: Beschieung von Libau (Kurland) und der Kste von Algier. Erstes Seetreffen bei Helgoland. Angriffe | der deutschen Flotte auf die englische Kste, Sieg an der Doggerbank. Das deutsche Auslandskreuzer-Geschwader, bei Coronet (Chile) siegreich, wird bei den Falklands-Jnseln vernichtet.
Kmpfe in den Kolonien: Tsingtau erliegt nach Helden-haster Verteidigung den Japanern, (7. November).
1915 Schlachten bei Soissons, in der Champagne, an der Lorettohhe und in den Argonnen. Der groe An-griff der Franzosen (General Joffre) und Englnder bei Ipern, Arras und in der Champagne scheitert
(September-Oktober).
I _
Winterschlacht in Masuren (7. bis 15. Febr.). Die Russen erobern Przemysl.
| Durchbruchsschlacht in Westgalizien (Gorlice 2. Mai); Rckeroberung Galiziens. Vorrcken der Dentscheu und sterreicher in Polen; Eroberung der groen westrussischen Festungen (Warschau, Kowuo, Modlin it. ct.).
Sieg der Trken an den Dardanellen (18. Mrz); Rck-zug der Englnder von Gallipoli.
Abfall Italiens vom Dreibund und Eintritt in den Krieg (23. Mai); Kmpfe in Sdtirol und am Jsonzo.
Eintritt Bulgariens in den Weltkrieg (Mitte Oktober). Vernichtung Serbiens und Montenegros (von Mackensen): Belgrad und Risch erobert, Schlacht auf dem Amselfelde.
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
TM Hauptwörter (100): [T51: [Armee General Schlacht Franzose Truppe Mann Feind Heer Metz Preußen], T15: [Schiff Flotte Hafen England Jahr Insel Engländer Meer Küste Kriegsschiff], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan]]
TM Hauptwörter (200): [T140: [Stadt Franzose Feind Festung Truppe Tag Mann Paris Belagerung Angriff], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet], T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen]]
— 17 —
Wir achten weiter auf die bei Hochwasser trübe, gelbe und
braune Färbung der Bäche, und die Schüler werden veranlaßt, sich
nach starkem oder längerem Regen einmal ein Gefäß voll schmutzigen
Flußwassers hinzustellen und nach einiger Zeit den Bodensatz anzu-
sehen, vielleicht auch zu wiegen und zu messen.
Größere Schüler könnten unter Anleitung des Lehrers durch
eigene Messungen und Berechnungen ermitteln, wieviel Wasser täg-
lich, monatlich, jährlich in Werre und Aa durch Herford fließt,*) wieviel
Schwemmstoffe mitgeführt werden, wie hoch hier die Regenhöhe**) in
einem Jahre ist, wieviel Erdreich usw. auf unfern Feldern, etwa auf
1 qkm oder im ganzen Kreise Herford, abgeschwemmt wird: alles
Aufgaben, die eigene sorgsältige Beobachtung, selbständiges Denken
und gewissenhafte Arbeit verlangten.
So kommen wir nach und nach durch zahlreiche Beobachtungen
und Vergleiche dahin, in dem Fluß einen außerordentlich erfolgreichen
Sandfabrikanten, einen fleißigen Lumpensammler, der auf die Dauer
nichts von dem, was ihm erreichbar ist, liegen laffen kann, und einen
» billigen Lieferanten zu sehen. Auch mit einem Riesen-Fuhrgeschäft
könnte man ihn vergleichen. Unaufhörlich, tagaus, tagein, ist er an
der Arbeit, erstaunlich große Massen von Erde, Steinen, Sand und
Schlamm loszureißen, fortzufpülen, weiterzuschleppen und nach dem
Meere zu verfrachten.
Wir kommen an einem mit 2 Pferden bespannten Sandwagen
vorüber und fragen im Vorbeigehen den Knecht, wieviel Sand er da
fährt. Es sind meist l1/2 cbm.
Im Weitergehen rechnen wir sofort einige dazu paffende Auf-
gaben, z. B. daß man, um 30 cbm Sand auf einmal zu fahren,
20 solcher Wagen und 40 solcher Pferde brauchte.
*) Herrn Dipl.-Jng. Ulrici verdanke ich weiter folgende Angaben:
Durchfluß 1. in der Werre an der Milcherbrücke im Jahresmittel 8 cbm/sec.
