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1. Die Heimat - S. 102

1899 - Leipzig : Degener
102 Provinz getrennte Kreis Schleusingen. An der Ostgrenze dieses Landes fließt die Schleuse vom Thüringer Walde in die Werra; an derselben liegt die nach ihr benannte Kreisstadt Schleusingen (4), welche vom 13. bis 16. Jahrhundert Residenz der Grafen von Henneberg war und 1815 preußisch geworden ist. Hier befindet sich noch das Schloß dieser Grafen. In Schleusingen ist ein Fichtennadelbad. Nordwestlich von Schleusingen ist in der Mitte des Kreises die größte Stadt desselben an dem Gebirgsfliißchen Suhla*) entstanden, welche nach letzterem Suhl (12) genannt wurde. Diese Stadt liegt an der Bahn, welche Plane (über Oberhof) mit Meiningen verbindet. Der Haupt- nahrungszweig der Bewohner ist Eisenwaren- und Gewehrfabrikation, welch letztere seit Jahr- Hunderten in großem Rufe steht und nicht nur Kriegswaffen aller Art, sondern auch Jagdgewehre und die verschiedensten Luxuswaffen liefert, so daß Suhl mit Recht das „deutsche Damaskus" genannt werden kann. Außerdem besitzt Suhl ein Solbad. Über der Stadt erhebt sich der Dom- berg mit dem Ottilienstein, einem aussichtsreichen Porphyrselsen. Aufgaben: Zeige am Gebiet des Thüringer Waldes die Beziehung zwischen den Naturprodukten und der Beschäftigung der Bewohner! Bestimme die Haupt- und Zweigbahnen dieses Gebietes. 2. Das fruchtbare Centralbecken von Thüringen. (Kreise: Stadt- und Landkreis Erfurt, Weißensee und Langensalza.) Alles Land zwischen dem Harze und dem Thüringer Walde war wohl nr- sprünglich eine Hochebene mit dem Hauptwall im Westen, dem Eichsfeld, und mit allmählichem Abfall nach Osten, wurde aber im Laufe der Zeit durch die iu deu Geröllboden sich tief eingrabenden Flüsse zu Stufen und Hügeln nmgeschassen. In der Mitte dieser Gegenden liegt das große Centralbecken von Thüringen, zu dem Flüsse und Bergzüge zusammenschießen (um den Zusammenfluß vou Unstrut und Gera herum). Vor dein Durchbruch der Unstrut bei Sachsenburg befand a) An der alten Hauptstraße durch Thüringen legte der Sage nach zu Anfang des 8. Jahr- Hunderts ein gewisser Erpo den Grund zu einem Orte an der Gera, wo er die Wanderer durch eine Furt des Flusses führte. Letztere nannte man „Erbesfurt" (Erpis fort) — die Furt des *) Suhla, ältere Form Snlaha. Sul geht auf sa}-, sal, gehen eilen, strömen zurück: aha — Wasser. y: 1 : 1000000. Das Centralbecken von Thüringen. (Stadt- und Landkreis Erfurt, Weißensee und Langensalza.) sich hier eiu großer See, weshalb dieses Beckeu mit Diluvial- und Alluvialge- bildeu, besonders mit Lehm und Humus- reichem Schlamm bedeckt ist. Wegen der großen Fruchtbarkeit nannte Luther die Gegend von Erfurt eiue Schmalzgrube. An dem Rande des Beckens sind die größten Städte der Gegend entstanden, da die Tiefe der Mulde selbst (bei Sömmerda 162 in) dem Anbauer uicht die nötige Sicherheit gegen Wassersge- fahr bot. Unter dem Buntsandstein liegt allenthalben die Zechsteinformation, an vielen Stellen mit ausgeschlossenen Gips- und Steinsalzlagern.

