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1. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 110

1914 - München : Oldenbourg
— Uo — war in Lohr ein Haus von der Pest verseucht, so wurde es zugeschlagen. Die Notwendigkeiten wurden an einer Stange zum Fenster hineingereicht, war einer gestorben, so wurde er von den Lebenden zum Fenster hinaus auf die Straße geworfen; der täglich dreimal alle Straßen passierende Leichenwagen nahm den Leichnam auf. Die Pest regierte sechs Wochen und drei Lage; es sind daran gestorben 860 Menschen; der höchste Stand an einem Lage waren 45 Tote. Nur zwölf Häuser waren noch frei; von zwölf Ratsherren lebten noch vier (\655). 3n Kloster Neustadt verstärken sechs Priester. — Nicht ein ziffernmäßiges Bild soll durch diese Zusammenstellung gewonnen werden, dazu sind die Angaben zu lückenhaft, zu unvollständig und ungenau. Aber eines ist daraus zu ersehen' Furchtbarer denn der Krieg mordete dessen treue Begleiterin, die Pest. 23, Der Friede. Friede! Kaum war es zu glauben, daß er in deutschen Landen nochmal Linkehr halten könne, wie ein fremdes Märchen aus seligen Tagen klang die Kunde von dem Friedensschluß den Alten, die während einer jahrzehntelangen Greuelzeit grau geworden waren, wie ein unfaßbares Wunder empfand sie die Jugend, die in Kriegsnot und Elend herangewachsen war- ohne wart und Pflege. Sie hatte die Segnungen des Friedens nie gesehn. Daß der Bauersmann frohgemut die Saat bestellte auf sorgfältig bereiteter Flur, daß hundertfältige Ernte den sauren Fleiß des Landmanns lohnte, daß nach getaner Arbeit auch Feste das Leben im schmucken Dorf lein verschönten —, ja davon wußte das verwilderte Geschlecht nichts. Bilder zertretener Acker, geschwärzter Dorfruinen, Szenen von Haub und Mord, Kummer und Leid — das waren die Eindrücke gewesen, die es empfangen hatte von Kindheit auf. Und jetzt klangen die Glocken von Turm zu Turm und kündeten Frieden auf deutscher Erde. Bis in die entlegensten Schlupfwinkel drang die Botschaft und rief die verkrochenen Einwohner in die Dorffchaften um das Friedensfest zu feiern. Am Lage Martini des ^6^8 ften Jahres beging man in vielen ©rten Frankens das frohe Ereignis. 3n feierlichem Wallgange zogen die abgehärmten Männer, Weiber und Kinder vom Gotteshaufe durch die Straßen der Heimatgemeinde. Dann vereinigten sie sich in der Kirche zu andächtigem Dankgottesdienst. Die Glocken läuteten und die Böller krachten und von dem Turme bliesen Trompeter kirchliche Lieder. Alle Arbeit ruhte. wie aber sah es aus im Lande, als der längste Krieg geendet tvara den Deutschland je zu ertragen hatte? Unsagbar war die Verwüstung. Ganze Dörfer waren von der Erde verschwunden und wurden nicht mehr aufgebaut. In jeder Ortschaft gab es herrenlose Güter in Menge. Die Einwohner vieler Gemeinden waren

2. Geographie und Geschichte sämmtlicher Provinzen des Preußischen Staats - S. 26

1858 - Breslau : Hirt
26 Blicke in die Vergangenheit Sachsens. Conrad stammte aus dem Geschlechte der Grafen von Wettin; von diesen stammt also auch das sächsische Königshaus ab. Als Conrad alt geworden war, theilte er das Land unter seine Söhne, und legte in der Domkirche zu Meißen in einer glänzenden Versammlung von Fürsten, Bischöfen, Pfarrherren und Rittern seine Waffen, die er oft gegen die Sorben und Wenden geführt hatte, vor dem Altäre nieder; er begab sich dann in das von ihm und seinem Bruder erbaute Kloster auf dem Peters berge bei Halle. Hier beschloß er nach zwei Monaten, im Jahre 1157, sein unbeschol- tenes christliches Leben. Als das Fürstenhaus, welches über 100 Jahre über Thüringen geherrscht hatte, ausstarb, kam das Land an die Markgrafschaft Meißen. Nun schlugen Landgrafen aus dem markgräflichen Geschlechte ihre Residenz auf der Wartburg auf und regierten von da aus noch über 100 Jahre die thüringischen Lande. 6. Pest, Judenverfolgung und Vcißclbrüder. In jener Zeit, am 25. Juni 1348, am Tage Pauli Bekehrung, war ein furchtbares Erdbeben durch ganz Europa. Berge sanken ein, Städte und Dörfer wurden verschüttet, Burgen und Thürme stürzten zusammen. Die Glocken schlugen von selbst an, und unter ihrem dumpfen Klange verließen die Leute ihre Wohnstätten. Die Hain- laite, ein Bergwald bei Sonders hausen, ward so heftig er- schüttert, daß sie zu spalten drohte, und noch heut zu Tage ist dort ein mächtiger Riß zu schauen. Giftige Dünste stiegen aus den Spalten hervor und verbreiteten eine der furchtbarsten Seuchen, die je die Welt heimgesucht haben. Es war eine schreckliche Pest, der schwarze Tod genannt, bei der sich zuerst eine Drüsenanschwellung in Größe eines Eies, dann gelbe und schwarze Flecke am Körper zeigten; die Krankheit war fast stets tödtlich; dabei war sie so ansteckend, daß selbst Thiere todt hinsanken, die nur die Kleider eines Verstorbenen berührt hatten. In Erfurt starben 12,000 Menschen, und das Thüringerland verlor überhaupt den vierten Theil seiner Bewohner. Da, im Angesichte des Todes, schlugen Viele in sich und starben in Frieden. Ein zwölfjähriges Mädchen in Erfurt lag im Todeskampse; mit verklärtem Blicke schaute sie gen Himmel, und als die betrübten Eltern sie fragten, was sie so freudig mache, da antwortete sie: Ei, seht ihr nicht den Himmel offen und unzählige Lichter darin? Das sind die Seelen der selig Sterbenden; ich freue mich, zu ihnen zu kommen; denn ich werde diese Nacht sterben, und meine Mutter wird mir in drei Tagen Nachfolgen. So schlief sie in Frieden ein. Es geschah aber, daß während dieser Pest weniger Juden als Christen starben; das erweckte den furchtbaren Verdacht, daß sie aus Rache gegen die Christen die Brunnen und Quellen vergiftet haben; daher komme die furchtbare Seuche. Da fiel man in fast allen Städten Thüringens über die Juden her und erschlug Tausende.

