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1. Zeittafel der vaterländischen Geschichte - S. uncounted

1917 - Breslau : Hirt
: Beschieung von Libau (Kurland) und der Kste von Algier. Erstes Seetreffen bei Helgoland. Angriffe | der deutschen Flotte auf die englische Kste, Sieg an der Doggerbank. Das deutsche Auslandskreuzer-Geschwader, bei Coronet (Chile) siegreich, wird bei den Falklands-Jnseln vernichtet. Kmpfe in den Kolonien: Tsingtau erliegt nach Helden-haster Verteidigung den Japanern, (7. November). 1915 Schlachten bei Soissons, in der Champagne, an der Lorettohhe und in den Argonnen. Der groe An-griff der Franzosen (General Joffre) und Englnder bei Ipern, Arras und in der Champagne scheitert (September-Oktober). I _ Winterschlacht in Masuren (7. bis 15. Febr.). Die Russen erobern Przemysl. | Durchbruchsschlacht in Westgalizien (Gorlice 2. Mai); Rckeroberung Galiziens. Vorrcken der Dentscheu und sterreicher in Polen; Eroberung der groen westrussischen Festungen (Warschau, Kowuo, Modlin it. ct.). Sieg der Trken an den Dardanellen (18. Mrz); Rck-zug der Englnder von Gallipoli. Abfall Italiens vom Dreibund und Eintritt in den Krieg (23. Mai); Kmpfe in Sdtirol und am Jsonzo. Eintritt Bulgariens in den Weltkrieg (Mitte Oktober). Vernichtung Serbiens und Montenegros (von Mackensen): Belgrad und Risch erobert, Schlacht auf dem Amselfelde.

2. Landeskunde der Provinz Westfalen und der Fürstentümer Lippe, Schaumburg-Lippe und Waldeck - S. 20

1894 - Breslau : Hirt
20 Verwaltung und Rechtspflege. Präsidenten, der im Einvernehmen mit den Räten der drei Abteilungen: 1. der präsidialen (für allgemeine Landesverwaltung), 2. der Abteilung für Kirchen- und Schulsachen, 3. der Abteilung für direkte Steuern, Domänen (Krön- und Staatsgüter) und Forsten — den Bezirk verwaltet und die ge- troffenen Verordnungen im Amtsblatte der Königl. Regierung bekannt macht. Unter dem Regierungspräsidium besteht für besondere Angelegenheiten (Konzessionswesen, Enteignungen :c.) als Instanz für die Kreisausschüsse ein Bezirks-Ausschuß. welcher zugleich Verwaltungsgericht ist und unter dem Vorsitze des Regierungspräsidenten oder des Verwaltungsgerichts-Direktors tagt. Dieses Verwaltuugsgericht, unter dem Oberverw altnn gsgericht in Berlin stehend, entscheidet bei bestimmten Beschwerden und Streitigkeiten im Steuer- und Verwaltungswesen der Gemeinde-, Amts-, Kreis- und Stadtver- bände innerhalb des Regierungsbezirks. Die drei Regierungsbezirke Westfalens bilden die Provinz. Früher standen mit Ausnahme der militärischen^) und richterlichen Dinge alle öffent- lichen Angelegenheiten der Provinz unter direkter Aufsicht und Leitung des Oberpräsidiums, bezw. des Oberpräsidenten, der der Vertreter des Königs in der Provinz ist. In der neuesten Zeit ist für die Wahrnehmung und Leitung einer be- stimmten Anzahl von Provinzial-Angelegenheiten! der Unterhaltung und Anlegung von Kunststraßen (Chausseen), des Landarmenwesens, der Irren-, Blinden-, Taubstummen- und Besserungs-Anstalten, der Provinzial-Feuerver- sicherung, Alters- und Invalidenversicherung :c. eine eigene Pr ovinzial-Ver- waltnng eingerichtet, an deren Spitze der Landeshauptmann, unterstützt durch verschiedene Landesräte und Beamte, nach den Beschlüssen eines Provinzial- Ausschusses und Landtags die provinzielle Selbstverwaltung leitet. Neben, bezw. unter dem Oberpräsidium stehen außer den Bezirksregie- rungen auch das Provinzial-Schulkolleg ium**) für das höhere Schul- Wesen der Provinz, das Medizinal-Kollegium, die General-Kommis- sion (für Ablösungen :c.) und die Provinzial-Steuerdirektion zur Ver- waltung der indirekten Steuern. Zölle und Stempelgebühren. 2. Kirchliche Verwaltung. Der staatlichen Gemeinde bezw. dem Amtsbezirk entspricht auf kirch- lichem Gebiete der Pfarrbezirk, die Pfarre, unter dem Pfarrer oder Pastor. In den katholischen Gemeinden arbeiten in der Seelsorge neben dem Pfarrer Kapläne, bezw. Vikare. Aus mehreren Pfarren setzt sich ein Dekanat zusammen, dem einer der Pfarrer als Dechant vorsteht; dieser hält mit der Pfarrgeistlichkeit regelmäße Dekanatsversammlungen ab. Weihe und Anstellung der beruflich ausgebildeten Theologen geschieht durch den Bischof, dem als Vertreter in Ausübung kirchlicher Amtshand- hingen (Firmung, Priesterweihe :c.) ein Weihbifchof zur Seite steht. Bi- schöfliche Behörde für Verwaltung äußerer Angelegenheiten ist, von einem vom Bischof bestellten Generalvikar geleitet, das General-Vikariat, das unter *) Die militärischen Einrichtungen, Garnisonen :c. s. unter den Tabellen. **) Die Gymnasien und sonstigen höheren Bildungsanstalten s. unter Viii (Tabellen).

