: Beschieung von Libau (Kurland) und der Kste von Algier. Erstes Seetreffen bei Helgoland. Angriffe | der deutschen Flotte auf die englische Kste, Sieg an der Doggerbank. Das deutsche Auslandskreuzer-Geschwader, bei Coronet (Chile) siegreich, wird bei den Falklands-Jnseln vernichtet.
Kmpfe in den Kolonien: Tsingtau erliegt nach Helden-haster Verteidigung den Japanern, (7. November).
1915 Schlachten bei Soissons, in der Champagne, an der Lorettohhe und in den Argonnen. Der groe An-griff der Franzosen (General Joffre) und Englnder bei Ipern, Arras und in der Champagne scheitert
(September-Oktober).
I _
Winterschlacht in Masuren (7. bis 15. Febr.). Die Russen erobern Przemysl.
| Durchbruchsschlacht in Westgalizien (Gorlice 2. Mai); Rckeroberung Galiziens. Vorrcken der Dentscheu und sterreicher in Polen; Eroberung der groen westrussischen Festungen (Warschau, Kowuo, Modlin it. ct.).
Sieg der Trken an den Dardanellen (18. Mrz); Rck-zug der Englnder von Gallipoli.
Abfall Italiens vom Dreibund und Eintritt in den Krieg (23. Mai); Kmpfe in Sdtirol und am Jsonzo.
Eintritt Bulgariens in den Weltkrieg (Mitte Oktober). Vernichtung Serbiens und Montenegros (von Mackensen): Belgrad und Risch erobert, Schlacht auf dem Amselfelde.
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99
Volkswirtschaft.
§ 84, 85.
auf 20 Milliarden, die einen Gewinn von rund 1 Milliarde abwerfen. Diese
Hebung des Wohlstandes oerdanken wir vorzüglich Industrie und Handel.
In den Jndustriegegenden wohnen daher auch mehr und reichere Steuerzahler
als iu den mehr landwirtschaftlichen Bezirken. So bringt die Rheinprovinz
an Einkommensteuer mehr auf als Schlesien, Schleswig-Holstein, Pommern,
Posen, Ost- und Westpreußen zusammen.
Wie unser Handel, so nimmt auch unsere Handelsflotte jetzt den zweiten
Platz unter den Handelsflotten aller Völker ein. 1870 war die Handelsdampfer-
flotte Deutschlands nur halb so groß wie die französische; jetzt ist sie dreimal so
groß. Die englische Flotte war 1870 sechzehnmal so groß wie die deutsche; heute
ist sie nur uoch fünfmal so groß. 1907 zahlte die deutsche Handelsflotte 4430
Seeschiffe von 2629 Millionen Tonnengehalt mit 67500 Mann Besatzung. Die
Seehäseu reiheu sich ihrer Bedeutung uach folgendermaßen: 1. Hamburg mit
Altona, Harburg und Cuxhaven, 2. Bremen mit Bremerhaven und Geestemünde,
3. Stettin, 4. Rostock, 5. Neufahrwasser, 6. Kiel, 7. Lübeck, 8. Königs-
berg mit Pillau. — Hamburg besitzt allein die Hälfte der deutschen Flotte,
Bremen reichlich ein Viertel. Die Häfen der Ostsee stehen also weit gegen die
der Nordsee zurück.
Aufgaben: 1. Welche Lehren gibt uns die Übersicht über Ein- und Ausfuhr?
2. Wie zeigt sich die Hebung des Wohlstandes? 3. Wo liegen die 8 wichtigsten Häfen?
§ 85. Heer und Kriegsflotte.
Mit gerechtem Stolz können wir Deutschen auf unsere Errungenschaften
auf allen Gebieten der Volkswirtschaft blicken. Indes haben diese auch eine
schlimme Folge gezeitigt; sie haben den Neid der Staaten hervorgerufen, die
sich iu ihrer bisherigen Stellung gefährdet sehen. Das ist für uns um so
bedenklicher, als Deutschland wegen seiner Lage im Herzen Europas rings von
anderen Staaten umgeben ist und auf große Strecken nicht durch natürliche
Grenzen, wie Flüsse, hohe Gebirgswälle, Meere gegen sie geschützt ist. Darum
muß sich Deutschland mehr als andere Völker auf seine eigene Kraft verlassen.
