: Beschieung von Libau (Kurland) und der Kste von Algier. Erstes Seetreffen bei Helgoland. Angriffe | der deutschen Flotte auf die englische Kste, Sieg an der Doggerbank. Das deutsche Auslandskreuzer-Geschwader, bei Coronet (Chile) siegreich, wird bei den Falklands-Jnseln vernichtet.
Kmpfe in den Kolonien: Tsingtau erliegt nach Helden-haster Verteidigung den Japanern, (7. November).
1915 Schlachten bei Soissons, in der Champagne, an der Lorettohhe und in den Argonnen. Der groe An-griff der Franzosen (General Joffre) und Englnder bei Ipern, Arras und in der Champagne scheitert
(September-Oktober).
I _
Winterschlacht in Masuren (7. bis 15. Febr.). Die Russen erobern Przemysl.
| Durchbruchsschlacht in Westgalizien (Gorlice 2. Mai); Rckeroberung Galiziens. Vorrcken der Dentscheu und sterreicher in Polen; Eroberung der groen westrussischen Festungen (Warschau, Kowuo, Modlin it. ct.).
Sieg der Trken an den Dardanellen (18. Mrz); Rck-zug der Englnder von Gallipoli.
Abfall Italiens vom Dreibund und Eintritt in den Krieg (23. Mai); Kmpfe in Sdtirol und am Jsonzo.
Eintritt Bulgariens in den Weltkrieg (Mitte Oktober). Vernichtung Serbiens und Montenegros (von Mackensen): Belgrad und Risch erobert, Schlacht auf dem Amselfelde.
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
TM Hauptwörter (100): [T51: [Armee General Schlacht Franzose Truppe Mann Feind Heer Metz Preußen], T15: [Schiff Flotte Hafen England Jahr Insel Engländer Meer Küste Kriegsschiff], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan]]
TM Hauptwörter (200): [T140: [Stadt Franzose Feind Festung Truppe Tag Mann Paris Belagerung Angriff], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet], T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen]]
Pfeifer: Lehrbuch der Geschichte fr hhere Lehranstalten
Bearbeitet unter Bercksichtigung der Heimatgeschichte, mit zahlreichen Faustkarten und synchronistischen Tafeln sowie kulturgeschichtlichen Bilderanhngen zu den Teilen I Iii und kunstgeschichtlichen Bilder-anhngen von Dir. Prof. vr.p.brandt zu den Teilen Iv-Vi.
Das Buch bleibt in allen Ausgaben bis auf weiteres unverndert bestehen,
entsprechend dem Erla des Herrn Ministers, da neue Lehrbcher - zu denen stark vernderte zu rechnen sind - zunchst nicht eingefhrt werden drfen.
Zeittafel fr die unteren Klassen. 16 Seiten auf Schreibpapier. 1917. In Umschlag geheftet .30 M.
I. Teil: Griechische Geschichte bis zum Tode Alexanders des Groen. Rmische Geschichte bis zum Tode des
Augustus. 5. Auflage. 1916. Kartoniert 1 M.
Ii. Teil: Das Rmische Reich unter den Kaisern. Deutsche und preuische Geschichte bis 1740.
Iia: Fr parittische und evangelische Anstalten. Z.auflage. 1912. Kartoniert 1.80 M.
Iib: Fr katholische und parittische Anstalten. Z.auflage. 1916. Kartoniert 1.80 M.
Ih. Teil: Preuische und deutsche Geschichte vom Regierungsantritt Friedrichs des Groen bis zur Gegenwart.
4. Auflage. 1915. Kartoniert 1.30 M.
Iv. Teil: Die Hauptereignisse der griechischen Geschichte bis zum Tode Alexanders des Groken und der rmiscken Geschichte bis Augustus. 3. Auflage. 1913. Gebunden 2 M.
V. Teil: Die Hauptereignisse der rmischen Kaiserzeit. Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreiigjhrigen Krieges. Preis jedes Teiles gebunden 3 M.
Ausgabe A: Fr Ostdeutschland. Bearbeitet von Professor Dr.a.christoph und Professor P.dittrichf. 1911. Ausgabe L: Fr Westdeutschland. Bearbeitet von Provinzialschulrat Dr. F. Cramer. 1911.
Ausgabe L: Fr Schlesien. Bearbeitet von Professor Dr. C. Bruchmann. 1911.
Ausgabe v: Fr Westdeutschland. Unter Mitwirkung von Direktor Philipp Hafner bearbeitet von Prof.
Dr. C. Bruchmann und Professor A. Ruppersberg. 1912.
Ausgabe E: Fr Hannover und Braunschweig. Bearbeitet von Professor Dr. C. Bruchmann und Direktor Dr. von der Osten. 1912.
