tragen auf ihrem unfruchtbaren Sand- steinboden nur Heide und etwas Kieferngebüsch. In den Thälern zwischen den einzelnen Bergen und am Abhang des ganzen Ge- birges ist fast überall fruchtbares Land. Deshalb treffen wir auch

4. Heimatkunde für die Schulen Osnabrücks - S. 57

1915 - Osnabrück : Pillmeyer
— . 57 — das Endglied eines Kanals bildet. Dieser zieht sich in einer Länge von nahezu 14 km durch das Hasetal nordwärts bis nach Bramsche. Dort mündet er in den Ems—weser-Kanal, von dem er also ein Zweig ist, von dem er auch sein Wasser bekommt. Das von Bahngleisen und Lagerschuppen umsäumte Hafenbecken ist 500 m lang, 60 m breit und 6v2 m tief. Das Wasser kann etwa 3v2—4 m hoch stehen. Die Hafenufer (Kai) sind aus mächtigen Bruchsteinen gemauert, damit das Wasser sie nicht zerstören kann. In kurzen Zwischenräumen sind dicke Eisenringe in schweren Steinblöcken verankert. Hieran machen die Schiffe fest. Starke, fahrbare Kräne „löschen" die Schiffsladungen in die Schuppen oder in bereitstehende Güterzüge. An der Hafeneinfahrt ist eine Aus- weiche- und Wendestelle eingerichtet. Die muntere Nette ist gezwungen worden, in einem weiten Rohr unter dem Kanal herzutauchen, ehe sie der Hase in die Arme eilt. Eine solche Flußunterführung heißt Düker. Der Kanal führt an der Netter Heide entlang durch Eversburg in das tieferliegende Tal der unteren Hase. Damit nun unser Hafen, der 10 in höher liegt als der Kanalanfang bei Bramsche, genügend Wasser behält, ist die ganze Kanalstrecke in drei Haltungen zerlegt. Die Hafenhaltung reicht bis zum Ende der Netter Heide, die folgende bis Halen, die letzte bis Bramsche. Jede ist durch eine Schleuse abgeschlossen, die nur geöffnet wird, wenn ein Schiff hindurchfahren will. Eine Schleuse besteht aus einer durch zwei Tore abgeschlossenen Kammer. Das äußere Tor unserer Schleuse ist ein Flügeltor, das innere ein Falltor. Will ein Schiff in den Hafen einfahren, so werden die Flügel des äußeren Tores geöffnet. Das Schiff fährt in die 100 m lange Schleusen- kammer. Die Flügel schließen sich wieder. Ein Pumpwerk füllt jetzt die Kammer mit Wasser aus der unteren Kanalstrecke. Das Schiff wird so ge-- hoben, bis es in gleicher Höhe mit dem Wasserspiegel des Hafens liegt. Nun klappt das Falltor, von Wasserdruckmaschinen bewegt, langsam um; das Schiff fährt darüber hinweg in den Hafen. Der Unterlauf der Äase. Aufgabe: Beobachte die Richtung der Hase unterhalb Osnabrücks! Bei Osnabrück ändert die Hase ihre Richtung. Nachdem sie am Süd- rande der Netter Heide die Nette aufgenommen Hat, fließt sie in nörd- lichem Laufe am Fuße des Piesberges entlang. Sie nimmt dann ihren Weg zwischen Penterknapp und Gehn hindurch; in diesem Tale liegt Bramsche. Bramsche ist eine sehr gewerbefleißige Stadt. Mehrere große Spin-

