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1. Zeittafel der vaterländischen Geschichte - S. uncounted

1917 - Breslau : Hirt
: Beschieung von Libau (Kurland) und der Kste von Algier. Erstes Seetreffen bei Helgoland. Angriffe | der deutschen Flotte auf die englische Kste, Sieg an der Doggerbank. Das deutsche Auslandskreuzer-Geschwader, bei Coronet (Chile) siegreich, wird bei den Falklands-Jnseln vernichtet. Kmpfe in den Kolonien: Tsingtau erliegt nach Helden-haster Verteidigung den Japanern, (7. November). 1915 Schlachten bei Soissons, in der Champagne, an der Lorettohhe und in den Argonnen. Der groe An-griff der Franzosen (General Joffre) und Englnder bei Ipern, Arras und in der Champagne scheitert (September-Oktober). I _ Winterschlacht in Masuren (7. bis 15. Febr.). Die Russen erobern Przemysl. | Durchbruchsschlacht in Westgalizien (Gorlice 2. Mai); Rckeroberung Galiziens. Vorrcken der Dentscheu und sterreicher in Polen; Eroberung der groen westrussischen Festungen (Warschau, Kowuo, Modlin it. ct.). Sieg der Trken an den Dardanellen (18. Mrz); Rck-zug der Englnder von Gallipoli. Abfall Italiens vom Dreibund und Eintritt in den Krieg (23. Mai); Kmpfe in Sdtirol und am Jsonzo. Eintritt Bulgariens in den Weltkrieg (Mitte Oktober). Vernichtung Serbiens und Montenegros (von Mackensen): Belgrad und Risch erobert, Schlacht auf dem Amselfelde.

