: Beschieung von Libau (Kurland) und der Kste von Algier. Erstes Seetreffen bei Helgoland. Angriffe | der deutschen Flotte auf die englische Kste, Sieg an der Doggerbank. Das deutsche Auslandskreuzer-Geschwader, bei Coronet (Chile) siegreich, wird bei den Falklands-Jnseln vernichtet.
Kmpfe in den Kolonien: Tsingtau erliegt nach Helden-haster Verteidigung den Japanern, (7. November).
1915 Schlachten bei Soissons, in der Champagne, an der Lorettohhe und in den Argonnen. Der groe An-griff der Franzosen (General Joffre) und Englnder bei Ipern, Arras und in der Champagne scheitert
(September-Oktober).
I _
Winterschlacht in Masuren (7. bis 15. Febr.). Die Russen erobern Przemysl.
| Durchbruchsschlacht in Westgalizien (Gorlice 2. Mai); Rckeroberung Galiziens. Vorrcken der Dentscheu und sterreicher in Polen; Eroberung der groen westrussischen Festungen (Warschau, Kowuo, Modlin it. ct.).
Sieg der Trken an den Dardanellen (18. Mrz); Rck-zug der Englnder von Gallipoli.
Abfall Italiens vom Dreibund und Eintritt in den Krieg (23. Mai); Kmpfe in Sdtirol und am Jsonzo.
Eintritt Bulgariens in den Weltkrieg (Mitte Oktober). Vernichtung Serbiens und Montenegros (von Mackensen): Belgrad und Risch erobert, Schlacht auf dem Amselfelde.
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Zaum und vier fehlerfreie Wagenpferde verlangte, die kühne
Antwort: „Altona hat keine Pferde; wenn ich sie liefern
sollte, müßte ich sie stehlen; aber das Stehlen versteh' ich
nicht." Mitten im kalten Winter von 1813 auf 1814 ließ
der grausame Marschall Davoust alle Hamburger, welche nicht
nachweisen konnten, daß sie bis in den Sommer hinein die
Mittel zu ihrem Lebensunterhalt besäßen, aus ihrer Vaterstadt
vertreiben. Der Oberpräsident v. Blücher sorgte dafür, daß
Taufende dieser Vertriebenen in Altona ein Unterkommen
fanden. Nicht minder unterstützte er unsere Nachbarstadt bei
dem großen Brande im Jahre 1842. Unsere Blücherstraße
erinnert uns noch an den edlen Mann. (S. 34.)
An der Nordseite der Palmaille befindet sich das össent-
liche Museum, welches eine Sammlung von Altonensien,
naturwissenschaftlichen Gegenständen, sowie von Münzen und
Medaillen enthält. Einige hiesige Bürger und das Unter-
stützungsinstitut haben der Stadt eine erhebliche Geldsumme
geschenkt, damit an passender Stelle ein eigenes Gebäude für
das Museum errichtet werde. An der Südseite der Palmaille
liegen die Wohnungen des kommandierenden Generals des
neunten Armeecorps und des Stadtkommandanten, vor denen
ein Wachtposten steht. In einem Gebäude an der Ecke der
Palmaille und Bahnhofstraße ist die militärische Hauptwache
untergebracht.
Durch die Palmaille führen zwei Pferdeöahnlinien.
Die eine Bahn nimmt ihren Anfang in der Klopstockstraße
und führt durch die Palmaille, Breite- und Hochstraße nach
Hamburg; die andere ist die Altonaer Ringbahn. Deren
Haltestelle befindet sich vor dem Wirtshaus Belle-Alliance am
Schulterblatt. Von hier erstreckt sich das Schienengeleise
längs dem Schulterblatt, durch die Julius-, Adolfstraße,
kleine Freiheit, über den Rathausmarkt, durch die große
Prinzen- und Mühlenstraße, die Palmaille, Bahnhofstraße und
Allee und kehrt durch die Hamburgerstraße nach dem Anfangs-
punkt zurück.
