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Provinz getrennte Kreis Schleusingen. An der Ostgrenze dieses Landes fließt die Schleuse vom
Thüringer Walde in die Werra; an derselben liegt die nach ihr benannte Kreisstadt Schleusingen
(4), welche vom 13. bis 16. Jahrhundert Residenz der Grafen von Henneberg war und 1815
preußisch geworden ist. Hier befindet sich noch das Schloß dieser Grafen. In Schleusingen ist
ein Fichtennadelbad.
Nordwestlich von Schleusingen ist in der Mitte des Kreises die größte Stadt desselben an
dem Gebirgsfliißchen Suhla*) entstanden, welche nach letzterem Suhl (12) genannt wurde. Diese
Stadt liegt an der Bahn, welche Plane (über Oberhof) mit Meiningen verbindet. Der Haupt-
nahrungszweig der Bewohner ist Eisenwaren- und Gewehrfabrikation, welch letztere seit Jahr-
Hunderten in großem Rufe steht und nicht nur Kriegswaffen aller Art, sondern auch Jagdgewehre
und die verschiedensten Luxuswaffen liefert, so daß Suhl mit Recht das „deutsche Damaskus"
genannt werden kann. Außerdem besitzt Suhl ein Solbad. Über der Stadt erhebt sich der Dom-
berg mit dem Ottilienstein, einem aussichtsreichen Porphyrselsen.
Aufgaben: Zeige am Gebiet des Thüringer Waldes die Beziehung zwischen
den Naturprodukten und der Beschäftigung der Bewohner! Bestimme die Haupt-
und Zweigbahnen dieses Gebietes.
2. Das fruchtbare Centralbecken von Thüringen.
(Kreise: Stadt- und Landkreis Erfurt, Weißensee und Langensalza.)
Alles Land zwischen dem Harze und dem Thüringer Walde war wohl nr-
sprünglich eine Hochebene mit dem Hauptwall im Westen, dem Eichsfeld, und mit
allmählichem Abfall nach Osten, wurde aber im Laufe der Zeit durch die iu deu
Geröllboden sich tief eingrabenden Flüsse zu Stufen und Hügeln nmgeschassen.
In der Mitte dieser Gegenden liegt das große Centralbecken von Thüringen, zu
dem Flüsse und Bergzüge zusammenschießen (um den Zusammenfluß vou Unstrut
und Gera herum). Vor dein Durchbruch der Unstrut bei Sachsenburg befand
a) An der alten Hauptstraße durch Thüringen legte der Sage nach zu Anfang des 8. Jahr-
Hunderts ein gewisser Erpo den Grund zu einem Orte an der Gera, wo er die Wanderer durch
eine Furt des Flusses führte. Letztere nannte man „Erbesfurt" (Erpis fort) — die Furt des
*) Suhla, ältere Form Snlaha. Sul geht auf sa}-, sal, gehen eilen, strömen zurück: aha
— Wasser.
y: 1 : 1000000.
Das Centralbecken von Thüringen.
(Stadt- und Landkreis Erfurt, Weißensee und Langensalza.)
sich hier eiu großer See, weshalb dieses
Beckeu mit Diluvial- und Alluvialge-
bildeu, besonders mit Lehm und Humus-
reichem Schlamm bedeckt ist. Wegen der
großen Fruchtbarkeit nannte Luther die
Gegend von Erfurt eiue Schmalzgrube.
An dem Rande des Beckens sind die
größten Städte der Gegend entstanden,
da die Tiefe der Mulde selbst (bei
Sömmerda 162 in) dem Anbauer uicht
die nötige Sicherheit gegen Wassersge-
fahr bot. Unter dem Buntsandstein liegt
allenthalben die Zechsteinformation, an
vielen Stellen mit ausgeschlossenen Gips-
und Steinsalzlagern.
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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b) An der Zorge liegt die Stadt Nordhausen (27v2). S. S. 87. An der Stadt ist der lieb-
liche Hain „Gehege". Beliebte Ausflugspunkte sind der Kohnstein, das Jhlefelder Thal und die
Ruinen des Hohnstein und der Ebersburg.
Ausgaben: Zeige, daß Nordhausen die wichtigste
Stadt dieses Gebietes ist!
Bilde nach den Hauptindustriezweigen Rückschlüsse
auf die Beschaffenheit der Gegend.
