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1. Grundriß der Geschichte Hamburgs - S. 83

1916 - Hamburg : Herold
— 83 — Richter bestraft werben. Vom 12. bis zum 18. Jahre ist der sogenannte „Jugenb liche" beschränkt strafmünbig. Man macht ihn noch nicht in dem Maße verantwortlich, wie den Erwachsenen, weil man ihm nicht immer die nötige Einsicht in die Strafbarkeit feiner Hanblnngen zutraut. Er wirb daher bitrch das Jugenbgericht je nach Lage der Sache auch wohl milber, z. B. nur durch einen Verweis, bestraft ober nur bebingt verurteilt, b. H. bei längerer guter Führung roirb ihm die Strafe erlassen. Häufiger wirb ein jugenblicher Verbrecher auch der Fürsorgeerziehung übergeben. Tobes-ober Zuchthausstrafe bars über ihn selbst bei den schwersten Verbrechen nicht verhängt werben. Innerhalb des zwölften Jahres wirb die zweite öffentliche Schutzpockenimpfung verlangt, über die wieber eine amtliche Urfunbe ausgestellt wirb. Nach vollenbetem 16. Lebensjahre erlangt der her anwachsend Deutsche die Testierfähigkeit, b. h. er bars ein rechtsgültiges Testament vor Gericht ober einem Notar errichten. In bemfelben Jahre werben die Mäbchen ehe-ntünbig, b. H. sie können heiraten, bebürfen aber bis zu ihrer Volljährigkeit, dem 21. Lebensjahre, der Zustimmung ihres gesetzlichen Vertreters. Die Wehrpflicht tritt mit beut vollenbeten 17. Lebensjahre ein und bauert bis zum 45. Jahre. Über sie sagt Art. 57 der Reichsverfafsung: „Jeber Deutsche ist wehrpflichtig und kann sich in Ausübung biefer Pflicht nicht vertreten lassen." Im Kriegsfälle können also alle jungen Männer vom 17. Jahre ab zu den Waffen gerufen werben. Grunbfätzlich ausgeschlossen sinb nur die körperlich, geistig und sittlich Untauglichen, also Krüppel, Geisteskranke und Verbrecher. Wenn der Deutsche das 18. Lebensjahr been bet hat, wirb er nicht mehr zu den „Jugenblichen" gerechnet. Es tritt für ihn die Strafmüubigfeit ein, und er roirb für seine Staublungen völlig verantwortlich gemacht. Dafür bars er aber auch, was ihm bisher untersagt roar, Mitglieb politischer Vereine werben. Mit Vollenbung des 20. Jahres muß er sich dem Militärbienst stellen. Diejenigen jungen Leute, die vor ß*

2. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 41

1914 - München : Oldenbourg
— — hervorbrachen, die Umgegend plünderten und deren Bewohner auf Lösegeld gefangen wegführten. Diesem Unwesen zu steuern, zog Bischof Gerhard an Pfingsten ^393 vor das Raubschloß, belagerte dasselbe mit allem Kraftaufwands vermochte es aber nicht zu erobern und mußte an 5t. Michaels-Tag nach manchen Verlusten wieder abziehen. 3. 3m Freigerichte Alzenau finden wir in der unruheoollen Zeit Deutschlands nicht wenige Ritter, die plündern und Hauben als einträgliches Gewerbe betrieben. Besonders waren es die Herren von Bonneburg, die viele der Märker in ihren Wohnungen anfielen und plünderten, oft zu Fehde zogen, Steuern erpreßten und das Ländchen feindlichen Reisigen preisgaben, obwohl in ihrer „edelsten" Z}and das Amt des Landrichters ruhte. Wiederholt setzten deshalb die freien Märker diese unwürdigen Vögte ab (H36l[ und ^386). Aber auch nach dem Aussterben dieser Familie nahmen die Räubereien kein Ende. Die Schelrisse von Wasserlos, die Herren der Womburg bei Mömbris und Ulrich von Bergheim auf Z?üttelngefäß waren kecke Stegreifritter und vergewaltigten Bauern und Bürger, Kaufleute und pilger, so daß König Ruprecht in Verbindung mit den benachbarten Reichsstädten Ruhe schaffen mußte. Am Sonntag, den 22. Februar ^05, wurden die Burgen der Strauchritter von Reisigen eingenommen und verbrannt. Damit war den raublustigen Rittern für längere Zeit das Handwerk gelegt. 4. Aus fehdereicher Zeit. Au Beginn des ^5. Jahrhunderts herrschte in Franken auf den Straßen große Unsicherheit, allenthalben hörte man von Mord, Raub und Brandschatzung. Um diesem Übel zu steuern, schlossen die fränkischen Bischöfe, der Abt von Fulda, der Burggraf von Nürnberg und Abgesandte der fränkischen Reichsstädte im )ahre ^03 zu Mergentheim ein Bündnis, „Landfriede zu Franken" genannt. Aus den Bestimmungen des Vertrages kann man auf die Vergehen gegen Person und (Eigentum sehr leicht Schlüsse ziehen. So mußte ein Artikel vorschreiben: Alle pilger und Wallfahrer, die Kaufleute und die Ackerbauer, welche Feldfrüchte und Edein bauen, sollen in ihren Wohnungen und Gewerben sicher sein; frei sollen sein alle Straßen, Kirchen, Klöster, Geistliche, Kaufleute, Kirchhöfe, Mühlen, Pflüge mit ihren Pferden, Gchsen und Zugehör, alle Ackerleute und Weinbauer. Wer diese beschädigt, soll als Verletzer des Landfriedens und Räuber bestraft werden. Bald mußte denn auch der Bischof von Würzburg gegen Landfriedensbrecher zu Felde ziehen. Noch im gleichen )ahre belagerte er das Raub-schloß Werberg, dessen Inhaber die Stiftsuntertanen in den Ämtern

3. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 97

1914 - München : Oldenbourg
— 0)7 — damit sie das Feld baueten, in Summa nichts ist in der ganzen pfarr als Jammer und Not, indem sie nicht die groben Gleiekuchen zu essen haben, auch viele wegen Hungerleiben in Ohnmacht fallen. 163^ zogen die in Bamberg liegenden Schottländer im Amt Raueneck den Leuten sogar die Kleider vorn Leibe. Ebern und das ganze Amt Raueneck waren schon \632 von Bamberg her durch den Feind mit täglichen Einfällen, Rauben, Morden, plündern, Sengen und Brennen vielfältig heimgesucht worden. Getreide und Vieh waren vollständig hinweggenommen. vom v bis 5. April *634 wurde Ebern fünfmal geplündert. 3n den folgenden fahren nahmen Einquartierungen, Brandschatzungen und Raub und Mord kein Ende, viele Ortschaften lagen wüst. )n pfarr-weisach war *63^ infolge der Ausplünderungen nicht das geringste Stücklein Vieh noch einiges Getreide zur Aussaat aufzufinden. Burgpreppach und llschersdorf waren am 29. November *632 nach der Plünderung niedergebrannt worden. Der Feind führte 300 Stück Vieh hinweg. 3n Leuzendorf war *635 Krieg, Teuerung und pest. )n Gemeinfeld sind auch die Kaiserlichen zweimal eingefallen, haben den ganzen Sommerbau Tag und Nacht dreschen lassen und mitfortgeführt. Die Bauern sind in den meisten Dörfern von Haus und Hos gezogen und haben die Felder öd liegen gelassen. Die Einwohner von Neußig hielten sich sieben Wochen im Bramberger Wald auf und konnten sich des Hungers nicht erwehren." — (Senug der grausen Kunde! Nur bte Ortsnamen ändern sich, das Bild bleibt das gleiche traurige überall: Greuel, Verwüstung, Verödung, Hunger, Seuchen und Tod.---------------- 13. Schwedennol in Würz bürg. Die Stadt Würzburg seufzte unter dem Drucke besselben traurigen Schicksals wie das platte Land. Allen Stiften, Klöstern und Spitälern würden Silbergerät und anbere wertvolle Gegenstänbe, Bibliotheken und wein- und Getreibevorräte weggenommen, was der Solbat nicht pliinberte, stahl der pöbel. vergrabenes Gelb würde von den Schweden balb entbeckt. Die Armenhäuser würden ausgeraubt, so daß den Pfrünb-nern nicht einmal Brot und wein mehr gereicht werben konnte. Das Iuliusspital mußte neben den erkrankten schwebischen Soldaten noch ein ganzes Regiment gesunber Fußtruppen verpflegen. Doch schonte Gustav Aböls die Güter dieser milben Stiftung wegen der im Stiftungsbriefe des Fürstbischofs Julius enthaltenen schweren Drohworte gegen die Verderber seiner frommen Anstalt. J>n die Hauptstabt brängten sich die vornehmen Offiziere um sich zu bereichern und sie auszusaugen. Der Offizier wie der gemeine Solbat forberte mit Ungestüm gutes Essen und Trinken im Überfluß und reich* liches Futter für seine pferbe und plünberte babei, was er im Hause Eichelsbacher, Bilder aus Frankens Vergangenheit. ^

4. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 140

1914 - München : Oldenbourg
— Ho — getreuen Untertanen nicht in den Lall zu setzerr, bei Unserer etwaigen Gefangennahme Unsere Freiheit mit zu drückenden Kosten zu ersaufen . . _ Würzburg, 30 August \800. Georg Karl." Diesmal begab sich der Fürstbischof nach Meiningen. Die Ordnung des Reisezuges teilt uns ein gleichzeitiges Schriftstück mit: V Chaise: 6 Eeibpferbe (6 Happen) { Sürst, Gesandter 0°,, Schlick, | von Fechenbach, oon Speth. (Herr von Ittofell, Bofmar^ schall von Reigersberg, 6of-kaplan Leibes. Z. Chaise: 2 Postpferde .... — Bediente. | Zerrn Gesandten von Schlick, Chaije: . J Beichtvater, \ Kammer- diener. 5. Chaise: , Postpferde . . . , / 2geheimeko„zlisten, ,Kam- \ merötener, \ Kammerlarei. 6. Chaise: 4 Tier.......................— \ Küchenmeister, 3 Koch. 7. Lhoise: 2 Postpferd (neue Kalesche) j ' «‘unt-fchenf , Kammer- | laset, \ btlberdtener. 8. Chaise: Küchenfalesche mit * Tieren i ' Küchenschreiber, 2 pfört- 9. Chaise: £ine „tourst" mit » Geren | ' ^o. Chaise: Kanzleiwagen mith Tieren— \ Kanzleidiener. 2 Silberwagen mit H Tieren, \ Küchenwagen, \ Kellerwagen, \ Wagen für die Koffer, \ Ipageti für die Gardistenbagage. 9. Der Landsturm im Spessart (1799—1800). Der kurmainzische Kanzler Frhr. v. Albini leitete bei der abermaligen Annäherung der Franzosen gegen das Mainzer Land mit großem (Eifer und seltener Ausdauer die Ausstellung des Landsturmes. Der Landsturm sollte keine regellose Freischar, sondern eine Mannschaft sein, welche nach militärischen Gesetzen einem verantwortlichen Führer, dem Amtsvogt, zu gehorchen, erkennbare Abzeicken zu tragen und bei allen Unternehmungen die allgemeinen Kriegsregeln zu beobachten hatte. Das erste Aufgebot umfaßte meist ledige Leute, das zweite verheiratete und mehr als 50 Jahre alte Männer. Da das Mainzer Crzftift noch die uralte Zenteinteilung, hatte, wurden hiernach Zentkompagnien zu je 300 Mann gebildet. Die Bewaffnung bestand anfänglich oft aus Sensen und Heugabeln, später

5. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 117

1914 - München : Oldenbourg
— U7 — Hauben mit Reiflein bloß von Wollenplüsch oder wollendamaft, ahne Taffet, Spitzen, Seiden oder Bänder gestattet würden und daß die gemeinen bürgerlichen Weibsleute und die Dienstboten keine seidenen oder halbseidenen Borten aus ihren Röcken, deren manche 5—6mal damit verbrämt zu werden pflegten, forthin tragen dürften." Auch nachher wurden keine Anzeigen erstattet, nur die Stadtknechte brachten 23 Hauben mit Seidenüberzug und Rosen ein. Als nun auch die Bortenwirkerzunst um Aushebung des Mandates bat, das ihren Ruin herbeiführe, vermied die Regierung jede weitere polizeiliche Maßregel. Der mehrmonatige Haubenkrieg ging zu Ende. Die grauen blieben Sieger und mit ihren Schaufel- und Schnippenhauben, Falbalas und Kleidersrisuren fortan in Frieden. 2, Wie man Soldaten erhielt. Auch nach den Türkenkriegen stellten die Fürstbischöfe von würzburg ihre Truppen dem Kaiser zur Verfügung. Um die Regimenter auf den vertragsmäßigen höheren Stand zu bringen, begann man im Lande (*738) allenthalben die Werbetrommel zu rühren. Die Hochstifte Bamberg und würzburg waren zu diesem Zwecke in zwanzig Bezirke geteilt, die man mit je einem Offizier, drei bis vier Unteroffizieren, zwei Spielleuten und 60—70 Mann besetzte. Gegen entsprechende Vergütung mußten die Gemeinden ein Werbehaus oder Gelaß sowie für die Werber und Rekruten Quartier und Obdach bereitstellen. Die Werbeoffiziere erhielten je 900—*000 fl. in bar nebst einer genauen schriftlichen Unterweisung, wonach sie nur kriegstüchtige und in der Regel unverheiratete Leute im Alter von *8—30 Jahren annehmen sollten; unter Ho Rekruten durfte sich nur ein verheirateter befinden, und auch dieser mußte Weib und Kind zu Haufe lassen. Fremde blieben von der Annahme ausgeschlossen, ebenso Fahnenflüchtige aus dem kaiserlichen Heere, von Rurbayern, Rurpfalz, Ansbach, Bayreuth, Bamberg, Gotha, Weimar, Meiningen, Darmstadt und Fulda; solche waren sogar zu verhaften. Angenommene Rekruten wurden dem Beamten dev Werbeplatzes zur Aushebung vorgestellt, worauf sie 7 fl. rhein. Handgeld, die Löhnung und täglich 6 kr. rhein. für Brot und Zulage empfingen. vom Werbeoffizier erhielt der Geworbene außerdem die Klein-montierung, bestehend aus zwei Hemden (\fl. 50 kr.), einem Hut, einem paar krumpfen (*2 kr.), einem Flor kr.). Hatte man auf einer Station 6—8 Rekruten beisammen, so schickte man sie nach würzburg, wo sie in Gruppen von je 25 Röpsen sofort in kaiserliche Verpflegung übertraten. Gleichzeitig mit der Werbung auf eigenem Boden versuchte Friedrich Karl feinen Bedarf auch in den Nachbargebieten zu decken; Cdttingen, Schwarzenberg, Hohenlohe und Dinkelsbühl gestatteten die Würzburger Werbung, (Ellwangen, Ansbach, Bayreuth, Fulda, (Eichstätt und Speyer

6. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 119

1914 - München : Oldenbourg
— U9 — beleben und zu dem doch nur auf wenige Jahre beschränkten Waffendienste aneifern werde um zum Schutze des Reichs, des Vaterlandes, ihrer eigenen Güter, ihrer Litern, Brüder und verwandten gegen einen Feind zu ziehen, „der unter dem Scheine blendender und falscher Grundsätze schier alle den Völkern und Menschen heilige Rechte unter die Füße trete". Nach der Verordnung hatte jede Gemeinde auf einen Steuerbetrag von acht Reichstalern einen Mann zu stellen; die Auswahl erfolgte durch die Ämter und Ortschaften. Zuerst kamen die „müßigen, liederlichen oder sonst verdächtigen, durch ihre Unsittlichkeit dem Publikum schädlichen Bursche" an die Reihe, dann die andern Tauglichen, mit Ausnahme solcher, welche begründeten Einspruch erhoben oder einen Ersatzmann stellten. Die Rekruten sollten nicht über 36 oder höchstens 40 Jahre zählen und durchaus gesund sein. Die untersuchenden Landchirurgen, denen man eine genaue Dienstanweisung an die Hand gab, empfingen für jeden tauglichen Mann sechs Kreuzer, doch waren alle Rekruten vor ihrer (Einstellung durch den Regimentschirurgen nochmals zu untersuchen und die als untüchtig befundenen an das Amt auf dessen Kosten zurückzuschicken. 3. Die Franzosen Aschaffenburg (1742—45). „Aschaffenburg hatte die trüben Wolken des pragmatischen Kriegs-wetters bereits im Jahre j(7$2 über sich herziehend gesehen, als die französische Armee zu Ausgang des Augusts in vier Kolonnen anmarschierte und vor der Leiderer Brücke sich lagerte; denn obzwar schon fast alles bar bezahlt wurde, so mußte doch das ganze Korps mit Fourage und Proviant auch auf dem weiteren Marsch versehen werden. Weinberge, Gärten und wiesen wurden auch nicht geschont und ein Bürger, der seinen Garten hüten wollte, wurde von einigen Marodeurs erstochen. (Ein größeres Denkmal hinterließ uns solches Wetter in dem {7^5. Jahre, af- am ^7. Juni gegen Abend die ungarischen Alliierten wider alles vermuten sich ganz plötzlich eingefunden; alle Däuser und Straßen waren angefüllt mit Engländern, welche nebst den Österreichern und Hannoveranern die Stadt auch auswärts umlagert hatten, vor uns aber auf der andern Seite des Mains erschien zu gleicher Zeit die völlige französische Armee unter dem Herzog von Noailles, in welcher Positur beide Teile bis auf den 27. Juni geblieben, da die Schlacht bei Dettingen angegangen, während welcher die von den Englischen verlassene Brücke und Stadt sogleich von den Franzosen besetzt wurden. Der Schaden, welchen die Stadt und nächst herumliegende Dorfschaften durch Fouragieren, Rauben, plündern an Früchten, Geld, Mobilien usw. erlitten, beläuft sich über 230000 Gulden. Am n. Juli zog die französische Garnison auch aus, hingegen blieb gleichwie vorm Jahr die hitzige Krankheit, also nun die rote Ruhr zurück, von welcher sehr wenige unangesteckt geblieben, sehr viele aber täglich aus beiden Pfarreien dahingestorben.

7. Deutsches Lesebuch - S. 209

1844 - Hamburg : Herold
209 Der Karl hub an zu sprechen: „Man gab mir Gold und Gut, Und wollte mich bestechen Um einen Bischofshut. „Der Eine hundert Gulden, Der And're tausend gar: Ich ließ des Stiftes Schulden Damit bezahlen baar. So ist es wohl verwendet. Kein Heller kam davon. Und die es mir gesendet. Die haben Gottes Lohn. Das Bisthum frei von Schulden Gznn' ich dem armen Mann, Von dem ich einen Gulden, Nur Einen heut gewann. Den schaffet mir zur Stelle, Er soll hier Bischof sein: Bei jener Waldkapelle Verweilt er, holt ihn ein." Das Pfäfflein sah erstaunet. Was sich mit ihm begab. Der Kaiser, wohlgelaunet. Half ihm vom Pferd herab: Kein Wild möcht' ich erjagen, Ließ Hirsch und Reh entfliehn: Dafür nun sollt ihr tragen Das edle Hermelin. Karl der Große und der Sachsenherzog Wittekind im Dome zu Halberstadt. In der grausen Vorzeit Tagen, Wo der Ort, den wir bewohnen. Noch mit Heiden angefüllt; Wo an bleichen Götzenthronen Nach den alten Bardensagen, Manches blut'ge Opferbild! . Straus Kindcrsr. 2ter Th. 14

