: Beschieung von Libau (Kurland) und der Kste von Algier. Erstes Seetreffen bei Helgoland. Angriffe | der deutschen Flotte auf die englische Kste, Sieg an der Doggerbank. Das deutsche Auslandskreuzer-Geschwader, bei Coronet (Chile) siegreich, wird bei den Falklands-Jnseln vernichtet.
Kmpfe in den Kolonien: Tsingtau erliegt nach Helden-haster Verteidigung den Japanern, (7. November).
1915 Schlachten bei Soissons, in der Champagne, an der Lorettohhe und in den Argonnen. Der groe An-griff der Franzosen (General Joffre) und Englnder bei Ipern, Arras und in der Champagne scheitert
(September-Oktober).
I _
Winterschlacht in Masuren (7. bis 15. Febr.). Die Russen erobern Przemysl.
| Durchbruchsschlacht in Westgalizien (Gorlice 2. Mai); Rckeroberung Galiziens. Vorrcken der Dentscheu und sterreicher in Polen; Eroberung der groen westrussischen Festungen (Warschau, Kowuo, Modlin it. ct.).
Sieg der Trken an den Dardanellen (18. Mrz); Rck-zug der Englnder von Gallipoli.
Abfall Italiens vom Dreibund und Eintritt in den Krieg (23. Mai); Kmpfe in Sdtirol und am Jsonzo.
Eintritt Bulgariens in den Weltkrieg (Mitte Oktober). Vernichtung Serbiens und Montenegros (von Mackensen): Belgrad und Risch erobert, Schlacht auf dem Amselfelde.
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Pfeifer: Lehrbuch der Geschichte fr hhere Lehranstalten
Bearbeitet unter Bercksichtigung der Heimatgeschichte, mit zahlreichen Faustkarten und synchronistischen Tafeln sowie kulturgeschichtlichen Bilderanhngen zu den Teilen I Iii und kunstgeschichtlichen Bilder-anhngen von Dir. Prof. vr.p.brandt zu den Teilen Iv-Vi.
Das Buch bleibt in allen Ausgaben bis auf weiteres unverndert bestehen,
entsprechend dem Erla des Herrn Ministers, da neue Lehrbcher - zu denen stark vernderte zu rechnen sind - zunchst nicht eingefhrt werden drfen.
Zeittafel fr die unteren Klassen. 16 Seiten auf Schreibpapier. 1917. In Umschlag geheftet .30 M.
I. Teil: Griechische Geschichte bis zum Tode Alexanders des Groen. Rmische Geschichte bis zum Tode des
Augustus. 5. Auflage. 1916. Kartoniert 1 M.
Ii. Teil: Das Rmische Reich unter den Kaisern. Deutsche und preuische Geschichte bis 1740.
Iia: Fr parittische und evangelische Anstalten. Z.auflage. 1912. Kartoniert 1.80 M.
Iib: Fr katholische und parittische Anstalten. Z.auflage. 1916. Kartoniert 1.80 M.
Ih. Teil: Preuische und deutsche Geschichte vom Regierungsantritt Friedrichs des Groen bis zur Gegenwart.
4. Auflage. 1915. Kartoniert 1.30 M.
Iv. Teil: Die Hauptereignisse der griechischen Geschichte bis zum Tode Alexanders des Groken und der rmiscken Geschichte bis Augustus. 3. Auflage. 1913. Gebunden 2 M.
V. Teil: Die Hauptereignisse der rmischen Kaiserzeit. Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreiigjhrigen Krieges. Preis jedes Teiles gebunden 3 M.
Ausgabe A: Fr Ostdeutschland. Bearbeitet von Professor Dr.a.christoph und Professor P.dittrichf. 1911. Ausgabe L: Fr Westdeutschland. Bearbeitet von Provinzialschulrat Dr. F. Cramer. 1911.
Ausgabe L: Fr Schlesien. Bearbeitet von Professor Dr. C. Bruchmann. 1911.
Ausgabe v: Fr Westdeutschland. Unter Mitwirkung von Direktor Philipp Hafner bearbeitet von Prof.
Dr. C. Bruchmann und Professor A. Ruppersberg. 1912.
Ausgabe E: Fr Hannover und Braunschweig. Bearbeitet von Professor Dr. C. Bruchmann und Direktor Dr. von der Osten. 1912.
