: Beschieung von Libau (Kurland) und der Kste von Algier. Erstes Seetreffen bei Helgoland. Angriffe | der deutschen Flotte auf die englische Kste, Sieg an der Doggerbank. Das deutsche Auslandskreuzer-Geschwader, bei Coronet (Chile) siegreich, wird bei den Falklands-Jnseln vernichtet.
Kmpfe in den Kolonien: Tsingtau erliegt nach Helden-haster Verteidigung den Japanern, (7. November).
1915 Schlachten bei Soissons, in der Champagne, an der Lorettohhe und in den Argonnen. Der groe An-griff der Franzosen (General Joffre) und Englnder bei Ipern, Arras und in der Champagne scheitert
(September-Oktober).
I _
Winterschlacht in Masuren (7. bis 15. Febr.). Die Russen erobern Przemysl.
| Durchbruchsschlacht in Westgalizien (Gorlice 2. Mai); Rckeroberung Galiziens. Vorrcken der Dentscheu und sterreicher in Polen; Eroberung der groen westrussischen Festungen (Warschau, Kowuo, Modlin it. ct.).
Sieg der Trken an den Dardanellen (18. Mrz); Rck-zug der Englnder von Gallipoli.
Abfall Italiens vom Dreibund und Eintritt in den Krieg (23. Mai); Kmpfe in Sdtirol und am Jsonzo.
Eintritt Bulgariens in den Weltkrieg (Mitte Oktober). Vernichtung Serbiens und Montenegros (von Mackensen): Belgrad und Risch erobert, Schlacht auf dem Amselfelde.
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— 17 —
Wir achten weiter auf die bei Hochwasser trübe, gelbe und
braune Färbung der Bäche, und die Schüler werden veranlaßt, sich
nach starkem oder längerem Regen einmal ein Gefäß voll schmutzigen
Flußwassers hinzustellen und nach einiger Zeit den Bodensatz anzu-
sehen, vielleicht auch zu wiegen und zu messen.
Größere Schüler könnten unter Anleitung des Lehrers durch
eigene Messungen und Berechnungen ermitteln, wieviel Wasser täg-
lich, monatlich, jährlich in Werre und Aa durch Herford fließt,*) wieviel
Schwemmstoffe mitgeführt werden, wie hoch hier die Regenhöhe**) in
einem Jahre ist, wieviel Erdreich usw. auf unfern Feldern, etwa auf
1 qkm oder im ganzen Kreise Herford, abgeschwemmt wird: alles
Aufgaben, die eigene sorgsältige Beobachtung, selbständiges Denken
und gewissenhafte Arbeit verlangten.
So kommen wir nach und nach durch zahlreiche Beobachtungen
und Vergleiche dahin, in dem Fluß einen außerordentlich erfolgreichen
Sandfabrikanten, einen fleißigen Lumpensammler, der auf die Dauer
nichts von dem, was ihm erreichbar ist, liegen laffen kann, und einen
» billigen Lieferanten zu sehen. Auch mit einem Riesen-Fuhrgeschäft
könnte man ihn vergleichen. Unaufhörlich, tagaus, tagein, ist er an
der Arbeit, erstaunlich große Massen von Erde, Steinen, Sand und
Schlamm loszureißen, fortzufpülen, weiterzuschleppen und nach dem
Meere zu verfrachten.
Wir kommen an einem mit 2 Pferden bespannten Sandwagen
vorüber und fragen im Vorbeigehen den Knecht, wieviel Sand er da
fährt. Es sind meist l1/2 cbm.
Im Weitergehen rechnen wir sofort einige dazu paffende Auf-
gaben, z. B. daß man, um 30 cbm Sand auf einmal zu fahren,
20 solcher Wagen und 40 solcher Pferde brauchte.
*) Herrn Dipl.-Jng. Ulrici verdanke ich weiter folgende Angaben:
Durchfluß 1. in der Werre an der Milcherbrücke im Jahresmittel 8 cbm/sec.
