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1. Heimatkunde der Provinz Sachsen - S. 62

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
62 Heimatkunde der Provinz Sachsen. Uulturbild. I. Die wirtschaftlichen Verhältnisse. 1. Landwirtschaft. Infolge des fruchtbaren Lodens und des milden Klimas ist die Landschaft zur „Goldnen Aue", zur Kornkammer Nordthüringens geworden. Sie gehört zu den fruchtbarsten Gefilden unseres Vaterlandes. Wogende Getreidefelder, unterbrochen von dem satten Grün ausgedehnter Zuckerrüben- und süßduftender Nleeflächen bedecken weithin das Gelände. fluch Blumenkohl, Ivirsing, Weißkraut und andere K o h l a r t e rt gedeihen in dem humusreichen Loden vorzüglich. Oie sonnigen Abhänge der Höhenzüge, die Wege, Straßen und Gärten der Oörfer prangen im Schmucke zahlreicher Obstbäume, die ein vorzügliches Obst liefern. Frühe Kirschen, Aprikosen, Pfirsiche, alle Sorten Leeren, Apfel, Lirnen und Weintrauben werden von hier aus nach den Großstädten ausgeführt. Fette Wiesen an den Klußufern begünstigen in den wohlhabenden Laüerndörfern und auf den vielen großen Gütern eine umfangreiche Viehzucht. 2. Bergbau. Im königlichen Salzwerk zu Artern gewinnt man aus der starken Sole ohne Gradierwerke jährlich über 50 000 t Salz. Die Förderung der Kalisalze und deren Verarbeitung in Fabriken gibt Hunderten von Arbeitern guten Verdienst. In mehreren Steinbrüchen in der Umgebung des Städtchens Nebra werden ausgezeichnete Sand st eine gebrochen und bearbeitet. Als Pflaster- und Bausteine werden sie weithin auf dem Wasserwege verschickt. An vielen Orten findet sich vorzügliche Tonerde, die in Ziegeleien zu Mauer- und Ziegelsteinen verarbeitet wird. 3. Gewerbe. Oer Reichtum an Getreide führte zur Errichtung von großen Mühlenwerken, Branntweinbrennereien, Malzfabriken und Bierbrauereien. Oie reichen Zuckerrübenernten werden in zahlreichen Z uckerfabriken verarbeitet. Durch die ausgedehnte Viehzucht haben sich das $ leischergewerbe und ein lebhafter Viehhandel entwickelt. Ii. Verkehrswege. Oie Mulde ist sehr wegsam. Oie Täler der Helme und der Unstrut sind vorzügliche natürliche Verkehrswege. Sie gestatten die Anlage von Handels- straßen und Eisenbahnen ohne Schwierigkeiten. Dadurch hat sich ein reger Handelsverkehr entwickeln können. Eine große Verkehrsstraße durchschneidet die Mulde von Osten nach Westen, von Halle aus nach Nordhausen. Auf ihr führt die Halle-Nasseler Lahn nach dem Westen Deutschlands, vurch die Sachsenburger Pforte eilt das Oampfroß auf einer alten wichtigen Straßenlinie von Erfurt über Sangerhausen nach Magdeburg. Eine dritte Straßen- und Lahnlinie dient dem Verkehr im Unstruttals von Naumburg bis Artern. Iii. Besiedelung. 1. Die Bewohner sind Nordthüringer, von kräftigem Körperbau, lebhaft, gewandt und voll Humor. Gegen Fremde sind sie liebenswürdig, gastfreundlich und ohne Miß- trauen.

