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1. Zeittafel der vaterländischen Geschichte - S. uncounted

1917 - Breslau : Hirt
: Beschieung von Libau (Kurland) und der Kste von Algier. Erstes Seetreffen bei Helgoland. Angriffe | der deutschen Flotte auf die englische Kste, Sieg an der Doggerbank. Das deutsche Auslandskreuzer-Geschwader, bei Coronet (Chile) siegreich, wird bei den Falklands-Jnseln vernichtet. Kmpfe in den Kolonien: Tsingtau erliegt nach Helden-haster Verteidigung den Japanern, (7. November). 1915 Schlachten bei Soissons, in der Champagne, an der Lorettohhe und in den Argonnen. Der groe An-griff der Franzosen (General Joffre) und Englnder bei Ipern, Arras und in der Champagne scheitert (September-Oktober). I _ Winterschlacht in Masuren (7. bis 15. Febr.). Die Russen erobern Przemysl. | Durchbruchsschlacht in Westgalizien (Gorlice 2. Mai); Rckeroberung Galiziens. Vorrcken der Dentscheu und sterreicher in Polen; Eroberung der groen westrussischen Festungen (Warschau, Kowuo, Modlin it. ct.). Sieg der Trken an den Dardanellen (18. Mrz); Rck-zug der Englnder von Gallipoli. Abfall Italiens vom Dreibund und Eintritt in den Krieg (23. Mai); Kmpfe in Sdtirol und am Jsonzo. Eintritt Bulgariens in den Weltkrieg (Mitte Oktober). Vernichtung Serbiens und Montenegros (von Mackensen): Belgrad und Risch erobert, Schlacht auf dem Amselfelde.

2. Bodenständiger Unterricht - S. 17

1913 - Leipzig : Dürr
— 17 — Wir achten weiter auf die bei Hochwasser trübe, gelbe und braune Färbung der Bäche, und die Schüler werden veranlaßt, sich nach starkem oder längerem Regen einmal ein Gefäß voll schmutzigen Flußwassers hinzustellen und nach einiger Zeit den Bodensatz anzu- sehen, vielleicht auch zu wiegen und zu messen. Größere Schüler könnten unter Anleitung des Lehrers durch eigene Messungen und Berechnungen ermitteln, wieviel Wasser täg- lich, monatlich, jährlich in Werre und Aa durch Herford fließt,*) wieviel Schwemmstoffe mitgeführt werden, wie hoch hier die Regenhöhe**) in einem Jahre ist, wieviel Erdreich usw. auf unfern Feldern, etwa auf 1 qkm oder im ganzen Kreise Herford, abgeschwemmt wird: alles Aufgaben, die eigene sorgsältige Beobachtung, selbständiges Denken und gewissenhafte Arbeit verlangten. So kommen wir nach und nach durch zahlreiche Beobachtungen und Vergleiche dahin, in dem Fluß einen außerordentlich erfolgreichen Sandfabrikanten, einen fleißigen Lumpensammler, der auf die Dauer nichts von dem, was ihm erreichbar ist, liegen laffen kann, und einen » billigen Lieferanten zu sehen. Auch mit einem Riesen-Fuhrgeschäft könnte man ihn vergleichen. Unaufhörlich, tagaus, tagein, ist er an der Arbeit, erstaunlich große Massen von Erde, Steinen, Sand und Schlamm loszureißen, fortzufpülen, weiterzuschleppen und nach dem Meere zu verfrachten. Wir kommen an einem mit 2 Pferden bespannten Sandwagen vorüber und fragen im Vorbeigehen den Knecht, wieviel Sand er da fährt. Es sind meist l1/2 cbm. Im Weitergehen rechnen wir sofort einige dazu paffende Auf- gaben, z. B. daß man, um 30 cbm Sand auf einmal zu fahren, 20 solcher Wagen und 40 solcher Pferde brauchte. *) Herrn Dipl.-Jng. Ulrici verdanke ich weiter folgende Angaben: Durchfluß 1. in der Werre an der Milcherbrücke im Jahresmittel 8 cbm/sec. 2. „ „ Aa bei Spilker „ „ 3,6 „ „ 3. „ „ Werre an der Hansabrücke „ „ rund 12 „ „ **) Herr Rektor Wulff als Leiter der hiesigen Wetterwarte („Königl. Meteorologischen Station") ermittelte als das 15 jährige Jahresmittel der Jahre 1895—1910 = 717,1 mm, als das Jahresmittel für 1910 —751,1mm (regenreich!) ii ii ii „ 1911 =485,1 mm (fehr trocken!) ii ii ii „ 1912 = 837,0 mm (regenreich !) Allein am 25. August 1912 betrug hier die Niederschlagsmenge 22 mm, im August 1912 überhaupt 126 mm! Vergl. dazu die regenreichsten Stellen der Erde: Kamerunberg mit 10 m, Assam am Himalaja 12 m! Nolte, Bodenständiger Unterricht. 2

