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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 132

1911 - Magdeburg : Creutz
132 Das Norddeutsche Flachland. denen das für das Tiefland wichtige Baumaterial, die Ziegel, aber auch wertvolle Tonwaren (Bunzlau, Görzke) gebrannt werden. Auch der sonst seltene Bernstein wird aus der Tiefe, aber auch mit Baggern und Fischnetzen gewonnen. Das wichtigste Bernsteingebiet ist das Samland. Die Insel Rügen liefert vorzügliche Kreide und die Gegend von Halle gute Porzellanerde. An Metallen liefert das Tiefland nur Eisen, Zink und Blei aus der Oberschlesischen Platte. Der Reichtum an Zink ist hier so groß, daß Deutschland dadurch das Hauptzinkland der Erde geworden ist. E. Die Bewohner. a) Beschäftigung, b) Vo l ksstamme, c) Religion. a) Nach der Betrachtung der Bodenformen, der Gewässer und der Schätze in der Tiefe des Norddeutschen Flachlandes ergeben sich für seine Bevölkerung folgende Nährquellen: 1. für die Bewohner der Oberschlesischen Platte: Bergbau und Industrie; 2. .. „ „ „ Weinzone: Weinbau; 3. „ „ „ des Braunkohlengürtels: Bergbau, Schwelerei, Pa- raffingewinnung; 4. „ „ „ der Salzbecken: Bergbau, chemische Fabriken; 5. „ „ „ „ Gegenden mit brauchbarem Steinmaterial: Steinbrüche, Kalkbrennerei, Kreidebrüche und -schlemmerei; 6. „ ,. „ „ Gegenden mit brauchbarem Lehm und Ton: Ziegelei, Töpferei; 7. „ „ „ „ Niederungen: Torfstich, Moorkultur, Ackerbau, Viehzucht; 8. „ „ „ „ Waldgegenden: Holzarbeit, Köhlerei, Pechsiederei, Holzhandel, Blumen- und Beerensammeln, Jagd; 9. „ „ „ „ Bernsteingegend: Bernsteinindustrie; 10. „ „ „ „ fruchtbaren Gegenden: Acker-, Gemüse- und Obstbau, Zucker-, Zichorien-, Stärkefabriken, Brennereien; 11. „ „ „ „ waffer-, wiesen- und weidereichen Gegenden: Viehzucht, Milchwirtschaft, Geflügelzucht, Heu- bereitung (Pferdezucht in den Küstenländern außer Pommern, Rinderzucht in den Marschen von Oldenburg, Friesland, Schleswig-Holstein und in Mecklenburg, Schweinezucht in Westfalen und Braunschweig, Schaf- und Gänsezucht in Pommern und Posen); 12. „ „ .. .. Heideflächen: Holzarbeit, Schaf- und Bienen- zucht, Beerensammeln;

2. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 146

1911 - Magdeburg : Creutz
146 Das Norddeutsche Flachland, denen das für das Tiefland wichtige Baumaterial, die Ziegel, aber auch wertvolle Tonwaren (Bunzlau, Görzke) gebrannt werden. Auch der sonst seltene Bernstein wird aus der Tiefe, aber auch mit Baggern und Fischnetzen gewonnen. Das wichtigste Bernsteingebiet ist das Samland. Die Insel Rügen liefert vorzügliche Kreide und die Gegend von Halle gute Porzellanerde. An Metallen liefert das Tiefland nur Eisen, Zink und Blei auf der Oberschlesischen Platte. Der Reichtum an Zink ist hier so groß, daß Deutschland dadurch das Hauptzinkland der Erde geworden ist. E. Die Kemohner. a) Beschäftigung, b) Volksstämme, c) Religion. a) Nach der Betrachtung der Bodenformen, der Gewässer und der Schätze in der Tiefe des Norddeutschen Flachlandes ergeben sich für seine Bevölkerung folgende Nährquellen: 1. für die Bewohner der Oberschlesischen Platte: Bergbau und Industrie; 2. „ „ „ „ Weinzone: Weinbau: 3. „ „ „ des Braunkohlengürtels: Bergbau, Schwelerei, Pa- raffingewinnung; 4. „ „ „ der Salzbecken: Bergbau, chemische Fabriken; 5. „ „ „ „ Gegenden mit brauchbarem Steinmaterial: Steinbrüche, Kalkbrennerei. Kreidebrüche und -schlemmerei; „ Gegenden mit brauchbarem Lehm und Ton: Ziegelei, Töpferei; 7. .. „ „ „ Niederungen: Torfstich, Moorkultur, Ackerbau,. Viehzucht; „ Waldgegenden: Holzarbeit, Köhlerei, Pechsiederei, Holzhandel, Blumen- und Beerensammeln, Jagd; 9. „ „ „ ,f Bernsteingegend: Bernsteinindustrie; 10. .. .. .. „ fruchtbaren Gegenden: Acker-, Gemüse- und Obstbau, Zucker-, Zichorien-, Stärkesabriken, Brennereien; 11. „ „ „ „ wasser-, wiesen- und weidereichen Gegenden: Viehzucht, Milchwirtschaft, Geflügelzucht, Heu- bereitung (Pferdezucht in den Küstenländern außer Pommern, Rinderzucht in den Marschen von Oldenburg, Friesland, Schleswig-Holstein und in Mecklenburg, Schweinezucht in Westfalen und Braunschweig, Schaf- und Gänsezucht in Pommern und Posen); 13. „ „ „ „ Heideflächen: Holzarbeit, Schaf- und Bienen- gucht, Beerensammeln;

3. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 43

1911 - Magdeburg : Creutz
Die Niederungen. 43 nimmt seine Abwässer aus. An ihren Ufern breiten sich große Wiesen- flächen und fruchtbare Äcker aus. An welchen Städten fließt die Ohre vorüber? Bei — oerläßt die Ohre ihre Hauptrichtung und wendet sich nach —. 2. Der Tanger. Der Tanger mündet nach kurzem Laufe bei Tanger- münde in die Elbe. Das Tangerwasser ist sehr eisenhaltig. Den Unter- lauf und die Mündung des Tangerflüßchens hat man zu einem Winter- Hafen erweitert. 3. Der Aland hat seine Quelle dicht an der Elbe nahe der Stadt Werben. Warum fließt er nicht sogleich in die Elbe? Der Aland oer- einigt sich unterhalb der Stadt — mit der Biese, nachdem diese rechts die Uchte und liuks die Milde aufgenommen hat. Von seiner Mündung bis Seehausen kann der Aland von kleinen Kähnen befahren werden. In der Niederung zwischen Aland und Elbe dehnt sich die fruchtbare Wische aus. 4. Die Zeetze. Die Quelle liegt im füdlichen Teile des Gebietes. Ihr eilen zwei Nebenflüßchen und ein Abflußgraben vom Arendsee zu. Die Zeetze kann von der Elbe aus bis Salzwedel mit kleinen Kähnen befahren werden. 5. Der Arendsee, d. h. Adler-See. Er hat 11 km Umfang und ist 49 */2 m tief. Seine mittlere Tiefe übertrifft die aller norddeutschen Seen. Im S.w. und N. sind seine Ufer hoch und mit altem Eichen- walde umrahmt. Am hohen Südufer liegt das Städtchen Arendsee. Der See ist sehr fischreich und wirst bei stürmischem Wetter nicht selten Bern- stein aus. Nur bei sehr strenger Kälte sriert er zu. C. Schätze in der Tiefe. Die Altmark ist sehr arm an unterirdischen Schätzen. Die wichtigsten Stoffe, die hauptsächlich längs der Elbe gewonnen werden, sind Ton- und Ziegelerde. Die daraus hergestellten Mauersteine bilden daher das gewöhnliche Baumaterial. Von besonderer Bedeutung ist der Mergel, der au den Zichtauer Bergen bei Wiepke gewonnen und als Düngemittel benutzt wird. Tors wird nur noch wenig gestochen, ebenso Raseneisenstein. Dieser scheidet sich auf den sumpfigen Wiesen des Tangerflüßchens vom Wasser. Die seinetwegen angelegte Eisengießerei Tangerhütte verarbeitet jetzt hauptsächlich Eisenerze, die auf der Wafferstraße und der Eisenbahn billiger herbeigeschafft werden. Am Fuße des „Kalkberges" bei Calbe a/M. hat man auf der „Salzwiese" ein mächtiges Lager von reinem Steinsalz erbohrt, aber bis jetzt noch nicht abgebaut. Auch bei Neuhaldensleben ist Salz erbohrt. v. Übersicht über die Beschäftigung dev Kemohner. Die Hauptbeschäftigung der Bewohner dieses Gebietes ist Acker- bau und Viehzucht. Aus dem sandigen Boden sind Roggen und Kartoffeln die Hauptfrüchte; wo Lehm vorherrscht, gedeihen auch Weizen,