2. „ „ Aa bei Spilker „ „ 3,6 „ „
3. „ „ Werre an der Hansabrücke „ „ rund 12 „ „
**) Herr Rektor Wulff als Leiter der hiesigen Wetterwarte („Königl.
Meteorologischen Station") ermittelte als das 15 jährige Jahresmittel der
Jahre 1895—1910 = 717,1 mm,
als das Jahresmittel für 1910 —751,1mm (regenreich!)
ii ii ii „ 1911 =485,1 mm (fehr trocken!)
ii ii ii „ 1912 = 837,0 mm (regenreich !)
Allein am 25. August 1912 betrug hier die Niederschlagsmenge 22 mm,
im August 1912 überhaupt 126 mm!
Vergl. dazu die regenreichsten Stellen der Erde: Kamerunberg mit 10 m,
Assam am Himalaja 12 m!
Nolte, Bodenständiger Unterricht. 2
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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Extrahierte Personennamen: Spilker Wulff August August
— 18 —
Wir hören von dem Müller Schachtstek in Diebrock, — wir treffen
ihn gerade an, wie er bei seiner Mühle aus dem Arme der Aa,
der nach dem Mühlrad zu abgeleitet ist, den abgelagerten Sand aus-
wirft, um das Flußbett wieder tiefer zu machen — daß er dort
jedes Jahr etwa 50 cbm Sand abfahren muß — über 30 Fuder.
Die Schüler haben gesehen und werden angehalten, dauernd
daraus zu achten, wie oft Kolke, Teiche, Straßen- und Ackergräben
gereinigt, „ausgeschlämmt" werden müssen.
So lernen sie auf Grund vielfacher Beobachtungen in ihrer
engsten Heimat, welche gewaltige Mengen festen Erdreichs usw. aus
den Bergen und Feldern des Binnenlandes durch die zahlreichen
kleinen und großen Flüsse und Ströme abgeschwemmt, fortgespült
und in das Meer geschleppt werden.
Nun klingt es ihnen glaubhaft, wenn sie hören, daß alljährlich
allein aus dem sächsischen Elblaufe *) über 34000 cbm Sand, Kies
und Steine (rund 23000 Fuder oder was 46000 Pserde ziehen können!)
ausgebaggert werden müssen, damit die Fahrrinne tief genug bleibt;
daß die Donau **) jährlich über 35^ Millionen cbm — rund
23 Millionen Fuder für 46 000000 Pferde,
der Mississippi weit über 211 Millionen cbm — 140 Millionen
Fuder für 280000000 Pferde,
der Hoangho sogar 472 ^ Millionen cbm = 315 Millionen
Fuder für 630000000 Pferde,
Erde, Steine, Sand und Schlamm nach dem Meere bringt,
daß allein aus der schwäbischen Alb jedes Jahr 63600 cbm
Kalksteine vom Wasser ausgewaschen und abgeschwemmt
werden = 42400 Fuder für 84800 Pferde,
daß dort, wie man an zurückgebliebenen Spuren nachweisen
kann, bereits eine Erd- und Gesteinsschicht von 200 m Dicke
und 23 km Ausdehnung fortgespült worden ist.
Da sehen die Schüler allmählich ein, daß bei solch ungeahnter,
unaufhörlicher Riesenarbeit des Wassertropfens nach und nach Gebirge
und andere hoch gelegene Teile der Erdoberfläche abgetragen werden,
und daß durch diese ungeheure Einebnungsarbeit des Wassers schließlich
eine völlige Beseitigung aller Erhebungen stattfinden müßte, wenn nicht
auch andere Kräfte mit entgegengesetztem Erfolge an der Arbeit wären.
*) Vgl. Fraas, Die Naturerscheinungen der Erde. Verlag von Lutz,
Stuttgart.
**) Vgl. Volk, Geologisches Wanderbuch. Verlag von Teubner, Leipzig.
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— 41 —
Angeschwemmter Schlamm; ungefähre Abschätzung der Menge durch
Hineinstecken eines langen, starken Stockes. Findlinge. Harz. Ver-
brennen des Harzes. Bedeutung der Wörter „Harz", „Hardt",
„Haardt", „hart", „Rothaar", „Haarstrang". Gang am Waldfrieden-
bach aufwärts. Findlinge. An verschiedenen Stellen Hinweis auf die
Merkmale des Oberlaufes: seichtes Wasser, Stein und Geröll im Fluß-
bett, kleine Wasserfälle, Äste und Zweige, vom Winde abgebrochen
und hineingeworfen. Schwemmholz in den großen Urwaldflüssen
Amerikas; Meeresströmungen, die solche Holzteile bis nach Europa
treiben. Steile User; kein Kähnen möglich, Aufstauungen des Wassers.