2. „ „ Aa bei Spilker „ „ 3,6 „ „
3. „ „ Werre an der Hansabrücke „ „ rund 12 „ „
**) Herr Rektor Wulff als Leiter der hiesigen Wetterwarte („Königl.
Meteorologischen Station") ermittelte als das 15 jährige Jahresmittel der
Jahre 1895—1910 = 717,1 mm,
als das Jahresmittel für 1910 —751,1mm (regenreich!)
ii ii ii „ 1911 =485,1 mm (fehr trocken!)
ii ii ii „ 1912 = 837,0 mm (regenreich !)
Allein am 25. August 1912 betrug hier die Niederschlagsmenge 22 mm,
im August 1912 überhaupt 126 mm!
Vergl. dazu die regenreichsten Stellen der Erde: Kamerunberg mit 10 m,
Assam am Himalaja 12 m!
Nolte, Bodenständiger Unterricht. 2
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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Extrahierte Personennamen: Spilker Wulff August August
— 32 —
2. Spaziergang: Schulhof. Gesichtskreis. Stand der Sonne.
Bestimmung der Lage des Schulhauses und der Nachbargebäude, der
Windrichtung nach dem Hahn der Münster- und Neustädter Kirche und
dem Rauch aus Stüssels und Kopkas Fabrikschornstein. „Sieben Sonnen"
an der Münsterkirche und ihre Sage. Grabsteinplatten mit Figuren in
den Mauern der Kirche. Spitz- und Rundbogen. Wolderuskapelle.
Efeu daran. Zigarrenfabrik von Böckelmann (jetzt Rathaus Iii).
Färberei von Höpker. Blick durch die halbgeöffneten Fenster in die
Färbebottiche. Post; Uhr, Hermes, Turm für die Fernschreib- und Fern-
sprechleitungen. Herforder Bank. Gesichtskreis. Bowerre: Flußlauf, Ufer;
Gang in den Hof der Höpkerfchen Fabrik; Ausnutzung der Wasser-
kraft durch Caafe Nachfolger. Auf der andern Seite der Hämelinger
brücke, neben Steinmeier: Mündung der kleinen Werre. Neustädter
Kirche: Spitzbogen, Wasserspeier, Glocke über dem Zifferblatt, Schall-
löcher; die Giebel der alten Häuser von Titgemeier aus dem Jahre 1695,
von Ellersiek (zwischen Titgemeier und Kaiserhof), Biermann und Recken-
dorf (Ratskeller). Große Fuhrwerkswage vor Biermann. Eßwaren-
gefchäft von Maßmann. Ledergeschäft von Weingarten. Altes Haus von
Schlachter Reckendorf in der Komturstraße. Katholische Schule und
Kirche. Synagoge. Katholisches Waisenhaus. Gegenüber altes Haus
von Bäcker Titgemeier aus dem Jahre 1731. Bowerre: Blick von der
Brücke auf den Fluß hinter dem katholischen Waisenhaus: Hinweis auf
die Wasserstraßen in Venedig; Blick nach der Abzweigung der Bowerre
und der kleinen Werre. Menckhoffs Leinenfabrik. Wäscherei von Landre.
Gesichtskreis.
3. Spaziergang: Stand der Sonne. Aufsuchen eines Buchfinken-
nestes, das ich an der Vlothoer Straße — sie läuft von der Abzweigung der
Waldfriedenstraße an etwa 300 m ziemlich genau nach Osten — wußte.
Zuerst fanden es zwei Knaben, beide vom Lande; zuletzt blieben noch fünf
Schüler übrig, die es überhaupt nicht finden konnten, darunter aber auch
einer vom Lande. Schutzfarbe. Art des Nestes. Beobachtung eines
Buchfinken, seine Farbe; wie er von einem Baume Raupen absuchte.
Nutzen der Vögel. — Wasserbehälter des Städtischen Wasserwerks.
