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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Heimatkunde des Großherzogtums Oldenburg - S. 33

1897 - Oldenburg : Bültmann und Gerriets
— 33 — 20, Dldüe und Gerold. Im Jahre 1400 hatten die Bremer Butjadingen erobert und einige Zeit später bei Atens die Friedeburg erbaut. Didde Lübben, der Hänpt- ling von Rodenkirchen, war geächtet. Seine heldenmütigen Söhne, Didde und Gerold, gedachten die Schmach ihres Vaters zu rächen und die Feinde zu vertreiben. Zuerst sollte die Friedeburg fallen. Mit ca. 40 mutigen Männern zogen sie in einer Nacht nach Atens und versuchten, die Burg zu erstürmen. Allein die ganze Heldenschar ward gesaugeu genommen und nach Bremen geführt. Hier wurden mehrere von den Männern hingerichtet. Auch Didde und Gerold wurden zum Tode verurteilt. Sie sollten durch das Beil sterben. Das blutige Urteil ward vollzogen. Diddens Hanpt fiel zuerst. Gerold hob es auf, küßte es und benetzte es mit Thränen. Die Zuschauer waren tief ge- rührt von dem brüderlichen Schmerze. Selbst der Rat der Stadt schien geneigt, dem Verurteilten das Leben zu schenken. Man sagte ihm, er solle sich in Bremen niederlassen und eine ehrsame Bürgerstochter zur Frau nehmen. Da fühlte sich der stolze Jüngling beleidigt und rief: „Ich mag eure Pelzer- und Schustertöchter nicht; Wohl aber will ich mich mit Gold loskaufen." Er bot eine Kanne voll Goldgulden als Lösegeld, und schon waren viele bereit, das anzunehmen. Da trat ein alter Ratsherr vor und sprach kopfschüttelnd: „Meint ihr, daß Gerold den blutigen Bruderkuß vergißt? Nur auf Rache wird er sinnen gegen die Stadt!" Dieses Wort tilgte schnell alles Mitleid; auch Gerolds Haupt fiel. — So starben zwei heldenmütige Brüder im Kampf für die Freiheit. Nach Focke. Ein Haus bei Rodenkirchen, das jetzt von dem Landmann Ummo Lübben bewohnt wird, enthält ein Wandgemälde, auf dem die Geschichte dargestellt ist. 21. Die Sage vom hohen Weg. Vor vielen Jahren war der hohe Weg festes Land und gehörte zur Gemeinde Langwarden. Das Land war sehr fruchtbar, und seine Bewohner waren so reich, daß sie ihre Pferde mit Gold beschlugen und mit silbernen Pflugscharen das Land bestellten. Aber die Herren „vom hohen Weg waren gar übermütige, gottlose Lente, und dnrch ihren Über- mnt sind sie zu Grunde gegangen. Nur der Prediger des Ortes wurde gerettet. Diesem gab der liebe Gott durch einen Traum kund, daß er das Land durch eine Wasserflut vernichten wolle. Zum Zeichen, daß die Flut komme, solle ein frischer, glatter Aal aus dem glühenden Back- ofen des Pastors hervorkriechen. Kurze Zeit darauf wareu die Leute des Predigers beim Brotbacken. Der Knecht heizte den Ofen, und schon war der Ofen glühend heiß und der Knecht im Begriff, das Feuer heraus zu ziehen, als ein frischer, glatter Aal sich vom hinteren Ende des Backofens nach der Mündung schlängelte. Rasch lief der Knecht 2