2. Die Heimat - S. 108

1899 - Leipzig : Degener
— 108 — b) An der Zorge liegt die Stadt Nordhausen (27v2). S. S. 87. An der Stadt ist der lieb- liche Hain „Gehege". Beliebte Ausflugspunkte sind der Kohnstein, das Jhlefelder Thal und die Ruinen des Hohnstein und der Ebersburg. Ausgaben: Zeige, daß Nordhausen die wichtigste Stadt dieses Gebietes ist! Bilde nach den Hauptindustriezweigen Rückschlüsse auf die Beschaffenheit der Gegend. ° Aufgaben über den Bezirk Erfurt: Bezeichne nach Flüssen und Gebirgen die Grenzen des Bezirks! Die Gestalt des Bezirks! Bestimme die Hauptprodukte! Bilde nach der Größe folgende Städte-Grnppen: a. Stadt- kreise, b. über 10000, c. über 5000, d. Kreisstädte! Bestimme die Eisenbahnen des Bezirks! Suche nach dem Ortsverzeichnis (am Schluß des Buches) die Städte auf, welche in den letzten 80 Jahren a. am meisten zugenommen, b. am meisten abgenommen haben, und gieb die Gründe für diese Erscheinungen an! B. Regierungsbezirk Merseburg. 5. Die Goldene Äue und die südlichen Vorlierge des Harzes. (Kreis: Saugerhausen.) Das Land zwischen Harz und Kysshänser und von Nordhausen bis Artern führt wegen seiner Fruchtbarkeit den Namen „Goldene Aue". Wohl giebt es in unserem Vaterlande noch andere Gegenden (wie z. B. die Centralmulde von Thüringen), welche diesen Namen verdienten, aber gerade diesem Lande ist er eigen geworden, vielleicht wegen der Worte des ans Palästina zurückgekehrten Grafen Botho von Stolberg: „Ich lafse jedem das gelobte Land und lobe mir die Goldne Au." Jedenfalls war dieselbe in der Urzeit ein in sich abgeschlossener Meerbusen jenes Urmeeres, welches die ganze thüringische Gebirgsmnlde einst erfüllte. In demselben setzten sich Muschelkalk und bunter Sandstein ab, und Meeresgeschöpfe, deren Reste wir in den bekannten Enkriniten (— fossilen Resten von Seelilien aus der Klaffe der Stachelhäuter —) des Muschelkalkes bei Sachsen- bürg und in anderen Tierresten der Trias dieses Thales finden, erhielten ihr Grab darin. Reiche Waldungen der Tertiärzeit sind uns in mächtigen Braun- kohleulageru überliefert. (Im Osten der goldenen Aue von Sangerhausen und Wallhausen bis Arteru.) Das von der Meeresflut zurückgelassene Thal nimmt von Westen nach Osten an Breite zu und endigt an der Unstrnt bei Artern. Die Helme ist der Hauptfluß der Aue, welcher zahlreiche Bäche des Südharzes (Zorge Thyra :c.) aufnimmt. Tief gerötet wälzt die Helme ihre trüben Fluten dem tiefsten Punkte bei Kalbsried zu, um sich hier in die Unstrnt zu stürzen, deren klares Wasser bald ihr rotes Gewand annimmt. Wenn aber Wolkenbrüche Gebiet der oberen Helme u. Edipper. (Stadtkreis Nordhausen und Kreis Grafschaft Hohenstein.)

