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1. Zeittafel der vaterländischen Geschichte - S. uncounted

1917 - Breslau : Hirt
: Beschieung von Libau (Kurland) und der Kste von Algier. Erstes Seetreffen bei Helgoland. Angriffe | der deutschen Flotte auf die englische Kste, Sieg an der Doggerbank. Das deutsche Auslandskreuzer-Geschwader, bei Coronet (Chile) siegreich, wird bei den Falklands-Jnseln vernichtet. Kmpfe in den Kolonien: Tsingtau erliegt nach Helden-haster Verteidigung den Japanern, (7. November). 1915 Schlachten bei Soissons, in der Champagne, an der Lorettohhe und in den Argonnen. Der groe An-griff der Franzosen (General Joffre) und Englnder bei Ipern, Arras und in der Champagne scheitert (September-Oktober). I _ Winterschlacht in Masuren (7. bis 15. Febr.). Die Russen erobern Przemysl. | Durchbruchsschlacht in Westgalizien (Gorlice 2. Mai); Rckeroberung Galiziens. Vorrcken der Dentscheu und sterreicher in Polen; Eroberung der groen westrussischen Festungen (Warschau, Kowuo, Modlin it. ct.). Sieg der Trken an den Dardanellen (18. Mrz); Rck-zug der Englnder von Gallipoli. Abfall Italiens vom Dreibund und Eintritt in den Krieg (23. Mai); Kmpfe in Sdtirol und am Jsonzo. Eintritt Bulgariens in den Weltkrieg (Mitte Oktober). Vernichtung Serbiens und Montenegros (von Mackensen): Belgrad und Risch erobert, Schlacht auf dem Amselfelde.

2. Bodenständiger Unterricht - S. 16

1913 - Leipzig : Dürr
— 16 — Sie hören verwundert und sehen vielleicht auch genau auf ihrem Atlas zu — obgleich dieser es wegen des kleinen Maßstabes nicht so scharf zeichnen kann! —, daß z. B. Ravenna zur Zeit des Römerreiches am Meere lag, während es heute als Binnenstadt etwa 6 km von der Küste entfernt ist. Sie schließen bald selbst, daß auch Venedig dieses Schicksal teilen wird, wenn der Mensch es nicht verhindert. . . .: eine ganze Kette von bedeutungsvollen erdkundlichen Erkenntnissen und eigenen Schluß- folgerungen wird durch die heimatliche Anschauung ermöglicht. Ein solch vielseitiges und gründliches Verständnis und Wissen kann auch der sorgfältigste Unterricht im Schulzimmer, dem nicht heimatkundliche Spaziergänge vorangegangen sind, unmöglich erreichen. Das ist vielmehr nur durch lebendige Anschauung in der Wirk- lichkeit herbeizuführen. Und dann wird den erdkundlichen Belehrungen auch eine größere Aufmerksamkeit entgegengebracht, und zwar deshalb, weil sie durch wirkliche Anschauungen möglichst gut vorbereitet worden sind. lnschwem^ An der Werre, z. B. am Berger- und Lübbertor, an der Hansa- mungen. brücke usw. und an der Aa, z. B. bei der Huthschen Mühle und bei derjenigen von Schachtsiek in Diebrok, sehen die Schüler die angeschwemmten Sand-, Schlamm- und Steinhaufen und werden jedesmal darauf aufmerksam gemacht, welche Mengen das sind. Wir stellen an Ort und Stelle Vermutungen darüber an, woher sie wohl kommen, und wie sie entstanden sein mögen. Wir suchen undbetrachtengrößereundkleinere, eckigeundabgerundete Steine aus dem Flußsande und schließen aus dem Grade der Abstoßung der Kanten und aus der mehr oder weniger vorgeschrittenen Abrun- dung auf den kürzeren oder längeren Weg der Steine im Wasser. Wir achten darauf, wie von Zeit zu Zeit die Kolke am Bergertor und bei der Huthschen Mühle gereinigt werden müssen, wie groß die ausgeworfenen Haufen Sand und Kies, wie zahlreich die fort- gebrachten Fuder sind, wie Sand und Kies durchgesiebt und zu Bauzwecken oder, wie vor kurzem, zur Herstellung von Rohren für die Entwässerungsanlagen der Stadt verwertet wird. *) *) Nach Mitteilungen des Herrn Dipl. Jng. Ulrici, des Leiters des hiesigen Kanalbauamtes, sind dabei über 500 cbm Werresand für Rohre, Ufer- mauern und Kläranlage verarbeitet. Auch bei den Dükerbauten sind größere Mengen gewonnen und nutzbar gemacht.