2. Heimatkunde des Großherzogtums Oldenburg - S. 24

1897 - Oldenburg : Bültmann und Gerriets
— 24 — Geläute eine Warnung und überlegte, ob er zurückkehren solle. Da bemerkte er auf dem Watt einen Mann in roter Kleidung, der sich fortwährend bückte, um Butt aufzunehmen. Jetzt ging der Fischer mich aufs Watt; der Mann im roten Gewände winkte ihm freundlich; die Glocken aber läuteten zum zweitenmale. Der Fischer indes folgte dem Manne und entfernte sich dabei immer weiter oom Lande. Da läuteten die Glocken zum drittenmale, und der fremde Mann war verschwunden. Jetzt merkte der Fischer, daß es der Teufel gewesen war; er warf seinen Sack weg und eilte dem Lande zu. Aber unterdessen war die Zeit der Flut gekommen; immer höher schwoll das Wasser, und nur mit genauer Not konnte der Fischer sich ans Land retten. — Er hat seitdem nie wieder an einem Sonntag Butt gefangen. Nach dem plattdeutschen Kalender. 5. Die Flut von 1218. Im Jahre 1218 und in den nächsten Jahren hatten die Be- wohner der Nordseemarschen von schrecklichen Fluten zu leiden. Tausende von Menschen fanden den Tod in den Wellen. An der Mündung des Jadeflusses wurden 7 Kirchdörfer weggerissen und von den Wellen ver- schlnngen. (Der Kirchhof von Alt-Eilens ist noch jetzt zu sehen.) Der Jadefluß, welcher vordem nur so breit war, daß man sich von einem Ufer zum anderen etwas zurufen konnte, wurde an seiner Mündung zum Meerbusen, der jedoch damals ganz anders als jetzt gestaltet war. Nach v. Halem. 6. Die Antoni- oder Eisflut. Seine jetzige Gestalt bekam der Jadebusen durch die Antoni- oder Eisflut. Dieselbe war am Autonitage, den 17. Januar 1511. Sie trieb große Eisschollen über die Deiche und beschädigte die Dörfer Ober- ahne, Dovens, Bant, Seediek, Bordum, Oldebrügge, und das Kloster Havermoniken so sehr, daß dieselben nach und nach von den Fluten ver- schlungen wurden. — Der Kirchhos von Bant ist noch jetzt zu sehen. Nach v. Halem. 7. Die Weihnachtsflut von 1717. Um Weihnachten des Jahres 1717 hatte das Land an der Weser und an der Nordsee durch eine große, gewaltige Flut zu leiden. Am meisten wütete dieselbe in Butjadingen. Die Deiche zerrissen, und in kurzer Zeit war das niedrig gelegene Land unter Wasser. Das Vieh in den Ställen ertrank meistens gleich. Die Wände der Gebäude wurden zerschmettert, Betten, Kisten und Laden weggespült. Viele Menschen ertranken, teils in deu Betten, teils auf den Schränken, wohin sie sich geflüchtet hatten. Andere flohen halbnackend mit den Ihrigen anf die Böden und Dächer und fanden oft auch hier nicht

3. Heimatkunde des Großherzogtums Oldenburg - S. 29

1897 - Oldenburg : Bültmann und Gerriets
M — 29 — Fräulein Maria von Aever. Um zehn und winters schon Um neun hört man es läuten Zu Jever in der Stadt. Was hat das zu bedeuten? — Das ist kein Nachtgeläut, Wie anderswo erklingt, Das ist ein Gruß, den uus Fräulein Maria bringt. Sie liegt nicht in der Gruft, Obwohl bestattet lauge. Vier Rosse vorgespannt, Im nnterird'schen Gange Durchfährt sie nnsre Stadt, Fährt nach Upjever schnell Zur Jagd. Man hört von fern Hifthörner und Gebell. Einst sprach Fräulein Marie: „Hört, Bürger, mein Verlangen! Ihr sollt zur Abendzeit, Wenn ich nun heimgegangen, Die Glocken ziehn und mein Gedenken immerdar!" Und also ist's geschehn Schon seit dreihundert Jahr. K. A. Mayer. 13. Graf Anton I. führt Schiffe über die Osenberge. Graf Anton I. von Oldenburg wollte Delmenhorst erobern. Die- Delmenhorster aber hatten gesagt: „Ebensowenig wie Schisse über die Osenberge kommen, ebensowenig werden die Oldenburger Delmenhorst erobern." Graf Anton sammelte in aller Stille 500 Streiter und zog an einem Abend auf Delmenhorst los, und zwar über die Osenberge; denn das war damals der gebräuchliche Weg dahin. Dem Zuge folgten mehrere Wagen mit Sturmleitern und lederneu Schissen. Noch vor Sonnenaufgang erreichten sie die Festung Delmenhorst, setzten mit den ledernen Schiffen über die Festungsgräben und eroberten die Stadt. Nach v. Halem. Erst im Jahre 1647 kam Delmenhorst für immer an Oldenburg. 16. Der Freiheitskampf der Stedinger. In früherer Zeit hatte Stedingen oft durch Überschwemmungen zu leiden. Da ließen die Erzbischöse von Bremen Ackerleute aus Holland kommen, die das Land eindeichten und fleißig bearbeiteten. Immer mehr Holländer zogen herbei und siedelten sich in Stedingen an. Das gewonnene Land erhielten sie als Eigentum, und nur geringe Abgaben hatten sie zu zahlen an den Erzbischos von Bremen. Sie lebten als freie Friesen und hatten selbstgewählte Richter. Ihren Fleiß sahen sie reich belohnt; das Land brachte immer mehr auf, und seine Bewohner wurden wohlhabend.