Eisenhaltige Steine. Larve der Köcherfliege: Untersuchung der Köcher,
aus kleinen Steinchen zusammengekittet; Larve darin. Schlingpflanzen.
Hinweis auf die Lianen des Urwaldes. Grenzsteine für Lippe: Rose,
Adler. Seitentäler. Richtungen. Ameisenhaufen. Ameisensäure
an Hand und Taschentuch. Betrachtung einzelner Ameisen, ihr
geschäftiges Laufen; Bau, Bestandteile, Größe. Mitteilungen von
zwei Schülern, die kürzlich aus Südwestafrika nach Herford gekommen
sind, um hier die Schule zu besuchen, über Termiten.
Seitenquellen am Bache. Findlinge. Männliche und weibliche
Blüten der Haselnuß. Eine Quelle, mit Steinen eingefaßt. Warum?
Weiterfressen der Quelle rückwärts. Verjüngung des Flußtales auf-
wärts. Junge Schlüsselblumen. Wasserscheide; der folgende Bach fließt
nach Osten, der Loose zu. Entstehung eines Tales. Bedeutung des
Waldes sür die Verhinderung der Abschwemmung. Humus. Schutzhütte.
Lichtung. Bedeutung. Eidechse gefangen: Farbe, Körper, Kopf. Beine,
Zunge, Augen, flinkes Laufen. Fischteiche „auf den Kellern". Ihre
Anlage. Hinweis auf die kanadischen Seen; Bedeutung der stufen-
förmigen Lage für die Schiffahrt. Frösche im Teich. Wettwerfen
über die Teiche (weit) und eine Eiche (hoch), Lanzenwerfen in ein
Lehmufer. Haselnußblüten. Halbfertige Anlage eines neuen Teiches.
Talsperren. Blitzspuren an Eichen. Efeu an Bäumen. Schling-
gewächfe, Rankengewächse, Lianen im Urwald, Schmarotzer. Gesang
der Vögel. Tal und Bach östlich von „Kreß Liete". Zusammen-
laufen von drei Tälern. Richtungen. Hohlweg. Hindurchschleichen.
Kleine Steingrube. Schilderung des Kampfes um die Fahne der
61 er bei Dijon. Sumpfstellen vorn im Gehölz. Wasserpflanzen
(Hahnenfuß). Oberlauf eines Bächleins. Alter Steinbruch; Hinunter-
werfen eines morfchen Baumstumpfes. Hinweis auf die Römer-
schlacht im Teutoburgerwalde. Überhängende alte Ufer; Abbröckelung.
Hinweis auf abbröckelnde Meeresküsten, z. B. an der Ostseite Eng-
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Extrahierte Personennamen: Schwemmholz
Extrahierte Ortsnamen: Amerikas Europa Südwestafrika Herford Dijon
— 48 —
decke durchfließt, die kleine Aue von rechts und den großen Diekfluß
von links her empfängt und in der Nähe von Nienburg in die Weser
mündet. Buchfinken und Goldammern: Gesang, Farbe, Flug, Aus-
sehen. Linden, Eichen, Buchen. Blühender Ginster. Tannen, Lärchen.
Gut Krollage, Wohnung des Landrats von Lübbecke. Wo Lübbecke
liegt. „Wartturm" bei Lübbecke. Babilonie und ihre Sage. — Die
nebeneinander herziehenden Ketten des Wesergebirges. Längstäler.
Richtung. Laub-und Nadelwald. Hinweis auf Harz und Schwarzwald.
Schönheit der Gegend. Woher geht die Bahn, die Landstraße, der Fluß?
Quertal. Richtung. Ackerbau, Viehzucht, Zigarrenindustrie. „Vorwerk"
an der Straße rechts. Alte Wappen am Eingang. Holzhausen. Offelten.
Ebene. Früchte auf den Feldern. Blühender Flachs, blühendes
Johanniskraut, Glockenblume, Wiesenplatterbse, Jelängerjelieber. —
Honigtragende Bienen, ihre „Höschen"; Einfliegen und Kriechen
in einen hohlen Baum beobachtet. Preußisch-Oldendorf. Wasser-
mühle: eine kleine Wassermenge treibt ein großes Mühlrad: Kraft
des Wassers. Schönes Altarbild (Holzschnitzerei) in der Kirche.
Rettungshaus Pollertshos. Aufstieg zum Limberge. Name, Sagen.