3. Bodenständiger Unterricht - S. 18

1913 - Leipzig : Dürr
— 18 — Wir hören von dem Müller Schachtstek in Diebrock, — wir treffen ihn gerade an, wie er bei seiner Mühle aus dem Arme der Aa, der nach dem Mühlrad zu abgeleitet ist, den abgelagerten Sand aus- wirft, um das Flußbett wieder tiefer zu machen — daß er dort jedes Jahr etwa 50 cbm Sand abfahren muß — über 30 Fuder. Die Schüler haben gesehen und werden angehalten, dauernd daraus zu achten, wie oft Kolke, Teiche, Straßen- und Ackergräben gereinigt, „ausgeschlämmt" werden müssen. So lernen sie auf Grund vielfacher Beobachtungen in ihrer engsten Heimat, welche gewaltige Mengen festen Erdreichs usw. aus den Bergen und Feldern des Binnenlandes durch die zahlreichen kleinen und großen Flüsse und Ströme abgeschwemmt, fortgespült und in das Meer geschleppt werden. Nun klingt es ihnen glaubhaft, wenn sie hören, daß alljährlich allein aus dem sächsischen Elblaufe *) über 34000 cbm Sand, Kies und Steine (rund 23000 Fuder oder was 46000 Pserde ziehen können!) ausgebaggert werden müssen, damit die Fahrrinne tief genug bleibt; daß die Donau **) jährlich über 35^ Millionen cbm — rund 23 Millionen Fuder für 46 000000 Pferde, der Mississippi weit über 211 Millionen cbm — 140 Millionen Fuder für 280000000 Pferde, der Hoangho sogar 472 ^ Millionen cbm = 315 Millionen Fuder für 630000000 Pferde, Erde, Steine, Sand und Schlamm nach dem Meere bringt, daß allein aus der schwäbischen Alb jedes Jahr 63600 cbm Kalksteine vom Wasser ausgewaschen und abgeschwemmt werden = 42400 Fuder für 84800 Pferde, daß dort, wie man an zurückgebliebenen Spuren nachweisen kann, bereits eine Erd- und Gesteinsschicht von 200 m Dicke und 23 km Ausdehnung fortgespült worden ist. Da sehen die Schüler allmählich ein, daß bei solch ungeahnter, unaufhörlicher Riesenarbeit des Wassertropfens nach und nach Gebirge und andere hoch gelegene Teile der Erdoberfläche abgetragen werden, und daß durch diese ungeheure Einebnungsarbeit des Wassers schließlich eine völlige Beseitigung aller Erhebungen stattfinden müßte, wenn nicht auch andere Kräfte mit entgegengesetztem Erfolge an der Arbeit wären. *) Vgl. Fraas, Die Naturerscheinungen der Erde. Verlag von Lutz, Stuttgart. **) Vgl. Volk, Geologisches Wanderbuch. Verlag von Teubner, Leipzig.