2. Zeittafel der vaterländischen Geschichte - S. uncounted

1917 - Breslau : Hirt
Pfeifer: Lehrbuch der Geschichte fr hhere Lehranstalten Bearbeitet unter Bercksichtigung der Heimatgeschichte, mit zahlreichen Faustkarten und synchronistischen Tafeln sowie kulturgeschichtlichen Bilderanhngen zu den Teilen I Iii und kunstgeschichtlichen Bilder-anhngen von Dir. Prof. vr.p.brandt zu den Teilen Iv-Vi. Das Buch bleibt in allen Ausgaben bis auf weiteres unverndert bestehen, entsprechend dem Erla des Herrn Ministers, da neue Lehrbcher - zu denen stark vernderte zu rechnen sind - zunchst nicht eingefhrt werden drfen. Zeittafel fr die unteren Klassen. 16 Seiten auf Schreibpapier. 1917. In Umschlag geheftet .30 M. I. Teil: Griechische Geschichte bis zum Tode Alexanders des Groen. Rmische Geschichte bis zum Tode des Augustus. 5. Auflage. 1916. Kartoniert 1 M. Ii. Teil: Das Rmische Reich unter den Kaisern. Deutsche und preuische Geschichte bis 1740. Iia: Fr parittische und evangelische Anstalten. Z.auflage. 1912. Kartoniert 1.80 M. Iib: Fr katholische und parittische Anstalten. Z.auflage. 1916. Kartoniert 1.80 M. Ih. Teil: Preuische und deutsche Geschichte vom Regierungsantritt Friedrichs des Groen bis zur Gegenwart. 4. Auflage. 1915. Kartoniert 1.30 M. Iv. Teil: Die Hauptereignisse der griechischen Geschichte bis zum Tode Alexanders des Groken und der rmiscken Geschichte bis Augustus. 3. Auflage. 1913. Gebunden 2 M. V. Teil: Die Hauptereignisse der rmischen Kaiserzeit. Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreiigjhrigen Krieges. Preis jedes Teiles gebunden 3 M. Ausgabe A: Fr Ostdeutschland. Bearbeitet von Professor Dr.a.christoph und Professor P.dittrichf. 1911. Ausgabe L: Fr Westdeutschland. Bearbeitet von Provinzialschulrat Dr. F. Cramer. 1911. Ausgabe L: Fr Schlesien. Bearbeitet von Professor Dr. C. Bruchmann. 1911. Ausgabe v: Fr Westdeutschland. Unter Mitwirkung von Direktor Philipp Hafner bearbeitet von Prof. Dr. C. Bruchmann und Professor A. Ruppersberg. 1912. Ausgabe E: Fr Hannover und Braunschweig. Bearbeitet von Professor Dr. C. Bruchmann und Direktor Dr. von der Osten. 1912. Ausgabe F: Fr Posen. Bearbeitet von Professor Dr. C. Bruchmann und Professor P. Beer. 1912. Ausgabe G: Fr Thringen. Bearbeitet von Prof. Dr. C. Bruchmann und Oberlehrer E. Fleischer. 1912. Vi. Teil: Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der Preuisch-deutschen Geschichte seit 1648. Dieser Teil ist in denselben Ausgaben erschienen und von denselben Verfassern bearbeitet wie Teil V. Preis jedes Teiles gebunden 3 M. Fr das Groherzogtum Hessen wird Teil Vi mit einem Anhang: Kurzer Abri der Geschichte und Ver-fassung des Groherzogtums Hessen von Professor K. Henkelmann zum gleichen Preise geliefert. Einzelausgabe des Anhanges. Kartoniert .30 M. Ruppersberg, Prof. Albert, Kurzgefate Staatslehre fr hhere Lehranstalten und zum Selbstunterricht. 2., durchgesehene Aufl., ergnzt durch eine bersicht der die Verfassung der brigen Gromchte sowie durch eine kurze Erluterung der Volkswirtschaftslehre. 1912. 56 S. Kartoniert .50 M Dreist, Prof. Dr. Georg, Territorialer Aufbau des Brandenburgisch-Preuischen Staates. 51 S. 1910 Kartoniert .80 M. Cramer, Prov.-Schulrat Dr. Franz, Rmisch-germanische Studien. Gesammelte Beitrge zur rmisch-ger-manischen Altertumskunde. Mit einer Karte des Limesgebietes. 1914. Viii und 263 S. gr. 8. Steif geheftet 6.80 M.; Leinwandband 8. M. Cramer, Prov.-Schulrat Dr. Franz, Der Weltkrieg. bersicht der den Verlaus des Krieges jste Gche Dezember 1915. Eine Ergnzung geschichtlicher Lehrbcher, vorzugsweise des Pfeiferschen Lehrbuchs der Geschichte. 2. Auflage. 1916. 32 S. Gefzelt .80 Druck von Breitkopf & Hrtel in Leipzig.

3. Der Regierungsbezirk Lüneburg - S. 15

1895 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
— 15 — teilte das Lüneburger Landvolk die allgemeine Begeisterung nicht. Es herrschte eine kalte und gemessene Stimmung, wohl hervorgerufen durch die Besorgnis, daß das Davoustsche Korps, das in der Nähe stand, Rache nehmen könne. Nur in der Stadt Lüneburg raffte sich die Bevölkerung zum entschiedenen Handeln aus. Am 31. März 1813 rückte ein 2600 Mann starkes französisches Korps unter Anführung des Generals Morand von Reppenstedt her in Lüneburg ein. Zwei Männer, Bürger Spangenberg und Arbeitsmann Gellers, die zu den Waffen gegriffen hatten, wurden vor das Altenbrücker Thor geschleppt und erschossen. (An der Stelle befindet sich ein Gedenkstein.) Aber am 2. April nahte über Bilm der General von Dörnberg und marschierte unter Hörnerklang auf den Marktplatz. Unter beständigem Schießen wurden nun die Franzosen aus dem Neuen Thor getrieben. Da, als schon der Sieg fast errungen war, ging ven Befreiern die Munition aus. Aber seht, es ist ein Engel In die aufgefaßte Schürze Unterwegs mit schnellem Fuß, Raffte sie behendlich ein. Zu ersetzen eure Mängel Trug die köstlich teure Würze Von des Feindes Überfluß. Ihnen in das Glied hinein. Ein französ'fcher Pulverwagen Schnell geleeret war die Schürze, Lag gestürzt am fernen Ort, Und Johanna schnell zu Fuß Und zerstreut am Boden lagen Wieder fort und in der Kürze Halfen von Patronen dort. Wieder da mit Überfluß . . . Dieses ward ein Mädchen mne, Wie auch dichter Kugelregen Die Johanna Stegen hieß, Von dem Feinde rings geschah, Die es mit entschlofsnem Sinne Immer ist Johanna Stegen Nicht zu nutzen unterließ. Mit der vollen Schürze da. Und so ist zuletzt geschehen, Was da zu vermuten war, Daß der Feind nicht länger stehen Konnte vor der Bürgerschar . . . (Friedr. Rückert.) Morand selbst ward verwundet und nach Boizenburg gebracht, wo er starb. 100 Franzosen waren gefangen ge- nommen, wurden aber auf Befehl Dörnbergs wieder frei- gegeben.

