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Heimatkunde der Provinz Sachsen.
Oer Roland von Stendal.
vor dem Rathause steht ein Roland, aus Stein gemeißelt. Er ist mit Schwert und
Schild bewaffnet und sieht aus wie ein Krieger des Mittelalters, von ihm erzählt
folgende Sage: Einst ging des 5lbends spät ein Bürger aus dem Weinhause über den
Markt nach Hause. Er hatte des Guten etwas zu viel getan und einen Spitz. Oeshalb
war er sehr fröhlicher Laune. Übermütig stellte er sich vor den Roland, höhnte ihn und
rief: „he, du alter, trockener Mann da! Du steinerner Narr! Du tränkest wohl auch
gern ein Gläschen Wein auf deinem hohen Gerüste!" Dabei machte er allerhand Bocks-
sprünge und schnitt dem Roland Gesichter zu. •— Oer alte Roland hatte die Narrheiten
lange mit ernstem Gesichte angesehen. Aber auf einmal drehte der steinerne Niese
sich auf seinem Gerüste herum, dem Narren den Rücken zu. Oa wurde der arme Bürger
plötzlich nüchtern. Es überkam ihn eine solche tlngst, daß er nicht von der Stelle weichen
konnte. Er rief laut um Hilfe: „he dheit mi wat! he dheit mi wat!" (Er tut mir was,
er tut mir was!) Man nutzte ihn fast krank nach Hause tragen. 5lm andern Morgen
stand der alte Roland wieder wie früher. Oer Mann hat sich aber in seinem Leben
nicht mehr betrunken.
In einer fruchtbaren Gliederung der Milde liegt Gardelegen. Oas ist der
Mittelpunkt des altmärkischen Hopfenbaues. Oaher entstanden mehrere Bierbrauereien.
Krüher wurde hier das „Garlei" gebraut, ein Bier, das in ganz Oeutschland berühmt
war. Sehenswerte Bauten sind die Marienkirche, das Nathans und das Salzwedeler
Tor. E a l b e im Ealbeschsn Werder treibt ebenfalls hopfenbau. Tangermünde
liegt hoch über dem Elbstrom, wo der Tanger mündet. Oie Lage der Stadt an der Elbe
begünstigt die Schiffahrt, den Schiffbau sowie den Handel mit Getreide, holz, Nohlen
und Zucker. Tangermünde war eine Residenz der Brandenburger Nurfürsten. Naiser
Narl Iv. wohnte mit seiner Gemahlin oft hier im prächtigen Schlosse. Oas Nathans
und schöne Stadttore erinnern noch heute an jene Blütezeit der Stadt. In der Nähe
liegt Tangerhütte mit berühmter Eisengießerei. Gsterburg, d. i. Gstburg,
ist eine kleine Landstadt mit Getreide-, Nonserven- und Gbsthandel. S a l z w e d e I,
d. i. Salzfurt, an der Reetze', war früher Hauptort der Nordmark. In der Burg wohnten
die Markgrafen. Oie Stadt hat Zabriken in Leinen, Oamast, Baumwolle und Steck-
nadeln. Neuhaldensleben an der Ghre hat Stärke- und Malzkaffeefabriken.
Zwölf Steingutfabriken beschäftigen mehr als 2000 Arbeiter.
5. Die staatlichen Verhältnisse des Tieslandes der
Provinz Sachsen.
Oas Tiefland der Provinz Sachsen gehört zum größten Teile den Regierungs-
bezirken Merseburg und Magdeburg an. Leide hängen durch einen schmalen
Landstreifen bei Aschersleben zusammen. Zwischen beide Regierungsbezirke
schiebt sich das Herzogtum ü n h a l t ein. In das übrige Gebiet teilen sich
die Provinz Brandenburg, das Königreich Sachsen und die Herzogtümer Braun-
schweig und Sachsen-Ültenburg. Oer Regierungsbezirk schließt südlich von
Gardelegen das braunschweigische Amt Talvörde ein.
Zeige, in welchen Staaten die einzelnen Landschaften liegen! Zeige und
nenne die Hauptstädte der genannten Staaten! Lestimme die Länder, in denen
die erwähnten Städte liegen!
