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1. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 37

1911 - Breslau : Hirt
Begrndung d. Brandenb.-pren. Staates unter d. Gr. Kurfrsten u. Friedr. Iii. 37 von Kalcksteiu, den er in Warschau hatte ausheben lassen, enthauptet. (Der Absolutismus dauert in Preußen bis 1848.) Die Hauptsttzen seiner unumschrnkten Gewalt waren die Domnen, das stehende Heer und das Beamtentum (vgl. darber spter 32 und 33). In diesem Kampfe vertrat der Kurfürst den Staatsgedanken gegen die territorialen Ge-walten. Schon während des Krieges hatte die kurfrstliche Regierung gegenber den Stnden, die Geld nur fr ihr eignes Land aufbringen und verwendet wissen wollten, den Standpunkt vertreten, da die einzelnen Lnder ein Ganzes bildeten und jedes die Lasten dieses Ganzen mit zu tragen habe. Sie hatte auch durchgesetzt, da die Stnde in Kleve einen Geldbeitrag zu dem Kriege in Ostpreuen leisteten. Nur auf diesem Wege konnten die zerstreuten Gebiete zu einem Staatsganzen weiterent-wickelt und ihre Bewohner mit einem krftigen Staatsbewutsein erfllt werden. In diesen Jahren wurden auch die ersten Schritte zur Einfh-ruug der Akzise, einer indirekten Steuer auf Mehl, Schlachtvieh und Bier, getan, durch die sich der Kurfürst eine regelmige, mit dem Wohl-stnde des Landes wachsende, von der Bewilligung der Stnde unab-hngige Einnahme sicherte. Er begnstigte das Merkantilsystem, legte den Mllroser Kanal zur Verbindung der Elbe und Oder an und schuf eine eigne Post, begrndete ferner die Bibliothek in Berlin und die Universitt Duisburg. 22. Der Franzsisch-schwedische Krieg. Ende der Regierung. Auch an der Bekmpfung der Franzosen war der Kurfürst während des zweiten Raubkrieges hervorragend beteiligt, ohne freilich trotz glnzender Erfolge der die franzsischen Verbndeten, die Schweden, einen nennenswerten materiellen Gewinn zu erzielen (vgl. 4). Seit dieser Zeit wurde der Name des Groen Kurfrsten" in Deutschland volkstmlich. Der Krieg an der Ostsee hatte den Kurfrsten die Notwendigkeit einer Flotte erkennen lassen. Im Jahre der Schlacht bei Fehrbellin hatte er schon drei Fregatten (Kurprinz", Berlin" und Potsdam") mit dem roten Adler im weien Felde von Holland durch den hollndischen Reeder Raule gechartert". Die Flotte stieg allmhlich auf 30 Schiffe. Sie griff wegen rckstndiger Hilfsgelder die spanische Silberflotte an und bestand ein rhmliches Gefecht bei St. Vincent. Sie erwarb auch Kolonien an der Guineakste, wo das Fort Grofriedrichsburg angelegt wurde. Eine afrikanische Handelsgesellschaft sollte den Handel frdern. Aber die Eifersucht der Hollnder, die Anforderungen an die Steuerlast des Landes fr das unentbehrliche Landheer, der Mangel eines geeigneten Hafens, da Pillau und Emden zu weit von dem Mittelpunkte seiner Staaten ab-gelegen waren, das alles war einer krftigen Kolonialpolitik und der Ent-Wicklung einer starken Flotte ungnstig. Wenn der Kurfürst sich nach dem Schwedischen Kriege zu einem Bndnis mit Frankreich entschlo, so wirkte auch das gespannte Verhltnis

2. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 222

1911 - Breslau : Hirt
222 Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbes. der Preuisch-deutschen Geschichte. dringt die englische Macht in den quatorialen Provinzen vor, um einen berlandweg etwa zum Viktoria Nyanza und von da nach der Kste von Britifch-Ostafrika und dem Kaplande zu schaffen. In den letzten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts gewann Afrika fr England erhhte Bedeutung aus militrifch-politischeu Grnden, da von Afrika aus die Verbindung zwischen dem Mutterlands und den Kolonien bedroht werden kann, Deutschland und Frankreich aber hier groe Be-sitznngen erworben haben, aus wirtschaftlichen Grnden, da der Gold-reichtnm des Sdens ungeheuer ist und diese weiten, reichen und noch fast unberhrten Gebiete dem nach Beschftigung suchenden Kapitalreich-tum Gelegenheit zu lohnenden Anlagen bieten. Diese Grnde fhrten am Ende'des 19. Jahrhunderts zur Vernichtung der Freistaaten Oranje-sreistaat und Sdafrikanische Republik im Burenkriege. Seiner alten Erfahrung in kolonialen Angelegenheiten, seinen hochentwickelten Transportmitteln zur See und dem Reichtum der privaten Unternehmer verdankt es England, da die von ihm in Besitz genommenen Kolonien verhltnismig schnell zur Blte gelangen. Zu den genannten Wegen, die England mit seinen Kolonien ver-bindet, ist endlich noch ein vierter hinzugekommen, der der Nord-amerika. Die kanadische Pazifikbahn stellt den krzesten berlandweg zwischen der Ost- und der Westkste des Erdteils her und die Fahrt von Vanconver nach Jokohama die schnellste Verbindung zwischen der Ost-und der Westkste des Groen Ozeans. Der Glanz der englifchen Kolonialherrschaft wurde bei den Regierungs-jubileu der Knigin Viktoria 1887 und 1897 dem englischen Volke und den von allen Seiten zusammengestrmten Fremden vor Augen gefhrt. Die englische Industrie hat nicht auf allen Gebieten die Stelle behauptet, die sie noch vor einem Menschenalter einnahm. Sie verlangte 1887, um die deutschen Waren zu verdrngen, fr sie die Bezeichnung made in Germany. Der Anteil der englischen Flagge am Seehandel der Welt betrgt fast 50 Prozent, der deutsche etwa 10 Prozent*). Englands Handelsmarine ist etwa so groß wie die aller brigen Staaten zusammen. Die Getreideversorgung Englands ist von seiner berlegenheit zur See abhngig. Englands Herrschaft beruht darauf, da feine aktive Kriegsflotte nicht nur der Flotte jeder anderen Macht, fondern auch zweier oder *) Die Welthandelsflotte der 5 wichtigsten Staaten 1910: Registertonnen % 1. Grobritannien und Irland. . 33 Vs Tausend 47,8 2. Deutsches Reich......?V3 *^,6 3. Vereinigte Staaten.....5 7,3 4. Norwegen........3 4,5 5. Frankreich........23/4 4,1 Prozentualer Anteil am Gesamtauenhandel aller Staaten der Erde 1907: England 17,6, Deutschland 12,6, Vereinigte Staaten 10,3, Frankreich 9.

3. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 223

1911 - Breslau : Hirt
Die brigen Gromchte der Gegenwart. 223 mehrerer verbndeter Mchte an Zahl, Strke und Schnelligkeit der Schiffe berlegen ist und auf Gte der Geschtze sowie Ausbildung und Leistungsfhigkeit von Offizieren und Mannschaften auf allen Gebieten des Seedienstes groes Gewicht legt. [Sda diese Seemacht gegenwrtig seit Abschlu des englisch-japanischen Bndnisses nur von einer europischen Macht oder etwa von Nordamerika bedroht werden knnte, ist die Flotte (seit 1904) so verteilt worden, da alle Linienschiffe in Europa vereinigt sind; die Nordsee, der Kanal, der stliche Atlantische Ozean und das Mittelmeer sind ihre Sammelpunkte, Portland und, sobald die Hafenbauten beendet sein werden, Dover sind die Sttzpunkte der Kanalflotte, Gibraltar der atlantischen Flotte und Malta sr die Mittelmeerflotte; dazu treten vier Kreuzergeschwader sr den West-atlantischen Ozean, die nordeuropischen Gewsser haben verhltnismig nur schwache Geschwader erhalten. Fr den Indischen und den Stillen Ozean sind drei Geschwader bestimmt, je eins ans der ostindischen, der australischen und der ostasiatischen Station. Die Verbindung zwischen den ostasiatischen und den atlantischen Geschwadern hat das Kreuzer-geschwader in Simonstown zu sichern. Auer dieser sofort zur Bewegung bereiten Flotte liegt in den englischen Hfen eine Reserveflotte, die alle kriegsbrauchbaren Schiffe umfat.] 137. Rußland. Alexander Ii. (18551881), Sohn Nikolaus' I., hob die Leibeigenschaft der Bauern in Rußland auf, konnte aber die inneren Schden des Reiches nicht heilen; die p ans law istische Be-wegnng, welche die Vereinigung aller slawischen Völker unter russischer Fhrung anstrebt, griff um sich. Die Unzufriedenheit mit den bestehenden Verhltnissen, der polizeilichen Bevormundung und Willkr gab dem Nihilismus (Anarchismus) Nahrung. Einem von Nihilisten verbten Attentate fiel Alexander Ii. zum Opser. Alexander Iii. (18811894) stellte den starren Despotismus wieder her und sttzte sich auf die grorussische, allem Fremden seind-liche Bewegung und die griechische Kirche. Es wurde der Versuch gemacht, die zum Reiche gehrenden nichtrussischen Völker auf gewaltsame Weise zu russisizieren. Nikolaus Ii. behielt dies System bis zum Ausbruche der russischen Revolution (1905) bei. uere Geschichte. Der Krieg gegen die Trkei 18771878. Rußland benutzte Wirren, die auf der Balkauhalbiufel ausgebrochen waren, um sich einzumischen. Serbien und Montenegro untersttzten einen Aufstand in der Herzegowina und in Bulgarien gegen die Trkei. Als diese siegreich war, verlangte Rußland von der Pforte die Einfhrung von Reformen und erklrte, da feine Bemhungen er-gebnislos blieben, im Bunde mit Rumnien den Krieg. Seine Heere berschritten die Donau und besetzten den wichtigen bergang der das

4. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 210

1911 - Breslau : Hirt
210 Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbes. der Preuisch-deutschen Geschichte. Flottengesetz sollen 1917 vorhanden sein: 1. eine Schlachtflotte von vier Geschwadern zu je 8 Linienschiffen, 8 groen und 24 kleinen Kreuzern, abgesehen von Flottenflaggschiffen und kleineren Fahrzeugen. 2. eme Aus-landsflotte von 3 groen und 10 kleinen Kreuzern. 3. eine Materialreferve. Auerdem werden Torpedos und Unterseebote gebaut. Die Kriegsflotte foll nicht nur die deutschen Ksten im Kriegsfalle schtzen, sondern auch jeder-zeit die Handelsflotte, die nur von der englischen bertroffen wird. Der zur Grndung und Erhaltung der Kriegsflotte und der damit zusammenhngenden Anstalten erforderliche Aufwand wird aus der Reichs-kafse bestritten. Die Kriegsmarine des Reiches ist eine einheitliche unter dem Oberbefehl des Kaisers. Ihre Organisation und Zusammensetzung liegt dem Kaiser ob, der die Offiziere und Beamten der Marine ernennt und fr den diese nebst den Mannschaften eidlich in Pflicht zu nehmen find. Das Oberkommando der Marine untersteht einem vom Kaiser er-nannten kommandierenden Admiral, die Verwaltung dem Staats-sekretr des Reichsmarineamtes. Zwischen Nord- und Ostsee ist eine vom Auslande unabhngige Verbindung durch den Kaiser-Wilhelm-Kanal geschaffen worden der von der Elbmndung bei Brunsbttel der Rendsburg nach Holtenau au der Kieler Bucht fhrt; er wurde im Jahre 1887 begonnen und 1895 erffnet. Reichskriegshfen sind bei Kiel und Wilhelmshaven. k 128 Die Kolonien. Beim Abschlu der Reichsverfassung besa kein Bundesstaat Kolonien. Seit Begrndung einer deutschen Seemacht aber reate sich ein lebhaftes Verlangen nach einer krftigen Kolonialpolitik, dem Anfang der achtziger Jahre Rechnung getragen wurde. Im Jahre 1884 wurden die Erwerbungen des Kaufmanns Lderitz aus Bremen nrdlich des Oranjeflnffes um die Bucht Deutsch-Sdwestafrika, unter den Schutz des Reiches gestellt und durch den deutschen Generalkonsul Nachtigal die deutsche Flagge m Togo und Kamerun gehit. Im folgenden ^?hre trat Dentsch- Os-afrika, das Dr. Peters fr die Deutsch-ostafrikamsche Gesellschaft erworben hatte, ein Teil von Neuguinea, das Katser-Wuhelmsland d Bismarckarchipel, die Salomon- und die Marschallinseln unter den Schutz des Reiches. Die europischen Mchte, die in Afrika Besitzungen haben, regelten auf der Afrikakouferenz in Berlin ihre Interessen. Damals wurde derkong -staat, dessen Souvern König Leopold Ii. von Belgien war, anerkannt. Das Witnland und Sansibar wurden 1890 England berlassen, das dafr Helgoland an Deutschland abtrat, 1897 der Ort Tsingtau an der Bucht vou Kiautschou von den Deutschen gepachtet und seitdem h ein Sttzpunkt der deutschen Interessen in Ostasien geschaffen.

5. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 158

1914 - München : Oldenbourg
— *58 — Medaillen, ^ Kreuze der Ehrenlegion, darunter drei an Gemeine, und sechs nachträgliche Belobungen durch den König von Bayern. Nur fünf Tote ließen die Würzburger Lbevaulegers auf den Feldern der Schlachten — ein rühmlicher Beweis für ihre Gewandtheit im (Einzel-gefecht. (Ehre den braven Reitern aus fränkischen Gauen! 21. Die Sachsengräber bei Miltenberg und Kleinheubach. Kaum war das unter den gewaltigen Tritten des Kriegsfürften jener Zeit hart bedrängte Land der Sachsen nach der Schlacht bei Leipzig von der Fremdherrschaft befreit, so schloß es sich der deutschen Volkserhebung an. wie überall in Deutschland wurden auch hier Linienmilitär, Freiwillige und Landwehr organisiert zur Verfolgung des über den Rhein geflüchteten Kriegsmeisters. Das „Banner der freiwilligen Sachsen", ein Korps von zwei Jägerbataillonen, einem Reiterregiment, einer Abteilung Schanzgräber und einer fahrenden Batterie in der Gesamtstärke von 5000 Mann, marschierte im Frühjahr durch Thüringen nach Würzburg. £ner teilte es sich. Die Reiterei ging auf Aschaffen bürg, das Jägerregiment über Wertheim und Freudenberg nach Itc iltenberg, wo es am \2. April nachmittags ankam. Die z. und 4. Schützenkompagnie des ersten Bataillons wurden nach dem Miltenberg schräg gegenüberliegenden Dorfe Großheubach kommandiert. Die 3. Kompagnie war bereits zum größten Teile übergesetzt, der Rest und ein Teil der 4. Kompagnie bestieg eine zweite Fähre. Der wasserstand des Maines war sehr hoch, der Tag für diese Jahreszeit ungewöhnlich heiß. Ls wurde ernstlich gewarnt, das Fahrzeug nicht zu überfüllen; die zurückbleiben mußten, sollten nachher abgeholt werden; auch wurde geraten, Tornister und Waffen abzulegen. — Warnung und Rat blieben jedoch erfolglos. Alle eilten der Fähre zu und überfüllten sie, alle behielten Tornister und Waffen. Die braven Schiffer stießen das überladene Fahrzeug mit Vorsicht und Kraft vom Lande ab. (Es ging schwerfällig in bedenklicher Bewegung. Da eilten noch zwei zurückgebliebene Schützen mit einem kleinen Nachen der Fähre nach, erreichten sie, wobei es dem einen gelang, durch einen Sprung auf dieselbe zu kommen. Der andere sprang zu kurz und fiel ins Wasser. Der Versuch, ihn in die Fähre zu ziehen, mißlang. Viele Leute im Fahrzeug drängten sich zur Rettung an eine Stelle, andere liefen hin und her. Dadurch ging das Gleichgewicht verloren; die Fähre schlug um und die Insassen versanken in den Wellen. Drei Schiffer und 62 Freiwillige, unter ihnen ßauptmann von pausen, ertranken im wirren, verzweifelten Kampfe mit den wogen. Unglückliche, die sich schwimmend retten wollten, wurden von anderen in die Tiefe gezogen. Wohl eilten vom Ufer zahlreiche hilfsbereite Leute