3. Bodenständiger Unterricht - S. 17

1913 - Leipzig : Dürr
— 17 — Wir achten weiter auf die bei Hochwasser trübe, gelbe und braune Färbung der Bäche, und die Schüler werden veranlaßt, sich nach starkem oder längerem Regen einmal ein Gefäß voll schmutzigen Flußwassers hinzustellen und nach einiger Zeit den Bodensatz anzu- sehen, vielleicht auch zu wiegen und zu messen. Größere Schüler könnten unter Anleitung des Lehrers durch eigene Messungen und Berechnungen ermitteln, wieviel Wasser täg- lich, monatlich, jährlich in Werre und Aa durch Herford fließt,*) wieviel Schwemmstoffe mitgeführt werden, wie hoch hier die Regenhöhe**) in einem Jahre ist, wieviel Erdreich usw. auf unfern Feldern, etwa auf 1 qkm oder im ganzen Kreise Herford, abgeschwemmt wird: alles Aufgaben, die eigene sorgsältige Beobachtung, selbständiges Denken und gewissenhafte Arbeit verlangten. So kommen wir nach und nach durch zahlreiche Beobachtungen und Vergleiche dahin, in dem Fluß einen außerordentlich erfolgreichen Sandfabrikanten, einen fleißigen Lumpensammler, der auf die Dauer nichts von dem, was ihm erreichbar ist, liegen laffen kann, und einen » billigen Lieferanten zu sehen. Auch mit einem Riesen-Fuhrgeschäft könnte man ihn vergleichen. Unaufhörlich, tagaus, tagein, ist er an der Arbeit, erstaunlich große Massen von Erde, Steinen, Sand und Schlamm loszureißen, fortzufpülen, weiterzuschleppen und nach dem Meere zu verfrachten. Wir kommen an einem mit 2 Pferden bespannten Sandwagen vorüber und fragen im Vorbeigehen den Knecht, wieviel Sand er da fährt. Es sind meist l1/2 cbm. Im Weitergehen rechnen wir sofort einige dazu paffende Auf- gaben, z. B. daß man, um 30 cbm Sand auf einmal zu fahren, 20 solcher Wagen und 40 solcher Pferde brauchte. *) Herrn Dipl.-Jng. Ulrici verdanke ich weiter folgende Angaben: Durchfluß 1. in der Werre an der Milcherbrücke im Jahresmittel 8 cbm/sec. 2. „ „ Aa bei Spilker „ „ 3,6 „ „ 3. „ „ Werre an der Hansabrücke „ „ rund 12 „ „ **) Herr Rektor Wulff als Leiter der hiesigen Wetterwarte („Königl. Meteorologischen Station") ermittelte als das 15 jährige Jahresmittel der Jahre 1895—1910 = 717,1 mm, als das Jahresmittel für 1910 —751,1mm (regenreich!) ii ii ii „ 1911 =485,1 mm (fehr trocken!) ii ii ii „ 1912 = 837,0 mm (regenreich !) Allein am 25. August 1912 betrug hier die Niederschlagsmenge 22 mm, im August 1912 überhaupt 126 mm! Vergl. dazu die regenreichsten Stellen der Erde: Kamerunberg mit 10 m, Assam am Himalaja 12 m! Nolte, Bodenständiger Unterricht. 2