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land]]
TM Hauptwörter (200): [T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T41: [König Siegfried Held Hagen Mann Günther Frau Gudrun Kriemhild Tod]]
Extrahierte Personennamen: Roland_von_Stendal Roland Roland Roland Roland Naiser
Narl
84 Heimatkunde der Provinz Sachsen.
nach das Tischgebet gesprochen wird. An den langen Winterabenden versammeln sich
die Hausbewohner um die Öllampe. Die Krauen und Mädchen spinnen. Sie Männer
sitzen um den großen Kachelofen und erzählen allerhand Spukgeschichten,- denn der
Aberglaube ist noch sehr verbreitet.
Frau Harke.
1. Das Riesenspielzeug. Zm Jerichower Lande haust der Sage nach Krau
Harke. Sie war eine Riesin und so groß, daß sie vom Harkenberge, in dem sie wohnte,
gleich auf die Rehberger Berge treten konnte. Zn einer höhle des Harkenberges hatte
sie ihr wild: Hirsche, Rehe, Hasen, wilde Schweine. Ms Riesenfräulein ging sie einst
von dem Berge in die Ebene. Da sah sie einen Bauer, der mit seinen Gchsen den flcker
pflügte. Sie breitete ihre Schürze aus und trug das Spielzeug in die Burg. Dort
schalt sie der Vater aus, da der Bauer kein Spielzeug sei. Sie mußte es wieder dahin
tragen, wo sie es gefunden hatte.
2. Entstehung der Rhinomer Berge. Krau Harke war Heidin. Sie wollte
es deshalb nicht haben, daß der havelberger Dom gebaut wurde. Mit einer Schürze
voll Sand wollte sie das Bauwerk verschütten. Aber das Schürzenband zerriß. Der
Sand flog über die Havel, und es entstanden die Rhinomer Berge. Da suchte sie das
Gotteshaus mit einem großen Steine zu zertrümmern. Aber der Stein entglitt ihrer
Hand, heute noch liegt er mit den 'gewaltigen Zingereindrücken auf den Rhinomer
Bergen.
3. Krau Harfe in den zwölf Rächten. In den zwölf Rächten zwischen
Weihnachten und dem 6. Januar fliegt Krau Harke wie Krau Holle segenspendend durch
das Land. Da schaut sie, ob das Vieh regelmäßig sein Kutter bekommt. Die Mägde
müssen in dieser Zeit den Klachs abspinnen, sonst zerkratzt ihnen Krau Harke das
Gesicht. Man darf in den zwölf Rächten keine Hülsenfrüchte essen, sonst schickt sie
allerhand Ausschlag. Am Silvesterabend aber muß man Kische mit recht viel Rogen
essen. Dann sorgt Krau Harke das ganze Jahr für Geld.
2. Volksdichte. Oa die Erwerbsverhältnisse der Landschaft ungünstig
sind, ist sie nur schwach besiedelt. Km dichtesten ist die Besiedlung in den
Klußauen.
3. Siedelungen. Lei Mühlberg an der Elbe schlug Kaiser Karl V. den Kur-
fürsten von Sachsen, verfolgte ihn und nahm ihn in der Lochauer Heide gefangen.
Torgau (13) liegt in der fruchtbaren Elbaue. Die Bewohner treiben daher Ackerbau
und Schiffahrt, hier schlug Friedrich der Große im Siebenjährigen Kriege die
Österreicher.
Bei Wartenburg ging der preußische Generalijork 1813 über die Elbe und besiegte
die Kranzosen. Wittenberg (22y2) = weißer Berg (nach den angeschwemmten weißen
Sandhügeln von den Klämingern so genannt) hat eine fruchtbare Umgebung mit Ge-
treide-, Kartoffel- und Gemüsebau, daher Branntweinbrennereien und Bierbrauereien,
außerdem Tuchfabriken, hier hat Luther in trautem Kamillen- und Freundeskreise
gelebt. Er wohnte im alten Augustinerkloster, hier schlug er die 95 Glaubenssätze an
die Schloßkirche. Sie sind an der Tür der Schloßkirche in Erz eingegraben. Den Markt-
platz zieren die Denkmäler Luthers und Melanchthons. In der Schloßkirche liegen die
beiden großen Männer begraben. In der Südostecke der Landschaft liegt das berühmte
Eisenhüttenwerk Lauchhammer. Dort ist das Lutherdenkmal von Worms in
Bronze gegossen worden. An der Schwarzen Elster liegen die kleinen Landstädte E l st e r -
werda, Liebenwerda, Herzberg, Schweinitz und Jessen. Die Bewohner
treiben meist Ackerbau.