In dieser Erkenntnis haben wir uns auch ein starkes Heer geschaffen, das fast
in allen seinen Einrichtungen mustergültig in der Welt dasteht. Außerdem
haben wir die am meisten gefährdeten Stellen unserer Grenze und einige wichtige
Plätze des Innern durch starke Festungen geschützt. Die wichtigsten Festungen
in den westlichen Landen sind: Straßburg, Metz, Mainz, Koblenz mit Ehren-
breitstein, Cöln mit Deutz und Wesel; in den östlichen: Königsberg, Thorn,
Posen, Glogau; im Innern: Küstrin, Spandau, Magdeburg, Königstein, Jngol-
stadt und Ulm; an der Ostseeküste: Pillau, Danzig, Swinemünde und Fried-
richsort bei Kiel. Außerdem sind wichtige Küstenplätze mit Strandbefestigungen
versehen, wie Memel, Neufahrwasser, Cuxhaven, Bremerhaven, Wilhelmshaven
und Helgoland. Jedoch bildet, wie für die Landgrenzen das Landheer, die Kriegs-
flotte für die Seegrenze den stärksten Schutzwall. Vom Jahre 1911 ab besitzt
Deutschland unter den europäischen Festlandmächten die stärkste Kriegsflotte.
7*
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Autor: Hafner, Philipp, Ruppersberg, Albert, Bruchmann, Carl
Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
Regionen (OPAC): Rheinland
Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
Geschlecht (WdK): Jungen
18. Der Spanische Erbfolgekrieg._ _29
Italien, sondern von Bayern her die grere Gefahr drohe, und ent-
warf darauf den Plan zu einem gemeinsamen Feldzuge der verbndeten
Heere an der oberen Donau. Whrend er selbst ein kaiserliches Heer
die Donau aufwrts fhrte, eilte Marlborough durch Franken nach
Schwaben und schlug die Feinde am Schellenberge bei Donauwrth.
Beide Feldherren vereinigt brachten darauf dem bayrisch-franzsischen Heere
bei Hchstdt eine vernichtende Niederlage bei (1704); der franzsische !|*Jjbt
Marschall Tallard wurde von hessen-kasselschen Truppen unter Fhrung
des Erbprinzen Friedrich (spteren Landgrafen und Knigs von Schweden)
gefangen genommen. Infolgedessen rumten die Franzosen Sddeutsch-
land und waren fortan dauernd auf die Verteidigung beschrnkt. Nach-
dem sodann im folgenden Jahre der tatkrftige Kaiser Joseph I. seinem Soiep^h
Vater Leopold in der Regierung gefolgt war, wurden sie von Marlborough
durch die Schlacht bei Ramillies (nrdlich von Namur, Mai 1706) zur Ramimes
Rumung fast aller groen Städte der Spanischen Niederlande gezwungen
und vom Prinzen Eugen durch seinen Sieg bei Turin (September 1706), Turm me.
bei dem die preuischen Truppen unter dem Fürsten Leopold von An-
Halt-Dessan groen Ruhm erwarben, auch aus Oberitalien verdrngt.
Im Jahre 1708 versuchte ein gewaltiges franzsisches Heer unter Fhrung des Herzogs von Burgund (eines Enkels des Knigs) und des Herzogs von Vendme wieder in die Niederlande einzudringen, wurde aber von Eugen und Marlborough bei Oudenarde (sdlich von Gent an Oub7e0n8aibe der Schelde) geschlagen; nun muten auch die letzten franzsischen Be-satzuugeu aus Flandern und Brabant weichen. Anderseits berschritten jetzt die Verbndeten die franzsische Grenze und eroberten Lille; dazu kam noch die allgemeine Not, die ein ungewhnlich harter Winter der das Land brachte. Ludwig sah sich daher gezwungen, mit den Feinden Unterhandlungen anzuknpfen.
Fr diese hatte sich mit ihren Erfolgen auch das letzte Ziel der Kriegfhrung verschoben. In dem Bestreben, Frankreichs Macht mglichst vollstndig zu brechen, handelte es sich fr sie um die Frage, welche Grenzen Frankreich im Frieden behalten solle. Der König wollte jedoch von greren Gebietsabtretungen nichts hren, sondern brach die Ver-Handlungen ab. Er stellte noch einmal ein groes Heer ins Feld, dieses wurde jedoch bei Malplaqnet (zwischen Schelde und <3mittire) voll- Maipiaquet stndig geschlagen (1709); hiermit waren seine letzten militrischen Krfte erschpft. Zugleich liefen fr ihn sehr ungnstige Nachrichten aus Spanien ein. Hier hielten zwar die Kastilianer an Philipp fest, aber die Katalonier wandten sich Karl zu. Er war schon einmal bis nach Madrid vor-gedrungen und zog jetzt nach mehreren Siegen des kaiserlichen Feldherrn,
der ihn begleitete, zum zweitenmal in der Hauptstadt ein. Ludwig knpfte daher die abgebrochenen Unterhandlungen wieder an. Man forderte jetzt von ihm, er solle seinen Enkel durch seine Heere aus Spanien ver-treiben. Der König erbot sich, Hilfsgelder zur Vertreibung Philipps zu zahlen, weigerte sich jedoch beharrlich, seine Heere gegen ihn auszusenden.