4. Oldenburgische Geschichte für Schulen - S. 12

1913 - Oldenburg : Schmidt
12 Oldenburgische Geschichte für Schulen. § 9. Die Grafen Moritz, Dietrich und Christian. Die Grafen Unter Gras Konrads Ii. Sohn Moritz, der mit feinen Vettern Moritz. Dietrich und Christian zusammen regierte, trat der alte Gegensatz zur Dietrich und Stadt Bremen stärker hervor. Da sie sich nicht scheuten, in Ermangelung 140^-1440 ein6r ei0enen $totte ^ch der Vitalienbrüber zu bebienen, so beschloß der ' 1,1 Rat, den Handel des Kaufmanns durch weitgreisenbe Maßregeln zu schützen. Die Kirche von Esenshamm, die wie artbere friesische Gotteshäuser zu einem Raubhause gemacht worben war, würde erstürmt, Varel, das den Grafen gehörte, überfallen und in Asche gelegt und dann in kurzer Zeit bei Atens Friedeburg in Butjabingen die starke Friebeburg gebaut. Es war klar, daß die erbaut Grasen von Dlbenburg bies nicht ruhig mit ansehen konnten. Sie hatten 1407 aber kein Glück. Junker Christian, der eine Abteilung gegen die Bremer führte, versäumte die nötige Vorsicht, er würde gefangen genommen und in den Botenkeller des soeben erbauten Rathauses gesperrt. Seine Frei- Land Würden Fassung konnte nur baburch erreicht werben, daß die Grasen Land Würben verpfändet an Bremen verpsänbeten. So besaß die Hansestabt das ganze Gebiet an 1408 der Wesermünbung. Dude und Aber der Amtmann der Friebeburg mußte auf seiner Hut sein. In Gerhard der Nacht vom 25. zum 26. September 1418 brangen Dube und Gerolb Lnbben Lubben, die Sohne Dube Lubbens, den die Bremer aus Stablanb ver-1418 trieben hatten, heimlich mit ihren Mannschaften in die Burg ein. Ein heftiger Kampf tobte balb barauf im Hos, sie suchten die Bergsriebe und das Steinhaus mit Sturm zu nehmen, aber die Besatzung hielt staub, und ein Hagel von Geschossen, Steinen und Holz prasselte aus die Ein-bringlinge nieber. Der Kamps bauerte die ganze Nacht durch bis an den Morgen ohne einen anberen Erfolg, als daß der tapfere Schloßhauptmann Arnb Balleer, der sich von oben zu weit vorgewagt hatte, erschossen würde. Da kam den Belagerten beim Morgengrauen unerwartete Hilfe. Die Lanbwürbener hatten das nächtliche Schießen gehört, rüsteten sich und setzten eilig über die Weser. Kanin hatten Dube und Gerolb ihre Ankunft bemerkt, so stürzten sie mit allen ihren Leuten aus die Brücke los, um das Freie zu gewinnen. Aber hier stemmten sich ihnen die Würbener entgegen, die Besatzung der Friebeburg brach aus, und die ganze feindliche Mannschaft würde mit den Führern gefangen genommen. Dube und Gerolb ßubben würden nach Bremen geführt, unter dem Galgen geköpft, ihre Leichen aufs Rab geflochten und die Köpfe barüber aufgesteckt. Die Sage spann biefes Ereignis weiter. Es würde erzählt, Gerolb habe den Kopf feines enthaupteten älteren Brubers aufgehoben und geküßt und baburch auch den Rat gerührt; er sollte begnabigt werben, wenn er eine Bremerin heiraten und sich in Bremen nieberlassen wollte. Aber er wies das Anerbieten zurück und ließ sich lieber auch den Kops abhauen.

