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1. Deutsche Geschichte - S. 1

1912 - Halle a.S. : Schroedel
vie Zeit der Vlkerwanderung. I. (Bermartiett und die Gerinanen. Jl Das Land und die Bewohner. Auf alle Völker blickten die Rmer herab; auch auf die Germanen. Wie arm erschien ihnen das Land dieser Nachbarn gegen das ihre! Es sah aber auch damals ganz anders aus als heute. Ungeheure Wlder und Smpfe bedeckten es zum grten Teil. berall hausten Bren, Wlfe und Luchse, Auerochsen und Elentiere. Die Germane mit erobertem, rmischem Feldzeichen. Germanin. Luft war kalt, der Bodeu feucht. Den Rmern zeigte sich Germanien als ein Land, in dem immer Winter herrschte und wo es nie recht Tag wurde. Und doch fhlten sich seine Bewohner hier wohl. Sie waren groe, krftige Gestalten mit blauen Augen und blondem Haar. Gewhnlich trugen sie ein leinenes oder wollenes Gewand ohne rmel; die Männer Froning-Klar mann-Wewer. Geschichte fr Mittelschulen. Hl Teil. 1

2. Deutsche Geschichte - S. 7

1912 - Halle a.S. : Schroedel
7 gebrochen werden konnten, und trieben groe Herden auf die Weide. Das waren die Ostgermanen. Die Westgermanen aber blieben in ihren Wohnsitzen. Sie wurden immer mehr Bauern und lernten mancherlei von den Rmern. Viele von ihnen traten als Krieger in die Dienste der rmischen Herrscher. Ihre Tapferkeit und ihre Treue waren diesen sehr viel wert, und bald sah man in der kaiserlichen Leibwache meist blondgelockte, germanische Riesen. Beide Völker trieben aber auch lebhaften Handel miteinander. Man zahlte nicht mit Geld, sondern tauschte die Waren aus. Da wurde denn der Germane gar oft von den geriebenen, rmischen Kaufleuten betrogen, wenn sie ihm Vieh, Felle oder gar blondes Frauenhaar abhandelten. Aber die Fremden hatten so schne Sachen feil; da reizten ihn die prchtigen Waffen, die Lanzen, Schwerter und Schilde, die hbschen Tongefe, die blinkenden Schmucksachen, Armbnder und Spangen; da lockte der glnzende Metallspiegel, in dem sich zu Hause alle so gern betrachteten. Auch lernten die Germanen von den Rmern viel Ntzliches. Sie wuten bald dauerhafte Steinmauern herzustellen. Das Hausdach deckten manche schon statt mit leichtem Schilf mit festen Ziegeln. Den Hausraum teilten sie in mehrere Kammern. Als eine groe Wohltat erschienen ihnen die Fenster, die Licht und Luft hereinlieen; und wie angenehm war es, da man viele Vorrte im Keller aufbewahren konnte! Da die Germanen fr alle diese Dinge keine Namen hatten, so bernahmen sie einfach die rmischen: mrus, tegula, cmera, fenestra, cellrium. Ferner lernten die Germanen von den Rmern, wie Kisten, Scke, Krbe, Schsseln, Bchsen gemacht wurden. Gleich den Fremden pflanzten sie den Wein stock und preten in der Kelter sen Most aus den Trauben, den sie wohl auch aus Bechern tranken. Die Hausfrau gewann auf rmische Art aus Milch Kse; sie zog im Garten Kohl, Krbisse, Radieschen und Zwiebeln, sie erntete von veredelten Bumen Birnen, Pflaumen und Kirschen. Man schnitt jetzt auf den Feldern die Frucht mit der Sichel und drasch sie daheim mit dem Flegel. Alle die Wrter dafr sind auch rmischen Ursprungs (Lehnwrter). 2. Der Niedergang des rmischen Reiches. Lngst hatten sich die Rmer den Kriegsdienst abgewhnt. Sldner zu halten, war ja viel bequemer. Die Germanen lieen sich gern von ihnen anwerben, denn in ihren Gauen gab es immer waffenlustige Jnglinge genug. Lange Zeit schtzten sie so die Grenzen des Rmerreichs gegen ihre eignen Landsleute. Natrlich verlangten die Krieger ihren Sold. Da kamen nun die rmischen Kaiser allmhlich in groe Verlegenheit. Es war nmlich in dem weiten Reiche kaum noch Gold und Silber auszutreiben. In der Not wurden schlechte Mnzen geprgt, fr die man nichts Rechtes kaufen konnte. Von solchem Geld wollten die Sldner nichts wissen. Viele von ihnen muten entlassen werden; den brigen gab man cker zur Entschdigung. Da sie aber nun auch hinter dem Pfluge hergingen, konnten sie nicht mehr ihre ganze Zeit dem Waffendienst widmen. 3. Die Germanen als gefhrliche Nachbarn. Kein Wunder also, da jetzt die rmischen Kaiser nicht mehr imstande waren, die Grenzen des Reiches

