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1. Zeittafel der vaterländischen Geschichte - S. uncounted

1917 - Breslau : Hirt
: Beschieung von Libau (Kurland) und der Kste von Algier. Erstes Seetreffen bei Helgoland. Angriffe | der deutschen Flotte auf die englische Kste, Sieg an der Doggerbank. Das deutsche Auslandskreuzer-Geschwader, bei Coronet (Chile) siegreich, wird bei den Falklands-Jnseln vernichtet. Kmpfe in den Kolonien: Tsingtau erliegt nach Helden-haster Verteidigung den Japanern, (7. November). 1915 Schlachten bei Soissons, in der Champagne, an der Lorettohhe und in den Argonnen. Der groe An-griff der Franzosen (General Joffre) und Englnder bei Ipern, Arras und in der Champagne scheitert (September-Oktober). I _ Winterschlacht in Masuren (7. bis 15. Febr.). Die Russen erobern Przemysl. | Durchbruchsschlacht in Westgalizien (Gorlice 2. Mai); Rckeroberung Galiziens. Vorrcken der Dentscheu und sterreicher in Polen; Eroberung der groen westrussischen Festungen (Warschau, Kowuo, Modlin it. ct.). Sieg der Trken an den Dardanellen (18. Mrz); Rck-zug der Englnder von Gallipoli. Abfall Italiens vom Dreibund und Eintritt in den Krieg (23. Mai); Kmpfe in Sdtirol und am Jsonzo. Eintritt Bulgariens in den Weltkrieg (Mitte Oktober). Vernichtung Serbiens und Montenegros (von Mackensen): Belgrad und Risch erobert, Schlacht auf dem Amselfelde.

2. Bodenständiger Unterricht - S. 17

1913 - Leipzig : Dürr
— 17 — Wir achten weiter auf die bei Hochwasser trübe, gelbe und braune Färbung der Bäche, und die Schüler werden veranlaßt, sich nach starkem oder längerem Regen einmal ein Gefäß voll schmutzigen Flußwassers hinzustellen und nach einiger Zeit den Bodensatz anzu- sehen, vielleicht auch zu wiegen und zu messen. Größere Schüler könnten unter Anleitung des Lehrers durch eigene Messungen und Berechnungen ermitteln, wieviel Wasser täg- lich, monatlich, jährlich in Werre und Aa durch Herford fließt,*) wieviel Schwemmstoffe mitgeführt werden, wie hoch hier die Regenhöhe**) in einem Jahre ist, wieviel Erdreich usw. auf unfern Feldern, etwa auf 1 qkm oder im ganzen Kreise Herford, abgeschwemmt wird: alles Aufgaben, die eigene sorgsältige Beobachtung, selbständiges Denken und gewissenhafte Arbeit verlangten. So kommen wir nach und nach durch zahlreiche Beobachtungen und Vergleiche dahin, in dem Fluß einen außerordentlich erfolgreichen Sandfabrikanten, einen fleißigen Lumpensammler, der auf die Dauer nichts von dem, was ihm erreichbar ist, liegen laffen kann, und einen » billigen Lieferanten zu sehen. Auch mit einem Riesen-Fuhrgeschäft könnte man ihn vergleichen. Unaufhörlich, tagaus, tagein, ist er an der Arbeit, erstaunlich große Massen von Erde, Steinen, Sand und Schlamm loszureißen, fortzufpülen, weiterzuschleppen und nach dem Meere zu verfrachten. Wir kommen an einem mit 2 Pferden bespannten Sandwagen vorüber und fragen im Vorbeigehen den Knecht, wieviel Sand er da fährt. Es sind meist l1/2 cbm. Im Weitergehen rechnen wir sofort einige dazu paffende Auf- gaben, z. B. daß man, um 30 cbm Sand auf einmal zu fahren, 20 solcher Wagen und 40 solcher Pferde brauchte. *) Herrn Dipl.-Jng. Ulrici verdanke ich weiter folgende Angaben: Durchfluß 1. in der Werre an der Milcherbrücke im Jahresmittel 8 cbm/sec. 2. „ „ Aa bei Spilker „ „ 3,6 „ „ 3. „ „ Werre an der Hansabrücke „ „ rund 12 „ „ **) Herr Rektor Wulff als Leiter der hiesigen Wetterwarte („Königl. Meteorologischen Station") ermittelte als das 15 jährige Jahresmittel der Jahre 1895—1910 = 717,1 mm, als das Jahresmittel für 1910 —751,1mm (regenreich!) ii ii ii „ 1911 =485,1 mm (fehr trocken!) ii ii ii „ 1912 = 837,0 mm (regenreich !) Allein am 25. August 1912 betrug hier die Niederschlagsmenge 22 mm, im August 1912 überhaupt 126 mm! Vergl. dazu die regenreichsten Stellen der Erde: Kamerunberg mit 10 m, Assam am Himalaja 12 m! Nolte, Bodenständiger Unterricht. 2