3. Landeskunde der Provinz Westfalen und der Fürstentümer Lippe, Schaumburg-Lippe und Waldeck - S. uncounted

1894 - Breslau : Hirt
Verlag von Ferdinand £>irt in Breslau. In über 9000 Excmplarm und in vielen fremdsprachigen Ausgaben lw* folgendes Anschauungsbild Verbreitung gefunden, das zugleich einen beacf)tett& - werten Zimmerschmuck bildet: Hirts Hauptformen der Erdoberfläche. Aach der Darstellung in derl. v. Seydlitzschen Heographie für den ersten erdkundlichen Unterricht gezeichnet unter wissenschaftlicher Prüfung mehrerer hervorragender Fachmänner. Mit erklärendem Text versehen und in vielfachem Farbendruck auf feinstem starken Karton-Papier ausgeführt lim breit, 0,77 m hoch). In drei Ausgaben: A. Das Bild mit Kiste 4 Jl. — B. Dasselbe mit Leinwandeinfassung und Ösen mit Kiste 4,75 Jl. — C. Dasselbe aufgezogen und mit Stäben versehen, einschließlich Verpackung 0,50 Jl. Obiges Tablean veranschaulicht folgende geographische Begriffe: Horizont. Beweis für die Rundung der Erde. — Insel. — Jnsel- meer (Archipelagns). — Halbinsel. — Landzunge. — Landenge. — Klippen. — Flachinsel. — Flachküste. — Steilküste. — Dünen. — Neh- rung. — Haff. — Kap. — Hügel. — Hügelland und Wasserscheide. — Berg. — Vulkan. — Gipfel und Krater des Vulkans, Abhang, Fuß des Berges. — Bergkette (Seealpen). — Einsattelung und Paß. — Vor- berge. — Voralpen. — Hochalpen mit Schneefeld. — Kutscher. — Ebene und Tiefland. — Tafelland. — Tafelberg. — Binnenseeen. — Gebirgs- see. — Meer. — Meerbusen. — Bucht. — Meereuge. — Sund. — Hafendamm. — Leuchtturm. — Quelle und Quellgebiet. — Nebenfluß. — Wiesenland. — Rechtes Flußufer. — Linkes Flußufer. — Unterlauf. — Mündung. — Delta. — Wasserfall. — Landstraße. — Eisenbahn. — Eisenbahnbrücke. — Tuunel. — Hafen. — Stadt. — Dorf. — Nadel- wald. — Laubwald. — Federwolken. — Haufenwolken. — Schichtwolken. — Regenwolken. Als Ergänzung zu den „Hauptformeu* erschien: tfvitfittrtittt , fjv Erläuterungen für die schulmäßige Bc- Ul'cljjinullil Jjl. Handlung des Hirtfchen Anschauungsb'ldez „Die Hauptformen der Erdoberfläche". Mit 2 Tafeln. 40 ty. — Die»' zw-i Erläuterungstafeln sind auch einzeln zu habeu. Beide zusamt " 25 Stück davon 2 Jl. Ttu4 vv? Lrritlopk und Härtel in Leipzig.