Blick in das norddeutsche Flachland. Richtung. Höhenzüge der Stemm-
weder Berge, dahinter der Dümmersee. Stand der Sonne. Richtungs-
bestimmungen. Galgenbrink, früherer Hinrichtungsplatz. Schweden-
schanzen (30 jähriger Krieg). Hexentelch (Hexenglaube, Wasserproben
bei sog. Hexen). Ein Schüler bringt Steine, die von der Sonne ganz
heiß geworden sind. Steine in den Weinbergen als Wärmesteine für
die Reben. Verschiedenheit in der Aufnahme und im Verlust der
Wärme bei Wasser, Erde, Steinen, Eisen usw. Mildernder Ein-
fluß des Meeres. See- und Landklima. Auswaschungen auf den
steilen Wegen und auf den schrägliegenden Feldern. Zwei Holz-
taubennester: Bauart, wo, woraus, wie? Harz an den Tannen.
Jahresringe an einer abgeschlagenen Tanne. Weidenröschen, Johannis-
kraut. Geschwulst an einer Buche. Flechten an den Eichenstämmen
und Lärchenzweigen; Pilze; Schwämme. Moose. Flachs, blühend.
Blick vom Limberge nach Börninghausen, wie klein die Häuser, Menschen
und Tiere erscheinen; die Wege, die verschiedenfarbigen Felder mit den
darüber hinziehenden Wolkenschatten, Abhänge der gegenüberliegenden
Höhenzüge: Vogelschau. Schönheit der Gegend. Nebeneinander her-
streichende Bergketten und die Längstäler dazwischen. Richtung.
Börninghausen in einem Talkessel, geschützte Lage. — Limberg. Sagen.
Femlinde. Feme. Auf dem Limberge war eine der vier Vogteien der
alten Grafschaft Ravensberg. Schlagballspiel. Gang nach Börning-
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Zwar ist die Forderung, die Schüler zwecks eigener Beobachtung
nach draußen zu führen, alt. Wo aber ist man bisher über einige
Ausgänge, über wenige „botanische Exkursionen" hinausgekommen?
In wieviel Schulen werden regelmäßig jahraus, jahrein Beob-
achtungsgänge für die gesamte Naturgeschichte gemacht? Ist es nicht
allgemein so, daß die Pflanzen mitgebracht und nur im Klassen-
zimmer besprochen werden, daß man an die Betrachtung der Stein-
und Tierwelt draußen gar nicht denkt? Gewiß werden hin und
wieder auch naturgeschichtliche Stunden in Natur und Leben ge-
geben; ihre geringe Zahl ändert aber im wesentlichen nichts an der
Tatsache, daß auch der naturgeschichtliche Unterricht, der doch geradezu
nach draußen in die Wirklichkeit zieht und lockt, im Klassenzimmer
stattfindet.
Hier würde ein bodenständiger Unterricht gründlich Wandel
schaffen.
Zunächst muß er wegen des Selbstzweckes der Heimatkunde viele
Pflanzen in und bei dem Schulorte (Nutzpflanzen, Bäume, Sträucher,
Getreidearten, Gräser, Gespinst-, Giftpflanzen usw.) kennen lehren.
Grundsätzlich, nicht nur hier und da einmal, sondern in allen
Schulen und in allen betreffenden Klassen werden die meisten oder
doch sehr viele Naturgeschichtsstunden nach draußen verlegt, regel-
mäßig und planmäßig naturgeschichtliche Beobachtungsgänge aus-
geführt werden. Dabei wird man fein Augenmerk auf die gesamte
Naturgeschichte der Heimat richten und das betrachten lassen, was
sich der Beobachtung bietet. Eine Trennung von „Botanik" für
den Sommer und „Zoologie" für den Winter wird dann nicht mehr
stattfinden. Die Stadtkinder werden auch auf die Höfe und in die
Häuser der Landwirte geführt werden, um dort Pferde, Kühe, Tauben,
Hunde usw. zu beobachten. In Herford wird man außer dem
Versuchsgarten der Landwirtschafts- und Realschule und demprovinzial-
Obstmuttergarten auch die hiesigen Gärtnereien mit ihren Beeten,
Gewächshäusern und Blumenhallen, den Garten des Schützenberges,
die Wälle, die Anlagen der Brauerei und alle sonstigen Stellen, die
für naturgeschichtliche Beobachtungen und Belehrungen geeignet sind,
ausreichend oft besuchen und unterrichtlich bestens ausnutzen.
