: Beschieung von Libau (Kurland) und der Kste von Algier. Erstes Seetreffen bei Helgoland. Angriffe | der deutschen Flotte auf die englische Kste, Sieg an der Doggerbank. Das deutsche Auslandskreuzer-Geschwader, bei Coronet (Chile) siegreich, wird bei den Falklands-Jnseln vernichtet.
Kmpfe in den Kolonien: Tsingtau erliegt nach Helden-haster Verteidigung den Japanern, (7. November).
1915 Schlachten bei Soissons, in der Champagne, an der Lorettohhe und in den Argonnen. Der groe An-griff der Franzosen (General Joffre) und Englnder bei Ipern, Arras und in der Champagne scheitert
(September-Oktober).
I _
Winterschlacht in Masuren (7. bis 15. Febr.). Die Russen erobern Przemysl.
| Durchbruchsschlacht in Westgalizien (Gorlice 2. Mai); Rckeroberung Galiziens. Vorrcken der Dentscheu und sterreicher in Polen; Eroberung der groen westrussischen Festungen (Warschau, Kowuo, Modlin it. ct.).
Sieg der Trken an den Dardanellen (18. Mrz); Rck-zug der Englnder von Gallipoli.
Abfall Italiens vom Dreibund und Eintritt in den Krieg (23. Mai); Kmpfe in Sdtirol und am Jsonzo.
Eintritt Bulgariens in den Weltkrieg (Mitte Oktober). Vernichtung Serbiens und Montenegros (von Mackensen): Belgrad und Risch erobert, Schlacht auf dem Amselfelde.
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Autor: Dittrich, P., Pfeifer, Wilhelm, Christoph, A.
Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
Regionen (OPAC): Ostdeutschland
Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
Geschlecht (WdK): Jungen
Begrndung d. Brandenb.-pren. Staates unter d. Gr. Kurfrsten u. Friedr. Iii. 37
von Kalcksteiu, den er in Warschau hatte ausheben lassen, enthauptet. (Der Absolutismus dauert in Preußen bis 1848.) Die Hauptsttzen seiner unumschrnkten Gewalt waren die Domnen, das stehende Heer und das Beamtentum (vgl. darber spter 32 und 33). In diesem Kampfe vertrat der Kurfürst den Staatsgedanken gegen die territorialen Ge-walten. Schon während des Krieges hatte die kurfrstliche Regierung gegenber den Stnden, die Geld nur fr ihr eignes Land aufbringen und verwendet wissen wollten, den Standpunkt vertreten, da die einzelnen Lnder ein Ganzes bildeten und jedes die Lasten dieses Ganzen mit zu tragen habe. Sie hatte auch durchgesetzt, da die Stnde in Kleve einen Geldbeitrag zu dem Kriege in Ostpreuen leisteten. Nur auf diesem Wege konnten die zerstreuten Gebiete zu einem Staatsganzen weiterent-wickelt und ihre Bewohner mit einem krftigen Staatsbewutsein erfllt werden. In diesen Jahren wurden auch die ersten Schritte zur Einfh-ruug der Akzise, einer indirekten Steuer auf Mehl, Schlachtvieh und Bier, getan, durch die sich der Kurfürst eine regelmige, mit dem Wohl-stnde des Landes wachsende, von der Bewilligung der Stnde unab-hngige Einnahme sicherte. Er begnstigte das Merkantilsystem, legte den Mllroser Kanal zur Verbindung der Elbe und Oder an und schuf eine eigne Post, begrndete ferner die Bibliothek in Berlin und die Universitt Duisburg.
22. Der Franzsisch-schwedische Krieg. Ende der Regierung. Auch an der Bekmpfung der Franzosen war der Kurfürst während des zweiten Raubkrieges hervorragend beteiligt, ohne freilich trotz glnzender Erfolge der die franzsischen Verbndeten, die Schweden, einen nennenswerten materiellen Gewinn zu erzielen (vgl. 4).
Seit dieser Zeit wurde der Name des Groen Kurfrsten" in Deutschland volkstmlich.