4. Bodenständiger Unterricht - S. 86

1913 - Leipzig : Dürr
— 86 — Daß dadurch nicht nur der Heimatkunde, sondern auch manchem andern Unterrichtsfach, z. B. der übrigen Erdkunde, den eizelnen Zweigen der weiteren Naturkunde, und ferner dem Endzweck des Unterrichts überhaupt ein großer Dienst geleistet werden könnte, ist außer Zweifel, da zu bewußtem Sehen und zu eigenem Beobachten und Untersuchen angeregt und angeleitet würde. Die Lichtbildvorführungen ließen sich sehr wohl zu einem so ausgezeichneten Veranfchaulichungs-, Unterhaltungs- und Bildungs- mittel machen, daß wir Berlin um die bekannte „Urania" kaum noch zu beneiden brauchten. Rundbild. Im Dienste der Erdkunde wird an manchen Orten heute auch schon ein anderes geschäftliches Unternehmen ausgenutzt: das Rund- bild (Panorama). Ein „Kaiserpanorama" bietet wohl in jedem Winter aus längere Zeit in größeren Orten Gelegenheit zur Betrachtung von Bildern entfernter Gegenden und anderer sehenswerter Dinge. So haben unsere Schüler im Kaiserpanorama u. a. die Polar- meere gesehen, die Naturschönheiten Norwegens bewundert, die Alpen- dörser im Winter betrachtet und mit Zeppelin Luftreifen gemacht. Freilich ist ein Kaiserpanorama in erster Linie nicht für die Belehrungszwecke der Schule eingerichtet, sondern man hat es dabei auf geschäftlichen Gewinn und deshalb auf die Reizung der Neugierde bei Kindern und Erwachsenen abgesehen. Daher bietet es für erd- kundliche Belehrungen oft nicht genug. So brachte das Kaiferpanorama bei den Alpendörfern im Winter viele Gasthäuser und Rodelbahnen, während es doch für uns wünschens- wert gewesen wäre, daß uns in einem Alpenrundbild Klammen, Schluchten, Gletscher, Gletschertore, Gletschermühlen, Moränen, Straßen, Pässe, Eisenbahnen, Häuser, Lawinen und ihre Folgen, die Wirkung des Föhns, Almen mit Sennhütten, Alpenseen, die einzelnen Stufen eines Berges vom tiefen, warmen, obst- und weinreichen Tale über Laub- und Nadelwald und Almengürtel hinauf bis zu den nackten Felszacken usw. gezeigt worden wären. Das hätte für die Schüler auch anziehend sein können und viel mehr Gewinn gehabt. So könnte das Kaiserpanorama viel besser das bringen, was wir für den Unterricht veranschaulichen möchten. Wenn sich da nun wieder Lehrer der Erdkunde zusammentäten, um ihre Wünsche durchzuberaten und zusammenzustellen, so könnte