3. Deutsche Geschichte - S. 11

1912 - Halle a.S. : Schroedel
11 Rmer ein ungeheures Lsegeld zahlten, zog Alarich ab. Allein es dauerte nicht lange, so erschien er von neuem. Diesmal wurde die Stadt erobert und von den Goten drei Tage hindurch schrecklich geplndert. Nun zog Alarich nach Sden, um nach Afrika, der Kornkammer Italiens, berzusetzen. Dort wollte er sich mit den Seinen dauernd nieder-lassen. Doch er kam nur bis Unteritalien. Hier berraschte den jungen Helden, der erst vierunddreiig Jahre alt war, der Tod. Da erscholl groe Klage in seinem Heere; die Goten leiteten den Busento ab und gruben in dem trockengelegten Bett sein Grab. In dieses senkten sie den toten König mit seinem Streitrosse und vielen Schtzen hinab. Dann lenkten sie den Flu wieder in seine alten User zurck. Unter andern Fhrern zogen nun die Westgoten nach Sdgallien und Nordspanien und grndeten hier ein neues Reich. 5. Die Grndung von Germanenreichen in Spanien, Nordafrika und Britannien. Whrend Alarich wiederholt in Italien einfiel, zogen andre Wandernde Germanen setzen der einen Flu. Nach Scherr oft germanische Stmme durch das Gebiet der Westgermanen in das westrmische Reich ein. Die Burgunder lieen sich am Rhein in der Gegend des heutigen Worms nieder, muten aber bald nach dem Rhone-tal hinaufrcken. Die Sueben und die Vandalen zogen mit andern nach Spanien und verteilten das Land unter sich durch das Los. Doch blieben die Vandalen nicht lange in ihren neuen Wohnsitzen, sondern setzten unter ihrem Könige Geis er ich 429 nach der rmischen Provinz Afrika der. Dieser Stamm zhlte damals blo 80000 Kpfe, darunter nicht mehr als 20000 Krieger. Die Vandalen zeigten sich bald als ein see gewaltig es Volk, und ihre Schiffe machten das Mittellndische Meer unsicher. Auch haben sie einmal Rom acht Tage lang geplndert; doch betrugen sie sich nicht schlimmer als die brigen Germanen. Der Ausdruck Wandalismus fr besondere Roheit ist erst in der Neuzeit er-fuuden worden.