In fruchtbarer Riederung nördlich von der Elbe liegt die anhaltische Stadt Z e r b st.
Diele Häuser haben mittelalterliche Bauart. Ihre hohen, steinernen Giebel sind nach der
Straße gerichtet. In einem großen, schönen park liegt das herzogliche Schloß. Zerbst
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
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Extrahierte Personennamen: Karl_V. Karl_V. Friedrich_der_Große Friedrich Luther Jessen
86
Heimatkunde der Provinz Sachsen.
Kbb. 52. Das nördliche Harzvorland und die Magdeburger Börde.
Salze und den Reichtum, den sie uns bringen. Denn er schützt die Salzlager gegen ein-
dringendes Wasser. Das würde sie auslaugen. Die Salzlager bestehen aus einer Stein-
salzschicht und einer Kalischicht. Jene ist 300 m, diese 150 m dick. Die Kalisalze liegen
oben. 2ttan mußte sie erst abräumen, um zum wertvollen Steinsalz zu gelangen.
Darum nannte man sie Abraumsalze und hielt sie für wertlos. Jetzt ist ihre Ge-
winnung zur Hauptsache geworden. Denn sie liefern ein vorzügliches Düngemittel,
das nach allen Ländern Europas, ja selbst nach Amerika versandt wird.
I. Vodenform. Oas Harzvorland bildet eine Mulde. Nach der größten
Stadt heißt sie Halberstädter Mulde. Oen Nordrand bilden der bewaldete Kall-
stein, der hu^wald und der Hakelwald.
Mehrere niedere parallele Höhenzüge, die den
Harzrand begleiten, teilen sie in kleinere Mulden.
Die wichtigsten dieser Höhenzüge sind:
1) Die Teufelsmauer. Sie erstreckt sich
von Blankenburg bis zu den Gegensteinen und
bildet einen gewaltigen ll)all aus (Huader-
sandstein in einer höhe von 250 m. lvie die
Steine einer Mauer, so regelmäßig liegen die
Sandsteinschichten übereinander.
Der Sage nach hat sie der Teufel in einer
Nacht aufgebaut, um sein Reich vom Himmelreich
zu trennen. Er konnte sie aber nicht vollenden, da
ihn ein krähender Hahn im Morgengrauen beim
Bau störte.
2) Oer Regenstein ist eine Sandstein-
feste, die sich nördlich von Blankenburg etwa
° 0 0 o„oono Oo oo 0
a0nnor,Oo°o o o Q 00
O °n°0 0 o 0 o o O
'$>Oozo°ooo°0°
Aluschjelkalk..
Bunlsandsfein.
Qips
•Salzfon.
•Kali.
Steinsalz.
Zecf]sl"ein.
Abb. 53. Querschnitt durch ein Salzlager.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus]]
Extrahierte Personennamen: Regenstein
Extrahierte Ortsnamen: Sachsen Europas Amerika Hakelwald Blankenburg Blankenburg
94
Heimatkunde der Provinz Sachsen.
müssen sechs Pferde vor den Pflug gespannt werden. Zur Zeit der Schnee-
schmelze durchbrechen manchmal die wilden Zluten der Elbe den haushohen
Elbdamm und setzen die ganze Gegend unter Wasser. Die Verwüstungen
an Hab und Gut der Bewohner sind dann schrecklich. Aber das Hochwasser
setzt dafür den fruchtbaren Schlamm ab. Zwischen dem Elbdamme und Elb-
bette breiten sich Wiesen aus. Oa sie jedes Jahr vom fetten Schlamme
des Elbhochwassers gedüngt werden, sind sie sehr fruchtbar.
fluch der Orömling an der Westgrenze der flltmark ist ein solches
Niederungsgebiet. Er war früher ein großer Sumpfwald, der von der Ghre
durchflössen wurde. Wenige trockene Stellen, die horste, ragten aus dem
Sumpfe heraus. Oer Sumpf war unzugänglich. Nur bei starkem Droste
konnten die Bewohner der Umgebung ihr Lau- und Nutzholz schlagen. Oa
ließ Friedrich der Grohe den Orömling entwässern. Oie Ohre wurde an beiden
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TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
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72
Heimatkunde der Provinz Sachsen.