Ausgabe F: Fr Posen. Bearbeitet von Professor Dr. C. Bruchmann und Professor P. Beer. 1912. Ausgabe G: Fr Thringen. Bearbeitet von Prof. Dr. C. Bruchmann und Oberlehrer E. Fleischer. 1912. Vi. Teil: Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der Preuisch-deutschen Geschichte seit 1648.
Dieser Teil ist in denselben Ausgaben erschienen und von denselben Verfassern bearbeitet wie Teil V.
Preis jedes Teiles gebunden 3 M.
Fr das Groherzogtum Hessen wird Teil Vi mit einem Anhang: Kurzer Abri der Geschichte und Ver-fassung des Groherzogtums Hessen von Professor K. Henkelmann zum gleichen Preise geliefert. Einzelausgabe des Anhanges. Kartoniert .30 M.
Ruppersberg, Prof. Albert, Kurzgefate Staatslehre fr hhere Lehranstalten und zum Selbstunterricht. 2., durchgesehene Aufl., ergnzt durch eine bersicht der die Verfassung der brigen Gromchte sowie durch eine kurze Erluterung der Volkswirtschaftslehre. 1912. 56 S. Kartoniert .50 M
Dreist, Prof. Dr. Georg, Territorialer Aufbau des Brandenburgisch-Preuischen Staates. 51 S. 1910
Kartoniert .80 M.
Cramer, Prov.-Schulrat Dr. Franz, Rmisch-germanische Studien. Gesammelte Beitrge zur rmisch-ger-manischen Altertumskunde. Mit einer Karte des Limesgebietes. 1914. Viii und 263 S. gr. 8.
Steif geheftet 6.80 M.; Leinwandband 8. M. Cramer, Prov.-Schulrat Dr. Franz, Der Weltkrieg. bersicht der den Verlaus des Krieges jste Gche Dezember 1915. Eine Ergnzung geschichtlicher Lehrbcher, vorzugsweise des Pfeiferschen Lehrbuchs der Geschichte. 2. Auflage. 1916. 32 S. Gefzelt .80
Druck von Breitkopf & Hrtel in Leipzig.
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Extrahierte Personennamen: Alexanders Augustus Friedrichs Alexanders Augustus F._Cramer C._Bruchmann Philipp_Hafner Philipp C._Bruchmann C._Bruchmann C._Bruchmann P._Beer C._Bruchmann Fleischer K._Henkelmann Georg Cramer Franz Franz Cramer Franz Franz Breitkopf_&_Hrtel
— 29 —
straße bei der großen Bergstraße. Hier hört der Nordwester-
teil nach Süden hin auf. Die große Bergstraße bildet also
die Grenze unsers Stadtteils im Süden. Im W. und N.
grenzt er an die Hamburg - Altonaer Verbindungsbahn
Zusammenfassung: Der Nordwesterteil grenzt im O. an die
Holstenstraße, Gählers Platz und große Johannisstraße, im
S. an die große Bergstraße u. s. w. Gieb die Richtung dieser
Straßen an!
Die meisten der übrigen Straßen des Nordwesterteils
haben die Richtung von S. nach N. Welche sind es? Welche
Straßen erstrecken sich von O. nach W., von No. nach Sw.,
von So. nach Nw.? Manche Straßen haben ihren Namen
nach berühmten Männern erhalten, z. B. Göthe-, Schiller-
straße u. s. w.; andere sind zu Ehren solcher Männer benannt
worden, die sich hier in Altona durch ihre Wohlthätigkeit oder
in wichtigen Aemtern ausgezeichnet haben, z. B. Unzer-,
Schumacher-, Stuhlmannstraße. Unzer war ein bedeutender
Arzt, Schumacher Direktor der früheren Altonaer Sternwarte,
die an v. d. Smissens Allee lag; Stuhlmann, ein reicher
Altonaer, vermachte seiner Vaterstadt große Geldsummen zu
allerlei wohlthätigen Zwecken, z. B. zur Erbauung einer Leichen-
Halle (Weidenstraße, zwischen Wilhelm- und Holstenstraße).
Für einen Teil dieses Geldes ist ein zwischen Gerber- und
Steinstraße belegener freier Platz angekauft und mit Anlagen
versehen worden, der als Spielplatz für Kinder dient und
durch seinen Namen an Stuhlmann erinnert. Es giebt
auch Straßen, welche ihren Namen wichtigen benachbarten
Gebäuden verdanken, z. B. die Gerichts- und die Hospitalstraße.