5. Oldenburgisches Quellenbuch - S. 43

1904 - Oldenburg : Nonne
16. Angleichen, ob jemand seines Nächsten Feldfrüchte betrifften oder bestehlen würde, soll er auch dafür auf 1 Thlr. gestraft werden. Daferne aber einer einen Dürftigen ein Essen Bohnen oder Hocken Korn schenken wollte, soll er bei obiger Brüche einen seines Gesindes mit aufs Feld schicken, damit deswegen kein Verdacht entstehet. 22. Wenn jemand befunden wird, der mit Trügen und Lügen einen Streit zwischen andern Bauerleuten anrichtete, soll er zur Strafe geben 1 Thlr. 23. Jmgleichen diejenigen, welche mit losen Geschwätzen und Lügen Wirte, Knechte, Frauen und Mägde, Kinder und Gesinde zusammenhängen und etwas Unerweisliches nachreden, sollen ohnabbittlich zur Strafe geben 2 Thlr. 31. Wenn Bauerbier getrunken wird, soll der Bauergeschworne voil einem jeden das Messer und ander scharf Gewehr abfordern, woran sich niemand wegerlich stellen füll, bei Strafe 1 Thlr. Jmgleichen sollen bei solchem Bauerbier aus jedem Hause der Mann und die Frau sich einfinden, bei Verlust lj\ Tonne Bier; erhebliche Ursachen sollen erwogen werden. 32. Wenn einer bruchfällig ist und sich in Güte nicht abfinden will, sollen die Bauergeschwornen mit Zuziehung der ganzen Bauer den Schuldigen pfänden, das Pfand aber allererst antasten, da dann die Bauer ihm weiter assistieren soll, bei Brüche 36 gr. 34. (Letzter Artikel.) Auf das hl. Pfingstfest/) und zwar des Dienstages in den Pfingsttagen oder auch 8 Tage (danach) sollen neue Baugeschworne erkoren .... werden, bei Brüche 36 gr. 44. Bedrückung des Münstcrlandes im siebenjährigen Kriege. - Pagenstert, Zu den Leistungen bcs Müusterlaubes int siebenjährigeu Kriege. Jahrbuch Ix, 149. — (Die Zeller Rethmann, Puruhagen und Pagenstert aus Bökern bei Lohne mußten in beit Jahren 1751)—62 G(> Kriegsfuhren leisten und zwar größtenteils gemeinsam. Sie fuhren Hafer, Heu, Stroh und Mehl. Ausgangspunkt war häufig Meppeu. Richtung: Miin'ter, Haselünne, Osnabrück, Warenborf, Herford, Paberboru, Rheine. In beut Berichte über die letzte Fnhre heißt es:) Haben Pnrnhagcn und wir (Pagenstert) jeder mit 3 Pferden Mehl bei Meppen aufgeladen uudt feindt von Franzosen gefangen genommen uudt die Knechte feindt 21 Wochen ausgewesen und haben von allen 6 Pferden und Wagen nichts wieder gebracht als ein altes Pferd, welches so stark in dem Schorf war, daß selbe Pferd keine einzige Pistolle werdt war. Als der Knecht ausfuhr, da konnte ich rechnen, daß an baren Gelde werdt waren die drei Pferde 500 9tthlr. und die halbe Wagen 15 Säcke undt ander Gefchir, also kann nicht minder rechnen 40 Rthlr., undt der Knecht welcher 14 Tage vor Jakobi weggefahren undt 21 Wochen aus gewesen undt an baren Gelde welches hat mitgenommen und nachgeschickt an die 40 Rthlr. dabei verzehret und Puruhagen seine Knechte :) Der Pfingstbienstag.ist der alte Gerichtstag der Friesen. Vgl. Nr. 7.