Der Krieg an der Ostsee hatte den Kurfrsten die Notwendigkeit einer Flotte erkennen lassen. Im Jahre der Schlacht bei Fehrbellin hatte er schon drei Fregatten (Kurprinz", Berlin" und Potsdam") mit dem roten Adler im weien Felde von Holland durch den hollndischen Reeder Raule gechartert". Die Flotte stieg allmhlich auf 30 Schiffe. Sie griff wegen rckstndiger Hilfsgelder die spanische Silberflotte an und bestand ein rhmliches Gefecht bei St. Vincent. Sie erwarb auch Kolonien an der Guineakste, wo das Fort Grofriedrichsburg angelegt wurde. Eine afrikanische Handelsgesellschaft sollte den Handel frdern. Aber die Eifersucht der Hollnder, die Anforderungen an die Steuerlast des Landes fr das unentbehrliche Landheer, der Mangel eines geeigneten Hafens, da Pillau und Emden zu weit von dem Mittelpunkte seiner Staaten ab-gelegen waren, das alles war einer krftigen Kolonialpolitik und der Ent-Wicklung einer starken Flotte ungnstig.
Wenn der Kurfürst sich nach dem Schwedischen Kriege zu einem Bndnis mit Frankreich entschlo, so wirkte auch das gespannte Verhltnis
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Autor: Dittrich, P., Pfeifer, Wilhelm, Christoph, A.
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148 Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbes. der Preuisch-deutschen Geschichte.
die verlorene Schlacht zu einer vernichtenden Niederlage. Um den fliehenden Feind nicht zur Ruhe kommen zu lassen, setzte ihm Gneisenan mit preni-schen Truppen die ganze Nacht hindurch nach, so da er am Morgen zwei Meilen vom Schlachtfelde entfernt stand, freilich nur noch von wenigen Mannschaften umgeben. Ihnen fiel der Staatswagen Napoleons und ein Schatz an Gold und Diamanten im Sitzkasten in die Hnde.
Die energisch fortgesetzte Verfolgung machte jede Sammlung der feindlichen Truppen unmglich; schon vierzehn Tage spter stand Blcher vor Paris.
In seinen Hoffnungen vollstndig gescheitert, dankte Napoleon zu-guusteu seines Sohnes ab. Flchtend kam er zum Hafen von Rochefort und begab sich an Bord der englischen Flotte. Er wurde als Gefangener behandelt und nach der Insel St. Helena gefhrt, wo er am 5. Mai 1821 starb. (Im Jahre 1840 wurden seine Gebeine im Jnvalidendom zu Paris beigesetzt.)
85. Der zweite Pariser Friede. Nach der Einnahme von Paris kehrte Ludwig Xviii. auf den franzsischen Thron zurck. In dem zweiten Pariser Frieden mute sich Frankreich eine Reihe, wenn auch nur kleiner, Gebietsabtretungen gefallen lassen, darunter Saar-louis und Saarbrcken, die an Preußen fielen. Elsa und Lothringen dagegen wurden auf den Einspruch Rulands hin nicht wieder zurck-gegeben. Frankreich mute eine Kriegsentschdigung zahlen, die zum Bau von Festungen an der deutschen Westgrenze verwendet werden sollte, und die geraubten Kunstschtze zurckgeben. Eine Armee von 150000 Mann der Verbndeten blieb noch drei Jahre in den nordstlichen Provinzen zurck.
Mit dem zweiten Pariser Frieden schliet die ungeheuer bewegte Zeit, die mit dem Jahre 1789 begonnen hatte und sowohl die uere Gestalt als besonders die inneren Verhltnisse fast aller Staaten Europas von Grund aus vernderte. Mit ihm beginnt eine neue Zeit.
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Extrahierte Personennamen: Napoleons Napoleon Helena Ludwig_Xviii Ludwig Elsa
Extrahierte Ortsnamen: Napoleons Paris Paris Paris Frankreich Lothringen Rulands Frankreich Europas
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Geschlecht (WdK): Jungen
Die brigen Gromchte der Gegenwart.
223
mehrerer verbndeter Mchte an Zahl, Strke und Schnelligkeit der Schiffe berlegen ist und auf Gte der Geschtze sowie Ausbildung und Leistungsfhigkeit von Offizieren und Mannschaften auf allen Gebieten des Seedienstes groes Gewicht legt.