3. Bodenständiger Unterricht - S. 18

1913 - Leipzig : Dürr
— 18 — Wir hören von dem Müller Schachtstek in Diebrock, — wir treffen ihn gerade an, wie er bei seiner Mühle aus dem Arme der Aa, der nach dem Mühlrad zu abgeleitet ist, den abgelagerten Sand aus- wirft, um das Flußbett wieder tiefer zu machen — daß er dort jedes Jahr etwa 50 cbm Sand abfahren muß — über 30 Fuder. Die Schüler haben gesehen und werden angehalten, dauernd daraus zu achten, wie oft Kolke, Teiche, Straßen- und Ackergräben gereinigt, „ausgeschlämmt" werden müssen. So lernen sie auf Grund vielfacher Beobachtungen in ihrer engsten Heimat, welche gewaltige Mengen festen Erdreichs usw. aus den Bergen und Feldern des Binnenlandes durch die zahlreichen kleinen und großen Flüsse und Ströme abgeschwemmt, fortgespült und in das Meer geschleppt werden. Nun klingt es ihnen glaubhaft, wenn sie hören, daß alljährlich allein aus dem sächsischen Elblaufe *) über 34000 cbm Sand, Kies und Steine (rund 23000 Fuder oder was 46000 Pserde ziehen können!) ausgebaggert werden müssen, damit die Fahrrinne tief genug bleibt; daß die Donau **) jährlich über 35^ Millionen cbm — rund 23 Millionen Fuder für 46 000000 Pferde, der Mississippi weit über 211 Millionen cbm — 140 Millionen Fuder für 280000000 Pferde, der Hoangho sogar 472 ^ Millionen cbm = 315 Millionen Fuder für 630000000 Pferde, Erde, Steine, Sand und Schlamm nach dem Meere bringt, daß allein aus der schwäbischen Alb jedes Jahr 63600 cbm Kalksteine vom Wasser ausgewaschen und abgeschwemmt werden = 42400 Fuder für 84800 Pferde, daß dort, wie man an zurückgebliebenen Spuren nachweisen kann, bereits eine Erd- und Gesteinsschicht von 200 m Dicke und 23 km Ausdehnung fortgespült worden ist. Da sehen die Schüler allmählich ein, daß bei solch ungeahnter, unaufhörlicher Riesenarbeit des Wassertropfens nach und nach Gebirge und andere hoch gelegene Teile der Erdoberfläche abgetragen werden, und daß durch diese ungeheure Einebnungsarbeit des Wassers schließlich eine völlige Beseitigung aller Erhebungen stattfinden müßte, wenn nicht auch andere Kräfte mit entgegengesetztem Erfolge an der Arbeit wären. *) Vgl. Fraas, Die Naturerscheinungen der Erde. Verlag von Lutz, Stuttgart. **) Vgl. Volk, Geologisches Wanderbuch. Verlag von Teubner, Leipzig.