3. Die Heimat - S. 110

1899 - Leipzig : Degener
110 — mutigster Lage unter den Ruinen der Rotenburg befindet sich das Städtchen Kelbra (23/4), von reichen Obstgärten und üppigen Fluren lieblich umrahmt. Im Westen der Goldenen Aue liegt an der Helme und an der Bahn (Halle—kassel) die Ackerstadt Heringen (2'/«). Seit 1815 steht die ehemalige Grafschaft Stolberg unter der Landeshoheit von Preußen. Sie besteht aus den beiden Standesherrschaften Stolberg-Roßla und Stolberg-Stolberg, welche in den Harz hineingreifen und mit zum Kreise Sangerhansen gehören. Der Hanptort in der Graf- schast Stolberg-Roszla ist der Flecken Roßla (2'/.,) an der Helme mit einem gräflichen Schloß. — Der Hauptort der Grafschaft Stolberg ist das Städtchen Stolbcrg a. Harz*) (2) in dem engen Waldthal der Thyra. (S. Seite 83—84.) — In einem Seitenthale des Harzes (nördlich vom Kysshänser) liegen die Trümmer der vormals stattlichen und sesteu Quästenburg über dem Dorfe Questenberg, Ivo alljährlich am 3. Psingsttage ein aus der Umgegend starkbesuchtes Volksfest ge- feiert wird. Aufgaben: Woraus erklärt sich die Erscheinung, daß die Städte am Rande der „Goldenen Aue" auftreten? Bestimme die Eisenbahnen des Kreises Sangerhausen! 6. Das Mansfclder Land. (Mansselder Gebirgs- und Seekreis.) Der südöstliche Harz gleicht mehrere Meilen weit täuschend den Tieflands- ebenen der Nachbarschaft; er besitzt viel Ackerland, welches aber anf den höher gelegenen Flächen nicht so ertragsfähig ist, als in den lieferen Gegenden der Thäler und Mulden. Ein bedeutender Teil dieser Gegenden ist mit Wäldern bestanden, in denen die Laubhölzer vorherrschend sind. Dieselben versorgen die Bewohner mit Brennholz und verschaffen vielen Leuten Beschäftigung. Auch be- Herbergen die Wälder Verschiedeue Arten des jagdbaren Wildes; muntere Eich- Hörnchen, die Affen unserer Wälder, hüpfen von Ast zu Ast, und fröhliche Sänger schaukeln sich auf den Zweigeu. In den Thälern befinden sich an den fast nie fehlenden Waldbächen kräuterduftende Wiesen, die ein kräftiges Futter geben. — An die waldreichen Gegenden schließt sich im Südosten das Kupferschieferbergland von Mausfeld, ein von Bachschluchten zerrissenes Plateau, das mit 60 m hohen Wänden zur Saale abfällt. Hier herrscht die Formation des Zechsteins vor, unter welchem das Rotliegende lagert. Auf der Sohle des Zechsteins findet sich in einer bedeutenden Strecke (von Friedeburg über Gerbstädt, Klostermausfeld, Helbra, Benndorf, Wimmelburg, Wolferode und Hornburg) der Kupferschiefer, der einen bedeutenden Bergbau auf Kupfer und Silber hervorgerufen hat. Dieses Knpferschieferflöz beläuft sich in seiner Mächtigkeit bis zu 37 cm. Der Reichtum au Erdschätzen hat die Entstehung und Hebung verschiedener Dörfer in einem langen und schmalen Thale, dem sogen. „Grunde" veranlaßt, deren Lage und Bauart an die Weberorte im schlesischen Gebirge erinnern. Der Mittelpunkt des bergmännischen Beamtentums ist die Stadt Eisleben. Die „Mansfelder Kupfer- schieferbauende Gewerkschaft" hat sich in so bedeutendem Umfange entwickelt, daß *) Es gießt noch 2 Städte mit dem Namen Stolberg (Stollberg): eine im Rgbz. Aachen, die andere in der sächsischen Kreishauptmannschaft Zwickau.