° Aufgaben über den Bezirk Erfurt: Bezeichne
nach Flüssen und Gebirgen die Grenzen des Bezirks!
Die Gestalt des Bezirks! Bestimme die Hauptprodukte!
Bilde nach der Größe folgende Städte-Grnppen: a. Stadt-
kreise, b. über 10000, c. über 5000, d. Kreisstädte!
Bestimme die Eisenbahnen des Bezirks! Suche nach dem
Ortsverzeichnis (am Schluß des Buches) die Städte
auf, welche in den letzten 80 Jahren a. am meisten
zugenommen, b. am meisten abgenommen haben, und gieb
die Gründe für diese Erscheinungen an!
B. Regierungsbezirk Merseburg.
5. Die Goldene Äue und die südlichen Vorlierge des Harzes.
(Kreis: Saugerhausen.)
Das Land zwischen Harz und Kysshänser und von Nordhausen bis Artern
führt wegen seiner Fruchtbarkeit den Namen „Goldene Aue". Wohl giebt es in
unserem Vaterlande noch andere Gegenden (wie z. B. die Centralmulde von
Thüringen), welche diesen Namen verdienten, aber gerade diesem Lande ist er
eigen geworden, vielleicht wegen der Worte des ans Palästina zurückgekehrten
Grafen Botho von Stolberg: „Ich lafse jedem das gelobte Land und lobe mir
die Goldne Au." Jedenfalls war dieselbe in der Urzeit ein in sich abgeschlossener
Meerbusen jenes Urmeeres, welches die ganze thüringische Gebirgsmnlde einst
erfüllte. In demselben setzten sich Muschelkalk und bunter Sandstein ab, und
Meeresgeschöpfe, deren Reste wir in den bekannten Enkriniten (— fossilen Resten
von Seelilien aus der Klaffe der Stachelhäuter —) des Muschelkalkes bei Sachsen-
bürg und in anderen Tierresten der Trias dieses Thales finden, erhielten ihr
Grab darin. Reiche Waldungen der Tertiärzeit sind uns in mächtigen Braun-
kohleulageru überliefert. (Im Osten der goldenen Aue von Sangerhausen und
Wallhausen bis Arteru.) Das von der Meeresflut zurückgelassene Thal nimmt
von Westen nach Osten an Breite zu und endigt an der Unstrnt bei Artern.
Die Helme ist der Hauptfluß der Aue, welcher zahlreiche Bäche des Südharzes
(Zorge Thyra :c.) aufnimmt. Tief gerötet wälzt die Helme ihre trüben Fluten
dem tiefsten Punkte bei Kalbsried zu, um sich hier in die Unstrnt zu stürzen,
deren klares Wasser bald ihr rotes Gewand annimmt. Wenn aber Wolkenbrüche
Gebiet der oberen Helme u. Edipper.
(Stadtkreis Nordhausen und Kreis
Grafschaft Hohenstein.)
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mutigster Lage unter den Ruinen der Rotenburg befindet sich das Städtchen Kelbra (23/4), von
reichen Obstgärten und üppigen Fluren lieblich umrahmt.
Im Westen der Goldenen Aue liegt an der Helme und an der Bahn (Halle—kassel) die
Ackerstadt Heringen (2'/«).
Seit 1815 steht die ehemalige Grafschaft Stolberg unter der Landeshoheit von Preußen.
Sie besteht aus den beiden Standesherrschaften Stolberg-Roßla und Stolberg-Stolberg, welche in
den Harz hineingreifen und mit zum Kreise Sangerhansen gehören. Der Hanptort in der Graf-
schast Stolberg-Roszla ist der Flecken Roßla (2'/.,) an der Helme mit einem gräflichen Schloß. —
Der Hauptort der Grafschaft Stolberg ist das Städtchen Stolbcrg a. Harz*) (2) in dem engen
Waldthal der Thyra. (S. Seite 83—84.) — In einem Seitenthale des Harzes (nördlich vom
Kysshänser) liegen die Trümmer der vormals stattlichen und sesteu Quästenburg über dem Dorfe
Questenberg, Ivo alljährlich am 3. Psingsttage ein aus der Umgegend starkbesuchtes Volksfest ge-
feiert wird.
Aufgaben: Woraus erklärt sich die Erscheinung, daß die Städte am Rande
der „Goldenen Aue" auftreten?
Bestimme die Eisenbahnen des Kreises Sangerhausen!