4. Deutsche Geschichte - S. 75

1912 - Halle a.S. : Schroedel
75 Ix. Die Besiedelung des deutschen Ostens. 1. Das Vordringen des Deutschtums in Sud und Nord. Wohl ging das Reich unter der Regierung Friedrichs Ii. aus den Fugen; es lste sich in Einzelgebiete, in Territorien auf; und doch feierte das Deutschtum gerade in diesen Zeiten des Niedergaugs groe Triumphe; denn es gewann jene bedeutenden Lnderstrecken, ohne die wir uns Deutschland heute gar nicht denken knnen. Als die Ostgermanen in das westrmische Reich eingeschwrmt waren, rckten in die von ihnen verlassenen Wohnsitze die Slaven nach. Erst ganz allmhlich und unter unendlichen Mhen konnten die Deutschen spter wenigstens einen Teil jenes Gebietes zurckgewinnen. Im Sden und im Norden sind durch zhe Arbeit groe Lnderstrecken deutsch geworden. Im Sden ging die Arbeit vom Herzogtum Bayern aus. Noch um das Jahr 1000 galt fast das ganze Gebiet der Ostalpen als nnzugng-lieh. Gegenden, die schon lange Jahrhunderte zu den schnsten und fruchtbarsten gehren, waren damals schaurige Einden. Da zogen denn zunchst von Bayern aus Kolonisten in diese Waldgegenden und rodeten und pflgten und sten. Nach und nach wurden so Krnten, Krain, Steier-mark und vor allem sterreich mit deutschen Ansiedeluugeu durchsetzt. Im Norden wurde grndlichere Arbeit geleistet. Dort hatten schon Heinrich I. und sein Sohn Otto der Groe stattliche Gebiete unterworfen und zu germanisieren angefangen; aber diese Erwerbungen gingen ja unter den Nachfolgern Ottos I. grtenteils wieder verloren. Erst Lothar der Sachse nahm das Werk von neuem ans und diesmal mit besserem Erfolg. Wir sahen, wie der Askanier Albrecht der Br 1134 mit der Mark Brandenburg belehnt wurde, und wie Heinrich der Lwe mit groem Erfolge germanisierte. Als dann die Macht des Welsen jh zertrmmert wurde, da bernahm Brandenburg die unvollendete Aufgabe. Mehrere Jahrhunderte waren Elbe und Saale die Grenze zwischen Germanen und Slaven. Daher findet man rechts von diesen Flssen viele Orte slavischen Ursprungs. Sie sind zu erkennen an den Namen auf itz, itzsch, witz, zig, au, a, ar. Deutsche Endungen sind dagegen stadt, hausen, rode, brg, bach, dors usw. (Beispiele nach der Karte!) Auch auf dem linken Ufer der Elbe und Saale, z. B. in der Altmark, in Thringen, finden sich emige vorgeschobene slavische Kolonien. In den blutigen Grenzkriegen war die Zahl der Slaven sehr zusammengeschmolzen, manches Dorf, manche Land-schaft lag verdet. Dieses unwirtliche Land schufen nun die Askanier in blhendes Kulturgebiet um. Das kostete schwere, zhe Arbeit. Sie wurde von fleiigen Mnchen, besonders Cisterziensern (Lehnin, Zinna) und deutschen Ansiedlern vollbracht. Vom Rhein, aus Westfalen und Franken, auch aus den Niederlanden strmten sie herbei; an die Niederlnder erinnert noch heute der Flming. Die Kolonisten besetzten entweder ein verlassenes, wendisches Dorf oder grndeten daneben ein neues, daher rhren die Bezeichnungen Deutsch-, Wendisch-, Alt-, Neu-, Gro- und Klein- bei Drfern gleichen Namens. Neben den fleiigen Ansiedlern fhrten die Wenden in ihren schmutzigen, rm-lichen Drfern ein klgliches Dasein. Allmhlich aber befreundeten sie sich