(Hospital — Krankenhaus.)
Bemerkenswerte Gebäude im Nordwesterteil. Außer
den schon genannten Gebäuden liegt an der Bürgerstraße,
und zwar an der Westseite, zwischen Blumen- und Schauen-
burgerstraße, die erste Baursche Warteschule. Der Name
dieser Schule rührt davon her, daß sie für einen Teil des
Geldes, welches ein früherer Bürgermeister unserer Stadt,
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Extrahierte Personennamen: O._nach_W. Schumacher Stuhlmann Stuhlmann
— 37 —
11.
Der Südwesterteil.
Westlich vom Oster- und südlich vom Nordwesterteil liegt
der Südwesterteil unserer Stadt. Er grenzt im N. an die
große Bergstraße, im O. an die Blücher-, Grüne- und Kirchen-
straße, im S. an die Breitestraße, Palmaille und Klopstock-
straße und im W. an den Stadtteil Ottensen. (Bahnhofstraße
und Allee.)
Die Hauptstraße im Südwesterteil ist die Königstraße.
Die Strecke vom westlichen Ende der Königstraße bis zum
östlichen Ende des Rathausmarktes (bis zum „Grund") beträgt
genau 1 km. An der Nordseite der Königstraße, zwischen
Katharinen- und Behnstraße, befindet sich das Altona er
Stadttheater und dem Theater gegenüber das Real-
gymnasium. Etwas östlich von diesem liegt das Polizei-
amt (ehemaliges Waisenhaus S. 33). Die Polizeibehörde,
an deren Spitze der zweite Bürgermeister steht, dem die ver-
schiedenen Polizeibeamten untergeordnet sind, hat die öffentliche
Ordnung und Sicherheit in der Stadt zu überwachen. Auf dem
mit Blumenanlagen geschmückten Platze vor dem Polizeiamt steht
ein Springbrunnen, auf dessen Unterbau sich das Stand-
bild der Göttin Minerva erhebt. In den Anlagen hat ferner
etwas weiter westlich ein einfaches Denkmal Aufstellung ge-
funden, das dem Andenken österreichischer Soldaten gewidmet
ist, die 1864 in einem Seegefecht bei Helgoland verwundet
wnrden und in Altona starben. Etwas westlich vom Real-
Mmnasinm liegen die Kunst- und Gewerbehalle (ehemalige
Heiligengeistkirche S. 33) und das Gebäude der Königlichen
Eisenbahndirektion. Der mit schönen Bäumen geschmückte
Platz um die Kunsthalle ist der frühere Heiligengeistkirchhof,
aus dem der in Altona gestorbene Dichter Gerstenberg ruht.
Der Grabstein steht an der Westseite des Weges, der von der
Königstraße nach der Kunsthalle führt. Östlich vom Polizei-
amt, an der Katharinenstraße, liegen das Polizeigefängnis
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— 43 —
Zaum und vier fehlerfreie Wagenpferde verlangte, die kühne
Antwort: „Altona hat keine Pferde; wenn ich sie liefern
sollte, müßte ich sie stehlen; aber das Stehlen versteh' ich
nicht." Mitten im kalten Winter von 1813 auf 1814 ließ
der grausame Marschall Davoust alle Hamburger, welche nicht
nachweisen konnten, daß sie bis in den Sommer hinein die
Mittel zu ihrem Lebensunterhalt besäßen, aus ihrer Vaterstadt
vertreiben. Der Oberpräsident v. Blücher sorgte dafür, daß
Taufende dieser Vertriebenen in Altona ein Unterkommen
fanden. Nicht minder unterstützte er unsere Nachbarstadt bei
dem großen Brande im Jahre 1842. Unsere Blücherstraße
erinnert uns noch an den edlen Mann. (S. 34.)
An der Nordseite der Palmaille befindet sich das össent-
liche Museum, welches eine Sammlung von Altonensien,
naturwissenschaftlichen Gegenständen, sowie von Münzen und
Medaillen enthält. Einige hiesige Bürger und das Unter-
stützungsinstitut haben der Stadt eine erhebliche Geldsumme
geschenkt, damit an passender Stelle ein eigenes Gebäude für
das Museum errichtet werde. An der Südseite der Palmaille
liegen die Wohnungen des kommandierenden Generals des
neunten Armeecorps und des Stadtkommandanten, vor denen
ein Wachtposten steht. In einem Gebäude an der Ecke der
Palmaille und Bahnhofstraße ist die militärische Hauptwache
untergebracht.