4. Landeskunde der Provinz Westfalen und der Fürstentümer Lippe, Schaumburg-Lippe und Waldeck - S. 6

1894 - Breslau : Hirt
6 Bodengestalt. in Betracht; es sind dies die Jbbenbürener Berge, die nördlich von Jbben- büren eine Höhe von 270 m besitzen, nach Süden ziemlich steil abfallen, nach Norden aber sich allmählich in die Ebene verlieren. Sie liefern neben Stein- kohle auch einen sehr geschätzten Stein, den Jbbenbürener Sandstein. 4. Die Haar oder der Haarstrang. Dieser Landrücken durchzieht nördlich vom Sauerlande den ganzen Re- gierungsbezirk Arnsberg von Osten nach Westen und scheidet das südöstliche Bergland von der nordwestlichen Ebene. Im Osten erhebt er sich mit breiter Basis, dem großen, aber kahlen Plateau von Lichtenau (300—360 m hoch), das sich an die Briloner Höhen (südlich) und das Eggegebirge (östlich) an- schließt. In dem Gebiete der Ruhr stößt er mit dem Kohlengebirge (Ardey) auf der rechten Thalseite dieses Flusses zusammen; gegen das Möhnethal fällt der Haarstrang meist steil ab. Nach der Ebene hin senkt sich der Land- rücken langsam, jedoch im Osten immerhin plötzlicher als im Westen. Hier bildet er am Abhänge zur Lippe das hügelige Vorland des Hellwegs, welches sich unmerklich in die nordwestliche Ebene verliert, ausgezeichnet durch große Fruchtbarkeit (So est er Börde). Seinen Namen führt dieses Gelände von einer uralten Heerstraße, dem Hellwege, welche vom Rheine kommend über die Orte Bochum, Dortmund, Unna, Werl, Soest, Erwitte weiter nach Osten bis Paderborn am Abhänge des Höhenzuges hinzog und auch dem heutigen Straßenzuge seine Hauptrichtungen angewiesen hat. Über die First des Landrückens zog in fast schnurgerader Richtung gegen Osten eine andre (römische?) Straße, heute in ihren Resten der Haarweg genannt. Die Höhen der Haar sind meist kahl und waldarm; reiche Abwechselung dagegen bietet im östlichen Teile das Thal der Alme mit seinen schön geformten und reich begrünten Thalgeländen, des einzigen größeren Flusses, welchen dieses Höhenland aufweist. Zu nennen ist noch die Päd er, die am Abhänge der Haar an der Südwestseite des altehrwürdigen Domes aus vieleu Quellen ent- springt und mit fünf wasserreichen Armen die nach ihr benannte Stadt durch- strömt. Das Gebirge der Haar, jünger als das Sauerländifche, gehört dem Aus- gange der dritten großen Bildungsperiode unserer Erde, der mittleren oder mesozoischen Zeit, dem Kreidegebirge an. Charakteristisch für die Haar ist eiu grünlicher Sandstein, dessen bauliche Verwendung man im ganzen Verlaufe des Höhenzuges beobachten kann und der den ehrwürdigen Baudenk- Fialen der dortigen Städte und Dörfer ihre malerische, blaßgrüne Färbung giebt. Bemerkenswert für den Nordabhang der Haar find auch die aus der Oberfläche hervorbrechenden Salzquellen bei Unna (Königsborn), Werl, Salz- kotten, Westernkotten. 5. Die westfälische Ebene. Die westfälische Ebene, auch der Münsterische Tieflandbusen genannt, ist auf drei Seiten, im Norden, Osten und Süden, begrenzt von den Ab- dachuugen des Osning und des Haarstranges; im Westen läuft sie in die rheinisch-niederländische Tiefebene aus. Die verschiedenen Hügelketten und wellenförmigen Erhebungen, welche die Ebene durchziehen, sind ' teils kalkig- f