6. Stufe 5 = Schulj. 7 u. 8 - S. 220

1902 - Altenburg : Bonde
220 Tage gemacht wurden; die eine ist die de Smit-Stiftung zur Unter- stützung armer und hilfsbedürftiger Zeugmachermeister und Meisters- witwen, die andere ist die Gewerbeschule und in Verbindung mit ihr die sonntägliche Zeichen- und Webschule. Nach Heyden. 97. Den Grosse Kurfürst zur See. 1. Das stolze Spanien schuldet dem Fürsten Kriegessold: „Doch warum denn ihm zahlen so viel, so gutes Gold? Weit ist der Weg nach Spanien vom fernen Brandenburg, Mit Reiterstief ein schreitet er nicht das Meer hindurch.“ 2. Der aber lässet fällen die Tann am Pregelflufs, Und Erze lässt er schmelzen im feuerglühnden Guss; Und eh das Jahr vollendet, in langen Wimpeln wehn Die Hohenzollernfarben, und Segel hoch sich blähn, 3. Und wandeln donnertragend das blaue Meer entlang Die mächtigen Fregatten, in majestätschem Gang Den Sund durch, ohne Fragen, hinaus ins Nordermeer, Zum Ozean, sie wandeln gebieterisch daher. 4. Sie waren erst gekommen bis an das Niederland, Da haben sie von Spanien ein Orlogsehiff erkannt, Ein riesig hochgetürmtes: sie gingens kühn lieh an — Bis dass auf schwanken Wogen der Preussenmut gewann. 5' Sie haben es genommen; Hispaniens Flagge fällt, Und Preussens Aar erhoben weht stolzer durch die Welt; Heil, Preussen, deinem Siege, dem ersten auf der Flut, Ein guter Anfang, mache nun auch das Ende gut! 6. Mit Schrecken drang die Kunde der unerhörten That Nach Spaniens stolzer Hauptstadt, da hielt man langen Rat, Nicht minder der Franzose, der Engeländer auch, Mit Staunen wohl vernahm er des Brandenburgers Brauch. 7 7. 0 Kurfürst Friedrich Wilhelm, zu Land und Meer ein Held, Du hast den Weg gewiesen und uns das Ziel gestellt! Die Berge haben Tannen, wir haben hohen Mut: Auch uns gehört die grosse, wogende Meeresüut. Gruppe (gekürzt).