6. Oldenburgisches Quellenbuch - S. 93

1904 - Oldenburg : Nonne
wir kein Wörtchen. An unzähligen französischen Soldaten vorbeikommend, gelangten wir gegen 2 Uhr nachmittags in St. Privat an.... In St. Privat, woselbst wir noch mit mehr Gefangenen aller Regimenter und Waffengattungen zusammentrafen und jetzt 120 Mann zählten, waren wir Gefangenen anf einem ca. 12 Meter quadrathaltenden grünen Hofplatz, welcher mit einer ca. 1,20 Meter hohen Mauer eingefriedigt war, zur Lagerung gewiesen. Bewacht wurden wir von mindestens 20 Franzosen, welche teils außerhalb der Mauer mit geladenem Gewehr und aufgepflanztem Haubajonett standen, teils bei uns anf dem Hofplatz waren; letztere beschäftigten sich mit Kochen und Schmoren. . . . Am anderen Morgen, den 18. August, blieben wir Gefangenen auf dem früher erwähnten Platz liegen. Soweit wir noch im Besitz unseres eisernen Bestandes waren, wurde derselbe verbraucht, auch gaben uns die französischen Wachtmannschaften von ihrem Vorrat an Essen und Trinken ab. So war es gegen 10 Uhr morgens geworden, als wir rechts hinter uns in weiter Ferne einen Kanonenschuß hörten, wie ich später gewahr geworden, der Alarmschuß auf deutscher Seite. Im Augenblick danach hörten wir im Halbkreis um uns herum allenthalben Kanonendonner, die große Schlacht hatte angefangen. Es fuhr sehr viel französische Artillerie an uns vorbei; wir, neugierig, was passieren möge, lugten über die uns umgebene Mauer. Uns wurde aber sogleich vou einem französischen Offizier in deutscher Sprache mitgeteilt, daß keiner von uns über die Mauer hinweg sehen dürfe, Zuwiderhandelnde würden unbedingt anf der Stelle erschossen. Als aber nach einiger Zeit die deutschen Granaten so nahe, etwa anf 100 Meter von uns platzten, erhielten wir Befehl aufzustehen und über die Mauer zu springen. Solches geschah, und wir sahen nun, daß die Einwohner von St. Privat teils mit einem kleinen Bündel unterm Arm ihre Wohnungen verließen und auf einen unweit liegenden Busch zuliefen. Anf der Straße in St. Privat ging ein Trupp —- einige 40 Mann — französischer Soldaten, und mitten hinein in diesen Haufen fuhr eine Granate, alles über Kopf werfend. Wir marschierten nun zurück, machten aber auf etwa 1000 Meter von St. Privat in der Nähe des Busches Halt. Von hier ans konnte man, da wir ziemlich hoch standen und das Terrain von uns weg in unabsehbarer Ferne etwas abfiel, alles übersehen. An verschiedenen Stellen in den Dörfern brannte es. Die Franzosen, unzählig viele, ganze Regimenter, konzentrierten sich alle geschlossen rückwärts. Sagen dursten wir ja nichts, aber das Herz lachte uns im Busen; war es für uns doch erfreulich, daß die Franzosen retirierten. Der Kapellmeister einer französieren Regimentsmnsik, mit dem wir Gelegenheit hatten zu sprechen, meinte auch schon, wenn das Ding für sie — die Franzosen — nur kein schlimmes Ende nähme. Da mittlerer Weile das Toben der Schlacht sich uns immer mehr nahte, mußten wir weiter marschieren auf der Chaussee nach Metz zu und verloren so bald das eigentliche Schlachtfeld aus den Augen. Mehrere Stunden gings nun noch weiter in stärkster Sonnenglut, bis wir endlich nachmittags um 4 Uhr durch die Metzer Tore marschierten.

