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1. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 41

1914 - München : Oldenbourg
— — hervorbrachen, die Umgegend plünderten und deren Bewohner auf Lösegeld gefangen wegführten. Diesem Unwesen zu steuern, zog Bischof Gerhard an Pfingsten ^393 vor das Raubschloß, belagerte dasselbe mit allem Kraftaufwands vermochte es aber nicht zu erobern und mußte an 5t. Michaels-Tag nach manchen Verlusten wieder abziehen. 3. 3m Freigerichte Alzenau finden wir in der unruheoollen Zeit Deutschlands nicht wenige Ritter, die plündern und Hauben als einträgliches Gewerbe betrieben. Besonders waren es die Herren von Bonneburg, die viele der Märker in ihren Wohnungen anfielen und plünderten, oft zu Fehde zogen, Steuern erpreßten und das Ländchen feindlichen Reisigen preisgaben, obwohl in ihrer „edelsten" Z}and das Amt des Landrichters ruhte. Wiederholt setzten deshalb die freien Märker diese unwürdigen Vögte ab (H36l[ und ^386). Aber auch nach dem Aussterben dieser Familie nahmen die Räubereien kein Ende. Die Schelrisse von Wasserlos, die Herren der Womburg bei Mömbris und Ulrich von Bergheim auf Z?üttelngefäß waren kecke Stegreifritter und vergewaltigten Bauern und Bürger, Kaufleute und pilger, so daß König Ruprecht in Verbindung mit den benachbarten Reichsstädten Ruhe schaffen mußte. Am Sonntag, den 22. Februar ^05, wurden die Burgen der Strauchritter von Reisigen eingenommen und verbrannt. Damit war den raublustigen Rittern für längere Zeit das Handwerk gelegt. 4. Aus fehdereicher Zeit. Au Beginn des ^5. Jahrhunderts herrschte in Franken auf den Straßen große Unsicherheit, allenthalben hörte man von Mord, Raub und Brandschatzung. Um diesem Übel zu steuern, schlossen die fränkischen Bischöfe, der Abt von Fulda, der Burggraf von Nürnberg und Abgesandte der fränkischen Reichsstädte im )ahre ^03 zu Mergentheim ein Bündnis, „Landfriede zu Franken" genannt. Aus den Bestimmungen des Vertrages kann man auf die Vergehen gegen Person und (Eigentum sehr leicht Schlüsse ziehen. So mußte ein Artikel vorschreiben: Alle pilger und Wallfahrer, die Kaufleute und die Ackerbauer, welche Feldfrüchte und Edein bauen, sollen in ihren Wohnungen und Gewerben sicher sein; frei sollen sein alle Straßen, Kirchen, Klöster, Geistliche, Kaufleute, Kirchhöfe, Mühlen, Pflüge mit ihren Pferden, Gchsen und Zugehör, alle Ackerleute und Weinbauer. Wer diese beschädigt, soll als Verletzer des Landfriedens und Räuber bestraft werden. Bald mußte denn auch der Bischof von Würzburg gegen Landfriedensbrecher zu Felde ziehen. Noch im gleichen )ahre belagerte er das Raub-schloß Werberg, dessen Inhaber die Stiftsuntertanen in den Ämtern

2. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 97

1914 - München : Oldenbourg
— 0)7 — damit sie das Feld baueten, in Summa nichts ist in der ganzen pfarr als Jammer und Not, indem sie nicht die groben Gleiekuchen zu essen haben, auch viele wegen Hungerleiben in Ohnmacht fallen. 163^ zogen die in Bamberg liegenden Schottländer im Amt Raueneck den Leuten sogar die Kleider vorn Leibe. Ebern und das ganze Amt Raueneck waren schon \632 von Bamberg her durch den Feind mit täglichen Einfällen, Rauben, Morden, plündern, Sengen und Brennen vielfältig heimgesucht worden. Getreide und Vieh waren vollständig hinweggenommen. vom v bis 5. April *634 wurde Ebern fünfmal geplündert. 3n den folgenden fahren nahmen Einquartierungen, Brandschatzungen und Raub und Mord kein Ende, viele Ortschaften lagen wüst. )n pfarr-weisach war *63^ infolge der Ausplünderungen nicht das geringste Stücklein Vieh noch einiges Getreide zur Aussaat aufzufinden. Burgpreppach und llschersdorf waren am 29. November *632 nach der Plünderung niedergebrannt worden. Der Feind führte 300 Stück Vieh hinweg. 3n Leuzendorf war *635 Krieg, Teuerung und pest. )n Gemeinfeld sind auch die Kaiserlichen zweimal eingefallen, haben den ganzen Sommerbau Tag und Nacht dreschen lassen und mitfortgeführt. Die Bauern sind in den meisten Dörfern von Haus und Hos gezogen und haben die Felder öd liegen gelassen. Die Einwohner von Neußig hielten sich sieben Wochen im Bramberger Wald auf und konnten sich des Hungers nicht erwehren." — (Senug der grausen Kunde! Nur bte Ortsnamen ändern sich, das Bild bleibt das gleiche traurige überall: Greuel, Verwüstung, Verödung, Hunger, Seuchen und Tod.---------------- 13. Schwedennol in Würz bürg. Die Stadt Würzburg seufzte unter dem Drucke besselben traurigen Schicksals wie das platte Land. Allen Stiften, Klöstern und Spitälern würden Silbergerät und anbere wertvolle Gegenstänbe, Bibliotheken und wein- und Getreibevorräte weggenommen, was der Solbat nicht pliinberte, stahl der pöbel. vergrabenes Gelb würde von den Schweden balb entbeckt. Die Armenhäuser würden ausgeraubt, so daß den Pfrünb-nern nicht einmal Brot und wein mehr gereicht werben konnte. Das Iuliusspital mußte neben den erkrankten schwebischen Soldaten noch ein ganzes Regiment gesunber Fußtruppen verpflegen. Doch schonte Gustav Aböls die Güter dieser milben Stiftung wegen der im Stiftungsbriefe des Fürstbischofs Julius enthaltenen schweren Drohworte gegen die Verderber seiner frommen Anstalt. J>n die Hauptstabt brängten sich die vornehmen Offiziere um sich zu bereichern und sie auszusaugen. Der Offizier wie der gemeine Solbat forberte mit Ungestüm gutes Essen und Trinken im Überfluß und reich* liches Futter für seine pferbe und plünberte babei, was er im Hause Eichelsbacher, Bilder aus Frankens Vergangenheit. ^

3. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 140

1914 - München : Oldenbourg
— Ho — getreuen Untertanen nicht in den Lall zu setzerr, bei Unserer etwaigen Gefangennahme Unsere Freiheit mit zu drückenden Kosten zu ersaufen . . _ Würzburg, 30 August \800. Georg Karl." Diesmal begab sich der Fürstbischof nach Meiningen. Die Ordnung des Reisezuges teilt uns ein gleichzeitiges Schriftstück mit: V Chaise: 6 Eeibpferbe (6 Happen) { Sürst, Gesandter 0°,, Schlick, | von Fechenbach, oon Speth. (Herr von Ittofell, Bofmar^ schall von Reigersberg, 6of-kaplan Leibes. Z. Chaise: 2 Postpferde .... — Bediente. | Zerrn Gesandten von Schlick, Chaije: . J Beichtvater, \ Kammer- diener. 5. Chaise: , Postpferde . . . , / 2geheimeko„zlisten, ,Kam- \ merötener, \ Kammerlarei. 6. Chaise: 4 Tier.......................— \ Küchenmeister, 3 Koch. 7. Lhoise: 2 Postpferd (neue Kalesche) j ' «‘unt-fchenf , Kammer- | laset, \ btlberdtener. 8. Chaise: Küchenfalesche mit * Tieren i ' Küchenschreiber, 2 pfört- 9. Chaise: £ine „tourst" mit » Geren | ' ^o. Chaise: Kanzleiwagen mith Tieren— \ Kanzleidiener. 2 Silberwagen mit H Tieren, \ Küchenwagen, \ Kellerwagen, \ Wagen für die Koffer, \ Ipageti für die Gardistenbagage. 9. Der Landsturm im Spessart (1799—1800). Der kurmainzische Kanzler Frhr. v. Albini leitete bei der abermaligen Annäherung der Franzosen gegen das Mainzer Land mit großem (Eifer und seltener Ausdauer die Ausstellung des Landsturmes. Der Landsturm sollte keine regellose Freischar, sondern eine Mannschaft sein, welche nach militärischen Gesetzen einem verantwortlichen Führer, dem Amtsvogt, zu gehorchen, erkennbare Abzeicken zu tragen und bei allen Unternehmungen die allgemeinen Kriegsregeln zu beobachten hatte. Das erste Aufgebot umfaßte meist ledige Leute, das zweite verheiratete und mehr als 50 Jahre alte Männer. Da das Mainzer Crzftift noch die uralte Zenteinteilung, hatte, wurden hiernach Zentkompagnien zu je 300 Mann gebildet. Die Bewaffnung bestand anfänglich oft aus Sensen und Heugabeln, später