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In der großen Elbstraße herrscht ein reger Verkehr, und
nach der Elbseite sehen wir viele Speicher, welche Kaufleuten
gehören und in denen Waren lagern („aufgespeichert" sind).
Der Beruf der Kaufleute ist der Handel. Da eine sehr große
Zahl der Bewohner Altonas vom Handel lebt, so wird die
Stadt eine Handelsstadt genannt. In welchen Straßen
sind besonders viele Läden? Besonders wichtig für den Handel
ist der Hafen. Hier legen läglich viele Schiffe an. Die
Grenze des Hafens bildet eine lange Reihe von Duc d'alben.
Dies sind Pfahlbündel, welche aus je vier oder mehr schräge
gegeneinander gelehnten hohen Pfählen bestehen, die in den
Grund des Flusses gerammt sind. Ihren Namen führen sie
nach ihrem Erfinder, dem Herzog von Alba (französisch duc
d'albe). Zwischen je zwei Duc d'alben, die etwa 20 Meter
von einander entfernt sind, befinden sich die Schien gel, d. h.
schwimmende Balkenflösse, welche an die Duc d'alben ange-
kettet sind. Sie verhindern, daß sich der Wellenschlag bis in
den Hafen fortsetzt, sodaß die Schiffe hier sicher liegen können.
Einige Schiffe werden ihrer Waren entladen („gelöscht"),
andere mit Waren beladen. Damit dies bequem geschehen
kann, werden sie nahe an die Speicher oder ans User gelegt.
Da jedoch der Fluß am Ufer von Natur seicht ist, hat man
ihn an dieser Stelle künstlich vertieft und die Uferkante steil
gemacht, so daß selbst Seeschiffe in der Nähe des Ufers nicht
auf den Grund geraten. Um das Rutschen des steilen Ufers
zu verhindern, sind im östlichen Teile des Hafens, dem alten
Hafen, Bollwerke (Bohlwerke) angebracht, d. h. eichene
Planken, die hinter sicheren Pfählen befestigt sind. Diese
Bollwerke werden auch Vorsetzen genannt. Weiter nach W.,
im neuen Hasen, hat man zu demselben Zweck eine breite
Steinmauer gebaut. Ein solcher gemauerter Userdamm heißt
ein Kan). Auf dem Kai sind große Schuppen angebracht,
*J Das altniederdeutsche Wort Kai, das in der Form quai ins
Französische übergegangen ist, bezeichnet ursprünglich einen mit großen
Feldsteinen (Kaien) befestigten Uferdamm. Noch heute kommt das
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— 80 —
hänge dieses Hügellandes. Die herrliche, aus Laub- und
Nadelholz bestehende Waldung wird häufig von denjenigen
aufgesucht, die dem geräuschvollen Treiben der Stadt entfliehen
und frische Waldluft atmen wollen. Einige Punkte des Ge-
Hölzes sind besonders schön, z. B. die „majestätische Aussicht",
von deren Aussichtsturm man eine prachtvolle Fernsicht über
die ganze Umgegend hat. Von der Rainville-Terrasse aus
sieht man deutlich, wie er über seine Umgebung hervorragt.
In den Ortschaften Hausbruch und Ehestorf findet man
nach einer Tour durch den Wald Erquickung. Die Hake ist
reich an Bickbeersträuchern. Die Aufsicht über den Wald führt
der Förster, der meistens zugleich Jäger ist.
Von der Rainville-Terrasse aus gesehen, giebt der Höhen-
zug jenseit der Elbe den Schülern ein einfaches Bild einer
Gebirgskette.
31.
Von Blankenese nach Wedel.