2. Heimatkunde der Provinz Sachsen - S. 92

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
92 Heimatkunde der Provinz Sachsen. liefert die besten Panzerplatten für die Küstenbefestigung. Durch ihre Lage an der Elbe und im Rreuzungspunkt wichtiger Verkehrsstraßen und Eisenbahnen hat sich die Stadt zum bedeutendsten Handels- und Schiffahrtsplatz der Provinz entwickelt. Im Zucker- Handel behauptet sie den ersten Platz in Deutschland. Berühmt ist der „Magdeburger Sauerkohl". Die Zestung Magdeburg ist Hauptstadt der Provinz Sachsen und des Kegierungs- bezirks Magdeburg, hier wohnt auch der Oberbefehlshaber des Iv. Armeekorps. Schönebeck an der Elbe ist eine bedeutende Handels- und Schiffahrtsstadt. An der Elbe sind drei Häfen angelegt. In Barby wird Ackerbau und Schiffahrt getrieben. Die Stadt hat eine Blinden- anstalt. E a l b e liegt in einer gesegneten Gegend an der Saale und treibt ausgedehnten Gemüsehandel, besonders in Gurken und Zwiebeln. Kbb, 54. Magdeburger vom. (Nach einer Photographie von (vdemar, Magdeburg.) Lernburg hat eine äußerst fruchtbare Umgebung und darum Getreide- und Gemüsehandel. Huf steilem Felsen an der Saale erhebt sich das alte Schloß. In der Bärengrube werden noch einige Bären gehalten. Staßfurt hat das größte Salzbergwerk Europas und mehrere Nalisalzfabriken. Gschersleben treibt bedeutenden Ackerbau, daher wird Zucker, Malz und Bier hergestellt. In der Nähe liegen Braunkohlenwerke. Quedlinburg (27) an der Bode ist ein alter Kaisersitz. Heinrich I., der Gründer der Stadt, liegt mit seiner Gemahlin Mathilde in der Stiftskirche begraben. Die Stadt hat eine großartige Blumen- und Samenzucht, außerdem Zucker- und Stärkefabriken sowie Webereien in Leinen und Wolle. Aschersleben (29) ist Stammort der brandenburgischen Markgrafen aus dem Hause der Askanier. Die Ruinen der Stammburg stehen auf dem Burgberge. Die Stadt liegt am Südrande der fruchtbaren Halberstädter Mulde. Darum hat sie be- deutenden Gemüse- und Samenbau, außerdem Maschinen- und Papierwarenfabriken.