[Sda diese Seemacht gegenwrtig seit Abschlu des englisch-japanischen Bndnisses nur von einer europischen Macht oder etwa von Nordamerika bedroht werden knnte, ist die Flotte (seit 1904) so verteilt worden, da alle Linienschiffe in Europa vereinigt sind; die Nordsee, der Kanal, der stliche Atlantische Ozean und das Mittelmeer sind ihre Sammelpunkte, Portland und, sobald die Hafenbauten beendet sein werden, Dover sind die Sttzpunkte der Kanalflotte, Gibraltar der atlantischen Flotte und Malta sr die Mittelmeerflotte; dazu treten vier Kreuzergeschwader sr den West-atlantischen Ozean, die nordeuropischen Gewsser haben verhltnismig nur schwache Geschwader erhalten. Fr den Indischen und den Stillen Ozean sind drei Geschwader bestimmt, je eins ans der ostindischen, der australischen und der ostasiatischen Station. Die Verbindung zwischen den ostasiatischen und den atlantischen Geschwadern hat das Kreuzer-geschwader in Simonstown zu sichern.
Auer dieser sofort zur Bewegung bereiten Flotte liegt in den englischen Hfen eine Reserveflotte, die alle kriegsbrauchbaren Schiffe umfat.]
137. Rußland. Alexander Ii. (18551881), Sohn Nikolaus' I., hob die Leibeigenschaft der Bauern in Rußland auf, konnte aber die inneren Schden des Reiches nicht heilen; die p ans law istische Be-wegnng, welche die Vereinigung aller slawischen Völker unter russischer Fhrung anstrebt, griff um sich. Die Unzufriedenheit mit den bestehenden Verhltnissen, der polizeilichen Bevormundung und Willkr gab dem Nihilismus (Anarchismus) Nahrung. Einem von Nihilisten verbten Attentate fiel Alexander Ii. zum Opser.
Alexander Iii. (18811894) stellte den starren Despotismus wieder her und sttzte sich auf die grorussische, allem Fremden seind-liche Bewegung und die griechische Kirche. Es wurde der Versuch gemacht, die zum Reiche gehrenden nichtrussischen Völker auf gewaltsame Weise zu russisizieren.
Nikolaus Ii. behielt dies System bis zum Ausbruche der russischen Revolution (1905) bei.
uere Geschichte. Der Krieg gegen die Trkei 18771878. Rußland benutzte Wirren, die auf der Balkauhalbiufel ausgebrochen waren, um sich einzumischen. Serbien und Montenegro untersttzten einen Aufstand in der Herzegowina und in Bulgarien gegen die Trkei. Als diese siegreich war, verlangte Rußland von der Pforte die Einfhrung von Reformen und erklrte, da feine Bemhungen er-gebnislos blieben, im Bunde mit Rumnien den Krieg. Seine Heere berschritten die Donau und besetzten den wichtigen bergang der das
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Extrahierte Ortsnamen: Nordamerika Europa Portland Dover Malta Simonstown Serbien Montenegro Bulgarien Donau
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210 Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbes. der Preuisch-deutschen Geschichte.
Flottengesetz sollen 1917 vorhanden sein: 1. eine Schlachtflotte von vier Geschwadern zu je 8 Linienschiffen, 8 groen und 24 kleinen Kreuzern, abgesehen von Flottenflaggschiffen und kleineren Fahrzeugen. 2. eme Aus-landsflotte von 3 groen und 10 kleinen Kreuzern. 3. eine Materialreferve. Auerdem werden Torpedos und Unterseebote gebaut. Die Kriegsflotte foll nicht nur die deutschen Ksten im Kriegsfalle schtzen, sondern auch jeder-zeit die Handelsflotte, die nur von der englischen bertroffen wird.
Der zur Grndung und Erhaltung der Kriegsflotte und der damit zusammenhngenden Anstalten erforderliche Aufwand wird aus der Reichs-kafse bestritten.
Die Kriegsmarine des Reiches ist eine einheitliche unter dem Oberbefehl des Kaisers. Ihre Organisation und Zusammensetzung liegt dem Kaiser ob, der die Offiziere und Beamten der Marine ernennt und fr den diese nebst den Mannschaften eidlich in Pflicht zu nehmen find.
Das Oberkommando der Marine untersteht einem vom Kaiser er-nannten kommandierenden Admiral, die Verwaltung dem Staats-sekretr des Reichsmarineamtes.
Zwischen Nord- und Ostsee ist eine vom Auslande unabhngige Verbindung durch den Kaiser-Wilhelm-Kanal geschaffen worden der von der Elbmndung bei Brunsbttel der Rendsburg nach Holtenau au der Kieler Bucht fhrt; er wurde im Jahre 1887 begonnen und 1895 erffnet. Reichskriegshfen sind bei Kiel und Wilhelmshaven.
k 128 Die Kolonien. Beim Abschlu der Reichsverfassung besa kein Bundesstaat Kolonien. Seit Begrndung einer deutschen Seemacht aber reate sich ein lebhaftes Verlangen nach einer krftigen Kolonialpolitik, dem Anfang der achtziger Jahre Rechnung getragen wurde.