4. Bodenständiger Unterricht - S. 86

1913 - Leipzig : Dürr
— 86 — Daß dadurch nicht nur der Heimatkunde, sondern auch manchem andern Unterrichtsfach, z. B. der übrigen Erdkunde, den eizelnen Zweigen der weiteren Naturkunde, und ferner dem Endzweck des Unterrichts überhaupt ein großer Dienst geleistet werden könnte, ist außer Zweifel, da zu bewußtem Sehen und zu eigenem Beobachten und Untersuchen angeregt und angeleitet würde. Die Lichtbildvorführungen ließen sich sehr wohl zu einem so ausgezeichneten Veranfchaulichungs-, Unterhaltungs- und Bildungs- mittel machen, daß wir Berlin um die bekannte „Urania" kaum noch zu beneiden brauchten. Rundbild. Im Dienste der Erdkunde wird an manchen Orten heute auch schon ein anderes geschäftliches Unternehmen ausgenutzt: das Rund- bild (Panorama). Ein „Kaiserpanorama" bietet wohl in jedem Winter aus längere Zeit in größeren Orten Gelegenheit zur Betrachtung von Bildern entfernter Gegenden und anderer sehenswerter Dinge. So haben unsere Schüler im Kaiserpanorama u. a. die Polar- meere gesehen, die Naturschönheiten Norwegens bewundert, die Alpen- dörser im Winter betrachtet und mit Zeppelin Luftreifen gemacht. Freilich ist ein Kaiserpanorama in erster Linie nicht für die Belehrungszwecke der Schule eingerichtet, sondern man hat es dabei auf geschäftlichen Gewinn und deshalb auf die Reizung der Neugierde bei Kindern und Erwachsenen abgesehen. Daher bietet es für erd- kundliche Belehrungen oft nicht genug. So brachte das Kaiferpanorama bei den Alpendörfern im Winter viele Gasthäuser und Rodelbahnen, während es doch für uns wünschens- wert gewesen wäre, daß uns in einem Alpenrundbild Klammen, Schluchten, Gletscher, Gletschertore, Gletschermühlen, Moränen, Straßen, Pässe, Eisenbahnen, Häuser, Lawinen und ihre Folgen, die Wirkung des Föhns, Almen mit Sennhütten, Alpenseen, die einzelnen Stufen eines Berges vom tiefen, warmen, obst- und weinreichen Tale über Laub- und Nadelwald und Almengürtel hinauf bis zu den nackten Felszacken usw. gezeigt worden wären. Das hätte für die Schüler auch anziehend sein können und viel mehr Gewinn gehabt. So könnte das Kaiserpanorama viel besser das bringen, was wir für den Unterricht veranschaulichen möchten. Wenn sich da nun wieder Lehrer der Erdkunde zusammentäten, um ihre Wünsche durchzuberaten und zusammenzustellen, so könnte

5. Bodenständiger Unterricht - S. 46

1913 - Leipzig : Dürr
— 46 — zurück mit der Fähre. Bedeuwng der Fähre. Amthausberg. Er- innerung an die Lage der Raubritterburgen; warum so gelegen? Besichtigung der Altertümer- und Schmetterlingssammlung auf der Burg. Blick ins Wesertal: Prachtvolle Aussicht. Gesichtskreis unten an der Weser und oben auf dem Berge. Bedeutung des Tales für den Verkehr; wo sind Eisenbahn, Straße, Fluß, warum? Längstal. Blicke nachdem Winterberg. Übungen im Bestimmen der Himmels- Achtungen: wo liegt Herford, Detmold, Bielefeld, Oeynhausen, Minden, Hannover, Berlin, Köln, Bremen, Hameln, Kassel. Wien, Rom, Paris, London, Petersburg? Stand der Sonne um 5 Uhr. Rückfahrt mit der Kleinbahn. Bahnhöfe bis Herford. 19. Spaziergang (Turnfahrt): Stand der Sonne, morgens 6 Uhr. Staatsbahn bis Löhne. Wallücke-Bahn. Während der Fahrt: Beachtung der fruchtbaren Felder und Wiesen. Gut Steinlake. Zigarren- fabriken. Wald. Gruben und Stellen zur Gewinnung des Eisensteins in der Wallücke; Verladen und Fortschaffung der Steine nach Georgs- Marienhütte bei Osnabrück. Wo liegt Osnabrück? Auf dem Wege nach Bergkirchen: Hinweis aus die vor uns liegende Einfenkung in dem Höhenzuge. Schöne Aussicht rechts und links. Spuren des Wassers auf dem Wege. Fingerhut. Rote und schwarze Schnecken. Wind in den Baumkronen auf dem Berge, unten still. Hinabrollen von Steinen. Hinweis aus das Abstürzen von verwitterten Gesteinstrümmern in den Hochgebirgen, Gefahren. Weicher und harter Untergrund. Wo ist die Auswaschung stark? Ausschleifung durch Räder schwerer Wagen. Aus- hobelung durch Eisblöcke, Gletscher: Hinweis auf die Vertiefung der Hochgebirgstäler. Fjorde. Unten am Berge wärmer, oben mehr Wind, kälter. Wärme in tiefen Tälern, Kälte auf Bergen und Hochebenen (Eifel, Alpen). Luftschächte sür die Eisenstein-Stollen. Wald- oder Bickbeeren. Schonung. Schlucht bei Bergkirchen. Pässe in den Gebirgen. Blick auf Quer- und Längstäler vor uns. Richtung. Ihre Bedeutung für den Übergang über das Gebirge. Gebirge als Verkehrshindernisse. Legung von Feld-, Fernschreib- und Fernsprechleitungen durch Soldaten des 15. Regiments aus Minden, die dort gerade Felddienst übten. Aus- rüstung, Aussehen der abrückenden Soldaten: Schmutz, Schweiß. Ebene nördlich vom Wesergebirge. Flach- und Hügelland, Höhenzug, Berg, Gebirge usw. Marsch über den Kamm. Anstalt für Blöde im Witte- kindshof. „Krause Buche" mit den sonderbar verflochtenen und ver- wachfenen Zweigen, eigenartiges Naturspiel. „Wilder Schmied". Blick nach Oeynhausen, auf die Wefer, auf Hügel- und Flachland. Steiler Abhang des Berges. Bedeutung des Waldes bezügl. Verhütung der