Oer Boden der Tiefebene unserer Provinz wird von älterem und jüngerem Schwemm-
lande bedeckt.
3. Landschaften des Tieflandes: 1. Die Leipziger Tieflandsbucht. 2. Das
Land rechts von der Elbe. Z. Das nördliche Harzvorland mit der Magdeburger
Borde. 4. Die Altmark.
Kbb. 47. Die Leipziger Tieflandsbucht.
1. Die Leipziger Tieflandsbucht.
Landschaftsbild.
1. Lage und Name. Das Tiefland der Provinz Sachsen schiebt sich zwischen
dem sächsischen Lerglande und der (Zzuerfurter platte tief nach Südwesten hin
vor. Wie ein Meeresarm greift es in das südliche Lergland bis in die Meitzer
und Menburger Gegend ein. Es bildet hier gleichsam eine Bucht. Sie heißt
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
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B. Das Tiefland der Provinz Sachsen.
73
nach der bedeutendsten Stadt Leipziger Tieflandsbucht. Im Norden und Osten
reicht sie bis zur Elbe.
2. Bodenbeschaffenheit. Links von der Mulde ist guter Ackerboden. Er wird
nach der Saale hin immer besser und geht in fetten Weizen- und Zuckerrübenboden
über. Die Ackerkrume ist sehr dick und besteht aus dunkler Humuserde. Diese ist locker,
läßt daher den Regen leicht hindurch. Ihre schwarze Farbe hält die Sonnenwärme fest.
Die brauchen die pflanzen zum Gedeihen. Unter der Humusschicht liegt gelber Lehm.
Dieser wirkt wie ein Schwamm. Er saugt gierig die Feuchtigkeit ein und hält sie fest.
Zur Zeit der Dürre steigt diese dann in feinen Röhrchen in die Humusschicht empor
und tränkt die Zaserwurzeln der pflanzen.
Rechts von der Mulde ist der Boden sandig. Nach der Elbe zu wird er immer
unfruchtbarer. Denn der fruchtbare Ton ist in der Vorzeit ausgewaschen worden. Der
Boden trägt deshalb nur Kiefernwald, Heide und dürftige Acker. In der Umgebung
von Schmiedeberg enthält er große Moorlager.
Die wertvollsten Bodenschätze der Landschaft sind die großen Braunkohlen-
l a g e r in der Nähe der Saale, Elster und Mulde, hier ist das sächsisch-thüringische
Braunkohlengebiet. Die Braunkohle ist
eine dunkelbraune, erdige Masse, die
leicht zerbröckelt. Man findet darin
wohlerhaltene Blätter, Zweige und ver-
kohlte Holzstückchen. ll) i e sind die
hineingekommen?
Man deckt auf dem Nomposthaufen
Laub, Unkraut, Gras mit einer Erd-
schicht dicht zu. Bereits nach einem
Iahre verwandeln sich diese pflanzenteile
durch den Druck der Erdschicht in eine
schwarze, kohlenartige Masse. Auf ähn-
liehe Weise sind die Braunkohlenlager
entstanden, lvo diese jetzt sind, waren
früher große Sümpfe. Darin wuchsen
Bäume und allerhand andere pflanzen.
Die sind allmählich abgestorben und in
den Sumpf gefallen. Aber neue Bäume
und Sträucher wuchsen aus dem Sumpfe hervor. Sie hatten dasselbe Schicksal. So
wurde nach und nach der Sumpf mit diesen abgestorbenen pflanzen ausgefüllt.
Später haben die Gletscherwasser und heftige Stürme die ausgedehnten Moore mit
Sand- und Lehmschichten bedeckt. Die bildeten das Deckgebirge. Dadurch wurden
die pflanzen zusammengepreßt. Durch den gewaltigen Druck wurden sie nach und
nach in Kohle verwandelt.
In der kveißenfelser Gegend lagern die Erdschichten gewöhnlich in folgender
Ordnung: Humusschicht, Lehm, Sand, Ton, Braunkohle.