4. Bodenständiger Unterricht - S. 56

1913 - Leipzig : Dürr
— 56 — die Mitte des Weges reicht und mit großen und kleinen Steinen zu- gestopft ist, um die Vergrößerung zu verhindern. Nach dem Hinweis auf die erstaunliche Größe dieser Auswaschung und weiter auf die Wirkung des Wassers, wenn man es hier ein ganzes Jahr lang, mehrere Jahre, Hunderte und Tausende von Jahren hindurch un- gestört fortfpülen ließe, fanden die Schüler leicht, daß dann längst der ganze Weg durch ein tieses Quertal durchschnitten sein würde. Da führte ich sie etwa 50 in weiter auf eine erhöhte Stelle, wandte einen neben mir stehenden Knaben nach Norden und zeigte ihm die Porta mit der Frage: Warum zeige ich dir wohl die Stelle? Was möchte ich jetzt wohl wissen? Sofort antwortete er: Die Porta ist auch durch das Wasser ausgewaschen. Hinweis auf andere Fluß- durchbrüche wie den der Elbe beim Elbsandsteingebirge und den der Donau beim Eisernen Tor. — Hinweis auf die Zerstörungen, die starker Regen an steilen Böschungen von Verkehrswegen, besonders Eisen- bahndämmen, anrichtet. Gefahren und Schaden dabei. Erinnerung an die Entstehung des zu Anfang des Spazierganges gesehenen be- sonders tiefen Tales des Putgemühlenbaches. — Art mehreren Stellen stark verwitterte Steine, die zerfallen, wenn man mit dem Fuß daran stößt. — Lehm. Lehmufer, die ziemlich weit überstehen und über- hängen. Wurzeln der Bäume und sonstigen Pflanzen, besonders die lang herniederhängenden, dünnen Saugwurzeln. Gesichtskreis. Abgeborstene und abgebröckelte Uferteile, vom Wasser sortgespülter Lehm. Hinweis auf die durch Verwitterung und Meeresbrandung hervorgerufene Abbröckelung von Helgoland und ferner an der Ost- küste Englands; Erzählung von Einzelheiten, die ich dort gesehen habe; Verringerung der englischen Küste, Anwachsen der gegenüberliegenden festländischen Küsten. — Unter einem abgebrochenen Stück Lehm findet ein Schüler eine Gruppe von sechs Marienkäferchen, die schlafen und nur ganz langsam wach werden. Beim Nachsuchen finden wir noch mehrere solche schlafende Gruppen von Marienkäferchen an ge- schützten Stellen, in Verstecken. — Lehm, grober und feiner Sand in den Rinnfalen der beiden Gräben. — Gegenüber der Falkendieker Schule sind an der steilen Böschung des neuen Straßendammes, der dort überwiegend aus Steinen und Mergel besteht, zahlreiche und tiefe Auswaschungen; Grund = starkes Gefälle. — Mitten auf dem harten Wege, der nach Kreinmeyer hinaufführt, ist eine in der Längs- richtung verlaufende, scharskantige, ziemlich tiese Rinne, die von dem Wasser eingeschnitten wurde: auch bei hartem Untergrunde sägt sich das Wasser allmählich eine tiese Furche ein. Hinweis auf die Durch-