Im Jahre 1884 wurden die Erwerbungen des Kaufmanns Lderitz aus Bremen nrdlich des Oranjeflnffes um die Bucht Deutsch-Sdwestafrika, unter den Schutz des Reiches gestellt und durch den deutschen Generalkonsul Nachtigal die deutsche Flagge m Togo und Kamerun gehit. Im folgenden ^?hre trat Dentsch- Os-afrika, das Dr. Peters fr die Deutsch-ostafrikamsche Gesellschaft erworben hatte, ein Teil von Neuguinea, das Katser-Wuhelmsland d Bismarckarchipel, die Salomon- und die Marschallinseln unter den Schutz des Reiches.
Die europischen Mchte, die in Afrika Besitzungen haben, regelten auf der Afrikakouferenz in Berlin ihre Interessen. Damals wurde derkong -staat, dessen Souvern König Leopold Ii. von Belgien war, anerkannt.
Das Witnland und Sansibar wurden 1890 England berlassen, das dafr Helgoland an Deutschland abtrat, 1897 der Ort Tsingtau an der Bucht vou Kiautschou von den Deutschen gepachtet und seitdem h ein Sttzpunkt der deutschen Interessen in Ostasien geschaffen.
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Extrahierte Personennamen: Lderitz Dentsch-_Os-afrika Peters Leopold_Ii Leopold
Extrahierte Ortsnamen: Ostsee Rendsburg Holtenau Kiel Wilhelmshaven Bremen Togo Kamerun Neuguinea Katser-Wuhelmsland Afrika Berlin Belgien Sansibar England Helgoland Deutschland Tsingtau Ostasien
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Die brigen Gromchte der Gegenwart.
221
Hoorn. Jenen hat man sich durch den Besitz des Kaplandes mit Kapstadt und der Marinestation von Simonstown, diesen durch die Falklandinseln gesichert.
Seit der Erffnung des Sueskauals (1869) wurde ein dritter, der krzeste Weg durch das Mittelmeer, erffnet. Mit dem Bau dieser Wasser-strae und dem Einflsse, den er sich gesichert hatte, schien Napoleon Iii. auf die Plne seines groen Oheims zurckzukommen; aber nach dem Kriege von 1870/71 hrte Frankreich zunchst auf, fr England gefhrlich zu sein, dagegen bedrohte der russische Vorsto (18771878) gegen die Trkei und deren Zusammenbruch im Frieden von San Stefano das stliche Mittelmeer. Entschlossen, mit aller Kraft den Fortschritten Ru-lands entgegenzutreten, versprach England der Trkei den Schutz ihrer Besitzungen und setzte wesentliche Abnderungen des Friedens durch. Da-mals erwarb es Eypern und damit zu Gibraltar und Malta den dritten Sttzpunkt seiner Flotte, der ihm die Herrschaft im Mittelmeer sichert. Zugleich fing England an, den Hafen von Aden, den es seit 1839 besa, aber lange unbeachtet gelassen hatte, zu einem starken Kriegshafen zu erheben, der nun fr den Seeverkehr zwischen Indien und Europa die grte Bedeutung erlangte.
Im Jahre 1882 tat England einen weiteren Schritt zur Ausbreitung seiner Herrschaft, indem es gypten besetzte; damals wurde Alexandria bombardiert - die bald darauf ausbrechende Bewegung unter Arabi Pascha wurde niedergeschlagen und gab England die Veranlassung, im Lande zu bleiben und den Khedive finanziell von sich abhngig zu machen.
Von hier aus drang England weiter in das quatoriale gypten ein. Aber der Mahdi, d. h. Nachfolger des Propheten, gewann die Bevlkerung von Darfnr und Kordofau und wiegelte sie gegen die Europer auf; er vernichtete ein von englischen Offizieren gefhrtes gyptisches Heer, schlo Gordon Pascha in Khartnm ein, eroberte die Stadt und ttete ihn.
Die mohammedanischen Bewegungen bedeuten fr England eine groe Gefahr, da der König von England derjenige Herrscher ist, der die meisten Untertanen mohammedanischen Glaubens hat, die Welt des Islams aber unter sich in enger religiser Verbindung steht und fr Glaubenskriege noch heute zu gewinnen ist, endlich weil die Mohammedaner Anwohner der Strae durch das Rote Meer sind und durch eine Seemacht nicht nieder-geworfen werden knnen. Es war daher zu erwarten, da England alles aufbieten wrde, um den Mahdi zu besiegen.