3. Heimatkunde der Provinz Sachsen - S. 78

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
78 Heimatkunde der Provinz Sachsen. dieser Gegend rasch groß geworden, vort reiht sich Dorf an Dorf, Stadt an Stadt, besonders im Saaltale. Zwei Großstädte und zahlreiche Mittelstädte weist die Landschaft auf. Oie Gegenden, deren Bewohner nur Ackerbau treiben, sind nur mittelmäßig besiedelt. Vas Sand- und Heideland zwischen Mulde und Elbe ist der ungünstigen Erwerbsverhältnisse wegen nur schwach besiedelt- die Dörfer liegen weit auseinander. Nur einige Meinstädte haben sich dort entwickelt. 3. Siedelungen. fln der Elster liegt die alte Bischofsstadt Zeitz (33) mit einer blühenden Industrie. In mehreren Fabriken werden Solaröl und Paraffin gewonnen. Außerdem ist Zeitz durch seine Kinderwagen- und Pianofortefabriken, Webereien und Holzbildhauereien bekannt. In der Nähe des Landstädtchens Hohenmölsen wurde Kaiser Heinrich Iv. von seinem Segenkaiser Rudolf von Schwaben besiegt. Aber im Gewühl des Kampfes wurde Rudolf die rechte Hand abgehauen. Er hob sie empor und rief aus: „Das ist die Hand, mit der ich meinem" Kaiser Treue geschworen habe." Gottfried von Bouillon, der im ersten Kreuzzuge Jerusalem eroberte, stieß ihm kurz darauf den Schaft der Reichs- fahne in den Unterleib. Am folgenden Tage starb Rudolf in Merseburg und wurde im Dome beigesetzt. In Oürrenberg Bn der Saale ist ein aufblühendes Solbad, das besonders von den Bewohnern der Stadt Leipzig viel besucht wird. An der Saale liegt die alte Bischofsstadt Merseburg (21). Das Schloß war früher die Residenz der Bischöfe,' jetzt dient es als Regierungsgebäude. Denn die Stadt ist Hauptstadt des Regierungsbezirks Merseburg. Zm Schloßhofe wird heute noch in einem schwarzen Käfig ein Rabe gehalten. Daran knüpft sich die Sage: Der Rabe im Schlotzhofe zu Merseburg. Der Bischof von Merseburg hielt sich zu seinem vergnügen einen Raben. Eines Tages vermißte er seinen kostbaren Siegelring. Trotz eifrigen Suchens war er nicht aufzufinden. Der Leibjäger des Bischofs war aber neidisch auf den alten, treuen Kammerdiener Hans und wollte ihn verderben. Er lehrte den Raben die Worte: „Hans Dieb, Hans Dieb." Der Bischof hörte sie und ließ den Diener ergreifen. Trotzdem Hans wiederholt seine Unschuld beteuerte, wurde er verurteilt und hingerichtet. Bald darauf fanden Dach- decker den Ring im Neste des Raben. Da ergriff den Bischof bittere Reue. Er ließ in seinem ldappen das Bild eines Raben mit einem Ringe im Schnabel anbringen. Sein Anblick sollte ihn zu steter Buße gemahnen. Im Dome ist das Grabmal Rudolfs von Schwaben. In einem Glaskasten wird seine vertrocknete Hand gezeigt. Südwestlich von Merseburg liegt das Dorf Roßbach, hier schlug Friedrich der Große in 1 V2 Stunden in „der denkwürdigsten und lustigsten aller Schlachten" die drei- fach stärkere französische Armee. In der Schlacht bei Lützen starb der Schwedenkönig Gustav Adolf den Heldentod. Der „Schwedenstein", ein großer lvanderblock, bezeichnet die Stelle, wo seine Leiche aufgefunden wurde. Über dem Steine erhebt sich ein guß- eisernes Denkmal. Nicht weit davon, bei dem Dorfe Großgörschen, stießen die Verbündeten im Jahre 1813 zum erstertmale mit Napoleon zusammen. Trotz der Tapfer- feit der Preußen unter Blücher blieb die Schlacht unentschieden. Der preußische General Scharnhorst empfing hier die Todeswunde. Östlich von Großgörschen bei dem Dorfe Kitzen wurde das Lützowsche Freikorps von den Franzosen während des Ivaffen- stillstände? heimtückisch überfallen und fast vernichtet. Der Dichter Theodor Körner wurde schwer verwundet und wie durch ein lvunder gerettet.

4. Heimatkunde der Provinz Sachsen - S. 27

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
A. Die Thüringer Mulde. 27 Abb. 21. Hundejunge. (Nach einer Photographie von Spieß, Eisleben.) Venn sie konnten im Dunkeln nicht zurück, weil der Schacht so gefährlich war. Auf einmal sahen sie ganz fern in der Strecke ein Licht. Oa§ kam ihnen entgegen. Da freuten sie flbb. 22. Gruppe von Bergleuten. (Nach einer Photographie von Lpieß, Etzleben.)

5. Deutsche Geschichte - S. 283

1912 - Halle a.S. : Schroedel
283 3. Als Kaiser von Deutschland. Seit 1871. Wilhelm I. 18711888. (Gott mit uns.) Friedrich Iii. 1888 (99 Tage). (Furchtlos und beharrlich.) Wilhelm Ii. 1888 (feit dem 15. Juni). (Allweg gut Zoller.) Entwicklung der provim Sachsen. 1415. Friedrich I. erhlt die Nordmark oder Altmark. 1450. Friedrich Ii. erwirbt Wernigerode. 1648. Der Groe Kurfürst erwirbt im Westflischen Frieden das Erzbistum Magdeburg und das Bistum Halberstadt. 1680. Nach dem Tode des Administrators nimmt der Groe Kurfürst Magdeburg mit dem dazu gehrigen Halle und dem Saalkreis in Besitz. 1698. Friedrich Iii. erwirbt das Amt Petersberg. 1780. Friedrich der Groe besetzt nach dem Aussterben der Grafen von Mansfeld einen Teil der Grafschaft, etwa den Mansselder Seekreis. 18011803 Friedrich Wilhelm Iii. erhlt im Reichsdeputationshauptschlu: Mhl-hausen, Nordhausen, das Eichsfeld, Erfurt, Quedlinburg und einige kleinere Gebiets-teile wie Treffurt, Wandersleben und Dorla. 1815. Im Wiener Kongre erwirbt Preußen den nrdlichen Teil von Kurfachsen, nm-lich: Barby, Gommern, Wittenberg, Torgau, Bitterfeld, Delitzsch, Merseburg, Naumburg, Zeitz, Weienfels, Querfurt, Eisleben, Stolberg, Langensalza, Schleu-singen und Ziegenrck mit den dazu gehrigen Gebieten. Am 30. April 1815 wurde aus den genannten Gebieten die Provinz Sachsen gebildet.