5. Bodenständiger Unterricht - S. 46

1913 - Leipzig : Dürr
— 46 — zurück mit der Fähre. Bedeuwng der Fähre. Amthausberg. Er- innerung an die Lage der Raubritterburgen; warum so gelegen? Besichtigung der Altertümer- und Schmetterlingssammlung auf der Burg. Blick ins Wesertal: Prachtvolle Aussicht. Gesichtskreis unten an der Weser und oben auf dem Berge. Bedeutung des Tales für den Verkehr; wo sind Eisenbahn, Straße, Fluß, warum? Längstal. Blicke nachdem Winterberg. Übungen im Bestimmen der Himmels- Achtungen: wo liegt Herford, Detmold, Bielefeld, Oeynhausen, Minden, Hannover, Berlin, Köln, Bremen, Hameln, Kassel. Wien, Rom, Paris, London, Petersburg? Stand der Sonne um 5 Uhr. Rückfahrt mit der Kleinbahn. Bahnhöfe bis Herford. 19. Spaziergang (Turnfahrt): Stand der Sonne, morgens 6 Uhr. Staatsbahn bis Löhne. Wallücke-Bahn. Während der Fahrt: Beachtung der fruchtbaren Felder und Wiesen. Gut Steinlake. Zigarren- fabriken. Wald. Gruben und Stellen zur Gewinnung des Eisensteins in der Wallücke; Verladen und Fortschaffung der Steine nach Georgs- Marienhütte bei Osnabrück. Wo liegt Osnabrück? Auf dem Wege nach Bergkirchen: Hinweis aus die vor uns liegende Einfenkung in dem Höhenzuge. Schöne Aussicht rechts und links. Spuren des Wassers auf dem Wege. Fingerhut. Rote und schwarze Schnecken. Wind in den Baumkronen auf dem Berge, unten still. Hinabrollen von Steinen. Hinweis aus das Abstürzen von verwitterten Gesteinstrümmern in den Hochgebirgen, Gefahren. Weicher und harter Untergrund. Wo ist die Auswaschung stark? Ausschleifung durch Räder schwerer Wagen. Aus- hobelung durch Eisblöcke, Gletscher: Hinweis auf die Vertiefung der Hochgebirgstäler. Fjorde. Unten am Berge wärmer, oben mehr Wind, kälter. Wärme in tiefen Tälern, Kälte auf Bergen und Hochebenen (Eifel, Alpen). Luftschächte sür die Eisenstein-Stollen. Wald- oder Bickbeeren. Schonung. Schlucht bei Bergkirchen. Pässe in den Gebirgen. Blick auf Quer- und Längstäler vor uns. Richtung. Ihre Bedeutung für den Übergang über das Gebirge. Gebirge als Verkehrshindernisse. Legung von Feld-, Fernschreib- und Fernsprechleitungen durch Soldaten des 15. Regiments aus Minden, die dort gerade Felddienst übten. Aus- rüstung, Aussehen der abrückenden Soldaten: Schmutz, Schweiß. Ebene nördlich vom Wesergebirge. Flach- und Hügelland, Höhenzug, Berg, Gebirge usw. Marsch über den Kamm. Anstalt für Blöde im Witte- kindshof. „Krause Buche" mit den sonderbar verflochtenen und ver- wachfenen Zweigen, eigenartiges Naturspiel. „Wilder Schmied". Blick nach Oeynhausen, auf die Wefer, auf Hügel- und Flachland. Steiler Abhang des Berges. Bedeutung des Waldes bezügl. Verhütung der