Ausgabe F: Fr Posen. Bearbeitet von Professor Dr. C. Bruchmann und Professor P. Beer. 1912. Ausgabe G: Fr Thringen. Bearbeitet von Prof. Dr. C. Bruchmann und Oberlehrer E. Fleischer. 1912. Vi. Teil: Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der Preuisch-deutschen Geschichte seit 1648.
Dieser Teil ist in denselben Ausgaben erschienen und von denselben Verfassern bearbeitet wie Teil V.
Preis jedes Teiles gebunden 3 M.
Fr das Groherzogtum Hessen wird Teil Vi mit einem Anhang: Kurzer Abri der Geschichte und Ver-fassung des Groherzogtums Hessen von Professor K. Henkelmann zum gleichen Preise geliefert. Einzelausgabe des Anhanges. Kartoniert .30 M.
Ruppersberg, Prof. Albert, Kurzgefate Staatslehre fr hhere Lehranstalten und zum Selbstunterricht. 2., durchgesehene Aufl., ergnzt durch eine bersicht der die Verfassung der brigen Gromchte sowie durch eine kurze Erluterung der Volkswirtschaftslehre. 1912. 56 S. Kartoniert .50 M
Dreist, Prof. Dr. Georg, Territorialer Aufbau des Brandenburgisch-Preuischen Staates. 51 S. 1910
Kartoniert .80 M.
Cramer, Prov.-Schulrat Dr. Franz, Rmisch-germanische Studien. Gesammelte Beitrge zur rmisch-ger-manischen Altertumskunde. Mit einer Karte des Limesgebietes. 1914. Viii und 263 S. gr. 8.
Steif geheftet 6.80 M.; Leinwandband 8. M. Cramer, Prov.-Schulrat Dr. Franz, Der Weltkrieg. bersicht der den Verlaus des Krieges jste Gche Dezember 1915. Eine Ergnzung geschichtlicher Lehrbcher, vorzugsweise des Pfeiferschen Lehrbuchs der Geschichte. 2. Auflage. 1916. 32 S. Gefzelt .80
Druck von Breitkopf & Hrtel in Leipzig.
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TM Hauptwörter (200): [T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium]]
Extrahierte Personennamen: Alexanders Augustus Friedrichs Alexanders Augustus F._Cramer C._Bruchmann Philipp_Hafner Philipp C._Bruchmann C._Bruchmann C._Bruchmann P._Beer C._Bruchmann Fleischer K._Henkelmann Georg Cramer Franz Franz Cramer Franz Franz Breitkopf_&_Hrtel
Regionen (OPAC): Aschersleben, Calbe, Oschersleben, Wanzleben
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
Heimatkunde
der Areise
Aschersleben, Calbe, Oschersleben
und Wanzleben.
Ein Führer
durch die Heimat und ihre Geschichte und Zage.
Im Anschluß an den von der Königlichen Regierung zu Magdeburg
entworfenen Lehrplan für den Geschichtsunterricht
vom 11. Mai 1891.
Bearbeitet vou
(5. Lehrmann, und L. Mütter,
Sem.-Lehrer in Mühlhausen t. Th. Lehrer in Staßfnrt.
Zweite, vermehrte und verbesserte Auflage.
Mit 10 Abbildungen im Text und einer Karte in Farbendruck.
Jerdinand Kirt,
- Königliche Universitär- und Verlags -Buchhandlung.
Breslau, 1807.
Alle Rechte vorbehalten.
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T64: [Vater Sohn Jahr Tod Mutter Regierung König Kind Heinrich Bruder]]
Regionen (OPAC): Aschersleben, Calbe, Oschersleben, Wanzleben
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
2. Vodengestaltung. 7
Schnaufen von Bodos Roß und das gellende Lachen des Unholdes. In verzweifelter
Entschlossenheit gab sie dem Rosse die Sporen; einen Augenblick zauderte das edle Tier,
dann aber bäumte es sich hoch empor, sprang über den tiefen Abgrund in herrlichem
Sprunge und fchlug jenseits seinen beerzten Huf tief iu das harte Gestein. Die
schwere, goldene Königskrone fiel der Königstochter vom Haupte hinab in die Tiefe,
die Jungfrau aber selber war gerettet und streichelte den Hals ihres edlen Rosses.
Das Roß des Riesen aber erreichte beim Sprunge den jenseitigen Felsen nicht,
sondern stürzte mit dem Unholde in die Tiefe. Hier verwandelte sich Bodo in einen
Hexentanzplatz. Roßtrappefelsen.
Hund und bewacht als solcher die der Prinzessin entfallene Krone, so daß Taucher
vergeblich nach derselben suchen. Nach dem Riesen Bodo hat der Fluß den
Namen Bode.