6. Geschichte für Mittelschulen und ähnliche Lehranstalten der Provinz Sachsen - S. 259

1903 - Wiesbaden : Behrend
259 7. Aufblhen von Gewerbe und Handel. Groartigen Aufschwung erhielt die Industrie durch kunstvolle Maschinen. In manchen Gewerben ward dem Auslande der Rang abgelaufen. Auf dem Gebiete des Maschinen-baues berflgelte Berlin das ganze Ausland. Landwirtschaftliche Maschinen bauten die groen Fabriken in Buckau, Halle, Zeitz und Aschersleben. Elberfelder und Barmer Gewebe, Solinger Stahlwaren, Krupps Geschtze und Dreyses Zndnadelgewehre (Smmerda) erfreuten sich allgemeiner Bewunderung. Auch auf fast allen andern Gebieten der Industrie trat unsere Provinz er-folgreich in den Wettbewerb ein. In Neuhaldenslebeu und Bitterfeld wurden Ton- und Porzellanwaren, in Nordhausen und Mhlhausen Wollwaren angefertigt. Durch Anwendung von Dampfmaschinen lieferten die Bergwerke reichere Ausbeute an Kupfer (Eisleben), an Salzen (Stafurt, Schnebeck, Gr.-Salze, Halle, Artern) und an Kohlen (Aschersleben' Kalbe a. S., Halle, Weienfels, Bitterfeld, Wittenberg). Dem Verkehr muten immer neue Wege erffnet werden; das geschah durch Eisen-bahnen. Die Anlage derselben fand besondere Untersttzung, und bald breitete sich ein Netz von Bahnen der das Land aus. Im Jahre 1849 kam der elektromagnetische Telegraph zur Einfhrung, und schon 1853 hatten die preuischen Telegraphenlinien eine Lnge von 1427 Meilen. Auch die Handelsflotte des preuischen Staates entwickelte sich vorteilhaft; aber noch fehlte eine Kriegsmarine, die ihr Schutz gewhren konnte, Der König legte deshalb den Grund zu einer Kriegsflotte, welche auf 57 Schiffe mit 292 Kanonen anwuchs. 8. Sorge fr Kunst und Wissenschaft. Auf diesem Gebiete erwarb sich der kunstsinnige König besonders hohe Verdienste. Zur Hebung der Malerei stiftete er in Berlin und Dsseldorf tchttge Malerschulen mit den trefflichsten Knstlern als Lehrer. Die Werke der Baukunst zogen ihn mchtig an. Das Knigliche Schlo in Berlin wurde erweitert und verschnert, eine groe An-zahl von Gotteshusern lie er neu errichten und viele verfallene wieder-herstellen. Zum Weiterbaue des Klner Domes gab er alljhrlich 150000 Mark. Die Stammburg der Hohenzollern in Schwaben erhob sich herrlich aus ihren Trmmern; auch die Erhaltung und Wiederherstellung des alten Schlosses der Deutschen Ordensritter, der Marienburg, ist ihm zu verdanken. Die stilgerechte Wiederherstellung mittelalterlicher Kunstbauten in unserer Provinz, die bereits 1825 mit dem Magdeburger Dome be-gann, wurde fortgesetzt an den Domen zu Halb er st ad t, Stendal Raum-brg, Merseburg und an vielen Kirchen, so an der Barferkirche zu Erfurt, Stiftskirche zu Quedlinburg, Krypta zu Memleben, Lieb-srauenktrche zu Halberstadt u. v. a. Auch berhmte weltliche Baudenk-maler wurden wiederhergestellt, so die schnen Rathuser zu Stendal Arfurt und das Schlo zu Wernigerode. Nicht minder ehrte der König die Wissenschaften. Zur Pflege derselben zog er eine ganze Reihe von Ge-lehrten und Dichtern nach Berlin, und manches Talent erfreute sich seiner Untersttzung. Auch die Frderung der Volksbildung lie Friedrich Wilhelm sich angelegen sein. In der Verfassung war bestimmt, da der Unter-ruht m der Volksschule unentgeltlich zu erteilen sei; die Jugend solle in erster Lutte zu Gottesfurcht und Gottesliebe erzogen werden 9. Erwerbungen. Im Jahre 1850 erwarb Preußen auf friedlichem r*ege die alten Stammlande in Schwaben, Hohenzollern-Hechingen und Hohenzollern-Sigmaringen. Zur Anlegung eines Kriegshafens sur tue neue Manne wurde von Oldenburg ein Gebiet am Jadebusen gekauft. Der groartige Bau dieses Hafens begann 1855, und er ist unter Wilhelm I. 1869 als Wilhelmshaven" erffnet worden. 10. Des Knigs Ende. Preußen und Deutschland. Im Herbste 1857 erkrankte Frtedrtch Wilhelm Iv. so schwer an einem Gehirnleiden, da kaum 17*