5. Deutsche Geschichte - S. 13

1912 - Halle a.S. : Schroedel
13 Diesem Schattenkaisertum bereitete schlielich im Jahre 476 der Sldner-fhrer Odoker ein Ende. Er verlangte vom Kaiser Rmnlns fr sich und die Seinen ein Drittel von den Gtern der Rmer. Als sich der Herrscher dagegen strubte, sperrte er ihn einfach in ein Kloster und machte sich selbst zum König von Italien. Den abgesetzten Kaiser nannte man spottweise Angstulus, den kleinen Angustus. Dreizehn Jahre regierte dieser Sldnerfhrer; da kam von Osten her ein Strkerer der ihn. Es war der Ostgotenknig Thederich. 8. Die Grndung des Ostgotenreiches in Italien durch Theoderich. 493. Nach dem Tode Attilas machten sich die Ostgoten frei. Eine Reihe von Jahren wohnten sie dann im heutigen Ungarn. Besser als die den Steppen dieses Landes aber gefiel ihnen die fruchtbare Balkanhalbinsel. Ihr junger König The oder ich gedachte darum einen Teil an sich zu reien. Da geriet der ostrmische Kaiser in groe Sorge. Um den gefhrlichen Nachbarn loszuwerden, gab er ihm den Auftrag. Italien fr ihn zu erobern; denn seit der Absetzung des Romnlns Augustulus sah er sich als den rechtmigen Herrn des westrmischen Reiches an. Gern folgte Theoderich diesem Wink. Mit Weibern, Kindern und aller Habe berschritten die Ostgoten die Alpen. Dreimal stellte sich Odoaker den Eindringlingen entgegen, besonders bei Verona; und dreimal wurde er ge schlagen. Nun war Theoderich Herr der Halbinsel, und es entstand hier das mchtige Ost gotenreich, zu dem spter auch Sizilien, Sardinien und Korsika, ja sogar ein Stck von Sdfrankreich gehrten. Die Goten nahmen einfach die Gter der Leute Odoakers, die der das ganze Land verstreut lagen. Doch bebauten sie diese nicht selbst; das muten die Einheimischen fr sie tun; denn sie wollten Krieger bleiben. Die Rmer wurden von ihnen beschtzt, darum hatten sie fr den Unterhalt der gotischen Herren zu sorgen. Es ging ihnen dabei ganz gut; denn die Zahl der Goten war nicht groß; auch waren diese rauhen Männer mit wenigem zufrieden. Dazu sorgte Theoderich vterlich fr das vom Kriege so schwer heimgesuchte Land. Wste Felder lie er bestellen, verfallene Wasserleitungen wieder Herrichten, und manche Städte, besonders Ravenna, wurden auf seinen Befehl mit herrlichen Bauten geschmckt. Und doch waren die Rmer mit seiner Herrschaft sehr unzufrieden. Es dnkte ihnen schrecklich, einem Barbaren zu gehorchen, der weder lesen noch schreiben konnte. Sie gehrten dem katholischen Glauben an, während die Ostgoten sich zur Lehre des Artus bekannten, und das vermehrte ihren Ha. So stachelten sie die Ostrmer zum Kampfe gegen Theoderich auf, um mit ihrer Hilfe das germanische Joch zu brechen; aber in Konstantinopel wagte man nicht, mit einem so gewaltigen Herrscher anzubinden. Von seinem eignen Volke dagegen wurde Theoderich sehr geliebt. Ja, wo nur Germanen wohnten, pries man den groen König. Alle ihre Fürsten ehrten ihn wie einen Vater und hrten gern auf seinen Rat. In der Sage lebt er als der starke Held Dietrich von Bern (= Verona) fort. 9. Die Zerstrung des Vandalenreiches 1(534) und des Ostgoten-reiches (5o5) durch die Ostrmer. Als nach Theoderichs Tode unter den