6. Unsere Heimat - S. 4

1914 - Halle a.d.S. : Schroedel
_ 4 — 1. Von der Heimat und den Dingen in der Heimat wollen wir reden. Die Heimat ist für einen Menschen der Ort, wo er geboren ist, wo er seine Jugend verlebt hat. Wenn ihr bei euren Eltern, bei euren Geschwistern weilt, seid ihr daheim. Das Haus, in dem ihr mit Vater und Mutter zusammen wohnt, ist euer Vaterhaus oder euer Heim. Jedes Kind ist am liebsten daheim. Aber manchmal muß es doch für einige Zeit das Vaterhaus verlassen. Vielleicht besucht es seine Ver- wandten, oder es geht in eine Sommerfrische, ins Gebirge oder an die See. Gewiß kommt ihm dann bei der Abreise das Lied in den Sinn: „Nun ade, du mein lieb Heimatland!" Muß es lange an dem fremden Orte bleiben, so bekommt es wohl Heimweh wie Hänsel und Gretel. Dann wird es traurig und denkt nur immer an die Heimat und an die Lieben daheim. Und wie glücklich ist es, wenn es die Heimreise antreten kann und endlich wieder heimkehrt. Ja, die Heimat ist jedem Menschen der liebste Ort. 2. Viele Menschen verlassen ihre Heimat und suchen anderswo ihren Lebensunterhalt. Die Beamten werden versetzt, manchmal öfter hintereinander und kommen in verschiedene Gegenden. Dann finden sie dort, wo sie wohnen, eine neue Heimat, und bald fühlen sie sich auch hier ganz heimisch. Viele von euren Eltern werden in Nordhausen ihre neue Heimat gefunden haben; ihr aber, die ihr hier geboren seid oder doch eure Jugend verlebt, habt hier eure erste, richtige Heimat, ihr seid hier einheimisch; Nordhausen ist eure Heimatstadt. Manche Menschen wandern in der Welt umher und haben nirgends eine Heimat; sie sind heimatlos, denkt z. B. an die Zigeuner, auch an die fahrenden Künstler oder an die Landstreicher. Sie sind gewiß zu bedauern. Wie glück- lich ist doch der, der noch sagen kann: ich gehe nach Hause! Wie traurig mag es aber wohl für den sein, der sagen muß: ich habe keine Heimat mehr! 3. Die Heimat kennt ihr alle, aber ihr kennt sie noch nicht ge- nan; es gibt vieles in der Heimat, was ihr noch nicht kennt. Am besten kennt ihr das Haus, wo ihr wohnt, euer Elternhaus; denn dort seid ihr die meiste Zeit. Aber nach dem Elternhaus ist die Schule der Ort, wo ihr den größten Teil des Tages zubringt. Darum soll die Schule eure zweite Heimat sein; hier sollt ihr euch ebenso heimisch fühlen wie daheim. Deshalb müßt ihr auch die Schule und ihre Um- gebung genau kennen lernen. Aber auch die wichtigsten Straßen, Plätze, Häuser, Denkmäler und Anlagen eurer Heimatstadt müßt ihr kennen und von den Bewohnern und ihrer Beschäftigung müßt ihr erzählen können. Ebenso soll euch die Umgebung der Stadt bekannt werden. Was man weiß, von dem hat man Kunde; darum heißt die Unterrichts- stunde, in der wir die Heimat kennen lernen, Heimatkunde.

7. Unsere Heimat - S. 32

1914 - Halle a.d.S. : Schroedel
— 32 — 4. Neben dem Siechhofe liegt die Gasanstalt (erbaut 1858); sie gehört einer Gesellschaft (deutsche Continental-Gasgesellschast in Dessau) und liefert der Stadt Leucht- und Heizgas. 20. Das Gehege. 1. Das Gehege ist ein Wald nördlich von Nordhausen an der Westseite des Geiersbergs. Er reicht bis dicht an die Stadt heran. Schön gebahnte Wege führen von allen Seiten dahin. Der Haupt- eingang ist von der Wallrothstraße aus. Neben dem Fußweg läuft auch eine Fahrstraße unter dem Gehege hin. Schon nach wenigen Schritten wird unser Weg von hohen Bäumen beschattet. Nicht weit vom Eingange steht links das Kützingdenkmal, eine nach oben in einer stumpfen Spitze auslaufende vierkantige Steinsäule (Obelisk) aus Muschel- kalk mit dem Brustbilde Kützings. Kützing war Professor am hiesigen Realgymnasium und ein berühmter Naturforscher (gest. 1893). Neben dem Denkmal haben wir herrliche Blicke auf den Dom, die Knaben- Mittelschule und das Altendorf mit der Altendörfer Kirche. Der Stadt- teil Altendorf liegt tiefer als das Gehege; er gehört zu der Unterstadt; die höher liegenden Häuser bilden die Oberstadt. Nach dem Altendorfe zu führen zwei Treppen, die Altendörfer Stiege und die Altendörfer Kirchgasse. 2. Wir gehen auf dem Wege weiter. Nach rechts und links zweigen sich andere Wege ab; ein Weg geht sogar wie durch einen Tunnel unter dem Hauptweg hindurch. Allmählich steigen wir höher. Wir kommen nach dem Gehegeplatz. Vor dem Eingang steht der Turner- gedenkstein, ein mächtiger Felsblock (Granit) aus der Gegend des Brockens. Aus der Vorderseite steht in einem Eichenkranz das Turnerzeichen: ein vierfaches F (frisch, fromm, fröhlich, frei!) und „1817—1819 Turnplatz". Hier war der erste Turnplatz Nordhausens. Der Stein ist im Jahre 1900 von Turnfreunden errichtet. 3. Nun hinaus auf den Gehegeplatz. Er ist etwa 150 m lang und 40 m breit und liegt mitten im Walde; rings umher stehen hohe Buchen. An den Seiten im Schatten des Waldes sind Gastwirtschaften, die „Gehegebudeu"; in der Mitte plätschert ein Springbrunnen. Oben und unten aus dem Platze steht eine Tonhalle; hier spielt die Musik. Im Sommer wird der Gehegeplatz viel besucht, hauptsächlich am Sonn- tage und auch an schönen Abenden in der Woche. Dann sitzen die Leute vor den Buden unter dem Laubdach, und auf dem Platze wogt es auf und ab von fröhlichen Menschen. Wenn Fremde nach Nord- Hausen kommen, versäumen sie wohl nie, das Gehege zu besuchen und bringen womöglich auch einen Abend im Gehegekonzert zu. 4. Wir verlassen den Gehegeplatz wieder durch den Haupteingang und gehen links die Anhöhe hinan. Oben steht die weit und breit