5. Heimatskunde der Provinz Westfalen - S. 2

1900 - Minden i. W. : Volkening
Und weiter zwischen Lipp' und Ruhr, Da wölbt sich deine Hochlandsflnr, Da wogt das Korn, da blüht der Lein, Viel Türme rings ans grünem Stein, Da steht der Schäfer wie im Traum, Er schaut die Schlacht am Birkenbaum. Du Hellwegland, Westfalenland, Ich grüße dich, mein Heimatland! Gruß dir im Süden, bergig Land, In deiner Ströme Silberband, In deiner Felfen wilder Pracht, In deines Hochwalds grüner Nacht. Da schleift der Hahn, da schreit der Hirsch, Die Jäger ziehn auf Balz und Birsch. O Sauerland, Westfalenland, Ich grüße dich, mein Heimatland! Und komm' ich dann zur stolzen Mark, Da wohnen Männer, eisenstark. Die schlagen mit des Hammers Macht Die Schätze aus des Berges Schacht. Die alte Reichsstadt glänzt darein, Die Linde grünt am Femestein. Du Land der Mark, Westfalenland, Ich grüße dich, mein Heimatland! So schön um Ems und Lippe spannt Sich Osnabrück und Münsterland; Da hebt an Busch und Hang und Bach Der Sassenhof sein Giebeldach, Wallhecken grün und Heiden wild, Am Wege steht manch' Heil'genbild. Du Land der Ems, Westfalenland, Ich grüße dich, mein Heimatland !

6. Heimatskunde der Provinz Westfalen - S. 7

1900 - Minden i. W. : Volkening
— 7 — in dem Hermann die Scharen des römischen Feldherrn Varns ver- nichtete. Das ist der Punkts von dem wir Ausschau halten wollen. Berge und Thäler, Höhenzüge und Ebenen, Wälder, Wiesen und Felder mit zahlreichen Bächen und Flüssen überfliegt unser Auge. Von jedem der drei Regierungsbezirke, in die Westfalen eingeteilt ist, liegt ein ansehnlicher Teil nnserm Blicke offen: nach Süden und Westen dehnt sich der Regierungsbezirk Arnsberg aus; nach Osten und Nordosten liegt Minden; nach Norden und Nordwesten Münster. Auch läßt sich schon ziemlich genau erkennen, wie der Boden der einzelnen Regierungsbezirke gestaltet ist. Arnsberg ist nach Süden, Osten und Westen gebirgig; nur sein nördlicher Teil, die nördliche Abdachung des Haarstranges und der Hellweg, ist ebenes Land. Das Münsterland ist fast ganz eben, nur an einzelnen Stellen unterbrochen durch unbedeutende Hügelgruppen oder einzelne Erhöhungen, deren eine du in nördlicher Richtung deutlich sehen kannst: es ist der Stromberg, auf dessen Höhe ehemals die Burg- grasen von Stromberg in einem festen Schlosse hausten. Ganz im Hintergrunde des Münsterlandes beginnt die eigentliche Tiefebene, die sich mit ihren Sümpfen und Moorgegenden weit über die West- fälifche Grenze hinaus bis zum Meere fortsetzt. Im Regierungs- bezirk Minden finden sich ansehnliche Gebirgszüge neben großen Ebenen. Auch die wichtigsten Flüsse Westfalens kann ich dir von un- serm Standorte aus kurz andeuten. Rechts, dort hinter den blauen Bergkuppen des Teutoburger Waldes fließt der größte, die schiff- bare Weser. Durch das Flachland vor uns von der Rechten zur Linken schlängelt sich die Lippe, die von ihrem Ursprünge am Fuße des Teutoburger Waldes in westlicher Richtung den ganzen uns sichtbaren Teil der Provinz durchströmt und sich dann nach einem Laufe von 250 km bei Wesel in den Rhein ergießt. Etwas tiefer im Hintergründe, rechts neben den Stromberger Höhen vor-- bei, schleicht sich die langsame Ems ins Münsterland hinein, dessen wichtigsten Fluß sie bildet. Die schöne Ruhr mit ihrem anmutigen Thale hast du schon hinter uns bei Arnsberg gesehen; sie wendet sich