6. Heimatkunde von Schleswig-Holstein - S. 17

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
§ 8. Das südliche Holstein. 17 Im Mittelalter schlug der Handel andere N)ege ein, und andere Völker wurden seegewaltig, vor allen Dingen ging der Reichtum dadurch zurück, daß die Herings- schwärme nicht mehr in der Tlbmündung zum Laichen erschienen. Oa kam Hamburg in Gefahr, seine Freiheit zu verlieren. Schleswig-Holstein wurde mit Dänemark unter einer Nrone vereinigt, und die Oänenkönige trachteten danach, die Stadt in ihre Gewalt zu bringen. Die Bürger wußten aber die Geld- not der Oänenkönige auszunutzen und er- kauften sich mehrfach die Erhaltung ihrer Rechte. Schlimmes mußte Hamburg in der Zran- zosenzeit vor 100 Jah- ren erdulden. Napoleon machte es zu einer fran- zösischen Stadt. Oer Handel stockte,- die Eng- länder raubten die Schiffe der Hamburger Kaufleute, und die Steuern und Abgaben für die Rriegenapoleons wurden immer drücken- der. Noch größer aber wurde die Not, als Na- poleon geschlagen wurde und sich nach Krankreich zurückziehen mußte,- denn nun wurde ham- bürg, das noch von fran- zösischen Truppen besetzt war, von den verbün- deten belagert. Oerntar- schall Oavoust zwang 20000 armehamburger, die Stadt zu verlassen, weil sie sich nicht für sechs Monate mit Lebens- mittein versorgen konn- ten. In der bitteren Winterkälte sind viele von ihnen umgekommen. Nach dem Nriege blühte der Handel nur langsam auf. Im Jahre 1842 traf die Stadt ein neues Unglück. Ourch eine dreitägige Feuers- brunst brannte der dritte Teil nieder. Ooch schöner und geräumiger wurde sie wieder aufgebaut. Die jetzige Größe Hamburgs hängt mit der Entstehung des neuen Deutschen Keiches zusammen. 1870 hatte die Stadt ungefähr 190 000 Einwohner, jetzt reichlich eine Million. Sievers, Heimatkunde von Schleswig-Holstein. 2 5ibb, 7. Hamburger Zleet,