8. Unsere Heimat - S. 46

1914 - Halle a.d.S. : Schroedel
— 46 — und klar, und im Sonnner kommen hier Familien her und kochen sich Kaffee. Fast wie ein Zigeunerlager sieht dann die Umgebung des Gesundbrunnens aus. In Gruppen liegen die Leute auf dem Rasen, Kinder springen umher, fröhliche Lieder erschallen, von den Feuerstellen steigt blauer Rauch in die Höhe, und im Schatten der Bäume stehen Kinderwagen, worin die Kleinsten in erquicklichem Schlafe liegen, der selbst durch das lauteste Treiben der Großen nicht gestört wird. 2. Der Knhberg wird von unten, von dem Wege ab, allmählich immer höher. Wer oben auf dem Kuhberg ist, steht höher, als wer unten auf dem Wege ist; wenn man auf den Kuhberg will, muß nian aufwärts steigen. Daher ist er ein Berg. Weil er nicht sehr hoch ist, kann man ihn auch eine Anhöhe nennen. Ein ganz kleiner Berg heißt ein Hügel. Wo der Berg in der Ebene anfängt, da ist sein Fuß. Der Südfuß des Kuhberges ist beim Gumpebach, der Nordfuß beim Gesundbrunnen. Der oberste Teil eines Berges heißt wie bei einem Baume der Gipfel, oder auch, wenn er lang gestreckt ist wie bei einem Tiere, der Rücken. Wenn der Gipfel spitz zuläuft, heißt er auch Spitze. Zwischen dem Fuße und dem Gipfel liegt der Abhang. Der Abhang des Kuhberges ist nach Süden schräg oder flach, nach Westen und Norden dagegen steil. Der südliche Abhang ist Ackerland; der nördliche und westliche Abhang ist zum Beackern zu steil, auch besteht der Boden hier aus Kies und Saud; deshalb ist hier Wald. Aus dem westlichen Teile des Kuhberges ist der Boden trocken; hier wachsen Kiefern und Tannen, auch einzelne Birken stehen auf der Höhe. Auf der Ostseite bis hinunter nach dem Gesundbrunnen sind Erlen; hier ist der Boden feucht und sumpfig, an manchen Stellen kommt Wasser aus dem Berge. Die Erlen wachsen gern auf nassem Boden. 3. Der Kuhberg erstreckt sich in der Länge von Westen nach Osten hin. Auf dem Rücken geht ein Weg entlang bis nach dein Steine am Ende des Erlenwäldchens. Hier fängt das Ackerfeld an. Der Kuhberg ist hier noch nicht zu Ende, hier ist kein Abhang wie nach Norden und Süden zu; er setzt sich nach Osten hin fort. Eine solche Höhe, die sich lang hinzieht, heißt ein Höhenzug. Dieser Höhenzug wird weiter nach Osten hin noch höher. Der Weg von Nordhausen nach Rüdigs- dorf führt über ihn hinweg. Dort heißt die Höhe der Heidelberg. Dann setzt sich der Höhenzug nach Osten bis an die Petersdörfer Straße fort. Der höchste Punkt hier ist Harzrigi. 4. Der Kuhberg ist 250 in hoch, der Heidelberg 300 in, Harz- rigi 316 in. Die Höhen werden nach der Erhebung über den Wasser- spiegel der Nordsee berechnet. Der Fuß des Kuhberges beim Gumpe- bach liegt 200 in hoch; die eigentliche Erhebung des Kuhberges über seine Umgebung beträgt also nur 50 m. Einige Höhenangaben für Nordhausen: Bahnhof 182 m, Nathans 205 m,, Friedrich-Wilhelms-Platz 209 m, Domstraße (Knabenmittelschule) 206 m, Prediger- straße (Mädchenmittelschule) 204 m, Taschenberg (Gymnasium) 220 m, Öfters!raße