7. Heimatskunde der Provinz Westfalen - S. 23

1900 - Minden i. W. : Volkening
— 23 — Laufe durch den Regierungsbezirk Köln gegenüber von Bonn in den Rhein. Die Sieg strömt schnell, doch in einem meist tiefen und engen Bette mit steilen Bergwänden, aber auch von prangen- den Wiesen umgeben. Ihr ganzes Gebiet ist voll Bergbaues, da dort viel Spateisenstein in den Bergen liegt. An ihren Ufern find namentlich im Siegenfchen die Hauberge (Vergl. Kreis Siegen) bemerkenswert. Die Wupper, auf ihrem Oberlaufe auch Wipper genannt, — an ihr liegt Wipperfürth — entspringt zwar im Kreise Altena in der südwestlichsten Ecke des Ebbegebirges, fließt aber baldigst in die Rheinprovinz und bildet zwischen ihr und dem Regierungs- bezirk Arnsberg nur auf kleinsten Strecken zweimal die Grenze. Sie mündet bei Opladen unterhalb Mühlheim am Rhein in diesen Stroin, nachdem sie durch ein krummes, gewundenes, meistens mit herrlichen Bergen umzogenes Thal geflossen und mit ihrem Wasser Hunderten von Mühlen, Schleif- und Hammerwerken, Färbereien und anderen Fabriken nutzbar gewesen ist. Im Regierungsbezirke Düsseldorf durchzieht sie die gewerbreichen Städte Barmen und Elberfeld. Tie Ruhr durchfließt ein weites, ebenso landschaftlich durch Berge und Thäler, wie für die Industrie ausgezeichnetes Gebiet. Ihr Name bedeutet, wie auch Rhein, Röhre, fließendes Wasser. Sie entspringt im Kreise Brilon auf der Hochebene von Winter? berg aus dem Ruhrkopfe, 652 in hoch. Das Flüßcheu geht zunächst nördlich im Kreise durch öde Strecken, in einer tiefen von steilen Abhängen umgebenen Rinne; dann aber in einem zwar engen, aber schönen, von hohen bewaldeten Bergen umringten Thale. Beim Torfe Olsberg treten ihr plötzlich diese quer eutgegen und sie fließt nunmehr westlich durch den Kreis Meschede in einem gleichen, wenn auch breitern Thale bei Nuttlow mit seinen Dachschiefer- brüchen, am Eversbergs mit seinen Schloßruinen, bei der Kreis- stadt vorbei. Tann eilt sie in eingeengter Bahn nordwestlich bis nach Arnsberg, das sie in einer nach Norden offenen Schleife umwindet, läuft nordwestlich, dann südwestlich durch den Kreis Arnsberg und an der Südgrenze dieses Kreises und