4. Die Heimat - S. 111

1899 - Leipzig : Degener
111 — sie in ihrem Berg- und Hüttenbetriebe den größten industriellen Unternehmungen Europas beigezählt werden muß. Das gewonnene Silber ist früher an die königliche Münze in Berlin geliefert, wo davon die bekannten Thaler geprägt wurden, welche auf ihrem Revers die Aufschrift führen: „Segen des Mausfelder Bergbaues." 1889 betrug die Produktion der Mansfelder Gewerkschaft 15 329 t Knpfer und 86714 kg Silber. — Der Boden ist in den östlichen Gegenden bis zur Saale durchschnittlich fruchtbar. Größere Thonlager sind in der Saalgegend, kleinere in der Eisleber Gegend. In der Flur vou Schraplau bildet der Kalk- stein den Untergrund, während in den Fluren von Wimmelburg, Eisleben und< Gerbstädt sich Gips findet. Die Bewirtschaftung des Bodens wird aber erschwert durch die Ausläufer des Gebirges und die verschiedenen Terraineinschnitte einer- seits und die au verschiedenen Orten in großen Mengen vorkommenden Schacht- halden (= unregelmäßige Bodenerhöhungen als Zeugen des in früheren Jahren wenig rationell betriebenen Bergbaues) andrerseits. Letztere hindern nicht nur die regelmäßige Beackerung, sondern wirken auch insofern ungünstig auf die be- nachbarte Vegetation, als sie Schwefelteile enthalten und diese infolge von Witte- rungseinflüffen, namentlich bei Wind nach vorhergegangener Trocknis, sich ihrer Um- gebung mitteilen. (Es läßt sich annehmen, daß der Reinertrag solcher mit Halden bedeckten Grundstücke in maximo um 30 °/0 geschmälert wird.) Zu den frucht- barsten Gegenden gehört die Aue zwischen den letzten Ausläufern des Harzes und den nordöstlichen Höhenzügen des thüringischen Hügellandes, welche sich von Eis- leben bis an den Mansfelder See hin erstreckt. Derselbe hat eine Größe von ca. 1500 Morgen (382^ ha), ist weit und breit das einzige große Wasserbecken, weshalb er ebenso wie die Steppenseen Asiens auf die wauderude Vogelwelt eine große Anziehungskraft ausübt. Früher befaud sich noch ein zweiter See in der Nähe, dessen Wasser einen unterirdischen Abfluß uach den Schächten der Eisleber Gegend fand. Ein großes Pumpwerk sorgt dafür, daß sich in dem jetzt trocknen Becken kein Wasser mehr ansammeln kann, und ein Ringkanal um das Becken herum führt die zufließenden Gewässer nach der Salzke, welche sich bei Salzmünde in die Saale ergießt. Die Umgegend des Mansfelder Sees ist ein fruchtbares Kulturland. Der aus feinem Stanb, Sand und Lehmgemisch bestehenden Löß- decke, deu Erdschichtenverschiebungen, welche die Kohlenflöze bei Ober-Röblingen und Teutschenthal fast frei legteu und den Salzlagern, deren Abbau jetzt in An- griff genommen wird, verdankt 2/3 der ganzen Gegend ihren Reichtum. Dazu kommt an den südlichen Gehängen geschützter Stellen ein in guten Jahren er- giebiger Weinbau. Außer der Salzke fließen zur Saale: Schleuze, Mansfelder Wipper *) mit Eine; die Selke fließt in die Bode. Aber auch unterirdisch fließende Gewässer giebt es im Mansfelder Lande; es sind die in die Erde getriebenen Stollen, welche zur Abführung der Grubengewässer dienen, (cf. S. 66—67.) *) Ssmpper = wippar-acha, wippar = wipfen = t»lipseit, springen, acha — Wasser, als» Wipper — hüpfendes Wasser.