4. Der Regierungsbezirk Lüneburg - S. 21

1895 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
— 21 — Regierungsbezirk von den Provinzen Brandenburg und Sachsen, im Süden von dem Herzogtum Braunschweig und den Regierungsbezirken Hildesheim und Hannover, im Westen vom Regierungsbezirk Stade begrenzt. 3. Bodenbeschaffenheit. Der Regierungsbezirk Lüneburg ist ein Teil der großen norddeutschen Tiefebene und gehört in seiner nördlichen Hälfte dein Flußgebiet der Elbe, in seiner südlichen dem der Weser an. Die Nebenflüsse der Elbe sind Aland, Jeezel, Ilmenau, Seeve und Este von der linken und Sude von der rechten Seite. Der einzige und zugleich größte Neben- fluß der Weser im Lüneburgschen ist die Aller, in die sich von rechts die Jse, Lachte, Örze und Böhme, von links die Oker, Fuse, Wieze und Leine ergießen. Fruchtbares Marsch- land haben die Elbe, Aller, Leine und Oker durch die fort- währenden Schlammablagerungen gebildet. Diese setzen sich aus einem Gemisch von Thon, Lehm, Sand und Pflanzen- teilen zusammen. Der schwere Boden umsaßt ungefähr 1000 qkm. Gegen die häufigen Überschwemmungen ist er an der Elbe und Aller (von Rethem an abwärts) durch Deiche geschützt. Einen eigentümlichen Anblick gewährt es, wenn man von den Elbdeichen in die sich an diesen hin- ziehenden Dörfer sieht. Die Häuser liegen meistens un- mittelbar hinter dem Deiche und ragen mit den Giebeln oft kaum hinüber. Eine weite, flache, fast baumlose Ebene dehnt sich aus, schnurgerade Kanäle und Dämme durchziehen die Marschen. Da reiht sich Acker an Acker, Wiese an Wiese, kein Fleckchen Erde liegt unbenutzt Große Viehherden weiden in dem üppigen Grase. Der Ackerboden ist so schwer zu bestellen, daß der Bauer wohl vier Pferde vor den Pflug spannen muß. Die ertragreichen Wiesen und die fetten Äcker haben den Marschbaner ziemlich wohlhabend gemacht. Doch leiden die Grundstücke oft unter den Überschwemmungen, die in den Jahren 1854 und 1888 an der Elbe sogar zu Deichbrüchen führten und den Segen vieler Dorffluren auf Jahrzehnte vernichteten. — Ganz anders ist der landfchaft- liche Charakter der Heide. Dieselbe nimmt den größten