Westlich von Blankenese liegt die kaum 2000 Einwohner
zählende Stadt Wedel, nicht unmittelbar an der Elbe, sondern
ungefähr zwei Kilometer landeinwärts, an der Wedeler Au,
die in südwestlicher Richtung der Elbe zufließt. Die Eisenbahn
dahin führt über Sülldorf und Rissen. Ein Fußweg führt
unmittelbar an der Elbe entlang nach Schulau, dem Hafen
von Wedel. Bis Wittenbergen führt dieser Weg am Strand
entlang. Nachdem man hier die Höhe erstiegen hat, wandern
wir unmittelbar an dem schroffen Abhang einer Hochebene
entlang nach Tinsdahl, wo sich eine Pulverfabrik befindet.
In Schulau steht am Ufer der Elbe ein Leuchtturm.
Beim Untergang der Sonne wird in der Spitze des Turins
ein Licht angezündet und mit Tagesanbruch wieder ausgelöscht.
Es ist dazu bestimmt, dem Schiffer während der Nacht das
Fahrwasser, den Hafen, zu zeigen. Damit das Feuer während
der Nacht nicht verlöscht, wird es vom Turmwärter sorgfältig
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— 63 —
zu brauen. Daß er sich gerade diese Stelle aussuchte, kam
daher, daß der genannte Weg von den Fischern in Ovelgönne
für ihren Landverkehr mit Hamburg benutzt wurde. Ebenfalls
wird dies von zahlreichen Schiffern geschehen sein; denn größere
Schiffe mußten häufig schon in Neumühlen löschen und laden,
weil von dort nach Hamburg das Fahrwasser sehr mangelhaft
war. So durfte Joachim v. Lohe hoffen, in einem Wirts-
hause, das an diesem Wege lag, recht viel Besuch zu erhalten
und guten Verdienst zu finden.
Mit dem Bau wurde im Jahre 1536 begonnen. Gerade
im Jahre vorher hatte man in Hamburg die Steuern auf
das Braugewerbe erhöht. Weil nun Joachim v. Lohe das
Bier billiger als die Hamburger Brauer verkaufen konnte, so
befürchtete der Hamburger Rat, ein so nahe an der Grenze
belegenes Wirts- und Brauhaus könne den Hamburgern
schaden. Auch mag er wohl besorgt gewesen sein, es könnte
hier nach und nach ein ganzer Ort entstehen, dessen nahe
Nachbarschaft dem hamburgischen Handel und Gewerbe über-
Haupt mancherlei Schaden bringe. Daher sandte er zwei seiner
Mitglieder an den Vogt zu Ottensen, zu dessen Bezirk außer
Ottensen noch die Dörfer Othmarschen, Bahrenfeld, Stellingen
und Eidelstedt, sowie die schauenburgischen Elbinseln gehörten,
um ihn zu ersuchen, den Bau des Hauses zu verhindern.
Auch der höchste Beamte des Schauenburger Grafen, der
Drost, der von der Burg auf dem Pinneberge aus die ganze
Grafschaft verwaltete, stellte sich ein, und die Hamburger
Ratsherren erklärten ihm, die Stadt könne den Bau nicht
leiden. Der Drost weigerte sich jedoch, der Forderung des
Rates nachzugeben. Als alles freundliche Zureden nichts half,
vielmehr der Platz zum Hausbau hergerichtet und das Bau-
holz zugehauen wurde, da ließ der Rat nochmals verkünden,
er werde den Bau auf keine Weise gestatten, und drohte so-
gar, wenn man das Haus dennoch richten wolle, so würde
alsbald am andern Tage „dat bawerste under und dat underste
baven" stehen. Da aber die Hamburger gar kein Recht hatten,
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— 78 —
29.
Die Elbinseln.
Oberhalb Hamburgs teilt sich die Elbe in zwei Haupt-
arme, die Norder- und die Süderelbe. Die letztere fließt genau
nach Nw., während die Norderelbe sich zunächst nach N.
wendet und darauf nach W. umbiegt. Zwischen beiden Elb-
armen liegt eine große Anzahl sog. „Werder" (Wärder) oder
Inseln, d. h. solcher Stücke Landes, die an allen Seiten von
Wasser umgeben sind. Eine Halbinsel hängt an einer Seite
noch mit dem festen Lande zusammen. Die Norderelbe bespült
zunächst die größte Elbinsel, Wilhelmsburg, welche ein
längliches Viereck bildet. Sie wird im O. und N. von der
Norder-, im S. von der Süderelbe und im W. vom sog.