4. Deutsches Lesebuch - S. 209

1844 - Hamburg : Herold
209 Der Karl hub an zu sprechen: „Man gab mir Gold und Gut, Und wollte mich bestechen Um einen Bischofshut. „Der Eine hundert Gulden, Der And're tausend gar: Ich ließ des Stiftes Schulden Damit bezahlen baar. So ist es wohl verwendet. Kein Heller kam davon. Und die es mir gesendet. Die haben Gottes Lohn. Das Bisthum frei von Schulden Gznn' ich dem armen Mann, Von dem ich einen Gulden, Nur Einen heut gewann. Den schaffet mir zur Stelle, Er soll hier Bischof sein: Bei jener Waldkapelle Verweilt er, holt ihn ein." Das Pfäfflein sah erstaunet. Was sich mit ihm begab. Der Kaiser, wohlgelaunet. Half ihm vom Pferd herab: Kein Wild möcht' ich erjagen, Ließ Hirsch und Reh entfliehn: Dafür nun sollt ihr tragen Das edle Hermelin. Karl der Große und der Sachsenherzog Wittekind im Dome zu Halberstadt. In der grausen Vorzeit Tagen, Wo der Ort, den wir bewohnen. Noch mit Heiden angefüllt; Wo an bleichen Götzenthronen Nach den alten Bardensagen, Manches blut'ge Opferbild! . Straus Kindcrsr. 2ter Th. 14