Nahe dem Nordrande des Harzes zieht sich von Blankenburg über
Weddersleben nach Balleustedt eiu aus Quadersandsteinen aufgebauter Wall,
welcher an manchen Stellen eine Höhe von 250 m erreicht. Dieser Gebirgs-
wall ist durch große Lücken unterbrochen; er wird die Teufelsmauer genannt.
Die Sage erzählt: Der Teufel wollte einmal die Welt mit dem Herrn Christus
teilen; dieser sollte den Harz, er aber wollte das Flachland nehmen, und um die
Grenze besser kenntlich zu machen, wollte er eine Mauer dahin bauen. Der Herr
war damit zusriedeu, sagte aber, vor dem ersten Hahnenschrei müßte alles fertig sein.
Da arbeitete der Teufel rüstig, und als es gegen Morgen kam, fehlte nur noch ein
Stein. Gerade als er den herbei trug, um ihn einzusetzen, krähte der Hahn. Nun
warf der Teufel unmutig die Quadersteine umher, wie sie noch liegen, und so ist die
Mauer bis diesen Tag unvollendet geblieben.
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T43: [König Held Sohn Mann Schwert Ritter Hand Tod Vater Feind], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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TM Hauptwörter (200): [T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T41: [König Siegfried Held Hagen Mann Günther Frau Gudrun Kriemhild Tod], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Regionen (OPAC): Aschersleben, Calbe, Oschersleben, Wanzleben
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
8 Allgemeine Landeskunde.
Von den erwähnten Ausläufern des Harzes sind es hauptsächlich zwei,
welche die Kreise mit ihren Erhebungen durchziehen, nämlich der Hny und
der Hakel.
Der Huy, ein mit herrlichem Laubwald bewachsener Höhenzug, erhebt
sich dreiviertel Stunde westlich Ihm Schwanebeck, zieht sich anfangs schmal,
dann breiter werdend von Osten nach Westen, wo sich zuletzt die Breite
wieder verringert, und läuft in einer schmalen Zunge südlich vou Baders-
leben aus. Derselbe trägt aus seinem nördlichen Abhänge das ehemalige
Kloster „Hnysburg", jetzt Domäne oder Staatsgut, welches weithin sichtbar
ist. Die Länge des Gebirgszuges beträgt etwa 20 km, die größte Breite
6 km. Drei Warten krönen den Höhenzug, im Osten die Eilenstedter oder
Paulkopswarte, in der Mitte die Sargstedter Warte über Sargstedt und im
Westen die Hakenthalswarte.
Die Daneilshöhle.
Am nördlichen Abhange des Berges, welcher das Kloster Hupsburg trägt,
findet sich eine von Menschenhand in den Fels gehauene Höhle von beträchtlichem
Umfange, welche aus zwei Abteilungen, einem Wohnraum und einem Pferdestall
besteht. In dieser Höhle hauste der Räuber Daneel oder Daneil. Von hier aus
unternahm er seine Raubzüge bis tief in den Harz hinein. Auch hatte er alle Wege
im weiten Umkreise um feine Höhle mit verborgenen Drahtschlingen umgeben, die
mit Glöckchen in der Höhle in Verbindung standen. Sobald ein Wanderer nun an
solche Drahtschlinge stieß, ertönte ein Glöckchen in der Höhle, und der Räuber wußte
sofort, wo sich feine Beute befaud.
Der Schlupfwinkel des Räubers blieb lange Zeit unentdeckt, da er bei seinen
Raubzügen seinein Pferde die Hufe verkehrt unterschlug, um so die Spur von seiner
Höhle abzulenken. Einst verirrte sich ein Bauermädchen beim Haselnußpflücken und
geriet in die Drahtschlingen. Der Räuber schleppte sie in seine Höhle, woselbst sie
ihm den Haushalt führen mußte; er zwang sie zum Schwur, ihn nicht zu verraten.
Nach sechs Jahren gestattete er ihr zum erftenmale, wieder einmal in die Stadt zu
gehen, um für sich Kleider zu kaufen. Sie machte sich in der Frühe des Morgens
auf den Weg. In der Stadt angekommen, waren die Laden noch geschlossen. Da
kniete sie vor der Rolandssäule nieder und schüttete dieser unter Schluchzen und
Thränen ihr Herz aus. Ihre Worte hörte ein Gerichtsdiener, der des Weges kam.
Der führte sie zu dem Schöffen, und nachdem drei Priester sie ihres Eides entbunden
hatten, verriet sie den Schlupfwinkel des Räubers. Die Höhle desselben wurde am
nächsten Tage umstellt. Da der Eingang durch eiserue Thüren verschlossen war,
mußten Zimmerleute und Maurer ein Loch von oben in den Felsen hauen. Hier
hinein goß man solange heißes Wasser, bis der Räuber eleudiglich verbrannte.