Wasserleitung. Gesichtskreis. Steingrube, Schichtenlagerung. Ver-
Witterung der Steine durch Sonne, Frost, Waffer. Bei Steinmeier:
Holztauben, Kaninchen, Lachtauben. Prachtvolle Aussicht nach Westen
und Süden. — Steinbruch: wieder Schichtenlagerung, Verwitterung;
viele Quellen aus den Wänden; Entstehung dieser Quellen. Feuer-
salamander. — Gang am Oberlauf des Baches, von der Quelle bis
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— 45 —
Eroberung der Burg. Lage der Burg. Eingangstor. Hinweis auf
Zugbrücken. Dicke Burgmauern. Torwächter in der mittelalterlichen
Burg. Burghof. Kurfürstendenkmal. Erinnerungsplatten an den
beiden Standorten Kaiser Friedrichs Iii. und Kaiser Wilhelms Ii.
und Gemahlin gelegentlich der Entgegennahme der Huldigung. Museum.
In der völkerkundlichen Abteilung: Einbaum, geflochtene und ge-
webte Matten, Pfeile, Musikgeräte und Götzen von Bewohnern der
Südsee. Kopra. Indische Webereien. Japanische Ritterrüstung. —
Mittelalterliche Stein- und Eisenkugeln, die man auf der Burg ge-
funden hat. Unterirdische Gänge: Burgverlies, Ausfalltore, Schieß-
scharten, Küche, Backofen, Weinkeller, Rauchfänge, Luft- und Licht-
schächte, „Fallen", Wasserleitung von Quell- und Regenwasser. Blick
in den Paß von Bielefeld zwischen Sparren- und Johannisberg;
Bedeutung für den Verkehr: Straßen, Eisenbahn, Lutterbach. Übungen
im Zurechtfinden. Himmelsrichtungen. Bethel. Spinnerei Ravensberg.
Kalkofen halbwegs Brackwede; links von der Straße. Kalksteine:
Art der Steine, Lagerung in dem Bruche. Kalkofen. Versteinerungen
gesucht, nur eine gesunden. Rückmarsch: Kaserne, Neustädter Kirche
mit dem Doppelturm — an der Münsterkirche in Herford fehlt der
zweite Turm! —, gotische Fenster. Landgericht. Ulmenstraße. Schiller-
platz: Büsten von Schiller und Goethe vor dem Theater. Beachtung
des Sonnenstandes auch bei der Rückkehr 1. vom Vorplatz des Bahnhofs
in Bielefeld aus, 2. in Herford.
18. Spaziergang (Turnfahrt): Sonnenstand am Morgen gegen
6 Uhr. Fahrt mit der Kleinbahn bis Wehrendorf. Bahnhöfe bis
dahin. Marsch über Steinbrünndorf nach dem Bornstapel. Richtung.
Hohe, starke und besonders schöne Erlen, ihr Standort. Birken,
Kopfweiden. Entstehung der Moore. Wiese mit Findlingen, wie
Heuhaufen anzusehen, Steinbruch, ganz schräg liegende Schichtungen,
Täler, Laub- und Nadelwald. Risse und Spaltungen auf den Wegen
infolge der Trockenheit. Hinweis auf die Erdrisse in Südwestafrika
und Australien bei der Dürre und ihre Bedeutung als Verkehrs-
Hindernisse. Spiel am Bornstapel. Schöne Lage. Gesichtskreis.
Himmelsrichtungen. Sage. Vogelnest mit drei Jungen. Weg über
Bentorf nach Calldorf. Stand der Sonne um 12 Uhr. Außer-
ordentlich tiefes Tal mit sehr steilen Ufern an den beiden Seiten.
Hohe Bäume an den Ufern. Lichthunger der Pflanzen. Zahlreiche
Quellen in Calldorf; eine besonders starke; Klarheit und Kälte des
Wassers. Landstraße an der Weser entlang nach Vlotho. Richtung.