5. Deutsche Geschichte - S. 189

1914 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
189 Ungarn. Begeistert stellten diese ein Heer ins Feld, und bald waren die sterreichischen Lande von den Feinden gesubert. Die Truppen der Ko-night berfluteten sogar Bayern. Fast an demselben Tage, wo der Kurfürst in Frankfurt als Karl Vii. zum Deutschen Kaiser gekrnt wurde, rckten die Kroaten in seine Hauptstadt Mnchen ein. 3. Der zweite Schleiche Krieg. 1744 bis 1745. Mit Besorgnis sah Friedrich, wie die Dinge sich nderten. Wenn die Habsburgerin ihre Gegner ganz zu Boden warf, 'dann kam sicherlich die Reihe auch an ihn. So lange wollte er nicht warten. Darum leistete er Frankreich und Bayern Hilfe, und es entstand der zweite Schlesische Krieg. Die Preußen erfochten einen herrlichen Sieg der die sterreicher bei Hohenfriedberg und schlugen sie bei Soor. Als dann die Sachsen, ihre Bundesgenossen, einen Vorsto gegen die Mark planten, warf sie der Alte Dessauer bei Kesselsdorf mitten im Winter zurck. Mit entbltem Haupte umarmte Friedrich auf dem Schlachtfelde den greisen Helden, der hier seine letzte Waffentat verrichtete. Maria Theresia aber verlor den Mut und bot abermals die Hand zum Frieden. Er wurde in Dresden geschlossen. Der König behielt Schlesien und verpflichtete sich, Marias Gemahl Franz bei der Kaiserwahl seine Kurftimme zu geben. Als er unter dem Jubel der Bevlkerung in Berlin einzog, scholl es ihm von allen Seiten entgegen: Hoch Friedrich der Groe!" Karl Vii. war schon vorher gestorben. Sein Sohn verzichtete gern auf die sterreichischen Erblande, als Maria Theresia ihm Bayern zurckgab. Zuletzt hatte sie nur noch mit Frankreich zu kmpfen. Im Frieden mit diesem verlor sie keine weitere Provinz. Der Ausgang war also fr die tapfere Frau sehr gnstig. Auerdem trug nun ihr Gemahl als Franz I. die deutsche Kaiserkrone. // Friedrichs erste Friedenszeit. 1(7^5 bis J756 1. Die Friedensarbeit. Nach dem zweiten Schleichen Kriege kamen fr den König elf Jahre des Friedens. Er nutzte sie tchtig aus. Zunchst erfuhr das neugewonnene Schlesien seine Frsorge; aber auch die alten Provinzen versprten fortwhrend seine helfende Hand. Noch gab es wste Strecken genug im Land. Da lagen die feuchten Niederungen, die von Kstrin bis Stettin die Oder umsumten. Sie wurden durch Kanle ausgetrocknet und in fruchtbares Ackerland verwandelt. Sieben Jahre dauerte die mhevolle Arbeit, und sie kostete schweres Geld. Dafr aber erhoben sich nun auch dort, wo sonst Wasser und Sumpf die Menschen zurckgeschreckt hatten, schmucke Drfer. Als Friedrich das fertige Werk besichtigte, rief er hocherfreut aus: Hier habe ich eine Provinz im Frieden erobert." Schon am dritten Tage feiner Regierung schaffte Friedrich die Folter ab, weil sie ihm als barbarisch erschien; und bald ging er auch daran, mit andern Mistnden in der Rechtspflege auszurumen. Die Prozesse dauerten ungewhnlich lange, und nicht selten gewann der Reiche gegen den Armen, auch wenn er im Unrecht war. Friedrich betrachtete sich als den Anwalt der Unterdrckten. Er bestimmte, da jeder Proze lngstens in einem Jahre

6. Deutsche Geschichte - S. 90

1914 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
90 jngerer Sohn Sigismund durch Heirat Ungarn erwarb, hatten die Luxemburger die Habsburger an Macht berflgelt. Doch ging es bald wieder abwrts. Wenzel kmmerte sich nicht um das Reich und wute nicht einmal Bhmen zu regieren. Da setzten ihn im Jahre 1400 die Kurfrsten als einen Verderber des Reiches" ab und whlten den Kurfrsten Ruprecht von der Pfalz. Nach dessen Tode gelang es wohl Sigismund, die Krone zu erhalten; aber er hatte keinen Sohn, blo eine Tochter, und die heiratete einen Habsburger. So kam dieses Geschlecht wieder empor und wurde nun binnen wenigen Jahr- 1 Zehnte das erste von Europa - -t Ii. Stdtebndinsse. Der grofte Scbwbisch-Rheinische Stdtebund. 1. Fürsten und Reichsstdte. In Deutschland gab es viele Fr ei e R e i ch s> st dte. Sie lagen mitten in den Gebieten der Fürsten. Durch ihren Handel waren sie reich geworden, und in mancher von ihnen steckte mehr Geld als in einem ganzen Lndchen. Da war es kein Wunder, wenn die Fürsten die Hand nach ihnen ausstreckten, um sie zu unterwerfen oder doch einen Teil von dem Gewinn zu erhalten, den die Brger davontrugen. Sie sperrten die Landstraen durch Schlagbume, die Flsse durch Seile und Ketten und erhoben von den Kaufleuten Zlle. Der grimmigste Feind der Städte war Gras Eberhard von Wrttemberg, genannt der Rauschebart.^ 2. Ritter und Reichsstdte. Noch von einer andern Seite drohte den Stdten Gefahr, nmlich von den Rittern. Diese gerieten im spteren Mittelalter in groe Not. Frher hatten ihre jngeren Shne an den Kreuz zgen teilgenommen oder im deutschen Osten eine neue Heimat gefunden. Jetzt hrten die Fahrten ins Morgenland auf, und im Osten war kein Platz mehr. Da siel es manchem Ritter schwer, fr Weib und Kinder zu sorgen; denn die Acker, Wiesen und Wlder, die zu seiner Burg gehrten, trugen wenig ein. Geriet er in Verlegenheit, so mute er bei einem reichen Brger Geld leihen. Der Zinsfu war damals sehr hoch, und schlielich zwang ihn die Not wohl, dem Glubiger sein Gut zu einem billigen Preis zu berlassen, und er geriet mit seiner Familie an den Bettelstab. Kein Wunder, wenn die Ritter die Stdter haten, in ihnen Blutsauger sahen und sich durch Gewalt wieder holten, was ihnen nach ihrer Meinung durch List und Betrug genommen worden war. Am liebsten plnderten sie die Kaufleute aus, wenn diese zur Messe zogen. Aber das war nicht so leicht; denn die Hndler pflegten sich zu sichern. Sie zogen meist nur in grerer Zahl ihre Strae, und auerdem zahlten sie dem Fürsten, durch dessen Land sie fuhren, Geleitsgeld, wofr er ihnen Schutz gewhrte. Wenn die Kaufleute die Frankfurter Messe be-suchten, erhielten sie solches Geleit von den Erzbischfen von Mainz, Kln und Trier, dem Bischof von Wrzburg, dem Landgrafen von Hessen. An der Grenze des Stadtgebietes wurden sie dann von Frankfurter Sldnern