4. Die Heimat - S. 127

1899 - Leipzig : Degener
— 127 — Wölbungen des Fläming hervorzuheben sind. Der Boden ist sandig, so daß der Getreidebau kaum den Bedarf der Gegend deckt. Bis gegen Torgau hin, wo eine Kuppe eruptiven Gesteins hervorragt, wird die Elbe von niedrigen Höhenzügen begleitet, dann aber strömt sie zwischen flachen Usern hin, an denen sich nur selten eine Erhöhung des Bodens.zeigt. Deshalb mußten zur Abwehr der Überschwemmungen an beiden Ufern des Stroms starke Dämme errichtet werden. Die Ufer dieses Stromes sind fruchtbar und bilden (besonders von Prettin bis Wittenberg) anmutige Auen, die mit ihrem frischen Grün das Auge des Wanderers erquicken. An kleineren Seen ist die Gegend, besonders auf dem linken Elbufer, reich; von ihnen ist der große Teich bei Torgau hervorzuheben. Alle diese Gewässer sind sehr fischreich. Die Schwarze Elster hat bei ihrem geringen Gefälle einen fast schleichenden Gang, weshalb sie auch in ihrer Niederung sehr zur Teich- und Sumpfbildung geneigt ist. Ihren Beinamen trägt sie von dem schmutzigen Sumpfwasser. Links nimmt die Schwarze Elster die Pulsnitz aus, welche von Ortrand bis Elsterwerda in der Provinz Sachsen durch den Schraden, einen früheren Bruch, fließt. Weiter abwärts empfängt sie die Röder, die sich in zwei Arme teilt; der eine mündet zwischen Elsterwerda und Liebenwerda in die Elster, der andere geht bei Ubigau in den „Neuen Graben", der sich von der Elster abzweigt und durch die Auuaburger Heide fließt. Auf den Sandfeldern findet man das Heidekorn, Buchweizen, Kartoffeln, in der Elb-Aue dagegeu gedeihen Gerste und Weizen vortrefflich; auch trifft man hin und wieder (z. B. bei Jessen) aus Weiupflauzungen, die aber geringere Sorten liefern. Die Elb- und Elster-Gegenden sind mit zahlreichen Waldungen bestanden, welche sämtlich mit Wild bevölkert sind. In den zahlreichen Heiden beschäftigen sich die Bewohner mit Bienenzucht. An nutzbaren Mineralien sind ansehnliche Torflager, einzelne Braunkohlenbildungen und größere Thonlager bei Belgern vorhanden; zwischen Wittenberg und Zahna befindet sich Pfeifen- und Töpferthon in seltener Reinheit. a) Auf dem hier festen linken Elbufer liegt die Elbfestung Torgau (lls/4), die zugleich eine Brückenstadt des Elbstromes ist. Als Waffenplatz hat sie ihre Hauptbedeutung. Das auf eiueni Felsen an der Elbe liegende Schloß Hartenfels dient jetzt als Kaserne. (In Torgau wurde 1526 der torgauer Bund zwischen Sachsen und Hessen gegen die kathol. Reichsstände geschlossen. Luther und seine Freunde verfaßten hier 1530 die Torgauer Artikel, die Grundlage der Augsburgischen Konfession' und 1576 ward zur Beilegung der kryptocalvinistischen Streitigkeiten hier das Torgauer Buch veröffentlicht.) Etwas westlich von Torgau sind die Höhen von Siiptitz, wo am 3. No- vember 1760 die Österreicher unter Daun von Friedrich d. Gr. geschlagen wurden (Denkmal daselbst). 1811 ward Torgau auf Napoleons I. Befehl befestigt, hielt 1813 eine 3 monatliche Belagerung durch Tauenzien aus und ergab sich erst am 10. Januar 1814 auf Kapitulation. In der Nähe von Torgau befindet sich auf der rechten Elbseite das königliche Hauptgestiit Graditz. Links von der Elbe liegen noch in diesem Kreise die 3 Städte Belgern, Schildau und Dommitzsch. Belgeru (3), am linken Ufer der Elbe, ist eine Gründung der Sorbenwenden. Die Ein- wohner betreiben Ackerbau und Steingutfabrikation. Der hier gegrabene feine Ton wird nach Berlin, Leipzig und Dresden versandt. Auch Braunkohlengruben befinden sich in der Nähe. —

5. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 18

1902 - Magdeburg : Creutz
18 Das Land östlich oder rechts von der Elbe. (Elster, Nute, Fiener Bruch). Dieser ist hier ein wichtiger Brennstoff für die Armen. Aus der Tiefe holt man Braunkohlen (Liebenwerda, Roßlau) oder gräbt feinen oder groben Ton (Belgern, Hohenleipifch, Görzke, Ziefar). Daraus brennt man das gewöhnliche brauue oder irdene Geschirr (Schüsseln, Teller, Flaschen), oder verfertigt wertvolles Steingut und vorzügliche Ofenkacheln. Aus dem Lehme und der gewöhnlichen Tonerde, die man an vielen Orten findet, brennt man iu den Ziegeleien Maner- und Ziegel steine. Diese bilden das gewöhnliche Baumaterial dieser felsarmen Gegend. Merkwürdigerweise findet man hier aber auch besonders alte Kirchen ganz aus Feldsteinen (Findlingen, Köhlingens erbaut. Diese Gebände stammen meist aus eiuer Zeit, zu welcher man die schätze im Erdinnern noch nicht entdeckt batte und Felssteine nur mit großen Kosten und Umständen herbeischaffen konnte. Dagegen bricht man unweit Gommern (Plötzky) und Liebenwerda (Rot- stein) sehr wertvolle Bau- und Pflastersteine. Aber auch Erdfarben (Ocker- und Bergmehl, Kiefelgnhr oder Infusorienerde) werden gewonnen (Coswig). Ja, sogar den Sand des Flämings weiß man an einzelneu Orten 311 benutzen. Er wird zur Glasbereitung nach Mähren und Böhmen gesendet, oder er findet, wie der bei Elsterwerda gegrabene, in den Eisengießereien (Lauchhammer) als Formsand Verwendung. In neuster Zeit stellt man aus dem feinen Sande einen künstlichen Sandstein her, der wie der Mauerstein verwendet wird. 0. Klberftcht über die Beschäftigung der Kewohner des rechtseldischen Gebietes. Der leichte Boden läßt sich ohne besondere Mühe bearbeiten. Er bedarf aber häufigen Regens, und dennoch ist der Ertrag an Früchten und Stroh gering. Die meisten Bewohner sind zwar Ackerbauer, viele müssen aber noch irgend eine Nebenbeschäftigung wählen, um leben zu köuueu. Am häusigsten treibt man nebenbei Bienenzucht (Imker). Durch sie werden die zahlreichen Heideflächen nutzbar gemacht. Um dem dürftigen Ackerboden das tägliche Brot abzuringen und ihn zu kräftigen, muß der Landmann den Acker vor der eigentlichen Ernte mit Lupinen oder Serradella als Gründüngung bebauen, oder er muß ihn gar eiue Zeit lang brach liegen lassen. Der weiten Brachen wegen halten die Ackerbesitzer große Schafherden (Schafzucht). Das Brotkorn und die Kartoffel gedeihen in den Sandgegenden noch am besten, hier und da baut man auch Tabak, Hopfen, Flachs und Hirse. Der reiche Ertrag an Kartoffeln begünstigt die Schweinezucht. Viel besser sind die Ackerbauer in den gesegneten Gegenden an der Elbe, der Schwarzen Elster, in den ehemaligen Brüchen daran. Zu ihren großen, wertvollen Ackerwirtschaften gehören nicht selten Fabriken und Brennereien, wo aus der Zuckerrübe der Rohzucker oder aus deu Kartoffeln Stärke und Spiritus gewonnen werden. Wasser, Wiese und Feld weisen hier die Bewohner auf Pferde-, Niudvieh-, Geflügel- zucht und Fischzucht hin. (Unweit Torgau werden in dem königlichen Hauptgestüt Grabitz mit die besten Pferde des ganzen Vaterlaudes ge-

6. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 27

1902 - Magdeburg : Creutz
0. Schätze i, d. Tiefe- D. Übersicht üb. d. Beschäftigung b. Bewohner. 27 4. Die Zeetze. Die Quelle liegt im südlichen Teile des Gebietes. Ihr eilen zwei Nebenflnßchen und ein Abflußgraben vom Arendsee zu. Die Zeetze kann von der Elbe aus bis Salzwedel mit kleinen Kähnen befahren werden. 5. Der Arendsee, d. h. Adler-See. Er hat Ii km Umfang und ist 48 m tief. Seine mittlere Tiefe übertrifft die aller norddeutschen Seeen. Im Sw. und N. sind seine Ufer hoch und mit altem Eichen- walde umrahmt. Am hohen Südufer liegt das Städtchen Arendsee. Der See ist sehr fischreich und wirft bei stürmischem Wetter nicht selten Bern- stein aus. Nur bei sehr strenger Kälte friert er zu. C. Schätze in der Tiefe. Die Altmark ist sehr arm an unterirdischen Schätzen. Die wichtigsten Stoffe, die gewonnen werden, sind Ton- und Ziegelerde, hauptsächlich längs der Elbe. Die daraus hergestellten Mauersteine bilden daher das gewöhnliche Baumaterial. Von besonderer Bedeutung ist der Mergel, der an den Zichtaner Bergen bei Wiepke gewonnen und als Düngeinittel be- nutzt wird. Torf wird nur noch wenig gestochen, ebenso Raseneisenstein. Dieser scheidet sich auf deu sumpfigen Wiesen des Tangerflüßchens vom Wasser. Die seinetwegen angelegte Eisengießerei Tangerhütte verarbeitet jetzt hauptsächlich Eisenerze, die auf der Wasserstraße und der Eisenbahn billiger herbeigeschafft werden. Am Fuße des „Kalkberges" bei Ealbe a/M. hat man auf der „Salzwiese" ein mächtiges Lager von reinem Steinsalz erbohrt, aber bis jetzt noch nicht abgebaut. Auch bei Neuhaldeuslebeu ist Salz erbohrt. I). Übersicht über die Beschäftigung der Kemohner. Die Hauptbeschäftigung der Bewohner dieses Gebietes ist Ackerbau und Viehzucht. Auf dem sandigen Boden sind Roggen und Kartoffeln die Hauptfrüchte; wo Lehm vorherrscht, gedeihen anch Weizen, Gerste, Haser. Der Reichtum an Kartoffeln hat die Anlage von Stärkefabriken und Brennereien veranlaßt und begünstigt die Viehzucht. Weit mehr wird diese durch die großen Wiesen- und Weideflüchen an den Flüssen und in den Niederuugeu gefördert ^Pferde und Rindvieh). In den ärmsten Teilen beschäftigt man sich nebenbei sehr viel mit Bienenzucht. Die großen Heidekraut- und Bnchweizenflächen sind den Bienen ergiebige Nähr- und Sammelgebiete. Einen sehr wichtigen Zweig des Landbanes bildet der Hopfenbau. Er bringt dem Anbauer oft reichen Gewinn, verursacht aber auch sehr viel Arbeit. Der Hopsenreichtum veranlaßte die Anlage von vielen Bierbrauereien. Der Anbau des Flachses beschränkt sich jetzt fast nur auf den Hansbedarf. In den Niederungen und zum Teil auch an den Flüssen ist der Äcker sehr ergiebig. Hier stehen der Weizen- und Zuckerrübenbau oben an, und Rohzuckerfabrikeu sind nicht selten. Die Bearbeitung des Bodens