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Halt-Dessan Leopold Eugen Eugen Marlborough Ludwig Philipp Philipp Karl Karl Ludwig Philipps Philipps
Extrahierte Ortsnamen: Italien Donau Schwaben Donauwrth Schweden Namur Spanischen_Niederlande Oberitalien Burgund Niederlande Gent Flandern Lille Frankreichs Frankreich Spanien Madrid Spanien
Autor: Hafner, Philipp, Ruppersberg, Albert, Bruchmann, Carl
Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
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Regionen (OPAC): Rheinland
Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
Geschlecht (WdK): Jungen
Friedrich Wilhelm, der Groe Kurfürst.
45
Staatsganzen weiterentwickelt und ihre Bewohner mit einem krftigen Staats-bewntsein erfllt werden. hnlich war die Wirkung der Akzis e (vgl. 32),
zu deren Durchfhrung damals die ersten Schritte getan wurden.
Erbittert der die Haltung seiner Bundesgenossen im Schwedisch- Auswrtige franzsischen Kriege und bei den Friedensschlssen (1678/1679),1 mit "' dem Kaiser auch darum verfeindet, weil dieser das Erbrecht des Hauses Brandenburg auf die Lande der inzwischen (1675) ausgestorbenen Piastischen Herzge von Liegnitz, Brieg und Wohlan nicht anerkennen wollte,
schlo er (1679) mit Frankreich ein Bndnis. Die Aufhebung des Ediktes von Nantes (vgl. 15) fhrte jedoch wieder zum Bruche; durch das Edikt von Potsdam lud er die verfolgten Hugenotten zur Niederlassung in seinen Landen ein und schlo sich wieder den Gegnern Frankreichs an. Der Streit mit dem Kaiser wurde durch einen Vertrag geschlichtet: der Kurfürst verzichtete auf die Herzogtmer in Schlesien und wurde dafr durch den Kreis Schwiebus entschdigt. Seitdem leistete jhrlich ein branden-burgisches Korps den Kaiserlichen im Kriege gegen die Trken Hilfe, z. B. (1686) bei der Eroberung von Ofen (vgl. 16).
In den letzten Jahren seiner Regierung versuchte der Kurfürst seinem Handel?, jungen Staatswesen auch Geltung zur See zu verschaffen. Schon pohtif-whrend des Krieges mit Schweden brachte seine kleine, mit Hilfe des Hollnders Benjamin Raule geschaffene Flotte einen schwedischen Kauffahrer auf; als dann nach dem Frieden von St. Germain-en-Laye Spanien die versprochenen Snbsidien schuldig blieb und er seiner Flotte befahl, die spanische Silberflotte" anzugreifen, gelang es wenigstens, ein spanisches Schiff als gute Prise heimzubringen. Endlich erwarb er auch Kolonien an der Guineakste, zu deren Schutze er das Fort Grofriedrichsburg anlegte, und rief eine afrikanische Handels-gesellschaft (in Emden) ins Leben. Aber die Eifersucht der Hollnder auf jede Handelskonkurrenz, die Anforderungen an die Steuerkraft des Landes fr das dem Binnenstaate unentbehrliche Landheer, der Mangel an einem geeigneten Hafen, da Pillau und Emden zu weit von dem Mittelpunkte seiner Staaten abgelegen waren, das alles war einer krftigen Kolonialpolitik und der Entwicklung einer starken Flotte so ungnstig,
da sich der Enkel-des Kurfrsten des Kolonialbesitzes wieder entuerte.
Friedrich Wilhelm mu als der Grnder des Brandenburgisch-Preuischen Bedeutung Staates betrachtet werden. Er hat nicht nur das Staatsgebiet bedeutend ver- ^Groen grert, sondern berall den Staatsgedanken gegenber den Sonderbestrebungen ur ir e"' der Stnde in seinen einzelnen Landen energisch zur Geltung gebracht: er hat in allen Zweigen der inneren Landesverwaltung die Grundlagen gelegt, auf denen seine Nachfolger weiterbauten; er hat das Heer geschaffen und in den groen Kriegen und Wirren seiner Zeit zuerst eine selbstndige Politik getrieben;
er hat schlielich durch die Erwerbung der Souvernitt in Preußen sich und seinem Hause eine Stelle unter den souvernen Fürsten Europas verschafft. Mit Recht hat ihn daher schon die Mitwelt als den Groen Kurfrsten" gefeiert.
1 Exoriare aliquis nostris ex ossibus ultor!
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72-74.
Napoleon auf der Hhe seines Glckes.
Stein.
119
nommen. Nach dem Waffenstillstnde schlug er sich mit etwa 2000 Mann zwischen verschiedenen feindlichen Korps durch Braunschweig und Hannover bis zur unteren Weser durch, wo er auf englischen Schiffen eine Zuflucht fand.
