Ii
Geographie.
41
Ostfeetüste, Hafenstädte. Die Ostseeküste Schleswig-Holsteins ist
reich gegliedert. Viele Buchten, Föhrden genannt, greifen tief in das Land
ein. Der Betrieb der Fischerei und der Schiffahrt wird durch diesen Bau
der Küste begünstigt. Die wichtigsten Hafenstädte sind die alte Hansestadt
Lübeck (100000 (*.), Kiel (210000 E.) und Flensburg (60000 E.). Lübeck
ist mit der Elbe durch den Elbe - Trave - Kanal verbunden. Wichtiger ist
der Kaiser Wilhelm-Kanal, der Ost- und Nordsee, die Kieler Bucht
mit der unteren Elbe verbindet. Kiel ist der Kriegshafen für die Ostsee.
Es verdankt diese Bedeutung seinem herrlichen Naturhafen. Als stärkster
deutscher Kriegshafen besitzt es eine große Kaiserliche Werft für den Bau
von Kriegsschiffen. Der Kaiser Wilhelm-Kanal wurde hauptsächlich erbaut,
damit die Kriegsflotte der Ostsee sich schnell mit der der Nordsee vereinigen
kann.
Andre Städte. Von größeren Städten sind in dem westlichen Teile
des Norddeutschen Tieflandes außer den schon erwähnten Hafenstädten noch zu
nennen: Schleswig (20 000 E.), Altona (175 000 (£.), Harburg (70 000 E.),
Lüneburg (30000e.), Geestemünde (25000e.) und Oldenburg (30000 E.).
3. Die Staatenbildung.
Der größte Teil Norddeutschlands gehört zum Königreich Preußen,
und zwar haben an ihm 8 Provinzen Anteil: Ostpreußen, Westpreußen,
Posen, Pommern, Brandenburg, Sachsen, Hannover und Schleswig-
Holstein. In Norddeutschland liegen ferner noch die 3 Großherzogtümer
Mecklenburg-Schwerin, Mecklenburg - Strelitz und Oldenburg und
die 3 Freien Städte Hamburg, Bremen und Lübeck.
Das Königreich Preußen. .Dieser größte deutsche Staat konnte nur in
dem ausgedehnten Norddeutschen Tieflande entstehen. In der Mitte des-
selben lag Preußens Wiege. Aus der kleinen Mark Brandenburg ist dieser
Staat hervorgewachsen, zuerst zum Kurfürstentum Brandenburg, dann
im Jahre 1701 zum Königreich Preußen emporgestiegen. Der räumlichen
Gunst entsprach nicht die Gunst der übrigen natürlichen Verhältnisse. Weite
Gebiete waren unfruchtbar. Aber die hohenzollernschen Herrscher waren
eifrige Förderer der Wohlfahrt ihres Volkes, und Preußen wurde der
führende deutsche Staat.
Preußen hat eine Größe von 350 000 qkm, ist also neunmal so groß als
die Provinz Brandenburg und hat 40z Mill. E. (auf 1 qkm 113 E.). Für
die Verwaltung ist es in 12 Provinzen eingeteilt.
Hirts neues Realienbuch. Geographie.
4
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
TM Hauptwörter (100): [T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T44: [Preußen Polen Brandenburg Provinz Land Schlesien Sachsen Pommer Friedrich Schweden], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch]]
48
Geschichte.
I
wurden um 1500 die Taschenuhren erfunden. Sie hatten anfangs eine eiförmige
Gestalt und wurden Nürnberger Eier genannt.