5. Heimatkunde für die Schulen Osnabrücks - S. 62

1915 - Osnabrück : Pillmeyer
— 62 heim ein und fließt an der Stätte des Wrssinghofes vorbei auf Schüttorf zu. Weiterhin berührt sie Nordhorn, Frenswegen, Emlichheim. Beilaar überschreitet sie die holländische Grenze und strömt dem Zuidersee zu. Die Ufer der Vechte sind öde: ein schmaler Wiesensaum, dahinter links wie rechts unabsehbare Moor- und Heideflächen. Früher befuhren die Vechte viele kleine Frachtschiffe. Sie brachten Steine und Holz nach Holland und holten Kaffeebohnen und Fleischwaren wieder. Jetzt ist durch die Kreis- bahn ein bequemerer Weg geschaffen. Die Grafschafter sind größtenteils reformiert. Ihre plattdeutsche Sprache klingt dem Holländischen ähnlich. Sie unterhalten auch viel Ver- kehr mit den Niederländern; denn diese kaufen Bausteine aus den Bent- heimer Steinbrüchen, Garne und Stoffe aus den Spinnereien und Webereien in Nordhorn und Schüttorf. Vielbesucht wird die Grafschaft — auch von Holländern — wegen des lieblich im Bentheimer Walde gelegenen heil- kräftigen Schwefelbades Bentheim. Aufgaben: 1. Suche die Orte auf der Skizze auf Seite 70! 2. Zeichne die Grafschaft in größerem Maßstabe nach! Die Ems. Die Ems ist der Hauptfluß unserer Heimat. Ihre Quelle liegt 134 m hoch am Südabhang des Teutoburger Waldes in Westfalen; ihre Mün- dung gehört zum Regierungsbezirk Aurich. Nur der mittlere Teil des 440 km langen Flußlaufes gehört uns. Der junge Fluß durcheilt zwischen Sandufern und Tannenwäldern das Münsterland, schlüpft in der Nähe von Münster unter hohen Steinbogen hindurch, die das Bett des Dortmund— Ems-Kanals tragen, hastet bei Rheine schäumend über Kalkfelsen hinweg und tritt unterhalb Bentlage in unsern Regierungsbezirk ein. Langsam windet sich die Ems nordwärts durch ein schmales, flaches Wiesental an Salzbergen und Hanekenfähr vorbei nach Lingen. Ober- halb Hanekenfähr mündet der Dortmund — Ems-Kanal, und die Ems trägt nun selbst, allerdings nur 1 km weit, die Schiffe, die sie in Westfalen über sich hinweggleiten sah. Auch der Ems — Vechte-Kanal, der von Holland kommend durch die Grafschaft Bentheim an Nordhorn vorüber- führt, mündet bei Hanekenfähr. Die Kreisstadt Lingen ist die größte Stadt an der mittleren Ems. Über Lingen wanderten bis vor etwa dreißig Iahren alljährlich zur Zeit der Heuernte viele Hunderte deutscher Arbeiter als Mäher nach Holland. Die ,,Hollandgängerei" hat aufgehört; Lingen ist aber noch ein recht leb- hafter Ort mit einer großen Eisenbahnwerkstätte, einer Strafanstalt, meh-

6. Heimatkunde für die Schulen Osnabrücks - S. 64

1915 - Osnabrück : Pillmeyer
64 — stehen im Winter warm und sauber in langer Reihe die Rinder, die im Sommer Tag und Nacht auf der Weide bleiben. Ein Hauptort des Emslandes ist das Schifferdorf Haren, dessen Pünten (Flußschiffe, die von Pferden oder den Schiffern selbst gezogen werden) Ziegelsteine, Torf, Eisenerz und Bretter flußaufwärts bringen und mit Kohlen oder Flußsteinen wieder flußab fahren. Weiter begrüßt die Ems Lathen, Steinbild, Dörpen, Heede, den Kreisort Aschendorf und Rhede. Mancher dieser Orte liegt fast eine halbe Stunde vom Flusse ent- fernt. Vor vielen Jahrhunderten strich die Ems nämlich recht wild um- her. ,,Tote Flußarme" an beiden Ufern, von den Emsländern ,,alte Ems" genannt, geben noch Zeugnis davon. Jetzt zwingen in den Fluß hinein- gebaute Holzflechtwerke, sogenannte „Stacken", das Wasser zu ruhigem .Laufe, Dampfbagger entfernten Sandbänke und Untiefen. Dazu hat der Wind stellenweise eine hohe Dünenreihe an den Emsufern aufgeschüttet, Von Aschendorf an sind von Menschenhand hohe Erdwälle (Deiche) gebaut. Nun kann die Ems nicht mehr wie ehemals im wilden Übermut aus den Ufern brechen, sondern muß warten, bis die Emsländer die Sieltore öffnen. Dann, zur Winterzeit, soll sie die leeren Wiesen und Weiden recht hoch und recht lange überschwemmen und mit ihrem fruchtbaren Schlamm {Schlick) düngen. Zuweilen jedoch erwacht ihr alter Trotz. In wilder Sturmnacht brausen ihre Wogen zornig grollend gegen die Deiche und nagen unaufhörlich, bis sie die Fessel gesprengt, den Damm zerrissen haben. Mit erschreckender Schnelligkeit rollen die Wasser dahin. Kaum kann vor ihnen Mensch und Vieh sich retten. Die Ems verläßt unsere Heimat bei Papenburg, der eigenartigsten Stadt unseres Regierungsbezirkes. Ganz durchzogen von einem Kanal, dessen-Ufer je eine Häuserreihe umsäumt, erstreckt sie sich fast drei Stunden weit am Hauptkanal und mehreren Seitenkanälen entlang aus dem Ems- tal in das Moor hinein. Hie und da führen Brücken über den Kanal. Sie können teils aufgezogen werden (Zugbrücken), teils zur Seite gedreht werden (Drehbrücken). Mehrere Schleusen (Verlaate) stauen das Kanal- wasser und öffnen sich nur, um die Torfschiffe (Mutten) durchzulassen. Aber auch größere Schiffe, Seeschiffe, Segler und Dampfer, meist mit Holz beladen, kommen nach Papenburg. Sie ankern gewöhnlich in dem vor einigen Iahren neu erbauten Seehafen, der durch eine große Schleusen- anlage von der offenen Ems getrennt ist. In Papenburg werden auch Schiffe gebaut. Fast immer liegen einige Dampfer auf der Helling der Werft. Eine Papierfabrik, eine Eisenfabrik, eine Glashütte und eine chemische Fabrik sowie große Holzsägereien beschäftigen ebenfalls viele Arbeiter. —

