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1. Heimatkunde der Provinz Sachsen - S. 56

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
56 Heimatkunde der Provinz Sachsen. Hände aus und wollte ein neues Vpfer unter den Studenten ergreifen. Die erfaßte ein Grauen, und viele ergriffen die Flucht. Zaust hielt gute Kameradschaft mit den adligen Junkern unter den Studenten. Zu ihrer Belustigung trieb er mancherlei Nurzweil. Durch das engste Gäßchen Erfurts fuhr er mit einem zrveispännigen Fuder Heu. Seit der Zeit heißt es „Doktor Fausts Gäßchen". Einst zapfte er allerhand Weine aus einem hölzernen Tische. Dann gaukelte er den trunkenen Zechgesellen Weintrauben vor, die sie abschneiden wollten. Als aber der Zauber aufhörte, hatte jeder des andren Nase statt der Weintrauben in den Fingern. Die Hausflure sind mit Bildern der Gleichensage und von Luthers Aufenthalt in Erfurt geziert. An der ehemaligen Universität in der Michaelisstraße studierte einst Luther. Im früheren Augustinerkloster, dem jetzigen evangelischen Waisenhause, lebte er als Nlönch. Erfurt besitzt mehrere Schuh-, Lampen-, Maschinen-, Nudel-, Garn- und Möbel- fabriken und große Brauereien. Illühlhausen (3.5) liegt am Eintritt der Unstrut in das Mitteldecken und ist eine sehr gewerbtätige Stadt. In 14 Brauereien wird ein berühmtes Bier gebraut, hauptsächlich werden wollene und halbwollene Waren hergestellt. Ferner gibt es Fabriken für Nähmaschinen und Fahrräder, Tabak, Zigarren, Seife, Schuhwaren. Erholung findet der Nlühlhauser Bürger in dem prächtigen S t a d t w a l d e , dem zweitgrößten in ganz Deutschland, weit bekannt sind die Nlühlhäuser Brunnenfeste. weiter abwärts an der Unstrut liegt Langensalza (13). Die starke Schwefel- quelle im Badewäldchen bringt besonders Rheumatismuskranken Heilung. Bei Langen- salza wurde im Jahre 1866 die tapfere hannoversche Armee von den Preußen gefangen genommen. Zn der Nähe liegt T e n n st ä d t mit einem vielbesuchten Schwefelbade. Sömmerda ist berühmt durch seine Gewehrfabriken, hier lebte Dresse, der Er- finder des Zündnadelgewehrs. In Eckartsberga auf der Finne ist das Eckartshaus. Das ist ein Erziehungs- Haus für verwahrloste Rinder. Kölleda, „Ruhköln" genannt, liegt im „pfefferminzlande",- es ist der Mittel- punkt des Handels mit Gewürzpflanzen. Im wippertale liegt Sondershausen, umschlossen von einem Kränze be- waldeter höhen. Es ist die Residenz des Fürsten von Schwarzburg-Sondershausen. Auf einem langgestreckten Höhenrücken thront das fürstliche Schloß. An seiner Nord- seite schließt sich der herrliche fürstliche park an. Dort liegt das „Loh". Das ist ein ge- räumiger, rings von Bäumen umschlossener Platz mit einer Nlusikhalle. hier werden alljährlich von Pfingsten bis September an jedem Sonntage von der vorzüglichen Hof- kapelle unentgeltlich die berühmten „Lohkonzerte" gegeben. Aus weiter Ferne strömen die Zuhörer herzu. 2. Die Goldene Kue. Landschaftsbild. 1. Lage und Name, vie Goldene Kue breitet sich zwischen harz und lvind- leite, Eichsfeld und Uuerfurter platte aus. Ein 5eitenzweig der Windleite, der Nrmäuser, teilt sie in zwei Becken, vas nördliche ist die eigentliche Goldene Aue, das südliche das Frankenhäuser Lecken. Oer Name soll vom Grafen Botho von Stolberg stammen. Kls er von einem Kreuzzuge nach Palästina zurückkehrte, rief er aus: „Ich lasse jedem das gelobte Land und lobe mir die Goldene flu'." 2. Entstehung und Bodenbeschaffenheit. Die Goldene Aue ist eine Buntsandstein- mulde. Am Nordrande des Kyffhäufers sind die Erdschichten abgebrochen. Dadurch