6. Das Mansfclder Land.
(Mansselder Gebirgs- und Seekreis.)
Der südöstliche Harz gleicht mehrere Meilen weit täuschend den Tieflands-
ebenen der Nachbarschaft; er besitzt viel Ackerland, welches aber anf den höher
gelegenen Flächen nicht so ertragsfähig ist, als in den lieferen Gegenden der
Thäler und Mulden. Ein bedeutender Teil dieser Gegenden ist mit Wäldern
bestanden, in denen die Laubhölzer vorherrschend sind. Dieselben versorgen die
Bewohner mit Brennholz und verschaffen vielen Leuten Beschäftigung. Auch be-
Herbergen die Wälder Verschiedeue Arten des jagdbaren Wildes; muntere Eich-
Hörnchen, die Affen unserer Wälder, hüpfen von Ast zu Ast, und fröhliche Sänger
schaukeln sich auf den Zweigeu. In den Thälern befinden sich an den fast nie
fehlenden Waldbächen kräuterduftende Wiesen, die ein kräftiges Futter geben. —
An die waldreichen Gegenden schließt sich im Südosten das Kupferschieferbergland
von Mausfeld, ein von Bachschluchten zerrissenes Plateau, das mit 60 m hohen
Wänden zur Saale abfällt. Hier herrscht die Formation des Zechsteins vor,
unter welchem das Rotliegende lagert. Auf der Sohle des Zechsteins findet sich
in einer bedeutenden Strecke (von Friedeburg über Gerbstädt, Klostermausfeld,
Helbra, Benndorf, Wimmelburg, Wolferode und Hornburg) der Kupferschiefer, der
einen bedeutenden Bergbau auf Kupfer und Silber hervorgerufen hat. Dieses
Knpferschieferflöz beläuft sich in seiner Mächtigkeit bis zu 37 cm. Der Reichtum
au Erdschätzen hat die Entstehung und Hebung verschiedener Dörfer in einem
langen und schmalen Thale, dem sogen. „Grunde" veranlaßt, deren Lage und
Bauart an die Weberorte im schlesischen Gebirge erinnern. Der Mittelpunkt des
bergmännischen Beamtentums ist die Stadt Eisleben. Die „Mansfelder Kupfer-
schieferbauende Gewerkschaft" hat sich in so bedeutendem Umfange entwickelt, daß
*) Es gießt noch 2 Städte mit dem Namen Stolberg (Stollberg): eine im Rgbz. Aachen,
die andere in der sächsischen Kreishauptmannschaft Zwickau.
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sie in ihrem Berg- und Hüttenbetriebe den größten industriellen Unternehmungen
Europas beigezählt werden muß. Das gewonnene Silber ist früher an die
königliche Münze in Berlin geliefert, wo davon die bekannten Thaler geprägt
wurden, welche auf ihrem Revers die Aufschrift führen: „Segen des Mausfelder
Bergbaues." 1889 betrug die Produktion der Mansfelder Gewerkschaft 15 329 t
Knpfer und 86714 kg Silber. — Der Boden ist in den östlichen Gegenden bis
zur Saale durchschnittlich fruchtbar. Größere Thonlager sind in der Saalgegend,
kleinere in der Eisleber Gegend. In der Flur vou Schraplau bildet der Kalk-
stein den Untergrund, während in den Fluren von Wimmelburg, Eisleben und<
Gerbstädt sich Gips findet. Die Bewirtschaftung des Bodens wird aber erschwert
durch die Ausläufer des Gebirges und die verschiedenen Terraineinschnitte einer-
seits und die au verschiedenen Orten in großen Mengen vorkommenden Schacht-
halden (= unregelmäßige Bodenerhöhungen als Zeugen des in früheren Jahren
wenig rationell betriebenen Bergbaues) andrerseits. Letztere hindern nicht nur
die regelmäßige Beackerung, sondern wirken auch insofern ungünstig auf die be-
nachbarte Vegetation, als sie Schwefelteile enthalten und diese infolge von Witte-
rungseinflüffen, namentlich bei Wind nach vorhergegangener Trocknis, sich ihrer Um-
gebung mitteilen. (Es läßt sich annehmen, daß der Reinertrag solcher mit Halden
bedeckten Grundstücke in maximo um 30 °/0 geschmälert wird.) Zu den frucht-
barsten Gegenden gehört die Aue zwischen den letzten Ausläufern des Harzes und