6. Deutsche Geschichte - S. 16

1912 - Halle a.S. : Schroedel
16 Ende aller Dinge eintreten. Als dieses letzte sah man allgemein das rmische an. Da aber die Welt noch stand, so mute also auch das rmische Reich noch vorhanden sein. vie Zeit des Hrankenreichs. 486 bis M. I. Chlodwig. 1 Die Franken als Nachbarn der Rmer. Zu den Nachbarn der Rmer au den Grenzen von Gallien gehrten auch die Franken, d. h. die Freien. Ihr Gebiet erstreckte sich zu beiden Seiten des Rheins von Coblenz bis zu den Mndungen. Sie galten bei den brigen Germanen wohl als tapfer und schnell, doch auch als treulos und hinterlistig. An ihrer Spitze stand kein einzelner Herrscher, sondern sie gehorchten mehreren Gau-knigen, die einander oft bekmpften. Als das westrmische Reich zusammen-brach, dachten sie nicht daran, ihre Wohn-sitze ganz zu verlassen und in das reiche Gallien auszuwandern; sie suchten nur ihren Landbesitz zu vergrern und so ihre zahlreichen Kinder zu versorgen. Das siel ihnen nicht schwer, denn das schne Nachbarland lag jetzt fast wehrlos vor ihnen. Fr die Eroberung fand sich ein Fhrer in dem Merowinger Chlod-totg, d. h. Ludwig. 2. Chlodwig der Reichsgrnder. Als Chlodwig mit fnfzehn Jahren auf den Schild erhoben wurde, war er nur einer von den Gau knigen der Franken. Das vterliche Erbe war ihm viel zu klein; sein Blick richtete sich darum auf das schne Gallien. Nun bestand dort noch ein Rest des rmischen Reiches, den der Statt-Halter Sygrius verwaltete. Chlodwig zog gegen ihn zu Felde, besiegte ihn bei S oissons und nahm sein Gebiet in Besitz. Jetzt war er schon Herr des Landes bis zur Loire, und Paris wurde seine Hauptstadt. Seinen Kriegern schenkte er Felder, Wiesen und Wlder, die bisher dem rmischen Kaiser gehrt hatten. Da strmten ihm aus allen Gauen tapfere Männer zu, die auch Beute gewinnen wollten, und alle fnf Jahre war wieder ein neues Heer beisammen. Frnkischer Kriegern Nach Wild. Bilderatlas.

7. Deutsche Geschichte - S. 20

1912 - Halle a.S. : Schroedel
20 werfen; darum nannte er seine Lehre Islam, Hingabe an Allah, und die Glubigen hieen Muslim, an Allah Hingegebene. Natrlich galt ihm sein Glaube als der allein richtige, und darnm mute die neue Religion der die ganze Erde verbreitet werden. Wer fr den Islam starb, dem winkten die Frenden des Para^ dieses, die der Prophet im Koran, dem heiligen Buche fr seine An-Hnger, mit verlockenden Farben ausmalte. Und dieser Kampf fr die Lehre erschien den Seinigen auch ungefhrlich; denn Muhammed verkndete, da jedem Menschen sein Geschick vorausbestimmt sei. Wer also nach Allahs Willen aus der Feldschlacht unversehrt zurckkehren sollte, der konnte sich mit unbedeckter Brust in das dichteste Getmmel werfen, und es geschah ihm doch nichts. Seine Lehre suchte Muhammed zunchst in Mekka einzufhren. Aber hier wollte man nichts von ihm wissen; ja, seine eigenen Verwandten trach-teten ihm nach dem Leben. Da floh er im Jahre 622 nach Medina. Die Flucht des Propheten, die Hedschra, galt seinen Anhngern als ein sehr wichtiges Ereignis; sie begannen spter damit ihre Zeitrechnung. In Medina fand er groen Anhang und wute viele Leute zum Kampfe fr seine Lehre zu begeistern. Binnen wenigen Jahren war ihm ganz Arabien zngetan. Der Islam vereinigte die vielen Stmme zu einem groen Volk; bald sahen alle Araber es als religise Pflicht an, den neuen Glauben der die ganze Erbe zu verbreiten; wenn es nicht anders ginge, durch Feuer und Schwert. 3. Der Siegeszug des Islam. Die Schlacht bei Tonrs und Poitiers. 732. Unter Muhammebs Nachfolgern, den Kalifen, begann der gewaltige Siegeszug des Jslam der Vorberafieu und Nordafrika. Nichts schien ihren Siegeslauf hemmen zu knnen. Sie setzten schlie-lich sogar nach Spanien der. In einer einzigen groen Schlacht, bei Jerez de la Frontera, im Jahre 711, brach das stolze Westgoten-reich zusammen. Bald war ihnen die ganze Pyrenenhalbinsel unter-tan, und ihre Scharen strmten nach Gallien hinein. Da aber wrbe ihnen Halt geboten. Der Hausmeier Karl trat ihnen mit dem frnkischen Aufgebot entgegen und trieb sie bei Tours und Poitiers im Jahre 732 zurck. Von biefem Siege erhielt er den Namen Mar teil, das heit Streithammer. Karls Tatkraft hatte die abendlndische Christenheit gerettet. 4. Die Kultur der Araber. Die Araber waren ein sehr ttiges und gebildetes Volk. Von ihrer Baukunst zeugen prchtige Gebude, vor allem die Alhmbra bei Granda. Sie legten' knstliche Be-Wsserungen an, die noch heute in Betrieb sind. Ihre Seidengewebe, ihre Teppiche und ihre baumwollenen Musseline, die nach der Stadt Msnl genannt wurden, waren im Abendlande sehr begehrt. Auch in den Wissenschaften haben sie Bedeutendes geleistet. In der Astronomie gingen die Christen bei ihnen in die Schule, und die arabischen rzte galten lange Zeit als die tchtigsten durch alle Lande. Unser bequemes Ziffern-system haben wir ebenfalls durch die Araber erhalten.

