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1. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 136

1914 - München : Oldenbourg
— \56 — und entkam. Ein Bauer bekam einen Schuß durch den Leib. In seiner Todesangst rannte er bis zur Thulba und starb auf der wiese beim Kesselsteg unter gräßlichen Schmerzen. Im altehrwürdigen Gotteshaus wüteten die Krieger der Republik wie die Vandalen. Sie erbrachen das Tabernakel, zerschlugen die Monstranz, entehrten das Allerheiligste, zerfetzten die Meßgewänder und warfen die Kirchenwäsche in den Straßenkot. Die zerschlagene Monstranz ließen die Kirchenschänder liegen, da sie Nur aus vergoldetem Kupfer bestand. Bald rückten weitere französische Abteilungen in Untererthal ein und belegten das von den meisten Einwohnern verlassene Dorf. Auch der Oberkommandant der feindlichen Armee, General Iourdan, erschien, daselbst und nahm Quartier im Jägerhaus. Der General Hatte nämlich den Beschluß gefaßt, seine Truppen bei 6ammelburg ruhen zu lassen, um am 5. September neu gestärkt den weiteren Rückmarsch ausführen zu können. (Ein Jude soll Iourdan um Schonung des Dorfes gebeten haben, jedoch erfolglos. Am nächsten Morgen zogen die schlimmen Gesellen ab. vorher aber steckten sie Untererthal an verschiedenen Stellen in Brand zur Strafe für den Überfall. (Einer gänzlichen (Einäscherung entging der Ort nur durch das Nahen der Österreicher. Während nämlich die Franzosen emsig an der Arbeit waren, Zäuser und Scheunen anzuzünden, gellten plötzlich vom (Erthaler Berg her die Börner österreichischer Jäger. Da ließen die Mordbrenner ab von ihrem Tun und suchten eiligst das Weite. Immerhin fielen dem Feuer zum Opfer: das Jägerhaus, die (Erthalfchc Burg, die Scheunen des Lrthalschen Bofes, die Gebäude der fjausnummer \5, \y, 20, 53 und 5^. Der Bofbauer Wörter hatte sein ganzes Barvermögen, an die 6000 fl. Gold- und Silbermünzen in eine Metze getan und in der Scheune versteckt. Durch den Brand schmolz das Geld, so daß der Zofbauer durch den verkauf des Metalls nur noch 1(500 fl. vereinnahmte. In dem Gemetzel am 4. September ließen ihr Leben ein Witwer, neun verheiratete Männer, ein Bursche und die 26 jährige Katharina Beck von Untererthal, ein Witwer, ein Bursche und vier verheiratete Männer von Dbererthal, zwei Männer und ein \8 Jahre alter Bursche von Thulba und ein verheirateter und ein lediger Mann von Reit. Adam Bubmann von Reit, ein ehrbarer Greis von 77 Jahren, den eine von Gberthulba kommende französische £?eeresabteilung als Wegweiser nach Neuwirtshaus mitnahm, ward von den Unholden unterwegs ermordet, weil er wegen Altersschwäche nur langsame Schritte machen konnte. Gegen Mittag des 5. September besetzte ein österreichisches Kavalleriekorps unter dem Fürsten Lichtenstein Hammelburg und Umgebung. Die Österreicher blieben auch am 6. untätig in ihren Quartieren, so daß die Franzosen Zeit genug hatten, ihren Rückzug in aller Ruhe bewerkstelligen zu können.