7. Stufe 5 = Schulj. 7 u. 8 - S. 347

1902 - Altenburg : Bonde
347 Der „Grüne" kam auf der Herberge gewöhnlich schlecht weg. Wenn er den Deckel auf feinem Schoppenglafe nicht sogleich zumachte, so wurde sofort ein Glas ums andere auf das feinige gestellt, und so viel Gläser, so viel Schoppen mußte er bezahlen. Ich kam in andere Not. Ich verstand die Leute nicht. Gleich an einem der ersten Tage kam ein Bursche in meine Schmiede: „Gand Morrn, du lütten Decken, slag min Perd twei nüe Achterisen op; il dick en beten, ek heww ken Tid." Es war ein Milchfuhrmann (Melk- buur) mit blauen Augen und Hellen Haaren, und doch sprach er nicht deutsch? Gustav, wie wird dirs gehen? In gutem, reinem Schwäbisch fragte ich ihn: „Was wöllat Sia?" Noch einmal dieselbe chinesische Anrede. Zum Troste fand ich den Meister, und der übersetzte: „Guten Morgen, du kleiner Dicker; schlag meinem Pferde zwei Hintereisen auf; eil dich ein bißchen, ich hab keine Zeit." Nun, alles lernt sich, auch Plattdeutsch. Bald hatte ich meine Kameradschaft, und am Sonntage wurde mir die Zeit nicht lang. Am meisten interessierte mich der Hafen. Wie oft sah ich zu, wenn ein Auswandererschisf ging! Da waren auch manche Leutlein aus der Umgebung von Böblingen, wie man das Württemberger Ländle be- kanntlich auch heißt. Manchmal sah ich, daß ein Weiblein wieder gern umgekehrt wäre, wie sie das viele Wasser sah. Aber die Schiffsleute sind schlau, die Zugbrücke aufs Schiff hinüber war gerade so beschaffen wie die Straße, und deswegen sah man nicht recht, wo das Schiff anfing und das feste Land aufhörte. Ehe die Leute sichs versahen, waren sie drüben auf dem Schiffe. Das Elbwasfer hat mich gleich am ersten Sonntage für Narren gehalten. Morgens acht Uhr gehe ich auf die Brücke und sehe das Wasser schön den Berg hinunterlaufen dem Meere zu, wie's der Neckar auch macht. Mittags komme ich wieder; jetzt läuft es den umgekehrten Weg, vom Meere herauf! Entweder bin ich verrückt oder die Elbe — anders konnte ich mir dieses Meerwunder nicht erklären, bis ein Kamerad den Unterschied von Ebbe und Flut, von dem ich ja in der Schule auch schon etwas gehört hatte, in meinem Kopfe wieder auffrischte. Meine Geschwister schrieben mir manchmal, ich sollte doch sobald wie möglich ans Hamburg gehen, das sei die verdorbenste Stadt der Welt. Ich konnte sie nicht begreifen. Es war doch alles so schön, meine Kameraden anständig, wir alle so lustig! Allerdings in die Kirche kam ich nicht mehr, und das Beten verlernte ich auch. Ich wäre wohl ganz von meinem Gott weggekommen, wenn er mich nicht