7. Deutsche Geschichte - S. 115

1914 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
Daraus zogen die Fürsten eine wichtige Lehre. Sie schafften die Vasallenheere ab und lieen an ihre Stelle Sldnerscharen zu Fu und zu Ro treten. Die Fhrer wurden gewhnlich aus den Reihen der Ritter genommen. Man unterhielt aber damals keine stehenden Heere wie heute, sondern sammelte immer nur dann Truppen, wenn ein Krieg drohte. Es geschah durch geeignete Männer, die von den Fürsten dazu den Auftrag erhielten und fr ihre Arbeit bezahlt wurden. Dann erklang in Stadt und Dorf die Trommel, und die Handwerker und Bauernburschen eilten in Haufen herbei, um im Kriege ihr Glck zu versuchen. Fr ihren Dienst bezogen sie einen monatlichen Sold, sie waren also Sldner. Die aus deutschen Landen stammten, erhielten den Namen Landsknechte. Uniformen hatten diese Soldaten nicht. Jeder trug, was ihm am besten gefiel. Die Farben whlten sie so grell wie mglich. Darum bot eme solche Truppe ein buntes Bild. Nur ein kleiner Teil fhrte Schiegewehre; fr die meisten waren der fast sechs Meter lange Spie und das breite Schlachtschwert die Hauptwaffen. Jedes Regiment stand unter einem Feldobristen. Es zerfiel in mehrere Fhnlein. Ein solches zhlte gewhnlich vierhundert Mann und wurde von einem Hauptmann befehligt. Vor Beginn der Schlacht knieten die Landsknechte nieder und ver-richteten ein Gebet oder sangen ein frommes Lied. Dann strzten sie sich in einem gewaltigen Viereck todesmutig in den Kampf. Freilich dienten sie nur so lange, wie sie bezahlt wurden. Blieb der Sold ans, so suchten sie sich einen andern Herrn. Ihre Hauptfreude war das Raufen und das Rauben in Feindesland. Der berhmteste Sldnerfhrer war Georg von Frundsberg. 3. Die Erfindung der Buchdruckerkunst. Eine der wichtigsten Er-sindungen aller Zeiten ist die des Buchdrucks. Noch vor fnfhundert Jahren gab es nur geschriebene Bcher. Das mhsame Abschreiben besorgten namentlich die Mnche. Lange Zeit schrieb man nur auf Pergament oder auf Wachstafelu. Seit 1300 aber stellte man Papier aus leinenen Lumpen her. Die Bcher waren damals so teuer, da nur reiche Leute sie kaufen konnten. Kostete doch eine Bibel etwa drei-hundert Taler! Darum blieb der Unterricht der Jugend auch hchst mangelhaft. Ein gutes Stck kam man vorwrts, als der Holzschnitt erfunden wurde. Geschickte Leute gruben nmlich Heiligenbilder mit den Namen der Heiligen in hlzerne Tfelchen. Diese wurden dann mit Farbe bestrichen und abgedruckt. Bald schnitt man nicht nur einzelne Worte, sondern ganze Seiten in Holz. Wollte man auf solche Weise ein Buch herstellen, dann waren soviel Tafeln ntig, als 8* Schreibender Mnch.