8. Heimatskunde der Provinz Westfalen - S. 24

1900 - Minden i. W. : Volkening
— 24 — desjenigen von Hörde an der Mündung der Möhne rechts, bis zum Einflüsse der Lenne links, ohne viel Sehenswertes, da erst in ziem- licher Entfernung jenseits der Wiesen an seinen beiden Ufern niedere Höhen, von rechts des Haarstranges, von links des Sauerlandes, sich zeigen. Die Möhne kommt der Ruhr von Brilon in westlichem Laufe durch die Kreise Brilon, Arnsberg, Lippstadt, Soest in weitem Bogen bei Neheim wieder im Kreise Arnsberg zu, nachdem diese die kleine Have aus dem Arnsberger Walde von Süden aufge- nommen hat und bei Schwerte vorbeigeflossen ist. Tie Lenne, der bedeutendste Zufluß am linken Ufer der Ruhr, hat mit dieser ihren Ursprung am Kahlen Astenberge und läuft in weitem Bogen durch die Kreise Brilon, Meschede, Olpe, Altena, Jser- lohn, Hagen am jenseitigen Ufer von Hohensyburg zu. An ihr liegen Schmallenberg (Meschede), Alten Hunden (Olpe), Werdohl (Altena), Altena, Limburg (Iserlohn). Ihr erst westlicher, dann nordwestlicher Weg führt durch die lieblichste und gewaltigste Berggegend; das Lenne- thal von Altena bis zur Hohensyburg ist wohl die schönste Gegend West-- falens. Als Beiflüsse von links merken wir uns als bedeutenderen die Bigge mit den Städten Olpe und Attendorn und östlich von ihr die Olpe mit der Hundem und die Verse. In dem weiten von Lenne und Ruhr gebildeten Zwischenräume fließen dieser von links in romantischen, malerischen Thälern von links die Elpe, Valüme, Henne, Wenne nebst dem Salweibache, Röhre nebst der Sorpe, die Hönne zu. Von der Lennemündung an zieht die Ruhr bis zum Eintritt in die Rheinprovinz bei Steele weiter durch den Landkreis Hagen bei Herdecke und Wetter, durch den von Bochum bei Witten, durch den Kreis Hattingen bei Bommern, Blankenstein und Hattingen vorbei. Bis Witten geht ihr Lauf durch ein sehr schönes links durch steile Höhen des Ardey, links von sanerländischen Gebirgs- Massen umschlossenes Thal; auch von Witten abwärts sind in einem weiteren Thale die Ufer mit den allerdings niederen Höhen von rechts noch schön zu nennen; wichtiger aber ist auf dieser Strecke des Nun schiffbaren Flusses der rege Verkehr. Links hat die Ruhr

9. Heimatskunde der Provinz Westfalen - S. 31

1900 - Minden i. W. : Volkening
— 31 — männlichen Linie ausgestorben waren. Daneben erkaufte Friedrich I. fünf Jahre später (1707) die Grafschaft Tecklenburg, um derer willen die Grafen von Bentheim und von Solms lange Zeit mit einander im Streite gelegen hatten. Als zu Anfang nnfers Jahr- Hunderts durch den Frieden zu Luneville (1801) alles Land auf der linken Rheinseite an Frankreich fiel, wurde auch der König Friedrich Wilhelm Iii. von Preußen für die erlittenen Verluste durch die Gebiete mancher geistlichen Fürsten entschädigt, deren weltliche Herrschaft gänzlich aufhören sollte. Damals (1803) kam von westfälischen Ländern das Bistum Paderborn als ein weltliches Fürstentum an Preußen, ebenso die östliche Hälfte des Bistums Münster mit der Hauptstadt und die Abteien Cappenberg und Herford. Die westliche Hälfte des Bistums (mit den Städten Bo- cholt, Ahaus, Koesfeld :c.) wurde unter verschiedene Fürsten ver- teilt, welche jenseit des Rheines ansässig gewesen waren, nämlich unter die Herzöge von Arenberg (die außerdem die ehemalige köl- nische Grafschaft Recklinghausen empfingen), Croy, Looz-Corswaren, die Wild- und Rheingrafen und die Fürsten von Salm. In dem unglücklichen Kriege von 1806 und 7, welcher durch den Frieden zu Tilsit beendet wurde, verlor der König alle seine Besitzungen in Westfalen, und Napoleon benutzte dieselben zur Bildung des Königreichs Westfalen und des Großherzogtnms Berg für seinen Bruder Hieronymus und seinen Schwager Joachim Mnrat, welch letzterer indessen schon bald daraus zum König von Neapel erhoben wurde. In dem Frieden zu Tilsit, den 9. Juli 1807, nach den blutigen Schlachten bei Preußisch-Eylau, den 8. Februar, und Friedland, den 14. Juni, mußte Friedrich Wilhelm Iii. die Hälfte seiner Länder an den siegreichen Kaiser der Franzosen, Napoleon, abtreten. Der König sah den Glanz seiner Krone erbleichen, aber der Glaube, daß denen, die Gott lieben, alle Dinge zum besten dienen, gab ihm Mut und Zuversicht auf den höchsten Hort, der Trübsal sendet denen, die er lieb hat. Dieser Glaube bewährte an ihm seine Kraft. Er schied, wenn auch mit blutendem Herzen, wie ein Vater von seinen Kindern. Das Abschiedsschreiben, das er an die Bewohner

