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1. Bilder aus der Geschichte des Reußischen Landes und Fürstenhauses - S. 32

1900 - Greiz : Henning
— 32 — Heinrich I. und Heinrich Ii. - In dieser Zeit traf das Vogtland eine furchtbare Heimsuchung. Ein ungeheurer Heuschreckenzug, aus dem Morgenlande kommend, verbreitete sich seit dem 14. August 1693 m zwei Heeren über Deutschland und gelangte den 16. August auch in das Vogtland. 3n verschiedene Haufen verteilt, denen kleinere Schwärme vorangingen, kamen sie in einer Breite von einer halben Meile dahergezogen und verfinsterten den Himmel. Bald flogen sie hoch über die Türme weg, bald flogen sie so niedrig, daß die Menschen sich durch sie hindurchschlagen mußten. Über Plauen hielten sie sich gegen zwei Stunden auf, schwärmten in den Straßen auf und nieder und drangen in die Häuser ein. Wo sie sich niederließen, lagen sie einen halben Fuß dick über einander. In Gärten, Feldern und Wiesen fraßen sie alles rein ab. Wenn ihre Flügel vom Tau des Nachts naß geworden waren, klebten sie so fest an der Erde, daß man sie nicht aufschaufeln konnte; wenn die Sonne sie wieder getrocknet hatte, flogen sie mit großem Getöse auf. In der Mittags-Hitze und bei Regenwetter legten sie sich in die Wälder; die ungeheure Last brach die stärksten Äste ab. Dabei fraßen sie Laub und Nadeln so kahl ab, daß nachher ganze Waldungen eingingen. Man suchte sie durch Feuer zu vertreiben und trieb die Schweine unter sie, die eine große Vorliebe für diese Nahrung zeigten; aber alles half gegen die ungeheuren Massen nichts. Erst wenn alles aufgezehrt war, zogen sie weiter und hinterließen einen gräßlichen Gestank. Hunger und Krankheiten waren in ihrem Gefolge. In Thüringen gingen sie endlich zu Grunde. In den sächsischen Dienst zurückgekehrt, stieg Graf Heinrich rasch zu den höchsten Würden empor. 1694 befehligte er die kursächsischen Truppen am Rhein als General feldzeugmeister und bewies hier solche Klugheit und Tapferkeit, daß man ihm mehrmals die Erhaltung des verbündeten Heeres verdankte. — Als Kurfürst Friedrich August von Sachsen 1695 den Oberbefehl über die kaiserliche Armee gegen die Türken übernahm, befehligte Heinrich Vi. als Generalfeldzeugmeister die sächsischen Truppen und machte 1696 die Schlacht bet Temeswar mit. Von Gicht und Fieber befallen, setzte er sich trotz seiner eigenen großen Mattigkeit und der Abmahnung des Kurfürsten zu Pferde und behauptete den ihm anvertrauten Posten siegreich gegen den Feind. — Als dann 1697 Prinz Eugen von Savoyen den Oberbefehl über das kaiserliche Heer übernahm, wurde Graf Heinrich Oberbefehlshaber der sächsischen und brandenburgischen Truppen. Im Kriegsrat des Prinzen nahm er eine hervorragende Stelle ein, und seine gewichtige Stimme bewirkte es hauptsächlich, daß Eugen sich durch den Widerspruch etlicher älteren Generale nicht beirren ließ, sondern beschloß, am 11. September die Übermacht der Türken, die unter Führung ihres Großsultans Mustapha sich bei Zcuta an der Theiß verschanzt und eine Brücke über diesen Fluß erbaut hatten, unverzagt