5. Die Heimat - S. 64

1899 - Leipzig : Degener
— 64 — Hausen). Nebenlinien gehen von dieser Harzgürtelbahn bis tief in den Harz hinein, ja sogar über den ganzen Harz von Nord nach Süd hinüber. Diese Linien sind: Frose, Wallenstedt, Gernrode, Quedlinburg; — Gernrode, Alexisbad, Güntersberge, Hasselfelde; — Halberstadt, Quedlinburg, Thale; — Halberstadt, Langenstein [mit Seitenlinie nach Derenbnrg], Blankenburg, Rübelaud, Elbinge- rode, Tanne, Sorge,' Braunlage, Stöberhai, Wieda, Walkenried; — Heudeber, Wernigerode, Jlseuburg, Harzburg, Vienenburg; — Wernigerode, Signalfichte [mit Seitenlinie über Schierke nach dem Brocken]; Elend, Sorge, Beuneckenstein, Ilfeld, Nordhausen; — Langelsheim, Lautenthal, Wildemann, Clansthal-Zeller- feld; — Scharzfeld, Lauterberg, Andreasberg; — [Nordhausen, Ilfelds. 0.!]; — Berga-Kelbra, Stolberg-Rottleberode. g\ Die Naturschätze des Harzes und ihr Einfluß auf Besiedelung. 1. Der Bergbau und Hüttenbetrieb im Qberharze. In der Gran- wacke und Kohlenformation ist der Harz reich an Metallen. Er liefert Silber, Kupfer, Blei und Eisen. Der Bergbau auf diese Metalle führt bis ins Mittel- alter zurück, war aber bis 1500 unbedeutend. Erst nach diesem Jahre nahm er größere Ausdehnung an und veranlaßte die Gründung der alten Bergstädte Zeller- feld, Clausthal, Wildemann, Lautenthal (an der Innerste), Grund (am Jberge), Altenau (an der oberen Oker), St. Andreasberg (im S.-O. der Hochfläche). Nur der Bergbau im Rammelsberge*) war schon vor dieser Zeit von Bedeutung; er veranlaßte die Entwicklung der Kaiserpfalz Goslar**) zu einer Stadt. Berg- lente aus Joachimsthal in Böhmen und aus Franken führten die Blütezeit des oberharzischen Bergbaues herbei. Zuerst wurde derselbe gewerkschaftlich betrieben; nach und nach kam er aber in die Hände des Staates (Hannover), der bis 1866 sämtliche Werke gekauft hatte. Die Erzlagerstätten liegen zum Teil sehr tief, so daß einzelne Schächte bis unter den Meeresspiegel Hinabgeheu. Der Schacht Wilhelm Ii. ist 865 m tief, noch 235 m unter dem Meeresspiegel; er ist der tiesste Schacht des Harzes, einer der tiefsten Schächte des europäischen Kontinents. Der Samsonschacht bei Andreasberg ist 850 m tief. Der ehemalige Dorothea-Schacht bei Clausthal ist 560 m tief; er liegt mit seiner Sohle nur wenig über dem Meeresspiegel. Aus diesen Tiefen holt der Bergmann die Erdschätze, wie silberhaltigen Bleiglanz, Zinkblende, Kupferkies:c. Mühsam ist diese Arbeit, ja doppelt erschwert, weuu der Bergmann im tiefen Schöße noch den Kampf mit den Naturgewalten anfzu- nehmen hat. Grubenwasser stellen sich ein. Großartige Einrichtungen sind ge- troffen, um dieselben unschädlich zu machen. Maschinen heben die Gewässer, welche in langen Stollen abfließen. Der wichtigste ist der Ernst August-Stollen *) Der Sage nach soll unter Ltto I. das Pferd eines kaiserlichen Jägers, Namens Ramm, ein Stück Silbererz aus dem Erdreich gescharrt haben. Nach dem Entdecker des Silberreichtums nannte man den Berg Rammelsberg. **) Goslar — (lar = Stätte, Niederlassung) Stätte an der Gose.

6. Die Heimat - S. 156

1899 - Leipzig : Degener
— 156 — Steinbrüche ausgezeichnet, während das östlich davon liegende Dorf Vvrwohle bedeutende Port- land-Cement-Fabrikation besitzt. Der Hauptausfuhrplatz dieser Baumaterialien an der Wasser- straße der Weser ist Holzminden (9) an der Mündung der Holzminde in die Weser; hier befindet sich eine stark besuchte Baugewerk-Schule. — Nördlich davon der Flecken Bevern, nach dem eine Linie der Herzöge von Brauuschweig- Bevern benannt wurde. Vom Hils bis an den Harz reicht das Bergland des Kreises Gandersheim, das zum Leine- und Innerste-Gebiet gehört. In einem rechten Seitenthale der Leine die Kreisstadt Gandersheim (23/4) an der Gande, einst berühmt durch die alte Abtei mit dem Nonnenkloster, in dem die mittelalterliche Dichterin Hroswitha um 980 als Nonne lebte. — Westlich davon der Eisenbahnknotenpunkt Kreiensen. Am westlichen Harzrande das Jndustriestädtchen Seesen (4l/s) mit einer Heilquelle und einem Bade. — Südlich davon der Flecken Gittelde; in der Nähe das Mundloch des Ernst-August- stollens, welcher 26 km lang ist und die Gewässer der Bergwerke des Oberharzes abführt. Am Nordwest-Rande ^des Harzes: der Flecken Lutter am Barenberge, wo Tilly 1626 Christian Iv. von Dänemark besiegte. — Die Hütten von Langelsheim, Oker und die Werke am Rammelsberge befinden sich als „Kommunion-Gebiet" im gemeinsamen Besitz von Prenßen und Brauuschweig. Das brannschweigische Gebiet zu beiden Seiten der mittleren Oker, welches südlich bis zum Bruchgraben und östlich an einzelnen Stellen bis an die Aller reicht, ist eine wellenförmige Ebene, die sich durch Fruchtbarkeit auszeichnet. Be- dentendere Höhen sind: die 230 in hohe Asse mit reichen Waldungen und deu Ruiueu des Stammschlosses der Grafen von der Asseburg, der 327 m hohe Elmwald, der durch harte Muschelkalkschollen gebildet wird, die sich in das Gebiet des weichen Kenpers und Lias verschoben haben. Am Fuße der Höhen befinden sich reiche Braunkohlen- und Steinsalzlager, so bei Helmstedt und Schöningen. V: 1 :1 000 000. Die Kreise Holzmindeii und Gandersheim, 2. Das Hauptgebiet an der mittleren Oker. (Kreise: Brauuschweig, Wolfenbüttel, Helmstedt.)