8. Geographie und Geschichte sämmtlicher Provinzen des Preußischen Staats - S. 22

1858 - Breslau : Hirt
22 Blicke in die Vergangenheit Preutzcns. (1273), und es folgt in den nächsten 10 Jahren nun auch die Un- terwerfung der noch übrigen preußischen Landschaften. 4. Pes Ordens goldene Zeit. 1. Meinhard von Querfurt. Einst schaute ein edler Mann von Elbings Höhen gegen Westen und von der Marienburg nach Morgen, Abend und Mitternacht. Meilenweit sah er nichts als eine wilde Gegend voll Sümpfe und grundloser Moräste, welche verpestende Dünste aushauchten. Nur 5 ärmliche Dörfer auf mäßigen Anhöhen ragten aus der Sumpswildniß hervor. Alljährlich wurden die Nie- derungen überstuthet, und es galt, die Master der Nogat 4 Meilen weit durch Dämme einzufangen und in ihren Ufern zu erhalten. Einen ähnlichen starken Dammbau forderte auch der wilde Weichselstrom, weil beim Eisgänge seine Wassermasten sich 1 Meile weit ringsum neue Betten brachen. Meinhard von Querfurt, des Ordens Land- meister, hatte den Muth, das Werk auszuführen, das größte, was der Ritterorden für den Anbau in diesem Lande gegründet hat. Sechs Jahre waren Tausende von Menschen und Wagen in Arbeit und Be- wegung, bis 1294 das große Unternehmen vollendet war. Nun be- willigte der Landmeister Allen, die sich dort niederlassen wollten, eine 5jährige Freiheit von allen Lasten, Dienstbarkeiten und Abgaben, und der überaus fruchtbare Boden lockte zahlreiche Schaaren von Arbei- tern und Anpflanzern aus Deutschland herbei. Durch Vorbaue, Grä- den und Schleusenwerke wurden die noch übrigen Gewässer aufge- fangen wld abgeleitet, und so wurde die sumpfige, fast menschenleere Wüste zu einem üppigen Fruchtgefilde, wie es nirgends in ganz Preu- ßen und weit in den Nachbarländern zu finden ist. 2. Die Hochmeister in der Marienburg. Noch mitten im Kampfe 1274 legte der Landmeister Konrad von Thierberg den Grund zu der hochprangenden Marienburg; im Jahre 1309 verlegte der Hochmeister Siegfried von Feuchtwangen seinen Sitz in diese hohe Ordensburg und baute noch ein neues Schloß, des Ordens Haupt- haus, zur hochmeisterlichen Wohnung. Jetzt beginnt die eigentlich sogenannte goldene Zeit des Ordens. Der Hochmeister gab weise Gesetze: Er verbot jedes Spiel um Geld, befahl den Sonntag in heiliger Stille zu feiern; jeder Handwerker mußte seiner Waare einen Stempel aufdrücken, damit der betrügerische Arbeiter leicht ausfindig gemacht und bestraft werden könnte; jede Herrschaft sollte ihre Dienst- boten zur Erlernung der deutschen Sprache anhalten. Er kaufte das altberühmte, handelseiftige Danzig mit Dirschau und Schwetz sammt den dazu gehörigen Gebieten. Dabei durfte das Schwert der Or- densritter gegen die heidnischen Litthauer, die oft sengend und brennend in's Land fielen, nicht ruhen. Da wurden nach und nach 70,000 Lit^ thauer gefangen nach Preußen geführt und mußten beim Aufbau von Mohrungen, Deutsch-Eilau, Preußisch-Mark, Salfeld, Preußisch-Hol- land u. a. Städten helfen. Dietrich von Aldenburg legte die Be-
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