7. Geschichte für Mittelschulen und ähnliche Lehranstalten der Provinz Sachsen - S. 298

1903 - Wiesbaden : Behrend
298 Seite 17561763. Sachsen wird im 7jhrigen Kriege von Friedrich dem Groen besiegt.......212. 217 1806. Kurfürst Friedrich August Iii. wird als Rheinbundfrst König von Sachsen...... 231. 241 1813. Der König Friedrich August hlt bis zur Leipziger Schlacht am Bndnis mit Napoleon fest . . 246 1815. Dafr mu er die nrdliche Hlfte seines Landes an Preußen abtreten...... 249. 250 Es vollendet sich der Aufbau der Provinz Sachsen. (S. 167. 191. 234. 250. 251.) Viii. Aufbau der einzelnen Regierungsbezirke unserer Provinz. A. Regierungsbezirk Magdeburg. 1415. Kurfürst Friedrich I. erwirbt mit der Mark Brandenburg die Altmark (ohne das Amt Kltze), das Wiegenland" unseres Staates. 1449. Kurfürst Friedrich Ii. erhlt die Lehnshoheit der die Grafschaft Wernigerode. Nach dem Aussterben des alten Grafengeschlechts fiel Wernigerode durch Verwandschaft an die Grafen von Stolberg, die sich 1678 in zwei Linien, Stolberg-Wernigerode und Stolberg-Stolberg trennten. Wernigerode kam durch Vertrag zwischen ersterer Linie und Friedrich Wilhelm I. ganz an Preußen. Seit 1826 bildet die Grafschaft einen eigenen Kreis. 1648 (50.) Der groe Kurfürst erwirbt das Frstentum Halber st ad t. 1670. Der groe Krfrst besetzt die frher von Halberstadt verwaltete Graf- schast Re gen(Rein)stein mit der Herrschaft Derenburg. 1680. Der groe Kurfürst nimmt das Herzogtum Magdeburg in Besitz. (Nach dem Tode des letzten Administrators.) 1688. Der groe Kurfürst erwirbt das frher Magdeburgische Amt Burg, das 1648 an Sachsen gekommen war. 1697. Kurfürst Friedrich Iii. erlangt die Schirmvogtei (Schutzherrschaft) der (1803) das Stift Quedlinburg, das 1803 in preuischen Besitz bergeht. 1773. Friedrich der Groe teilt den bisher kurmrkischen Kreis Ziesar dem Herzogtum Magdeburg zu. (Umtausch gegen Luckenwalde.) 1815. Friedrich Wilhelm Iii. erhlt die bis 1807 kurschsischen mter Barby und Gommern. 1816. Friedrich Wilhelm Iii. erwirbt das frher hannoversche Amt Kltze, das in der Fehdezeit 1391 an Braunschweig gekommen war. B. Regierungsbezirk Merseburg. 1648 (50.) Der groe Kurfürst erwirbt die alte Halberstdter Grafschaft Falken st ein und Dankerode. 1680. Der groe Kurfürst nimmt den magdeburgischen Saalkreis mit Halle a/S. in Besitz. 1698. Kurfürst Friedrich Iii. erwirbt das kurschsische Amt Petersberg. 1780. Friedrich der Groe besetzt nach dem Aussterben des Grafengeschlechts den magdeburgischen (stlichen) Teil der Grafschaft Mansfeld. 1815. Friedrich Wilhelm Iii. vereint damit den kurschsischen Teil der Graf-fchaft Mansfeld.