2. Bilder aus der Geschichte des Reußischen Landes und Fürstenhauses - S. 33

1900 - Greiz : Henning
anzugreifen. Es galt, die durch doppelte Verschanzungen gedeckte Brücke zu nehmen. Die Türken empfingen das heranrückende Heer mit einem furchtbaren Geschützfeuer. Graf Heinrich, der erste vor den Reihen seiner Regimenter, wurde, nachdem sein Pferd bereits zwei Schüsse bekommen hatte, von einer Büchsenkugel in den rechten Arm getroffen. Weil dieser aus einer Fleischwunde stark blutete, baten ihn etliche hohe Offiziere, das Treffen zu verlassen. Da aber der Graf gewahrte, daß die Seinen, über seine Verwundung bestürzt, zu wanken und zurückzuweichen begannen, rief er ihnen zu: „2 h r müßt nicht meinen, daß ich euch verlassen werde! Ich sehe wohl, daß anjetzo redlich gefochten und rühmlich gestorben sein muß. Ich will mit euch siegen und st erben und begehre auch nicht, daß jemand das Geringste mehr thue, als ihr sehen werdet, daß ich thue!" Den von Blut geröteten Degen mit der linken Hand emporhebend, führte er sein Treffen zum weiteren Angriff auf die Verschanzung des Feindes, während sein Pferd einen dritten Schuß durch den Hals erhielt. Der Kampf hatte schon eine Stunde gedauert, es war bereits fünf Uhr nachmittags, da gelang es dem Prinzen Eugen, am Ufer der Theiß eine Batterie aufzufahren und die Brücke des Feindes wie diesen selbst im Rücken zu beschießen. Die Türken gerieten darüber in Bestürzung; Graf Heinrich benutzte den günstigen Augenblick; er setzte die ganze Schlachtlinie des Fußvolks in Sturm gegen die Wälle; unter furchtbarem Blutbad wurde die erste und im Fluge auch die zweite Verschanzung genommen. Die Feinde, vom Geschütz der Kaiserlichen beschossen, flohen dichtgedrängt in schrecklicher Verwirrung zu der engen Brücke; unter der Masse der Fliehenden brach diese nahe am diesseitigen Ufer ein, und Hunderte, die sich durch Schwimmen retten wollten, fanden in den Wellen ihr Grab. Graf Heinrich, dessen Kleid, ohne daß er selbst verletzt wurde, noch von drei Kugeln durchlöchert wurde, stürmte, seine Truppen anfeuernd, allen voran gegen die vor der Brücke aufgefahrene Wagenburg der Türken, die von einigen Ianitscharen ver-zweiflungsvoll verteidigt wurde. Da schlug eine Büchsenkugel in sein linkes Bein und zerschmetterte eine Hand breit unter der Hüfte den Schenkelknochen. Nun mußte er freilich die Walstatt verlassen; sein Pferd, obwohl es einen vierten Schuß in den Bauch erhielt, trug ihn doch noch aus der Schlacht; fein Stallmeister, Ionas Kettner aus Greiz, geleitete ihn. Mit Mühe hob man ihn vom Pferd und brachte ihn zunächst in ein Zelt, wo er eilig verbunden wurde, am vierten Tage aber in die Festung Szegedin. Während die in den Oberarm gedrungene Kugel bald herausgeschnitten wurde, konnte die im Schenkel nicht gesunden werden. Am 1. Oktober zeigten sich schlimme Zufälle, die den Brand befürchten ließen. Graf Heinrich, von der Nähe seines Endes überzeugt, ließ sich das heilige Abendmahl reichen, das er erst wenige Wochen zuvor genossen hatte. Innerlich dadurch