Durch die Palmaille führen zwei Pferdeöahnlinien.
Die eine Bahn nimmt ihren Anfang in der Klopstockstraße
und führt durch die Palmaille, Breite- und Hochstraße nach
Hamburg; die andere ist die Altonaer Ringbahn. Deren
Haltestelle befindet sich vor dem Wirtshaus Belle-Alliance am
Schulterblatt. Von hier erstreckt sich das Schienengeleise
längs dem Schulterblatt, durch die Julius-, Adolfstraße,
kleine Freiheit, über den Rathausmarkt, durch die große
Prinzen- und Mühlenstraße, die Palmaille, Bahnhofstraße und
Allee und kehrt durch die Hamburgerstraße nach dem Anfangs-
punkt zurück.
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— 45 —
In der großen Elbstraße herrscht ein reger Verkehr, und
nach der Elbseite sehen wir viele Speicher, welche Kaufleuten
gehören und in denen Waren lagern („aufgespeichert" sind).
Der Beruf der Kaufleute ist der Handel. Da eine sehr große
Zahl der Bewohner Altonas vom Handel lebt, so wird die
Stadt eine Handelsstadt genannt. In welchen Straßen
sind besonders viele Läden? Besonders wichtig für den Handel
ist der Hafen. Hier legen läglich viele Schiffe an. Die
Grenze des Hafens bildet eine lange Reihe von Duc d'alben.
Dies sind Pfahlbündel, welche aus je vier oder mehr schräge
gegeneinander gelehnten hohen Pfählen bestehen, die in den
Grund des Flusses gerammt sind. Ihren Namen führen sie
nach ihrem Erfinder, dem Herzog von Alba (französisch duc
d'albe). Zwischen je zwei Duc d'alben, die etwa 20 Meter
von einander entfernt sind, befinden sich die Schien gel, d. h.
schwimmende Balkenflösse, welche an die Duc d'alben ange-
kettet sind. Sie verhindern, daß sich der Wellenschlag bis in
den Hafen fortsetzt, sodaß die Schiffe hier sicher liegen können.
Einige Schiffe werden ihrer Waren entladen („gelöscht"),
andere mit Waren beladen. Damit dies bequem geschehen
kann, werden sie nahe an die Speicher oder ans User gelegt.
Da jedoch der Fluß am Ufer von Natur seicht ist, hat man
ihn an dieser Stelle künstlich vertieft und die Uferkante steil
gemacht, so daß selbst Seeschiffe in der Nähe des Ufers nicht
auf den Grund geraten. Um das Rutschen des steilen Ufers
zu verhindern, sind im östlichen Teile des Hafens, dem alten
Hafen, Bollwerke (Bohlwerke) angebracht, d. h. eichene
Planken, die hinter sicheren Pfählen befestigt sind. Diese
Bollwerke werden auch Vorsetzen genannt. Weiter nach W.,
im neuen Hasen, hat man zu demselben Zweck eine breite
Steinmauer gebaut. Ein solcher gemauerter Userdamm heißt
ein Kan). Auf dem Kai sind große Schuppen angebracht,
*J Das altniederdeutsche Wort Kai, das in der Form quai ins
Französische übergegangen ist, bezeichnet ursprünglich einen mit großen
Feldsteinen (Kaien) befestigten Uferdamm. Noch heute kommt das
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— 69 —
bahn; auf jenem wird fast täglich Karrenhandel getrieben.