5. Der Regierungsbezirk Lüneburg - S. 38

1895 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
— 38 — Mann zugleich überzusetzen. Sechs Fährleute zogen sie in 10—12 Minuten hinüber. Eine solche Fähre kostete nicht weniger als 10 000 Mark, ein einziges Tau 1300 Mark. Die Brücke begann wieder am linken Ufer der Norder-Elbe und reichte bis an die Wilhelmsburger Chaussee. Die letztere führte bis zum Hauptdeiche an der Südseite von Wilhelms- bürg. Vom Ende der Heerstraße bis zum rechten Ufer der Süder-Elbe wölbte sich wieder eine Brücke. Die Süder-Elbe Katte Fähren wie die Norder-Elbe. Am linken Ufer der Süder-Elbe begann der 4. Teil der Brücke, der bis zum Harburger Schlosse reichte. Die Kosten der Riesenbrücke mögen sich auf 900 000 Mark belaufen haben. Da der Bau aber nicht solide genug war, sank die Brücke an sumpfigen Stellen, weshalb sie schon nach fünf Jahren abgebrochen werden mußte. Das Steinpflaster ward aufgerissen und der Wegdamm wieder in Ackerland veiwaudelt. Das war das Schicksal der so sehr bewunderten „Teaselsbrücke", die Ham- bürg und Harburg so viel Weh gebracht hatte. Jetzt führen eine Eisenbahn und eine dauerhafte Chaussee über Wilhelms- bürg. Unter den Dörfern hat das Kirchdorf Moisburg an der Este eine reiche Vergangenheit hinter sich. Der Ort ward im 13. Jahrh. vom Erzbischof von Bremen zur Stadt erhoben, war befestigt und besaß ein eigenes Schloß. Das Dorf Hollenstedt wird schon 804 als Holdunstetin erwähnt. An Karl den Großen, der hier mit seinem Heere lag, soll noch der Karlsstein erinnern. Der Abdruck des Hufeisens und der tiefe Spalt darin sollen durch den Fußtritt des Rosses und den Schwertschlag des Helden entstanden sein. (Vgl. die Sage vom Pickelstein <S. 12.) 9. Der Kreis Soltau. Der Kreis liegt so recht im Herzen der Heide. Hier, wo 10—20 Ortschaften ein einziges Kirchspiel bilden, kann man oft Stunden lang wandern, ohne ein Dorf zu treffen; höchstens erblickt man einen Schafstall in trauriger Einöde. Da weidet der Schäfer seine hundertköpfige Heidschnuckenherde; sein kluger Hund ruht neben ihm oder geht bedächtig um

6. Der Regierungsbezirk Lüneburg - S. 11

1895 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
— 11 — länger weigern würden, in die Kirche zu gehen, weil dort lutherisch gepredigt würde, so sollten sie an einen Ort gebracht werden, wo weder Sonne noch Mond scheine. Herzog Ernst hatte die Freude zu sehen, wie fast alle seine Unterthanen sich der evangelischen Lehre zuwandten. Er starb in demselben Jahre, in dem sein treuer Ratgeber Luther verschied (1546). 5. Der dreißigjährige Krieg im Lüneburgschen. Obwohl unsere Heimat im dreißigjährigen Kriege (1618—48) nicht der Schauplatz großer Kämpfe war, so hat sie doch von durchziehenden Heeren viel leiden müssen. Der Kaiser wollte die protestantischen Bewohner Niedersachsens mit Gewalt zur katholischen Kirche zurückführen. Unauf- haltsam drang der kaiserliche Feldherr Tillp nach Norden vor. Die Einwohner von Fallersleben und Gifhorn flohen bei seinem Anzüge in den Barnbruch und den Drömling. In Burgdorf wollte man vorher ein Getöse in der Luft ge- hört haben, als ob unzählige Trommeln gerührt würden; einige Tage später nahmen die Kaiserlichen den Ort ein und zerstörten das vor sieben Jahren erbaute Schloß. Wer von den Bewohnern sich auf den Straßen sehen ließ, ward er- barmungslos niedergeschossen. Die halb verhungerten oder an der Pest erkrankten Leute kauerten in den Kellern. Unter solchen Drangsalen hat das kleine Burgdorf allein 500 Ein- wohner verloren. Um den Schaden zu ermessen, sei an- geführt, daß in dem ersten Halbjahr 1627 von der Stadt Burgdorf 100 000 Thaler erpreßt wurden. Die zur Ver- zweiflung getriebenen Bauern der Umgegend rotteten sich zur Abwehr zusammen. Ihrer 200 hielten Wache bei der.feste Dachtmissen; aber sie wurden sämtlich niedergehauen. In Hermannsbnrg plünderten die Kaiserlichen Kirche und Wohn- Häuser aus, zerschlugen die Glocken und führten fünf große Frachtwagen voll Erz fort, um daraus Kanonen zu gießen. Nur zehn Familien mit sechs Kühen sollen nach Abzug der Räuber ins Dorf zurückgekehrt sein. Endlich wandte sich Tilly über Ülzen nach Magdeburg. Mit Freuden begrüßte