7. Heimatkunde von Schleswig-Holstein - S. 18

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
»>., 18 Schleswig-Holstein. Der Hamburger Hafen. Hamburg ist die größte und wichtigste Handelsstadt Deutschlands, vie Hamburger Flotte ist größer als die irgend einer andern Stadt. Das Fahrwasser der Elbe wird durch Laggerungen ver- tieft- auch die größten Seeschiffe können bis zur Stadt kommen, vie Häfen werden ständig erweitert- jetzt fallen ihnen auch die grünen Elbinseln Walters- Hof und Zinkenwerder zum Opfer. Hn den Kais reiht sich Schuppen an Schuppen, um die Schiffsladungen aufzunehmen. Eisenbahnen laufen an den Schuppen entlang,- durch sie werden die Güter ins Inland befördert oder von dort zur Verladung nach den Häfen. Schuten und Kähne nehmen andere Güter auf und bringen sie nach den turmhohen Speichern an den Fleeten, die wie ein Netz die Stadt durchziehen. Werften. Elbtunnel. In Hamburg (Steinwerder) sind auch große Werften entstanden, auf denen die größten Kriegs- und Handelsschiffe erbaut werden. Mehr als 10000 Arbeiter finden auf den Werften lohnende Arbeit. Um für diese Tausenden einen bequemen Weg nach der Arbeitsstätte zu schaffen, hat Hamburg einen Tunnel erbaut. In einem großen Fahrstuhl sinken Menschen und Fuhrwerke über 20 m in die Tiefe. Dann wandern sie in einer 500 m langen--Köhre unter der Elbe durch und werden darauf durch einen zweiten Fahrstuhl am jenseitigen Ufer wieder emporgehoben, von einem merkwürdigen Gefühl wird man im Tunnel beschlichm, wenn man bedenkt, daß über einem die Elbe rauscht und stolze Schiffe mit ihrer un- geheuren Last trägt. Verkehr. In der Stadt ist ein gewaltiger Verkehr, vie vielen elek- irischen Straßenbahnen, die die Geschäftsstraßen durchziehen, genügten nicht mehr, den Menschenstrom zu befördern- die hoch- und Untergrundbahn wurde zu ihrer Entlastung angelegt. So flutet unter, aus und über der Straße der Menschenstrom dahin. Hamburg hat viele Sehenswürdigkeiten: den zoologischen und botanischen Garten, die Kunsthalle, mehrere Museen, vie größte Sehenswürdigkeit ist und bleibt aber der Hafen mit dem Mastenwald der Schiffe. Bedeutung für Holstein. Ist Hamburg jetzt auch keine holsteinische Stadt mehr, so übt es doch auf die Beschäftigung der Bewohner Holsteins den größten Einfluß aus, wie im vorigen Abschnitt gezeigt ist. Auf den Hamburger Viehmärkten verkauft der holsteinische Lauer seine Rinder, Schafe und Schweine. Ein großer Teil wird davon weiter verschickt nach Sachsen, dem Rheinland und andern Teilen Deutschlands. In Hamburg wohnen auch gegen 150 000 Le- wohner, die in Schleswig-Holstein geboren sind. Es zählt mehr geborene Schleswig-Holsteiner als die Großstädte Mona und Kiel. Altona. vie Stadt Altona verdankt der Nähe Hamburgs ihre Entstehung und ihr schnelles Anwachsen. Im Iahre 1536 erbaute ein Fischer, Jochim von Lohe, an dem Grenzbach gegen Hamburg ein Haus, in welchem er eine Brauerei und Wirtschaft anlegte. Die ham- burger wollten von dieser Nachbarschaft nichts wissen und verlangten den Abbruch des Hauses. Lei den Streitigkeiten fiel von seiten der Hamburger wiederholt der 5lus^

8. Heimatkunde von Schleswig-Holstein - S. 27

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
§ 10. Mttelholstein. 27 Die bewaldeten Hügel, die blauen Seen und die fruchtbaren, wohlbestellten Acker bieten Landschaftsbilder von großer Schönheit. Haupterwerbsquelle ist Ackerbau? die Viehzucht ist von geringerer Bedeutung; Industrie fehlt fast ganz. In Ost- Holstein sind viele große Güter. Zn der Landschaft finden sich zahlreiche, aber nur kleine Städte. Das Fürstentum Lübeck und die Freie Stadt Lübeck liegen mit in der Landschaft Ostholstein, gehören aber nicht mit zu Schleswig-Holstein. 8 10. Mittelholstein. Lage. Grenzen. Mittelholstein umfaßt das Gebiet der früheren Grafschaft Holstein. Diese grenzte im Westen an Othmarschen, im Norden an die Lider, im Osten anwagrienund im Süden an die Grafschaft Stormarn. Gegen Oth- marschen bildetjetzt der Kaiser-Wil- helm-Ranal die Grenze. Während im Westenundnor- den eine natürliche Grenze vorhanden ist, fehlt diese im Osten und Süden. Im Osten ist als Grenze eine Linie anzunehmen, die von Kiel nach Sege- berg geht; dort ist die Wasserscheide von Lider und Schwentine.imsü- den sind Wilsterau, Stör, Bramau und Schmalfelderau als Grenze anzusehen. Bodenbeschaffenheit. Ntittelholstein gilt gewöhnlich als ein ein- förmiges, wenig fruchtbares Gebiet; doch sind große Teile recht fruchtbar und reich an Naturschönheiten. Das gilt besonders von den Teilen, die von Hügel- ketten durchzogen werden; denn diese zeigen denselben lehmigen, fruchtbaren Boden wie die hügelgebiete des Ostens. Ein solcher Höhenzug durchzieht ganz Nlittelholstein. Er beginnt bei Bordesholm und läuft dann westlich über Nortorf, hohenwestedt, Grünental bis dicht vor Heide. Er bildet die Wasser- scheide zwischen Lider und Stör. Ein zweiter Höhenzug zieht sich von Born- böved südwestlich über die Boostedter höhen (94 in) bis Rellinghusen hin. Ein kleines höhengebiet liegt nördlich der Stör bei Itzehoe. Im Gebiete dieser höhen sind noch viele Waldungen erhalten, die meistens aus Eichen und Luchen bestehen. Die Ebenen zwischen den höhenketten sind allerdings sandig und unfruchtbar. Da ist das Gebiet großer Heiden; die größten sind die 5lbb. Ii. Mittelholstein.