7. Die Heimat - S. 168

1899 - Leipzig : Degener
— 168 — 2. Das Oberland. Das waldreiche Oberland ist von vielen kleinen Seitenthälern der Saale durchzogen, deren Bewohner sich mit Waldwirtschaft und Viehzucht beschäftigen. In dem schönen Wiesenthale liegt die Industriestadt Schleiz (5) in gartenreicher Umgebung. — Im ^oberen Thale der Wetterau das durch seine Biehmärkte bekannte Städtchen Tanna (1v>). An den steilen Ufern der Saale das ärmliche Städtchen Saalburg (3/4)- Eine gegen die Sorben erbaute Burg bildete den Ausgangspunkt des Ortes. Hier war eine Hauptstcition an der alten Frankenstraße Nürnberg—leipzig. Links von der Saale im Lemnitzthale der Badeort Lobenstein (3). die ehemalige Residenzstadt des Fürsten von Reuß-Lobenstein. Nördlich von Lobenstein liegt in dem Friesathale der Flecken Ebersdorf (3/4), eine besuchte Sommerfrische mit evangelischer „Brüdergemeine." Aufgaben über die thüringischen Staaten. Bestimme die politische Verteilung des Thüringer Waldes und Frankenwaldes! — Welche Höhen Thüringens schließt jeder Staatxein? — Gieb die Flüsse eines jeden Staates an! — Stelle die Hauptlebensquellen der thüringischen Staaten zusammen und begründe ihre Entwicklung! — Gruppiere die Hauptstädte der thüringischen Staaten nach ihrer Größe und suche die Gründe für diese Erscheinungen! — Welche historischen Beziehungen hat die Saale bis zur Jlmmündung! — Bezeichne an der alten südthüringischen Verkehrsstraße von Halle und Leipzig nach Hessen die Ver- kehrsstationen in den Entfernungen von je 20—"25 km! — Gieb die kürzesten Bahnverbindungen an von Halle nach jeder Hauptstadt der thüringischen Staaten, desgl. von Erfurt nach denselben Städten und gruppiere nach den Entfernungen! - Die Bahnverbindungen von Erfurt nach jedem Badeorte Thüringens! — Grup- piere die thüringischen Staaten nach ihrer Größe, nach ihrer Volkdichte! Worin ist die letzte Erscheinung begründet? — Vergleiche die Größe eines jeden Staates mit der Größe des Heimatskreises (oder Heimatslandes)! — :c. A n h a n g. 1. Staatsform und Landesregierung vorstehender Staaten unter 15, C und I). Jeder Staat ist eine durch Verfassung eingeschränkte (— konstitutionelle) erbliche Monarchie. An der Spitze jeder Landesregierung steht ein Ministerium mit mehreren Abteilungen. Das Volk wird vertreten durch eine Anzahl von Abgeordneten in dem Landtage eines jeden Landes. 2. Das Militär der Staaten unter B, C und D. Die Bundesfürsten der vorstehenden Staaten haben die Verwaltung und Verwendung der von ihnen zu stellenden Truppen in Preußens Hand gelegt. Dem Iv. Armeekorps gehören Anhalt, Altenburg, die beiden Schwarzburg und die beiden Rens; an: Anhaltisches Jns.-Reg. Nr. 93 in Dessau und Bernburg. Jns.-Reg. Nr. 152, 2. Bat. in Zerbst, et. S. 148.