2. Heimatkunde der Provinz Sachsen - S. 63

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
A. Die Thüringer Mulde. 63 Hn den Sitten der Väter halten sie vielfach noch fest, vor der Ernte wird in vielen Gemeinden ein Bittgottesdienst abgehalten. Da strömen frühmorgens am ersten Montage in der Erntezeit Schnitter und Schnitterinnen zum Gotteshause. Sicheln und Sensen legen sie an der Kirche nieder. fröhlichen Mutes gehen sie dann nach dem Gottesdienste an ihre schwere Arbeit. Besucht der „Herr" zum erstenmal die Schnitter auf dem Zelde, dann pflegt man ihn mit einigen Halmen „anzubinden". Dafür muß er sich durch ein Geldgeschenk lösen. Am Ende der Ernte erhalten die Schnitter außer dem üblichen Schmause ein Geld- geschenk, „den haferwisch". Ein Tanz auf der Scheunentenne oder im Gasthofe beschließt den Tag. Km Erntedankfeste hängt man überall in der Kirche einen Erntekranz auf. Zum pfingstfest werden allerhand Spiele aufgeführt. Obenan steht das King- oder Kranzreiten. Auf dem Pfingstplatze steht ein Pfahl, an dem oben an einer Ouer- stanze ein Ring oder Kranz befestigt ist. Die Burschen müssen im Trab vorbeireiten und den Kranz mit einer lanzenartigen Stange herabstechen. Die Sieger erhalten preise, Taschentücher, lvestenstoffe usw. Die hängen an einem Maibaume, der dem Zuge vorangetragen wird. 2. Volksdichte. Infolge des fruchtbaren Bodens der Landschaft ist besonders die Landwirtschaft zu hoher Blüte gelangt. Daher gibt es fast nur Dörfer und Landstädte. Da der Großgrundbesitz vorherrscht, sind die Dörfer vielfach sehr klein. Sie bestehen oft nur aus dem Rittergute und den Arbeiterhäusern. Die reichen Bodenschätze in der Tiefe sind bisher nur wenig erschlossen. Darum hat sich eine vielseitige Industrie trotz der günstigen Verkehrswege noch nicht entwickeln können. Das Gebiet ist deshalb nur mittelmäßig bevölkert. Z. Siedelungen. Am Nordwestrande der Goldenen Aue liegt: Nordhausen (32) an der Zorge, die größte Stadt der Landschaft. Sie war früher eine freie Reichsstadt und so angesehen, daß verschiedene Turniere hier ab- gehalten wurden. Ihr Aufblühen verdankt sie ihrer Lage am Kreuzungspunkte mehrerer Handelsstraßen. Sie versorgte den Südharz und das Eichsfeld mit Brotkorn aus der Goldenen Aue. Der Reichtum an Korn begünstigte auch die Gründung vieler Lrannt- weinbrennereien. In 70 Brennereien wird jetzt der berühmte „alte Nordhäuser Korn" hergestellt. In den 16 Tabakfabriken wird meist Kautabak bereitet. Nördlich von Nord- Hausen liegt das „Gehege", die Lunge Nordhausens. Durch seinen prächtigen lvald, seine schönen Anlagen und die Gehegekonzerte im Sommer ist es der Lieblingsplatz für jung und alt geworden. Sangerhausen (13) am Nordostrande der Goldenen Aue ist Knotenpunkt mehrerer Eisenbahnen. Die fruchtbare Umgebung und die günstige Verkehrslage be- günstigten die Entwicklung mehrerer Industriezweige, wie Malzfabrikation, Bier- brauerei, Branntweinbrennerei, Eisengießerei, Maschinen- und Schuhfabrikation. In der St. Ulrichskirche ist das Grabmal Ludwig des Springers. Er soll die Kirche gebaut haben aus Dankbarkeit für seine wunderbare Rettung aus der Gefangenschaft auf dem Giebichenstein bei Halle. Sangerhausen besitzt ein prächtiges Rosarium, das in der Blütezeit viele Besucher von auswärts herbeilockt. Am Zuße der Rotenburg liegt das Landstädtchen K e l b r a inmitten reicher Obst- gärten und üppiger Zluren. Die Orte T i l l e d a am Krjffhäuser und lvallhausen an der Helme waren einst Kaiserpfalzen. Auf der Ouerfurter platte liegt das Landstädtchen (Huerfurt, d. i. Zurt an der Oueme, mit einem hochgelegenen alten Schlosse. Es ist bekannt durch die „Esels- wiese", einen Jahrmarkt, der in der Gsterwoche abgehalten wird. Daran knüpft sich folgende Sage:

