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1. Geschichte der Provinz Sachsen - S. 91

1906 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
31. Der Bauernkrieg. 91 .Ha gegen Fürsten und Herren verbanden sich in seiner Seele mit einem hochfahrenden, rastlosen Ehrgeize und einer malosen, religisen Schwrmerei. Auf die Bibel legte er wenig Wert, hielt aber viel von Trumen und Gesichten und glaubte mit Gott persnlich ver-kehren zu knnen. Um dem armen Volke zu helfen, predigte er den Umsturz der bestehenden Verhltnisse und die Gleichheit aller Menschen. Seine zndende Beredsamkeit schaffte ihm viele Anhnger, und berall, wohin er kam, grndete er Vereine, welche die Aufrichtung der all-gemeinen Gleichheit, Gtergemeinschaft und Vernichtung der Obrigkeit auf ihre Fahnen geschrieben hatten. Daher duldete man ihn auch uirgends lange. Zwickau mute er bald verlassen; er wandte sich nach Bhmen, fand aber hier keine Aufnahme und kehrte wieder in -seine Heimat zurck. Eine kurze Zeit hielt er sich in Nordhausen auf, dann ging er als Prediger nach Allstedt in S.-Weimar. Hier fand er groen Anhang; viele Meilen weit kamen die Menschen her, von Eisleben, Mansfeld, Sangerhausen, Frankenhausen, Halle, schersleben, um seine Predigt zu hren. Der Beifall der Menge machte ihn khn, immer lauter mahnte er, den unertrglichen Verhltnissen ein Ende zu machen. Da es bereits zu Aus-'schreitungen kam, griff der Kurfürst von Sachsen ein, und Mnzer mute nach ungefhr einem Jahre im August 1524 Allstedt wieder verlassen. Er wandte sich nach Mhlhausen. 3. Pfeiffer in Mhlhausen. In Mhlhausen wirkte damals ein Geistesverwandter Mnzers, das war Heinrich Pfeiffer. Dieser war in dem eichsfelder Kloster Reiffenstein Mnch gewesen, hatte das Kloster aber 1521 verlassen und Unterkunft bei dem Junker Heinz von Entzenberg auf der nahen Burg Scharfenstein gefunden, wo er Burgkaplan ward; auerdem predigte er auch den umwohnenden Bauern auf lutherisch". Da er in seinen Predigten den Landes-Herrn, den Kurfrsten von Mainz, angegriffen hatte, sollte er verhaftet werden, entwich aber noch rechtzeitig nach seiner Vaterstadt 'Mhlhausen. Am Sonntage Sexagesim 1523 trat er hier zum ersten Male ffentlich auf. Als nach beendigtem Gottesdienst der sogenannte Bierrufer, wie blich, von dem neben der Kirche liegenden Bierrufersteine" aus neues Bier ausgerufen hatte, sprang er auf 'i>en Stein und rief der berraschten Menge zu: Hrt zu, ich will euch ein ander Bier verkndigen," und dann griff er in seiner Rede heftig die Geistlichen an; Mnche, Pfaffen und Nonnen seien Teufelsgesinde, alles, was sie htten, wre armer Leute Blut und Schwei. Auch Sen Adel und die Fürsten schonte er nicht. Bei der Menge fand er groen Beifall, und der Rat mute es dulden, da Pfeiffer in einigen Kirchen predigte. Als aber ein Aufruhr in der Stadt ent--stand, den man ihm zur Last legte, mute er die Stadt im August 1523 verlassen. Gegen Ende des Jahres aber kehrte er wieder Zurck und predigte wie zuvor, was der Rat stillschweigend duldete,