Der südliche von beiden genannten Ausläufern des Harzes, der Hakel,
teilt sich wieder in zwei Teile. Der eine dieser Höhenzüge, welcher die
Richtung nach Bernbnrg verfolgt, erreicht bei Köchstedt seine höchste Erhebung
und tritt westlich von Löderbnrg in den Kreis Calbe ein; er verläßt den-
selben südlich von der Bode. Auf dem höchsten Punkte dieses Höhenzuges
stand früher eine Burg, die Dumburg, von welcher die Reste noch heute zu
sehen sind. Die Chroniken erzählen, daß die Burg 1367 in dem Besitze
der Herren von Knesebeck gewesen sei, die von hier aus magdeburgisches Gut
geraubt hatten. Deshalb verbanden sich der Erzbischos Dietrich von Magdc-
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute]]
Regionen (OPAC): Aschersleben, Calbe, Oschersleben, Wanzleben
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
2. Bodengestaltung. 9
bürg und die Bürger von Halberstadt, Quedlinburg und Oschersleben zu
einem Zuge gegen sie. Die Dumburg wurde erobert und zerstört. Jetzt
befindet sich daselbst ein nur im Sommer bewohntes Gasthaus mit Aus-
sichtstnrm, von welchem man eine herrliche Aussicht nach Halberstadt, Qnedlin-
bürg und zum Harze hin hat.
Der andere Höhenzug zieht sich von Groß-Wanzleben über Sülldorf
und Schönebeck nach Barby. Ein Berg dieses Höhenzuges ist der Hümmels-
berg bei Schönebeck. Diese beiden Höhenzüge werden durch einen andern,
der vou Südosten nach Nordwesten läuft, verbunden; derselbe erreicht seine
größte Erhebung im Wartenberg nördlich von Calbe an der Saale und
endet iu einem einzelstehenden Berge, dem Krähen- oder Weinberg bei Zens.
Bemerkenswerte Erhebungen befinden sich noch südlich von Quedlinburg, die
sogenannten Sewecker Berge und Heide-Berge zwischen Wegeleben und
Quedlinburg. Zwischen diese Ausläufer schiebt sich die norddeutsche Tief-
ebene, welche aber nicht etwa eine ebene Fläche zeigt, sondern dnrch viele
wellenförmige Erhebungen und Senkungen und durch Flußniederungen reiche
Abwechslungen bietet.
Die Dumburg.
Die Dumburg liegt zwischen Hedersleben und Adersleben. Von ihr singt der
Dichter: „Seht hin, wo einst die Feste stand mit ihren stolzen Türmen, trotzt einsam
nur noch eine Wand der Zeit und ihren Stürmen." Mit Schauder naht der Wan-
derer den Trümmern der Burg, Grausen erfaßt ihn, wenn ihn in dieser Gegend
die Nacht überfällt. Denn wenn die Sonne untergegangen ist, und er den Boden
der Burg betritt, so hört er in der Tiefe dumpfes Ächzen und Kettengeklirr, und um
Mitternacht sieht er im Mondschein die Geister der alten Nittel. In langem, feier-
lichem Zuge steigen zwölf große, weiße Gestalten aus den Felsentrümmern hervor,
einen großen, offenen Sarg tragend, den sie auf den Hof hinsetzen, um dann zu ver-
schwinden. — Lange Zeit hausten in der Dumburg Raubritter, welche die vorbei-
ziehenden Kaufleute und Wanderer erschlugen und beraubten. Die geraubten Schätze
von Gold, Silber und Edelstein liegen noch jetzt unter den Trümmern der Dumburg.
— Ein armer Holzhauer belauschte einst beim Fällen eines Baumes einen Mönch,
der durch eine verborgene Thür in die unterirdischen Gewölbe der Dumburg gelangte.
Am folgenden Tage folgte der Holzhauer durch dieselbe Thür und entdeckte im Innern
der Burg unermeßliche Reichtümer. Er nahm davon einige Goldstücke, und als er
sich entfernte, rief ihm eine Stimme aus dem Gewölbe nach: „Komm wieder!" Zum
zweiten und dritten male ging der Holzhauer in die Burg und nahm sich ungestört
beträchtliche Reichtümer mit nach Haus. Davon gab er der Kirche und den Armen
zwei Zehnteile. Als er sich von seinem Nachbar, einem Geizhals, einen Scheffel lieh,
um sein Gold darin zu messen, erfuhr dieser von den in der Burg verborgenen
Schätzen. Sofort machte sich der Geizhals mit Esel und Wagen auf den Weg, um
Säcke voll Goldes zu holen. Er gelangte durch ein Zaubersprüchlein auch durch die
verborgene Thür und füllte seine Säcke. Doch als er den letzten Sack fast gefüllt
hatte, stürzten die Geister der Höhle auf ihn und erwürgten ihn.
hakelnberg.