9. Unsere Heimat - S. 64

1914 - Halle a.d.S. : Schroedel
— 64 — Seliges Land der goldenen Aue, wie bist du so reizend! Nieder ins schwellende Gras regnet im Herbste das Obst. Fröhlich baden im Bach den Fuß die glühenden Berge, Kränze von Zweigen und Moos kühlen ihr sonniges Haupt. Und wie die Kinder hinauf zur Schulter des herrlichen Ahnherrn, Steigen am fernen Gebirg Besten und Hütten hinauf. Friedsam geht aus dem Walde der Hirsch ans freundliche Tagslicht; Hoch in heiterer Luft stehet der Falke sich um. Aber unten im Tal, wo die Blume sich nährt von der Quelle, Streckt das Dörfchen vergnügt über die Wiese sich aus. — Still ist's hier; kaum rauschet von fern die geschäftige Mühle, Und vom Berge herab knarrt das gefesselte Rad. Duval. 40. Die Windleite. 1. Wir gehen auf der Kasseler Straße aus der Stadt heraus. Der Weg führt zuerst in der Ebene dahin. Wenn wir aber über die Lache- und die Helmebrücke sind, geht es bergaus bis an das Wirts- haus vor Kleinwerther. Hier schauen wir uns um: nach Süden, Osten und Westen erblicken wir Berge, einige langgestreckt, andere rund. Sie steigen allmählich an; steile Abhänge wie beim Kohnstein sieht man nicht, wenn auch tiefe Täler zwischen den einzelnen Höhen vorhanden sind. Alle diese Berge führen den gemeinsamen Namen „die Windleite". 2. Von Kleinwerther ab senkt sich die Straße wieder, dann aber geht sie abermals bergan. Der Berg, über den sie hinweggeht, ist der Schern; auf halber Höhe am Berge liegt das „Gasthaus zum Schern". Früher, als es noch keine Eisenbahn gab, war diese Straße sehr belebt; zahlreiche Frachtwagen fuhren hier und brachten allerlei Kaufmanns- güter nach Nordhausen, während sie von Nordhausen namentlich den Branntwein holten. Da war in den Gasthäusern an der Straße viel Verkehr, und in den Ställen standen schwere Pferde. Jetzt ist es hier still, die weiten Ställe stehen leer, und in den Gaststuben sind die Fliegen ost die einzigen Gäste. — Der Schern gehört zu den höchsten Bergen der Windleite, er ist 280 m hoch. Von dem Schern fällt die Straße ziemlich steil in das Tal der Wipper ab. Am Fuße des Berges liegt das Dorf Pustleben. 3. Zur Seite des Weges in den Gräben oder an einem Abhang sehen wir plattenartig geschichtete Steine aus der Erde ragen; sie sehen grau, grünlich oder rot aus und fühlen sich sandig an, ganz so, wie wir sie schon in der Windlücke kennen gelernt haben; es ist auch hier Buntsandstein. Alle Berge der Windleite bestehen daraus. Er zerfällt leicht in Erde (er verwittert leicht) und bildet dann Ackerland. Daher ist auf der Windleite fast überall beackertes Feld; Wald tritt nur stellen-