9. Heimatkunde von Schleswig-Holstein - S. 61

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
§ 22. Die Verkehrswege. — § 23. Der Kaiser-Wilhelm-Kanal. 61 versorgt das Land mit Kolonialwaren und den Rohstoffen der Industrie, so mit holz, Erzen und Metallen aller Art, Baumwolle, Jute usw. Zur diese Einfuhr ist Hamburg noch mehr als für die Ausfuhr Mittelpunkt des Handels. 8 22. Die Verkehrswege. Der Handel kann nur recht gedeihen, wenn gute Verkehrswege vorhanden sind. Dazu gehören die Wasserstraßen (Zlüsse, Kanäle und das Meer selbst), Eisenbahnen und Ehausseen. Die wichtigste Wasserstraße ist die Elbe. Nur wenige Zlüsse haben einen so großen Schiffsverkehr aufzuweisen wie die Elbe, von hier laufen regelmäßig die Riesendampfer aus und verbinden Hamburg mit allen Teilen der Welt, besonders mit den Häfen Amerikas. Kür den Verkehr im Lande sind auch die Nebenflüsse der Elbe und die Eider von großer Bedeutung. Noch größer ist die Bedeutung des Kaiser-Wilhelm-Kanals und des Elbe-Trave-Kanals, die im folgenden Abschnitt eingehender behandelt werden. Im Jahre 1843 wurde die erste Eisenbahn in Schleswig-Holstein gebaut,' sie ver- band Altona mit Kiel, von dieser Linie zweigte man später die Lahn nach Neu- Münster—rendsburg—wamdrup nach Norden ab. Es war die erste Längsbahn des Landes. Erst 30 Jahre später wurde die zweite Längsbahn ausgebaut, die Marsch- bahn. Eine dritte Längsbahn geht von Lauenburg über Lübeck, Eutin, Kiel nach Zlens- bürg. Zahlreiche (yuerbahnen verbinden diese untereinander und bilden mit ihnen ein vollständiges Netz. Dadurch entstehen Kreuzungspunkte, die auf der Karte dem Knoten eines Netzes ähnlich sehen,' man nennt sie Eisenbahnknotenpunkte. Der wichtigste Knotenpunkt ist Neumünster, von ähnlicher Bedeutung sind Hamburg-Altona, Elms- Horn, Heide, Oldesloe, Kiel, Rendsburg und Flensburg. Die wichtigeren Eisenbahnen gehören fast alle dem preußischen Staat. Zwischen den Hauptbahnen sind viele Klein- bahnen erbaut, die meistens den Kreisen gehören. Dörfer und Städte sind außerdem durch Ehausseen verbunden. Diese haben nicht mehr so große Bedeutung wie früher- die Eisenbahnen haben allen Lastverkehr an sich gerissen. § 23. Oer ttaiser-Wilhelm-ttanal. Schon im Mittelalter wurden Gst- und Nordsee durch Kanäle verbunden. Große Kanäle, wie sie für die gegenwärtige Schiffahrt nötig sind, konnte man noch nicht bauen. Ein Kanal verband die obere Alster mit der Beste, einem Nebenfluß der Trave. Er hatte meistens zu wenig Wasser und geriet bald wieder in verfall und Vergessenheit. Zerner wurden Elbe und Trave unter Benutzung kleiner Auen verbunden. Dieser Kanal wurde noch bis ums Jahr 1880 benutzt. Er war nur für kleine Kähne brauchbar. Ums Jahr 1780 wurde ein Kanal zwischen Eider und Kieler Hafen gebaut. Er war für die damalige Zeit ein großes Bauwerk und hat auch dem Handel und der Schiffahrt viel Förderung gebracht. Für die großen Schiffe der Neuzeit war er aber zu klein geworden. Als das neue Deutsche Reich eine Zlotte erbaute, entstand das Bedürfnis, die beiden deutschen Meere durch einen großen Kanal zu verbinden, damit man schnell die Ostsee- mit der Nordsee- flotte vereinigen könnte. Im Jahre 1887 wurde der Grundstein zum Lau gelegt. Der 90jährige Kaiser Wilhelm kam dazu selbst nach Kiel. Acht Jahre dauerte die Lauzeit. Im Jahre 1895 konnte unser jetziger Kaiser den Kanal im Beisein der deutschen Bundesfürsten und unter Beteiligung fremder Staaten eröffnen. Anfänglich nannte man ihn Nordostseekanal; unser Kaiser benannte ihn nach seinem Großvater Kaiser-Wilhelm-Kanal. weil er für die ständig größer werdenden Schiffe schon nach zehn Jahren zu klein geworden war, wurde vor einigen Jahren seine Erweiterung beschlossen. Dieser Erweiterungsbau wird 1914 beendet sein. Der Kanal wird dann zu den größten Lauwerken der Welt gehören. Er hat für unsere Schiffahrt eine ungeheure Bedeutung- im Jahre 1912 wurde er von mehr als 37000 Schiffen benutzt. Seine größte Bedeutung liegt aber darin, daß er eine schnelle Vereinigung unserer Zlotte möglich macht.