Damit das um so besser geschehen könne, werden von Fach-
leuten naturwissenschaftliche Heimatbücher (über die Pflanzen in und
bei Herford, über die Tierwelt ^Vogel-, Jnfektenwelt usw.], über die
Mineralien der engsten Heimat usw.) ausgearbeitet werden, die ihre
Fragen eingehend und vielseitig erörtern.
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden]]
— 8 —
Jetzt nähert sich die Oder dem Dammschen See. Dieser, etwa
56 qkm groß, ist ein Rest von dem einst viel größeren Haff. Die Oder-
arme lagern in dem See alle die mitgeführten Sinkstoffe ab und erhöhen
den Seegrund, sodaß im Laufe der Zeit der See versanden und zuwachsen
wird. Mehrere Wasserarme führen aus dem See in den Fluß. Dadurch
entstehen wieder größere und kleinere Werder und Inseln. Dann vereinigt
sich die ganze Wassermeuge des Odertales zu einem breiten Strome, dem
Dammansch. Noch einmal tritt gegenüber von Pölitz eine Teilung ein.
Von Jasenitz ab ist wieder alles Wasser vereinigt und verbreitet sich nun
seenartig. In Jasenitz stand früher ein Kloster, dem die Wiesen und Wälder
an den Ufern ringsum gehörten. Man nannte das davon eingeschlossene
Gewässer Papenw asser. — Es erweitert sich gegenüber von Ziegen ort
zu dem Pommerscheu Haff. Zwischen eingerammten Baumstämmen ist
am Beginn des Haffs die Insel Leitholm entstanden. Sie soll den Schiffen
Aus- und Eingang in die Fahrstraße zeigen, die durch verankerte Schiff-
fahrtszeichen, Bojen oder Baken genannt, kenntlich gemacht ist. Das ist
nötig, denn das Haff ist nicht tief genug, um überall befahren werden zu
können. — Das Haff dehnt sich von Norden nach Südeu etwa 20, von
Osten nach Westen 50 km aus und ist 600 qkm groß. Die weite Wasser-
fläche macht fast den Eindruck des Meeres. Die Ufer verschwinden zu
beiden Seiten. Am Horizonte verschwimmen die langen Rauchwolken vor-
übereilender Dampfer. Weiße Möven schießen über die schäumenden Wellen
dahin, und hoch in den Lüften wiegt sich wohl der Seeadler. — Zahlreiche
Fischerboote beleben die weite Seefläche. Früher war der Fischereibetrieb
sehr lohnend. Nach einer Inschrift in der Kirche zu Krummin fing man
1796 bei einem Zuge für 9000 M. Bleie. Wie in allen Seen, so hat
aber auch hier der Fischreichtum stark abgenommen. — Man nennt den
westlichen Teil des Haff's das Kleine, den östlichen das Große Haff. Die
südliche Ausbuchtung desselben ist der Nenwarper See.
c) das Mündungsgebiet. Aus dem Haff führen drei Straßen
zur Ostsee: Dievenow, Swine und Peene. Zwischen ihnen liegen die
Inseln Wollin und Usedom.
Die Dievenow hat nur geringe Tiefe und ist daher vou größeren
Fahrzeugen nicht zu benutzen. Gleich an der Einfahrt liegt die 4700 Ein-
wohner zählende Stadt Wollin, früher auch Juliu geheißen. Sie ist eine
der größten Wendenstädte gewesen und hat schon frühzeitig bedeutenden Handel getrieben.
Der Sage nach war ihr Hafen ein Wunderwerk. 300 Schiffe konnten darin ankern.
Jeden Abend wurde er durch eiu Fallgitter geschlossen. Van einem Turme auf dem
Einfahrtsbogen kouute man mit Wurfmaschinen jedes feindliche Schiff zerschmettern.
1485 wurde Bugenhagen hier geboren. Die Bewohner treiben Ackerban, Fischfang und
Kahnbau. In ihrem ferneren Lauf erweitert sich die Dievenow zu dem
Kamminer Bodden. In demselben liegt die Insel Gristow. Ihre
kreidigen Erden werden zu Zement verarbeitet. Neben der Insel ragt ein
gewaltiger Stein aus dem Wasser. Der Sage nach ist er ein verzaubertes
Räuberschloß. (Siehe Uecker „Sagen, Märchen, Schwänke und Streiche
aus Pommern.) Der Insel gegenüber ist Kammin erbaut wordeu. An
ihrer Mündung wurde die Dievenow ganz nach Westen gedrängt, denn eine
schmale Landzunge rückte von Osten immer weiter vor. Auf dieser sind
die Badeorte Ost-, Berg- und Klein-Dievenow gelegen. Die Mündung
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf]]
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— 15 —
die Wipfel der Bäume. Dabei wird kein Zweig gebrochen; aber in diesem
Sandsarge stirbt ein Baum nach dem andern. (Baumfriedhof bei Misdroy.)