Hans von Hakelnberg war Oberjägermeister in Braunschweig. Er war ein
leidenschaftlicher Aäger und ritt das wildeste Pferd. Einst hatte er einen Eber erlegt.
Beim Zerlegen des Wildes nahm Hakelnberg den Kops des Tieres in die Höhe, aber
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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Regionen (OPAC): Aschersleben, Calbe, Oschersleben, Wanzleben
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
30 Ortskunde.
2. Hochstedt, 2500 Einwohner.
Die evangelische Pfarrkirche ist landesherrlichen Patronats. Die Ein-
wohner nähren sich fast ausschließlich vom Ackerbau.
Cochftedt, in den ältesten Zeiten Coccede benannt, gehörte zur Grafschaft
Askanien und kam mit derselben 1322 an das Bistum Halberstadt. Die Kirche zu
Köchstedt stand ehemals nach einer Bestimmung des Grafen Bernhard von Plötzkau,
welche Bischof Rudolf I. von Halberstadt bestätigte, unter dem Patronate des Klosters
Hecklingen.
In Cochftedt wird auch das Grab des Oberjägermeisters Hans von Hakelberg
gezeigt. (Vergl. Seite 10.)
3. (Quedlinburg, 20 767 Einwohner, darunter 251 Militär.
Die Kreisstadt Quedlinburg liegt an der Bode, deren Hauptarm die
Stadt auf der südlichen und östlichen Seite umströmt, während ein kleinerer
Arm die Stadt selbst durchfließt. Die Stadt ist zum Teil vou betürmteu
Mauern umgeben und besteht aus der Alt- und Neustadt und den Vor-
städten Westendorf, Neueweg, Gröpervorstadt, Ohringervorstadt und dem
Münzenberge. In der Stadt erblickt man viele altertümliche Häuser. Qnedlin-
bürg ist jetzt Sitz des landrätlichen Amts, eines Königlichen Amtsgerichts,
einer Suverintendentnr, eines Domänenrentamtes und das Staudquartier
von 2 Eskadrous Kürassiere Nr. 7. Die Stadt hat 7 evangelische Kirchen
und 1 katholische Kirche. Dieselben sind: 1. die Benedikli- oder Marktkirche
in der Mitte der Altstadt, 2. die St. Blasiikirche im Südwesten der Alt-
stadt, 3. die St. Ägidienkirche im Norden der Altstadt (sie wird schon im
Jahre 1179 erwähnt), 4. die St. Nikolaikirche in der Neustadt (sie wird
1222 in Urkunden genannt; sie ist die größte der Stadt), 5. die St. Servatii-
die sonstige Stift- oder Schloßkirche (dieselbe wird schon 936 erwähnt und
enthält viele Sehenswürdigkeiten), 6. die St. Spiritus-Hospitalkirche, im
13. Jahrhundert erbaut, 7. die St. Johannis-Hospitalkirche, in der Mitte
des 15. Jahrhunderts erbaut, 8. die katholische Kirche St. Mathildis.
Außerdem befindet sich in der Stadt eine israelitische Gemeinde. — An
Schulen befinden sich in der Stadt ein Gymnasium, eine höhere Töchter-
schule, eine Knaben-Mittelschule. eine gehobene Bürgermädchenschule, die Alt-
städter, die Neustädter, die Westendorfer und die Hospital-Knabenschule, die
Altstädter, die Neustädter, die Westendorfer und die Hospital-Mädchenschule,
die landwirtschaftliche Schule und eine Erziehungsanstalt für verwahrloste
Kinder. In Quedlinburg befinden sich bedeutende Kunst- und Handels-
gärtnereien, mehrere Woll-, Draht-, Maschinen- und Farbenwarenfabriken.
An milden Stiftungen und gemeinnützigen Anstalten besitzt die Stadt das
St. Annen-, das St. Spiritus-, das St. Johannis-Hospital, die Hospitäler
zum Martinshofe und zum Totenkopf, zwei Armenhäuser und ein Waisenhaus.
Quedlinburg ist fast ringsum von naheliegenden Höhenzügen und Bergen
umgeben. Von den Umgebungen der Stadt sind zu erwähnen der Brühl
(in diesem Lustholze steht das dem Dichter Klopstock gesetzte Denkmal), der
Kleers seine herrlich gelegene Wiese), die Altenburg, das Müuzenberger
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz]]
TM Hauptwörter (200): [T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T72: [Kloster Kirche Jahr Bischof Kaiser Karl Otto Dom Grab Leiche], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf]]
Regionen (OPAC): Aschersleben, Calbe, Oschersleben, Wanzleben
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
48 Ortskunde.
an der Stelle der frühern kleineren Kirche. Der Bau blieb unvollendet, so daß der
Papst Sixtus Iv. im Jahre 1476 einen Ablaßbrief für den Weiterbau erlassen
mußte. In dieser Kirche hing an einem Pfeiler die Teufelsmütze, eine alte Eisen-
Haube, welche der Teufel daselbst hängen ließ, als er bei dem Pfarrer beichten wollte
von diesem aber verscheucht durch ein Fenster entwich.