7. Heimatkunde für die Schulen Osnabrücks - S. 74

1915 - Osnabrück : Pillmeyer
— 74 lang ziehen sich Norderland (Norden), Harlingerland (Wittmund), Ieverland (Jever), Stadingerland und Butjadingen (Nordenham). An der Weser liegen Stedinger Marsch, Osterstade und Land Wursten. Die Elbmarschen sind Hadeln, ftehdingen und die eigentümlichste aller Marschen, das Alte Land, das ein großer Obstbaumwald ist. Das Alte Land reicht bis Stade, der Hauptstadt des gleich- namigen Regierungsbezirkes. Die Marschbewohner gehören dem Friesenstamme an. Der Friese ist groß, derb, breitschultrig. Sein von der scharfen Seeluft gerötetes, rundliches Ee- ficht, aus dem ein paar blaue Augen schauen, ist gewöhnlich von einem Bart umrahmt, der die Oberlippe ganz freiläßt. Wortkarg und verschlossen ist er das Spiegelbild seiner dem Meere abgetrotzten Scholle. Der Ostfriese liebt Freiheit und Heimat. Er ist bedächtig und hängt treu am Alten, wie die bis in die jüngste Zeit erhaltene eigene Sprache, das Friesische, zeigt. Sie findet sich noch auf einigen Inseln und im Innern Ostfrieslands bei Aurich, der Regie- rungshauptstadt. 5lnsere Seehäfen an der Nordsee. Deutsche Schiffe fahren über alle Meere und bringen Erzeugnisse deutschen Fleißes, wie Möbel und Maschinen aller Art, in fremde Länder. Mit Kolonial- waren, Südfrüchten, Wölk, Holz oder Erz beladen kehren sie zurück. Ihren reichen Inhalt entladen sie in den großen Seehäfen an den Nordseeflüssen: Emden, Bremen, Hamburg. Gewaltige Hafenbecken sind dort ausgebaggert, an deren steilen Ufern (Kai) die Schiffe anlegen. Auf den Kais stehen geräumige Speicher, welche die Waren aufnehmen, die mit Dampfkränen aus den Schiffen gehoben werden. Eisenbahnzüge stehen bereit, die Güter aufzunehmen. Von Hamburg und Bremen fahren auch viele Leute über den Ozean, um in Amerika wohnen zu bleiben (Auswanderer). Für die großen Auswandererschiffe sind Elbe und Weser aber nicht tief genug. Die Dampfer der Hamburg-Amerika-Linie ankern deshalb in Cuxhaven, die Dampfer des Norddeutschen Lloyd in Bremerhaven. —■ In Wilhelmshaven am Iadebusen liegen unsere Kriegs- schiffe; Wilhelmshaven ist ein Kriegshafen. Die Geestlandschaft. Hinter dem schmalen fruchtbaren Küstenstreifen bietet die Landschaft ein ganz verändertes Bild. Der Marschboden wird moorig und mager. Die höher- gelegenen Teile sind sandig und dürr. An die Stelle des saftigen Grases tritt die braune Heide. Das ist die Geest, die sich von der Ems bis an die Elbe quer durch Hannover und Oldenburg erstreckt. Durch das Flachland der Weser wird sie in einen westlichen und einen östlichen Flügel geteilt. Den West- flügel bilden das Moorland der Ems und der Hümmling (Seite 65), der Ostflügel ist die Lüneburger Heide. Die Lüneburger Heide liegt als schwachgewölbter Landrücken zwischen Elbe und Aller. Im Osten geht sie über in die Niederung des Wendlandes, dessen rund angelegte Dörfer (Rundlinge) die wendische Abstammung der Be- wohner noch erkennen lassen; im Nordwesten sinkt sie ab zum Sumpsgebiet des Teufelsmoores. Die höchste Erhebung der Heide ist der Wilseder Berg in der Nordecke (170 m), von wo man weit ins Land schauen kann. Endlos dehnt sich das düstere Braun, hie und da leuchtet eine graugelbe Sandblöße. Steif stehen die Wacholdermännnchen, vereinsamt erscheint eine kleine Virkengruppe, ein krüppe-