Von St. Pauli aus führt die Pferdebahn durch das Millern-
thor auf den Zeughausmarkt, wo früher das Zeughaus
zur Aufbewahrung von Kanonen stand. Rechts von uns,
nach der Elbe zu, auf dem sog. Stintfang, sehen wir die
Seewarte und das Seemannshaus, eine Seemannskranken-
station in Verbindung mit einer Navigationsschule, und links
von uns, auf dem Walle beim Millernthor, ist die Hamburger
Sternwarte. Die Wallanlagen, welche sich im W. und N.,
vom Ufer der Elbe in nordöstlicher Richtung bis zum Ufer
der Alster, um die Stadt ziehen, sind die umgewandelten groß-
artigen Befestigungswerke des 17. Jahrhunderts, die auch
noch die Alster als ein gewaltiger Damm überschritten (S. 67)
und sich im O. der Stadt noch fortsetzten. Dieser mächtige
Wall war durch einen tiefen Graben, der von der Alster her
gespeist wurde, gesichert. Bis heute noch ist dieser Stadt-
graben im Westen vorhanden; im N. und O. ist er beim Bau
der Verbindungsbahn größtenteils zugeworfen. — Vom Zeug-
hausmarkt aus führt das eine Geleis der Pferdebahn durch
die Mühlenstraße an der Michaeliskirche vorbei, das andere
durch den neuen Steinweg, bis sie beide auf dem großen
Neumarkt wieder zusammentreffen, wo fast täglich zahlreiche
Handelsleute ihre auf Karren ausliegenden Waren feilbieten.
Von hier geht es nach dem Rathausmarkt, wo jetzt ein
neues, großartiges Rathaus gebaut wird. Gegenüber liegt
die Börse. Die Börse ist ein Gebäude, in welchem die Kauf-
leute an den Wochentagen ihre Versammlungen abhalten, um
Handelsgeschäfte zu machen. Da die Kaufleute in der ganzen
Stadt zerstreut wohnen, so ist eine solche Einrichtung not-
wendig. Durch die Rathausstraße führt die Pferdebahnlinie an
dem Johanneum (Gymnasium), der gegenüberliegenden
Petrikirche und der Jakobikirche vorüber nach dem Schweine-
markt, wo die Wasch- und Badeanstalt und das große
naturhistorische Museum sich befinden. Die Endstation der
Pferdebahn in Hamburg ist bei der Gewerbeschule auf
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— 63 —
zu brauen. Daß er sich gerade diese Stelle aussuchte, kam
daher, daß der genannte Weg von den Fischern in Ovelgönne
für ihren Landverkehr mit Hamburg benutzt wurde. Ebenfalls
wird dies von zahlreichen Schiffern geschehen sein; denn größere
Schiffe mußten häufig schon in Neumühlen löschen und laden,
weil von dort nach Hamburg das Fahrwasser sehr mangelhaft
war. So durfte Joachim v. Lohe hoffen, in einem Wirts-
hause, das an diesem Wege lag, recht viel Besuch zu erhalten
und guten Verdienst zu finden.
Mit dem Bau wurde im Jahre 1536 begonnen. Gerade
im Jahre vorher hatte man in Hamburg die Steuern auf
das Braugewerbe erhöht. Weil nun Joachim v. Lohe das
Bier billiger als die Hamburger Brauer verkaufen konnte, so
befürchtete der Hamburger Rat, ein so nahe an der Grenze
belegenes Wirts- und Brauhaus könne den Hamburgern
schaden. Auch mag er wohl besorgt gewesen sein, es könnte
hier nach und nach ein ganzer Ort entstehen, dessen nahe
Nachbarschaft dem hamburgischen Handel und Gewerbe über-
Haupt mancherlei Schaden bringe. Daher sandte er zwei seiner
Mitglieder an den Vogt zu Ottensen, zu dessen Bezirk außer
Ottensen noch die Dörfer Othmarschen, Bahrenfeld, Stellingen
und Eidelstedt, sowie die schauenburgischen Elbinseln gehörten,
um ihn zu ersuchen, den Bau des Hauses zu verhindern.
Auch der höchste Beamte des Schauenburger Grafen, der
Drost, der von der Burg auf dem Pinneberge aus die ganze
Grafschaft verwaltete, stellte sich ein, und die Hamburger
Ratsherren erklärten ihm, die Stadt könne den Bau nicht
leiden. Der Drost weigerte sich jedoch, der Forderung des
Rates nachzugeben. Als alles freundliche Zureden nichts half,
vielmehr der Platz zum Hausbau hergerichtet und das Bau-
holz zugehauen wurde, da ließ der Rat nochmals verkünden,
er werde den Bau auf keine Weise gestatten, und drohte so-
gar, wenn man das Haus dennoch richten wolle, so würde
alsbald am andern Tage „dat bawerste under und dat underste
baven" stehen. Da aber die Hamburger gar kein Recht hatten,
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— 70 —
St. Georg. Die Bahn hat von ihrem Anfangs- bis zu ihrem
Endpunkt die Richtung von W. nach O. Merke also, daß die
genannten Gebäude und Plätze alle in dieser Ricktung liegen!