3. Bodenform. Das Tiefland ist nicht durchweg eben wie ein Tisch. Es
zeigt vielmehr breite, kaum merklich gewölbte Hügel. Sie sind durch flache Mulden
voneinander getrennt.
5lm Westrande ragen an der Saale einige Porphgrkuppen empor. Sie bilden
von Halle an abwärts malerische, felsige Ufer, ver bedeutendste Einzelberg
nördlich von Halle ist der p e t e r s b e r g, etwa 350 m hoch. Er besteht aus
Porphgr. Das Ackerland reicht fast bis zum Gipfel. Auf ihm liegen die Ruinen
eines Klosters und eine schöne Kirche, die Friedrich Wilhelm Iv. erbauen ließ.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm
B. Das Tiefland der Provinz Sachsen. 85
hat Fabriken in Seide, Tuchen und Handschuhen und ist berühmt durch seine Pferde-
markte und das Zerbster Bitterbier.
Die größte Stadt des Gebietes ist Burg an der Ihle (24). Die Industrie
in Schuh-, Handschuh- und Tuchwaren steht hier in hoher Blüte. Besonders Militär-
tuche werden hergestellt. Die Stadt verdankt ihre rasche Entwicklung zu einem wich-
tigen Handelsplatz ihrer Lage am Ihlekanal und an der Berlin-Magdeburger Eisenbahn,
gm plaueschen Kanal hat sich Genthin zu einer lebhaften Handelsstadt entwickelt.
Im Schlosse zu Schönhausen am Elbdeiche ist Fürst Bismarck geboren worden. In
der Nähe des Städtchens Loburg liegt der Truppenübungsplatz Alten-Grabow.
Die Nonne in Loburg.
Eine arme lvitwe in Loburg wollte in der nahen Wassermühle Niehl ein-
kaufen zum hochzeitsfeste ihrer Tochter. Aber der Müller hatte nichts vorrätig. Betrübt
trat sie deshalb den Heimweg an. Da saß eine Frau im Nlosterkleide am Zaune und ver-
sperrte ihr den Weg. Die lvitwe drängte sich an ihr vorüber. Zu Hause erzählte sie
ihrer Tochter den Hergang. „Ei," sagte diese, „das ist die Nonne vom Schlosse! Die
hättest du anreden sollen, vielleicht hätte sie dir eine Gabe zu meiner Hochzeit geschenkt!"
Da kehrte die Mutter um. Doch die Nonne war verschwunden, flm Zaune hing aber
ein Beutel, durch dessen Maschen Gold glänzte. Schnell steckte sie den Fund ein und
eilte voll Freuden heim. Im Beutel lagen 50 Goldstücke und 2 Kreuze mit prächtig
glänzenden Edelsteinen. „(D Ntutter, nun sind wir reich, nun können wir Hochzeit
feiern", sagte die Tochter.
Kunz aber, der lvitwe zukünftiger Schwiegersohn, sagte: „Beschwert euer herz
nicht mit dem Golde! Tragt den Beutel dorthin, wo ihr ihn gefunden habt!" Nur un-
gern folgte die lvitwe dem Nate. Km Zaune sahen sie nun die Frauengestalt gebückt
am Boden umherblicken. Kunz reichte ihr den Beutel. Sie gab ihm dafür eine Nose.
Die setzte er zu Hause in ein Wasserglas. Hm Abend fiel ein Blatt von der Blüte ab.
Km anderen Morgen war es ein Goldstück. Die Nose selbst war unverändert. Der nächste
Morgen brachte wieder ein Goldstück. So löste sich Blatt auf Blatt und verwandelte
sich in Gold. Dadurch wurde der arme Maurer Kunz ein reicher Mann. Glücklich und
zufrieden lebte er mit seiner Frau bis in sein hohes Alter.
(Aus „Altmärkischer Sagenschatz".)
3. Das nördliche Harzvorland und die Magdeburger Sörde.
Landschaftsbild.
1. Lage. Die Landschaft breitet sich zwischen dem harz im Süden, der
Ohre im Norden, der Oker im Niesten und der Saale und Elbe im Osten aus.