Reiherstieg, einem Elbarm, begrenzt. An dem letzteren liegen
bedeutende Schiffswerften, wo von den Schiffszimmerleuten
Schiffe erbaut werden. Die Insel ist Marschland, allmählich
entstanden aus den Schlammmassen, welche der Fluß absetzte.
Der kleinere nördliche Teil der Insel gehört zu Hamburg, der
übrige zur Provinz Hannover. Von N. nach S. führt über
Wilhelmsburg eine Chaussee nach Harburg, die in Verbindung
mit zwei Dampffähren auf der Norder- und der Süderelbe einen
Wagenverkehr zwischen Hamburg und Harburg ermöglicht.
Seit mehreren Jahren wird die Insel von der Hamburg-
Pariser Eisenbahn durchschnitten, welche über die beiden
großen Elbbrücken der Norder- und der Süderelbe führt.
Südlich von Hamburg — der Stadt gerade gegenüber —
liegen der kleine Grasbrook und Steinwärder, welche
aus mehreren kleinen Inseln bestehen und bedeutende Maschinen-
fabriken und Schiffswerften besitzen. Der Verkehr zwischen
Hamburg und Steinwärder wird durch eine Dampffähre ver-
mittelt. Auf anderen Elbinseln sind viele Viehweiden, weshalb
die Bewohner besonders Milchwirtschaft treiben. Außerdem
bilden Gemüse- und Obstbau einen Hauptnahrungszweig der
Bewohner, die ihre Waren nach den beiden großen Städten
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— 42 —
Wilhelm I. geschenkt. Es sind Kanonen, welche das neunte
Armeecorps bei Orleans eroberte. In der Mitte der Pal-
maille steht ein zweites Denkmal, das bronzene Standbild des
Grafen Conrad v. Blücher, welches die Stadt Altona
ihrem früheren Oberpräsidenten, dem Vetter des preußischen
Feldmarschalls v. Blücher, in dankbarer Anerkennung errichtet
hat. Die Inschrift am Sockel des Denkmals lautet:
„Graf Conrad v. Blücher-Altona,
geb. d. 29. Febr. 1764, gest. d. 1. Aug. 1345,
Oberpräsidcnt in Altona von 1808 bis an seinen Tod."
Darunter stehen die Worte:
„So klug im Rat
Als kühn in That,
Ein Staatsmann
Und ein Ritter."
Das Lob, das diese Worte dem Manne spenden, ist ein
wohlverdientes. Klug und kühn schützte er Altona im
Jahre 1813, als die Franzosen in Hamburg h.austen und
diese Stadt von den Russen, belagert wurde. Obgleich unsere
Vaterstadt sowohl von den Franzosen als von den Russen das
Versprechen erhielt, daß sie nicht als feindlicher Ort be-
trachtet werden solle, hatte sie doch von beiden Seiten viel
zu leiden. Die russischen Generale verlangten häufig die
Lieferung verschiedenartiger Gegenstände, und etwas mußte
immer geliefert werden, um den guten Willen zu zeigen. Jede
derartige Unterstützung erfuhren aber die Franzosen durch
ihre Spione (Kundschafter), und unter den schlimmsten
Drohungen verbot der französische Marschall Davoust, der in
Hamburg den Oberbefehl hatte, dem Oberpräsidenten Blücher
jede Lieferung an die Russen. Einmal drohte er ihm sogar,
er werde die Stadt beschießen und sein eigenes Haus ein-
äschern lassen; aber durch sein furchtloses Benehmen flößte
Blücher den Franzosen soviel Achtung ein, daß Altona ver-
schont blieb. Nicht immer erfüllte er die Forderungen
der Russen. So gab er einmal einem russischen Ge-
sandten, der auf der Stelle zwei Reitpferde mit Sattel und
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— 46 —
einstöckige Gebäude mit flachem Pappdach, welche an der dem
Hafen zugekehrten Seite keine Mauer haben. In ihnen
lagern, wie in den Speichern, diejenigen Waren, welche mit
den Schiffen angekommen sind oder mit ihnen versandt werden
sollen. Zu merken ist noch die Dampfschiffsbrücke, der
Köhlbrandtreppe gegenüber. Sie ist weit in den Hafen hinaus-
gebaut. An der „Neuen Anfahrt", westlich von der Dampf-
schiffsbrücke ist ein Kran aufgestellt. Mit einem Kran werden
schwere Lasten, wie Kisten, Fässer, Ballen, gehoben. Er wird
entweder durch Dampfkraft oder von Menschenhänden in Be-
wegung gesetzt; der eben genannte ist ein Dampskran.