8. Deutsche Geschichte - S. 27

1912 - Halle a.S. : Schroedel
27 Truppen nichts ausrichten, und so unterwarfen sie sich; manche lieen sich auch schon taufen. Aber es war ihnen nicht Ernst damit. So oft Karl an einer entfernten Grenze seines weiten Reiches Krieg fhrte, versuchten sie, das verhate Joch abzuschtteln. Ihr Hauptanfhrer war der Westfale Wittekind. Kam der König zur Unterdrckung des Aufstandes herbeigeeilt, so erschienen ihre Haupt-ringe gewhnlich demtig und flehten um Gnade; Wittekind aber zeigte sich nicht unter ihnen; er war zum Dnenknig geflohen. Nach zehnjhrigem Kampfe glaubte Karl endlich, ihr Gebiet ganz in sein Reich einfgen zu knnen. Er verlangte, da alle Bewohner Christen werden und jetzt auf eigene Kosten Kirchen und Klster bauen und unter-halten sollten; die Anfhrer sollten ihre Stammesgenossen in seinem Namen regieren. Das aber deuchte die Sachsen denn doch zu viel. Eine allgemeine Emprung war die Antwort. Ja, sie berfielen sogar ein frnkisches Heer am Sntel und machten es bis ans den letzten Mann nieder. Da geriet Karl in einen furchtbaren Zorn. Zahlreiche vornehme Geiseln, die in seinen Hnden waren, muten zu Verden an der Aller ihr Leben lassen. Aber diese Hinrichtungen reizten sie erst recht zu erbittertem Widerstand. Erst nach dreijhrigem Kampfe sah das schsische Volk, da es trotz aller Tapferkeit nichts ausrichtete. Selbst Wittekind erkannte dies; er unter-warf sich und lie sich taufen. Damit war der Sieg fr Karl entschieden. Wohl kam es noch mehrmals zu kleineren Erhebungen; aber sie wurden ohne Schwierigkeit niedergeworfen. Um allen Widerstand zu brechen, siedelte Karl zahlreiche Franken im schsischen Gebiete an und fhrte dafr Sachsen in altfrnkisches Land. Die vielen Ortsnamen mit Sachsen" oder Sassen" erinnern an diese Maregel. Das sicherste Mittel aber, die Unterworfenen fester an sein Reich zu binden, war die Einfhrung und Befestigung des Christentums. Dazu schuf Karl acht Bistmer, deren Hauptorte noch heute angesehene Städte sind; zu ihnen gehren Mnster, Minden, Paderborn und Bremen. Neben diesen Kriegen gegen den letzten freien Germanenstamm liefen noch eine Anzahl andrer, die gleichfalls die Grenzen sichern sollten. Di5 Wenden st mme stlich der Elbe muten sich unterwerfen und wurden durch Burgen an der Saale und der Elbe (Halle, Magdeburg) im Gehorsam gehalten, die Normannen muten der die Eider zurckweichen. Im Sdosten besiegte er die Avaren und dehnte sein Land bis zur Raab aus; im Sdwesten endlich entri er den spanischen Arabern ein Stck Land jenseits der Pyrenen bis an den Ebro. (Sage von Roland.) Karl sicherte seine Grenzen durch einen Kranz von Marken. In ihnen walteten seine tchtigsten Beamten als Markgrafen und wehrten den Einfllen der ruberischen Nachbarn. 3. Die Eroberung des Langobardenreiches. 774. Gleich seinem Vater suchte Karl die Freuubschast des Papstes; dieser aber wrbe fort-tuhrenb durch die Laugobarbeu bebrngt. Ihr Reich legte sich zwischen das Gebiet Karls und das des Papstes wie ein Querriegel. Da beschlo er, bieses Hinbernis hinwegzurumen. Das ging ganz leicht. Ohne grere