Inzwischen zog es nach dem Roten Meer einen Verbndeten. Italien setzte sich 1885 an der Kste von Massaua fest und grndete hier die Kolonie Erythra.
Endlich fhrte (1899) der von Kitchener aufs sorgfltigste vorbe-reitete Feldzug zur Vernichtung des Mahdi; dieser fiel mit seinen Anhngern in der Schlacht von Omdnrman (in der Nhe von Khartnm). Seitdem
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Extrahierte Personennamen: Napoleon Arabi_Pascha Gordon_Pascha Massaua
Extrahierte Ortsnamen: Kapstadt Frankreich England San_Stefano England Malta England Indien Europa England Alexandria England England Khartnm England England England Italien Omdnrman
Das Zeitalter der Religionskriege.
205
§ 113. Maria Stuart. Der Krieg zwischen Spanien und England.
Der Vater von Maria Stuart, König Jakob V. von Schottland, war durch seine Mutter ein Enkel Heinrichs Vii. von England. Er war vermählt mit Maria von Guise und starb bald nach der Geburt seiner Tochter. Darauf übernahm Maria (Guise) die Regentschaft. Sie hatte mit inneren Schwierigkeiten zu kämpfen.
Unter den Schotten verbreitete John Knox, der sich in Genf theologisch ausgebildet hatte, die Lehre Kalvius. Die Versuche der Regentin, die Reformierten zu unterdrücken, führten zum Bürgerkriege. Nach ihrem Tode schaffte das schottische Parlament den katholischen Gottesdienst ab und nahm das von Knox verfaßte, im wesentlichen kalvinische Bekenntnis an.
In demselben Jahre (1561) übernahm Maria Stuart die Regierung. Sie war am französischen Hofe erzogen worden, hatte sich mit Franz Ii. vermählt und seit dem Tode der Königin Maria von England den Titel einer Königin von England geführt. Nach dem Tode ihres Gemahls war sie nach Schottland zurückgekehrt. Als Katholikin von dem Wunsche geleitet, ihrer Kirche in Schottland wieder eine Stellung zu verschaffen, aber zunächst genötigt, den Reformierten Duldung zu gewähren, geriet sie mit den Schotten bald in Zerwürfnisse.
Maria vermählte sich mit ihrem Vetter Darnley, doch war diese Ehe unglücklich. Als sie dann drei Monate nach der Ermordung ihres Gemahls sich auf Drängen ihrer Gegner mit Both well, den man als dessen Mörder bezeichnete, vermählte, empörte sich der schottische Adel gegen sie. Maria wurde gefangen genommen und gezwungen, auf die Regierung zugunsten ihres Sohnes Jakob zu verzichten. Sie entkam aus dem Gefängnis, widerrief ihr Versprechen und floh nach einer Niederlage ihrer Anhänger nach England (1568). Hier aber wurde sie gefangen genommen und neunzehn Jahre gefangen gehalten, denn Elisabeth hatte sich von jeher geweigert, Maria als ihre Nachfolgerin in England anzuerkennen, auch die aufständischen Schotten gegen sie unterstützt, während Maria ein Bündnis mit den katholischen Mächten zum Sturze Elisabeths einging. Mehrfach fanden unter dem englischen Adel Verschwörungen zu ihren Gunsten statt. Nach der Entdeckung der Verschwörung Babingtons wurde sie vor ein Ausnahmegericht gestellt, zum Tode verurteilt und zu Fotheringhay hingerichtet (1587).
Hierauf erklärte Philipp Ii. an Elisabeth den Krieg. Er entsandte (1588) eine Flotte von 130 großen und vielen kleinen Schiffen, die „Unüberwindliche Armada", unter Medina Sidonia in den Kanal, die einem spanischen Heere unter Alexander Farnese die Landung an der englischen Küste ermöglichen sollte. Aber sie erlitt unter den kühnen Angriffen der englischen Flotte, später auch durch Stürme so schwere Verluste, daß Medina Sidonia nicht einmal die Hälfte seiner Schiffe zurückbrachte.