Eisenbahnbrücke über die Weser. Fahrt über die Weser und sofort
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— 27 —
Allmählich bekamen wir auch ein Auge für die kleinen künst-
lichen Wasserfälle in der Werre,
für die im und am Flußbett liegenden Sand-, Stein- und
Schlammanschwemmungen und sonstigen Stoffe,
für die Haupt- und Gegenströmungen und den Stromstrich in
den Flußläusen und -armen,
für die Giebel der alten Häufer,
die Schaufenster,
die Fluchtlinien,
für Uferschutz, künstlichen und natürlichen,
für die Ausnutzung der Wasserkraft für Mühlen, Fabriken und
Elektrizitätswerk,
für die Bedeutung der Bäume, Sträucher, Gräser und Schilf-
pflanzen an den Flußufern,
für Jnfelbildung durch Anschwemmung,
für die Verstopfung des Ausflusses durch die eigenen Ablagerungen
des Wassers,
für das Aufsuchen und Auswaschen neuer Flußbetten usw.
Es ergab sich auch die Notwendigkeit, noch weitere Spazier- ^t^ler*
gonge anzusetzen. ^äng"'
Denn nur so gewannen wir Zeit, z. B. die Giebel und Haus-
türen alter Häuser genauer anzusehen, nach Art, Beschaffenheit, Sinn.
Bedeutung, Schönheit, Nutzen dieses oder jenes heimatkundlichen
Gegenstandes zu fragen — kurz, es fiel uns nach und nach
eine folche Fülle des Wissenswerten aus, daß wir derartige Be-
obachtungsgänge immer häufiger an unsern sreien Nachmittagen aus-
führten.
Dabei habe ich natürlich auch unangenehme Erfahrungen ge-
macht. Einmal häuften sich die Spaziergänge zu sehr für mich, als
ich sie auch noch mit andern Klassen ausführte, wenn ich dort Klassen-
lehrer war oder Unterricht in der Erdkunde zu erteilen hatte. Viel
unangenehmer und schlimmer aber war es, daß ich nicht mehr imstande
war, auf die Fülle von Fragen, die sich uns auf jedem Spaziergange
aufdrängten, ausreichende und zuverlässige Auskunft zu geben.
Am Teich im Heidsiek entdeckten die Jungen auf und in dem Lerneifer
Wasser verschiedene Tierchen. Schon kommt ein Knabe mit einer der Sc^uler'
Teichschnecke: „H. N., was ist das?" Ich lasse beobachten und sage,
was ich weiß.
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— 18 —
Wir hören von dem Müller Schachtstek in Diebrock, — wir treffen
ihn gerade an, wie er bei seiner Mühle aus dem Arme der Aa,
der nach dem Mühlrad zu abgeleitet ist, den abgelagerten Sand aus-
wirft, um das Flußbett wieder tiefer zu machen — daß er dort
jedes Jahr etwa 50 cbm Sand abfahren muß — über 30 Fuder.
Die Schüler haben gesehen und werden angehalten, dauernd
daraus zu achten, wie oft Kolke, Teiche, Straßen- und Ackergräben
gereinigt, „ausgeschlämmt" werden müssen.
So lernen sie auf Grund vielfacher Beobachtungen in ihrer
engsten Heimat, welche gewaltige Mengen festen Erdreichs usw. aus
den Bergen und Feldern des Binnenlandes durch die zahlreichen
kleinen und großen Flüsse und Ströme abgeschwemmt, fortgespült
und in das Meer geschleppt werden.
Nun klingt es ihnen glaubhaft, wenn sie hören, daß alljährlich
allein aus dem sächsischen Elblaufe *) über 34000 cbm Sand, Kies
und Steine (rund 23000 Fuder oder was 46000 Pserde ziehen können!)
ausgebaggert werden müssen, damit die Fahrrinne tief genug bleibt;
daß die Donau **) jährlich über 35^ Millionen cbm — rund
23 Millionen Fuder für 46 000000 Pferde,
der Mississippi weit über 211 Millionen cbm — 140 Millionen
Fuder für 280000000 Pferde,
der Hoangho sogar 472 ^ Millionen cbm = 315 Millionen
Fuder für 630000000 Pferde,
Erde, Steine, Sand und Schlamm nach dem Meere bringt,
daß allein aus der schwäbischen Alb jedes Jahr 63600 cbm
Kalksteine vom Wasser ausgewaschen und abgeschwemmt
werden = 42400 Fuder für 84800 Pferde,
daß dort, wie man an zurückgebliebenen Spuren nachweisen
kann, bereits eine Erd- und Gesteinsschicht von 200 m Dicke
und 23 km Ausdehnung fortgespült worden ist.