8. Geschichte für Mittelschulen und ähnliche Lehranstalten der Provinz Sachsen - S. 198

1903 - Wiesbaden : Behrend
198 andere Knstler Aufmunterung und Untersttzung. Er war auch der erste Fürst Europas, der die volle Glaubensfreiheit gewhrte. Viele Tausende franzsischer Hugenotten, Waldenser und Pflzer fanden bei ihm gastliche Aufnahme und mehrten bald den Wohlstand des Landes. Es gab franzsische Kolonien in Werben, Stendal, Burg, Kalbe a. S., Neuhaldensleben, Halberstadt, Halle und Magdeburg; die letzten beiden waren die bedeutendsten. Nchst Berlin hat der altbraudenburgische Teil unserer Provinz durch diese Einwanderung nicht nur geschickte Landleute und gewerbttige Kunsthandwerker (S. 196), sondern auch wissenschaftlich, geistig und sittlich bedeutende Persnlichkeiten gewonnen. La Fleur stiftete das pdagogische Institut in Halle, das spter mit der Universitt verbunden wurde. Allmhlich gingen die franzsischen Gemeinden in den deutsch-reformierten auf. Brandenburg bettigte sich auch weiterhin als Hort des Protestantismus. Den Lutheranern und den Reformierten verbot Friedrich Wilhelm den Mibrauch der Kanzel zu Streitereien. 11. Die letzte morgenlndische Pest, die 1679 der Ungarn nach Wien kam, verbreitete sich 1680 der Dresden in unseren Gegen-den und forderte schwere Opfer. Besonders heftig wurden 1681 Halle, Eisleben, Mansfeld, Halberstadt, Magdeburg und Nordhausen von der schrecklichen Seuche heimgesucht, während im nchsten Jahre Stendal, Tangermnde, Werben, Merseburg, Sangerhausen, Erfurt und selbst das Eichsfeld mit Benneckenstein schwer zu leiden hatten. Merkwrdigerweise blieben Wernigerode, Quedlinburg, Aschersleben, Mhlhausen und Eilenburg vor dem wtenden Wrgengel verschont. Es ist zu verstehen, da solche ernsten Zeiten einen bedeutenden Einflu auf das uere und innere Leben unserer Vorfahren ausbten und den Boden fr eine kirchliche Erneuerung (S. 202) vorbereiteten. 12. Seine Person. Der Groe Kurfürst hatte etne hohe, ritterliche Gestalt. In jungen Jahren wallte ihm sein volles Haar bis auf die Schultern, spter trug er nach der damaligen Mode eine mchtige gekruselte Perrcke. In der Kleidung zeigte er groe Einfachheit. Seine Gesichtszge waren in der Regel ernst, konnten aber auch freundlich und heiter fein. All fein Tun war getragen von wahrer Frmmigkeit und tiefem Gottvertrauen, und so wirkte und schaffte er in rastloser Ttigkeit bis in die sptesten Lebensjahre. 13. Sein Ende. Nach 48jhriger, segensreicher Regierung starb Friedrich Wilhelm mit den Worten: Ich wei, da mein Erlser lebt!" Seine gewaltigen Verdienste um Land und Volk in Verbindung mit unsterblichem Kriegsruhm hatten ihm schon bei Lebzeiten den Namen der Groe" eingetragen. Seine Regierung ist eine Glanzzeit unserer ruhmreichen vaterlndischen Geschichte. Der von ihm gelegte Grund war stark genug, den Knigsbau seiner Nachkommen zu tragen.
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