3. Bilder aus der Geschichte des Reußischen Landes und Fürstenhauses - S. 24

1900 - Greiz : Henning
— 24 — alle Pferde waren weggenommen; die Lieferungen an die Kriegsheere mutz ten mit Schubkarren geschehen. Neben den sonstigen Auflagen mutzten gewöhnlich drei schwedische Regimenter erhalten und War nicht bloß mit Nahrungsmitteln, sondern auch mit Sold und Kleidung versorgt werden. Dazu wurden öfters Werbe Offiziere ins Land geschickt, um Soldaten zu werben, und diese erpreßten, was nur möglich war, wie denn einer mit seinen 40 Reitern in Remptendorf in einer Nacht für 194 Thaler verzehrte. — Schon im Jahre 1631, also noch bei Lebzeiten Gustav Adolfs, klagten die Reußischen Beamten, daß die schwedischen Reiter allen Unfug und Mutwillen trieben, die Einwohner schlügen und plagten, die Bauern mit den Ohren an den Tisch nagelten und Weiber und Kinder schändlich mißhandelten. Nach des Königs Tode verfiel die Kriegszucht völlig, und die Schweden hausten nun noch viel ärger und verübten die gräßlichsten Greuelthaten. Um dem Bauern seine letzte versteckte Habe abzupressen, banden ihn die schwedischen Soldaten und gossen ihm so viel Mistjauche in den Hals, bis der Magen aufgetrieben war, und traten ihm dann auf den Leib, daß die Jauche zum Munde wieder herausfuhr. Die scheußliche Mißhandlung nannte man spöttisch die schwedische Suppe. Zwar erteilten die Schweden sog Salva Guardias oder Schutzbriefe, aber diese schützten meist ebensowenig als die Schutzwachen. Am schrecklichsten ging es in den Jahren 1639 und 1640 zu. Am ersten Osterfeiertage 1639 brannten die Schweden Gera nieder nach einem Gefechte bei Plauen zog sich der schwedische General Baner vor den verfolgenden Kaiserlichen unter Piccolomini noch Saalfeld zurück. Das reußische Unterland wurde dabei von beiden Heeren entsetzlich mitgenommen, die meisten Orte an der Straße wurden niedergebrannt. Drei Wochen lang lagen gegen 100 000 Mann einander bei Saatfeld gegenüber. Als dann Baner Verstärkung erhielt, zogen die Kaiserlichen durch die Herrschaft Burgk, ohne eine Straße einzuhalten, quer durch die Felder. Sie setzten sich öfters an passenden Plätzen fest, aber die Schweden erstürmten diese,- so wurden Ziegenrück und Saalburg genommen und niedergebrannt. Das Land war so ausgeplündert, daß „an manchen Orten weder Gans noch Henne, weder Hund noch Katz übrig blieben", und viele Menschen Hungers starben. Die entsetzliche Not trieb die Bauern manchmal zur Gegenwehr; allein dadurch wurde das Elend nur vergrößert Als die Lvben-steiner Bauern an der Lemnitz sich ihr Vieh nicht rauben lassen wollten, wurden ihre Dörfer eingeäschert Da zu gleicher Zeit bei einem Überfall der Schweden in Möschlitz, Grochwitz und Crispendorf nicht bloß alles Vieh weggenommen, sondern auch das vorrätige Futter verdorben, Gerätschaften und Häuser zerstört und Einwohner totgeschossen waren, ergriff die ganze Gegend Entsetzen; viele Landleute

4. Bilder aus der Geschichte des Reußischen Landes und Fürstenhauses - S. 34

1900 - Greiz : Henning
gestärkt und erquickt, äußerte er: „Ach, wenn ich doch nach der jetzt vollbrachten Versöhnung mit Gott sterben sollte!" — sprach auch den bekannten Vers: „Wie bin ich doch so herzlich froh, dag mein Schatz ist das A und O u. s. w." Als er mit dem Stabssekretär Nehmiz allein war, sagte er: „Ach, wenn der liebe Gott wollte, daß ich vorletzt sterben sollte, ich stürbe gewiß selig!" und als dieser ihm ein langes Leben wünschte, erwiderte er: „Mein lieber Sekretär! Ihr und andere möget es zwar gut mit mir meinen, ich glaube auch wohl, daß allen den Meinigen mein Tod sehr zu Herzen gehn wird. Da ich aber doch einmal sterben soll und muß, so ist ja keine bessere Zeit dazu als diese, da ich vorerst Zeit und Naurn zur Buße habe und also ganz bereit zu meinem seligen Ende mich anschicken, und was den zeitlichen Ruhm betrifft, auf dem Bette der Ehre sterben kann. Laßt mich demnach gerne sterben und rufet mich nicht von Gott zurück, sondern betet für mich, daß er mein herzliches Verlangen erfüllen wolle." Mehr noch als ein äußerst gnädiges kaiserliches Handschreiben, in welchem seine Verdienste aufs höchste anerkannt wurden, und seine Ernennung zum königlich-polnischen und kurfürstlich-sächsischen Generalfeldmarschall erfreute ihn die Ankunft seiner geliebten Gemahlin, welche auf die Kunde von seiner Verwundung schleunigst von Hause abgereist war und am 7. Oktober bei ihm anlangte. Grade damals war eine scheinbare Besserung eingetreten, aber er ließ sich dadurch nicht täuschen. sondern sprach mit seiner Gemahlin viel von seinem Ende, von seinen Kindern, von der Lage seines Landes und seiner Diener und sah dem Tode ruhig entgegen. Am 18. Oktober verlor sich der Schlaf, heftiges Wundfieber und infolge dessen gesteigerte Schmerzen und stetes Erbrechen stellten sich ein. Der Graf sagte darum am 20. Oktober: „Kinder, nun werde ich sterben!" — und bat, ihm fleißig vorzulesen und für ihn zu beten. Der Generalstabssekretär las einige Sterbegebete, schloß aber mit einer Bitte um Genesung und Verlängerung des Lebens; da verwies ihm Graf Heinrich solches ernstlich und fragte, warum er nicht vielmehr bete, daß Gott ihn bald auflösen und sein herzliches Verlangen nach dem ewigen Leben erfüllen wolle. Als daraus seine Gemahlin Anlaß nahm, von der Freude des ewigen Lebens zu reden, richtete er sich lächelnd empor, indem er sich auf den linken Arm stützte, und brach in die Worte aus: „Ach, meine Amalie, die redet schön, die redet recht! Mein Schatz, du sollst mich ferner trösten und mir vorbeten !" — Den 21. Oktober verbrachte er von 11 Uhr mittags bis 4 Uhr nachmittags in steter Andacht, indem er auf alle Worte feiner Gemahlin genau acht hatte, daß ihm keines entginge. Da stellte sich ein starker Schlucken ein, der sein Herz heftig bewegte, und er seufzte: „Ach, wenn doch mein Gott nicht so lange außen bliebe, mich verlanget so sehr nach dem Himmel!" Da erinnerte ihn seine Gemahlin,