Da sehen die Schüler allmählich ein, daß bei solch ungeahnter,
unaufhörlicher Riesenarbeit des Wassertropfens nach und nach Gebirge
und andere hoch gelegene Teile der Erdoberfläche abgetragen werden,
und daß durch diese ungeheure Einebnungsarbeit des Wassers schließlich
eine völlige Beseitigung aller Erhebungen stattfinden müßte, wenn nicht
auch andere Kräfte mit entgegengesetztem Erfolge an der Arbeit wären.
*) Vgl. Fraas, Die Naturerscheinungen der Erde. Verlag von Lutz,
Stuttgart.
**) Vgl. Volk, Geologisches Wanderbuch. Verlag von Teubner, Leipzig.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
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— 34 —
Hause, Übung im Zurechtfinden, auch nach dem Stande der Sonne;
weiterer Verlauf der kleinen Werre an der Bergertormauer. —
Vorderansicht des Hauses von Sanitätsrat Dr. Nolting: Leggehaus,
seine Bedeutung, Hinweis auf die Bauart: Fachwerk, malerisch, vor-
springender 1. Stock beim Anbau, Rolle, Tür und Boden zum Hinauf-
ziehen und Verstauen der Waren; Erklärung der Sinnbilder an der
Vorderseite von links nach rechts:
1. Lippische Rose: fünfblättrig, rot.
2. Taube mit Zweig im Schnabel = Friede.
3. Knabe mit einem Füllhorn in der linken Hand, aus dem
Blumen fallen, und mit einem Kranz in der rechten ^Frühling.
4. Knabe mit einer Sichel in der linken Hand und mit einer
Roggengarbe in der rechten — Sommer.
5. Sonnenuhr.
6. Knabe mit einem Weinglas in der rechten und mit einer
Traube in der linken Hand — Herbst.
7. Knabe mit Schlittschuhen und Muff = Winter.
8. Preußischer Adler.
9. Wage = Gerechtigkeit.
10. Zwei Äskulapschlangen = Heilkunde.
11. Eule = Weisheit.
12. Wappen von Herford (rot).
13. Spinnrad: Erinnerung an die Flachsspinnerei, Leggehaus.
14. Geschnürter Ballen, Tonne, Anker — Handel.
15. Zahnrad, zwei sich kreuzende Hämmer, zwei Sicherheitsventil-
kugeln — Industrie.
16. Ähren, Spaten, Sense, Beil — Landwirtschaft.
17. Anker, Herz, Kreuz = Glaube, Liebe, Hoffnung.
18. Springendes, weißes Westfalenroß auf rotem Felde. '
19. vierblättriges Kleeblatt = Glück.
Blick in die Johannis-, Creden- und Komturstraße, Vorderseite
und Stand der Häuser, Fluchtlinie. Bestimmung der Richtung. —
Leinenverein. Blick auf die Bowerre aufwärts nach der Brücke und
Abzweigung der kleinen Werre, wo wir eben vorher waren. Nist-
gelegenheit im Gebüsch. Beobachtung der Vögel. — Schecke = buntes
Pferd vor einem Wagen. — Brücke über die Bowerre in der Johannis-
straße, Blick von da die Bowerre abwärts, die Häuser an beiden Ufern:
Hinweis auf den Spreewald, Venedig, Fleets in Hamburg. — Gang
nach der Bergertorinfel: Akzisehaus, Bauart, Bedeutung, jetzt Polizei-
wache. Die beiden Bergertorbrücken. Aufstauung des Wassers: Zweck.
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
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— 44 —
Zigarren-Industrie und andere. Auf der Höhe vor dem Grüne-
waldskruge Blick in das Tal längs der Schweichler Berge und der
Brauerei. Nebel im Tal. Das erste Seitental vor dem Wege rechts
nach Oetinghausen. Vergleich mit dem Rheintal und dessen Seiten-
tälern. Entstehung der Täler. Menge des fortgeschwemmten Erd-
reichs. Zweites Seitental. Beleuchtung durch die Sonne. Wo
warm? wo kalt? Bedeutung für die Art der Ausnutzung: wohin die
sonnenbedürftigen Pflanzen zu bauen. Weinbau in den Rhein- und
Moseltälern. Nord- und Südseite der Alpen, des Balkans, Himalaja.