Beispiel: Von der Navigationsschule in Altona (S. 30) nach der
Gewerbeschule in Hamburg. (Ähnliche Nichtungsbestimmnngen
nehme man auch sonst fleißig vor.)
24.
Die Staot Hamburg.
Wo sich heute das weite Häusermeer Hamburgs aus-
breitet, da rauschte noch vor reichlich 1000 Jahren ein dichter
Wald, die Hamma genannt; zum Teil war diese Gegend
niedriges Wiesenland, welches im Winter und Frühjahr vom
Wasser überschwemmt wurde. In jener Zeit fristeten hier in
einfachen Hütten einige Fischer und Jäger ein elendes Dasein,
zu deren Schutz vor den räuberischen Normannen der deutsche
Kaiser Karl der Große um das Jahr 800 die Hammaburg
(Waldburg) erbaute. Jene Feinde kamen in kleinen Kähnen
die Elbe herauf, plünderten und verbrannten die Hütten und
machten die Gefangenen zu Sklaven. Die größere Sicherheit,
welche die Hammaburg gewährte, zog mehr und mehr Be-
wohner in diese Gegend, und bereits 811 wurde auf dem
Hügel, wo jetzt das Johanneum steht, eine Kirche, der Dom,
erbaut. Die Hammaburg ist also als der Anfang des Ortes
anzusehen und hat demselben den Namen gegeben. Jener
Dom, so unscheinbar er anfänglich auch gewesen sein mag,
verdient schon aus dem Gruude erwähnt zu werden, weil
später in seinen Vorhallen der Weihnachtsmarkt abgehalten
wurde, den man nach 1805, als der Dom abgebrochen war,
auf freie Plätze (Spielbudenplatz, Großer Neumarkt u. s. w.)
verlegte, und dem man nun selbst den Namen „Hamburger-
Dom" gab.
Aus solchen Anfängen ist die großartige Stadt entstanden,
die nach der Volkszählung von 1890 mit ihren Vororten
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— 78 —
29.
Die Elbinseln.
Oberhalb Hamburgs teilt sich die Elbe in zwei Haupt-
arme, die Norder- und die Süderelbe. Die letztere fließt genau
nach Nw., während die Norderelbe sich zunächst nach N.
wendet und darauf nach W. umbiegt. Zwischen beiden Elb-
armen liegt eine große Anzahl sog. „Werder" (Wärder) oder
Inseln, d. h. solcher Stücke Landes, die an allen Seiten von
Wasser umgeben sind. Eine Halbinsel hängt an einer Seite
noch mit dem festen Lande zusammen. Die Norderelbe bespült
zunächst die größte Elbinsel, Wilhelmsburg, welche ein
längliches Viereck bildet. Sie wird im O. und N. von der
Norder-, im S. von der Süderelbe und im W. vom sog.
Reiherstieg, einem Elbarm, begrenzt. An dem letzteren liegen
bedeutende Schiffswerften, wo von den Schiffszimmerleuten
Schiffe erbaut werden. Die Insel ist Marschland, allmählich
entstanden aus den Schlammmassen, welche der Fluß absetzte.
Der kleinere nördliche Teil der Insel gehört zu Hamburg, der
übrige zur Provinz Hannover. Von N. nach S. führt über
Wilhelmsburg eine Chaussee nach Harburg, die in Verbindung
mit zwei Dampffähren auf der Norder- und der Süderelbe einen
Wagenverkehr zwischen Hamburg und Harburg ermöglicht.
Seit mehreren Jahren wird die Insel von der Hamburg-
Pariser Eisenbahn durchschnitten, welche über die beiden
großen Elbbrücken der Norder- und der Süderelbe führt.
Südlich von Hamburg — der Stadt gerade gegenüber —
liegen der kleine Grasbrook und Steinwärder, welche
aus mehreren kleinen Inseln bestehen und bedeutende Maschinen-
fabriken und Schiffswerften besitzen. Der Verkehr zwischen
Hamburg und Steinwärder wird durch eine Dampffähre ver-
mittelt. Auf anderen Elbinseln sind viele Viehweiden, weshalb
die Bewohner besonders Milchwirtschaft treiben. Außerdem
bilden Gemüse- und Obstbau einen Hauptnahrungszweig der
Bewohner, die ihre Waren nach den beiden großen Städten
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
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