Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Franken
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
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hervorbrachen, die Umgegend plünderten und deren Bewohner auf Lösegeld gefangen wegführten. Diesem Unwesen zu steuern, zog Bischof Gerhard an Pfingsten ^393 vor das Raubschloß, belagerte dasselbe mit allem Kraftaufwands vermochte es aber nicht zu erobern und mußte an 5t. Michaels-Tag nach manchen Verlusten wieder abziehen.
3.
3m Freigerichte Alzenau finden wir in der unruheoollen Zeit Deutschlands nicht wenige Ritter, die plündern und Hauben als einträgliches Gewerbe betrieben. Besonders waren es die Herren von Bonneburg, die viele der Märker in ihren Wohnungen anfielen und plünderten, oft zu Fehde zogen, Steuern erpreßten und das Ländchen feindlichen Reisigen preisgaben, obwohl in ihrer „edelsten" Z}and das Amt des Landrichters ruhte. Wiederholt setzten deshalb die freien Märker diese unwürdigen Vögte ab (H36l[ und ^386).
Aber auch nach dem Aussterben dieser Familie nahmen die Räubereien kein Ende. Die Schelrisse von Wasserlos, die Herren der Womburg bei Mömbris und Ulrich von Bergheim auf Z?üttelngefäß waren kecke Stegreifritter und vergewaltigten Bauern und Bürger, Kaufleute und pilger, so daß König Ruprecht in Verbindung mit den benachbarten Reichsstädten Ruhe schaffen mußte. Am Sonntag, den 22. Februar ^05, wurden die Burgen der Strauchritter von Reisigen eingenommen und verbrannt. Damit war den raublustigen Rittern für längere Zeit das Handwerk gelegt.
4. Aus fehdereicher Zeit.
Au Beginn des ^5. Jahrhunderts herrschte in Franken auf den Straßen große Unsicherheit, allenthalben hörte man von Mord, Raub und Brandschatzung. Um diesem Übel zu steuern, schlossen die fränkischen Bischöfe, der Abt von Fulda, der Burggraf von Nürnberg und Abgesandte der fränkischen Reichsstädte im )ahre ^03 zu Mergentheim ein Bündnis, „Landfriede zu Franken" genannt. Aus den Bestimmungen des Vertrages kann man auf die Vergehen gegen Person und (Eigentum sehr leicht Schlüsse ziehen. So mußte ein Artikel vorschreiben: Alle pilger und Wallfahrer, die Kaufleute und die Ackerbauer, welche Feldfrüchte und Edein bauen, sollen in ihren Wohnungen und Gewerben sicher sein; frei sollen sein alle Straßen, Kirchen, Klöster, Geistliche, Kaufleute, Kirchhöfe, Mühlen, Pflüge mit ihren Pferden, Gchsen und Zugehör, alle Ackerleute und Weinbauer. Wer diese beschädigt, soll als Verletzer des Landfriedens und Räuber bestraft werden.
Bald mußte denn auch der Bischof von Würzburg gegen Landfriedensbrecher zu Felde ziehen. Noch im gleichen )ahre belagerte er das Raub-schloß Werberg, dessen Inhaber die Stiftsuntertanen in den Ämtern
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Regionen (OPAC): Franken
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
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damit sie das Feld baueten, in Summa nichts ist in der ganzen pfarr als Jammer und Not, indem sie nicht die groben Gleiekuchen zu essen haben, auch viele wegen Hungerleiben in Ohnmacht fallen.
163^ zogen die in Bamberg liegenden Schottländer im Amt Raueneck den Leuten sogar die Kleider vorn Leibe. Ebern und das ganze Amt Raueneck waren schon \632 von Bamberg her durch den Feind mit täglichen Einfällen, Rauben, Morden, plündern, Sengen und Brennen vielfältig heimgesucht worden. Getreide und Vieh waren vollständig hinweggenommen. vom v bis 5. April *634 wurde Ebern fünfmal geplündert. 3n den folgenden fahren nahmen Einquartierungen, Brandschatzungen und Raub und Mord kein Ende, viele Ortschaften lagen wüst. )n pfarr-weisach war *63^ infolge der Ausplünderungen nicht das geringste Stücklein Vieh noch einiges Getreide zur Aussaat aufzufinden.
Burgpreppach und llschersdorf waren am 29. November *632 nach der Plünderung niedergebrannt worden. Der Feind führte 300 Stück Vieh hinweg. 3n Leuzendorf war *635 Krieg, Teuerung und pest. )n Gemeinfeld sind auch die Kaiserlichen zweimal eingefallen, haben den ganzen Sommerbau Tag und Nacht dreschen lassen und mitfortgeführt. Die Bauern sind in den meisten Dörfern von Haus und Hos gezogen und haben die Felder öd liegen gelassen. Die Einwohner von Neußig hielten sich sieben Wochen im Bramberger Wald auf und konnten sich des Hungers nicht erwehren." —
(Senug der grausen Kunde! Nur bte Ortsnamen ändern sich, das Bild bleibt das gleiche traurige überall: Greuel, Verwüstung, Verödung, Hunger, Seuchen und Tod.----------------
13. Schwedennol in Würz bürg.
Die Stadt Würzburg seufzte unter dem Drucke besselben traurigen Schicksals wie das platte Land. Allen Stiften, Klöstern und Spitälern würden Silbergerät und anbere wertvolle Gegenstänbe, Bibliotheken und wein- und Getreibevorräte weggenommen, was der Solbat nicht pliinberte, stahl der pöbel. vergrabenes Gelb würde von den Schweden balb entbeckt. Die Armenhäuser würden ausgeraubt, so daß den Pfrünb-nern nicht einmal Brot und wein mehr gereicht werben konnte.