Klimascheide. Bedeutung der Täler im Kriege im Anschluß an das, was
die Schüler in dem letzten Manöver dort gesehen hatten. Bauernhof,
Vorsteher, Bekanntmachungen. Schmiede in Herringhausen. Windmühle,
wo gelegen, warum? Aussicht. Ziegelei vor Enger. Feldbahn. Lehm-
mühle. Trocknen der rohen Ziegelsteine: wie, wodurch? Kleinbahn.
Kirche in Enger: Altarbild, Holzschnitzerei, besonders der Christuskopf.
Schwere Kerzenhalter auf dem Altar. Wittekinds Grabmal und
Gebeine. Hochbild an der Wand: Taufe Wittekinds von Prof. Wefing.
Taufbecken. Opferstock mit den schweren Schlössern. Holzschnitzerei
an der Kanzel. Übertünchte Wandmalereien. Kostbare Weingefäße
in dem Zimmer für die Geistlichen. Turm neben der Kirche. Wie
ein „Sattelmeier" beerdigt wird. „Timpkenfest." Haspel an der
Kirche. Hinweis auf den früheren Flachsbau und die Spinnerei in
Ravensberg. Kricger-Wittekinds-Denkmal von Prof. Wesing. Alte
Sonnenuhr an der Kirche. — Fuchs an der Kette bei Pörtner. Elster
im Käfig. Rückweg über Steinbeck. Wiesental. Mühle. Kriegsspiel.
17. Spaziergang: Stand der Sonne, vom Hersorder Bahnhof
aus. Bahnfahrt nach Bielefeld. Beachtung des Viaduktes bei Schildesche.
Johannisbach, seine zahlreichen Windungen, besonders östlich von der
Brücke. Vor dem Bahnhof: Glashütte. Bahnhofsvorplatz. Stand
der Sonne. Düppelstraße. Oberrealschule, Post, Kaiser-Wilhelm-Platz.
Erzählung aus der Franzosenzeit 1813: Frau mit „Wutki" und der
Bürger, der den Adler „sünnen" wollte. Synagoge. Töchterschule.
Bismarck - Standbild am Schillerplatz. Rathaus. Theater. Kaiser-
Wilhelm-Standbild. Linnenbauer-Brunnen an der Altstädter Kirche.
Klosterplatz: alte Häuser, Giebel. Wall. Frühere Wohnung von
Hinzpeter. Kriegerdenkmal. Hinweis auf die Siegessäule in Berlin.
Polymeter. Gymnasium. Städtisches Museum. Lutterbach. Hinter
Essens Möbelfabrik hinauf zum Rundgang um die Sparrenburg.
Ungewöhnlich große Schneckenhäuser. Verwitterung der Mauern der
Sparrenburg; abgebröckelte Steine. Schwierigkeit der Ersteigung und
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt]]
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Extrahierte Personennamen: Steinbeck Bismarck Klosterplatz
— 8 —
Jetzt nähert sich die Oder dem Dammschen See. Dieser, etwa
56 qkm groß, ist ein Rest von dem einst viel größeren Haff. Die Oder-
arme lagern in dem See alle die mitgeführten Sinkstoffe ab und erhöhen
den Seegrund, sodaß im Laufe der Zeit der See versanden und zuwachsen
wird. Mehrere Wasserarme führen aus dem See in den Fluß. Dadurch
entstehen wieder größere und kleinere Werder und Inseln. Dann vereinigt
sich die ganze Wassermeuge des Odertales zu einem breiten Strome, dem
Dammansch. Noch einmal tritt gegenüber von Pölitz eine Teilung ein.