Das Wasser im Hafen steht nicht immer gleich hoch;
zuweilen steigt, zuweilen fällt es. Ersteres kann durch heftige
und lange andauernde Regengüsse, sowie durch Stürme aus
W. geschehen. Bei anhaltendem Sturm aus O. wird der
Wasserstand niedriger. Solche Bewegungen des Wassers treten
nicht zu bestimmten Zeiten ein, sie sind unregelmäßig. Es
giebt auch eine Bewegung, die von 6 zu 6 Stunden wechselt.
Nachdem das Wasser 6 Stunden lang gestiegen ist, fällt es
wieder ebensolange. Diese Bewegung ist also regelmäßig.
Die regelmäßige steigende Bewegung heißt Flut, die regel-
mäßige sinkende Bewegung Ebbe. Jene geschieht in der Elbe
in der Richtung von W. nach O., diese in der Richtung von
O. nach W. Auf unserer Karte sind die Richtungen durch
Pfeile bezeichnet. Der höchste Stand des Wassers heißt Hoch-
wasser. Durch Stürme aus W. kann die Flut ihre gewöhn-
liche Höhe so sehr überschreiten, daß der Fluß über seine Ufer
tritt. (Sturmflut). Derartige Überschwemmungen kommen
Wort Kai für einen großen Feldstein im rheinisch-westfälischen Platt-
deutsch vor. Nach und nach hat sich der Name zu dem Begriff eines
Lösch- und Ladeplatzes für Schiffsgüter mit allen möglichen Lösch- und
Ladeeinrichtungen ausgeweitet. Nach andern ist das Wort Kai aus
dem niederländischen Kade Lösch- und Ladeplatz am Ufer, entstanden,
indem das d, wie auch sonst sehr häufig im Niederländischen und
Niederdeutschen nach langem Vokal, in auslautendes j überging. Bei-
spiel: Trade = Wagenspur, wird im Volksmnnde zu Traj. Die
Dörfer Hude und Sude bei Itzehoe nennt der Bauer Huj und Suj.
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Extrahierte Personennamen: Sude
Extrahierte Ortsnamen: W. O. O. niederländischen_Kade_Lösch- Niederländischen Hude Itzehoe
— 47 —
zuweilen in der großen Elbstraße vor, sodaß dann die dortigen
Keller unter Wasser stehen.