8. Stufe 5 = Schulj. 7 u. 8 - S. 349

1902 - Altenburg : Bonde
349 Nachher bin ich dann noch in andere Städte geraten, nach Leipzig und nach Halberstadt und habe noch mancherlei gelernt, nicht bloß in der Werkstatt, sondern unter guten und bösen Leuten, Schmieden und Nicht-Schmieden. Wie dann meine Geschwister mich heimwärts riefen, packte ich mein Bündel mit Freuden. Ich war nicht umsonst in der Fremde ge- wesen. Ein paar hundert Mark hatte ich mir erspart, hatte die Welt, wo sie schön ist und wo sie bös ist, gesehen, und, was das beste, ich hatte meinen Gott gefunden. Das ist mir die liebste Erinnerung und bleibts. Weitbrechts Jugendblätter. 154. Das Rettungswesen zur See. An einem Herbsttage des Jahres 1860 strandete bei Borkum ein großes deutsches Segelschiff, wobei die ganze, zehn Mann starke Be- satzung in den Wellen umkam. Wohl sahen die Insulaner die Not- flagge des unglücklichen Fahrzeugs, aber es war ihnen unmöglich, mit einem gewöhnlichen Boote die Gestrandeteir zu retten. Damit in ähn- lichen Fällen bessere Hilfe bei der Hand sei, traten im folgenden Jahre edle Männer in der Stadt Emden zusammen und gründeten fiir die Seeleute den ostfriesischen Rettungsverein. In rascher Folge entstanden alsdann auch zu Hamburg, Bremen, Kiel, Rostock und Danzig derartige Gesellschaften. Im Frühjahr 1865 fand auf Einladung des Bremer Vereins eine allgemeine Versammlung zu Kiel statt, auf welcher die Vereinigung aller kleinen Gesellschaften zu einer großen beschlossen wurde. Diese führt den Namen „Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger" und ist unter dem Schutze Seiner Majestät des deutschen Kaisers herrlich erblüht. Von der Gesellschaft sind an allen bedrohten Punkten der deutschen Küste, von der russischen bis zur holländischen Grenze, Rettungsplätze errichtet. Beschwerlich und gefährlich ist der Dienst jener braven Männer, die ihr Leben in die Schanze werfen, um Schiffbrüchige dein Tode in den Meeresfluten zu entreißen. Im Wirtshaus am Strande sitzen in warmer Stube bei dampfen- dem Grog und Kartenspiel die Männer, die vor dem schweren Sturme mit ihren Booten noch Schutz im sichern Hafen finden konnten. Draußen aber rast der Schneesturm über das Meer und jagt die schaumgekrönten Wogen haushoch den Deich hinauf. Da drängt sich ein Mann durch die geöffnete Thür herein, der ein Stück Papier in der Hand hält. Es ist der Vormann des Rettungsbootes, er bringt eine

9. Stufe 5 = Schulj. 7 u. 8 - S. 350

1902 - Altenburg : Bonde
350 Depesche vom Leuchtturm: Draußen auf den Klippen ist ein Schiff gestrandet, Frauen und Kinder sind mit an Bord! Sofort erheben sich die wetterfesten Gestalten und eilen über den Deich dem Hause des Rettungsbootes zu, so schnell die schweren Stiefel und der heftige Sturm es gestatten. Der Weg bis zum Bootshaus ist nicht weit. Die großen Flügelthore an den Giebelseiten sind schon geöffnet. Das weiß und blau gestrichene Rettungsboot liegt, an starken Tauen befestigt, auf einer bis ins Wasser reichenden hölzernen Rutschbahn, so daß es bei jedem Wasserstande leicht in die See gebracht werden kann. An den Wanden des Häuschens hängen das Ölzeug und die Korkwesten für die Bedienungsmannschaften. Ohne zu sprechen ziehen die hereingetretenen Männer das Ölzeug über ihre Kleider, stülpen den Südwester auf den Kopf und binden ihn unter dem Kinn fest; dann noch die Korkweste um den Leib, und jeder nimmt seinen Platz im Boote ein. Langsam erst gleitet das Boot auf der schrägen Rutschbahn dem Wasser zu, dann geht es schneller und schneller, und zuletzt saust das stattliche Boot mit großer Schnelligkeit hinunter in die tosende Brandung. Hochauf schäumen die Wogen und spritzen ihren Gischt den Männern ins Gesicht. „Riemen aus!" kommandiert der Vormann, und die langen Ruderstangen tauchen ins Wasser. Trotz des hohen Wellen- ganges fliegt das Rettungsboot wie eine Möve dahin. Bisweilen wird es auch von einem kleinen Schleppdampfer ins Schlepptau genommen, damit es schnell nach der weit entfernten Unglücksstelle gelangen kann; denn bei solch einem Rettungswerk handelt es sich oft um Minuten. Hochauf wie eine Feder wird das Boot von der rasenden See gehoben, um gleich darauf wieder in einem Abgrund zu verschwinden. Aber die Mannschaft versteht ihr Handwerk. Gleichmäßig tauchen die langen, schweren Riemen ins Wasser, und mit starker Hand führt der Vormann das Steuer. Mit scharfem Blick beobachtet er die heran- rollenden Wellen und steuert ihnen geschickt das Boot entgegen. Jetzt brüllt eine furchtbare Welle heran und geht über die Mannschaft hin- weg, das Rettungsboot ganz unter sich begrabend. Aber nein! Dort taucht es aus den Fluten auf, als wäre nichts geschehen. Die Männer sitzen wie vorher aus den Bänken, und schon arbeiten die Ruder wieder. Wie ist das möglich? — Das Boot hat 2 luftdicht gegen einander abgeschlossene Boden und vorn und hinten Luftkästen. Dadurch ist ihm eine große Schwimmkraft verliehen. Rings um das Boot läuft außen eine mit Kork gefüllte Walze die das Anprallen an einen harten Gegenstand abschwächt. Damit es nicht umstürzen kann, hat es einen