7. Oldenburgisches Quellenbuch - S. 14

1904 - Oldenburg : Nonne
— 14 — oldenborch — — vynk 21 koplude; den nam he baven soes dusent güldene in redeme gelbe, linde nam to hulpe der roverie, bat syne knechte weren foppet to hamborch. Anmerkungen: al — obgleich; aldus — also; alrede schon; alve Adols; enboven — darüber; hertich - Herzog; hovetlude —Hauptleute; leyde-brev — Geleitsbrief; loveu ~ Treue: oem — Oheim; in red ein gelde in barem Gelde; quyt — frei; schatten = schätzen; soes — sechs; velich sicher, ungefährdet; wand — Gewand; turnte - denn. 15. Wie Delmenhorst gewonnen ward. 1482 Jan. 20. — R. o. Liliencron, die historischen Volkslieder der Deutschen. Leipzig 1866. Bd. 2. S. 170 — (Bischof Heinrich von Münster, zugleich Bischof von Bremen, sammelte im Jahre 1481 ein Heer und belagerte die Festung Delmenhorst, von ivo aus Gras Gerd von Oldenburg die durchziehenden hansischen Kaufleute hart bedrängte. Bei der Belagerung fand des Grafen Bruder, Heinrich der Jüngere, seinen Tod. Die Burg wurde am 20. Januar 1482 unter der Bedingung freien Abzuges übergeben. Graf Jacob verließ das Land, seine Schwestern starben im Kloster. Graf Gerd verzichtete zu Guusten seiner Söhne anf die Herrschaft.) Frisch srolich wille we singen, ein fürst is uns bekant, von einem edlen Heren, regierde sin land in eren, bischop Hinrich is he genannt. In de scibe is he gekamen imde ward dar innc gebracht, mochte he des hebben entbaren, he Heide darto nicht gesamt! he werede sich mit der macht. De koopmann reisede mit sorgen, de huisrnan de lieb nod, bat schole gi stede marken unde dißen forsten starken, des hebbe gi eren grot. Delmenhorst hadde he bestellet mit menigen edelman unde ok mit guden gesellen, se sondert ore henben wol schnellen, sc selen dar srischlich an. Edele forst, du schalt nicht verzagen was frisch unde wol gemoet, god wil die sulven starken in allen dienen warken, alse he den trutuen doct.

8. Oldenburgisches Quellenbuch - S. 30

1904 - Oldenburg : Nonne
- 30 - und brachte zuletzt jährlich 100 000 Taler ein. 1803 wurde der Zoll aufgehoben, verschwand aber erst 1820.) Wir Ferdinand der Andere, von Gottes Gnaden, erwählter Römischer Kaiser, zu allen Zeiten Mehrer des Reiches' etc. Bekennen für Uns und Unsere Nachkommen am Reich, Römischen Kaisern und Königen, öffentlich mit diesem Brief und tun kund allermäniglich: Als Uns der Wohlgeborne, Unser Rat und des Reiches Lieber Getreuer, Authoni Günther, Graf zu Oldenburg und Delmenhorst, Herr zu Jever und Kniephausen untertäniglichen zu erkennen gegeben, wasmasten er und seine Vorfahren sich beim Heil. Reich von vielen Jahren hero höchlichen beklaget,^ wie das vor der Zeit die zur Grafschaft Oldenburg gehörigen Herrschaften von dem wilden Meere teils gänzlich überschwemmt und unter das Wasser gestürzet, teils durch die anstoßende Westsee, Weser und Jade dermaßen geschmälert und abgerissen worden, daß, wann er und seine Vorfahren nicht solchen großen Fleiß, sonderbare Mühe und unmäßigen Kosten, mit Erbau- und Erhaltung starker und auf etzliche Meil Wegs coutinuirlicher (fortlaufender) Dämme, Schleusen, Schlengen, Schlachten, Häupter und andere mehr dergleichen kostbaren Wassergebänen, sich dem einbrechenden wilden Meer entgegengesetzt, des Reiches Grund und Boden derer Oerter je mehr und mehr verringert, noch ein großer Teil Landes verderbt und hinweggerissen, und dem Rachen der wütenden See untergeben werden müssen, über welches alles, so jetzt verstanden, er auch den Schiff- und Seefahrenden zum Besten, einen hohen zweispitzigen Turm auf der Insel Wangeroge erbauet und viel tausend Reichstaler daran verwendet, auch zur Beförderung der Sommere im und Abwendung viel hochfchäd- und verderblichen Schiffbrüchen, auf denselben eine brennende immerwährende Laterne zu erhalten, die Ströme mit Tonnen und Packen zu designiren (zeichnen) und wie bishero be-schehen, ferner aller Möglichkeit nach zu versichern versprochen und zugesagt — — — so verleihen Wir ihm und seinen ehelichen Leibeserben und Nachkommen aus Römischer Kaiserlicher Macht und Gewalt, die berührte Zolls-Gerechtigkeit und befehlen hiermit hohen und niederen Stand insgemein, daß sich jedermänniglich, es sei in- oder ausländisch, der sich des Weserstromes auf- oder abwärts an dem Oldenburg-Delmen-Horst- und Jeverifcheu Temtono, durch Schiffahrt gebrauchet, seine Ware und Güter treulich und ohne Argelist, bei dem Zollhaus anmelden, sich der Tax halber der ausgefertigten und publicirten Zoll-Rolle, wie dieselbe von dem obhochgedacht sämtlichen Churfürsten apvrobirt, allerdings' gemäß bezeigen, und dawider int geringsten nichts, es geschehe unter was Praetext (Vorgeben) es wolle, sich unterfangen noch vornehmen soll, alles bei denen hiernach gesetzten ernsten und uuabläßlicheu Strafen. — 32. Oldenbnrgische Zoll-Rolle. 1623 Aug. 7. — Akta Grafschaft Oldenburg. Landesarchiv Titel Xvi. Nr. 201. — Oldenburgische Zollrolle, inmaßen dieselbe von dem Hochlöblichesten Churfürstlichen Kollegio bewilliget und vou der Römischen Kaiserlichen