7. Der Regierungsbezirk Lüneburg - S. 13

1895 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
— 13 — Endlich kam 1648 der Friede zustande. Aber Seuchen hatten die Hälfte der Bewohner fortgerafft, die Dörfer waren verödet, die Höfe verwüstet, die Felder lagen unbebaut, und die Sitten waren verwildert. 6. Die Franzosen im Lande. Georg Il, der König von England und Kurfürst von Hannover war, hielt im siebenjährigen Kriege (1756—63) treu zu feinem Schwestersohn, dem preußischen König Friedrich dem Großen; aber infolge der schimpflichen Konvention zu Kloster Zeven (Regbz. Stade) mußte der unfähige Herzog von Cumberland (Sohn Georgs Ii.) den größten Teil feiner Truppen entlassen und Hannover den Franzosen preisgeben. Jetzt brach sür das südliche Lüneburgsche eine trübe Zeit an. Die nach Sachsen durchziehenden Franzosen erlangten unter Androhung furchtbarer Rache (Aufhängen der Widerspenstigen, Anzünden der Häuser) Heu, Stroh, Getreide und Gespann. Während der kurzen Zeit ihrer Einquartierung in Gifhorn verursachten sie der Stadt einen Schaden von 12 471 Thalern, in den umliegenden Dörfern gar von 120140 Thalern. In Celle schlug der Herzog von Richelieu sein Quartier auf und legte einen Teil der Stadt, darunter eine Kirche, das Armenhaus und das Waisenhaus, in Asche. Jubel erfüllte auch unser Land, als die Franzosen nach der Schlacht bei Roßbach (1757) flüchtend über den Rhein eilten. Kaum fünfzig Jahre fpäter, zur Zeit der Regierung Georgs Iii., hatten wir die Franzosen abermals im Land. Ohne vorausgegangene Kriegserklärung drang im Sommer 1803 ein französisches Heer von 12000 Mann in das Kurfürstentum ein, dem man ein nur dürftig ausgerüstetes Heer von 9000 Mann entgegenstellen konnte. Der Feld- Marschall von Wallmoden wurde durch die übergroße Vorsicht und Bedachtsamkeit der Regierung so eingeengt, daß er sich zu der schmachvollen Konvention von Artlenburg genötigt sah. Das hannoversche Heer ward aufgelöst und in die Heimat entlassen. Jetzt fingen die übermütigen Franzosen