den nordöstlichen Höhenzügen des thüringischen Hügellandes, welche sich von Eis-
leben bis an den Mansfelder See hin erstreckt. Derselbe hat eine Größe von
ca. 1500 Morgen (382^ ha), ist weit und breit das einzige große Wasserbecken,
weshalb er ebenso wie die Steppenseen Asiens auf die wauderude Vogelwelt eine
große Anziehungskraft ausübt. Früher befaud sich noch ein zweiter See in der
Nähe, dessen Wasser einen unterirdischen Abfluß uach den Schächten der Eisleber
Gegend fand. Ein großes Pumpwerk sorgt dafür, daß sich in dem jetzt trocknen
Becken kein Wasser mehr ansammeln kann, und ein Ringkanal um das Becken
herum führt die zufließenden Gewässer nach der Salzke, welche sich bei Salzmünde
in die Saale ergießt. Die Umgegend des Mansfelder Sees ist ein fruchtbares
Kulturland. Der aus feinem Stanb, Sand und Lehmgemisch bestehenden Löß-
decke, deu Erdschichtenverschiebungen, welche die Kohlenflöze bei Ober-Röblingen
und Teutschenthal fast frei legteu und den Salzlagern, deren Abbau jetzt in An-
griff genommen wird, verdankt 2/3 der ganzen Gegend ihren Reichtum. Dazu
kommt an den südlichen Gehängen geschützter Stellen ein in guten Jahren er-
giebiger Weinbau.
Außer der Salzke fließen zur Saale: Schleuze, Mansfelder Wipper *) mit
Eine; die Selke fließt in die Bode. Aber auch unterirdisch fließende Gewässer
giebt es im Mansfelder Lande; es sind die in die Erde getriebenen Stollen, welche
zur Abführung der Grubengewässer dienen, (cf. S. 66—67.)
*) Ssmpper = wippar-acha, wippar = wipfen = t»lipseit, springen, acha — Wasser, als»
Wipper — hüpfendes Wasser.
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Extrahierte Ortsnamen: Europas Berlin Bergbaues Wimmelburg Eisleben Mansfelder_See Asiens Ober-Röblingen
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Hausen). Nebenlinien gehen von dieser Harzgürtelbahn bis tief in den Harz
hinein, ja sogar über den ganzen Harz von Nord nach Süd hinüber. Diese
Linien sind: Frose, Wallenstedt, Gernrode, Quedlinburg; — Gernrode, Alexisbad,
Güntersberge, Hasselfelde; — Halberstadt, Quedlinburg, Thale; — Halberstadt,
Langenstein [mit Seitenlinie nach Derenbnrg], Blankenburg, Rübelaud, Elbinge-
rode, Tanne, Sorge,' Braunlage, Stöberhai, Wieda, Walkenried; — Heudeber,
Wernigerode, Jlseuburg, Harzburg, Vienenburg; — Wernigerode, Signalfichte
[mit Seitenlinie über Schierke nach dem Brocken]; Elend, Sorge, Beuneckenstein,
Ilfeld, Nordhausen; — Langelsheim, Lautenthal, Wildemann, Clansthal-Zeller-
feld; — Scharzfeld, Lauterberg, Andreasberg; — [Nordhausen, Ilfelds. 0.!];
— Berga-Kelbra, Stolberg-Rottleberode.
g\ Die Naturschätze des Harzes und ihr Einfluß auf Besiedelung.
1. Der Bergbau und Hüttenbetrieb im Qberharze. In der Gran-
wacke und Kohlenformation ist der Harz reich an Metallen. Er liefert Silber,
Kupfer, Blei und Eisen. Der Bergbau auf diese Metalle führt bis ins Mittel-
alter zurück, war aber bis 1500 unbedeutend. Erst nach diesem Jahre nahm er
größere Ausdehnung an und veranlaßte die Gründung der alten Bergstädte Zeller-
feld, Clausthal, Wildemann, Lautenthal (an der Innerste), Grund (am Jberge),
Altenau (an der oberen Oker), St. Andreasberg (im S.-O. der Hochfläche).
Nur der Bergbau im Rammelsberge*) war schon vor dieser Zeit von Bedeutung;
er veranlaßte die Entwicklung der Kaiserpfalz Goslar**) zu einer Stadt. Berg-
lente aus Joachimsthal in Böhmen und aus Franken führten die Blütezeit des
oberharzischen Bergbaues herbei. Zuerst wurde derselbe gewerkschaftlich betrieben;
nach und nach kam er aber in die Hände des Staates (Hannover), der bis 1866
sämtliche Werke gekauft hatte.