Und wenn der Wind den Sand dann weiter weht, kommen nach und uach
die toten Bäume wieder zu Tage. Wie den Wäldern, so ergeht es den
menschlichen Wohnungen. Durch Fenster und Türen dringt der feine Sand;
er liegt auf Betten, Stühlen und Tischen und fällt auch in die Speisen.
Vor den Gebäuden häuft er sich au, wächst und wächst und zwingt schließe
lich die Bewohner, sich an einer geschützten Stelle ein neues Heim zu
gründen. Das alte aber deckt er wie mit einem gewaltigen Grabhügel zu
und fliegt dann weiter. Man hat beobachtet, daß Dünen jährlich 3 bis
17 m wandern. Solche Wanderdünen können demnach ungeheuren
Schaden anrichten. — Schon früh hat man deswegen nach Mitteln gesucht,
den Sand festzuhalten, aber über alle Schutzzäune ging er hinweg. Erst
in den letzten hundert Jahren ist das durch Bepflanzung gelungen. Zu-
nächst zwingt man den Wind dnrch Strauchzäune, allen mitgeführten Sand
vor der alten Düne abzulagern und so eine Vordüne zu bauen. Gleich-
zeitig bepflanzt man die Hauptdüne mit Dünengräsern, Kräutern und
Bäumen, namentlich Nadelbäumen. Damit aber der Sand, in welchem
die Pflanzen wachsen sollen, nicht wegfliegt, bedeckt man ihn wohl mit
Baumzweigen oder steckt solche reihenweise hinein. Haben die Pflanzen
erst Wurzel geschlagen, so bildet sich aus den abfallenden Nadeln, den toten
Gräsern und Kräutern in: Lauf der Jahre eine feste Schicht Muttererde.
— Aber wie können in dem trockenen Sande Pflanzen wachsen? Der
Dünensand ist nicht so trocken, als man glaubt. Wenn wir mit der
Hand ein Loch hineinkratzen, merken wir, daß der Sand schon in geringer
Tiefe feucht ist. Die Pflanzen finden also Feuchtigkeit und damit
Nahrung. Aber unter der großen Sonnenwärme, die den Boden oft bis
80° C erhitzt, und unter dem Seewinde haben sie viel zu leiden. —
Unter den Gräsern, die hier gedeihen, sind zu nennen; Windgras, Schilf-
rohr, Strandhafer, -gerste und Sandsegge. Zur Bcpflanznng werden
von den Baumarten die gemeine Kiefer, die Schwarz-, Haken- und
Zwergkiefer, die Fichte, Schimmelfichte, Birke und Erle bevorzugt. Bald
finden sich auch Pilze, Flechten und Moose. Ist die Düne erst bewachsen,
dann bietet sie dem Toben und Stürmen des Meeres Trotz, dann ist der
Dünenwald der beste Schutz. (Woher nimmt die See den Sand?)
Pommern hat fast durchweg eine Flachküste. Nur selten treten
Höhenzüge mit ihren steilen Ufern an das Meer heran. An diesen nagt
und bröckelt unaufhörlich und unaufhaltsam das Wasser. Zum Schutze
solcher Stellen hat man am Strande Steinmauern, Steinwälle oder
Pfahlreihen errichtet. Vielfach sind die Strandgebiete auch gegen die
Küstenströmung geschützt. Der Wind treibt nämlich das Wasser an der
Küste dahin wie einen Strom. Um die Kraft dieses Stromes zu brechen,
hat man Buhnen erbaut; das sind Pfahlreihen, die mit Faschinen aus-
gefüllt sind, oder Steinmauern, die ins Meer hinausgehen.
Die vorpommersche ttüste.
Wenn der Ost- oder Nordwind über die weite Ostseefläche stürmt,
dann treibt er die gewaltigen Wasserberge vor sich her dem Lande zu.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel]]
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TM Hauptwörter (200): [T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung]]
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versandete gar leicht, sie war für die Schiffahrt unbrauchbar. Darum hat
man der Dievenow eine neue Mündung gegeben. Ein Durchstich (Kanal)
führt die Wasser bei Ost-Dieveuov in das Meer. Molen schützen die Ein-
fahrt vor Versandung, während ein Damm dem Wasser den alten Weg
versperrt. Die alte Dievenow ist in den letzten Jahren an der Küste voll-
ständig versandet, und so ist zwischen dem Damm und der versandeten
Mündung eiu See entstanden.