Von Jasenitz ab ist wieder alles Wasser vereinigt und verbreitet sich nun
seenartig. In Jasenitz stand früher ein Kloster, dem die Wiesen und Wälder
an den Ufern ringsum gehörten. Man nannte das davon eingeschlossene
Gewässer Papenw asser. — Es erweitert sich gegenüber von Ziegen ort
zu dem Pommerscheu Haff. Zwischen eingerammten Baumstämmen ist
am Beginn des Haffs die Insel Leitholm entstanden. Sie soll den Schiffen
Aus- und Eingang in die Fahrstraße zeigen, die durch verankerte Schiff-
fahrtszeichen, Bojen oder Baken genannt, kenntlich gemacht ist. Das ist
nötig, denn das Haff ist nicht tief genug, um überall befahren werden zu
können. — Das Haff dehnt sich von Norden nach Südeu etwa 20, von
Osten nach Westen 50 km aus und ist 600 qkm groß. Die weite Wasser-
fläche macht fast den Eindruck des Meeres. Die Ufer verschwinden zu
beiden Seiten. Am Horizonte verschwimmen die langen Rauchwolken vor-
übereilender Dampfer. Weiße Möven schießen über die schäumenden Wellen
dahin, und hoch in den Lüften wiegt sich wohl der Seeadler. — Zahlreiche
Fischerboote beleben die weite Seefläche. Früher war der Fischereibetrieb
sehr lohnend. Nach einer Inschrift in der Kirche zu Krummin fing man
1796 bei einem Zuge für 9000 M. Bleie. Wie in allen Seen, so hat
aber auch hier der Fischreichtum stark abgenommen. — Man nennt den
westlichen Teil des Haff's das Kleine, den östlichen das Große Haff. Die
südliche Ausbuchtung desselben ist der Nenwarper See.
c) das Mündungsgebiet. Aus dem Haff führen drei Straßen
zur Ostsee: Dievenow, Swine und Peene. Zwischen ihnen liegen die
Inseln Wollin und Usedom.
Die Dievenow hat nur geringe Tiefe und ist daher vou größeren
Fahrzeugen nicht zu benutzen. Gleich an der Einfahrt liegt die 4700 Ein-
wohner zählende Stadt Wollin, früher auch Juliu geheißen. Sie ist eine
der größten Wendenstädte gewesen und hat schon frühzeitig bedeutenden Handel getrieben.
Der Sage nach war ihr Hafen ein Wunderwerk. 300 Schiffe konnten darin ankern.
Jeden Abend wurde er durch eiu Fallgitter geschlossen. Van einem Turme auf dem
Einfahrtsbogen kouute man mit Wurfmaschinen jedes feindliche Schiff zerschmettern.
1485 wurde Bugenhagen hier geboren. Die Bewohner treiben Ackerban, Fischfang und
Kahnbau. In ihrem ferneren Lauf erweitert sich die Dievenow zu dem
Kamminer Bodden. In demselben liegt die Insel Gristow. Ihre
kreidigen Erden werden zu Zement verarbeitet. Neben der Insel ragt ein
gewaltiger Stein aus dem Wasser. Der Sage nach ist er ein verzaubertes
Räuberschloß. (Siehe Uecker „Sagen, Märchen, Schwänke und Streiche
aus Pommern.) Der Insel gegenüber ist Kammin erbaut wordeu. An
ihrer Mündung wurde die Dievenow ganz nach Westen gedrängt, denn eine
schmale Landzunge rückte von Osten immer weiter vor. Auf dieser sind
die Badeorte Ost-, Berg- und Klein-Dievenow gelegen. Die Mündung
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versandete gar leicht, sie war für die Schiffahrt unbrauchbar. Darum hat
man der Dievenow eine neue Mündung gegeben. Ein Durchstich (Kanal)
führt die Wasser bei Ost-Dieveuov in das Meer. Molen schützen die Ein-
fahrt vor Versandung, während ein Damm dem Wasser den alten Weg
versperrt. Die alte Dievenow ist in den letzten Jahren an der Küste voll-
ständig versandet, und so ist zwischen dem Damm und der versandeten
Mündung eiu See entstanden.