2. Geschichte der Provinz Sachsen - S. 56

1906 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
56 18. bersicht der die wichtigsten Stifter und Klster im Bereiche ic. dem er die verschrfte Regel des Augustin gab. Norbert, der sittenstrenge, wenn auch von Hrte und Ehrsucht nicht freie Begrnder dieses Ordens, war von Geburt ein Deutscher und wurde schon 1126 Erzbischof von Magdeburg; dadurch haben die Prmonstratenser fr unsere Gegend eine ganz besondere Bedeutung erlangt. Das Kloster Unserer Lieben Frauen" in Magdeburg war das erste, das Norbert nach seiner Regel einrichtete. Von diesem Kloster aus, das als zweites Mutterkloster des Ordens galt, breitete sich dieser, wenn auch langsam, so doch stetig aus. Die Prmonstratenser waren zwar Mnche, aber auch zugleich Priester und gewannen deshalb groen Einflu auf das Volk. Die Bedeutung Norberts liegt besonders in der Pflanzung von Stiftern und Klstern in unfern slavischen Grenzlanden und in der Ausbildung einer groen Schar von Schlern, die seinem Vorbilde folgten. Das erste Kloster dieser Regel auf frher wendischem Gebiet ist Gottesgnaden bei Kalbe a. d. S.; jenseits der Elbe entstanden Jerichow (1144) und Leitzkau (1155); bei Sangerhausen wurde Rode gegrndet, bei Suhl Vera, auch das uralte Benediktiner-kloster St. Wiperti in Quedlinburg ward 1148 als Prmonstratenser-kloster eingerichtet. Die Tracht der Prmonstratenser ist wei und besteht aus Tunika, Skapulier und viereckigem Barett, darber im Chor ein weies Chorhemd und auf der Strae ein weier Mantel und breitkrempiger, weier Hut. 4. Die Vettelorden. Von ihnen sind besonders bedeutsam geworden die Dominikaner, Franziskaner und Augustiner. Sie hieen Bettelorden, weil sie nur von milden Gaben lebten und ihre Klster kein Eigentum erwerben durften. Dadurch waren sie auf die Städte als Wohnsitze hingewiesen, und in ihnen finden wir sie auch in groer Zahl vertreten. Dominikanerklster waren in Erfurt, Mh Ihausen, Nordhausen, Magdeburg, Halberstadt. Franziskaner oder Barfer hatten sich niedergelassen in Erfurt, Mhl-hausen, Langensalza, Nordhausen, Schleusingen, Halberstadt, Quedlinburg, Aschersleben, Stendal, Salzwedel, Magdeburg, Halle, Ziesar, Burg, Wittenberg, Torgau, Zeitz, Weienfels. Die Augustinereinsiedler sind besonders dadurch wichtig geworden, da aus ihnen die Reformation hervorging; sie befleiigten sich der Bibelforschung und fhrten einen strengen ueren Lebenswandel; auch Luther gehrte ihnen an. Und wo spter die Reformation Wurzel fate, da hatten meist die Augustiner den Boden bereitet und den Samen des Evangeliums ausgestreut. In Erfurt, Wittenberg, Magdeburg, Eisleben, den Wiegesttten der Reformation, waren Konvente dieses Ordens. Auerdem befanden sich Augustinerklster in Himmelpsorten bei Wernigerode, Sangerhausen, Langensalza, Nordhausen, Quedlinburg, Salzwedel, Herzberg. 5. Der Deutsche Orden. Dieser Orden war ursprnglich zur

3. Geschichte der Provinz Sachsen - S. 86

1906 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
86 30. Die Einfhrung der Reformation in der Provinz Sachsen. hier die evangelische Bewegung ihren Fortgang, und als der Erz-bischof die lutherische Predigt in der Stadt verbot, zogen die Brger scharenweise in die benachbarten kurschsischen und mansfelder Orte. Da griff der Erzbischof zu schrferen Mitteln. Als Ostern 1534 die neu gewhlten Ratsherrn sich weigerten, das Abendmahl in alter Weise zu nehmen, verbannte er sie mit Weib und Kind aus der Stadt. Die Brger, die nach auswrts zum evangelischen Gottes-dienst gingen, lie er ins Gefngnis werfen. Aber durch solche Schreckmittel wuchs nur die Liebe zum Evangelium. Und endlich kam auch fr die Brger Halles die Stunde der Befreiung von all den Verfolgungen und Qulereien. Der Erzbischof gebrauchte fr seine Liebhabereien und zur Befriedigung seiner Prachtliebe sehr viel Geld, so da seine Einknfte fr den Aufwand, den er trieb, bei weitem nicht ausreichten. Wiederholt hatten seine Untertanen schon die Schulden fr ihn bezahlt, jetzt sollte das Stift wieder 400000 Taler aufbringen, was fr Halle einen Anteil von 22000 Taler trug. Da erklrten die Brger, sie wrden die Summe nur dann bezahlen, wenn ihnen evangelische Prediger bewilligt wrden. Inzwischen erschien nun auch Justus Jonas in der Stadt und hielt am Karfreitag in der Kirche Unsrer lieben Frauen vor einer groen Menge die erste evangelische Predigt. Sofort ging zwar vom Erzbischof ein Schreiben an den Rat, worin er die lutherische Predigt bei Strafe verbot; aber eine Kirche nach der andern stellte einen evangelischen Prediger an. Erzbischof Albrecht verlegte nun seine Residenz nach Mainz, wo er 1545 starb. Sein Nachfolger Johann Albert von Brandenburg-Ansbach, unter dem ebenfalls Magdeburg und Halberstadt vereint waren, wohnte wieder auf der Moritzburg und suchte, da er ein eifriger Katholik war, die Reformation zu verhindern. Zum Glck fr die Stadt war aber seine Regierungszeit nur kurz, sie dauerte nur bis 1550. Erst seine beiden Nachfolger, Friedrich (von 155052) und Sigismund (155266), Shne des Kurfrsten Joachim Ii. von Brandenburg, waren evangelisch gesinnt, und Sigismund fhrte mit Zustimmung des Domkapitels in Magdeburg 1561 die Reformation durch. Nach Sigismunds Tode whlte das halberstdtische Domkapitel nicht wieder den Erzbischof von Magdeburg zu ihrem Bischof, sondern lste das seit 87 Jahren (14791566) geschlungene Band mit dem Erzstift; es whlte den zwei Jahre alten Sohn des Herzogs von Braunschweig, Heinrich Julius, und behielt sich die stellvertretende Regierung des Landes vor. In dem Be-kenntnisstand der nunmehr evangelischen Landeskirche ward dadurch aber nichts gendert. Die evangelischen Erzbischfe und Bischfe nannten sich hinfort Administratoren. Dadurch ging freilich der Glanz des geistlichen Titels verloren, denn Administratoren waren ganz allgemein Ver-
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