Der wichtigste Mündungsarm ist heute die Swine. Auch sie war
früher wegen ihrer geringen Tiefe nicht fahrbar. Um aber die Schiffe
von dem schwedischen Peenezoll zu befreien, ließ Friedrich Wilhelm I. die
Fahrrinne der Swine vertiefen. Friedrich Ii. setzte den Ausbau fort, und
später wurde der Hafen dnrch Steinmauern geschützt. Seit 1858 zeigt
ein 70 m hoher Leuchtturm den Schiffern die Einfahrt; doch können die
Kanonen der Befestigungen und Schanzen zu beiden Seiten der Swine
auch die Einfahrt sperren. Um den Weg von Stettin nach Swinemünde
abzukürzen, wurde ein Kanal, die Kaiserfahrt hergestellt. Eine Viertel-
meile vor der Mündung liegt auf der Insel Usedom die Stadt Swine-
münde. (14000 E.) Zur Abwehr der Dänenangriffe befanden sich an der Swine-
mündung Burgwälle. Die Hauptburg lag auf der Ostseite. Des Zolles wegen war
sie deu Stettinern lästig und wurde 1457 von diesen zerstört. Erst unter Friedrich
Wilhelm I. entstand hier wieder eine Stadt. Nach dem Hafenbau hatte ein großer
Teil der Schiffer keinen Verdienst, weil die Schiffe, die sonst einen Teil ihrer Waren
hier ausladen mußten, jetzt gleich nach Stettin fuhren, und die laugen Hafendämme die
Küste ganz versanden machten. Da mußte auf andere Weise Verdienst geschafft werden.
Oberpräsident Sack regte die Gründung einer Badeanstalt an, und seit 1825 ist Swine-
münde Badeort. Die Badegäste finden in den herrlichen „Hafenplantagen", welche die
Stadt von der See trennen, Schutz gegen kalte Winde und Gelegenheit zu schönen
Spaziergängen. — In dem Kriegsjahre 1864 segelte am Morgen des 17. März
Kapitän Jachmann mit den preußischen Kriegsschiffen „Nymphe" und „Arkona" von
hier aus, um die dänischen Kriegsschiffe, die bei Jasmnnd lagen, anzugreifen. Unter-
wegs gesellte sich die „Loreley" dazu, so daß er jetzt etwa 50 Geschütze hatte, während
der Feind über 170 verfügte. Mittags begann der Kampf. Der dänische Admiral
wollte die „Nymphe" abfangen. Seine Geschosse hatten große Löcher in die Schornsteine
geschlagen, und das Schiff konnte nun nicht mehr so schnell fahren. Der Däne kam
bedenklich nahe. Kapitän Werner dachte schon daran, sein Schiff in die Luft zu sprengen,
damit es nicht in Feindes Hand fiele. Ein glücklicher Schnß zwang aber den Dänen,
die Verfolgung aufzugeben. Am Abend kehrten unsere Schiffe von ihrem ersten Waffen-
gange mit Ehren heim.
Der westliche Mündungsarm ist die Peene. Ihren Namen hat
sie uach dem Nebenfluß der Oder. Die Peene war früher die besuchteste
Wasserstraße, welche aus dem Haff nach der See führte. Sie erweitert
sich zu dem Achterwasser. Die Einfahrt in die Peene konnte einst durch
die auf der Peenemünder Schanze ausgestellten Kanonen gesperrt werden.
Bedeutung der Oder.
Die Oder ist die einzige Wasserstraße Pommerns, die von Lastkähnen
und Schiffen aus den südlicher gelegenen Ländern befahren werden kann.