5. Bodenständiger Unterricht - S. 18

1913 - Leipzig : Dürr
— 18 — Wir hören von dem Müller Schachtstek in Diebrock, — wir treffen ihn gerade an, wie er bei seiner Mühle aus dem Arme der Aa, der nach dem Mühlrad zu abgeleitet ist, den abgelagerten Sand aus- wirft, um das Flußbett wieder tiefer zu machen — daß er dort jedes Jahr etwa 50 cbm Sand abfahren muß — über 30 Fuder. Die Schüler haben gesehen und werden angehalten, dauernd daraus zu achten, wie oft Kolke, Teiche, Straßen- und Ackergräben gereinigt, „ausgeschlämmt" werden müssen. So lernen sie auf Grund vielfacher Beobachtungen in ihrer engsten Heimat, welche gewaltige Mengen festen Erdreichs usw. aus den Bergen und Feldern des Binnenlandes durch die zahlreichen kleinen und großen Flüsse und Ströme abgeschwemmt, fortgespült und in das Meer geschleppt werden. Nun klingt es ihnen glaubhaft, wenn sie hören, daß alljährlich allein aus dem sächsischen Elblaufe *) über 34000 cbm Sand, Kies und Steine (rund 23000 Fuder oder was 46000 Pserde ziehen können!) ausgebaggert werden müssen, damit die Fahrrinne tief genug bleibt; daß die Donau **) jährlich über 35^ Millionen cbm — rund 23 Millionen Fuder für 46 000000 Pferde, der Mississippi weit über 211 Millionen cbm — 140 Millionen Fuder für 280000000 Pferde, der Hoangho sogar 472 ^ Millionen cbm = 315 Millionen Fuder für 630000000 Pferde, Erde, Steine, Sand und Schlamm nach dem Meere bringt, daß allein aus der schwäbischen Alb jedes Jahr 63600 cbm Kalksteine vom Wasser ausgewaschen und abgeschwemmt werden = 42400 Fuder für 84800 Pferde, daß dort, wie man an zurückgebliebenen Spuren nachweisen kann, bereits eine Erd- und Gesteinsschicht von 200 m Dicke und 23 km Ausdehnung fortgespült worden ist. Da sehen die Schüler allmählich ein, daß bei solch ungeahnter, unaufhörlicher Riesenarbeit des Wassertropfens nach und nach Gebirge und andere hoch gelegene Teile der Erdoberfläche abgetragen werden, und daß durch diese ungeheure Einebnungsarbeit des Wassers schließlich eine völlige Beseitigung aller Erhebungen stattfinden müßte, wenn nicht auch andere Kräfte mit entgegengesetztem Erfolge an der Arbeit wären. *) Vgl. Fraas, Die Naturerscheinungen der Erde. Verlag von Lutz, Stuttgart. **) Vgl. Volk, Geologisches Wanderbuch. Verlag von Teubner, Leipzig.