8. Geographie und Geschichte sämmtlicher Provinzen des Preußischen Staats - S. 22

1858 - Breslau : Hirt
22 Blicke in die Vergangenheit Preutzcns. (1273), und es folgt in den nächsten 10 Jahren nun auch die Un- terwerfung der noch übrigen preußischen Landschaften. 4. Pes Ordens goldene Zeit. 1. Meinhard von Querfurt. Einst schaute ein edler Mann von Elbings Höhen gegen Westen und von der Marienburg nach Morgen, Abend und Mitternacht. Meilenweit sah er nichts als eine wilde Gegend voll Sümpfe und grundloser Moräste, welche verpestende Dünste aushauchten. Nur 5 ärmliche Dörfer auf mäßigen Anhöhen ragten aus der Sumpswildniß hervor. Alljährlich wurden die Nie- derungen überstuthet, und es galt, die Master der Nogat 4 Meilen weit durch Dämme einzufangen und in ihren Ufern zu erhalten. Einen ähnlichen starken Dammbau forderte auch der wilde Weichselstrom, weil beim Eisgänge seine Wassermasten sich 1 Meile weit ringsum neue Betten brachen. Meinhard von Querfurt, des Ordens Land- meister, hatte den Muth, das Werk auszuführen, das größte, was der Ritterorden für den Anbau in diesem Lande gegründet hat. Sechs Jahre waren Tausende von Menschen und Wagen in Arbeit und Be- wegung, bis 1294 das große Unternehmen vollendet war. Nun be- willigte der Landmeister Allen, die sich dort niederlassen wollten, eine 5jährige Freiheit von allen Lasten, Dienstbarkeiten und Abgaben, und der überaus fruchtbare Boden lockte zahlreiche Schaaren von Arbei- tern und Anpflanzern aus Deutschland herbei. Durch Vorbaue, Grä- den und Schleusenwerke wurden die noch übrigen Gewässer aufge- fangen wld abgeleitet, und so wurde die sumpfige, fast menschenleere Wüste zu einem üppigen Fruchtgefilde, wie es nirgends in ganz Preu- ßen und weit in den Nachbarländern zu finden ist. 2. Die Hochmeister in der Marienburg. Noch mitten im Kampfe 1274 legte der Landmeister Konrad von Thierberg den Grund zu der hochprangenden Marienburg; im Jahre 1309 verlegte der Hochmeister Siegfried von Feuchtwangen seinen Sitz in diese hohe Ordensburg und baute noch ein neues Schloß, des Ordens Haupt- haus, zur hochmeisterlichen Wohnung. Jetzt beginnt die eigentlich sogenannte goldene Zeit des Ordens. Der Hochmeister gab weise Gesetze: Er verbot jedes Spiel um Geld, befahl den Sonntag in heiliger Stille zu feiern; jeder Handwerker mußte seiner Waare einen Stempel aufdrücken, damit der betrügerische Arbeiter leicht ausfindig gemacht und bestraft werden könnte; jede Herrschaft sollte ihre Dienst- boten zur Erlernung der deutschen Sprache anhalten. Er kaufte das altberühmte, handelseiftige Danzig mit Dirschau und Schwetz sammt den dazu gehörigen Gebieten. Dabei durfte das Schwert der Or- densritter gegen die heidnischen Litthauer, die oft sengend und brennend in's Land fielen, nicht ruhen. Da wurden nach und nach 70,000 Lit^ thauer gefangen nach Preußen geführt und mußten beim Aufbau von Mohrungen, Deutsch-Eilau, Preußisch-Mark, Salfeld, Preußisch-Hol- land u. a. Städten helfen. Dietrich von Aldenburg legte die Be-
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