Der wichtigste Mündungsarm ist heute die Swine. Auch sie war
früher wegen ihrer geringen Tiefe nicht fahrbar. Um aber die Schiffe
von dem schwedischen Peenezoll zu befreien, ließ Friedrich Wilhelm I. die
Fahrrinne der Swine vertiefen. Friedrich Ii. setzte den Ausbau fort, und
später wurde der Hafen dnrch Steinmauern geschützt. Seit 1858 zeigt
ein 70 m hoher Leuchtturm den Schiffern die Einfahrt; doch können die
Kanonen der Befestigungen und Schanzen zu beiden Seiten der Swine
auch die Einfahrt sperren. Um den Weg von Stettin nach Swinemünde
abzukürzen, wurde ein Kanal, die Kaiserfahrt hergestellt. Eine Viertel-
meile vor der Mündung liegt auf der Insel Usedom die Stadt Swine-
münde. (14000 E.) Zur Abwehr der Dänenangriffe befanden sich an der Swine-
mündung Burgwälle. Die Hauptburg lag auf der Ostseite. Des Zolles wegen war
sie deu Stettinern lästig und wurde 1457 von diesen zerstört. Erst unter Friedrich
Wilhelm I. entstand hier wieder eine Stadt. Nach dem Hafenbau hatte ein großer
Teil der Schiffer keinen Verdienst, weil die Schiffe, die sonst einen Teil ihrer Waren
hier ausladen mußten, jetzt gleich nach Stettin fuhren, und die laugen Hafendämme die
Küste ganz versanden machten. Da mußte auf andere Weise Verdienst geschafft werden.
Oberpräsident Sack regte die Gründung einer Badeanstalt an, und seit 1825 ist Swine-
münde Badeort. Die Badegäste finden in den herrlichen „Hafenplantagen", welche die
Stadt von der See trennen, Schutz gegen kalte Winde und Gelegenheit zu schönen
Spaziergängen. — In dem Kriegsjahre 1864 segelte am Morgen des 17. März
Kapitän Jachmann mit den preußischen Kriegsschiffen „Nymphe" und „Arkona" von
hier aus, um die dänischen Kriegsschiffe, die bei Jasmnnd lagen, anzugreifen. Unter-
wegs gesellte sich die „Loreley" dazu, so daß er jetzt etwa 50 Geschütze hatte, während
der Feind über 170 verfügte. Mittags begann der Kampf. Der dänische Admiral
wollte die „Nymphe" abfangen. Seine Geschosse hatten große Löcher in die Schornsteine
geschlagen, und das Schiff konnte nun nicht mehr so schnell fahren. Der Däne kam
bedenklich nahe. Kapitän Werner dachte schon daran, sein Schiff in die Luft zu sprengen,
damit es nicht in Feindes Hand fiele. Ein glücklicher Schnß zwang aber den Dänen,
die Verfolgung aufzugeben. Am Abend kehrten unsere Schiffe von ihrem ersten Waffen-
gange mit Ehren heim.
Der westliche Mündungsarm ist die Peene. Ihren Namen hat
sie uach dem Nebenfluß der Oder. Die Peene war früher die besuchteste
Wasserstraße, welche aus dem Haff nach der See führte. Sie erweitert
sich zu dem Achterwasser. Die Einfahrt in die Peene konnte einst durch
die auf der Peenemünder Schanze ausgestellten Kanonen gesperrt werden.
Bedeutung der Oder.
Die Oder ist die einzige Wasserstraße Pommerns, die von Lastkähnen
und Schiffen aus den südlicher gelegenen Ländern befahren werden kann.
Auf ihr werden daher die Schätze des Bodens (Steinkohlen, Braunkohlen),
die Erzeugnisse der Landwirtschaft (Nenne solche!) nach Stettin und an
die See gebracht. Ihre großen Nebenflüsse auf der rechten Seite, die
Warthe und die Netze, tragen aus den östlichen Gegenden Holz und Getreide
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Wilhelm_I. Friedrich Wilhelm_I. Friedrich_Ii Friedrich Friedrich Wilhelm_I. Werner