6. Bodenständiger Unterricht - S. 39

1913 - Leipzig : Dürr
- 39 — einzelnen Stellen im Flußbett. — Mittellauf. Tal wird weiter, Ufer niedriger, Steine weniger und kleiner, hin und wieder schon Schlamm und Sand. Benutzung des Wassers in ausgestauten Teichen zur Be- wässerung von Wiesen, zum Waschen, zum Trinken fürs Vieh. Schlamm auf dem Grunde des Teiches. Sumpfgas. Erlen. Goldfischteich; darin Schlamm, Goldfische, Schachtelhalm. — Stand der Sonne. 10. Spaziergang: 1 km vom Lübbertor bis nach der Schule an der Mindener Straße. Beachtung der Kilometersteine. Himmelsrich- tungen. Eiche auf dem Lübberbruche, die im Jahre 1819 gepflanzt wurde zur Erinnerung des Einzugs der Verbündeten in Paris 1814. Wachstum und Alter der Eichbäume. Bach bei Ernstmeiers Fabrik. Brücke. Verlauf des Putgemühlenbaches hinter der Fabrik, dann flußaufwärts rechts der Straße. Tal des Flusses: steile, hohe Ufer. Bäume daran; künst- licher Uferschutz. Auswaschung tiefer Flußtäler. Gabelung des Baches gegenüber von Sieker. Wiesental; Richtungsbestimmung. Rechts am Bach aufwärts: Steine im Flußbett, kantige und abgeschliffene. Kleine Krebse. Blutegel. Frosch. Unterwaschene Ufer. Baumwurzeln als Schutz gegen das Fortschwemmen des Erdreichs. Erlen. Elsternnester. Kleine Inseln mit Erlen im Bach. Zuflüsse aus den Feldern. Haupt-, Nebenflüsse 1., 2., 3. usw. Grades. Flußgebiet. Sumpfige Wiese: rote Farbe, Moos. Fischteiche; Art der Anlage; fließendes Wasser. Schilf. Wasserhühner. Findlinge; Weiden. Wasservögel. Zuflüsse. Quellen. Täler; ihre Richtung. Stand der Sonne. 11. Spaziergang: Lübberbruch als Riesenkiste gedacht. Es werden zur Zeit für die Gewerbe-Ausstellung ringsherum hohe Holz- wände aufgeschlagen. Abschreiten der Länge und Breite an der Innenseite durch einzelne Schüler. 1 ha,; eine Kiste mit 1 da Grund- fläche, 1 km, 1 qkm und 1 cbkm; wo und wie (mit Bretterwänden) zu denken. Inhalt: Wohnungen, Wälder, Wiesen, Gärten, Flüßchen, Hügel. Fabriken in 1 qkm! Einwohnerzahl von 1, 2, 3, 4 qkm, die wir uns vom Lübbertor an rechts der Mindener Straße denken, z. T. abschreiten und ungefähr zeigen. Putgemühlenbach in seinem unteren Teile. Durchlaß unter der Eimterstraße. Richtung der Eimterstraße ziemlich nach Norden. Fluß- tal hinter dem Gefängnis. Aufsuchen von Versteinerungen in der Ziegelei von Goldstein. Gang durch die Felder nach der Werre und dann daran entlang. Mittellauf. Flache, niedrige, teilweise höhere Ufer; viele Krümmungen; Hauptrichtung; ruhiges, tiefes Wasser. Strömung des Wassers; zwei tote Maulwürfe. Beachtung von Farbe,