' Major Ferdinand von Schill, der sich 1806/07 besonders bei der Sd>w. Verteidigung Kolbergs ausgezeichnet und ein Husarenregiment erhalten hatte, verlie mit einigen hundert Mann seines Regiments seine Garnison Berlin, um auf eigene Hand Krieg zu führen. Unterwegs verstrkte sich sein Korps durch Freiwillige. Nach anfnglichen geringen Erfolgen wurde er bis nach Stralsund zurckgedrngt und fiel hier in einem Straen-gefecht. Elf gefangene Offiziere seines Korps wurden in Wesel erschossen, die Mannschaften in die Kerker und Galeeren Frankreichs gebracht. Einen hnlichen Mierfolg hatte der westflische Oberst von Drnberg in Drnberg. Kurhessen mit dem Versuch eines Aufstandes.
73. Napoleon auf der Hhe seines Glckes. Da sich Papst Pius Vii. weigerte, seine Hfen den englischen Schiffen zu verschlieen, Frankreichs, lie ihn Napoleon verhaften und in die Gefangenschaft (nach Savona bei Genua) führen; den Kirchenstaat, das Lehen seines erlauchten Ahnen Karls des Groen", vereinigte er, wie schon vorher Toskana, mit Frankreich (1809). Im folgenden Jahre annektierte er auch Holland,
das sein Bruder Louis aufgegeben hatte, und dehnte, um die Kontinental-sperre wirksam durchzufhren und dem Schmuggel mit englischen Waren ein Ende zu machen, Frankreichs Grenzen der das nrdliche Han-notier, Oldenburg und die Hansestdte bis zur Ostsee aus. Hiermit erlangte Frankreich seinen grten Umfang. Es reichte von den Pyrenen bis zur Trave und im Sdosten bis zum Garigliauo, ja (mit den Jlly-rischen Provinzen) bis der das Adriatische Meer hinaus. Spanien, Neapel,
Italien, der Rheinbund, Polen und Dnemark waren seine Vasallenstaaten und dadurch auch Preußen, sterreich und die Schweiz von ihm umklammert.
Da Napoleon von seiner Gemahlin Josephine keinen Thronerben Np>eons hatte, lie er sich (im Dezember 1809) von ihr scheiden und heiratete einige Monate spter unter Vermittelung des geschmeidigen sterreichischen Ministers Metternich Maria Luise, die Tochter des sterreichischen Kaisers. Dem Sohne, der ihm im folgenden Jahre (1811) geboren wurde,
verlieh er den Titel eines Knigs von Rom. Er stand damals auf der Hhe seiner Macht und seines Glckes.
Preuens Wiedergeburt.
Unter dem Drucke der Fremdherrschaft wurden in Preußen die Refor-men durchgefhrt, deren Notwendigkeit schon lngst erkannt war. Die wich-tigsten darunter sind: die Aufhebung der Leibeigenschaft, die Einfhrung der Gewerbefreiheit und der Selbstverwaltung in den Stdten sowie die Um-bildung des sriderizianischen Heeres in ein Volksheer.
$ 74. Stein. Nach Abschlu des Friedens von Tilsit berief der Stein. König deu Freiherrn vom Stein in die Stellung eines ersten Ministers; die Kabinettsregierung (vgl. 50) hrte auf.
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Extrahierte Ortsnamen: Hannover Berlin Stralsund Wesel Frankreichs Drnberg Drnberg Kurhessen Frankreichs Savona Genua Frankreich Holland Frankreichs Oldenburg Frankreich Garigliauo Spanien Neapel Italien Rheinbund Polen Rom Tilsit
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162 Die Zeit vom 2. Pariser Frieden bis zum Regierungsantritt Wilhelms I. 98. 99.
Nachdem die Dnen im folgenden Jahre den Waffenstillstand ge-Eckernfrde xgm^t hatten, begann der Krieg aufs neue. In der Bucht von Eckernfrde 1849' wurde das dnische Linienschiff Christian Viii." durch deutsche (nassauische) Strandbatterien in Brand geschossen und die Fregatte Gesiou" gentigt, die Flagge zu streichen. Bayrische und schsische Truppen erstrmten die Dppel. Dppler Hhen, und das schleswig-holsteinische Heer, in das viele Koldwg. preuische Offiziere eingetreten waren, siegte (unter Bouiuj bei Kolding (in Jtland). Auch die junge, vom Frankfurter Parlament gegrndete Helgoland. Flotte bestand auf der Hhe von Helgoland ein erstes ruhmreiches Gefecht. Mit Rcksicht auf die andauernd feindselige Haltung Rulands und Englands schlo jedoch Preußen mit Dnemark zunchst einen Waffen-stillstand und im Juli 1850 Frieden. Die Herzogtmer versuchten an-sanglich noch, den Krieg mit eigenen Krften fortzusetzen, wurden aber Jdstedt. bei Jdstedt (nrdlich von Schleswig) besiegt und durch das Einrcken eines Bundesexekutionsheeres endgltig gezwungen, die Feindseligkeiten ein-zustellen. Im Februar 1852 wurde auch Holstein an Dnemark ausgeliefert. Londoner Das von den Gromchten unterzeichnete Londoner Protokoll Protokoll. (1852) erklrte den Bestand der dnischen Gesamtmonarchie fr ein enro-pifches Interesse und sprach die Nachfolge in allen ihren Teilen dem Prinzen Christian von Sonderburg-Glcksburg zu.