2. Bobenbeschaffenheit. Das Land ist meist mit Schwemmland bedeckt.
Seine obere Schicht bildet in der Magdeburger Börde eine y2 w dicke Ackerkrume aus
Humus. Diese ist locker, so daß die Feuchtigkeit leicht eindringen kann. Ihre dunkle
Farbe hält die lvärme fest. Darunter liegt eine dicke Lehmschicht. Sie hält die Feuchtig-
keit fest und gibt sie bei anhaltender Dürre an die Humusschicht ab. Darum gehört die
Börde zu den fruchtbarsten Gegenden des deutschen Vaterlandes. An mehreren Stellen
besteht der Loden aus fruchtbarem K e u p e r. Am Nordrand des Harzes tritt auch
Kreide auf. Sie bildet mit dem Muschelkalk und Buntsandstein meist die höhen-
züge. Das Erdinnere birgt ungeheure Schätze an Salzen und Braunkohlen.
Das S a l z l a g e r liegt mehr als 300 m tief. Um es zu erreichen, muß man
nacheinander das Schwemmland, den Muschelkalk, den Buntsandstein, Gips und zu-
letzt eine Tonschicht durchbohren. Der Ton findet sich über allen Salzlagern. Man
nennt ihn deshalb S a l z t o n. Ihm verdanken wir die Erhaltung der wertvollen
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T196: [Tisch Tag König Hand Wein Herr Haus Gast Abend Frau], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T123: [Haar Mann Kopf Frau Hand Fuß Kleidung Mantel Hut Schuh]]
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eine breite Brcke mit den Hauptgebieten des Staates verbunden. Fast das ganze alte Ordensland war wieder dentsch, und Friedrich nannte sich nun König von Preußen.
Westpreuen war einst unter der Herrschaft des Deutschen Ordens ein blhendes Land gewesen. Unter dem polnischen Regiment war es ganz der-kommen. Keine Ordnung, alles aus Rand und Band", meinte Friedrich, als er zum erstenmal dort weilte. Die Städte waren fast menschenleer, die Huser meist verfallen. Vergebens suchte man nach rzten und Apotheken; ja, selbst brauchbare Handwerker gab es dort nur selten.
Noch schlimmer stand es auf dem Lande. Die Bauern lebten in elenden, schmutzigen Lehmhtten, trugen rauhe Felle als Kleider, nhrten sich von Brot, das mit Spreu gemischt war, und suchten im Branntwein Trost der ihre Armut. Fr ihre Bildung geschah berhaupt nichts.
Da zeigte Friedrich, was er konnte. Die tchtigsten Beamten schickte er in das wste Land; Tausende von Ansiedlern lieen sich dort nieder; die Smpfe an der Warthe und Netze wurden trocken gelegt und der Brom-berger Kanal gebaut; Huser erhoben sich aus ihren Trmmern; Kirchen und Schulen entstanden. So machte der groe König aus einer Wste ein Kulturland. Westpreuen hat darum allen Grund, den Tag zu segnen, an dem es preuisch geworden ist.
3. Die Staatsverwaltung Friedrichs des Groen. Wie sein Vater, so widmete auch Friedrich der Hebung des Ackerbaues die grte Sorgfalt. Keine Handbreit Boden sollte unbebaut bleiben.
Die Kartoffel wollte sich immer noch nicht einbrgern, weil die Bauern sie fr gesundheitsschdlich hielten. Friedrich aber zwang die Leute, sie anzupflanzen, und ruhte nicht eher, bis er seine Untertanen vom Werte der Knollen berzeugt hatte. Eine besondere Sorgfalt wandte er dem Seidenbau zu. In der Altmark wurde der Hopfenbau eingefhrt.
In allen Teilen des Landes entstanden Fabriken. Die Leinen-industrie nahm besonders in Schlesien einen mchtigen Aufschwung. In Berlin errichtete Friedrich eine Porzellanfabrik. Fr Kaufleute grndete er eine Bank, die gegen mige Zinsen Geld auslieh, soda keiner mehr bei Wucherern zu borgen brauchte. Neue Wasserwege erleichterten die Schiffahrt im Lande. Der Plauenfche Kanal zwischen Havel und Elbe verkrzte die Entfernung zwischen Brandenburg und Magdeburg; der Finow-Kanal verband Havel und Oder. (Fiener Bruch und Drmling).