Auf dem Turm der Johanniskirche hängen vier Glocken, von denen die von
Georg Schreiber im Jahre 1657 gegoffene die größte Glocke im Kreise Calbe ist.
Die infolge eines Sturzes beschädigte und daher umgegossene Stundenglocke trug die
Inschrift: To allen stunden bin ick lut.
Vor dem Ascherslebeuer Thore befindet sich das Hospital St. Johannis, ver-
einigt mit dem in Alt-Staßsnrt vorhandenen Hospital St. George. Die St. Petri-
Kirche in Alt-Staßsnrt, welche ebenfalls auf ein sehr hohes Alter zurückwies, wurde
als baufällig vor einem Jahrzehnt abgebrochen. Sie stand in der Petrikirchstraße.
Ein prächtiger, geräumiger Neubau wurde dafür auf dem Königsplatz aufgeführt.
— Vollendet ist letzt anch die romantisch gelegene, neuerbaute katholische Kirche.
Von den städtischen Gebäuden ist das im Jahre 1554 erbaute Rathaus sehens-
wert. Es trägt die Inschrift: „Halte Rat vor der That." Als Überrest jener alten
Stadttürme ist der sogenannte Eulenturm sehenswert. Auf dem Wächterplatz
befinden sich außerdem noch Überreste der alten Stadtmauer. Das Wappen der
Stadt besteht in einem quergeteilten Schilde, oben rot, unten weiß, worauf Johannes
der Täufer abgebildet ist, wie er mit der rechten Hand auf das in der linken ge-
haltene Gotteslamm zeigt.
Im Westen der Stadt liegt unweit der städtischen Wasserkunst der „Teufels-
küchenberg". Von ihm erzählt die Sage: Hier hat einst ein prächtiges Schloß ge-
standen. Da dasselbe von Gästen nie leer wurde, genügte dem Schloßherrn bald
die Küche nicht mehr. Er wurde eins mit dem Teufel, daß diefer ihm bis zum,
Hahnenschrei eine Küche bauen sollte, wofür er ihm seine Seele verschrieb. Allein
der Teufel konnte bis zu der vereinbarten Stunde den Bau nicht fertig stellen und
mußte deshalb auf die Seele des Schloßherrn verzichten. Aus Wut zertrümmerte er
das Schloß.
Die vielen auf dem Teufelsküchenberg gefundenen Steine, römische Münzen
und Urnen lassen dies Feld als vorchristliche Begräbnisstätte erscheinen.
Im Osten der Stadt liegen in der Bode „die fünf Steine", das sind große
Steine, die in grauer Vorzeit durch starken Eisgang bei Hochwasser auf den Eis-
schollen vom Harze dorthin geführt worden sind.
3. Schönebeck, 14811 Einwohner.
Schönebeck liegt nördlich von Calbe an der Elbe. Hier befindet sich
die größte Saline des preußischen Staates. In Groß-Salze, südlich von
Schönebeck, befinden sich die Solbrunnen, das Gradierwerk befindet sich bei
Bad Elmen; das Siedewerk selbst ist in Schönebeck, wohin die gradierte Sole
in unterirdischen Röhren geleitet wird.
Schönebeck hat viele chemische Fabriken, eine Züudhütchen-, eine Stein-
nußknopffabrik, mehrere Maschinen- und Düngemittelfabriken, eine Kokus-
nußweberei und andere Fabriken. Die Stadt hat ein Realprogymnasium.
An Stiftungen besitzt die Stadt das Thiemannsche Stift, das Frauenstift,
das städtische Krankenhaus.
Schönebeck ist in einer Zeit entstanden, wo noch der bei Zackmünde vorbei-
fließende Bach seinen Lauf in der Elbniederung hier hatte. Der Name Sconebecke,
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger]]
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Extrahierte Personennamen: Sixtus Georg_Schreiber Johannis George Johannes Schönebeck Schönebeck Schönebeck Schönebeck
Regionen (OPAC): Aschersleben, Calbe, Oschersleben, Wanzleben
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
Kreis Calbe. 49
Schenenbecke bedeutet „Schöner Bach". Erst als die Elbe sich ihr neues Hauptbett
bahnte, ums Jahr 1000, gewann Schönebeck größere Bedeutung. Der Platz eignete
sich sehr gut zum Hafeu. Dazu kommt, daß zwischen Groß-Salze und Schönebeck der
nächste Weg zur Elbe ist. Hier wurde also das zuerst in Groß-Salze gewonnene
Salz verschifft. Auch als Übergangspunkt über die Elbe erlangte Schönebeck bald
Bedeutung; noch heute führt die sogenannte Salzstraße in das Land jenseits der Elbe.