Diese Lsung der schleswig-holsteinischen Frage mute das deutsche Natioalgefhl aufs tiefste verletzen; sie bewies, da an Stelle des Deut-scheu Bundes eine andere Verfassung treten msse, die stark genug wre, die Ehre der deutschen Nation zu schtzen.
Preuische Die deutsche Flotte kam unter den Hammer; zwei Schiffe, Gefion" und Flotte. ^Barbarossa", erwarb Preußen, das damals dank den Anregungen des Prinzen Adalbert den Grund zu einer Kriegsflotte legte. Als Kriegshafen diente anfnglich Danzig. Im Jahre 1853 wurde die preuische Admiralitt eingerichtet und das bisher oldenburgische Jade gebiet zur Anlage eines Kxiegshafens (Wilhelmshaven) angekauft. Im Jahre 1856 lieferte der Prinz bei Tres Forcas (in Marokko) den Rifpiraten, die ein preuisches Handels-schiff geplndert hatten, ein Gefecht.
Das bergewicht Frankreichs.
Bald nachdem Napoleon Iii. Kaiser der Franzosen geworden war (vgl. 93), vermhlte er sich mit der spanischen Grfin Eugenie von Montijo. Er frderte die Landwirtschaft, traf eine Reihe von Maregeln zugunsten des Arbeiterstandes, suchte ein gutes Einvernehmen mit der katho-tischen Kirche zu erhalten und sttzte sich auf ein tchtiges Heer von Berufs-soldate. Seine Hauptstadt schmckte er mit groartigen Bauten. Er gab Frankreich unter bdn Mchten Europas eine Stellung, wie es sie seit den Tagen seines Oheims nicht mehr gehabt hatte.
Ursache und 99. Der Krimkrieg (18531856). Seit der Zeit Peters des Vorwand. Groen war es das Ziel der russischen Politik, ihre Macht nach Sden auf Kosten der Txkei auszudehnen. Wenig befriedigt von dem Ergebnis des Friedens zu Adtianopel, versuchte Kaiser Nikolaus I. 1853 einen Schritt
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Autor: Hafner, Philipp, Ruppersberg, Albert, Bruchmann, Carl
Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
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134.135.
Rußland, Die brigen Kolonialmchte.
233
und die Halbinsel Liautung mit Port Arthur, Formosa und die Fischerinseln abtrat. Da jedoch Rußland, Frankreich und Deutschland gegen Wesen Frieden Einspruch erhoben, mute Japan Liautung an China zurckgeben, arbeitete aber fortan um so eifriger an der Vermehrung von Heer und Flotte.1
Als im Jahre 1900 Rußland die Mandschurei besetzte und Port Arthur durch eine Zweiglinie an die groe Sibirische Bahn anschlo, ftrieg geriet Japan in die Gefahr, fr immer auf eine Stellung verzichten zu 1904/05. mssen, die es 1895 schon in den Hnben gehabt hatte. Nach Abschlu eines Biiubnisses mit England erffnete es mit einem glcklichen Uberfall feiner Torpeboflotte auf die russischen Schlachtschiffe im Hafen von Port Arthur den Krieg gegen Rnlanb (1904). Es zeigte sich zu Laube wie zur See dem Gegner berlegen, inbem es Port Arthur eroberte, bte groen Siege am Lian-jang und bei Muf b ett (in der Manbschurei) erfocht und enblich eine russische Flotte bei der Insel Tsushima (in der Koreastrae) vernichtete. Im Frieden von Portsmouth (nrblich von Boston) gab Rnlanb Korea, die Mandschurei und Port Arthur auf und trat den fblichen Teil der Insel Sachalin an Japan ab, das sich, wenn auch unter schweren Verlusten an Menschenleben und Gelb, durch seine Siege eine Stelle unter den Gromchten der Erbe erkmpft hat. Ein weiterer Erfolg ist die Einverleibung Koreas gewesen (1910). Korea 1910.