8. Der Regierungsbezirk Lüneburg - S. 33

1895 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
- 33 — halb dies geschehen, deutet die Sage folgendermaßen. Am Morgen des 30. Apr. 1372 war ein mit Korn beladener Esel aus dem Kloster nach der Mühle getrieben worden. Als nun Vetter Langohr gemessenen Schrittes wieder heim- trabte, ward sein Führer mit Schrecken gewahr, daß die lichte Lohe aus dem Dache des Klosters schlug. Ohne sich um den Esel zu bekümmern, stürzte er ins Kloster, um zu retten. Das Feuer aber griff so rasend um sich, daß der Bau bald zusammenbrach. Als die allgemeine Verwirrung sich gelegt hatte, dachte der Treiber wieder an seinen Esel. Zu seinem Erstaunen fand er den Grauen, mit den Mehl- sacken auf dem Rücken, ganz ruhig in der Klosterwiese weiden. Seine Last lieferte den verarmten Nonnen das erste Brot, dazu entnahmen sie aus dem Verhalten des Esels die Lehre: „Wenn Gott uns verlassen wollte, hätte er uns nicht durch den Esel feinen Segen gezeigt." Das Kloster ward nun auf der Weide erbaut und zum ewigen Gedächtnis das Bild des beladenen Esels in ein Fenster des Kreuzganges gemalt. — Das Lüner Kloster ist mit hohen Mauern umgeben und ent- hält außer den Gebäuden einen weiten Hofraum nebst Garten. In das Kloster führt nur ein Eingang. Zu beiden Seiten des überwölbten Kreuzganges ist eine Reihe von Zimmern, unter denen der Speisesaal (Refektorium oder Remter) das größte ist. Im oberen Stockwerk befinden sich die Zellen d. h. kleine Wohnungen mit einem Bett und einem Fenster. Von den Zellen aus führt ein langer Gang auf das Chor der an- stoßenden Kirche. Das Kloster ist aus vier rechteckigen Ge- bäuden so zusammengesetzt, daß sie einen quadratischen Kirch- Hof umschließen. Ein Blick durch die mit wertvollen Glas- Malereien versehenen Fenster erinnert überall an das Ende des Irdischen. — Früher waren die Klöster Wohnsitze der Frömmigkeit und des Fleißes. Viele unserer Blumen, Gewürz- und Gemüsepflanzen, Getreidearten und Obstsorten wurden in _ den Klostergärten gezogen; auch für den Fortbau der Wissenschaft waren die Mönche thätig. Nach und nach aber wurden die Klöster Stätten des Müssiggangs, der Schwelgerei und Zuchtlosigkeit. (Vgl. S. 10.) Bei der Einführung der Reformation ließ Herzog Ernst der Bekenner die Nonnenklöster bestehen. Auch Kloster Lüne blieb, ist aber jetzt nur noch W. Bube, Der Regierungsbezirk Lüneburg. 3

9. Der Regierungsbezirk Lüneburg - S. 44

1895 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
— 44 — Vorstadt zählt Celle 19000 Einwohner. Die Stadt besitzt 5 Kirchen, von denen die Reformierten und Katholiken je eine haben. Die Juden haben sich eine eigene Synagoge erbaut. Die Unterrichtsanstalten sind: ein königliches Gym- nasium, ein städtisches Realgymnasium, eine Handelsschule, eine Gewerbeschule. Bürger-, Töchter - und Volksschulen. Fabrikfleiß und Handel sind in fortwährendem Zunehmen und haben die Stadt ziemlich wohlhabend gemacht. Holz, Wolle, Wachs, Honig und Waldbeeren sind wichtige Handels- Produkte. Unter den Fabriken ragen die Schirmfabrik, eine der größten Deutschlands, Leder-, Seifen-, Stuhl-, Tabak-, Tuch - und Kieselguhrfabriken hervor. Einen bedeutenden Ruf hat die Kunstgärtnerei von Schiebler und Sohn. — Die Altstadt wird von der Aller und dem Magnusgraben, einem Allerarm, umflossen. Der Stadtgraben, ein Überrest der ehemaligen Befestigung, umschließt einen engeren Ring der Altstadt. Sie ist regelmäßig gebaut. Die Häuser sehen zum Teil mit der Giebelseite nach der Straße wie in Lüneburg, sind Fachwerk und mit mancherlei Zierat versehen. Auf einer Anhöhe liegt, inmitten schöner Anlagen, das Schloß. In ihm residierten über 300 Jahre die Herzoge von Lüneburg. Vor dem Schlosse befindet sich der Schloßplatz, der durch den ehemaligen Marstall (dient jetzt militärischen Zwecken), das Postamt, die Hauptwache, das landschaftliche Haus, das Ober- landesgerichtsgebäude und das Amtsgerichtshaus eingeschlossen wird. Am Marktplatz steht das Rathaus und in der Nähe die sehenswerte Stadtkirche. Eines Besuches wert ist der sog. „Französische Garten," ein von der letzten Herzogin von Celle, einer Französin, angelegter Park. Die Vorstädte sind weitläufig gebaut, weil fast jedes Haus seinen Garten hat. Erwähnenswert sind noch die Strafanstalt, das Landgestüt und der städtische Kirchhof. — Der älteste Name Celles ist Kiellu (= Sucht, Winkel), das heutige Dorf Westercelle. Daneben finden sich die Formen Cielle und Tzelle, die jedoch auf das Dorf Altencelle hinweisen. Als das zur Stadt herangewachsene Altencelle durch eine Feuersbrunst zerstört ward, bauten sich die Bürger in der Gegend des heutigen Celle an. Neu-Celle erhielt schon um das Jahr 1300 Stadtrechte und ward mit Wall und Graben befestigt. Im