Schönebeck, 1223 zum erstenmale erwähnt, mußte daher Schifferstadt in besonderm
Maße werden. Daher kommt es, daß die beiden Kirchen dein Nikolaus und
Jakobus, den Schutzheiligen der Schiffer gewidmet waren. Da Schönebeck aus
Schiffahrt und Handel angewiesen war, hatte es nur eiue kleine Feldmark. Doch
liegen in seiner Flnr die wüsten Marken: Sambergs, Mentz, Gemnitz, Eisleben,
Plutz, Altona, Mendorf.
In den ersten Jahrhunderten seines Bestehens ist Schönebeck öfter in die Kriege,
welche die Erzbischöse führten, verwickelt worden. 1280 wurde es vom Erzbischos
Bernhard vergeblich belagert, dagegen 1305 durch Otto vou Welsleben eingenommen.
Derselbe Otto von Welsleben nahm es im Jahre 1307 für den Erzbischos Hein-
rich Ii. auf sehr listige Weise zum zweitemnale eiu. Die Stadt gehörte damals dem
Grafen von Barby. Otto ließ auf Bauerwagen versteckte Söldner in die Stadt
bringen, und diese bemächtigten sich des Thores. — Wiederholt wurde die Stadt an
verschiedene Adelige verpfändet, bis sie endlich in den Besitz des Domkapitels zu
Magdeburg überging und von hier aus im Jahre 1687 an Kürbrandenburg kam.
Die Reformation wurde jedenfalls im Jahre 1540 eingeführt. Im schmal-
kaldischen Kriege mußte die Stadt 1547 dem Kurfürsten von Sachsen den Hnldiguugs-
cid leisten. 1550 wurde die Stadt von Herzog Georg von Mecklenburg eingenommen.
Zu Anfang des 17. Jahrhunderts wurde der Turm über dem Salzer Thore
errichtet und über dem Thore das Bild des heiligen Moritz angebracht. Im dreißig-
jährigen Kriege hatte die Stadt bei allen Belagerungen des benachbarten Magde-
burgs viel zu leiden. Auf Fürbitte des mutigen Schneiders Hans Wiltenaw ent-
ging die Stadt der Einäscherung durch Wallenstein. Als verarmte Stadt kam sie
1687 an Brandenburg. — 1704 wurde das Königliche Salzwerk angelegt. Da
dieses eine Menge Arbeiter erforderte, so errichtete Friedrich der Große 1770—74
zwischen den nahe gelegenen Orten Schönebeck, Groß-Salze und Frohse eine Kolonie,
welche womöglich die Verschmelzung dieser drei Orte zu einer großartigen Stadt
anbahnen sollte. Zwischen Schönebeck und Groß-Salze wurde die Friedrichsstraße,
zwischen Schönebeck und Frohse die Königsstraße, zwischen Salze und Frohse die
Wilhelmsstraße angelegt. 1808—13 war Schönebeck französische Kantonhauptstadt.
Die Elbe, welcher die Stadt einen großen Teil ihres Wohlstandes verdankt, hat
sich jedoch nicht selten als gefährliche Feindin bewiesen. Verheerende Über-
schwemmungen trafen die Stadt in den Jahren 1276, 1306, 1432, 1501, 1515,
1529, 1655, 1784, 1729, 1830, 1845, 1858, 1860, 1862, 1865, 1876. — Von den
Kirchen kam die Nikolaikirche nach dem dreißigjährigen Kriege außer Gebrauch und
verfiel nach und nach.
Das jetzige Stadtwavpen stellt eine Stadtmauer mit geöffnetem Thor dar, worin der
Buchstabe 8 zu seheu ist; auf der Mauer aber stehen zwei Türme mit Spitzdächern
und zwischen ihnen ein Bienenkorb mit einem Kleeblatt ans seiner Spitze.
4. E>roh-Salze-(Ismen, 5903 Einwohner.
Die Stadt Groß-Salze liegt 12 km nördlich von Calbe auf den Ge-
markungen der früheren Ortschaften Schadeleben und Elmen. Der frühere
Amtsbezirk Alt-Salze ist jetzt mit Groß-Salze vereinigt. In der Stadt be-
L eh rm a u n u. Müller, Heimatkunde. 4
1
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Extrahierte Personennamen: Nikolaus Bernhard Otto Otto Otto Georg_von_Mecklenburg Salzer Moritz Hans_Wiltenaw Friedrich_der_Große Friedrich
Regionen (OPAC): Aschersleben, Calbe, Oschersleben, Wanzleben
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
52
Ortskunde.