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Extrahierte Personennamen: Maria_Stuart Maria Maria_Stuart Maria Jakob_V._von_Schottland Heinrichs Heinrichs Maria_von_Guise Maria Maria_(Guise Maria John_Knox Knox Maria_Stuart Maria Franz_Ii Franz Maria_von_England Maria Maria Maria Vetter_Darnley Maria Maria Jakob Elisabeth Maria Maria Maria Maria Philipp_Ii Philipp Alexander_Farnese Alexander
Extrahierte Ortsnamen: Spanien England England Genf England Schottland Schottland England England Medina_Sidonia
I
B. Brandenburqisch-Preußische Geschichte.
133
gehört er dem Landsturm an, der nur in höchster Not zur Verteidigung des Vater-
landes aufgeboten wird.
Die Kriegsmarine des Reiches ist einheitlich und steht unter dem Oberbefehl des
Kaisers, der ihre Offiziere und Beamten ernennt, die ihm gleich den Mannschaften
den Eid der Treue leisten. Der Kieler Hafen und der Hafen im Jadebusen swilhelms-
havenf sind die Kriegshäsen des Reiches. In Danzig, Kiel und Wilhelmshaven bestehen
Marinewerften. Die Kauffahrteischiffe aller Bundesstaaten bilden eine einheitliche
Handelsmarine. Alle deutschen Kriegs- und Handelsschiffe führen eine schwarz-weiß-
rote Flagge. Das Oberkommando über die Marine führt ein vom Kaiser ernannter
kommandierender Admiral.
8. Tic Jahre des Friedens.
a) Deutschland als Weltmacht. Nach dem Deutsch-Französischen Kriege
erlebte Kaiser Wilhelm I. trotz seines hohen Alters noch 17 Jahre des Friedens.
Sein treuer Ratgeber, der Reichskanzler Fürst Bismarck, wußte durch kluge
Verhandlungen jede Kriegsgefahr zu beseitigen. Es gelang ihm bald, Österreich
mit dem Deutschen Reiche auszusöhnen und zwischen Österreich und Rußland,
die wegen der Verhältnisse auf der Balkanhalbinsel lange Zeit uneinig gewesen
waren, einen Ausgleich herbeizuführen. Durch die Zusammenkunft der drei
Kaiser in Berlin wurde aller Welt bewiesen, daß Deutschland „seine Stellung im
Rate der Nationen wiedergewonnen hatte". Als nach dem Russisch-Türkischen
Kriege England gegen die Friedensbedingungen Einspruch erhob, brachte Bis-
marck 1878 den Berliner Kongreß zustande und vermittelte einen Ausgleich
zwischen den europäischen Mächten. Da Rußland glaubte, es sei beim Berliner
Kongreß benachteiligt worden, fand fortan eine Annäherung zwischen Rußland
und Frankreich statt. Einem Angriff beider Mächte wußte Bismarck dadurch
vorzubeugen, daß er 1879 ein Bündnis mit Österreich schloß. Diesem Bunde
trat 1883 auch Italien bei. So entstand der „Dreibund", der sich als ein mäch-
tiger Hort des Friedens erwies. Alle Versuche Frankreichs, Bundesgenossen
für einen Rachekrieg zu gewinnen, blieben ohne Erfolg.
Trotz des Dreibundes hat Deutschland stets am meisten auf seine eigene
Kraft gebaut. Durch das neue deutsche Wehrgesetz wurde die Kriegsmacht
zu Wasser und zu Lande stark vermehrt. Gute Ausrüstung und gründliche Aus-
bildung für den Dienst in Krieg und Frieden machten Heer und Flotte sehr
gefürchtet. Die Festungen Metz und Straßburg wurden bedeutend verstärkt.
Zur Sicherung der Kriegsflotte fand eine Erweiterung der Kriegshäsen Kiel
und Wilhelmshaven statt. Unter dem Schutze seiner Kriegsflotte durfte es
Deutschland wagen, 1884 seine erste Kolonie zu erwerben. Zuerst wurde Deutsch-
Südwestasrika, wo ein Bremer Kaufmann ausgedehnte Niederlassungen er-
worben hatte, unter deutschen Schutz gestellt. Dann folgten die Erwerbungen
von Togo, Kamerun, Deutsch-Ostafrika, Kaiser-Wilhelms-Land und einigen
kleineren Gebieten. 1884 entstand auf Deutschlands Anregung der Welt-Post-
verein, durch den es möglich geworden ist, Briese und andre Postsachen für
billiges Porto nach allen Teilen der Erde zu senden.
b) Die innere Entwicklung des Deutschen Reiches. Um das neu-
gegründete Reich zu festigen, wurden nach und nach einheitliche Gesetze ge-
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140
Geschichte.