2. Geschichtsbilder aus dem Rheinlande - S. 88

1904 - Bonn : Hanstein
Hexenverfolgungen etwa 50 Hexen verbrannt wurden :*) die Frau Konrad Leyendecker stand in dem Gerüche, sie könne Raupen vertilgen und führe das auch für sich aus. Eine Frau hatte ihr gesagt, man müsse morgens vor Sonnenaufgang mit einem Weinrausch (Eberraute = Artemisia abrotanum) in der Hand kreuzweise über das Feld gehen und dabei sprechen: Im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes und zugleich die raupenbedeckten Gegenstände berühren. Das hatte Frau L. getan. Als sich darauf in dem Hause der Nachbarin Dering Raupen (die zur Verpuppung sich zurückzogen) zeigten, deutete man die Erscheinung dahin, daß die Frau L. dieselben hingezaubert habe. Die Tatsache, daß sie versucht hatte, auf diese Weise Raupen zu beseitigen, brachte sie vor die Inquisitionsrichter; sie wurde exorziert und gefoltert. Unter den furchtbaren Qualen bekannte die Frau, sie habe mit einem Manne, Peter Metzger, verbotenen Umgang gepflogen, auch ein schwarzer Mann aus Erpel habe sie nach vorhergegangenem Hexentanz auf der Steinbahn zu Fall gebracht : diese und andere erpreßte Bekenntnisse genügten, das arme Weib dem Tode zu überliefern. — Wenn wir solche und ähnliche Beispiele aus ganz Deutschland mit Abscheu lesen, dann muß es uns Rheinländer mit einem gewissen Stolz erfüllen, daß es einer der Unsern war, der dem Hexenwahn den Todesstoß versetzte: der Jesuitenpater Friedrich von S p e e. Dieser „liebenswürdigste Mann, wie ihn Montanus nennt, der je im Rheinlande gelebt“, wurde im Jahre J591 zu Kaiserswerth bei Düsseldorf geboren. Nachdem der talentvolle Knabe sich in Düsseldorf und Köln einen ansehnlichen Wissensschatz erworben hatte, trat er schon 1610 in den Jesuitenorden ein. Nachdem er einige Zeit Lehrer der Philosophie in Köln gewesen war, wurde er 1627 seiner großen Rednergabe wegen als Hexenprediger nach Franken gesandt, um in den Bistümern Würzburg und Bamberg sein trauriges Amt zu verwalten. Hier hatte er Gelegenheit, die Unschuld der Opfer des Hexenwahnes einzusehen: er besaß aber auch den Freimut, seine Ansicht über Hexen offen auszusprechen. Im Jahre 16^L ließ er (freilich zuerst ohne Angabe seines Namens) sein Werk „Cautio Criminalis“ erscheinen. In diesem ) Nach Und. Heinekatnp: „Siegburgs Vergangenheit u Gegenwart-*.

3. Beschreibung der Preußischen Rheinprovinzen - S. 45

1829 - Crefeld : Funcke
45 Scheunen gedroschen. Um 7 oder 8 Uhr gehen sie heim zum Frühstücke, welches in Suppe aus Weizen- oder Buchwcizenmehl besteht. Nach einer Stunde wird die Arbeit fortgesetzt bis um 11 oder 12 Uhr. Dann wird zu Mittag gegessen. Aufden meisten Bauerngütern herrscht noch die löbliche alte Sitte, daß der Eigenrhümer mit Frau und Kindern gemeinschaftlich mit Knechten und Mägden an einem Tische dieselbe Speise Ln langsamen, abgemessenen Zügen verzehrt. Alle arbeiten sich in eine Schüssel hinein in einerlei Tempo, und alle hören zugleich auf! Von 2 Uhr an wird die Feld- oder Hausarbeit bis 6 oder 7 Uhr fortgesetzt. Sobald die Nachtkost verzehrt ist, geht der Landmann zu Bette, oder schläft auf Bänken und Stühlen. Während der Ernte ist die Kost viel reich- licher. Des Morgens wird dann schon mit Pfannenkuchen und Speck aufgewartet, und an Bier und Branntewein darf es den ganzen Tag nicht fehlen. Nach gehaltener Ernte oder an den Kirmeßtagen, die jeder Bauer hält, werden Knechte und Mägde mit Backwerk und Brannte-, wein traktirt. Die Freunde und Nachbarn finden sich zum Schmause ein. Gewöhnlich dauert diese Festzeit 3 Tage. Alles aber in abgemessenem Gange. — Mit dem phlegmatischen Temperamente des Körpers ist eng verbunden 2. ein augenfälliger Mangelan Aufgeregtheit des Geistes. Diese ist die eigentliche Quelle jener Eigenschaft. Am untrüglichsten stellt sich diese geistige Stumpfheit des Volks in den Schulen dar. Hier hat man die noch un- gebildete Jugend vor sich. Die Schulkinder des bergi- schen Landes bilden fast einen wahren Gegensatz mit denen der clevischen Niederungen und des Flachlandes. Dort in den Bergen haben die Lehrer es mit einer leben- digen, aufgeregten, thatkräftigen und unruhigen Jugend zu thun; hier kämpft der Lehrer sein Leben lang "mit Stumpfsinn, Maulfaulheit und geistiger Trägheit. Dort muß man zurückhalten und dämpfen, hier beständig an- spornen und anregen. Und doch besiegt man hier nur schwach den eingefleischten Fehler. Die Trägheit unseres Kreises zeigt sich am unzwei- deutigsten an dem Mangel körperlicher Rührigkeit, ener- gischer, kraftbildender Spiele der heranwachsenden männ- lichen Jugend. Geht man nach Thüringen, Schwaben oder andern Gegenden Deutschlands, so findet man am freien Nachmittage die Knaben und Jünglinge im Freien
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