Die Erzlagerstätten liegen zum Teil sehr tief, so daß einzelne Schächte bis
unter den Meeresspiegel Hinabgeheu. Der Schacht Wilhelm Ii. ist 865 m tief,
noch 235 m unter dem Meeresspiegel; er ist der tiesste Schacht des Harzes, einer
der tiefsten Schächte des europäischen Kontinents. Der Samsonschacht bei
Andreasberg ist 850 m tief. Der ehemalige Dorothea-Schacht bei Clausthal
ist 560 m tief; er liegt mit seiner Sohle nur wenig über dem Meeresspiegel.
Aus diesen Tiefen holt der Bergmann die Erdschätze, wie silberhaltigen Bleiglanz,
Zinkblende, Kupferkies:c. Mühsam ist diese Arbeit, ja doppelt erschwert, weuu
der Bergmann im tiefen Schöße noch den Kampf mit den Naturgewalten anfzu-
nehmen hat. Grubenwasser stellen sich ein. Großartige Einrichtungen sind ge-
troffen, um dieselben unschädlich zu machen. Maschinen heben die Gewässer,
welche in langen Stollen abfließen. Der wichtigste ist der Ernst August-Stollen
*) Der Sage nach soll unter Ltto I. das Pferd eines kaiserlichen Jägers, Namens Ramm,
ein Stück Silbererz aus dem Erdreich gescharrt haben. Nach dem Entdecker des Silberreichtums
nannte man den Berg Rammelsberg.
**) Goslar — (lar = Stätte, Niederlassung) Stätte an der Gose.
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Extrahierte Personennamen: Ilfeld Wildemann Wildemann Wilhelm Bergmann Bergmann Ernst Namens_Ramm
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Steinbrüche ausgezeichnet, während das östlich davon liegende Dorf Vvrwohle bedeutende Port-
land-Cement-Fabrikation besitzt. Der Hauptausfuhrplatz dieser Baumaterialien an der Wasser-
straße der Weser ist Holzminden (9) an der Mündung der Holzminde in die Weser; hier befindet
sich eine stark besuchte Baugewerk-Schule. — Nördlich davon der Flecken Bevern, nach dem eine
Linie der Herzöge von Brauuschweig- Bevern benannt wurde.
Vom Hils bis an den Harz reicht das Bergland des Kreises Gandersheim,
das zum Leine- und Innerste-Gebiet gehört.
In einem rechten Seitenthale der Leine die Kreisstadt Gandersheim (23/4) an der Gande,
einst berühmt durch die alte Abtei mit dem Nonnenkloster, in dem die mittelalterliche Dichterin
Hroswitha um 980 als Nonne lebte. — Westlich davon der Eisenbahnknotenpunkt Kreiensen.
Am westlichen Harzrande das Jndustriestädtchen Seesen (4l/s) mit einer Heilquelle und einem
Bade. — Südlich davon der Flecken Gittelde; in der Nähe das Mundloch des Ernst-August-
stollens, welcher 26 km lang ist und die Gewässer der Bergwerke des Oberharzes abführt.
Am Nordwest-Rande ^des Harzes: der Flecken Lutter am Barenberge, wo Tilly 1626
Christian Iv. von Dänemark besiegte. — Die Hütten von Langelsheim, Oker und die Werke am
Rammelsberge befinden sich als „Kommunion-Gebiet" im gemeinsamen Besitz von Prenßen und
Brauuschweig.
Das brannschweigische Gebiet zu beiden Seiten der mittleren Oker, welches
südlich bis zum Bruchgraben und östlich an einzelnen Stellen bis an die Aller
reicht, ist eine wellenförmige Ebene, die sich durch Fruchtbarkeit auszeichnet. Be-
dentendere Höhen sind: die 230 in hohe Asse mit reichen Waldungen und deu
Ruiueu des Stammschlosses der Grafen von der Asseburg, der 327 m hohe
Elmwald, der durch harte Muschelkalkschollen gebildet wird, die sich in das
Gebiet des weichen Kenpers und Lias verschoben haben. Am Fuße der Höhen
befinden sich reiche Braunkohlen- und Steinsalzlager, so bei Helmstedt und
Schöningen.
V: 1 :1 000 000.