135. Die brigen Kolonialmchte. Whrenb England besonbers Frankreich, seine afrikanischen Besitzungen vermehrte und Rulaub seine Stellung in Asien zu verstrken suchte, ist Frankreich, namentlich seit dem Jahre 1880, in beibeit Erdteilen bemht gewesen, sein Kolonialgebiet zu ver-grern. Nachdem es bereits 1881 Tunis, spter den grten Teil Westafrikas nrblich vom Kongo und 1896 nach langen Kmpfen Mabagaskar in Besitz genommen hat, sticht es neuer bin gs sich auch in Marokko den ansschlaggebenben Einflu zu sichern. Das Deutsche Reich hat im Jahre 1911 die Aktionsfreiheit" Frankreichs in Marokko gegen die Zusicherung der wirtschaftlichen Gleichberechtigung Deutschlands in diesem Lanbe anerkannt (vgl. 132). Im Jahre 1883 ntigte Frankreich das Kaiserreich Ann am zur Abtretung der Provinz Tongking, behnte seine Schutzherrfchaft auch der biefes Reich (wie schon frher der Cochinchina und Kambobfcha) aus und fate schlielich (1887) seine hinterindischen Besitzungen zu einem einheitlichen Kolonialgebiet Franzsisch -Jnbochina" zusammen. Seine Stellung im Mittellubischeu Meere ist durch einen Vertrag mit England geregelt.
Italien befetzte 1885 den Hafen Maffaua am Roten Meere, ver- stalten, mochte aber erst nach groen Opfern bafelbst die Kolonie Eritrea einzurichten. Bei einem Angriff auf Abefstnien (1896) erlitten feine Truppen fo schwere Niederlagen, da es sich mit dem Kstengebiete begngen mute.
1 der die Boxerunruhen" vgl. 132.
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T15: [Schiff Flotte Hafen England Jahr Insel Engländer Meer Küste Kriegsschiff], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße]]
TM Hauptwörter (200): [T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland], T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet]]
Extrahierte Personennamen: Arthur Arthur Arthur Arthur
Extrahierte Ortsnamen: Formosa Frankreich Deutschland Japan China Japan England Tsushima Portsmouth Boston Sachalin Japan Koreas Korea England Frankreich Asien Frankreich Westafrikas Marokko Frankreichs Marokko Deutschlands Frankreich England Italien Maffaua Eritrea
Autor: Hafner, Philipp, Ruppersberg, Albert, Bruchmann, Carl
Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
Regionen (OPAC): Rheinland
Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
Geschlecht (WdK): Jungen
5. 6.
Die Republik. Die letzten Stuarts.
15
Cromwell besiegte die aufstndischen Iren und schlug die Schotten,
die Karls Sohn, den spteren König Karl Ii., zurckgerufen hatten, bei Schotten. Dunbar (stlich von Edinbnrg, 1650) und bei Worcester (sdlich von Birmingham, 1651).
Um die englische Reederei zu heben und den hollndischen Zwischen- Jlk Handel zu treffen, wurde damals (1651) die Navigationsakte erlassen,
wonach fremde Waren nur auf englischen Schiffen oder auf Schiffen ihres Ursprungslandes eingefhrt werden durften. Daraufhin erklrte die Republik der Niederlande sogleich den Krieg; da jedoch ihre See-Helden Tromp und de Rnyter von dem englischen Admiral Robert Blake geschlagen wurden, mute sie die Akte anerkennen.
So erfolgreich Cromwell in der ueren Politik war, so wenig konnte er mit dem Parlament auskommen; das Rumpfparlament wurde schlielich von ihm gesprengt, da es sich weigerte, seine Auflsung selbst auszusprechen. Aber auch das Haus, dessen Mitglieder er selbst aus den Heiligen", d.h. den Jndependenten, ausgewhlt hatte(Barebone-Parlament),
mute er nach kurzer Tagung wieder auflsen.
Im Jahre 1653 bertrugen ihm die hheren Offiziere die Wrde ~bu eines Lord-Protektors auf Lebenszeit mit dem Rechte, den Nachfolger Protektor zu ernennen; den Knigstitel lehnte er ab. Doch gelang es ihm auch 1653-jetzt nicht, eine geordnete parlamentarische Verfassung herzustellen, obschon das Land unter seiner Leitung einen gewaltigen Aufschwung nahm und zu blhendem Wohlstande gelangte. Im Kriege gegen Spanien, an der Seite Frankreichs, eroberten die Englnder Jamaika und Dnkirchen.
Mit den englischen Auswanderern in Nordamerika blieb das Mutterland in regem Verkehr; die englische Flagge wehte auf allen Meeren. Ver-folgungen Andersglubiger hrten auf; dagegen trat England berall fr die unterdrckten Protestanten ein, z. B. fr die Waldenfer in den Savoyer Alpen.