10. Heimatkunde von Schleswig-Holstein - S. 34

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
34 Schleswig-Holstein. Schauenburger Grasen zum Schutze Holsteins gegen die Wenden eine Lurg, die Siegburg genannt. Danach hat Segeberg seinen Namen erhalten, von der Burg ist nichts mehr erhalten. Oer Gips wird losgebrochen, gebrannt und dann als Laumaterial verwertet. Unter dem Gips liegt ein mächtiges Stein- salzlager. Man hat versucht, das Salzlager abzubauen- aber es brach Wasser in den Schacht, das sich nicht wegschaffen ließ, vas Salzwasser dient zu Lade- zwecken (Solbad). Im Zrühjahr 1913 wurde hier unter dem Gipsfelsen eine große höhle voll prächtiger Tropfsteingebilde entdeckt. Riel liegt ebenfalls auf der Grenze von Mittel- und Ostholstein. Nach der Lodenform gehört Kiel mit seiner schönen Umgebung schon mit zu Ost- Holstein- es hat aber seit den ältesten Zeiten zum eigentlichen Holstein gehört, und deshalb wird es hier zu Nlittelholstein gerechnet. Kbb, 17. Der Kieler Hafen zur Zeit der Kieler Woche, iphot. Renarb, Kid.) Kiel verdankt wahrscheinlich der keilförmigen Lucht, an der es liegt, seinen Namen, hier erbaute Graf Adolf Iv. vor 700 Jahren ein Schloß, und lange haben seine Nachfolger hier residiert. Jetzt ist das alte Schloß die Residenz des Prinzen Heinrich, des Lruders unseres Kaisers. Die Stadt hatte 1864 erst 12 000 Einwohner, jetzt dagegen ungefähr 220 000. Das schnelle Aufblühen verdankt sie dem Hafen. Dieser ist tief, groß und ge- schützt. Wegen dieser Eigenschaften wurde er zum Neichskriegshafen gemacht. Zast immer ist im Kieler Hafen eine größere Zahl unserer Linienschiffe, Kreuzer und Torpedoboote zu sehen. Am Kieler Hafen sind auch große Werften ent- standen, die dem Bau der Kriegsschiffe dienen: die Kaiserliche Werft, die Ger- maniawerft (Krupp) und howaldts Werft. Gegen 20 000 Arbeiter finden hier beim Lau der Kriegsschiffe gutbezahlte Arbeit.
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