3. Heimatkunde der Provinz Sachsen - S. 92

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
92 Heimatkunde der Provinz Sachsen. liefert die besten Panzerplatten für die Küstenbefestigung. Durch ihre Lage an der Elbe und im Rreuzungspunkt wichtiger Verkehrsstraßen und Eisenbahnen hat sich die Stadt zum bedeutendsten Handels- und Schiffahrtsplatz der Provinz entwickelt. Im Zucker- Handel behauptet sie den ersten Platz in Deutschland. Berühmt ist der „Magdeburger Sauerkohl". Die Zestung Magdeburg ist Hauptstadt der Provinz Sachsen und des Kegierungs- bezirks Magdeburg, hier wohnt auch der Oberbefehlshaber des Iv. Armeekorps. Schönebeck an der Elbe ist eine bedeutende Handels- und Schiffahrtsstadt. An der Elbe sind drei Häfen angelegt. In Barby wird Ackerbau und Schiffahrt getrieben. Die Stadt hat eine Blinden- anstalt. E a l b e liegt in einer gesegneten Gegend an der Saale und treibt ausgedehnten Gemüsehandel, besonders in Gurken und Zwiebeln. Kbb, 54. Magdeburger vom. (Nach einer Photographie von (vdemar, Magdeburg.) Lernburg hat eine äußerst fruchtbare Umgebung und darum Getreide- und Gemüsehandel. Huf steilem Felsen an der Saale erhebt sich das alte Schloß. In der Bärengrube werden noch einige Bären gehalten. Staßfurt hat das größte Salzbergwerk Europas und mehrere Nalisalzfabriken. Gschersleben treibt bedeutenden Ackerbau, daher wird Zucker, Malz und Bier hergestellt. In der Nähe liegen Braunkohlenwerke. Quedlinburg (27) an der Bode ist ein alter Kaisersitz. Heinrich I., der Gründer der Stadt, liegt mit seiner Gemahlin Mathilde in der Stiftskirche begraben. Die Stadt hat eine großartige Blumen- und Samenzucht, außerdem Zucker- und Stärkefabriken sowie Webereien in Leinen und Wolle. Aschersleben (29) ist Stammort der brandenburgischen Markgrafen aus dem Hause der Askanier. Die Ruinen der Stammburg stehen auf dem Burgberge. Die Stadt liegt am Südrande der fruchtbaren Halberstädter Mulde. Darum hat sie be- deutenden Gemüse- und Samenbau, außerdem Maschinen- und Papierwarenfabriken.

4. Heimatkunde der Provinz Sachsen - S. 30

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
30 Heimatkunde der Provinz Sachsen. orte des Harzes geworden. Auf dem Burgberge baute Heinrich I V. die Harzburg. Jetzt ist sie eine Ruine. Z. Wernigerode (18), d. i.rodung eines werniger, am Ausgang des Holzemmen- tales, ist Ausgangspunkt der Harzquerbahn und der Lrockenbahn. Oer eigenartigste Schmuck ist das Zürstenschloß auf luftiger Bergeshöhe, das schönste harzschloß, wernige- rode hat bedeutenden Holzhandel, sowie Schokoladen- und Zichorienfabriken. Kbb. 23. Schloß Wernigerode. (Nach einer Photographie von Kose, Wernigerode.) 4. Blankenburg, d. i. Burg auf blankem Felsen, ist eine vielbesuchte Sommer- frische mit schönem Schloß. 5. Ehale, am Eingang des Lodetales, hat riesigen Fremdenverkehr, Eisenhütten- werke, Maschinen- und Zementfabriken. 6. Gernrode, nach dem Markgrafen Gero genannt, hat Streichholz- und Waffen- fabriken. vie berühmte Stiftskirche hat der Markgraf Gero im Rundbogenstil erbaut,' er liegt auch darin begraben. Inschrift: „Zu Laußnitz Erster Fürst was ich, Oreißik wendischer Herren tödt ich,

5. Heimatkunde der Provinz Sachsen - S. 27

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
A. Die Thüringer Mulde. 27 Abb. 21. Hundejunge. (Nach einer Photographie von Spieß, Eisleben.) Venn sie konnten im Dunkeln nicht zurück, weil der Schacht so gefährlich war. Auf einmal sahen sie ganz fern in der Strecke ein Licht. Oa§ kam ihnen entgegen. Da freuten sie flbb. 22. Gruppe von Bergleuten. (Nach einer Photographie von Lpieß, Etzleben.)
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