10. Bodenständiger Unterricht - S. 17

1913 - Leipzig : Dürr
— 17 — Wir achten weiter auf die bei Hochwasser trübe, gelbe und braune Färbung der Bäche, und die Schüler werden veranlaßt, sich nach starkem oder längerem Regen einmal ein Gefäß voll schmutzigen Flußwassers hinzustellen und nach einiger Zeit den Bodensatz anzu- sehen, vielleicht auch zu wiegen und zu messen. Größere Schüler könnten unter Anleitung des Lehrers durch eigene Messungen und Berechnungen ermitteln, wieviel Wasser täg- lich, monatlich, jährlich in Werre und Aa durch Herford fließt,*) wieviel Schwemmstoffe mitgeführt werden, wie hoch hier die Regenhöhe**) in einem Jahre ist, wieviel Erdreich usw. auf unfern Feldern, etwa auf 1 qkm oder im ganzen Kreise Herford, abgeschwemmt wird: alles Aufgaben, die eigene sorgsältige Beobachtung, selbständiges Denken und gewissenhafte Arbeit verlangten. So kommen wir nach und nach durch zahlreiche Beobachtungen und Vergleiche dahin, in dem Fluß einen außerordentlich erfolgreichen Sandfabrikanten, einen fleißigen Lumpensammler, der auf die Dauer nichts von dem, was ihm erreichbar ist, liegen laffen kann, und einen » billigen Lieferanten zu sehen. Auch mit einem Riesen-Fuhrgeschäft könnte man ihn vergleichen. Unaufhörlich, tagaus, tagein, ist er an der Arbeit, erstaunlich große Massen von Erde, Steinen, Sand und Schlamm loszureißen, fortzufpülen, weiterzuschleppen und nach dem Meere zu verfrachten. Wir kommen an einem mit 2 Pferden bespannten Sandwagen vorüber und fragen im Vorbeigehen den Knecht, wieviel Sand er da fährt. Es sind meist l1/2 cbm. Im Weitergehen rechnen wir sofort einige dazu paffende Auf- gaben, z. B. daß man, um 30 cbm Sand auf einmal zu fahren, 20 solcher Wagen und 40 solcher Pferde brauchte. *) Herrn Dipl.-Jng. Ulrici verdanke ich weiter folgende Angaben: Durchfluß 1. in der Werre an der Milcherbrücke im Jahresmittel 8 cbm/sec. 2. „ „ Aa bei Spilker „ „ 3,6 „ „ 3. „ „ Werre an der Hansabrücke „ „ rund 12 „ „ **) Herr Rektor Wulff als Leiter der hiesigen Wetterwarte („Königl. Meteorologischen Station") ermittelte als das 15 jährige Jahresmittel der Jahre 1895—1910 = 717,1 mm, als das Jahresmittel für 1910 —751,1mm (regenreich!) ii ii ii „ 1911 =485,1 mm (fehr trocken!) ii ii ii „ 1912 = 837,0 mm (regenreich !) Allein am 25. August 1912 betrug hier die Niederschlagsmenge 22 mm, im August 1912 überhaupt 126 mm! Vergl. dazu die regenreichsten Stellen der Erde: Kamerunberg mit 10 m, Assam am Himalaja 12 m! Nolte, Bodenständiger Unterricht. 2
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