Fr die groen Aufgaben, die Friedrich sich stellte, brauchte er viel Geld. Darum wurde die Akzise, die schon der Groe Kurfürst eingefhrt hatte, bedeutend erhht, doch sollten dabei die rmeren Leute mglichst geschont werden. So blieben Getreide, Mehl und Schweinefleisch steuerfrei; wohl aber kamen schwere Abgaben aus Wein und Branntwein, die der König fr entbehrliche Genumittel ansah. Als Luxusdinge betrachtete er auch Kaffee und Tabak. Mit diesen Waren sowie mit Salz handelte jetzt allein der Staat, und alle Leute muten sie von den Personen beziehen, die er bestimmt hatte. Er besa also das Monopol. Natrlich schrieb der Staat auch die Preise vor, und da er viel Geld verdienen wollte, wurden die Waren recht teuer. So kostete das Pfund Kaffee damals wenigstens drei Mark.
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T157: [Friedrich Wilhelm Iii Kaiser König Karl groß Preußen Kurfürst Jahr], T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrichs Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Friedrichs Altmark Berlin Brandenburg Magdeburg
136 42. Friedrichs des Groen Friedenswerke in unserer Provinz.
gleich denjenigen Lenthen, welche mit dem Hopfenbau noch nicht fr recht nmbzngehen wissen durch solche, die selbigen verstehen, dazu An-Weisung gegeben werden, damit die Vermehrung des Hopfenbaues guten Fortgang haben mge." Als Hindernis fr die weitere Ent-Wickelung des Anbaues wird der Mangel an Hopfenstangen und ihr hoher Preis angegeben. Da lt der König den Preis der Hopfen-stanzen aus seinen Forsten von 1 Taler 12 Groschen das Schock er-migen auf einen Taler. Fr den, der den meisten Hopfen baut, setzte er auch eine Prmie aus.
4. Auf dem Gebiete des Handels, der Industrie und des Verkehrs traten Verbesserungen ein. Der Handel beschrnkte sich im wesentlichen auf Landesprodukte. In frherer Zeit war Magdeburg der Endpunkt des Wasserverkehrs elbaufwrts gewesen; alles aus dem Erzstift und vom Oberland kommende Korn durfte nur hier ver laden werden. Dieses Stapelrecht hatte die Stadt allmhlich verloren. Fr den Getreidehandel war Hamburg der Hauptmarkt geworden. Der Hopfen ging auer nach Magdeburg auch nach Braun-schweig, Lbeck, Holstein und Dnemark. Der Durchgangshandel von Hamburg nach Magdeburg ging entweder zu Wasser auf der Elbe oder auf der groen Landstrae der Salzwedel und Gardelegen. Um Magdeburgs Bedeutung fr den Handel zu erhhen, bestimmte Friedrich der Groe, da die schsischen Schiffe nicht mehr nach Hamburg fahren durften, sie muten in Magdeburg ausladen; das schsische und bhmische Holz, das die Elbe herunterkam, mute in Magdeburg seine bestimmte Tagestaxe halten. Auf den Waren, die ins Ausland gingen, stand ein Zoll. Fr die Waren, die auf dem Landwege durch Fuhrwerk fortgeschafft wurden, mute frher ein Pferdezoll entrichtet werden; der Fuhrmann bezahlte, einerlei, was er fuhr, pro Pferd 15 Groschen, wenn er nach Schlesien wollte, 1 Taler 15 Groschen, wenn er nach dem Reich, und 2 Taler 15 Groschen, wenn er nach Sachsen, Ofterreich und Anhalt wollte. Statt dieses Pferdezolles fhrte Friedrich einen einheitlichen Zentnerzoll ein.
Von nachhaltiger Bedeutung war es, da der Staat die Salz-industrie in die Hand nahm. Schon Friedrich Wilhelm I. hatte damit begonnen. Die kniglichen Salinen zu Halle und Schnebeck wurden zu groartigen, technisch vollendet eingerichteten Unternehmungen ausgestaltet. Die bisherigen pfnnerschaftlichen Betriebe konnten damit nicht Schritt halten und gingen immer mehr und mehr zurck.