9. Deutsche Geschichte - S. 28

1912 - Halle a.S. : Schroedel
c&Iac|t sank das Langobardenreich im Jahre 774 vor dem Ansturm der sran ischen Scharen m Trmmer. Der König Desiderius ergab sich und mute ms Kloster wandern; Karl wurde jetzt auch noch König der Lango-barden und erlangte die Eiserne Krone. Sie hie so nach einem Reife in ihrem Innern, der aus einem Nagel vorn Kreuze Christi ver-fertigt sein sollte. 4. Die Wiederaufrichtung des westrmischen Kaisertums. 800. Als alle Grenzen ge-sichert waren, erstreckte sich das Reich Karls von der Donau und der Oder im Osten bis an den Atlantischen Ozean im Westen, von der Eider im Norden bis an den Ebro und an das Mittelmeer im Sden. Es umfate von den beiden wichtigsten Lndern des alten westrmischen Reiches, Gallien und Italien, das eine ganz, das andre zum groen Teil. Fr das Oberhaupt dieses gewaltigen Reiches war ' der Titel König der Franken und der Langobarden" zu gering. Nuu lebte noch immer in der Vorstellung der Menschen jener Zeiten das alte rmische Reich fort; es mute ja nach der biblischen Weissagung noch weiter bestehen. Darum lag es fr Karl nahe, dieses Reich ~ . ... m wieder aufzurichten. Der heilige Petrus verleiht Seo Iii. die Stola als Zeichen ' r. ' seiner pnesterlichen Wrde und Karl die Fahne als Zeichen Der Papst L e 0 War V0u ferner weltlichen Macht. Nach Pflug^Harttung. feinen Feinden mihandelt Und . . _ , r vertrieben worden. Da suchte er bei Karl Untersttzung; dieser zog nach Rom und stellte die Ruhe wieder her. Ein Reichstag, der in der Peterskirche abgehalten wurde, bestimmte, da Karl das rmische Reich erneuern sollte. Darauf setzte ihm der Papst beim Gottesdienste des Weihnachtsfestes im Jahre 800 die Kaiser-frone auf. Jubelnd rief das Volk: Heil und Sieg dem von Gott gekrnten groen und friedfertigen Kaiser der Rmer!" Fortan betrachtete sich Karl als den Nachfolger der alten rmischen Kaiser. 5. Die Verwaltung des Reiches. Gewhnlich regierte Karl von seiner Pfalz zu Aachen aus das gewaltige Reich. Das war eine schwierige Aufgabe. Er beherrschte Völker, die wenig voneinander wissen