5. Bilder aus der Geschichte des Reußischen Landes und Fürstenhauses - S. 35

1900 - Greiz : Henning
— 38 — indem sie an den jüngst erfochtenen herrlichen Sieg anknüpfte, an das Wort 2. Timoth. 4, 7. 8.: „Ich habe einen guten Kampf gekämpfet, ich habe den Lauf vollendet, ich habe Glauben gehalten; hinfort ist mir beigelegt die Krone der Gerechtigkeit u. s. w." und bezeugte ihm, dajg der jetzige Kampf zwar härter, aber die Belohnung auch desto größer sein würde. Ohne die geringste Ungeduld zu zeigen, hielt er mit Beten und Seufzen an, bis er endlich ganz stille ward, und ihm die Augen zufielen. — Der Chirurg verband ihm auf sein Verlangen noch einmal seine Wunde; die Schmerzen ließen nach, aber die Mattigkeit nahm zu, und die Sprache wurde schwerer. Er sprach die Sterbegebete noch nach; der Feldprediger Cleemann segnete ihn auf seinen Wunsch ein. Nach einiger Zeit fragte ihn dieser, ob er auch seinen Jesum noch im Herzen habe; da öffnete er noch einmal die Augen, wie um solches zu bestätigen, schloß sie dann wieder und gab bei völligem Verstände mit gefalteten Händen den 21. Oktober 1697 nachts zwischen 11 und 12 Uhr unter den Gebeten und Thränen der Seinen seinen Geist in die Hände seines Erlösers. Er war 48 Jahre alt geworden. Sein Leichnam wurde einbalsamiert und unter Kanonendonner in feierlichem Zuge bis an die Brücke geleitet; dann brachte ihn der Stallmeister Kettner nach Greiz. Am 22. Dezember kam er hier an und wurde in einem metallenen Sarge in der Gruft der Kirche beigesetzt. Auch sein Schlachtpferd wurde, von seinen Wunden geheilt, nach Greiz gebracht und hier bis an sein Ende (im 30. Jahre) verpflegt. Sechzehn Jahre lang hatte nach Heinrichs I. Tode dessen zahlreiche Nachkommenschaft auf dem oberen Schlosse zu Greiz einen glücklichen Verein gebildet. Mit Heinrichs Vi. Tode schien das Verhängnis einzuziehen. Binnen Jahresfrist wurden 12 Glieder der älteren Linie hingerafft. Vielleicht hatte Heinrichs Gefolge den schleichenden Tod aus dem verpesteten Ungarn mitgebracht. Die Greizer Schlösser vereinsamten; die Witwe Heinrichs Vi. zog mit ihren Kindern nach Dresden; nur Heinrich Xiii. von Untergreiz und die Witwe Heinrichs V. von Rothenthal blieben übrig. 11. Kraf Heinrich Ii. Die beiden Söhne des Feldmarschalls Heinrich Vi. waren bei dem Tode ihres Vaters noch unmündige Kinder, Der ältere, Heinrich I., im vierten, der jüngere, Heinrich Ii., im zweiten Lebensjahre. Die verwitwete Mutter, die mit ihnen in Dresden lebte, erzog sie unter dem Beistand treuer Vormünder, des Grafen Heinrich Xiii. ä. L. Neuß_ von Untergreiz und des Grafen Heinrich~Xxiv. j. L. Reich zu Köstritz, mit großer Sorgfalt und gab ihnen treffliche Lehrer, die sie in allen nützlichen Wissenschaften unterrichteten und zur Gottesfurcht 3*