Die Kreise Holzmindeii und Gandersheim,
2. Das Hauptgebiet an der mittleren Oker.
(Kreise: Brauuschweig, Wolfenbüttel, Helmstedt.)
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
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TM Hauptwörter (200): [T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit]]
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2. Das Oberland.
Das waldreiche Oberland ist von vielen kleinen Seitenthälern der Saale
durchzogen, deren Bewohner sich mit Waldwirtschaft und Viehzucht beschäftigen.
In dem schönen Wiesenthale liegt die Industriestadt Schleiz (5) in gartenreicher Umgebung. —
Im ^oberen Thale der Wetterau das durch seine Biehmärkte bekannte Städtchen Tanna (1v>).
An den steilen Ufern der Saale das ärmliche Städtchen Saalburg (3/4)- Eine gegen die Sorben
erbaute Burg bildete den Ausgangspunkt des Ortes. Hier war eine Hauptstcition an der alten
Frankenstraße Nürnberg—leipzig. Links von der Saale im Lemnitzthale der Badeort Lobenstein (3).
die ehemalige Residenzstadt des Fürsten von Reuß-Lobenstein. Nördlich von Lobenstein liegt in
dem Friesathale der Flecken Ebersdorf (3/4), eine besuchte Sommerfrische mit evangelischer
„Brüdergemeine."
Aufgaben über die thüringischen Staaten.
Bestimme die politische Verteilung des Thüringer Waldes und Frankenwaldes! —
Welche Höhen Thüringens schließt jeder Staatxein? — Gieb die Flüsse eines jeden
Staates an! — Stelle die Hauptlebensquellen der thüringischen Staaten zusammen
und begründe ihre Entwicklung! — Gruppiere die Hauptstädte der thüringischen
Staaten nach ihrer Größe und suche die Gründe für diese Erscheinungen! — Welche
historischen Beziehungen hat die Saale bis zur Jlmmündung! — Bezeichne an der
alten südthüringischen Verkehrsstraße von Halle und Leipzig nach Hessen die Ver-
kehrsstationen in den Entfernungen von je 20—"25 km! — Gieb die kürzesten
Bahnverbindungen an von Halle nach jeder Hauptstadt der thüringischen Staaten,
desgl. von Erfurt nach denselben Städten und gruppiere nach den Entfernungen! -
Die Bahnverbindungen von Erfurt nach jedem Badeorte Thüringens! — Grup-
piere die thüringischen Staaten nach ihrer Größe, nach ihrer Volkdichte! Worin
ist die letzte Erscheinung begründet? — Vergleiche die Größe eines jeden Staates
mit der Größe des Heimatskreises (oder Heimatslandes)! — :c.
A n h a n g.
1. Staatsform und Landesregierung
vorstehender Staaten unter 15, C und I).
Jeder Staat ist eine durch Verfassung eingeschränkte (— konstitutionelle) erbliche Monarchie.
An der Spitze jeder Landesregierung steht ein Ministerium mit mehreren Abteilungen. Das Volk
wird vertreten durch eine Anzahl von Abgeordneten in dem Landtage eines jeden Landes.
2. Das Militär der Staaten unter B, C und D.
Die Bundesfürsten der vorstehenden Staaten haben die Verwaltung und Verwendung der
von ihnen zu stellenden Truppen in Preußens Hand gelegt.
Dem Iv. Armeekorps gehören Anhalt, Altenburg, die beiden Schwarzburg und die
beiden Rens; an:
Anhaltisches Jns.-Reg. Nr. 93 in Dessau und Bernburg.
Jns.-Reg. Nr. 152, 2. Bat. in Zerbst, et. S. 148.
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
TM Hauptwörter (100): [T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz]]
TM Hauptwörter (200): [T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T98: [König Jahr Mitglied Verfassung Regierung Republik Präsident Kammer Gewalt Staat], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg]]
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von Halle ist nach Westen, derjenige nördlich von Halle nach Osten geöffnet.