9. Oldenburgisches Quellenbuch - S. 44

1904 - Oldenburg : Nonne
— 44 — unbt bic Pferde unbt halbe Wagen konnte nicht minbcc rechnen. Also belaufet das; wir beibe in dieser Weise au die 6 Pferbe unbt acht Wagen unbt berben Knechten haben verlohren über die zwölf hunbert Reichsthaler zum mindesten. Diese 66 Fuhren haben wir drei (Rethmaim, Purnhagen und Pagen,tert) in 4 Jahren verrichtet unbt welche wir in 1757 \mbt 58 halicn gethan, feinbt nicht angeschrieben, welche wir ba mußten bisweilen mit allen Pferbcn. Die Bauern, Heuerleute unbt alle die Pferde hatten mußten fahren. Also haben wir in 57 nnb 58 noch mehr fahren müssen als in den anberen Jahren. Also scindt sehr schwere Jahre für bic Bauern gewesen. Gott bewahre mich unbt auch alle, daß sie sie nicht w leb er möchten beleben. 45. Ein Schreiben des Grafen Miinnich. — Ger h. Ant. v. Halein, Lebensbeschreibunfl des 2c. Grafen von Münnich. Oldenburg 1803, S. 184. — Obuichcub Christoph Graf von Münnich wurde geboren auf dein väterlichen .'oofe Jicucmntutorf, als Sohn eines Generaldeichgräfen in den Grafschaften Oldenburg uito ^elinenbox(t; er war nacheinander in französischen, hessischen und russischen /eniten, ei baute den ^adogafanal, ward 1732 russischer Generalfeldmarschall, cr= oberte Danzig, die Krim und die Moldau, wurde 1742 auf Befehl der Kaiserin Elisabeth nach Sibirien verbannt, kehrte aber 1762 zurück. Die letzten Jahre seines Hevens wollte er in Oldenburg verbringen: den Sommer in Neuenhuntorf, den m Oldenburg. Der ^ od hinderte ihn an der Ausführung feines Planes. Li Itarb in Petersburg 17(>7 Oft. 16 und liegt auf seinem Gute ßitnta bet Dorpat begraben.) Ich bewohne hier einen Palast, beffen Zimmer mit Damast ausgeschlagen und mit Gemälben geziert sind; aber das alles verlasse ich gern, sobalb ich mich nach Olbenbnrg werbe begeben können. Denn herzlich liebe ich mein Vaterlanb, und mein Wunsch ist, aus meinen Gittern zu sein. Daß auch Sie, meine Freunbin, Verlangen tragen, mich alten Felbmarschall bei sich zu sehen, bavon bin ich gewiß; und so Gott will, soll unser Wunsch im nächsten Mai erfüllet werben. 46. Von einer Revue Friedrichs des Großen. 1760. — Gerhard Anton von Halem, Selbstbiographie. Oldenburg 1840, S. 32.— Bei einer Revue breier Dragonerregimeitter bei Küstrin sah ich den großen Köitig. Ich ritt mit mehreren Stttbcntcn in seiner Reihe. Einer berselben, bcr Baron Mantenffcl, ein hübscher junger Mann, war bent König ausgefallen. Der Gras Anhalt erfunbigte sich nach unsern Reimen, und nachbent er bcm König Bericht erstattet hatte, trug er Mantenffeln eine Offiziers stelle an, die dieser jeboch ausschlug.