I
5. Sorge für Heer und Flotte. Nach seinem Regierungsantritt erließ der
Kaiser als oberster Kriegsherr einen Armeebefehl an Heer und Flotte, in dem
es hieß: „So gehören wir zusammen, Ich und die Armee; so sind
wir füreinander geboren, und so wollen wir unablässig fest zu-
sammenhalten, möge nach Gottes Willen Friede oder Sturm
sein." Da die Zahl der Bevölkerung rasch zunahm und andre Mächte in Europa
ihre Kriegsheere vermehrten, hielt der Kaiser wiederholt eine Verstärkung
unsers Heeres für nötig und setzte seinen Willen auch trotz mancher Schwierig,
leiten durch. 1890 wurden zwei neue Armeekorps gebildet, von denen das
Xvi. nach Lothringen, das Xvii. nach Westpreußen gelegt wurde. Dazu
kamen 1899 drei weitere Armeekorps, eins mit dem Sitze in Frankfurt am Main,
eins in Bayern und eins in Sachsen. Durch die Annahme der größten Heeres-
vorlage, die Deutschland je gesehen hat, stieg 1913 die Friedensstärke der deut-
schen Armee bis auf rund 661500 Mann. Um Kosten zu sparen, wurde 1893
die Dienstzeit der Fußtruppen auf zwei Jahre herabgesetzt. Die Erfahrungen,
die man bei den deutschen Manövern und auf fremden Kriegsschauplätzen ge-
sammelt hat, werden zum Besten der Armee ausgenutzt. Dies führte zu Ver-
besserungen in der Bekleidung und Ausrüstung sowie zur Anwendung des
rauchlosen Pulvers und der drahtlosen Telegraphie. Auch die Luftschisfer-
abteilungen, Fahrräder und Kraftwagen sautomobilef wurden in den Dienst
des Heeres gestellt, und die Armee erhielt eine neue Felddienstordnung.
Die Kriegsflotte war beim Regierungsantritt des Kaisers so klein, daß sie
die Küsten des Vaterlandes nicht zu verteidigen und die deutschen Handels-
schiffe nicht genügend zu schützen vermochte. Deshalb sagte der Kaiser: „Bitter
not tut uus eine starke Flotte" und war stets auf ihre Verbesserung
bedacht. 1891 wurden die ersten großen Panzerschiffe vom Stapel ge-
lassen. Im Reichstage kam ein Flottengesetz zustande, das bis zum Jahre 1920
den Bau neuer Kriegsschiffe (Bild 47) vorschreibt, so daß Deutschland nunmehr
über eine starke Kriegsflotte verfügt. 1895 übergab der Kaiser feierlich den
Nordostseekanal dem Verkehr und nannte ihn zu Ehren des ersten Kaisers „Kaiser
Wilhelm-Kanal". Als dieser Kanal sich für die gewaltigen Schiffe der neuen
Schlachtflotte nicht breit und tief genug erwies, wurde das Kanalbett mit
großem Kostenaufwande bedeutend verbreitert und vertieft. Bei großen Un-
glücksfällen zur See ^Untergang der Schisse „Großer Kurfürst" und „Iltis"
und Zerstörung mehrerer Schiffe durch Sturm bei Samoas sowie bei den
Kämpfen in China bewiesen die deutschen Marinesoldaten, daß sie von echtem
Kriegsmute erfüllt waren. Das berühmte Kaiserwort: „Unsre Zukunft liegt
auf dem Wasser" gewinnt mehr und mehr an Bedeutung; denn die Größe
und Stärke der deutschen Kriegsflotte wird jetzt nur noch von der englischen
übertroffen.
6. Neue Erwerbungen. Um für die Marine einen sichern Stützpunkt
in der Nordsee zu gewinnen, gab Deutschland 1890 einige Gebiete in Afrika
an England ab und bekam dafür die wichtige Insel Helgoland, die nunmehr
stark befestigt wurde. 1897 pachtete Deutschland von China die Bucht von
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Extrahierte Ortsnamen: Gottes Europa Lothringen Frankfurt_am_Main Bayern Sachsen Deutschland Deutschland China Nordsee Deutschland Afrika England Helgoland Deutschland China
8
Der Weltkrieg 1914/17.