Die Schiffe, die wir im Hafen sehen, sind sehr verschieden.*)
Nach der Kraft, durch welche sie in Bewegung gesetzt werden,
können wir drei Arten unterscheiden: Dampf-, Segel-und
Ruderschiffe. Erstere werden durch eine im Schiffsraum
vorhandene Dampfmaschine getrieben. Diese setzt entweder
zwei große Schaufelräder, die sich an den Seiten des Schiffes
befinden, oder eine Schraube am Hinterteil des Schiffes
in Bewegung. Danach giebt es Räder- und Schrauben-
dampfer. Einige kleinere Dampfschiffe dienen dazu, Segel-
schiffe zu schleppen, sie führen daher den Namen Schlepp-
dampfer; andere werden gebraucht, um Personen oder Güter
von einem Ufer des Flusses an das andere zu bringen, sie
heißen Fährdampfer. — Segelschiffe werden durch den Wind
bewegt, der die Segel schwellt, die an den Mastbäumen be-
festigt sind. Manche Schiffe haben an den Masten Quer-
stanzen zur Befestigung der Segel; diese Stangen nennt man
Raaen. Wenn ein Schiff drei Masten und an jedem Mast
Raaen hat, so heißt es ein Vollschiff; sind aber nur die
beiden vorderen Masten mit Raaen versehen, so nennt man
es eine Barke. Eine Brigg hat zwei Masten mit Raaen,
ein Schooner zwei oder drei Masten, von denen nur der
vordere Raaen trägt. Ein Ewer ist bedeutend kleiner; er
besitzt nur einen Mast oder deren zwei, ohne Raaen. Sehr
lange Segelschiffe mit nur einem Mast sind die Oberländer
Kähne. Ein kleines Lustfahrzeug mit Segel heißt ein Kutter.
— Den Ruderschiffen fehlen die Masten und Segel; sie werden
durch Ruder oder Stangen in Bewegung gesetzt. Die größten
) Eine Belehrung über die Arten der Schiffe gehört streng ge-
nommen nicht in die Heimatkunde. Dennoch hat sie hier eine Stelle
gefunden, weil sich anderweitig im Schulunterricht nicht überall Gelegen-
helt für sie bietet, und sie doch den Kindern einer bedeutenden Hafen-
stadt nicht wohl vorenthalten werden darf. Eine zweckmäßige Verwertung
Niidet dabei das 4. Wandbild von I. Theod. Schultz (Stadt und
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— 48 —
Fahrzeuge dieser Art sind die Schuten, lange Kähne von
ganz einfachem Bau, mit denen man im Hafen Güter befördert;
die kleinsten sind die Böte oder Jollen.
Im äußersten Osten des Süderteils liegt der Fischmarkt,
ein großer Platz, der zur Abhaltung bedeutender täglicher
Märkte dient. Zum Verkauf gelangen hauptsächlich Fische,
Früchte und Gemüse. Westlich vom Fischmarkt, zwischen diesem
und dem Fischerplatz, befindet sich die große Fischauktions-
halle.
15.
Der Stadtteil Ottensen.
Durch die Klopstockstraße gelangen wir aus dem Süder-
teil unserer Stadt in den Stadtteil Ottensen. Früher bildete
Ottensen eine Stadt für sich; im Jahre 1889 wurde der
Ort mit Altona zu einer Gemeinde vereinigt (in Altona ein-
gemeindet). Heber die Anfänge Ottensens ist Genaueres nicht
bekannt; erwähnt wird es als Dorf Ottenhusen zuerst im
Jahre 1310. Unzweifelhaft verdankt es seinen Namen einem
der schauenburgischen Grafen, Namens Otto. Vor fünfzig
Jahren hatte es nur etwa 2000 Einwohner; im Jahre 1871,
als der Ort zur Stadt erhoben wurde, war die Bevölkerungs-
zahl auf 9000 gestiegen, und nach der Volkszählung von 1890
beträgt sie 25487. (25500).
Der Stadtteil Ottensen grenzt im S. an die Klopstock-
straße und die Elbe, im W. an die Vororte Ovelgönne, Oth-
marschen und Bahrenfeld, im N. an die Gemeinden Eidelstedt
und Stellingen-Langenfelde, im O. an den Norder-, den Nord-
wester- und den Südwesterteil.
Verbindungsstraßen zwischen der alten Stadt Altona und
dem Stadtteil Ottensen sind: die Klopstockstraße (Fortsetzung
der Palmaille), die Lobuschstraße (Fortsetzung der Marktstraße),
die Bismarckstraße (Fortsetzung der großen Bergstraße), der
Hahnenkampweg neben der Bismarckstraße, und die Gerichts-
straße neben dem Gerichtsgebäude an der Allee. Die Fort-
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