Auf ihr werden daher die Schätze des Bodens (Steinkohlen, Braunkohlen),
die Erzeugnisse der Landwirtschaft (Nenne solche!) nach Stettin und an
die See gebracht. Ihre großen Nebenflüsse auf der rechten Seite, die
Warthe und die Netze, tragen aus den östlichen Gegenden Holz und Getreide
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Wilhelm_I. Friedrich Wilhelm_I. Friedrich_Ii Friedrich Friedrich Wilhelm_I. Werner
sein, wenn die gewaltigen Stürme nicht so oft großen Schaden an den
Fischereigeräten anrichteten und so viele Menschenopfer forderten. Der
Schiffahrt ist die hinterpommersche Küste nicht günstig, da das Meer hier
sehr flach ist. Nur bei Kolberg, Rügenwaldermünde, Stolpmünde und
Leba ist es den Schiffen möglich, an das Land zu kommen. Das flache
Wasser bringt den Schiffen oft Gefahren. Um sie in den dunkeln Sturm-
Nächten vor dem verderbenbringenden Lande zu warum, werfen die Leucht-
türme von Groß-Horst, Funkenhagen, Jershöft und Scholpin ihre Licht-
strahlen meilenweit hinaus. Trotz aller Vorsicht geht doch jedes Jahr eine
große Zahl von Schiffen zu Grunde. Der Sturm treibt sie in das flache
Wasser und aus den Strand. Mächtige Sturzseen spülen über das Deck.
In dem leck gewordenen Schiffe steigt das Wasser immer höher. Die
Mannschaft rettet sich in die Masten und Taue, denn mit ihren Booten
kann sie sich nicht durch die fürchterliche Brandung wageu. Ihre einzige
Hoffnung ist die Rettungsstation. An 32 Orten der pommerschen
Küste stehen Häuschen, über denen eine weiße Fahne mit dem roten Krenz
flattert. In solchem Häuschen ruht auf einem Wagen ein starkes Boot,
hängen Rettungsgürtel, Korkjacken usw. Ist eiu Schiff iu Gefahr, so wird
das Boot schnell an den Strand gefahren. Beherzte Männer versuchen
rudernd das Schiff zu erreichen. Wenn das unmöglich ist, so schießt man
aus dem Mörser eine Rakete über dasselbe hinweg. An dieser Kugel
hängt eine Leine. Mit derselben ziehen die Schiffbrüchigen ein Tau vom
Lande herüber und befestigen es am Mast. Jetzt sind sie gerettet. Einer
nach dem andern wird nun in der Hosenboje ans Land gezogen und das
Wrack dann den Wellen überlassen. Solche Rettungsstationen sind von
der „Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger" eingerichtet. Mit-
glied derselben kann jeder werden, der einen jährlichen Beitrag von 1,50 M.
bezahlt. — Wenn den alten Berichten Glauben geschenkt werden darf, dann
hat die Ostsee in den letzten 500 Jahren V2 Meile vom Lande weggenagt.
Dafür scheinen auch die aus dem Wasser hervorragenden Baumstümpfe zu
sprechen. Allein sie beweisen das doch nicht direkt. Diese Wälder standen
nämlich auf Moorboden. Als sich auf dem Moorboden nun eine 30 bis
50 m hohe Sanddüne lagerte, drückte sie ihn so zusammen, daß er schließ-
lich unter den Wasserspiegel sank, und die Bäume im Wasser standen. Die
Bäume sind im Sande abgestorben und von Sturm und Wellen ge-
stürzt worden. Von dem unter den Wasserspiegel gedrückten Moore
bricht das Meer große Stücke los und wirst sie als Meertorf auf den
Strand. — Fast alle Orte am Strande sind Badeorte z. B. Hoff, Horst-, Ost- und
Westdeep, Kolberg, Henkenhagen, Funkenhagen, Sorenbohm, Bauerhufen, Gr. Möllen,
Nest, Rügenwaldermünde, Stolpmünde, Lelm. Am besuchtesten ist Kolberg. 25000
Eiuwohner. (Cholnberg, Colobrega, Gohlberg) war schon früh durch seine Lage in der
Niederung der Persante eine starke Festung. 1255 erhielt sie deutsches Recht. 1653
errichtete der Große Kurfürst hier eine Ritterakademie für Kadetten. 1758, 60 und 61
belagerten es die Russen. 1807 verteidigte es sich heldenmütig gegen die Franzosen.
Daran erinnert das Nettelbeck-Gneisenau-Denkmal. Der Mariendom stammt aus dem
14. Jahrhundert. Sein Salzhandel ist ganz eingegangen, die Solquellen werden zu
Solbädern verwertet. Seine Bewohner treiben Acker- und Gartenbau, Fischfang und
Handel. Das Bad ist Haupterwerbsquelle. Die Maikuhle ist heute ein prächtiger Park.
— Rügenwalder- und Stolpmünde werden als Hafenplätze der landeinwärts ge-
legenen Städte benutzt — Leba, 2000 Einwohner, ist erst um 1570 nach dem Unter-
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