7. Heimatkunde der Rheinprovinz - S. 47

1912 - Breslau : Hirt
7. Der Austausch der Erzeugnisse: Handel und Verkehr. 47 ist die Schiffbarkeit des Rheines bedeutend erhöht worden, so daß die Schiff- fahrt meist auch bei niedrigem Wasserstande möglich ist. Bis Cöln können sogar Seeschiffe gelangen. Diese Stadt ist daher der Mittelpunkt der Rhein- schiffahrt geworden. Die Schiffahrt auf dem Rhein. Der Rheinstro m wird im ganzen von fast 10 000 Schiffen befahren, worunter sich 1000 Dampfer befinden, und durch die Cöluer Schiffsbrücke fahren jährlich mehr als 30 000 Schiffe. Für die Schiffahrt wurde Cöln gleich andern Rheinstädten mit bedeutenden Anlagen, mit Häfen, in denen die Schiffe ankern und überwintern, mit Werften zum Einladen und Ausladen derselben und mit Lagerhäusern zum Lagern der Waren ausgestattet. Bonden übrigen Rheinhäfen seien noch die von St. Goar, Koblenz, Oberwinter, Neuß, Düsseldorf, Uerdingen, Linn- Ersfeld, Duisburg und Wesel genannt. Die beiden Häfen St. Goar und Oberwinter dienen nur zum Überwintern der Schiffe; auch bei hohem Wasserstande suchen diese darin Schutz. Die ausgedehnten Hafen- anlagen in Duisburg, die jetzt ganz unter staatlicher Verwaltung stehen, dienen vorwiegend dem Versand der Ruhrkohlen. Der große Hafen ist der verkehrsreichste Binnenhafen auf dem ganzen Festlande Europas. Außer dem Rheine sind noch die Mosel, eine Strecke der Saar und die untere Ruhr und Lippe schiffbar. Von künstlichen Wasserstraßen oder Kanälen ist in der Rheinprovinz nur der Nord - Kanal, der von Neuß über Vierseu nach Venlo führt, aber nur für kleine Schiffe befahrbar ist, vorhanden. Die Städte Neuß, Crefeld und Duisburg sind durch kurze Kanäle mit dem Rheine verbunden. Im Bau befindet sich der Rhein-Herne - Kanal, der als westlichstes Glied des Mittelland-Kanals in Dortmund Anschluß an diesen finden soll. Das Eisenbahnnetz. Die Anlage des Eisenbahnnetzes fand die wenigstell Schwierigkeiten im nordwestliche«, tiefgelegenen und ebenen Teile der Rheinprovinz. Doch auch im südöstlichen, gebirgigen Teile war die Anlage von durchgehenden Hauptlinien nicht zu schwierig, weil die Tal- surchen benutzt werden konnten. Für starkgewundene Talstrecken waren jedoch zur Abkürzung der Linie Tunnelbauteil nötig. Der 4200 in lange Kaiser- Wilhelm - Tunnel der Moselbahn zwischen Kochem und Bullay ist der längste in Deutschland. Am dichtesten mußte das Eisenbahnnetz in den Bergban- und in den Industriegebieten ausgebaut werdeu, also an der Ruhr, im Wupper- gebiet, bei München-Gladbach, Aachen und Saarbrücken. Wie Cöln der Mittel- Punkt der Rheinschiffahrt ist, so wurde es auch der wichtigste Knotenpunkt des rheinischen Eisenbahnnetzes. Nur in Cöln konnten alle Hauptlinien der Rheinprovinz auf kürzestem Wege zusammenlaufen, von 880 die beiden Linien vom Oberrhein (von Süd- und Mitteldeutschland kommend), von Nnw die beiden Linien vom Niederrhein (von Holland und England), von W die Aachener Linie (von Belgien und Frankreich), von 8 die Eisel-Linie, die der alten Eiselsurche (f. S. 31) folgt, von 80 die Sieg- und die Westerwald- Linie und von N0 die Linie aus dem Wupper- und Ruhrgebiet (von Nord- und Nordostdeutschland). Neben Cöln entwickelten sich auch Düsseldorf, Essen, Elberfeld, Aachen, Koblenz, Trier und Saarbrücken zu wichtigen Knoten- punkten des Eisenbahnverkehrs.