6. Bilder aus der Geschichte des Reußischen Landes und Fürstenhauses - S. 36

1900 - Greiz : Henning
önljteiten. Beide besuchten in noch jugendlichem Mer die Untoerft* täten Leipzig und Halle, der ältere auch die Ritterakademie zu Lune-oille; der jüngere zeigte besonders Anlage und Eifer für die Wissenschaften. Heinrich I. erkrankte auf einer Reise in Paris; sein Bruder, welcher eine längere Reife durch Italien gemacht hatte und dann nach Frankreich gegangen war, kam gerade rechtzeitig dorthin, um ihn noch am Leben zu treffen. Völlig bereitet auf sein Ende, bußfertig und in fröhlichem Glauben an seinen Erlöser, starb Heinrich I. in Paris ant 7. September 1714 im 21. Lebensjahre. Heinrich Ii., durch den Tod seines Bruders tief erschüttert, kehrte nach Dresden zu seiner trauernden Mutter zurück. Hier nahm er am 3. Sonntag nach Epiphania 1715, obwohl es schon getaut hatte, an einer Schlittenfahrt auf der Elbe teil. Als er sich mitten auf dem Strom befand, brach das Eis ein, und er stürzte mit Pferd und Schlitten in die Elbe. Während es feinem Reitknecht und seinem Begleiter Villier gelang, sich zu retten, gerieten die Pferde mit dem Schlitten unter das Eis, und die Bemühungen des jungen Grafen sich emporzuschwingen, schlugen fehl, da das Eis ihm unter den Händen brach. Schon ging ihm in dem starken Strom der Atem aus, als Villier auf dem Bauche herankroch, ihm die Hand reichte und ihm glücklich aus dem Wasser heraushalf. Diese Todesgefahr und Lebensrettung machte auf den lebenslustigen jungen Herrn einen ungemein tiefen Eindruck, so daß er, völlig umgewandelt, den Entschluß faßte, hinfort nicht mehr der Eitelkeit der Welt, sondern Christo allein zu dienen. Nachdem er eine Zeit lang in Halle verweilt hatte, um sich im Umgang mit frommen und gelehrten Professoren in seinem Christenglauben befestigen und fördern zu lassen, wurde er mündig gesprochen und übernahm auf den Wunsch seiner Mutter im Juli 1715 selbst die Regierung seines Landes, vermählte sich auch noch in demselben Jahre mit der Gräfin Charlotte Sophie von Bothmar. In dieser Ehe wurden ihm fünf Kinder, darunter vier Söhne geboren, von denen zwei schon vor dem Vater starben. Mit großem Ernste schaffte der junge Graf nicht nur seine eigene Seligkeit, sondern war auch bestrebt, lebendiges Christentum bei seinen Unterthanen zu wecken. Das Neue Testament las er fleißig in der Grundsprache ; selbst auf der Jagd, der er auf den Rat der Ärzte häufig oblag, pflegte er es bei sich zu führen und beim Gehen wie beim Wechsel der Standplätze darin zu lesen. Besonders lieb war ihm Arndts wahres Christentum, das er deshalb selbst in fernen Ländern, in den englischen Kolonien, da sich ihm Gelegenheit bot, verbreitete. Er zog tüchtige Pfarrer und Schullehrer heran, wohnte persönlich den Versammlungen der Geistlichen bei, erinnerte diese an den heiligen Ernst ihres Amtes, besuchte die Schulen, fragte selbst die Kinder und ermahnte sie zur Gottseligkeit. So suchte er auch christliche Zucht in