10. Deutsche Geschichte - S. 37

1912 - Halle a.S. : Schroedel
37 Fhrer der Ungarn in die Hnde zu bekommen. Heinrich gab ihn erst frei, als ihm die Ungarn einen neunjhrigen Waffenstillstand bewilligten. Er zahlte ihnen dafr einen jhrlichen Tribut. Die gewonnene Zeit gebrauchte der König, um Land und Volk wehrhaft zu machen. In Sachsen gab es deshalb nur wenig befestigte Orte, weil die Bewohner noch nach altgermanischer Weise in Drfern oder Gehften lebten, die allenfalls von einem Zaun oder von Palisaden umgeben waren. Unermdlich war Heinrich jetzt bestrebt, die wichtigsten Nieder-lassungen ummauern zu lassen und dadurch fr Kriegszeiten den Land-bewohnent Zufluchtssttten zu schaffen. So entstanden im Binnenlande und an den Grenzen zahlreiche feste Pltze, wie Goslar, Meien, Qnedlin-brg, Merseburg. Jeder neunte knigliche Vasall, der durchs Los bestimmt wurde, mute fr ein Jahr in eine dieser Festungen bersiedeln. Der dritte Teil vom Ertrage der cker kam in die Burgen zur Auf-bewahrung fr die Zeit der Kriegsnot. Um den Aufenthalt in solchen Pltzen angenehmer zu machen, lie Heinrich die Mrkte, Festlichkeiten und ffentlichen Versammlungen dort abhalten. Zugleich arbeitete er rastlos an der Verbesserung des Heer-Wesens in seinem Herzogtum. Mit Fuvolk allein konnte er gegen die Reiterscharen der Ungarn nicht viel ausrichten. Darum bildete er aus seinen Vasallen Reitergeschwader, die in geschlossenen Abteilungen kmpfen lernten. Das neue Reiterheer bestand die Probe im Kampfe gegen die Wenden an der Ostgrenze des Reiches aufs beste. Unter den Nachfolgern Karls des Groen zerstrten diese wilden Nachbarn die errichteten Burgen, verjagten die christlichen Priester und dienten wieder ihren alten Gttern. Heinrich drang in ihr Land ein und eroberte ihre Hauptstadt, die alte wendische Trutzfeste Brennabor. Groe Gebiete wurden ihm Untertan. Gegen die Dnen schob der König die Grenze bis zur Schlei vor. Im Jahre 933 war die Zeit des Waffenstillstandes mit den Ungarn abgelaufen. Als Heinrich einen neuen Jahrestribut verweigerte, brachen sie in zwei groen Haufen sengend und brennend, raubend und mordend in Sachsen ein. Da flchteten die Landbewohner mit ihrer Habe in die festen Pltze und fhlten sich hinter den starken Mauern wohl geborgen. Der eine Haufe wurde von den Sachsen und Thringern besiegt und durch Hunger und Klte vollends aufgerieben. Dem andern stellte sich Heinrich mit dem Fuvolk und dem Reiterheere bei Ria de an der Unstrut khn entgegen. Er ermunterte seine Krieger, auf Gottes Hilfe zu hoffen, und vertrauensvoll blickten sie nach dem Bilde des Erzengels Michael in der hochflatternden Reichsfahne. Der König fhrte sein Heer selbst in die Schlacht. Die Ungarn merkten gleich zu Beginn des Kampfes, da sie diesem Gegner nicht gewachsen waren, und ergriffen die Flucht. So hatte wenigstens Sachsen vorlufig Ruhe vor ihnen. 4. Heinrichs Ende. Als Heinrich sein Ende nahen fhlte, lie er die Groen des Reiches nach Erfurt kommen und empfahl ihnen seinen Sohn Otto zum Nachfolger. Bald darauf starb er zu Meinleben an der Unstrut. In Quedlinburg liegt er begraben, neben ihm ruht feine treue Gemahlin Mathilde.
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