Cromwell starb 1658. Schon im folgenden Jahre entsagte sein Sohn robmfgs und Nachfolger Richard der Wrde eines Lord-Protektors. General Monk, der die englische Armee in Schottland befehligte, zog nach Lon-bort und bereitete unter dem Peifall der Nation der Militrherrschaft ein tums. Ende. Ein neues, aus Ober- und Unterhaus bestehendes Parlament rief Karl Il unter der Bedingung allgemeiner Amnestie und Glaubensfreiheit zurck (1660).
6. Die letzten Stuarts. Die Regiernng Karls Ii. (16601685) (1*a0d16g5) und seines Bruders Jakob Ii. (1685-1688) zeigt denselben Charakter der Unanfrichtigkeit und der Neigung zu Gewaltsamkeit wie diejenige der beiden ersten Stuarts. Beide begnstigten entschieden das katholische Be-kenntnis, dem Jakob angehrte, während Karl auf dem Sterbebette dazu bertrat; beide hielten daher auch zu Frankreich, wo sie während der Ver-bannung Zuflucht gefunden hatten.
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Extrahierte Personennamen: Karls Karl_Ii Karl Tromp Robert_Blake Cromwell Cromwell Monk Karl_Il Karl Karls Jakob_Ii Jakob Karl Karl
Extrahierte Ortsnamen: Karls Edinbnrg Worcester Birmingham Niederlande Spanien Frankreichs Jamaika Nordamerika England Schottland Karls Frankreich
Autor: Hafner, Philipp, Ruppersberg, Albert, Bruchmann, Carl
Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
Regionen (OPAC): Rheinland
Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
Geschlecht (WdK): Jungen
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Der Wiener Kongre und die Herrschaft der Hundert Tage.
83.
gewaltige Reiterangriffe schwer erschttert und gingen zum Teil bereits ver-loren, als am Nachmittage die Preußen von Wawre her auf dem Schlacht-felde eintrafen und das Blowfche Korps nach erbittertem Kampfe das Dorf Plancenoit eroberte. Napoleons Rckzug, der nach einem letzten, erfolglosen Angriff seiner Garden auf Wellingtons Stellung notwendig geworden war, fhrte zur Vernichtung seines Heeres, da sich die Preußen auf seine Rckzugsstrae warfen und Gneisenan die Verfolgung des ge-fchlagenen Feindes die ganze Nacht hindurch bis zum nchsten Morgen aufs tatkrftigste fortsetzte. Ihm fiel dabei Napoleons Staatswagen mit dessen Mantel, Hut und Degen und einem Schatz an Gold und Diamanten in die Hnde. Das weitere rasche Vordringen der Sieger vereitelte jede Sammlung der feindlichen Truppen; schon vierzehn Tage spter stand Blcher vor Paris. Napoleon dankte zugunsten seines Sohnes ab. Flch-tend kam er zum Hasen von Rochesort, um sich nach Amerika zu begeben, ging aber im Vertrauen auf englische Gromut an Bord eines englischen Kriegsschiffes. Er wurde als Gefangener behandelt und nach der ^nsel St. Helena gebracht, wo er am 5. Mai 1821 gestorben ist.
Noch der Einnahme vonparis kehrte Ludwig Xviii. auf den franzsischen Thron zurck. In dem zweiten Pariser Frieden mute sich Frankreich einige kleine Gebietsabtretungen gefallen laffen, darunter die von Saarloms und Saarbrcken, die an Preußen fielen, und eine Kriegsentschdigung zahlen, die zum Bau von Festungen an der deutschen Westgrenze verwendet werden sollte.' Elsa und Lothringen dagegen wurden trotz der Bemhungen preuischer Patrioten (Stein) auch jetzt nicht zurckgegeben; nur Landau kam an Bayern.
Mit diesem Frieden schliet die ungeheuer bewegte Zeit, die mit dem ^ahre 1789 begonnen hatte und sowohl die uere Gestalt als besonders die inneren Verhltnisse fast aller Staaten Europas von Grund aus verndert hat.
($: mre iedocki ein Irrtum, zu glauben, da in jenen Tagen schwerer Set* Kmpse und staatlicher Umwlzungen Kunst und Wisienschast bra-Megen 3<" haben. Schuf doch gerade damals (17991804) Schiller seine Meister-brennen und Goethe mehrere seiner klaisischen Prosa,christen und natnr. wissenschastlichen Untersuchungen, In dem Jahre sewer denkwrdigen Begegnung mit Napoleon (in Ersurt, 1808) wurde der erste Teil seines Faust" gedruckt, Di- Tonkunst, besonders die Instrumentalmusik, gelangte durch Beethoven (geb. 1770 in Bonn, seit 1792 in Wien ansssig) zu grter Vollendung, Aus dem Gebiete der Naturwissenschaften begrndete^<1^9) place eine grundlegende Theorie derkosmogome, C^adni die Wistenschaft der Akustik Fraunhofer die moderne praktische Optik; Gay-Lussac versuchte mit Hilfe des (1783 erfundenen) Luftballons die Erforschung der Atmosphre. Namentlich aber bereiteten sich groe Umwlzungen im Verkehrswesen vor nachdem 1807 Fultou in New York das erste leistungsfhige Dampfschiff und sieben ^ahre spter G. Stephenson die erste Lokomotive erbaut hatte. Auer-dem rief die Erfindung des Steindruckes, der Buchdruck-Schnellpresse und des mechanischen Webstuhls mancherlei Vernderungen auf technischem Gebiete hervor.