5. Uarötj, 5677 Einwohner.
Die Stadt liegt nordöstlich von Calbe an der Elbe. In der Stadt
befindet sich das Königliche Lehrerseminar, eine Blindenanstalt und eine
Präparandenanstalt, die Stadt hat eine Zuckerfabrik, eine Spiritusbrennerei
und eine Dampfbrauerei.
Barby wird im Jahre 961 als Barbogi, Barebui, Bareboi, Barbei, Barbege
zum ersteumale genannt- Gewiß war hier eine Grenzburg zwischen der Mündung
der Saale und der Elbe, welche den Übergang über beide Flüsse beherrschte. Schon
in dem erwähnten Jahre wird Barby als Stadt und Burgward bezeichnet, und
Kaiser Otto I. schenkte den Zins der dort wohnenden Slawen dem Moritzstift. Noch
jetzt finden sich Überreste der alten Stadtmauer im Fundamente der jüngern Stadt-
mauer. Im Jahre 974 wurde der Königliche Hof Barby von Otto Ii. an das
Stift Quedlinburg verliehen, und dieses gab Barby später au die Herren von Arn
stein, die sich nach der neuen Besitzung Edle von Barby nannten. Als solcher tritt
zuerst Walter von Barby 1064 auf. Im Laufe der Zeit envarbeu die Edlen von
Barby auch die Grafschaft Mühlingen und nannten sich nun „Grafen von Mühlingen
und Edle von Barby". Sie erwarben um 1300 einen bedeutenden Besitz, nämlich
die Herrschaft Rosenburg mit den Ortschaften Groß- und Klein-Rosenburg, Breiten-
Hägen, Rajoch, Patzetz, Dornbock. Bald kam auch das Amt Walter-Nienburg mit
Flötz, Kämeritz, Groß-Lübs, dem Vorwerk Trebnitz, Tocheim und der Poley-Mühle
hinzu. Auch Schönebeck, Egeln und Zerbst gehörten zeitweise znr Herrschaft Barby.
^ Auf Verwenden Burchhards V. von Barby wurden die Edlen von Barby vom
Kaisä Maximilian durch eine Urkunde vom 1. Dezember 1497 in den Grafenstand
erhoben und nannten sich nun „Grafen von Barby und Mühlingen". Unter der
Herrschaft Burchhards V. wurde am 15. Mai 1505 der Grundstein zum jetzige«
Stadtturm gelegt und das Hospital St. Georgi gegründet. Unter seinem Nachfolger
Wolfgang I. wurde die Reformation eingeführt. — Im dreißigjährigen Kriege
wurde Barby auf wunderbare Weise gerettet. Schon hatte der General Pappen-
heim Mühlingen geplündert und rückte nun gegen Barby vor, als er rings um die
Stadt eine große Menge Wachtfeuer erblickte. Daher glaubten die Feinde, eine große
Besatzung läge in der Stadt, und zogen ab. Gleichwohl war Barby unbesetzt. Am
10. Januar 1636 wurde die Stadt nach fünfmaligem Sturme von Baner erobert
und geplündert und der sächsische Oberst Mitzlaff mit zwei Regimentern gefangen
genommen.
Das Geschlecht der Grafen von Barby starb am 17. Oktober 1659 mit dem
21jährigen jungen Grafen August Ludwig von Sachsen und Mühlingen aus, und
nun fiel die Herrschaft Barby an Kursachsen, Mühlingen an Anhalt, Rosenburg ans
Erzsttft Magdeburg.
Viel Segen für Barby stifteten die Grafen August und sein Sohn Heinrich
aus dem sächsischen Kurhause. Ersterer gründete den jetzigen Amtshos und nahm
sich der verbannten böhmischen Brüder an; letzterer verbesserte Kirchen- und Schul
wesen in der Grafschaft und gründete die Prediger-Witwenkasse; er erbaute das noch
jetzt stehende Schloß 1415 und ließ in Barby eigene Münzen schlagen; er gründete
in Barby eine reformierte Gemeinde. Im Jahre 1-48 wurde das Schloß der
Herrnhuter Brüdergemeinde verpachtet, die es znr Hochschule einrichtete. Später
wurde dieselbe verlegt, und die Herrnhuter siedelten sich in Gnadau an. Durch
den Wiener Kongreß wurde Barby 1815 preußisch. Die neue Regierung errichtete
der Stadt ein Hauptzollamt. Im Schlosse wurde 1853 das Schullehrerseminar
und die Blindenanstalt errichtet.
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Extrahierte Personennamen: Otto_I. Otto Walter_von_Barby Burchhards_V._von_Barby Maximilian Maximilian Burchhards_V. Georgi Wolfgang_I. August Ludwig_von_Sachsen Ludwig August Heinrich Heinrich