10. Oldenburgisches Quellenbuch - S. 76

1904 - Oldenburg : Nonne
— 76 - Der Bewohner desselben, G. E. Ammen, hatte kaum seine Frau und sein Gesinde in Sicherheit gebracht, während nur ein an einem Beinschaden leidender Greis und ein Knabe zu dessen Pflege zurückgeblieben waren, und kehrte, um noch einiges zu retten, dahin gerade in dem Augenblicke zurück, als durch die Wut der tobenden Wellen der Deich zerstört wurde und er sein Haus durch die darauf losstürzende Strömung bis zu den Grundmauern so zertrümmern sah, daß am folgenden Tage große Steinmassen davon selbst jenseits des Grabens wiedergefunden wurden. Die erwähnten im Hause zurückgebliebenen beiden Menschen ertranken, während Eiben und sein Knecht sich fest umklammert auf dem Deiche gegen die Wogen anstemmten, oder sich liegend einander festhielten. In ihrer Nähe hatten sich auch eine Fran mit zwei und noch eine andere mit drei halbnackenden Kindern niedergelegt. Beide Franen bedeckten die Kinder mit ihren Körpern, ließen die Wellen über sich hinstürmen, und alle suchten sich gegenseitig Mut einzuflößen. Die eine dieser Frauen hatte kaum auf die Anfrage, wie es ihr gehe, die Antwort erteilt, ihr jüngstes Kind fange noch, als plötzlich eine Welle beide Frauen mit ihren sämtlichen Kindern vom Deiche hinab in den Ab-grnnd schleuderte, worin sie umkamen. Ein Pferd, welches dieser Eiben, ehe er sein Hans verließ, nördlich desselben vor einen Wagen gespannt hatte, um seine Familie darauf zu retten, fand er am folgenden Morgen südlich der Hausstelle mit der einen Hälfte des Wagens wieder, während die andere von der Flnt fortgeschwemmt worden war. 75. Bericht des Einwohners Hollmnnn aus Tettens über die Februarftnt. — P leitn er, Oldenburg im 19. Jahrhundert, Bd. Ii. Oldenburg 1900, S. 341. — Ant 4. Februar, morgens 3 Uhr, wurden wir durch deu Schall der Notglocken fürchterlich aus dem Schlafe gerissen. Nicht anders glaubend, als es sei Feuer ausgebrochen, springe ich in meiner Nacht-kleiduug aus dem Bett, und in dem Augenblick kommt mein Feldhüter und schreit: „Herr Gott, wir sind verloren, die Seedeiche find durchgebrochen !" — — Fürchterlich brauste die See, und das Wasser war noch 2 Fuß höher als zur Zeit der Weihnachtsflut von 1717. Schrecklich schlugen die Wellen über die Deiche. Zwei unserer schönen Groden wurden mit 15 herrlichen landwirtschaftlichen Gebäuden und allem darin befindlichen Vieh, Beschlag und Möbeln in kurzer Zeit ein Raub der Wellen. Hierauf wurde die Not noch größer, da sich die Wut des Wassers auf unseren letzten Schutzdeich warf. Auch dieser konnte nicht lange widerstehen, sondern riß an mehreren Stellen durch. Jetzt brüllte das Wasser ins innere Land, und in kurzer Zeit standen die Kirchspiele Minsen, Hohenkirchen, Wüppels, Oldorf und ein Teil von Tettens unter Wasser. Endlich, zu unserem Glück, drehte sich der Wind, und das Wasser fiel. Drei beladene Schiffe find an verschiedenen Stellen durch die Deiche geschleudert, und ein Schiff sitzt oben auf einem Hause. Dir den Schrecken und die Not - zu schildern, das bin ich zu schwach; man muß es gesehen haben. Unzählige Menge Vieh ist ertrunken, alle
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