10. Stufe 5 = Schulj. 7 u. 8 - S. 351

1902 - Altenburg : Bonde
351 schweren Bleikiel. Außerdem sind zwischen den Fußstemmleisten selbst- thätige Entleerungsventile angebracht, die sich nach außen öffnen. Schlägt nun eine Welle in das Boot, so kann sie wohl durch ihre Kraft dasselbe für einen Augenblick unter Wasser drücken; bald aber hebt es sich wieder, und die Ventile lassen das im Boote zurückgebliebene Wasser ausströmen. Bis auf die Haut sind die wackeren Männer durchnäßt, denn gegen eine solche See schützt auch das beste Ölzeug nicht; doch sie spüren die Nüsse und Kälte nicht, das Rudern gegen Sturm und Wellen macht warm. Langsam kommen sie doch vorwärts, schon sind sie in die Nähe des gestrandeten Schiffes gekommen, aber an dasselbe anzulegen ist unmöglich, rettungslos müßte das Boot an dem Wrack zerschellen. Ist das Boot auf Wurfleinenweite an das Wrack heran, so saust sein Anker in die Tiefe, und vom Schiffe aus schleudert der Schiffer die Wurfleine, an der er ein langes, kräftiges Tau angeknüpft hat, dem Rettungsboote zu. Starke Hände ziehen die Leine und dann auch ein Ende des Taues in das Boot herein, bis der Schiffer ein Zeichen zum Anhalten giebt. Er selbst hat das andere Ende des Taues am Mast befestigt, und die Verbindung zwischen Wrack und Rettungs- boot ist hergestellt. — Es war auch die höchste Zeit! Denn die Wellen stürzen bereits über das Wrack und drohen in der nächsten Sekunde die Schiffbrüchigen in die Tiefe zu reißen. Schnell schlingt nun der Schiffer von den Seinen eins nach dem andern mit einer Schleife um die Brust an das dicke Tau an, und der Angeseilte stürzt sich in die brüllende See. Augenblicklich ziehen die Männer im Rettungsboote das Tau ein, während der Schiffer es auf seiner Seite nachgleiten läßt, und bald ist der Gerettete — wenn auch völlig durchnäßt — im Boote. Zuletzt vertraut sich der Schiffer selbst dem Seile an und wird eben- falls glücklich ins Rettungsboot gezogen. Gerettet! Gleich darauf schlügt eine gewaltige Welle das Wrack auseinander. Die Geretteten werden nun entweder an Bord des draußen harrenden Schleppdampfers gebracht, wo für ihr Unterkommen bestens gesorgt wird, oder das Rettungsboot trägt sie sicher dem Strande zu. Nach Hering und dem „Daheim". 155. Abschied. 1. Nun ade, du mein lieb Heimatland, Lieb Heimatland, ade! Es geht jetzt fort zum fremden Strand, Lieb Heimatland, ade!
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