8. Heimatkunde für die Schulen Osnabrücks - S. 80

1915 - Osnabrück : Pillmeyer
— 80 — Oldenburg. Im Osten grenzt Hannover an die Provinzen Schleswig-Holstein und Sachsen, im Süden an die Provinzen Sachsen, Hessen und Westfalen, zwischen die sich das Herzogtum Vraunschweig und die Fürstentümer Waldeck, Schaumburg-Lippe und Lippe-Detmold schieben. Unser westlicher Nach- bar ist das Königreich der Niederlande. Das Herzogtum Vraunschweig scheidet Hannover durch einen schmalen Landstreifen in einen kleinen südlichen und einen großen nördlichen Teil (Südhannover, Nordhannover). Oldenburg trennt Nord- Hannover fast voneinander (Westhannover, Osthannover). Zur Provinz Hannover gehören sechs Regierungsbezirke: Osnabrück, Aurich, Stade, Lüneburg, Hannover, Hildesheim. Die gleichnamigen Städte sind Regie- rungshauptstädte. An der Spitze der Provinz steht der Oberpräsident, dem der Provinzialrat und die von der Provinz gewählten Behörden (Provinzial- landtag, Provinzialausschuß, Landesdirektor) zur Seite stehen. In meinem Verlage sind ferner erschienen: Rohrs. Fr., Schulwandkarte des Regierungs- bezirks Osnabrück im Maßstabe 1 : 100000, aufgezogen auf Leinen mit Stäben, Format 150x 160 cm. Preis M. 21,—. Wrasmauu, A., Die Sagen der Heimat. Enthält den so reichen Saaenschatz des Regierungsbezirks Osnabrück. Preis M. 1,50. Wurm. Dr. A., Osnabrück, seine Geschichte, seine Bau- und Kunstdenkmäler. Ein kunst- und kulturhistorischer Führer mit einer ausführ- lichen Geschichte der Stadt und Umgebung mit über 100 Bildern. Preis M, 1,—. Osnabrücker Tourenbuch. Wanderungen in der Umqegend von Osnabrück, im Wiehen- gebirge und im Teutoburger Walde mit einer vorzüglichen Karte. Preis M. 1,30. Druck von F. Haag, Melle t. £).