Das Iuliusspital mußte neben den erkrankten schwebischen Soldaten noch ein ganzes Regiment gesunber Fußtruppen verpflegen. Doch schonte Gustav Aböls die Güter dieser milben Stiftung wegen der im Stiftungsbriefe des Fürstbischofs Julius enthaltenen schweren Drohworte gegen die Verderber seiner frommen Anstalt.
J>n die Hauptstabt brängten sich die vornehmen Offiziere um sich zu bereichern und sie auszusaugen. Der Offizier wie der gemeine Solbat forberte mit Ungestüm gutes Essen und Trinken im Überfluß und reich* liches Futter für seine pferbe und plünberte babei, was er im Hause
Eichelsbacher, Bilder aus Frankens Vergangenheit. ^
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Extrahierte Personennamen: Gustav_Aböls Gustav Julius
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Regionen (OPAC): Franken
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
— Ho —
getreuen Untertanen nicht in den Lall zu setzerr, bei Unserer etwaigen Gefangennahme Unsere Freiheit mit zu drückenden Kosten zu ersaufen . . _ Würzburg, 30 August \800. Georg Karl."
Diesmal begab sich der Fürstbischof nach Meiningen. Die Ordnung des Reisezuges teilt uns ein gleichzeitiges Schriftstück mit:
V Chaise: 6 Eeibpferbe (6 Happen) { Sürst, Gesandter 0°,, Schlick,
| von Fechenbach, oon Speth.
(Herr von Ittofell, Bofmar^ schall von Reigersberg, 6of-kaplan Leibes.
Z. Chaise: 2 Postpferde .... — Bediente.
| Zerrn Gesandten von Schlick, Chaije: . J Beichtvater, \ Kammer-
diener.
5. Chaise: , Postpferde . . . , / 2geheimeko„zlisten, ,Kam-
\ merötener, \ Kammerlarei.
6. Chaise: 4 Tier.......................— \ Küchenmeister, 3 Koch.
7. Lhoise: 2 Postpferd (neue Kalesche) j ' «‘unt-fchenf , Kammer-
| laset, \ btlberdtener.
8. Chaise: Küchenfalesche mit * Tieren i ' Küchenschreiber, 2 pfört-
9. Chaise: £ine „tourst" mit » Geren | '
^o. Chaise: Kanzleiwagen mith Tieren— \ Kanzleidiener.
2 Silberwagen mit H Tieren, \ Küchenwagen, \ Kellerwagen, \ Wagen für die Koffer, \ Ipageti für die Gardistenbagage.
9. Der Landsturm im Spessart (1799—1800).
Der kurmainzische Kanzler Frhr. v. Albini leitete bei der abermaligen Annäherung der Franzosen gegen das Mainzer Land mit großem (Eifer und seltener Ausdauer die Ausstellung des Landsturmes. Der Landsturm sollte keine regellose Freischar, sondern eine Mannschaft sein, welche nach militärischen Gesetzen einem verantwortlichen Führer, dem Amtsvogt, zu gehorchen, erkennbare Abzeicken zu tragen und bei allen Unternehmungen die allgemeinen Kriegsregeln zu beobachten hatte. Das erste Aufgebot umfaßte meist ledige Leute, das zweite verheiratete und mehr als 50 Jahre alte Männer. Da das Mainzer Crzftift noch die uralte Zenteinteilung, hatte, wurden hiernach Zentkompagnien zu je 300 Mann gebildet. Die Bewaffnung bestand anfänglich oft aus Sensen und Heugabeln, später
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Extrahierte Personennamen: August Georg_Karl. Fechenbach Speth Chaije Koch
209
Der Karl hub an zu sprechen:
„Man gab mir Gold und Gut,
Und wollte mich bestechen
Um einen Bischofshut.
„Der Eine hundert Gulden,
Der And're tausend gar:
Ich ließ des Stiftes Schulden
Damit bezahlen baar.
So ist es wohl verwendet.
Kein Heller kam davon.
Und die es mir gesendet.
Die haben Gottes Lohn.
Das Bisthum frei von Schulden
Gznn' ich dem armen Mann,
Von dem ich einen Gulden,
Nur Einen heut gewann.
Den schaffet mir zur Stelle,
Er soll hier Bischof sein:
Bei jener Waldkapelle
Verweilt er, holt ihn ein."
Das Pfäfflein sah erstaunet.
Was sich mit ihm begab.
Der Kaiser, wohlgelaunet.
Half ihm vom Pferd herab:
Kein Wild möcht' ich erjagen,
Ließ Hirsch und Reh entfliehn:
Dafür nun sollt ihr tragen
Das edle Hermelin.