7. Bilder aus der Geschichte des Reußischen Landes und Fürstenhauses - S. 37

1900 - Greiz : Henning
— 37 — seinem Lande herzustellen und verbot alle Sauf- und Spielgelage und andere Zuchtlosigkeit. Jedermann hatte bei ihm, er mochte zu Hause, im Feld oder Wald sein, freien Zutritt. Er erleichterte möglichst die Lasten seiner Unterthanen und half, wo er konnte, den Armen. Nachdem er schon mehrere Jahre infolge seiner Vollblütigkeit an mancherlei Übeln gelitten hatte, auch einigemal ernstlich erkrankt war, befiel ihn Anfang Oktober 1722 ein hitziges Fieber, das am 17. zwischen 11 und 12 Uhr morgens seinem Leben ein Ende machte. Von Anfang war er auf seinen Tod gefaßt und bereitete sich mit Gebet und Betrachtung des Wortes Gottes ernstlich darauf vor. Obwohl zeitweise der Wunsch. länger zu leben, sich in ihm regte, gab er sich doch ganz in Gottes Willen und trug die Schmerzen, die manchmal so heftig wurden, das; er laut schreien nutzte, mit Geduld. Sein Gebet war kindlich und demütig, wie er denn einst betete: „Herr Jesu, in deine Hände befehle ich meinen Geist! Ach Herr, andre doch mein böses, garstiges, hoffärtiges, ungeduldiges Herz, mache doch eine neue Kreatur aus mir!" — Seine Mutter war auf die Nachricht von seiner Erkrankung von Dresden zu ihm geeilt. Seiner herzlichen Liebe zu ihr gab er noch am Tage vor seinem Ende bewegten Ausdruck, nachdem er sie lange unverwandt angesehen hatte. Auch seine Gemahlin suchte er zu trösten und zu beruhigen und segnete sie und ihre Kinder. — 3n seiner letzten Nacht lag er mit emporgerichtetem Antlitz lange in tiefen Gedanken und sagte dann zu seinem Hofprediger (in lateinischer Sprache): „O wie unbeständig ist alles!" Kurz danach rief er aus: „Alles mutz geschehen, wie es der höchste Lenker bestimmt hat!" Seine letzten Worte, an seine Schwester gerichtet, waren: „Adieu, ich will einschlafen!" Er lag noch einige Stunden, ohne Teilnahme zu zeigen, und entschlief endlich unter dem Gebet und Segensspruch des Hofpredigers. 12. Kraf Heinrich X. und Kraf Heinrich Xxix. von Köersdorf. Zu derselben Zeit, wo Graf Heinrich Vi. durch seine Kriegs-thaten sich hohen Ruhm erwarb, that auch ein Herr aus der jüngeren Linie sich durch seinen kriegerischen Geist hervor. Das war Hcinrich X. aus dem Hause Lobenstein, ein Enkel Heinrichs Posthumus. Nachdem er auf vielfachen Reisen durch England, Frankreich un*i Italien sein Wissen und seine Erfahrung bereichert hatte, nahm er in seinem 24. Jahre 1686 unter Karl von Lothringens Führung an dem Kriege gegen die Türken als Freiwilliger teil. Bei dem Sturm auf Ofen focht er in den ersten Reihen, kam zwar durch das Springen einer Mine in große Lebensgefahr, blieb aber unversehrt und hatte noch die Freude, einem Türken das Leben zu retten, der ihm von diesem Augenblick an bis an sein Lebensende mit heitzer Dankbarkeit zugethan