10. Unsere Heimat - S. 66

1914 - Halle a.d.S. : Schroedel
— 66 — Der alte Barbarossa). Durch Kaiser Wilhelm I. ist die Sage der- wirklicht. — Neben dem Denkmal steht noch der Rest des Turmes von der alten Burg, die einst hier lag. 3. Das Kyffhäusergebirge ist schön bewaldet, hauptsächlich mit Laubbäumen. In dem ftnstern Dickicht lebt zahlreiches Wild. Mensch- liche Ansiedlungen finden sich auf dem Kyffhäusergebirge nicht; kein einziges Dörfchen unterbricht mit einer Feldflur das Waldesgrün. Nur in der Mitte liegt, von Wiesen umgeben, ein Jagdschloß der Schwarz- burger Fürsten, das Ratsfeld. Außerdem liegt auf der Nordostecke des Gebirges die Ruine der Rotenburg; die Burg ist etwa um 1100 erbaut und ist seit dem 16. Jahrhundert verödet. Sie gehört zu den besterhaltenen Ruinen unserer Gegend. Wenu man von Kelbra aus auf den Kyffhäufer geht, kommt man an der Rotenburg vorüber. In neuerer Zeit ist hier von deutschen Studenten ein Bismarckturm errichtet, aus dem am Geburtstage Bismarcks, am 1. April, immer ein weithin sichtbares Feuer abgebrannt wird. Das Fehlen der Ortschaften erklärt sich daraus, daß der Kyffhäufer arm an Quellen ist, und die wenigen, die vorhanden sind, versiegen fast alle im Sommer. Dagegen hat der Kyffhäufer eine andere Merkwürdigkeit aufzuweisen, das ist die Barbarossahöhle am südwestlichen Abhange des Gebirges, die zu den größten Höhlen Deutschlands gehört. 4. Die älteste Namensform des Berges ist „kufefe", das soviel als „Hutberg" heißt und augenscheinlich von der Gestalt des Berges hergenommen ist, wie man sie von der Ebene aus wahrnimmt. Das Wort „Haus" ist dadurch in den Namen hineingekommen, daß der Thüringer in dem —ese seine Kürzungsform für Haus in Zusammen- setzungen zu finden meinte (wie z. B. noch heute „Backes" für Backhaus). 43. Die Hainleite. Bleicheriider Berge. Hasenbnrg. 1. Wenn wir von dem Gehegewege oder von dem Primarius- graben aus nach Südwesten schauen, sehen wir über die kahlen Höhen der Windleite einen bewaldeten Bergzug herüberblicken, der sich wie ein dunkler Wall dahinzieht. Das ist die Hainleite. Der Name ist aus „Hain" = Wald und „leite" = Bergrücken oder Bergeszug zusammen- gesetzt, bedeutet also: ein bewaldeter Bergzug. Die Hainleite er- streckt sich vom Katzenstein bei Sollstedt bis nach der Unftrut, wo sie bei der Sachsenburg ungemein schroff, 138 m tief, nach dem Flusse zu abfällt. Ihre Gesamtlänge beträgt 37 km, die Breite durchschnittlich 4 km; zu den höchsten Bergen der Hainleite gehört der Possen bei Sondershausen (440 m). Die Fortsetzung der Hainleite nach Westen ist der Dün, der schon zum Eichsfelde gehört.
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