3. Geographie und Geschichte sämmtlicher Provinzen des Preußischen Staats - S. 22

1858 - Breslau : Hirt
22 Blickt in dir Vergangenheit Westfalens. Fortan duldeten sie die christlichen Bisthümer und Klöster, welche von dem Frankenkönig in ihrem Lande gegründet wurden, und wurden so allmählich aus wilden Feinden treue Söhne der christlichen Kirche. 3. Wiekingssagen. 1. Einstmals hatte Wieking Bettlerlumpen angezogen, so daß er gar unkenntlich und unscheinbar geworden. Und also ist er hin- gegangen, um zu erfahren, wie es im Lager Karl's aussehe. Als er nun dorthin kam, war es gerade der Tag des Herrn, und der Kaiser hatte sich mit den Seinigen in der Kirche versammelt. Da hat sich Wieking gesellet zu den andern Krüppeln, welche am Eingänge des Heiligthums harreten, daß man ihnen ein Almosen darreichte. Als er nun, hart an die Pforte gelehnt, sich hinüberbiegt und hineinblickt in die geweihte Wohnung, da soll ihn vom Altäre her das Jesus- kind angelächelt haben. Als dann Karl heraustrat, ist ihm die hohe Gestalt und der gewaltige Gliederbau des fremden Bettlers ausge- fallen, und er hat wohl geahnet, wer es sei. Wieking ist aber in Frieden und in tiefen Gedanken heimgekehrt zu den Seinen. 2. Als Wieking schon zu einem guten Alter gekommen war, da beschloß er einstmals, auf gar besondere Weise zu erproben, wer wohl in der Umgegend noch Anhänglichkeit an ihn habe. Zweien Freunden offenbarte er sein Vorhaben, und nun wurde von diesen bekannt gemacht, daß der König gestorben sei. Auch das Leichenbe- gängniß ward angeordnet. Als aber zur angesagten Stunde die Menge der Leidtragenden sich auf der Burg versammelt hatte und um den aufgestellten verschlossenen Sarg Herstand, da trat plötzlich Wieking selbst wohlbehalten und fröhlich unter sie. Und alle die, welche da umherstanden und zu seinem Leichenbegängnisse gekommen waren, machte er auf ewige Zeiten zehntfrei. Unterdessen kam noch Einer aus der Nähe von Bünde nachgelaufen; auch der erhielt die- selbe Begünstigung; allein von dem Tage an nannte man ihn „Nalop," und so heißt sein Hof noch heutzutage. Auch diejenigen, welche, wie z. B. Steinköhler zu Pödinghausen, unterwegs gewesen und auf die Nachricht vom Leben des Königs umgekehrt waren, er- hielten einige Vorrechte. Selbst Schürmann zu Westerenger, welcher nur die Schuhe angezogen hatte, um sich auf den Weg zu begeben,, blieb nicht ganz unbedacht. 4. Altkirchtiche Stiftungen in Westphalen. Nachdem Karl der Große die Sachsen durch das Schwert der christlichen Kirche gewonnen hatte, sorgte er durch Gründung von Bisthümern dafür, daß die Neubekchrten nun auch in sorgfältige kirchliche Pflege kamen. Das geschah namentlich durch die Gründung der Bisthümer Paderborn und Minden für die Engern, Münster und Osnabrück für das nördliche Westphalen; der südliche Theil von Westphalen wurde zu dem Cölner Bisthumssprengel geschlagen.
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