8. Bilder aus der Geschichte des Reußischen Landes und Fürstenhauses - S. 38

1900 - Greiz : Henning
-88- blieb und späterhin in Ebersdorf Christ wurde. — Im Jahre 1688 beteiligte er sich, wiederum als Freiwilliger, an dem Kriege der Venetianer gegen die Türken in Griechenland. Bei dem Sturm auf die Festung Negroponte auf der Insel Euböa wurde ihm, nachdem sein treuer Reitknecht dicht hinter ihm erschossen war, der rechte Schenkel durch eine feindliche Kugel zerschmettert. Er sank bewußtlos unter die Füße der Nachstürmenden und wäre verloren gewesen, wenn ihn nicht ein Schweizer Offizier hätte aufheben und ins Lager tragen lassen. Obwohl er so zunächst vom Tode gerettet war, traf ihn doch bald neues Mißgeschick: alle seine Diener wurden vom Spitalfieber hingerafft, und von allen Müteln entblößt, lag er verwundet fern von der Heimat in fremdem Lande. Die deutschen Regimenter, welche an dem Kriege teilgenommen hatten, kehrten, da der Feldzug mißlang, nach Deutschland zurück; — aber keine Kunde kam von Graf Heinrich in die Heimat, man hielt ihn für tot. Da machte sich sein treuer Türke auf, ging nach Venedig und von da nach Griechenland und wanderte, nach seinem geliebten Herrn suchend, so lange umher, bis er ihn in Zante fand. Heinrich war von seinen Wunden ziemlich genesender besuchte aber erst noch Athen, Korinth und andere Städte, um die griechischen Altertümer zu erforschen, ehe er im Jahre 1689 in die Heimat zurückkehrte. Sein Feuereifer war jedoch noch nicht abgekühlt. Auf Anregung Heinrichs Vi. machte er noch in demselben Jahre den Feldzug gegen Ludwig Xiv. und die Belagerung von Mainz mit. Dabei erlitt er aber durch einen Sturz vom Pferde eine solche Beschädigung seines kaum geheilten Beines, daß er von da an zeitlebens lahm blieb. Infolge dessen sah er sich auch bald genötigt, alle kriegerischen Unternehmungen aufzugeben und in die Heimat zurückzukehren. Da er bei der Erbteilung mit seinen Brüdern weder eine Stadt, noch ein Schloß erhalten hatte, erbaute er sich in Ebersdorf ein Residenzschloß. Er gründete die Linie Ebersdorf und starb im Jahre 1711. Sein einziger Sohn, Heinrich Xxix, bei des Vaters Tode erst zwölf Jahre alt, wurde samt seiner Schwester Erdmute Dorothea von seiner Mutter Erd mute Benigna, geb. Gräfin von Solms-Laubach, in Gottesfurcht auferzogen. Diese war mit dem berühmtesten Gottesgelehrten jenerzeit, Philipp Jakob öpcncr, welcher nach dem dreißigjährigen Kriege hauptsächlich eine Neubelebung der lutherischen Kirche herbeigeführt hat, eng befreundet. Heinrichs Erzieher, der Hofkaplan Spener, war in der Waisenanstalt August Hermann Franckcs thätig gewesen, und seine Begeisterung für dessen Werke der Barmherzigkeit entzündete auch die Gräfin-Mutter, so daß sie im Jahre 1732 ein Waisenhaus zu Ebersdorf gründete. 2m Schlosse hielt der Hofkaplan .Erbauungsstunden, die auch aus der Umgegend viele Teilnehmer herbeizogen ; die mildthätige Gräfin speiste oft die von auswärts Gekommenen und gewährte ihnen bei übler Witterung ein Nachtlager. Solche

9. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 62

1914 - München : Oldenbourg
— 62 — Abgeordneten der Stadt bleich und zitternd zu Füßen und flehten um Nachlaß. (Er aber erwiderte, wie solche Bitten und Fußfall ganz unnötig seien, das Geld sollten sie erlegen, und wo dies nicht bis den 8. des Abends 7 Uhr geschehen sei oder Geisel hiefür und zwar vier Personen von der Geistlichkeit und dem Adel, vier vom Rate und vier von der Gemeinde gestellt werden, wurde er alsbald das Schloß, die Stadt und alle umliegenden Flecken in lichte Flammen stellen." Ungeachtet der von der Stadt und dem Stifte, das viele silberne Kir-cheugefäße nach Frankfurt verkaufen mußte, aufgebrachten und gezahlten Brandschatzung wurde dennoch das Residenzschloß abgebrannt und in den Häusern der Stiftsgeistlichen übel gehaust. 15, Ein Kaiser in Würzbnrg (1658). Seitdem die Krönung der deutschen Könige zu Frankfurt üblich geworden war, zogen die von den Kurfürsten erwählten Habsburger auf der alten Heeresstraße, die von Wien über Regensburg, Nürnberg und Würzburg führte, zum Krönungsfeste. Infolgedessen erhielt die alte Bischofsstadt am Maine öfter kaiserliche Besuche, die uns von den Chronisten ausführlich geschildert werden. Am ](v August ^658 kam Kaiser Leopold I. auf dem Rückwege von Frankfurt unter dem Donner der Geschütze in Würz bürg an. Bis an die Zeller Steige waren 5000 Mann vom Landesausschusse und einige hundert geworbene Soldaten in Parade aufgestellt. Die gesamte Geistlichkeit war dem Kaiser bis ans Zellertor entgegengegangen und begleitete den von da unter einem Himmel Reitenden in den Dom. Pom Tore an bis zum Dome waren die Bürger und die Garnison mit Musik und Fahnen zu beiden Seiten aufgestellt, die Straßen mit Blumen bestreut, die Häuser mit grünen Zweigen und Bäumen verziert. Als der Kaiser nach abgehaltenem Tedeum mit dem (Erzherzoge und dem Kurfürsten auf das Schloß fuhr, wurde ihm an der Greden von 20 Jungfrauen ein Kranz überreicht. Am folgenden Tage nach der Tafel besuchte der Kaiser eine theatralische Aufführung in der akademischen Aula, wo er bei seiner Ankunft von dem damaligen Domprediger mit einer lateinischen Rede empfangen wurde. Nach Beendigung der Vorstellung besah Leopold die neuerbaute Mainmühle diesseits und das neue Kinderhaus und die Schneid- und Papiermühle jenseits des Maines. Am ^3., nachmittags um 3 Uhr, verließ er Würzburg unter denselben (Ehrenbezeugungen wie beim (Einzuge und reiste noch bis Kitzingen.

10. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 35

1914 - München : Oldenbourg
— 35 •— gebäude zwar vorhanden, aber eng und beschränkt. Nur besonders reiche Herren konnten ihre Wohnungen nach der Art der Wertheimer Burg ausbauen. Zudem wurde Burg Wertheim vorn Schicksal sehr begünstigt. Da sich Graf Georg Ii. mit seinen Bauern einigte, ging der Bauernaufstand, der den meisten fränkischen Burgen den Untergang brachte, ohne Schaden für ihn und sein Schloß vorüber. (Erst ü_654 sank die Burg infolge einer Beschießung durch die Kaiserlichen in Schutt und Asche. Line Belagerung. Leinde sind nah! Gellend kündet es des Wächters Horn vorn hohen Bergfried herab. Droben am Waldessaum hat das scharfe Auge des verlässigen Mannes einen Trupp Reiter erspäht. Jetzt traben 50—60 Berittene über die Talwiese; hinterdrein folgen Fußgänger, bewaffnet mit langen Speeren, dann folgen wagen, beladen mit Leitern und langen, mit Eisen beschlagenen Balken. Die Leute auf der Burg eilen an die Ringmauern, schauen durch die Scharten und rufen einander zu: Mordio, Blordio! Die Feinde kommen! Auf, auf zur wehr! Line bange Stunde ist vergangen. Der Feind geht daran die Burg zu umschließen. Drunten im Tale stehen die feindlichen Ritter. Die Knechte beginnen mit Leitern die Felsen zu besteigen. Etliche Fußgänger huschen auf dem Burgwege aufwärts. Überall suchen sie Deckung. Sie wollen heimlich das äußere Burgtor erreichen. Doch ist es zu spät. Rechtzeitig drehte sich die Zugbrücke in ihren Angeln und verschloß den Eingang gleichsam als zweite Türe. Der Burggraben ist jetzt ohne Übergang. Auf den runden Türmen und auf den Mauern hinter den Zinnen stehen die Burgleute, um ihr Heim zu schützen. Große Steine werfen sie hinab auf den Feind. Pfeile fliegen herab und herauf. Jetzt reiten drei Ritter den Burgweg herauf; der mittlere trägt eine Fahne und ruft hinüber in die Burg: „Graf, öffnet Euer Nest! wir schonen Haus und Leute l“ Aber der Burgvogt entgegnet ihnen aus dem äußeren Burgtor: „Kommt nur herein, wenn ihr könnt! wir haben euch ein feines Gericht hergerichtet; eilt euch, das Essen ist noch heiß!" Die drei Reiter ziehen sich zurück, denn schon schwirren Speere und pfeile ihnen entgegen. Nun kommen feindliche Knechte den Burgweg herauf. Sie suchen mit Reisigbündeln und Erde den tiefen Graben zu füllen. Mühselig und gefährlich ist die Arbeit, die die Burginsassen mit allen Mitteln zu hindern versuchen. )n der Nacht aber gelingt das Werk. Der Feind steht an der Mauer. Mit eisernen Haken sucht er die Zugbrücke 3*
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TM Hauptwörter (200)200

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