Gegen die Russen drangen sie im Kaukasus und in Persien vor und hielten dadurch eilten
Teil der russischen Truppen von der Ostgrenze Österreichs und Deutschlands fern. Die
türkische Flotte beherrschte das Schwarze Meer und bedrohte dort die russischen Küsten-
städte. Durch die Sperre der Dardanellen schädigten die Türken Rußland und England
zugleich; denn sie verhinderten dadurch die Ausfuhr russischen Getreides nach England
und die Einfuhr von Waffen und Kriegsmaterial nach Rußland. Das Vorgehen der
Türken gegen den Suezkanal störte die englische Schiffahrt, bedrohte den Transport
indischer Truppen durch den Kanal und nötigte die Engländer, mehr als 100 000 Mann
indische, kanadische und australische Truppen zum Schutze Ägyptens zu verwenden.
Eine gleich starke englische Truppenmacht lvurde durch das Vordringeil der Türkeil in
Mesopotamien festgehalten.
Viii. Der Seekrieg. Trotz der großen Übermacht Englands zur See hat die junge
deutsche Kriegsflotte den Gegnern viel zu schaffen gemacht. Deutsche Kreuzer be-
schossen den russischen Kriegshafen Libau und die Küste von Algier. Der Kleine Kreuzer
„Emden" war unter dem Befehl des Kapitäns von Müller Monate hindurch der Schreckeil
feindlicher Handelsschiffe im Indischen Ozean. Die Kleinen Kreuzer „Dresden" und
„Karlsruhe" inachten den Atlantischen Ozean für feindliche Handelsschiffe unsicher,
und „Kölligsberg" hielt an der Ostküste von Afrika treue Wacht. Im Stillen Ozean
brachte ein Kreuzergeschwader unter dem Befehl des Vizeadmirals Graf von Spee die
deutsche Flagge hoch zu Ehren. Am 1. November erfocht es an der Küste von Chile
einen glänzenden Sieg über ein gleich starkes englisches Geschwader. Am 8. Dezember
erlag es zlvar bei den Falklandsinseln der erdrückenden Übermacht einer aus englischen,
australischen und japanischeil Schiffen zusaminengesetzten Flotte; aber die feindlichen
Schiffe wurdeil zunl Teil stark beschädigt, nnb die Todesverachtung der deutschen See-
helden nötigte selbst den Feindeil Bewunderung ab. Von nun an beschränkte sich der See-
krieg auf die heimischen Gewässer und wurde durch Luftkreuzer und kleinere Flugzeuge
wirksam unterstützt.
B. Das Jahr 1915.
1. Der Krieg im Osten, a) Der Winterfeldzug in Ostpreußen. Bald nach
der Vertreibung aus Ostpreußen machten die Russen mit neuen Streitkräften Vorstöße
gegen die Provinz und drangen nach blutigen Grenzkämpfen im November 1914 bis an
die Angerapp und an die masurischen Seen vor. Hier hatten unsere Truppen eine starke
Verteidigungslinie geschaffen, an der alle Angriffe der Russen scheiterten. Anfang
Februar 1915 wurden neue deutsche Truppen zu einer umfassenden Bewegung gegen die
Russen nach Ostpreußen geführt. Der Aufmarsch vollzog sich in größter Stille. Flüsse und
Seen waren mit starkem Eise bedeckt, und auf der hart gefrorenen Erde lag tiefer Schnee,
der den Verkehr sehr erschwerte, zumal durch den starken, eisigen Wind an vielen Stellen
Schneeverwehungen entstanden waren. Doch die warm gekleideten Krieger über-
wanden mit Heldenmut alle Schwierigkeiten, und die Heeresverwaltung erleichterte
die Truppenbewegungen, indem sie Tausende von Schlitten zur Verfügung stellte.
Am 7. Februar eröffnete der Südflügel den Kampf, drang durch die Johannisburger
Heide vor, erzwang den Übergang über den Pissek (Ausfluß aus dem Spirdingsee),
erstürmte Johannisburg und drang gegen Lyck vor. Am 8. Februar ging auch der
Nordflügel östlich von Pillkallen zum Angriff über und trieb den Feind über die Grenze.
Nun mußten auch die an der Angerapp liegenden Russen den Rückzug antreten. Kaiser-
Wilhelm hatte den erbitterten Kämpfen um Lyck beigewohnt und hielt nach dem Siege
seinen Einzug in die Hauptstadt Masurens. Als die vom schweren Kampfe kommenden
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
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Heide Johannisburg