Die Saale durchfließt auf dieser Strecke die thüringisch-sächsische Tieflandsbucht,
welche die mittlere von den drei deutschen Tieflandsbuchten ist. Bis Weißenfels
treten die Höhen noch nahe an die Saale heran und bilden dort ein schönes Thal;
weiter abwärts treten sie mehr zurück, bis sie unterhalb der Stadt Halle sich dem
Flusse wieder nähern und dort ein prächtiges Thal bilden. Die Zuflüsse der Saale
sind auf der linken Seite dieser Strecke außer der Uustrut klein, wie z. B. Geisel
bei Merseburg, Laucha bei Lauchstädt, Salzke bei Salzmünde :c. Der größte
Saale-Zufluß auf der rechten Seite ist die von dem Elstergebirge kommende
Weiße Elster mit Pleiße, welche von Leipzig ans, in mehrere Arme geteilt, West-
lich zur Saale geht. Oberhalb der Stadt Zeitz zweigt von der Elster ein im
16. Jahrhundert erbauter Floßkaual oder Floßgrabeu ab, der unterhalb der Stadt
Lützen in die Saale fließt; jetzt ist derselbe ohne Bedeutung.
Der Boden dieses Saalegebietes besteht aus älterem und jüngerem Schwemm-
lande (Diluvium und Alluvium) und ist darum durch große Fruchtbarkeit ausge-
zeichnet. Üppige Fruchtselder und Obstplautageu wechseln mit einander ab; selbst
Ortsnamen geben Hinweise auf die Ertragsfähigkeit des Bodeus, wie der Name
„Zeitz" beweist, der von dem wendischen „Cit" (d. i. Weizen) herkommen soll.
Wo der Getreidebau nicht möglich ist, wie an den Höhen des Saalethales bei
Naumburg, spielt der Weiubau eine wichtige Rolle. Dem sehr ergiebigen Acker-
ban und der üppigen Wiesenkultur mußte allerdings der Wald weichen, so daß nur noch
wenige und verhältnismäßig kleine Forsten als nützliche Zierden der Landschaft
erhalten sind.
Die Bodenschätze, die vorwiegend in den bedeutenden Braunkohlenlagern
im ganzen Saalegebiet, besonders zwischen Saale und Elster, gegeben sind, ersetzen
den Mangel an Brennholz und liefern das Material zu einer großartigen In-
dustrie in der Herstellung von Solaröl, Teer und Paraffin. Ein kleineres Stein-
kohlenlager befindet sich bei Löbejün. Große Salz lag er ziehen sich an der Saale
entlang (cf. S. 95 ff.); von ihnen zeugen die Salzquellen bei Köseu, Dürrenberg,
Halle :c., welche der Salzbereitung dienen und in Solbädern Verwendung finden. In
der porphyrreichen Gegend nördlich von Halle wird Kaolin oder Porzellanerde
gefunden, welche teils in der Porzellanfabrik zu Lettin, einem Dorfe nordwestlich
von Halle, verarbeitet, teils in andere Porzellanfabriken versandt wird. Ein anderer
mineralischer Reichtum besteht in Sandsteinen, die besonders bei Weißenfels weiß
und fein, darum für Bildhauer brauchbar sind.
Auch an landschaftlichen Schönheiten ist kein Mangel. Wir finden sie
an deu beiden Stellen, an denen sich die Saale durch enge Thäler windet:
a) die windungsreiche und malerische Thalstrecke von der Ilm-
mündung bis Naumburg. Schon von Saalseld an hat sich die Saale ihr
Bett im Muschelkalk und Buntsandstein eingegraben, welche Gesteine die hohen
Saaluser bis Weißenfels bilden. Von Jena bis Naumburg haben die sich an
den Muschelkalkwänden hinaufziehenden Weinberge mit ihren kleinen Wachthänschen
der Gegend ein besonderes Gepräge verliehen. Viele Burgen und Burgruinen
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
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A. Die Thüringer Mulde. 27
Abb. 21. Hundejunge. (Nach einer Photographie von Spieß, Eisleben.)
Venn sie konnten im Dunkeln nicht zurück, weil der Schacht so gefährlich war. Auf einmal
sahen sie ganz fern in der Strecke ein Licht. Oa§ kam ihnen entgegen. Da freuten sie
flbb. 22. Gruppe von Bergleuten. (Nach einer Photographie von Lpieß, Etzleben.)
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T58: [Kloster Jahr Mönch Kirche Schweiz Bischof Abt Zürich Bonifatius Bern], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T42: [Vogel Nest Junge Eier Schnabel Storch Taube Flügel Fuchs Frosch], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf]]
TM Hauptwörter (50): [T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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TM Hauptwörter (200): [T105: [Stadt Dom Jahrhundert Zeit Bau Kirche Rhein Baukunst Deutschland Mainz], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital]]