7. Geschichte für Mittelschulen und ähnliche Lehranstalten der Provinz Sachsen - S. 219

1903 - Wiesbaden : Behrend
219 fruchtbare Lndereien umgewandelt. Im damals preuischen Teile unserer Provinz wurden ebenfalls unangebaute Landstriche, wie das Fienerbrnch, die König saue (S. 201), der Drmling n. a. besiedelt und ertragsfhig gemacht. Viele Vorwerke und Drfer verdanken der unermdlichen Frsorge des Knigs ihren Ursprung, so im Fienerbrnch Fienerode, Knigsrode, im Drmling Minsterhorst, ferner: Friedrichsbrunn und Friedrichsdorf am Harz, Friedrichslohra, Friedrichsroda u. a. Schnebeck, Gro-Salze und Frohse wurden durch langgezogene Ansiedelungen (Friedrichs- und Wilhelmsstrae) verbunden. Die Kartoffel wollte sich noch immer nicht einbrgern, weil die Bauern sie fr gesundheitsschdlich hielten. Friedrich ruhte nicht, bis er die Landleute von diesem Vorurteil geheilt hatte. Wiederholt befahl er, noch mehr Obstbume als bisher anzupflanzen und auer Getreide auch Flachs, Klee und andere Nutz-pflanzen anzubauen. Besondere Vorliebe wandte er dem Seidenbau zu. Zur Verbesserung der Schafzucht fhrte er spanische Edelschafe ein, die Merinoschafe. 9. Frderung von Handel und Gewerbe. In allen Teilen des Landes entstanden auf Staatskosten Fabriken. Hohe Steuern legte der König auf die auslndischen Erzeugnisse, damit die ein-heimischen Betriebe besser bestehen konnten. Die Leinwandfabri-kation nahm besonders in Schlesien solchen Aufschwung, da sich der Handel mit ihren Erzeugnissen bis nach Amerika erstreckte. In Berlin errichtete Friedrich eine groe Porzellanfabrik. Zur Untersttzung des Handels trat in Berlin eine Bank ins Leben, welche den Kaufleuten gegen mige Zinsen Geldvorschsse gab, um sie vor Wucherern zu behten. Nene Kanle erleichterten den Schiffsverkehr im Lande. Der Plaues che Kanal zwischen Havel und Elbe ver-krzte den Wasserweg von Brandenburg nach Magdeburg; der Finow-Kanal verband Havel und Oder; der Bromberger Kanal zwischen Netze und Brahe stellte auch zwischen Oder und Weichsel eine Ver-bindung her. 10. Steuern. Seine groe Sparsamkeit lie den König zwar Millionen fr das Land gewinnen, aber das reichte noch nicht hin. Deshalb belegte er in strengerer Weise als seine Vorfahren alle Verbrauchsgegenstnde mit Steuern. Dabei berck-sichtigte er aber die armen Leute; Fleisch und andere Bedrf-nisse des Volkes wurden ganz gering besteuert. Friedrich sagte von sich: Ich bin der Sachwalter der Armen!" Die schwerste Steuer traf die Luxusgegenstnde (Wein u. bergt). So etwas", sagte der König, kauft der Arme nicht". Auch auf Kaffee und Tabak kamen hohe Abgaben; der Staat hatte den Alleinhandel mit diesen Waren (Tabaks- und Kaffee-M o n o p o l). Als Steuerbeamte berief er einige in der Steuerverwaltung gebte Franzosen; diese gaben der neuen Einrichtung den Namen Regie". 11. Sorge fr die Rechtspflege. Als erste Pflicht des Knigs erschien Friedrich die Pflege der Gerechtigkeit. Noch immer sah es in der Rechtspflege traurig aus; die Prozesse dauerten ungebhrlich lange, und nicht selten gewann" der Reiche gegen den Armen. Der
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