9. Heimatkunde für die Schulen Osnabrücks - S. 35

1915 - Osnabrück : Pillmeyer
— 35 — Eisenrost, andere blaugrau. Auch Ocker, den der Maler gebraucht, kommt am Hüggel vor. Da die Hüggelerze aber längst nicht ausreichen, holt die verlängerte Küttenbahn aus den Zechen Perm und Hektor bei Ibbenbüren weitere Erze. Aber auch von der Porta, ja sogar aus Spanien, Schweden und Ruß- land kommen Erze nach der Georgsmarienhütte. Sie müssen eine weite Reise über das Meer machen, werden dann auf Kähnen den Dortmund—ems- Kanal bis Saerbeck her aufgebracht, von wo die Eisenbahn sie über Lengerich und Hasbergen zur Hütte bringt. Kohlen und Koks kommen aus Werne. Georgsmarienhütte. Der Eeorgs-Marien-Bergwerks- und Hütten-Verein, dem auch das Stahlwerk und die Steinbrüche am Piesberge gehören, ist das größte in du- strielle Unternehmen unserer Heimat. Die Werke beschäftigen etwa 9000 Arbeiter und zahlen jährlich etwa 10 Millionen Mark Löhne und 150000 Mark Steuern. Die in einem Jahre verfertigten Waren haben einen Wert von rund 30 Millionen Mark. Die westlichen Ausläufer des Teutoburger Waldes. 1. Dörenther Klippen. Fahren wir mit der Bahn über Has- bergen nach Natruphagen, so führt ein schöner Weg über Leeden und die Margarethenegge bald nach Tecklenburg. Man kann auch von Hasbergen durch den Habichtswald marschieren, wo sich Reste einer Wallanlage be- 3'

10. Heimatkunde für die Schulen Osnabrücks - S. 36

1915 - Osnabrück : Pillmeyer
— 36 — finden, die man für ein Römerlager hält. Endlich kann man auch von Ibbenbüren nach Süden wandern und erreicht dann Berge, die mit den im Osten sich anschließenden Höhenzügen den Gesamtnamen Teutoburger Wald oder auch Osning führen. Wir wandern über einen niedrigen Berg- rücken bis Tecklenburg. Unterwegs sehen wir viele Felsen (Klippen) zutage treten, die oft wunderliche Formen haben. Von einer dieser Klippen, dem „Hockenden Weib", erzählt man sich folgende Sage: Eine Mutter flüchtete mit ihren Kindern auf die Höhen, um sie vor der wild anstürmenden Flut zu retten. Die stieg aber immer höher um sie herum! Kein Ausweg mehr! Da bat sie Gott, er möge sie in einen Felsen verwandeln. Das geschah, und auf ihm fanden die Kinder Schutz, bis die Flut sich verlief. 2. Tecklenburg. Hoch auf den Höhen liegt dieser alte Ort neben der Burgruine, deren schöner Toreingang mit den vielen Wappen gut er- halten ist. Die weite Ebene liegt dem Beschauer zu Füßen. Auch der Wierturm, der Bismarckturm und eine Felsbildung, die Hexenküche, sind sehenswert. Die Burg, einst eine starke Feste, gehörte den stolzen und kriege- rischen Grafen von Tecklenburg, die lange Zeit als Vögte Osnabrück be- herrschten (Sage vom lahmen Boten). Sie wohnten auch wohl in Osna- brück im Tecklenburger Hof, dem ehemaligen Stadttheater (Große Gilde- wart 7). Später machten die Osnabrücker sich von den Vögten frei. Es gab noch viele Kämpfe mit den streitsüchtigen Grafen, bis später die Burg zerstört wurde. 3. Woher der Zement kommt. Die Bahn von Osnabrück nach Münster gelangt bald hinter Natruphagen vor den Höhenzug des Teuto- burger Waldes und durchbricht ihn in einem 675 m langen Tunnel. Da liegt die weite Münstersche Ebene vor uns. Links aber erblicken wir neben gewaltigen Kalksteinbrüchen zahlreiche Schornsteine und Fabrikanlagen. Alles ist mit feinem weißen Staube bedeckt. Es sind die Zementwerke von Lengerich, die den Bauunternehmern den Portland-Zement liefern. Die 'Kalksteine werden zuerst zerkleinert, mit Sand und Ton vermengt und dann in mächtigen sich drehenden Eisentrommeln bis zur Weißglut erhitzt. Die ausgeglühten Steine werden zermahlen und müssen noch vieles er- leiden, bis sie als grauer Zement in geschlossenen eisernen Wogen ihre Reise in die Welt antreten können. Die Zementwerke und Kalköfen beschäftigen Hunderte von Arbeitern. Die nahe gelegene Stadt Lengerich (3000 Einwohner) wird auch von der Teutoburger-Wald-Eisenbahn berührt, die von Saerbeck über Tecklenburg—iburg nach Gütersloh führt.
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