8. Die Heimat - S. 117

1899 - Leipzig : Degener
— 117 — von Halle ist nach Westen, derjenige nördlich von Halle nach Osten geöffnet. Die Saale durchfließt auf dieser Strecke die thüringisch-sächsische Tieflandsbucht, welche die mittlere von den drei deutschen Tieflandsbuchten ist. Bis Weißenfels treten die Höhen noch nahe an die Saale heran und bilden dort ein schönes Thal; weiter abwärts treten sie mehr zurück, bis sie unterhalb der Stadt Halle sich dem Flusse wieder nähern und dort ein prächtiges Thal bilden. Die Zuflüsse der Saale sind auf der linken Seite dieser Strecke außer der Uustrut klein, wie z. B. Geisel bei Merseburg, Laucha bei Lauchstädt, Salzke bei Salzmünde :c. Der größte Saale-Zufluß auf der rechten Seite ist die von dem Elstergebirge kommende Weiße Elster mit Pleiße, welche von Leipzig ans, in mehrere Arme geteilt, West- lich zur Saale geht. Oberhalb der Stadt Zeitz zweigt von der Elster ein im 16. Jahrhundert erbauter Floßkaual oder Floßgrabeu ab, der unterhalb der Stadt Lützen in die Saale fließt; jetzt ist derselbe ohne Bedeutung. Der Boden dieses Saalegebietes besteht aus älterem und jüngerem Schwemm- lande (Diluvium und Alluvium) und ist darum durch große Fruchtbarkeit ausge- zeichnet. Üppige Fruchtselder und Obstplautageu wechseln mit einander ab; selbst Ortsnamen geben Hinweise auf die Ertragsfähigkeit des Bodeus, wie der Name „Zeitz" beweist, der von dem wendischen „Cit" (d. i. Weizen) herkommen soll. Wo der Getreidebau nicht möglich ist, wie an den Höhen des Saalethales bei Naumburg, spielt der Weiubau eine wichtige Rolle. Dem sehr ergiebigen Acker- ban und der üppigen Wiesenkultur mußte allerdings der Wald weichen, so daß nur noch wenige und verhältnismäßig kleine Forsten als nützliche Zierden der Landschaft erhalten sind. Die Bodenschätze, die vorwiegend in den bedeutenden Braunkohlenlagern im ganzen Saalegebiet, besonders zwischen Saale und Elster, gegeben sind, ersetzen den Mangel an Brennholz und liefern das Material zu einer großartigen In- dustrie in der Herstellung von Solaröl, Teer und Paraffin. Ein kleineres Stein- kohlenlager befindet sich bei Löbejün. Große Salz lag er ziehen sich an der Saale entlang (cf. S. 95 ff.); von ihnen zeugen die Salzquellen bei Köseu, Dürrenberg, Halle :c., welche der Salzbereitung dienen und in Solbädern Verwendung finden. In der porphyrreichen Gegend nördlich von Halle wird Kaolin oder Porzellanerde gefunden, welche teils in der Porzellanfabrik zu Lettin, einem Dorfe nordwestlich von Halle, verarbeitet, teils in andere Porzellanfabriken versandt wird. Ein anderer mineralischer Reichtum besteht in Sandsteinen, die besonders bei Weißenfels weiß und fein, darum für Bildhauer brauchbar sind. Auch an landschaftlichen Schönheiten ist kein Mangel. Wir finden sie an deu beiden Stellen, an denen sich die Saale durch enge Thäler windet: a) die windungsreiche und malerische Thalstrecke von der Ilm- mündung bis Naumburg. Schon von Saalseld an hat sich die Saale ihr Bett im Muschelkalk und Buntsandstein eingegraben, welche Gesteine die hohen Saaluser bis Weißenfels bilden. Von Jena bis Naumburg haben die sich an den Muschelkalkwänden hinaufziehenden Weinberge mit ihren kleinen Wachthänschen der Gegend ein besonderes Gepräge verliehen. Viele Burgen und Burgruinen

9. Heimatkunde der Provinz Sachsen - S. 27

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
A. Die Thüringer Mulde. 27 Abb. 21. Hundejunge. (Nach einer Photographie von Spieß, Eisleben.) Venn sie konnten im Dunkeln nicht zurück, weil der Schacht so gefährlich war. Auf einmal sahen sie ganz fern in der Strecke ein Licht. Oa§ kam ihnen entgegen. Da freuten sie flbb. 22. Gruppe von Bergleuten. (Nach einer Photographie von Lpieß, Etzleben.)

10. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 5

1914 - München : Oldenbourg
— 5 — (siehe nachfolgend „Stockstatt"). Das Badegebäude lag 50 m vor der rechten Flanke des Befestigungswerkes. Die bürgerliche Niederlassung gehörte jedenfalls zu den bedeutenderen Siedelungen am vorderen Limes, da dieselbe Gunst der Verhältnisse, durch die das mittelalterliche Miltenberg 3utn Stapel- und Umschlagplatz für die mainauf- und mainabwärts wandernden Güter geworden ist, schon zur Römerzeit die militärische Station zu einem der wichtigeren Plätze des Grenzverkehrs machte. Genauere Ausgrabungen zur Feststellung der Ausdehnung und Anlage des Lagerdorfes fanden noch nicht statt. Unfern des römischen Schutzwalles lief die Grenzstraße, von der die Straßen zu den Kastellen abzweigten. Sie deckt sich auf weite Strecken mit alten, noch heute begangenen Verkehrswegen. Bei dem Kastell Altstadt erwies sie sich als ein 9 m breiter Straßenkörper, der teilweise noch 60 cm dick, an vielen Stellen aber bis auf die unterste Steinlage zerstört war. Zum Unterbau waren rauhe, mauersteinartige Bruchsteine, anderwärts große Wacken aus dem Fluß oder dem tieferen Untergrund verwendet. Den £?auptkörper bildete gröberes und feineres, zu einer festen Masse zusammengestampftes Sandgeröll. Die Straße lief von dem Kastell Walldürn über Altstadt, tlrennfurt, wörth, ©bernburg, Niedernberg, Stockstadt nach Großkrotzenburg, weitere Straßenzüge verbanden die Kastelle mit den rückwärts gelegenen Siedelungen. So zog von Stockstadt eine Straße nach Dieburg, Pfungstadt und Gernsheim am Rhein, eine andere nach Groß-Gerau, die vielleicht den Verkehr mit dem Mainzer Legionslager vermittelte. (Db außer ihr noch eine direkte Verbindung mit Mainz und ob eine solche mit Frankfurt in römischer Zeit bestanden hat, ist ungewiß. Die Zerstörung des Kastells muß bald nach der Mitte des 3. Jahrhunderts erfolgt sein. Allem Anschein nach wurde die Befestigung mit stürmender ^and genommen und niedergebrannt, wie der Brandschutt bei Aufdecken der Überreste bezeugt. Die alemannischen (Eroberer mögen die Ruinen gemieden haben. (Erst später, vielleicht bei der Ausdehnung der fränkischen Herrschaft auf das Gebiet südlich des Maines, wurde in der Nordecke ein kleiner (Einbau (28 X 30 m) zur Sicherung der wichtigen Maintalstraße angebracht*). Der gesamte Kastellbering wurde in frühkarolingischer Zeit einheitlich wiederhergestellt. Die nicht allzusehr beschädigten Türme erstanden wieder; die Tore führten durch das Torhaus oder den Torturm. )m f^aupthof des römischen Mittelgebäudes wurde jedenfalls aus den Steinen des Prätoriums eine romanische Kirche errichtet, deren (Entstehungszeit nicht ermittelt werden kann. *) F. Winkelmann hält die Errichtung des Lindaus als einen Versuch, das Kastell noch einmal zu einem militärischen Stützpunkt zu machen (vielleicht unter Aurelianus [2?o—275]) für wahrscheinlicher. Deutsche Gaue Xiv, Heft 263/26^.
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TM Hauptwörter (200)200

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