4. Entdeckung des Seeweges nach Ostindien. Schon in alter Zeit kamen
aus Indien kostbare Waren, wie Seide, Gewürze, Elfenbein, Gold, Perlen
und Edelsteine, nach Europa. Sie mußten auf dem weiten Landwege über
Syrien, Ägypten, Konstantinopel, Venedig und Genua nach Deutschland be-
fördert werden. Dies war sehr kostspielig, gefährlich und beschwerlich. Des-
halb suchte man eifrig einen Seeweg nach Ostindien. Besonders taten sich
dabei die Portugiesen unter dem Prinzen Heinrich dem Seefahrer hervor. Als
der Kompaß erfunden war, fuhren sie an der Westküste von Afrika immer weiter
nach Süden, bis Bartholomäus Diaz zuletzt an die Südspitze von Afrika
kam. Er nannte sie „Kap der Stürme". Als der König von Portugal das
hörte, rief er: „Nein! es heiße ,Kap der guten Hoffnung'!" Im Jahre 1498
drang der kühne Seefahrer Vasco da Gama noch weiter vor, fuhr eine Strecke
an der Siidostküste Afrikas entlang und kam über den Indischen Ozean glücklich
nach Indien. Von nun an konnten die Schätze des Morgenlandes in großen
Mengen zu Schiff nach Europa gelangen.
5. Entdeckung Amerikas. Weit wichtiger als die Auffindung des Seeweges
nach Ostindien war die Entdeckung Amerikas durch Christoph Kolumbus.
Schon als Knabe zeigte er große Neigung zum Seemannsleben und bildete
sich darum früh zu einem tüchtigen Seefahrer aus. Zugleich erwarb er sich
gründliche Kenntnisse in der Himmels- und Erdkunde. Weil er wußte, daß die
Erde eine Kugel ist, kam'er auf den Gedanken, Indien durch eine Seefahrt
nach Westen aufzusuchen. Da es ihm aber an Mitteln zur Ausrüstung von
Schiffen fehlte, wandte er sich an seine Vaterstadt Genua, die viele Schiffe besaß,
und suchte sie für seinen Plan zu gewinnen. Er wurde jedoch kurz abgewiesen.
Ebenso ging es ihm in Portugal. Auch in Spanien fand er anfangs wenig Gehör.
Erst als es ihm gelang, die Aufmerksamkeit des König-^paares zu erregen, wurden
ihm 3 Schiffe mit 120 Mann zur Verfügung gestellt (Bild 12). Er selbst sollte
Unterkönig in allen neuentdeckten Ländern werden und den zehnten Teil aller
Einnahmen erhalten.
Am 3. August 1492 brach er frohen Mutes auf. Bei günstigem Winde und
gutem Wetter kamen die Schiffe schnell und glücklich vorwärts. Mehrere Wochen
vergingen, aber kein Land kam in Sicht. Da wurden die Mannschaften un-
ruhig; denn sie fürchteten, sie würden ihre Heimat nimmer wiedersehen. Doch
der kühne Führer wußte sie immer wieder zu beruhigen und ihre Hoffnung
neu zu beleben. Nach und nach zeigten sich schwimmende Pflanzenteile und
Vögel als Vorboten des nahen Landes. Am 70. Tage nach der Abreise kam
eine schöne Insel fguanahanij in Sicht. Kolumbus nahm sie für die spanische
Regierung in Besitz und nannte sie San Salvador ferlöser-Jnsclf. Er glaubte
sicher, das entdeckte Land gehöre zu Indien, und nannte deshalb die Bewohner
Indianer. Nachdem er noch mehrere andre Inseln, besonders Cuba, entdeckt
hatte, fuhr er nach Spanien zurück und wurde dort mit großen Ehren empfangen.
Danach unternahm Kolumbus mit besseren Schiffen noch drei Reisen nach dem
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T15: [Schiff Flotte Hafen England Jahr Insel Engländer Meer Küste Kriegsschiff], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Extrahierte Personennamen: Heinrich Heinrich Bartholomäus_Diaz Christoph_Kolumbus August Kolumbus Kolumbus
Extrahierte Ortsnamen: Ostindien Indien Europa Syrien Konstantinopel Venedig Genua Deutschland Ostindien Afrika Afrika Portugal Afrikas Indien Europa Amerikas Ostindien Amerikas Indien Genua Portugal Spanien Indien Cuba Spanien