Nachdem Kriege wurden die preuischen Festungen Minden, Wesel Saarlouis und die Bundesfestungen Mainz, Rastatt, Bermersheim und Ulm angeleg.
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Autor: Hafner, Philipp, Ruppersberg, Albert, Bruchmann, Carl
Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
Regionen (OPAC): Rheinland
Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
Geschlecht (WdK): Jungen
230
Die Kolonialpolitik der Gromchte seit 1871.
132. 133.
und Logone an Frankreich. Durch diesen Vertrag wurde Kamerun um die Hlfte seines bisherigen Flcheninhaltes vergrert.
Aufstnde. In allen Kolonien haben wiederholt Aufstnde stattgefunden; der schwerste darunter, derjenige der Herero und Hottentotten in Deutsch-Sdwestafrika 1903 (unter Hendrik Witboi), hat eine lange und schwierige Kriegfhrung erfordert.
Chinafeldzug Als 1900 die Boxerunruhen (eine den Fremden feindliche Bewegung) in China ausbrachen und der Gesandte des Deutschen Reiches in Peking ermordet wurde, schickte das Reich eine grere Truppenmacht zu ihrer Bekmpfung aus. Sie und die Truppen, die noch von anderen europischen Mchten, den Bereinigten Staaten und Japan entsandt worden waren, traten unter die Fhrung des Generalfeldmarschalls Grafen Waldersee. Besonderen Ruhm erwarb das dentsche Kanonenboot Iltis (unter Kapitn Lans) bei der Beschieung der Takuforts.
133. Fr England wurde die Verbindung des Mutterlandes mit seinem indischen Kolonialreiche (vgl. 102) von grter Bedeutung. Es standen ihm dafr zunchst nur zwei Wege zur Verfgung, der um das Kap der Guten Hoffnung, den es sich durch den Besitz des Kap-landes, und der um das Kap Hooru, den es sich durch die Falkland-Sueskanal infeln sicherte. Hierzu kam durch die Erffnung des Sueskauals (1869) 1869' ein dritter, der krzeste Weg durch das Mittellndische Meer, mit dessen Bau Napoleon Iii. auf die Plne seines groen Oheims znrckzn-kommen schien; aber nach dem Kriege von 1870/71 hrte Frankreich zunchst ans, fr England gefhrlich zu sein. Dieses fing alsbald an, den Hafen von Aden, den es seit 1839 besa, aber lange unbeachtet gelassen hatte, als Kriegshafen auszubauen und ihm dadurch die grte Bedeutung fr den Seeverkehr zwischen Indien und Europa zu verschaffen. Im Jahre 1882 tat es einen weiteren Schritt zur Ausbreitung seiner Herrschaft, gypten indem es sich nach der Beschieung von Alexandria in gypten festsetzte 1882, und den Khedive von sich abhngig zu machen wute. Von hier aus Kmpfe mit drang es weiter sdwrts vor. Aber der Mahdi, ein mohammedanischer dem Mahdl. der die Bevlkerung von Dar For und Kordosau gewann und
gegen die Europer aufwiegelte, vernichtete ein von englischen Offizieren gefhrtes gyptisches Heer, schlo den englischen General Gordon in Chartnm ein, eroberte die Stadt und ttete ihn (1885).
Die mohammedanischen Bewegungen bedeuten fr England eine groe Gefahr, da der König von England derjenige Herrfcher ist, der die meisten Untertanen mohammedanischen Glaubens hat, die Welt des Islam aber unter sich in enger religiser Verbindung steht und fr Glaubenskriege noch heute zu gewinnen ist, endlich weil die Mohammedaner Anwohner der Strae durch das Rote Meer sind und durch eine Seemacht nicht niedergeworfen werden knnen. Es war daher zu erwarten, da England alles aufbieten wrde, um den Mahdi zu besiegen.
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Extrahierte Personennamen: Hendrik_Witboi Napoleon General_Gordon
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Deutsch-Sdwestafrika China Peking Japan England Frankreich England Indien Europa Alexandria Chartnm England England England