8. Heimatkunde der Rheinprovinz - S. 61

1912 - Breslau : Hirt
7. Die Zeit der Kleinstaaterei im Rheinland. 61 dar, wenn der Ritter zur Jagd hinausritt. Das Hifthorn erscholl, die Zug- brücke senkte sich, es öffnete sich knarrend das schwere Tor, und auf stolzen Rossen erschienen der Ritter, die Knappen, die Ritterdamen mit den Jagdfalken auf der Hand und die Troßknechte. Wenn der junge Knappe den Ritterschlag empfing, gelobte er, dem Kaiser oder Fürsten treu zu dienen, den Glau- den zu verteidigen und die Armen und Schwachen zu beschützen. Durch Befolgung dieser Grundsätze gewann das Rittertum großes Ansehen. In späterer Zeit ging dieses aber verloren, weil viele Ritter sich nicht scheuten, Raub und Mord zu begehen. Auch am Rhein hausten damals die Raubritter, die be- sonders den Warenzügen der Kaufleute auflauerten. Die das Recht und die Schwachen schützen sollten, waren zu Wegelagerern geworden. 7. Die Zeit der Kleinstaaterei im Rheinland. Jiu Mittelalter und bis in die neueste Zeit hinein war das Rheinland in zahlreiche Herrschaften geteilt. Es war ein zerrissenes Land. Daß es zugleich eitlen Teil des Deutschen Reiches bildete, hatte nicht viel zu bedeuten; denn das Reich und der Kaiser hatten damals uur wenig Macht, und die kleineren Fürsten und Grasen, Bischöfe und Äbte, die großen und kleinen Städte taten beinahe, was sie wollten. Der Kaiser hatte keinen starken Arm. Die Mäch- tigen im Lande aber waren darauf bedacht, ihren Besitz zu vermehren, sie rauften und bekriegtet: sich, sie zogen vor des Gegners Burgen und belagerten sie, sie schlössen Bündnisse, um mächtiger zu sein, um sich besser zu verteidigen und um besser angreifet: zu können, und ließen dem Feinde auflauern und ihn über- fallen. In Kriegszeiten und namentlich in der Zeit der Raubritter war nie- ntanb seines Lebens und seines Eigentums sicher. Überall ragtet! int Lande die trutzigen Burgen auf, und auch alle Städte bildeten wehrhafte Festuu- gen. Auf Kampf und Krieg, auf Angriff und Gegenwehr, auf Nehmen und Behauptet: war das ganze äußere Leben eingerichtet. Für des Landes und des Volkes Wohlfahrt aber geschah wenig. Nur in den Städten, wo die Gewerbe betrieben wurden, fanden Fleiß und Tüchtigkeit eilte sichere Stätte; dort, sowie in den Klöstern, blühten auch Künste und Wissenschaften. Feste Landstraßen gab es nicht. Die schönen Landstraßen, die die Römer gebaut hatten, waren zerfallen, und an den Bau neuer Landstraßen dachte niemand. Die Vornehmen ritten ja zu Pferde, nnb der Landmann hatte fast nur auf seilt Feld zu fahren. Handel trieben nur die Städter, und die hatten außerhalb der Stadttore nichts zu sagen. Die Fürsten und Machthaber der damaligen Zeit bauten wohl stolze Burgell, prunkvolle Schlösser und schöne Gotteshäuser und dachten an Krieg nnb Jagd, Turniere und nnbere Feste, aber um des Volkes Wohlfahrt kümmerten sie sich gar wenig. Schulen gab es nur in den größeren Städten nnb in den Klöstern. Sie wurden aber fast ausschließlich von den Reichen besucht. Das gewöhnliche Volk erhielt in weltlichen Dingen keinen Unter- richt. Es lebte in Unwissenheit und finsterem Aberglauben dahin nnb wohnte in ärmlichen Hutten. Da war es kein Wunder, daß ansteckende Krank-

9. Heimatgeschichte der Rheinprovinz - S. 23

1915 - Bonn : Hanstein
23 Die linksrheinischen Befestigungen, deren Anfänge meist in der Zeit des Drusus liegen, wurden auch vornehmlich gegen Ende des ersten und zu Anfang des zweiten Jahrhunderts ausgebaut. Das ganze linke Rheinufer entlang zog sich eine Militärstraße, die durch etwa 50 Kastelle, ähnlich der Saalburg, gedeckt war. Straßburg, Speyer, Worms, Mainz, Bingen, Oberwesel, Boppard, Coblenz, Andernach, Remagen, Bonn, Cöln, Neuß und Castra Vetera (Xanten) waren die bedeutendsten. Xanten, Cöln und Mainz hatten eine Besatzung von je zwei Legionen. Zur Zeit des Drusus lagen am Rhein wahrscheinlich schon acht Legionen, ungefähr ein Drittel der gesamten römischen Heeresmacht. Vorübergehend wurde die Zahl der Truppen am Rhein vermindert, im allgemeinen aber blieb die Stärke des Rheinheeres die gleiche bis ins zweite Jahrhundert. Das große Lager in Cöln wurde schon in der ersten Hälfte des 1. Jahrhunderts n. Chr. geteilt. Eine Legion kam nach Neuß, die andere nach Bonn. Zu den Zeiten, da acht Legionen am Rhein lagen, schätzt man die Gesamtzahl der Truppen auf etwa 100 000. In Mainz und Cöln waren wahrscheinlich dauernd Brücken. Zeitweilig befand sich auch eine solche in Xanten. Wo diese fehlten, vermittelte die römische Rheinflotte die Übergänge. Nach Tacitus x) zählte die Flotte des Drusus schon 1000 Schiffe2). Der römischen Rheinflotte konnten die Germanen eine ansehnliche Kriegsflotte entgegenstellen. Die Zahl ihrer Schiffe soll die der römischen Flotte sogar zeitweise überstiegen haben. Im Jahre 234 zog Kaiser Severus Alexander an den Rhein. Er wurde samt seiner Mutter, die ihn begleitete, im Lager zu Mainz erschlagen. Auf einer Schiffbrücke, die er erbaut hatte, überschritt sein Nachfolger M a x i m i n den Strom; vor ihm flohen die Germanen wieder in ihre W'älder. Als aber die Festungslinie des Limes um 260 n. Chr. für die Römer verloren ging, beschränkten sie sich auf die Verteidigung der Rheinlinie, die nun von neuem und stärker befestigt wurde. Postumus, der zehn Jahre lang Kaiser des Westreiches war, wies nach Kräften die immer ungestümeren Einfälle der rechtsrheinischen Germanenstämme 1) Annalen Ii, 6, 2) Seit Konnstantin bestand die Rheinflotte nur noch aus 100 Fahrzeugen.