10. Heimatskunde der Provinz Westfalen - S. 92

1900 - Minden i. W. : Volkening
— 92 — Augen und etue firme Faust; aber ein Schreiner braucht mehr. Ich habe mich einmal vom Hochmut verleiten lassen und wollte, wie Ihr es nennt, einen richtigen Schrank zuwege bringen, weil mir Hobel und Meißel und Reißschiene auch bei dem Zimmergewerk durch die Hände gegangen waren. Ich maß und zeichnete und schnitt die Hölzer zu; auf Fuß und Zoll hatte ich alles abgepaßt; aber als es nun an das Zusammenfügen und Leimen gehen sollte, war alles verkehrt. Tie Wände standen windschief und klafften, die Klappe vorn war zu groß und die Kasten für die Offnungen zu klein. Ihr könnt das Machwerk noch sehen; ich habe es auf der Flur stehen lassen, mich vor Versuchung künftig zu wahren; denn es thut dem Menschen immer gut, wenn er eine Erinnerung an seine Schwachheit vor Augen hat." In diesem Augenblicke ließ sich ein lustiges Wiehern aus dem Pferdestalle gegenüber vernehmen. Der Pferdehändler räusperte sich, schlug sich Feuer an, blies dem Receptor eine starke Dampswolke in das Gesicht, sah sehnsüchtig nach dem Stalle und dann gedankenvoll vor sich nieder. Hieraus nahm er den lackierten Hut vom Kopse, strich mit dem Arme über die Stirn und sagte: „Noch immer eine schwüle Witterung." — Dann schnallte er seine lederne Geldkatze vom Leibe, warf sie mit Getöse auf den Tisch, daß der Inhalt klang und klirrte, lösete die Riemen und zählte zwanzig blanke Gold- stücke hin, bei deren Anblick die Augen des Receptors zu funkeln anfingen, nach denen aber der alte Hofschulze gar nicht hinsah. „Hier ist das Geld !" ries der Pferdehändler, die Faust geballt auf den Tisch stemmend, „krieg' ich den Braunen dasür? Er ist nicht einen Heller mehr wert!" „Dann behaltet Euer Geld, damit Ihr nicht zu Schaden kommt!" versetzte der Hofschulze kaltblütig. „Sechsundzwanzig, wie ich gesagt habe, und keinen Stüber darunter. Ihr kennt mich nun die Jahre her, Herr Marx, und solltet daher wissen, daß das Tingen und Feilschen bei mir nichts verschlägt, weil ich nie von meiner Sprache abgehe. Ich begehre, was mir eine Sache wert ist, und schlage niemals vor, und so könnte kommen, wer da wollte, er kriegte den Braunen nicht unter sechsundzwanzig."
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