Karl der Große und der Sachsenherzog
Wittekind im Dome zu Halberstadt.
In der grausen Vorzeit Tagen,
Wo der Ort, den wir bewohnen.
Noch mit Heiden angefüllt;
Wo an bleichen Götzenthronen
Nach den alten Bardensagen,
Manches blut'ge Opferbild!
. Straus Kindcrsr. 2ter Th. 14
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TM Hauptwörter (200): [T72: [Kloster Kirche Jahr Bischof Kaiser Karl Otto Dom Grab Leiche], T169: [Hand Kreuz König Krone Schwert Zeichen Haupt Gold Mantel Kaiser], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T42: [Vogel Nest Junge Eier Schnabel Storch Taube Flügel Fuchs Frosch]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Volksschule
Regionen (OPAC): Brandenburg, Hohenzollern, Pommern, Posen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Geschlecht (WdK): koedukativ
22
Blicke in die Vergangenheit Preutzcns.
(1273), und es folgt in den nächsten 10 Jahren nun auch die Un-
terwerfung der noch übrigen preußischen Landschaften.
4. Pes Ordens goldene Zeit.
1. Meinhard von Querfurt. Einst schaute ein edler Mann
von Elbings Höhen gegen Westen und von der Marienburg nach
Morgen, Abend und Mitternacht. Meilenweit sah er nichts als eine
wilde Gegend voll Sümpfe und grundloser Moräste, welche verpestende
Dünste aushauchten. Nur 5 ärmliche Dörfer auf mäßigen Anhöhen
ragten aus der Sumpswildniß hervor. Alljährlich wurden die Nie-
derungen überstuthet, und es galt, die Master der Nogat 4 Meilen
weit durch Dämme einzufangen und in ihren Ufern zu erhalten. Einen
ähnlichen starken Dammbau forderte auch der wilde Weichselstrom,
weil beim Eisgänge seine Wassermasten sich 1 Meile weit ringsum
neue Betten brachen. Meinhard von Querfurt, des Ordens Land-
meister, hatte den Muth, das Werk auszuführen, das größte, was
der Ritterorden für den Anbau in diesem Lande gegründet hat. Sechs
Jahre waren Tausende von Menschen und Wagen in Arbeit und Be-
wegung, bis 1294 das große Unternehmen vollendet war. Nun be-
willigte der Landmeister Allen, die sich dort niederlassen wollten, eine
5jährige Freiheit von allen Lasten, Dienstbarkeiten und Abgaben, und
der überaus fruchtbare Boden lockte zahlreiche Schaaren von Arbei-
tern und Anpflanzern aus Deutschland herbei. Durch Vorbaue, Grä-
den und Schleusenwerke wurden die noch übrigen Gewässer aufge-
fangen wld abgeleitet, und so wurde die sumpfige, fast menschenleere
Wüste zu einem üppigen Fruchtgefilde, wie es nirgends in ganz Preu-
ßen und weit in den Nachbarländern zu finden ist.
2. Die Hochmeister in der Marienburg. Noch mitten
im Kampfe 1274 legte der Landmeister Konrad von Thierberg den
Grund zu der hochprangenden Marienburg; im Jahre 1309 verlegte
der Hochmeister Siegfried von Feuchtwangen seinen Sitz in diese hohe
Ordensburg und baute noch ein neues Schloß, des Ordens Haupt-
haus, zur hochmeisterlichen Wohnung. Jetzt beginnt die eigentlich
sogenannte goldene Zeit des Ordens. Der Hochmeister gab weise
Gesetze: Er verbot jedes Spiel um Geld, befahl den Sonntag in
heiliger Stille zu feiern; jeder Handwerker mußte seiner Waare einen
Stempel aufdrücken, damit der betrügerische Arbeiter leicht ausfindig
gemacht und bestraft werden könnte; jede Herrschaft sollte ihre Dienst-
boten zur Erlernung der deutschen Sprache anhalten. Er kaufte das
altberühmte, handelseiftige Danzig mit Dirschau und Schwetz sammt
den dazu gehörigen Gebieten. Dabei durfte das Schwert der Or-
densritter gegen die heidnischen Litthauer, die oft sengend und brennend
in's Land fielen, nicht ruhen. Da wurden nach und nach 70,000 Lit^
thauer gefangen nach Preußen geführt und mußten beim Aufbau von
Mohrungen, Deutsch-Eilau, Preußisch-Mark, Salfeld, Preußisch-Hol-
land u. a. Städten helfen. Dietrich von Aldenburg legte die Be-
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod]]
TM Hauptwörter (200): [T57: [Orden Polen Preußen Land Hochmeister Ritter Marienburg Stadt deutsch Jahr], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Extrahierte Personennamen: Meinhard_von_Querfurt Elbings Meinhard_von_Querfurt Muth Konrad_von_Thierberg Konrad Siegfried_von_Feuchtwangen Siegfried
Extrahierte Ortsnamen: Marienburg Deutschland Marienburg Marienburg Ordensburg Danzig Preußisch-Mark Aldenburg