10. Heimatgeschichte der Rheinprovinz - S. 99

1915 - Bonn : Hanstein
99 last rechnete, maß man von nun ab mit der Ohm, die etwa 135 Liter hielt. Wie sehr man aber auch darauf hielt, den guten Ruf des Cölner Weinhandels zu erhalten, zeigen die harten Strafen, mit denen man die Weinfälscher belegte. Wie der Handel mit Wein, so war auch der übrige Handel einer scharfen Kontrolle unterworfen. — Die Handelsverbindungen rheinischer Kaufleute reichten weit über die Grenzen Deutschlands hinaus. Gegen Schluß des Mittelalters unterhielten Cölner Kaufleute Handelsbeziehungen mit Venedig, Sizilien, Portugal, Spanien und Frankreich, mit ganz Deutschland, Böhmen, dem gesamten Nordosten, Norden und Nordwesten von Europa. Die Bürger des Mittelalters waren im allgemeinen arm an Geld. Durch den erhöhten Verkehr indes nahm der Vorrat an barem Gelde immer mehr zu. Die Folge war ein Sinken des Zinsfußes. Während dieser noch im 14. Jahrhundert auf 10% stand, sank er bis 1550 auf etwa 5°/0. So kam allmählich das Kapital als Unternehmerfonds zur Geltung. Gleichzeitig mit dem Handel entwickelte sich das Gewerbe. Es stützte sich im wesentlichen auf die Zünfte, Diese entstanden vielfach aus kirchlichen Bruderschaften, die bis ins 11. und 12. Jahrhundert zurückreichen. In den rheinischen Städten kamen die Zünfte in der zweiten Hälfte des 14. und der ersten des 15. Jahrhunderts zu ganz besonderer Blüte. Nachdem sie zahlreiche Kämpfe (z. B. in Cöln und Aachen) siegreich durchgefochten hatten, wurden sie bald die eigentlichen Träger der städtischen Verfassung. Der Verkehr am Rhein wurde seit dem Ende des 16. Jahrhunderts durch das Postwesen gefördert. Unter Kaiser Maximilian I. entstand 1516 aus den Kurierrittern die erste deutsche Reichspost, deren Unternehmer der Italiener Franz von Taxis wurde. Es war anfangs eine reitende Botenpost, die amtliche und private Briefe und Pakete beförderte. Die Hauptpoststraße führte von Wien nach Brüssel über Kreuznach und durch das Hunsrück- und Eifelgebiet. Den Sohn des ersten Unternehmers, Leonhard von Turn und Taxis, ernannte Karl V. zum niederländischen Generalpostmeister. Da der Generalpostmeister in den Jahren 1576—-1584 seinen Verpflichtungen nicht nachkam, übertrug Kaiser Rudolf Ii. 1584 die Leitung der Post dem
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