Die Naturschtze des Landes wurden unter Friedrich dem Groen schon nach allen Seiten hin ausgenutzt und damit die Grundlagen gelegt fr die knftige Gre der industriellen Entwicklung unserer Provinz. Neben dem alten Handwerk stehen jetzt schon die neuen Betriebsformen der Hans- und Fabrikindnstrie, der Bergwerke und-Salinen. Aus den Amtleuten, Kaufleuten und Grounternehmern
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Extrahierte Personennamen: Friedrichs Friedrich_der_Groe Friedrich Fuhrmann Friedrich Friedrich Friedrich Wilhelm_I. Friedrich Friedrich
45. Das Knigreich Westfalen.
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Herrn. Seid ihm, was ihr mir wret. Euer Andenken kann kein Schicksal, keine Macht aus meinem und der Meinigen Herzen vertilgen." Am 15. Dezember erlie der neue König Jerome eine Kundgebung an seine Untertanen, worin es heit: Einwohner Westfalens, die gttliche Vorsehung hat diesen Zeitpunkt bestimmt, um eure zerstrten Provinzen unter einem erhabenen Grundgesetze zu vereinen. Nur fr die Völker hat Napoleon gesiegt. Durch den Frieden von Tilsit habt ihr ein Vaterland gewonnen. Indem ich den Thron besteige, verpflichte ich mich, euch glcklich zu machen." Im Dezember hielt Jerome seinen Einzug in Kassel; dem Schlosse Wilhelmshhe gab er den Namen Napoleonshhe", und sich selbst nannte er Hieronymus Napoleon, von Gottes Gnaden und durch die Verfassung König von Westfalen". Am 1. Januar 1808 mute dem neuen König gehuldigt werden. Im Orangerieschlo zu Kassel strmten 275 Deputierte aus allen Teilen des Reiches zusammen. Unter einem Thronhimmel stand Napoleons Bste, und der Justizminister, der die Erschienenen begrte, sprach von dem Glck dieser Berufenen und dem Neid der Daheimgebliebenen. In deutscher und franzsischer Sprache huldigten die Deputierten: Wir schwren fr uns und das Land, das wir reprsentieren, Gehorsam dem Könige und Treue der Konstitution."
2. Einteilung. Laut Dekret vom 24. Dezember erfolgte die Einteilung des Reichs in acht Departements. Wie in Frankreich, das stets zum Vorbilde diente, wurden alle historischen Erinnerungen, Beziehungen zur frheren Geschichte und zu den vertriebenen Dynastien sorgsam vermieden und die Namen von Bergen und Flssen entlehnt. In den Rahmen unserer Provinz fallen folgende 4 Departements: 1) das Departement der Elbe mit der Hauptstadt Magdeburg; s umfate den grten Teil des Herzogtums Magdeburg, die Grafschaft Barby, die Amter Gommern und Sangerhausen, die Altmark, die mter Calvrde und Weferlingen und zerfiel in vier Distrikte: Magdeburg, Neuhaldensleben, Stendal und Salzwedel.
2) Das Harzdepartement mit der Hauptstadt Heiligenstadt und den vier Distrikten: Heiligenstadt, Duderstadt, Osterode und Nordhausen; es bestand aus dem Frstentum Eichsfeld, der Grafschaft Hohenstein, dem Gebiete von Walkenried, den Stdten Mhlhausen und Nordhausen, einem Teile des Kurfrstentums Grubenhagen und des Gebietes von Blankenburg.
3) Das Saaledepartement umfate die Frstentmer Halber-stobt und Blankenburg, die Grafschaft Stolberg-Weruigerode, Stadt und Gebiet von Queblinburg, den Saalekreis, die Grafschaft Mans-felb preuischen Anteils und einige Drfer rechts der Bobe von dem Herzogtum Magdeburg; es zerfiel in die Distrikte Halberstadt, Blankenburg und Halle; die Hauptstadt war Halberstadt.
4) Das Okerdepartement mit der Hauptstadt Braunschweig und den Distrikten Braunschweig, Helmstedt, Hildesheim und Goslar
Heine u. Rosenburg, Geschichte der Provinz Sachsen. 10
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Extrahierte Personennamen: Napoleon Hieronymus_Napoleon Napoleon Napoleons Goslar
Heine